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Page 3 of 12
Date: 17.07.1963
Physical description: 12
HERZOG RUDOLF IV. Die Beziehungen der Habsburger zu Tirol waren so'non nahezu ein Jahrhundert alt, als es 1363 zur Vereinigung der gefürsteten Grafschaft mit Oesterreich unter dem Hause Habsburg kam. Knapp über ein Jahrhundert währte die Herrschaft der Görzer Grafen über Tirol, von 1253 bis 1363. Damals hat ten die Görzer Grafen nach dem Tode des letzten männlichen Vertreters des Ge schlechtes der Grafen von Tirol, die dem Land den Namen gegeben haben, die Herr schaft über Tirol ererbt

. Der zweite Landes herr aus dem Görzer Geschlecht, Mein hard II., unterstützte Rudolf von Habsburg tatkräftig bei der Durchsetzung seines königlichen Rechtsanspruches gegen über dem Böhmenkönig Ottokar Przemysl. Enge verwandtschaftliche Bande Für die mit Truppen und Geld geleistete Tiroler Waffenhilfe, die entscheidend zum Siege des Habsburgers beitrug, wurde Mein hard nicht nur wirksame Anerkennung zu teil, wie etwa die Gewährung des Münz regals, Uoberlassung von Reichsgütem, Be lehnung mit dem Herzogtum

Kärnten und Krain. Das Verhältnis zwischen den beiden Geschlechtern wurde noch enger geknüpft durch die Verheiratung- der Tochter Elisa beth des Tiroler Landesfürsten Meinhard II. mit dem Sohne Albrecht des römischen Königs Rudolf von Habsburg. So waren also alle Beziehungen zwischen den beiden Geschlechtern vorhanden, als nach dem Tode Meinihardis II. 1295 und nach dem Tode seiner Söhne Otto und Ludwig der letzte überlebende Sohn Heinrich ohne männliohe Erben war und die Augen von Bewerbern

, und dann mit dem Wittelsbachcr Ludwig. Die Habsburger schienen damit zunächst aus dem Feld geschlagen. Bald jedoch wurde Mein hard, der Sohn Ludwigs des Brandenbur gers und der Margarete Maultasch, mit der Tochter Margarete des Habsburgers Albrecht, einer Schwester des nachmaligen Herzogs Rudolf IV. 1354 vermählt, und da mit waren die Erbaussichten der Habs burger zumindest gleich, wenn nicht stärker als die der beiden anderen Geschlechter ge worden. Als dann 1361 Ludwig der Branden burger und 1363 der junge Fürst Meinhard

starben und die Witwe Margarete nach dem Tode von Gemahl und Sohn Landes fürstin wurde, griff der 24jährige Habsburger Herzog Rudolf IV. entschieden zu und sicherte damit Tirol dom Hause Habsburg. Rudolfs erster Besuch in Innsbruck Der am 1. November 1339 geborene Her zog Rudolf wuchs am Hof seines Vaters Herzog Albrecht II. des Lahmen oder Weisen in einer Umgebung auf, die seinen Blick für die politischen Vorgänge und Zusammen hänge schon in früher Jugend schärfte. Am Wiener Hof war ein Sammelplatz

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Page 3 of 24
Date: 31.01.1989
Physical description: 24
Hundert Jahre Tragödie von Mayerling Das unheilvolle Schicksal des Kronprinzen Rudolf / Noch immer geheimnisumwittert Am 30. Jänner 1989jährte sich zum 100. Male der Tag der sogenannten ,Mayer ling-Tragödie !", die in der Presse, besonders in jener Österreichs und des deutschen Sprachraums, aber auch darüber hinaus in d ergänzen zivilisierten Welt bis heute ein breites, nie versiegendes Echo gefunden hat und die heute noch nicht in allen Details vollständig geklärt werden konnte. — Kronprinz

Rudolf, der Thronfolger und einzige Sohn Kaiser Franz Josephs, soll zusammen mit seiner Geliebten — Baronesse Mary Vetsera — durch einen spektakulären Doppelselbstmord seinem Leben ein Ende gemacht haben. Da eine volle Aufdeckung der Tatsachen und Umstände damals für den kaiserlichen Hof in Wien untragbar gewesen wäre, wurde zunächst offiziell eine manipulierte und verkürzte Version der Tatsachen gegeben. Erst nach 1918 konnte man der Sache genauer nachgehen. Mittlerweile waren aber so manche Spuren

bereits verwischt, und die Boulevardpresse hat alle möglichen und unmöglichen Versionen in Umlauf gebracht. Anläßlich der 100. Wiederkehr dieser tragischen Ereignisse sind verschiedene Publikationen erschienen, von denen hier als wichtigste bloß jene von Brigitte Hamann und von Gerd Holler erwähnt seien. Was war geschehen? Am Morgen des 30. Jänner 1889 ge langte an den Hof nach Wien die sensa tionelle Meldung, daß Kronprinz Rudolf in seinem Jagdschloß in Mayerling tot aufgefunden worden sei

für den Kaiser, seine Familie und den Hof noch über den Rand hinaus voll gemacht hätte. Genug, daß die andere Leiche, die der armen 17jährigen Ba ronin Mary von Vetsera, heimlich weg geschafft und in aller Stille nach einigem Widerstand des zuständigen Ordensobe ren auf dem Friedhof von Heiligkreuz beigesetzt wurde, während Rudolf in der Kapuzinergruft, der offiziellen Grabstät te der Habsurger, seine letzte Ruhestätte fand. Wie bereits eingangs erwähnt, sind bis heute noch nicht alle Details der tragi schen

war Kronprinz Rudolf? Wie konnte es mit Rudolf so weit kom men, und wer war diese junge Mary Vet sera? Rudolf war— neben zwei Mädchen — der einzige Sohn des österreichischen Kaisers Franz Joseph und der ob ihrer Schönheit und exzentrischen Lebens weise weltbekannten Kaiserin Sissy (Elisabeth). Der im Jahre 1858 in Laxen- berg geborene Rudolf wurde nach Ge pflogenheit des kaiserlichen Hofes zu nächst von Ammen und seit dem Kin dergartenalter von Vertrauensoffizieren des Kaisers erzogen. Nach dem Willen

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Page 4 of 28
Date: 16.07.1991
Physical description: 28
4 Dienstag 16. Juli 1991 Nr. 163 - ItOfanftW« Acht Kilometer vom Pinatubo entfernt: Ein Hauer sucht mit seinen Kühen in der aschebedeckten Landschaft grü nes Gras. Foto: APA/AFP Auch philippinischer Vulkan Makaturing rumort gefährlich Ordnung ins zerrüttete Reich Vor 700 Jahren starb Rudolf von Habsburg / Böhmenkönig Ottokar als Gegenspieler Vor 700 Jahren, am 15. Juli 1291, starb in Speyer der römisch-deutsche Herrscher Rudolf von Habsburg, dem es in 18jähriger Regierung gelungen

ist er vor 120 Jahren ausgebrochen. Der hundert Kilometer nor- westlich von Manila aufra gende Pinatubo spuckte auch am Montag 5000 bis 7000 Me ter hohe Aschewolken aus. Dabei fiel wieder Vul kanasche auf die Orte San Antonio, Maquineng und Payodpod in der Provinz Zambales. Der am 1. Mai 1218 als Sohn von Graf Albrecht IV. und Hed wig von Kyburg auf Schloß Limburg im Breisgau geborene Graf Rudolf IV. von Habsburg entstammte einer Familie, die schon früh ausgedehnten Be sitz im Elsaß, am Oberrhein

und zwischen Aare und Reuß hatte. Durch Besitzerweiterun gen und kluge, kaiserfreundli che — im 13. Jahrhundert hieß das stauferfreundliche — Poli tik wurden die Habsburger ei nes der bedeutendsten Ge schlechter Südwestdeutsch lands. Rudolf war also nicht der „arme Graf'', wie sein großer Gegner Przemysl Ottokar II. spöttelte. Wegen seiner Dienste für die Hohenstaufen stand Ru dolf mehrmals im Kirchen bann. zuletzt, als er 1267/68 den letzten Hohenstaufen Konra- din nach Italien begleitete. Später besserte

der Ge schichte: Rudolf wurde die Nachricht von seiner Wahl von Friedrich, dem Burggrafen von Nürnberg und Ahnherren des Hauses Hohenzoilern, über bracht — seine Nachkommen sollten rund 600 Jahre später Rudolfs Nachkommen die Vor herrschaft im deutschen Raum streitig machen und sie schließlich gänzlich aus Deutschland verdrängen. Der Papst anerkannte die Wahl Ru dolfs und lud ihn ein, zur Kai serkrönung nach Rom zu kommen. Reichsacht über Ottokar verhängt Ottokar, der Reichsichen, so die Herzogtümer

Österreich und Steiermark entgegen reichsrechtlichen Bestimmun gen an sich gebracht hatte, ver weigerte Rudolf die Anerken nung seiner neuen Würde, wor auf dieser ein Reiehsrcchtsver- fahren gegen Ottokar einleite te. Die Reichstage von Nürn berg 1274. Wiirzburg und Augs burg 1275 bestimmten, daß Ru dolf dem Reich entfremdete Güter zurückgewinnen solle, was offen gegen Ottokar ge : richtet war. 1276 wurde Ottokar zur Belehnung der in seiner Herrschaft befindlichen Län der vorgeladen. Nachdem er ei ner

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Page 16 of 16
Date: 03.03.1971
Physical description: 16
Kein „landläufiger Malermeister" Lebensgang und die ersten Entwicklungsjahre des jungen Malers Rudolf Stolz Ignaz Stolz, der Vater der drei Bozner Malerbrüder, war 1840 in Tramin geboren. Seine Frau, Rosa Gardener aus Cavalese, starb 1880 im 36. Lebens jahr, nachdem sie ihm sieben Kinder geschenkt hatte. Die Stube voll Kinder und das Geschäft klein, da hieß es tüchtig schaffen, doch seine viel seitige Geschicklichkeit und sein tätiges Zugreifen an allen, auch den bescheidensten Aufträgen, hoben

das Geschäft. Gesellen kamen ins Haus, auch die eigenen Buben mußten frühzeitig mithelfen und erlernten in Vaters Werkstatt die ersten technischen Grundlagen. Das Geschäft ging bald besser, alles, was der Meister anfaßte, zeigte von Talent und Geschicklichkeit. Rudolf Stolz wurde am 8. Mai 1874 in Bozen geboren. Nachdem Ignaz schon früh selbständig geworden, der jüngste Sohn Albert aber zum Zimmermalen dem Vater Stolz zu klein und schwäch lich schien, hatte er Rudolf zur einsti gen Übernahme des Geschäftes

vorge sehen, und unter dieser Bestimmung mußte Rudolf bis zu seinem zweiund zwanzigsten Jahre in der Werkstatt des Vaters bleiben. Erst im Jahre 1896 ge lang es ihm, für ein paar Monate nach München in die Privatschule des Walter Thor zu kommen und die anatomischen Vorlesungen an der Akademie zu besu chen. Der Vater erlaubte ihm nicht, län gere Zeit fortzubleiben, wobei neben finanziellen Gründen auch die Absicht ausschlaggebend war, ihn nicht zum „Kunstmaler“ werden zu lassen

, damit er einmal die Werkstatt des Vaters im alten Sinne weiterführe. Im Jahre 1901 kam er ein paar Monate nach Wien und befolgte èifrig den Rat, den ihm L. Seitz in München als Ersatz für eine schul mäßige Ausbildung gegeben hatte, flei ßig nach den alten Meistern zu zeichnen und zu malen. Der Herbst 1904 brachte wieder ein paar Reisemonate nach Vene dig, wo bezeichnenderweise die byzan tinischen, stark stilisierten Mosaiken des Markusdomes aus dem 12. und 13. Jahr hundert auf Rudolf den stärksten Ein druck machten

. Er kopierte mit solchem Eifer, daß er sich über die Mittagsstun den, wo die Kirche bis 3 Uhr geschlos sen wurde, vor den Mosaiken der Gale rien einsperren ließ, um nun noch unge störter die herbe hohe Kunst dieser Wunderwerke zu genießen. In der Mar kuskirche machte er einmal die Bekannt schaft mit dem Berliner Dekorations maler Hofmann, der ihn zu sich nach Berlin nehmen wollte. Es hieß jedoch wieder nach Hause gehen, aber im Früh jahr 1906 gelang es Rudolf doch, sich auf ein Jahr frei

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Page 9 of 12
Date: 11.02.1931
Physical description: 12
: „Wolken in der Land schaft'. ein Vortrag, erläutert durch Lichtbilder. Die Mitglieder werden gebeten, ansgeliehene Werke und Zeitschriften an dag Archiv zurück zustellen. SvenSen Dem Binzenzoerein Bolzano spendete Unge nannt Lire 59.—. Zum Andenken an Herrn Albert Battisti von Gebrüder Vanzo. Castel- rotto, für eine bedürftige Familie von Bolzano Lire 59.—. Als geistige Blumenspende für Herrn Heinrich Mörawetz von K. Mumelter Lire 29.—. Im Andenken an Herrn Rudolf Carli spendete Herr und Frau

Architekt Lina Madllc Lire 30.—. Anstatt eines Kranzes auf das Grab des Herrn Rudolf Carli von der Buchdruckerei Vogelweider Lire 59.—. Binzenzverein. Dem ungenannten Spender von S. Michele d'Appiano für 100 Lire zn Bettzeug für unsere Armen ein herzliches „Bergeltsgotti * Spende. In treuem Gedenken seines lieben Detters Rudolf Carli spendete Otto Earli mit Familie dem Iesuheim Lire 50.— und dem Binzenzverein Lire 50.—. Für die frei«. Rettungsgrsellschast. Dein An gedenken Herrn Rudolf Earli

von Dr. Tetzmann Lire 50.—. Statt Blumen auf das Grab des Herrn Rudolf Carli von Alex, und Emilie Johannes Lire 50.—. Dem St. Binzenzverein Gries. Als geistige Blumen spende auf das Grab des Herrn Schmid, Oberrautner. spendeten: Familie Tutzer. Alt- mehner, Lire 30.—; Familie Pichler, Schuster, Lire 10.—. Die Stanimgäste vom Euntschnahos Lire 365.—, davon Lire 177.50 für das Jesu- heim und Lire 177.50 für den St. Vinzcnz- verei» Gries. Als geistige Blumcnipende auf das Grab des Herrn Rudolf Carli, Ralles

. von Familie Tutzer. Eisenkeller, Gries, Lire 50.—. Das Maqrlische Arbeitshaus hier hat zum ehrenden Gedächtnis an den langjährigen Stiftungskurator, Herrn Rudolf Earli, den Betrag von Lire 200.— an .zehn arme Arbei terinnen verteilt. Für das Iesuheim. Im Andenken an seinen lieben, guten Freund. Herrn Grotzgrundbesitzer Rudolf Carli, spendete Architekt Walter Norden Lire 50.—. In treuer Erinnerung an ihren lieben Detter Herrn Rudolf Carli von Anna Decorona Lire 50.—. Zur ehrenvollen Erinne rung an Herrn

Rudolf Carli spendete die Bor- stehung des Wein-, Obst- und Gartcnbauvereineg Bolzano Lire 100.—. Anstatt Blumen auf das Grab ihrer lieben Nichte Elisabeth Neuhauser spendete Josef und Maria Geier Lire 40.—. Bon einem Priester Lire 100.—. Zum Andenken an liebe Verstorbene Lire 20—. Ungenannt^ Merano. Lire 5.—. Statt eines Kranzes aus das Grab des Herrn Nndols Carli von Familie Adolf Schumacher Lire 50—. Anstatt eines Kranzes aus das Grab der Frau Elisabeth Neu hauser spendete Familie Nnner, Terlano

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Page 14 of 20
Date: 08.05.1974
Physical description: 20
im Wi derstreit“ vom 7. Mai 1974 wird erklärt, daß die Gewerkschaft AGB/CGIL mit einer Stellungnahme in die Öffentlich keit getreten ist und für die Scheidung wirbt. Diese Behauptung entspricht nicht der Wahrheit. Der „Offene Brief der Südtiroler Gewerkschafter ist die Mei nung einzelner Gewerkschafter und nicht die Stellungnahme des Allgemei nen Gewerkschaftsbundes CG1L. Zum 100. Geburtstag von Rudolf Stolz Von der überzeitlichen Aussagekraft des bedeutenden Bozner Malers (1874—1960) Das mnlcrischc Werk

der drei Brüder Stolz gehört zum wichtigsten Bestand der Tiroler Malerei der ersten lahrhundcrthälftc, und vielen ist noch die tägliche Bekanntschaft mit Ignaz, Rudolf und Albert Stolz wohl in Erinnerung. Kaum möchte man glauben, daß cs bereits ein jnhrhundcrt her ist, daß der mittlere der Brüder, Rudolf Stolz, am 8. Mai 1874 in Bozen geboren wurde und seit seinem Tod am 6. August 1960 schon wieder 14 Jnhrc verstrichen sind. Das Werk dieser bedeutenden Bozner Maler ist in zahlreichen Fresken

, nicht nur in Tirol, in vielen Ölbildern, Aquarellen und Zeichnungen erhalten, und die Gemeinde Sexten hat in Dankbarkeit ein Rudolf-Stolz-Muscum errichtet. Die drei Brüder Stolz wurden in der Talfcrstadt geboren und haben, so aus gebreitet ihr Schaffen auch war, vor wiegend in ihrer Heimatstadt gelebt. Das Geschlecht kam aus dem Bozner Unterland. Vor sieben Generationen hatte dort im uralten Salum 1701 Mat thias Ignaz Stolz die Anna Ursula Raif- fer aus Buchholz geheiratet. Dessen Sohn Franz wurde Wundarzt

und ließ sich in Kurtatsch nieder. Dessen Sohn Franz und Enkel losef wirkten als Wundärzte in Tramiti. Erst die nächste Generation ergriff das Malergewerbe und tibcrsicdeltc nach Bozen. Noch in Tramin geboren, 1833 Rudolf und 1840 Ignaz Stolz, kamen beide in Bozen in die Lehre und zogen als Malergesellen durch Salzburg und Bayern. Ignnz Stolz vermählte sich, heimgekehrt, 1864 mit Rosa Gardcncr aus Cavalese und lebte als Handwerker in Bozen. Nährte die Arbeit als Anstreicher, Maler und Lnk- kicrer

und künstlerische Arbeit und erwarb viele Erfahrungen und Kenntnisse. Im Sep tember 1907 starb, 67 jalire alt, der Vater, und Rudolf Stolz übernahm Ge schäft und Haus in der Rauschertor- gassc. Zur Sicherung der Existenz der Familie mußte er vor allem gewerbliche Arbeiten durchführen und konnte sich nicht mit ganzer Kraft künstlerischem Schaffen widmen. Aber die hervorra gende handwerkliche Schulung gab sei ner künstlerischen Entwicklung eine solide Grundlage, wie sie heute selten einem Künstler zuteil

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Page 10 of 16
Date: 17.04.1969
Physical description: 16
V fcJ :jl ,< v ulf Li£ 'Jiic& 3»-? ■ÄUSj^iis- jey> •/V «riii ' -i’». trjL'* „t,.\!, SS Dolomiten NACHRICHTEN AUS SUDTIROL Donnerstag, den 17. April 1969 — Nr. 88 PUSTERTAL Rudolf-Stolz-Museum in Sexten Bei der Einweihung sprach Clemens Holzmeister zu den illustren Festgästen Nachdem ununterbrochener Schneefail in der Nacht zum 13. April Sexten und seine Umgebung wiederum in ein win terliches Kleid gehüllt hatte; konnte dort am Sonntag selbst bei schönem Wetter das neue Rudolf-Stolz-Museum einge

weiht werden. Nach der festlichen Messe, die der Ortspfarrcr zelebrierte, begaben sich die Festgäste über die Treppe des Fried hofes, wo Rudolf Stolz eines seiner schönsten Werke, den „Totentanz“ schuf, hinunter zum Hauptplatz von Sexten, wo das neue Museum steht. Das von Arch. Dr. Erich Pattis, einem Schwieger sohn des 1960 in Sexten verstorbenen Meisters Rudolf Stolz, erbaute Museum ist. nach außen schlicht und einfach; die beiden Ausstellungsräume im Innern sind trotz der schönen heimatlichen Bau

, darunter außer Clemens Holzmeister, Arch. Pattis und den Töchtern des Malers Rudolf Stolz mit ihren Familien auch Landes hauptmann Dr. Magnago, Senator Dr. Volggcr, Kulturassessor Dr. Zeiger, den Präsidenten des Landesverbandes für Heimatpflcge, Dr. Norbert Mumeltcr, so wie die vielen Gäste aus dem In- und Ausland. Er dankte dem Land und allen, die mitgeholfcn haben, dem gro ßen Maler in seiner Wahlheimat Sexten (wo er jahrzehntelang gelebt hat und 1960 auch gestorben ist) ein würdiges Denkmal

zu errichten. Vizeassessor Zeiger drückte seine Freude über das schöne und zweckent sprechende Gebäude aus, dessen Errich tung er zuerst wegen der nicht zentra- Das Buch 1 „Rudolf Stolz” t Ist durch die Eröffnung des Ru- j doIf-Stolz-Muscums neuerdings ak tuell geworden. ! 1 . ST ' Lassen Sic sich das Buch beim < 'WhÙ;' Verlag Buchhändler oder im Museum vor- ; legeni J.F. Amonn AG Preis: 2500 Lire j Bozen-Meran ben sich die Ehrengäste an dern Sclbstporträt am Eingang und an den ersten großen Skizzen

zu Rudolf-Stolz- Frcsken an der breit angelegten Treppe vorbei — zum ersten Museumssaal. Mit Recht hob der weltberühmte Ar chitekt Clemens Holzmcister, der die Festrede übernommen hatte, das Mu seum als vorbildlich für museale Bauten dieser Art hervor. Weiters betonte er, dnß cs natürlich nicht möglich gewesen sei, Originalfreskcn in ihren Bestim- • mungsorten loszulösen und im Museum auszustcllen, aber die hier gezeigten Entwürfe stellen nach den Worten des Redners nicht einen Ersatz dar

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Page 2 of 4
Date: 01.06.1942
Physical description: 4
jetzt in Strömen, und Maria sgh nicht nach rechts und nicht nach links. Sie hatte alle Mühe, ihren Schirm zu halten. Und so bemerkte sie den Mann nicht, der wartete. Horst von Salf ging dicht neben ihr her. Er begleitete sie zu einer Droschke, nannte Marias Adresse und stand dann mit ge zogenem Hut, bis der Waaen mit Maria oaoonfuhr. Rudolf Dörner aber ging schleppenden Schrittes in ein nahegelegenes Lokal und verbrachte dort noch ein paar Stunden. 9. Am andern Abend wartete Maria ver geblich auf Rudolf

Sie lief immer wieder zurück, wenn sie schon nahe daran gewesen war,.nach Hause zu gehen. Rudolf' mußte doch kommen! Er war sicherlich nur im Ge- schüft zurückgehalten worden. Oder grollte, er ihr doch wegen Ihres Besuches bei Hilma? Noch eine Viertelstunde und noch eine weitere wartete Maria. Dann aber fuhr sie nach Hause. Ob sie versuchte Rudolf noch telephonisch zu erreichen? Aber das konnte sie besser morgen früh vom Geschäft aus tun. Jetzt hätte sie zu diesem Zwecke noch in den Gasthof nebenan

auch noch fort. Heiraten Sie man recht bald.' Maria nickte. „Ja, das ist bestimmt besser für inich, ob wohl ich noch ganz gern ein bißchen init- verdient hätte.' „Der Herr Rudolf hat doch jetzt einen schonen Posten. Also nun mal schnell Kaffee trinken, sonst wird's spät.' Maria lief dann eilends ins Geschäft. Rudolf konnte sie am Morgen nicht mehr sehen, seit er die „Billa Gloria' geräumt und eiil möbliertes Zimmer in einer -anderen -Straße bezogen hatte. Sie mußte geduldig warten, bis sie in einem freien

Augenblick telephonieren konnte. Dieser Augenblick kam heute nicht gleich. Fräulein Lucie Morl hatte einen Sonder auftrag für Maria. Es vergingen gute drei Stunden, ehe dieser Auftrag erledigt war. Dann aber rief Maria an. Rudolf meldete sich. „Ich bin's, Maria. Lieber Rudolf, bist d.: mir böse? Ich habe dir etwas zu erzählen. Und heilte, heute habe ich Zeit, Rudolf! Ich freue mich schon so sehr.' „Ich bin heute leider nicht frei. Und ich werde auch in Zukunft keine Zeit mehr haben. Für dich bestimmt

nicht!' ..Rudolf! Um Gottes willen Rudolf. was halt du?' „Du hast eine gute Schule mitgemacht. Aber die Komödie verfängt nicht mehr, schöne kleine Maria.' „Rudolf!' Keine Antwort. Verzweifelt sah Maria um sich. Träumte sie den»? Das konnte doch nickt Wahrheit sein, daß Rudolf lo oraujame Worte zu ihr gesprochen hatte? Was hatte sie denn getan? Hing das alles mit dem vor gestrigen Abend zusammen? Mein Gott, dann mußte sie sofort mit ihm sprechen. Dann mußte er alles wissen. Aber er würde sie nicht anhören

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Page 4 of 16
Date: 06.04.1967
Physical description: 16
mendcn aber und die gequält-be- sorgtc seelisch-geistige Belastung, die sich daraus ergibt, mündet in den schon zitierten Satz der Leidbe jahung: „Ich will allein das Weh für alle tragen." Rudolf weicht dem Schwersten nicht aus, sondern faßt cs mit dem festen Blick des Arztes ins Auge, nimmt cs ganz in sein In neres, ivo er damit ringt, damit die andern ihr sorglos-unbeschwertes Leben führen können. So hielt es aber nicht nur Rudolf, sondern eben so der greise Dichter

wieder die Zweifel über die eigenen Fähigkeiten, über die eigene Kraft- und Willensbehauptung auf. Diesel ben Zweifel läßt der Dichter auch Rudolf aussprechen und wiederholen („Ich bin ein schwacher, unbegabter Mann", ... I. Aufzug, V. 421), und Ferdinand muß dam alten Kaiser ge genüber feststellen: „O des argen Mißtrauns / In Eur edles Selbst und seine Gaben!" ... (I. Aufzug, V. 353) / „Seht Ihr, da senkt das alte Miß traun wieder / Sich nebelglcich her ab auf Eure Stirn!“ (I. Aufzug, V. 3S2/3). Ein schon

bekanntes charakteristi sches Motiv Grillparzers ist es wei terhin, wenn sicii auch Rudolf in neuer Variation, das „Vergehen" Sapphos vorwirft, das letztlich auch das Schicksal Llbuxsas bestimmt. Es ist das „Vergehen“ und die charak teristische Situation dessen, der, ob wohl zum Höchsten berufen, aus der erhabenen Einsamkeit und unbe- riihrbaren Höhe seiner Herkunft und seines Auftrages herab steigt in den Bereich des rein Menschlichen, mit dem er sich als Mensch ver bindet: Sappho als liebende Frau

, Libussa als die vom Gefühl be stimmte Herrscherin, Rudolf als der ■ menschlichste Mensch, der als wah rer Herrscher im gebotenen Verhält nis des Gefühl und den ordnenden Verstand ■walten läßt. Das Problem der Berufung und die tragische Spannung, die daraus für den M c li sch cn erwachsen kann, ist aus nicht wenigen Stellen des „Bruder- zwist.s" herauszuhören. Der Künstler und Dichter (Sappho/Grillparzer) be findet sich in einer Situation, die sich durchaus mit der des Herr schers (Rudolf) vergleichen

der Berufung be freit, 'sich voll und ganz in das menschliche Fluidum tauchen kann. Man spürt den lebendigen Atem des eigenen Erlebnisses, wenn Rudolf in einer letzten Glücksstunde gegen En de des Dramas nichts anderes sein möchte als Mensch, als Hebend- verzeihender Mensch: „Wich* Kaiser bin ich mehr, ich bin ein Mensch Und will mich laben an dem All gemeinen. Wie wohl, wie gut! Und unter mir die Stadt Mit ihren Straßen, Plätzen, voll von Menschen." (IV. A., V. 2408 ff.) Weiterhin ist in entscheidenden

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Page 5 of 10
Date: 28.02.1962
Physical description: 10
Mittwoch, den 28. Februar 1982 — Nr. 49 „Dolomiten" Seite f> Rudolf II. starb als Kaiser ohne Land Er war ohne Entschlußkraft, aber er ahnte die Entwicklung Als Rudolf II. am 20. Jänner 1612 zu Prag auf dem Hradschin starb, klang das gol dene Zeitalter Böhmens mählich aus, stand die Grenze gegen Osten nach dem Frie den von Zsitva torok (Mündung des Flusses Zsltva) mit den Türken für fast edn halbes Jahrhundert gesichert und hatten die Stände einen Höhepunkt ihrer Macht erreicht. Das Heilige

Römische Reich Deut scher Nation aber war in einer tiefen Krise, das Haus Habsburg hatte einen Bruderzwist hinter sich, nur mehr Tirol und die Vorlande hatten eine Selbstregierung unter einer eigenen, der ferdinandeiseben habsburgischen Linie, während Inner- und Niederösterreich, Böhmen, Mähren, Schlesien und Ungarn unter einem Oberhaupt, Matthias, geeint waren. Rudolf II. selbst aber war ein Kaiser ohne Macht, ein König ohne Land ge worden. Budolf II., 1552 Ln Wien geboren und spa nisch erzogen

, war noch zu Leibzeiten Kaiser Maximilians II. am 27. Oktober 1575 zum Kaiser gewählt worden und hatte nach dessen Tod am 12. Oktober 1576 die Regierung an- gefcreten. Aber bald sank wie im Reich auch in den Erblanden seine Macht. Am 23. Juni 1605 legten Matthias und die anderen Erz herzoge im Linzer Abkommen politi sche Richtlinien zur Ueberwindung der durch die Unentschlossenheit und Weitfremdlheit des Kaisers heraufbeschworenen Gefahren fest. Im Vertrag von Lieben bei Prag ge stand Rudolf II. Matthias die Wahl

zum König von Ungarn und die Hemschaflt in Mähren zu, nachdem er ihm schon die Statthalter schaft in Nieder- und Innerösterreich über tragen hatte. Der am 9. Juli 1609 den böhmi schen Ständen gewährte Majestätsbrief sicherte ihm das Königtum Böhmen, aber 1611 wurde Matthias auch zum König von Böh men gekrönt. Rudolf II. iwar ein Herrscher mit vielen künstlerischen und wissenschaftlichen Nei gungen, aber von geringer herrscheriicher Be gabung, er war eigenbrötlerisch und miß trauisch, unentschlossen

und Städte verbündeten sich zur Union, welche mit Frankreich, England und den Niederlanden Fühlung aufnahm: gegen sie entstand als Zu sammenschluß der katholischen Reichsstände und Fürsten die Liga. Die Stände revoltier ten, nach dem Tod des letzten Herzogs war der Jüüch-GLevesche Erbstreit ausgebrochen und im Osten war Krieg mit den Türken. Aber Rudolf II. spann sich in Prag, in seine Liebhabereien ein und gab Stück um Stück seiner Macht preis, zuletzt nur mehr Träger der Kaiserkrone und Empfänger

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Page 18 of 24
Date: 26.01.1963
Physical description: 24
knüpfen und schließlich seine Erwerbung ermöglichen sollten. Al- brecht und sein ebenbürtiger Sohn Rudolf IV. erwirkten die Lösung Margarethens und Ludwigs vom Kirchenbann und im Juni 1358 kam cs noch zur Vermählung des jun gen Meinhard mit Albrechts Tochter Margarethe, so daß die Ver- bir.dung der beiden Geschlechter überaus eng goworden war. Die entscheidende Zeit Am 20. Juli 1358 war der 89jährige Herzog Aibrccht II. der Weise von-Oester reich gestorben. Als Regent folgte ihm sein lOjähriger Sohn

als es je bei Eures Vaters seligen Zeiten gestanden hat; auch herrscht Friede im Lande und an der Grenze.“ Rudolf IV. führt die Vereinigung durch Meinhard folgte dem Ruf der Tiroler und am 21. Oktober 1382 kam er glücklich auf Schloß Tirol au. Sein Siegel Übergab er dem Dompropst Johann vop Brixen, einem treuen Anhänger Oesterreichs und Hofkaplan des Herzogs Rudolf, vertraute ihm also die Lei tung der Landesregierung an. Aber nicht lang freute sich Meinhard des Lebens in Tirol, bereitsam 13. Jänner 1363 starb e r kaum

20 Jahre alt ln Meran. Nun über nahm wieder Margarethe Maultasch die Regierung von Tirol und geriet in Ab hängigkeit von den mächtigsten Adeligen, im Hintergrund welche ihre Schwäche gewissenlos ausbeute ten. Aber nur 13 Tage sollte diese Regierung, seit dem 17. Jänner mit einem neungliedrigen Rat, dauern. . Gewiß durch seine Vertrauten über den Gesundheitszustand des Herzogs Mein hard III. unterrichtet, eilte Herzog Rudolf nach Tirol. Am 5. Jänner war er noch in Wien, am 11. Jänner verweilte

er im steieri schen Judeniburg, reiste über Kärnten und das Pustertal weiter und war am 18. Jänner auf Burg Rodencck. Jetzt trat er seinen Kanzler Johann von Gurk, der schon seit De zember in Tirol war, den Bischof von Brixen und dann begab er sich zur Markgräfin Mar garethe, die am 20. Jänner von Meran nach Bozen übersiedelt war. Ein Bündnis mit Ungarn sicherte Rudolf die Rückenfretheit ebenso wie seine Beziehungen zu den Görzern und Oboritaliens Herrschaften, so war er denn gegen Bayern und Böhmen

gewappnet. Am 2 6. Jänner 1363 übergab Mar garethe mit einer von 14 Landes-' herren mitgesiegelten.Urkunde „ihr Land und Leute, ihr Fürsten tum Herrschaften" den Herzogen von Oesterreich. „Dies Ist geschehen und ist dieser Brief gegeben zu Bozen an Sankt Polycarpentag, das ist gewesen an dem nächsten Pilnztag nach Sankt Paulstag, als er beschert ward, nach Christi Geburt 1363 Jahr.“ Bereits am 1. Februar 1363 unterrichtet*» Herzog Rudolf den Dogen Von Venedig in einem Brief über die Erwerbung Tirols

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Page 10 of 16
Date: 28.01.1964
Physical description: 16
Seite 6 Dienstag, den 28. Jfinner 1964 — Nr. 22 „Dolomiten ** Die Tragödie auf Schloß Mayerling Zum 75. Jahrestag des Todes des Kronprinzen Rudolf am 30. Jänner Eine noch zu Beginn unseres Jahrhunderts tm akademischen Nachwuchs Deutschlands hochgeschätzte vielbändige Weltgeschichte be richtet über Vorgänge aus dem Jahre 1889 zur Geschichte Oesterreichs: „Ein erschüt terndes Unglück traf das Brzhaus durch den jähen Tod des Kronprinzen Rudolf, der im Jagdschloß Mayerling bei Wien aus persön

im stillen Jagdschloß vor den Toren Wiens tatsächlich vor sich gegangen war. Wer mit der Tragödie Berührung hatte, Kronprinz Rudolf wurde eidlich verpflichtet, seine Kenntnis mit ins Grab zu nehmen. Jahrelang blieb der Tod des Österreich!-' sehen Thronfoligers vom Geheimnis umwit tert. Dann aber sickerte langsam durch, daß von einem Eifersuchtsmord keine Redo sein könne: Der erst 31jälhrdge Kronprinz Rudolf, verheiratet mit der Prinzessin Stephanie von Belgien, hatte sloh auf Mayerling am 30. Jän ner

erwarb und in Wahrheit eine tief- unglückliche Frau war — galt zu politischen Abenteuern als prädestiniert. Diese Neigung wurde durch die starre Haltung des Kaisers gefördert, der seinen Sohn von den poli tischen Entscheidungen ausschloß. So wandte sich der wie die Mutter Immer schon ungarn- freundliche Thronfolger den seit Jahren recht bewegten politischen ' Vorgängen in Ungarn zu. Rudolf wurde ein enger Freund der feudalen ungarischen Opposition gegen die k. u. k. Regierung des langjährigen

Mi nisterpräsidenten und Jugendfreundes Kaiser Franz Josephs, Graf Taaffcs. Der liberale Sohn und Thronfolger nahm Stellung gießen den konservativen kaiserlichen Vater. Aber schlimmer: Der Ungamfreund Rudolf schlug sich auf die Seite der Opposition gegen dis deutsch-6lawlsohe RegierungskoalItion • in Wien, dl« damals noch im Natlonalitäts- kampf des Völkerstaates nach dem Ausgleich suchte. Auf einem Höhepunkt seiner fesselnden essayistischen Studie faßt Emil Franzei den ausweglosen politischen Komplex Rudolfs

in dem folgenden Abschnitt zusammen: „Früher oder später mußte Rudolf mit seinen Ansich ten und mehr noch mit seinen gefährlichen Spielereien in eine Sackgasse genafen. Es war nur die Frage, bei welchem Anlaß die Krise ausbreeben würde. Er scheint sich — dies ist das noch ungeklärte und vielleicht nie zu klärende Kapitel seiner tragischen Geschichte — mit oppositionellen magyarischen Politi kern auf Machenschaften eingelassen zu ha ben, die an Hochverrat grenzten. Ob er an einen Umsturz dachte, oh er König

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Page 54 of 56
Date: 17.06.2000
Physical description: 56
Samstag/Sonntag, 17./18. Juni 2000 Bunte Nr. 138 - 5 ^ SLOWAKEI / Persönlichkeit Rudolf Schuster - ein Zipserdeutscher als Präsident Am 19. Juni 1999: Der erste Ausländsdeutsche wird Staatsoberhaupt der Slowakei - Ruf nach Aufnahme in EU und Nato Rudolf Schuster versuchte sich schon als Oberbürgermeister an der „Fujara“, dem slowakischen Volks-Nationalinstrument. Schuster will sich nach wie vor für die Minderheiten in der Slowakei emsetzen. Archiv Präsident Rudolf Schustor Preßburg - Dienstag

, der 15. Juni, vor einem Jahn Der ehe malige Oberbürgermeister von Kaschau, Rudolf Schuster, leg te den Präsidenteneid ab und wurde feierlich in das höchste Staatsamt eingeführt. Mit Schuster bekam die Slowakei, nachdem sie über ein Jahr ohne einen Präsidenten auskommen musste, ihren dritten Präsiden ten (Dr. J. Tiso war Präsident der Ersten Slowakei, 1939 bis 1945, M. Koväc der erste Prä sident der Zweiten Slowakei, gegründet àm 1. Jänner 1993). Schuster ist eines der ganz we nigen Staatsoberhäupter

nalen Minderheit, von der man noch vor einem Jahrzehnt be hauptete, sie habe 1945 zu exis tieren aufgehört. Familie lebte in Bescheidenheit Rudolf Schuster, am 4. Jän ner 1934 in Kaschau geboren, doch er ist ein in Metzenseifen (30 km westlich von Kaschau) aufgewachsener Zipser - das sind Deutsche, die schon von der österreichischen Kaiserin Maria Theresia und ihrem Sohn Josef n. geschätzt wurden, we gen ihres Fleißes, ihrer Gelehr samkeit und Zielstrebigkeit. Er ist Sohn der Metzensei- fener Eltern

, war zeitlebens „Holz hacker“ und musste mit seiner Axt außer seiner Frau noch fünf Kinder ernähren. Nur der Mittlere von ihnen, Rudolf, besuchte eine höhere und dann eine Hochschule. Die deutsche Volksschule (1904 bis 1945) sowie die slowakische Bürgerschule (bis 1949) be suchte er in Metzenseifen - heute die einzige deutsche Stadt der Slowakei -, um zur Mittelschule nach Kaschau zu gehen. Nach dem Erwerb des Fachabiturs an einer mittleren Maschinenbautechnikerschule in Kaschau studierte er Bauin

in Preßburg an gestellt. Noch als Botschafter nutzte er den Urlaub für eine Expedition auf den Spuren sei nes Vaters nach Brasilien. Es entstanden zwei Dokumentar filme, die im Slowakischen Fernsehen ausgestrahlt wur den, und ein Buch. Seit 1994 bekleidete Rudolf Schuster wieder das Amt des Oberbür germeisters von Kaschau (220.000 Einwohner), einer Stadt, die in den letzten Jahren an Bedeutung viel dazugewon nen hat: Sie ist in dem neuen Staat (seit dem 1. Jänner 1993) Sitz des höchsten Gerichts

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Page 3 of 12
Date: 22.10.1959
Physical description: 12
Seite 3 's:t. ;Vf • ■ jiV- : '4l\ .. V> vii / _ZJ_ „Dolomiten* Rudolf Stolz Zur Ausstellung im Ansitz Schulthaus Wenn die Kunstgeschichte des zwanzigsten Jahrhunderts in Tirol geschrieben wird, dann werden die Darsteller feststellen, daß die Brü der Albert, Ignaz und Rudolf Stotó' aus Bo zen das künstlerische Wesen des Landes in diesem Zeitabschnitt entscheidend mitgeprägt haben. Diese drei Brüder waren keine him- Schöpfungen, die nun in überquellender Fülle seit mehr als einem halben

Jahrhundert ent standen sind. Der Freskenmaler Die Begabung von Rudolf Stolz ist eine doppelte: als Freskenmaler und als Bilder- Tlroler Trachtenzug Pholo; Oswald Koller meistürmenden Neuerer und ihr Schaffen liegt an der soliden traditionellen Straße der Kunst in Tirol, ohne avantgardistische Umwege und ohne modische Abwege. Die Gebrüder Stolz haben eine tüchtige handwerkliche Ausbil dung beim väterlichen Dekorationsmaler Ignaz Stolz genossen. Auf dieser Grundlage, haben sie sich in strebsamer

des einzigen noch lebenden der drei Brüder zeigt, läßt sich ein Lebenswerk überblicken, das von seltener Einheitlichkeit und Eindringlichkeit ist. • Vom Handwerk zur Kunst Eigentlich sollte der am 8. Mai 1874 geborene Rudolf Stolz das väterliche Geschäft überneh men und das Malerhandwerk ausüben. Schon in der Kinderbewahranstalt zu Bozen hatten den jungen Rudolf die kolorierten Holz schnitte des Schnorr von Carolsfeld gefesselt. Sobald er die Volksschuljahre hinter sich ge bracht hatte, lernte

er In der eben errichteten Zeichen- und Modellierklasse der Bozner Fachschule für Holzindustrie und darauf folg ten vier Lehr- und acht Gesellenjahre in der' väterlichen Werkstätte. Ehe Rudolf Stolz die Freiheit seines künstlerischen Schaffens ge wann, mußte er lange Jahre handwerkliche Aufgaben meistern. Erst Im Alter von 26 Jah ren konnte er an der Jahrhundertwende einen Winter lang zu seiner Fortbildung München aufsuchen. Dann konnte er aus der Werkstatt zur. Wanderschaft auszdehen und künstlerische

Künstlerschaft noch einige Jahre teilen. Hatte Rudolf Stolz die soliden handwerklichen Grundlagen, wie einst die großen Maler so häufig, in der gewerb lichen Werkstatt erworben und dann ln Wandfrjahren den Blick geweitet, so reifte er in seiner SUdtlroler Heimat zum Künstler. Die heimatliche Landschaft an Eisack und Etsch, mit ihren Bergen und Menschen, Ihrer volk- lichen Welt und religiösen Inbrunst und In nigkeit nahm er in sich auf und sie gewannen Gestalt in den zahlreichen künstlerischen maler

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Page 3 of 16
Date: 06.04.1967
Physical description: 16
und Gestalten geschaffen hat, die alles eher als einem einzelnen be stimmten Charaktertypus (oder des sen Gegenpol) entsprechen — und somit in keiner Welse au) einen ein heitlichen Nenner zu bringen wären, auf den autobiographischen nämlich, wie dies bei Grillparzer weitgehend der Fall ist. Es sei hier nur auf die Gestalt Margaretens, Rudolfs I, und Banebans verwiesen, die als Charak tertypen genau in. einer Linie mit Rudolf II. stehen — (nach C. G.Jung introvertierte Charaktertypen) dachte, aber zu weit

fühlen, Daß an der Uhr, in der die Feder drängt, Das Kronrad ivesentlich mit seiner Hemmung, Damit nicht abrollt eines Zugs das Werk, Und sie in ihrem Zögern weist die Stunde.“ Rudolf, wie der Dichter ihn sieht, will selbst dem sich überstürzenden Geschehen, das alles mit sich zu rei ßen droht, Halt gebieten. Das zeigt das Drama immer wieder. So steht hier Form und Inhalt in einer tiefen, durchaus sinnvollen Entsprechung, und das scheinbar Fehlerhafte der Komposition erweist sich als ein Zug

im „Bruderzwist" — /nach C. G. Jung extrovertierte Charaklertypen) — zeigen. Aber die psychologische Darstellung Rudolfs in diesem Drama ist um vieles viel schichtiger und hintergründiger als die anderer Gestalten früherer Wer ke, selbst der ,arme Spielmann' und Baneban nicht ausgenommen. Mit feiner Kunst der Andeutung hat der Dichter die seelische Physiognomie Rudolfs in ein vertieftes Helldunkel gerückt, daß man an ein nicht leicht faßbares geistiges Portrait im Stile Rembrandts denkt/ # Rudolf

t“, oder von Karl Moor bis zum „Wallenstein“) gestaltet wurde, wenn auch die Feststellung notwendig erscheint, daß Rudolfs Kraft — statt dämonisch empfunde nem Selbstbewußtsein wie bei Eg- mont — zuallererst aus seiner reli giös-gläubigen Haltung entspringt. Der Oesterreicher Grillparzer steht trotz aller Verehrung und Hinnei gung au] einem anderen Boden als der Weimarer Dichter; Rudolf ist nicht Egmont, ein Vergleich besagt hier alles. Unverkennbar bestimmt das katholisch-barocke Welt- und Lebensgefühl

das Kolorit des Dra mas und die Gcistcshallung der Hauptgestalt. — Um die Grund thematik des „Bruderzwists“ zu be zeichnen, sei es erlaubt, eine Formulierung Max Rychncrs an- zuführen, der, sich auf eine Er zählung Ernst Jüngers beziehend, sagte, das Hauptanliegen des Autors sei „die Macht der Person, das reine Potential der Seele als innerste Zone jeder geistigen Macht überhaupt.“ Das ist nun auch das Thema Grill parzers im „Bruderzwist“. Denn bil det nicht Rudolf, dieser scheinbar „Tote

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Page 17 of 60
Date: 22.05.1986
Physical description: 60
verstorbenen großen „Weltenbürgers des Geistes“ erschienen: Murphys Vermächtnis. Das Leben bejahen Der Leser begegnet hier noch einmal dem großen Lebenslehrer. Er zeigt, einfach und verständlich, wie die seelisch-geistigen Kräfte im Menschen aktiviert und für ein Dasein in Freude und Ausgeglichenheit genutzt werden können. 202 S„ geb., 24.750 L. (Ariston) Erhältlich bei Athesiabuch AUS DEM GERICHTSSAAL Rudolf Seeber: „Ich wollte nicht töten!“ Der des zweifachen Mordes angeklagte Täter bricht in Tränen

aus - Kontaktarme Jugend Bozen (fb) — „Ich wollte weder meinen Bruder noch meinen Vater töten! Meine einzige Absicht bestand darin, meinen Bruder Werner, der mich nach dem Tod meiner Mutter immer nur schikaniert und geschlagen hatte, eine Lektion zu erteilen.“ Mit dieser in zwei Sätze zusammenge faßten Aussage rechtfertigte sich gestern der des zweifachen Mordes angeklagte Rudolf Seeber (25) vor dem Bozner Schwurgerichtshof. Die Bluttat, die er in den Morgenstunden des 16. April vergangenen Jahres

in der elterlichen Wohnung in der Fundsbergstraße in Sterzing begangen hatte, hätte das Verbrechen eines Wahnsinnigen sein können. Das den Gerichtsakten beiliegende psychiatrische Gutachten schloß diese Möglichkeit jedoch aus. Die Ärzte, die Rudolf Seeber auf seinen Geisteszustand untersucht haben, vertreten die Ansicht, daß er im Augenblick der Tat voll zurechnungsfähig war. Das war mithin einer der Gründe, warum einer der beiden Verteidiger des Angeklagten, Prof. Piero Longo aus Padua, schon gleich zu Beginn

des gestrigen Verhandlungsta- ges die Forderung stellte, das vorliegende Gutachten für null und nichtig zu erklären und Rudolf Seeber einer neuerlichen psychiatrischen Untersuchung zu unterziehen. Der Schwur gerichtshof wies den Antrag zurück. Die restlichen Stunden des gestrigen Vormittags waren mit der Einvernahme des Angeklagten ausgefüllt, der auf Be fragen des Schwurgcrichtshofspräsi- denten Dr. Felix Martinolli seinen gan zen Lebenslauf schilderte, von der Kind heit an bis zu jenem unglückseligen Tag

, an dem er die schreckliche Bluttat be ging. Es war eine Erzählung, die klar erkennen ließ, daß es bei Rudolf Seeber seit dem Tod seiner Mutter an der für sorglichen Liebe seiner Eltern und an Nestwärme fehlte. Er warein vereinsam ter, kontaktarmer junger Mann, der kaum Freunde hatte. Ähnlich verhielt es sich auch im Hinblick auf Mädchen freundschaften. „Ich war zu schüchtern dazu“, sagte er offen heraus. Da er nur ein mittelmäßiger Schüler war und in der Berufsschule durchgefnl- len war, war er nicht selten dem Hohn

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Page 16 of 16
Date: 15.04.1966
Physical description: 16
m Dolomiten NACHRICHTEN AUS SUDTIROL Freitag, den 15. April 1966 — Nr. 86 EI SACKTAL Von der SVIMiaklion des Brixner Gemeinderates Reglement für Krankenhäuser genehmigt Modell des Rudolf-Stolz-Museums, das zur Zelt in Sexten gebaut wird. Rudolf-Stolz-Museum in Sexten Am Mittwochabend versammelte sich die SVP-Fraktion des Brixner Gemeinderates, um über die „Sonder verordnung des Gemeindebetriebes: Krankenanstalten der Stadt Brixen“ zu diskutieren. Die Sitzung dauerte bis Mitternacht. Der Entwurf

Traubenproduzenten erinnern sich seines Einsatzes in den schweren Krisenjahren 1932 bis 1937, durch welchen die Folgen der damaligen Absatzstockungen wesentlich gemil dert werden konnten. Zu Beginn dieses Monats wurde in Sexten mit dem Bau eines Rudolf- Stolz-Museums begonnen. Der Ge danke zur Errichtung eines Mu seums, das den Großteil der nach gelassenen Werke des Meisters — es handelt sich vor allem um künst lerisch besonders wertvolle Entwür fe und Skizzen — enthalten wird, geht schon einige Jahre zurück

. Man wird sich fragen, warum ge rade Sexten dafür gewählt wurde, stammt doch die KUnstlerdynastie Stolz aus Bozen und wäre es doch naheliegend gewesen, in Bozen ein Rudolf-Stolz-Museum zu errichten. Es sprachen aber auch für Sexten verschiedene Umstände, die dann schließlich ausschlaggebend waren: So die engeren Beziehungen der Fa milie zu Sexten, die mit der Aus gestaltung des neuen Friedhofs be gannen, nachdem Rudolf Stolz den berühmt gewordenen „Totentanz“ in der Aufgangskapelle geschaffen hatte. Dann zog

im zweiten Welt krieg Rudolf Stolz mit seiner Frau und den fünf Töchtern vom heimat lichen Bozen nach Sexten, bzw. Moos und ließ sich dort nieder. Nicht zuletzt war eine besonders herzli che Freundschaft mit dem damali gen Bürgermeister und Besitzer des Hotels, „Drei Zinnen“, Hans Wat- schinger; und dessen Familie mit ausschlaggebend, daß Rudolf Stolz sich dazu bewegen ließ, in Sexten/ Moos zu verbleiben. Daß er sich dort viele Freunde un ter der Bevölkerung gemacht hat und allseits Verehrung genoß

, war bei seiner vorbildlichen Lebensart und seinem vornehmen Charakter eine Selbstverständlichkeit. Im Mooser Atelier entstanden dann auch die vielen Skizzen und Bilder und natürlich auch die Ent würfe zu neuen, monumentalen Fresken (der Meister hatte schon vor dem Kriege in Sexten, außer den Arbeiten für den Friedhof, das Dek- kengemälde in der Mooser Kirohe und Wandmalereien im Hotel „Drei Zinnen" ausgeführt). Da Sexten für Rudolf Stolz zur zweiten Heimat geworden war und er sich im dortigen Friedhof

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Page 7 of 12
Date: 10.08.1960
Physical description: 12
':U. Mittwoch, den 10. August 1960 — Nr. 183 •• V. „Dolom i t e n " •y* Seite 5 Abschied von Rudolf Stolz Ein-gesegnetes, von der Freude erfolgrei chen Kunstschaffens, harmonischen Familien lebens und eines hochgemuten Freundeskrei ses aut begnadeter Tiroler Heimaterde; erfüll tes Leben ist erloschen. Freund Hein, der Tod, den Meister Rudolf Stolz in der einzig artigen Totentanzfolge im Sextener Friedhof und auch sonst oft gezeichnet und gemalt hat, löschte' mit sanfter Hand die Flamme

des Lebens dies 87jährigen, der als Patriarch der Seinen, und Altmeister der Südtiroler Künst lerschaft bis zuletzt geistig rege und künst lerisch tätig war. An Jahren ein Greis, an Lebendigkeit ein Mann und an Idealismus ein ewiger Jüngling — so stand Rudolf Stolz mit ten unter uns und die Todeskunde kam uns allen unvermittelt. Mit Rudolf Stolz ist der letzte von drei Brü dern einer Malerfamilie dahingegangen, • die entscheidend das Kunstleben des Landes Tirol in unserem Jahrhundert mitge prägt

Töne hingab,' überra gend vorgestellt von Albin Egger-Lienz (1868 bis 1925); und weiterhin zum Expressionismus und einer Wiedergewinnung der malerisch- naturalistischen Seite. Hier nun stehen vor uns als die bestimmenden Künstler Hans We- ber-Tyrol (1874—1957) und Ignaz (1868—1953), Albert (1875—1947) und Rudolf Stolz (1874— 1960). Die Brüder Stolz und ebenso der jüngst verblichene Hugo Atzwanger (1883—1960) wandten sich insbesondere auch dem monu mentalen Fresko zu, verbanden es wie im Mittelalter

wieder eng mit dem Bauwerk und erreichten dadurch eine sehr glückliche Ge samtwirkung. Die besten Werke ihrer Kunst und damit der modernen Malerei Tirols ent standen nach dem ersten Weltkrieg und zei gen das zerrissene Land gesund und ohne die sonst übliche Problematik im Vollbesitz star ker künstlerischer Persönlichkeiten. Professor Rudolf Stolz, von dem die Kunst freunde Tirols und der Südtiroler Künstler- bimd, der ihn wie seine ihm vorangegange nen Brüder Albert und Ignaz und ebenso

hat es ihn zu solcher Eigenart .und Vollendung reifen lassen. • Während seine Brüder Ignaz und Albert die Akademie besuchten, mußte der am 8. Mai 1874 geborene Rudolf Stolz ln der Werkstätte seinfes Vaters bleiben, dem er auch seine erste Ausbildung ' verdankt. Nach väterlichem Wunsch sollte er das Malerhandwerk lernen ' und das väterliche Geschäft übernehmen. In seiner Vaterstadt Bozen arbeitete er nach dem Rudolf Stolz bei der Ausstellung seiner Werke im Oktober 1959 auf Ansitz Schulthaus ln Eppan im Gespräch mit Maria

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Page 52 of 72
Date: 23.12.1989
Physical description: 72
> Vor 75 Jahren starb Rudolf Moroder-Lenert Als Bildhauer und Mensch Größe bewiesen E s sind 75 Jahre her, daß der bekannte Künstler Rudolf Moroder-Lenert auf dem Kriegsschau platz in Galizien sein Lieben lassen mußte. Der vielseitige Bildhauer verstarb somit viel zu früh, und seine drei noch unmündigen Kinder haben ihren Vater.wohl kaum gekannt. Der tragische Tod setzte einem wahrhaft beispielgebenden Künstler leben ein jähes Ende. Doch schon die ersten Lei stungen des Holzbildhauers

, der sich Zeit seines Lebens als „Suchender“ bezeichnete, bereiteten ihm unvergänglichen Ruhm. Moroders bekannte ste Arbeit steht derzeit in der Pfarrkirche zu Urti- jei/St. Ulrich: die heilige Elisabeth mit dem Bettler. Unsere Informationen über den Bildhauer Ru-, dolf Moroder-Lenert verdanken wir seinem Sohn Rudolf Moroder-Rudolfme, der uns sämtliche Un terlagen zur Verfügung gestellt hat. Rudolf Moroder erblickte am. 26. Jänner 1877 in Urftjei/St. Ulrich das licht der Welt. Schon als neunjähriger 1 Knabe

“, zum Lehrer hatte: Rudolf Moroder erhielt in dieser Schule sehr gute Zensuren, für figurales Zeichnen und Model lieren sogar „sehr gut“. Rudolf Moroder-Lenert. Repro: „D“ lm Jahre 1898 begann er, für diè Weltausstellung. in Paris zu arbeiten. Rudolf Moroder entwarf hier bei das Modell der hl. Elisabeth, bekam sogar frei vom Militärdienst, um diese Arbeit in Lebensgrö-. ße zu vollenden, und gewann damit bei der Welt ausstellung im Jahr 1900 die Goldmedaille. Der Vater des jungen, erfolgreichen Bildhauers

, Ranz Moroder, kaufte 1904 eine Kunstwerkstätte in Offenburg/Baden. Die Söhne Eduard und Ru dolf übernahmen hier Geschäftsführung, bzw. künstlerische Leitung.' So pendelte Rudolf des öfteren zwischen Groden und Offenburg hin und her, da die großen Bildhauerarbeiten zum Großteil in Gröden entstanden, in Offenburg aber verhan delt wurde: Vornehmlich ging es da um Arbeiten in Kirchen,,und große, mächtige Altäre entstan den. Die Reisen nutzte Rudolf Moroder auch zur Weiterbildung

aus. So waren seine Geschäftsrei sen zugleich auch intensive Studienreisen. .. Der Großteil der Arbeiten, die durch den Betrieb in Offenburg entstanden, stehen heute ira süddeut schen Raum, einige Werke „wanderten“ auch nach Norden ab. Für die Heimatpfarrkirche in Urtfjei/ St. Ulrich fertigte Rudolf Moroder 1907 einen hl. Petrus an: Dieses Werk zeigt uns schon einen gereifteren Künstler an. War die hl. Elisabeth noch eine gelungene, frische Jugendarbeit^ so zeigt der hl. Petrus die vollkommene künstlerische Reife

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Page 6 of 12
Date: 31.05.1951
Physical description: 12
Waren aus der Tchechoslowakei zu er halten. Das tyuèc- J-acUòucU - Du s zofn Zcfolfy! (Fortsetzung der Liste vom 26. Mai) Taschenbuch für Bauingenieure. Heraus gegeben von Dr.Ing. Ferdinand Schlei cher. Berichtigter Neudruck mit 2403 Textabbildungen. Verlag Springer, Ber lin. Lire 6120.—. Taschenbuch für den Maschinenbau. Heraus gegeben von Prof. Heinrich Dubbel. Zwei Bände mit zirka 2900 Textfiguren. Verlag Springer, Berlin. Lire 4845.—. Georg Konzett: Praktische Baustatik. Einführung für Bauhandwerker. Verlag Ing. Rudolf

Bohmann, Wien. Lire 630.—. Bachmann Albert: Technisches Zeichnen. Mit über 600 Abbildungen und Zeich nungsbeispielen. Fachbuchverlag Biele feld. Lire 1100.—. Clemens Böhne: Werkstoff-Taschenbuch. 126 Abbildungen, 215 Zahlentafeln. — Franckh’sohe Verlagshandlung, Stuttgart. Lire 2550.—. Dipl.-Ing. Dr. Alfred Spraul: Wir bear beiten Metall. 1000 Fragen und Antwor ten aus Werkstoffkunde, Arbeitskunde und Fachrechnen. Verl. Dipl. Ing. Rudolf Bohnmann, Wien. Lire 515.—. Ing. M. Rosak und Ing. H. Musil

: Fach zeichnen für das Metallgewerbe, Behelfe, Risse, Schnitte, Maschinenelemente, Schaltzeichnen, Aufgaben. 140 Abbildun gen, 27 Aufgaben und 4 Zeichnungen. Verlag Dipl. Ing. Rudolf Bohmann, Wien. Lire 515.—. Friedrich Bzoch: Formel- und Tabellen buch für das metallverarbeitende Ge werbe. Mathematik, Mechanik, Festig keitslehre, Wärmelehre, Stahl- und Metalltabellen. Arbeitszeit- und Wechsel radberechnung, Normen, Toleranzen und Richtlinien für das Maschinenzeichnen. 283 Seiten und 250 Abbildungen

. Verlag Dipl. Ing. Rudolf Bohmann, Wien. Lire 840.—. Metallbearbeitung in Bildern. Drei Hefte: I. Handfertigung, Meßwerkzeuge, Schlosserwerkzeuge, Schmiedwerkzeuge, Schweißgeräte. Lire 300.—. II. Drehen, Lire 210.—. III. Fräsen, Lire 210.—. Verlag Dipl. Ing. Rudolf Bohmann, Wien. Josef Kern: Das Scblosserbuch. Werkstoff kunde, Spanlose Formung, Hilfswerk zeuge. Schneiden und Spanabnahme, Verbindungsarbeiten, Werkstätte, Ober flächenbehandlung, Schlosserarbeiten. — 320 Seiten, 187 Abbildungen

, 17 Tafeln. Verlag Dipl. Ing. Rudolf Bohmann, Wien. Lire 980.—. Paul Artaria: Kunstschmiedearbeiten. Mit 52 Abbildungen nach photographischen Aufnahmen und 88 Zeichnungen. Verlag Wepf & Co., Basel. Lire 1520.—. Dipl. Ing. Ernst Z e i b i g: Der Kraftfahr zeugmechaniker. Grundlagen, Motor betriebstoffe, Der Motor, Das Fahr gestell, Auto-Elektrik, Prüfen und Mes sen. 150 Seiten, 121 Abbildungen. Verlag Dipl. Ing. Rudolf Bohmann, Wien. Lire 505.—. S. Graemiger — E. Denz: Handbuch fiir Mechaniker

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Page 14 of 16
Date: 27.08.1964
Physical description: 16
unter obigem Titel veröffentlichten Mitteilung ist ein Fehler enthalten. Boi dem hochw. Herrn, der mit hochw. P. Martin Mühlmann, St. Leon hard in Passeier, tauscht, handelt es sich um hochw. P. Rudolf Lantschner (nicht Peter Lantschner, wie es irrtümlich hieß) in Sarn- thein. Spenden Fllr die Angehörigen der SUdllroler HUlllinge: Von Ungenannt, Gries, 3000 l.irc. Kör die SUdllroler HUlllinge: Von Ungenannt, 2000 Lire. Für. die Plünderer Burschen: Von Ungenannt, 2000 l.irc. Dem Ellsnbelli-Vereln, Gruppe

Or. Karl Rudolf Zuletzt begegnete ich Ihm — er hatte es eilig wie immer —, als er in Bozen Schwe stern der Caritas socialis besuchte. Eigentlich sollte er sich erholen, aber er steckte voll von Plänen und Arbeitsabsichten und gönnte sich keine Rast und Ruhe. Nun kommt die Nach richt, daß er in der Nacht zum 23. August im 78. Lebensjahr in seiner Wohnung am Stephansplatz gestorben ist: Prälat Domherr Dr. Karl Rudolf. Er war ein Arbeitersohn aus Noromähren, 1886 geboren, war mit seinem Studium fertig

war; er war auch ein Menschen kenner und Menschenfänger, der zu begeistern und zum Einsatz zu gewinnen wußte. Im Kreis jener Priester und Laien, welche um die Befreiung der Kirche aus den Nach wirkungen des Josephinismus bemüht waren, wirkte Dr. Rudolf als eine motorische Kraft, die zu entflammen wußte, die mit zeitgemä ßer. Appellen und Gründungen da war, wo sieh fü- -He Kirche Aufgaben und Möglich keiten boten und zeigten. Als die Verschwi- sterung von Thron und Altar mit dem Zu sammenbruch der Monarchie und der Ent

hat die Initiative von Dr. Karl Rudolf eine Breiten- und Tie fenwirkung mit vielen Anregungen und Grün dungen erreicht, so vielfältig, daß man im Rückblick kaum fassen kann, daß ein Mann bei dem allem mitwirkte und anspornend und anregend dahinterstand. Die Wiener Erz bischöfe Kardinal Piffl, Kardinal Innitzerund Kardinal König erkannten Kraft und Wert seiner Persönlichkeit und förderten seine Un ternehmungen, die zu einem erheblichen Teil weit über den Bereich der Diözese gesamt- österreichische

zu bewahren und ihnen gedeihliche Entwicklung zu sichern suchte, haben Priester wie Dr. Karl Rudolf und Prälat Unlv. Prof. Dr. Michael Pfliegler die vom Staatsmann Seipel immer wieder ne ben allen weltlichen Notwendigkeiten gefor derte „Sanierung der Seelen“ zu verwirkli chen gesucht. Es war schon damals, und erst recht nach 1938 — wie Prälat Dr. Rudolf dann in einem Buch schilderte — ein,, Aufbau im Widerstand". Negative Haltung war Dok tor Rudolf fremd. Daher war sein Kampf gegen die kirchenfe tdlichen

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