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Page 8 of 48
Date: 06.04.1996
Physical description: 48
Samstag/,Sonntag/Montag 6./7./8. April 1996 KULTUR ■ : - flokmrftcn Seminar für Blaskapellen im Allgäu Gespräch mit Herbert Rosendorfer Gottfried Veit „Botschafter“ Südtirols E rfolgreiches aus der guten alten Zeit be- luahren und Neues wa gen: Das ist die „Philo sophie“ des Südtiroler Verbandskapellmeisters Gottfried Veit (Bild). Nicht nur in seinen vielen Kompositionen vertritt er mit überzeugender Kon sequenz diese kreative Li nie, sondern auch in sei nen Referaten. Vor kurz em ivar Veit

. - Termin: Ostermontag (Beginn 20.30 Uhr) im Bürgerhaus von Tramin. Repro: „D“ Südtirol: Dahin möchte ich wieder zurück, da fühle ich mich daheim E r ist in Südtirol geboren (1934), und dorthin möchte er nach vielen Lehr- und Wanderjahren wieder zurück. „Da fühle ich mich daheim“, sagt der Richter (Beruf) und malende und musizierende Schriftsteller (Hobby) Herbert Rosendorfer. Unlängst ist er in München-für seine „Briefe in die chi nesische Vergangenheit“ mit dem Goldenen Taschenbuch (eine Million

, es stünde Schriftsteller? H. Rosendorfer: Nein, keineswegs. Richter ist ein Beruf, Schriftsteller dagegen ist eine Berufung. Als Richter kann ich beispiels weise in Pension gehen, was ich im näch sten Jahr zu tun gedenke. Als Schriftsteller möchte ich keineswegs pensioniert werden. Ich möchte weiter schreiben, und ich kann mir auch gar nicht vorstellen, daß ein Schriftsteller plötzlich nichts mehr schreibt. Richter ist ein Beruf, Schriftsteller dagegen ist eine Berufung. Als Richter kann ich in Pension

ge hen, als Schrifsteller kann ich mir das nicht vorstellen. Schriftsteller zu sein, das ist in meinen Augen zu kostbar, um nur ein Beruf zu Herbert Rosendorfer „D“: Stichwort Berufung: Sie haben das Talent zum Schreiben in die Wiege gelegt bekommen? Rosendorfer: Das ist schwer zu sagen. Ein gewisses Talent mag mir gewiß angeboren sein, aber dann gab es sicher ein Netzwerk von Einflüssen, durch das mir die Freude am Schreiben vermittelt worden ist. „D“: Goethes Satz: Vom Vater habe ich die Statur

, des Lebens ernstes Führen, vom Mütterchen die Frohnatur und die Lust zum Fabulieren, dieser Satz trifft für Sie nicht zu? Rosendorfer: Konkret könnte ich das nicht bestätigen. Meine beiden Großväter haben gerne gelesen, vieles zusammengereimt und mir auch erzählt und dabei auch einiges erfunden, auch von meiner Mutter habe ich viele Anregungen bekommen... „D“: Seit wann schreiben Sie? Wann haben Sie das Talent zum Schriftsteller ent deckt? Rosendorfer: Geschrieben habe ich seit dem 15. Lebensjahr

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Page 15 of 32
Date: 16.02.1999
Physical description: 32
bis hin zu Unikaten auf Papier und Gemälden. Ausgestellt wird (in der Mes sehalle 2) ausschließlich Kunst des 20. Jahrhunderts. Eine Sonderschau ist der bri tischen Fotokünstlerin Mela nie Manchot geividmet, die mit ihren überlebensgroßen Mutterakten weltweit Aufse hen erregt. NOTIZBLOCK Bozen: Im Waltherhaus „Geld macht doch glücklich“, Volks bühne Bozen, 20 Uhr. Brixen: Im Kolpingsaal Faschingsrevue des MGV Brixen, Einlaß 19.30 Uhr. Herbert Rosendorfer wird 65 Ausbeuter im Bergwerk der Einfälle „In Südtirol

fühle ich mich daheim": Herbert Rosendorfer Repro: „D“ E r ist in Bozen-Gries geboren (am 19. Februar 1934), und in die Nähe von Bozen - er wohnt jetzt in Girlan - ist er nach vielen Lehr- und Wanderjahren vor einem Jahr wieder zurückgekehrt. „Hier fühle ich mich daheim“, erklärt der malende und komponierende Schriftsteller Herbert Rosendorfer, der bereits vor drei Jahren in München für seine „Briefe in die chinesische Vergangenheit“ mit dem Gol denen Taschenbuch (eine Million Auflage) ausgezeichnet

worden ist. An der Uni versität München lehrt Rosendorfer heute als Honorarprofessor Gegenwartsliteratur. Aber ganz neimisch geworden ist er in Deutschland nie. Für ihn blieb Deutsch land so etwas wie ein fremdes Land, „in dem Eisstürme über die Iglus der ge peinigten Menschen dahintosen“. „Dolomiten“: Was wünscht sich jemand wie Sie, der so sehr hinter die realen Dinge zu sehen vermag, zum 65. Geburtstag am meisten? Herbert Rosendorfer: Was ich mir am meisten zu meinem 65. Geburtstag wün sche

? Daß ich an Körper und Geist gesund bleibe, um meine literarischen Projekte zu verwirklichen - um aus dem Bergwerk der Einfälle noch vieles auszubeuten. „D“: Was beuten Sie gerade jetzt - in diesen Tagen - in Ihrem Bergwerk aus? Rosendorfer: Gerade in diesen Tagen schreibe ich an einem Vortrag mit dem Titel „Apokalypse“, den ich zur Eröffnung der Wiener Festwochen im Mai halten werde. Darüber hinaus arbeite ich an einem Theaterstück für Naumburg, wei ters an einer Parodie mit dem Titel „Der ewige Wagner

“, die zu Silvester 1999 in Bayreuth aufgeführt werden soll, und schließlich liegen auch erste Entwürfe für einen großen Roman - eine Art Kri minalroman - auf meinem Schreibtisch. „D“: „Ich geh’ zu Fuß nach Bozen“ lautet ein Titel ihrer rund vierzig Bücher. Sie wohnen jetzt in Girlan, ganz nahe bei Bozen, heißt das: Sie sind jetzt daheim? Rosendorfer: Ja, ich fühle mich hier zu Hause, ich kann sagen: Ich bin daheim. „D“: Was bedeutet für Sie Heimat? Warum fühlen Sie sich in Südtirol so wohl? Rosendorfer

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Page 5 of 28
Date: 02.11.1987
Physical description: 28
.—Im Bild eine in Gebet versunkene Frau auf einem Friedhof. Repro: „Dolomiten" Rosendorfer-Erbe kommt nach Südtirol Der Dichter hat seinen literarischen Nachlaß der Teßmann-Bibliothek geschenkt Kunst- und Antiquitätenhändler werden bei der letzten Veranstaltung auf dem Bozner Messe gelände vom 7. bis 15. November ihre Kostbarkeiten zeigen. Aufnahme: Pho tos tudio Yes Antiquitäten und Küche aus Ungarn Eine der Neuigkeiten bei der 7. Kunst* und Antiquitätenausstellung Bozen — Kunst und Antiquitäten

aus Südtirol, Oberitalien und aus dem mitteleuropäischen Raum gibt es vom 7. bis zum 15. November auf der Bozner Messe zu sehen, wo die letzte Veranstaltung des heurigen Messekalenders über die Bühne gehen wird. Die Kunst- und Antiquitätenhändler, welche in den vergange nen Jahren diese Ausstellung beschickt haben, werden wieder fast vollzählig dabeisein. Aber es kommen auch einige besondere Neuigkeiten dazu. Bozen (hr) — Herbert Rosendorfer, Richter und Dichter mit Wohnsitz in München und Herz in Bozen

, hat seine enge Verbundenheit mit seiner ursprünglichen Heimat erneut unter Beweis gestellt. Er hat seinen literari schen Nachlaß, darunter zahlreiche Autographien („mit Originalbüroklam mern“, Zitat Rosendorfer) der Teßmann-Bibliothek übereignet und damit den Grundstock für ein Dokumentationszentrum Südtiroler Autoren gelegt, das nun nach und nach auf- und ausgebaut werden soll. Als äußeres Zeichen des Dankes an Herbert Rosendorfer organisierte das Südtiroler Kulturinstitut am Freitag eine Feierstunde

, in deren Rahmen Dieter Polaczek eine Laudatio auf Herbert Rosendorfer hielt, während der Dichter selbst die Kurzgeschichte „Ich gehe zu Fuß nach Bozen“ und Romanfragmente vorlas. Von Interesse für alle Freunde der Kunst und des mitteleuropäischen Den kens wird sicher die Teilnahme Ungarns mit einer Ausstellung ungarischer Mei ster aus dem Ende des 19. Jahrhunderts sein. Die Ungarn werden im Erdgeschoß der Halle zwei breiten Raum einnehmen. Zugleich mit dieser Teilnahme wird Un garn

wertvoller Gegenstände aus zahlreichen Zeit- und Stilepochen aufwarten. Die Feierstunde wurde von Dr. Mari- jan Cescutti eingeleitet, der kurz von einigen vom SKI organisierten Autoren lesungen Herbert Rosendorfers erzählte. Prof. Alfred Gruber für den Kreis Südti roler Autoren im Südtiroler Künstler bund drückte dann in einer schlichten Rede Herbert Rosendorfer seinen Dank für die Überlassung des literarischen Nachlasses aus und wies daraufhin, daß der SKB daran denke, in seinen Räum lichkeiten

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Page 17 of 36
Date: 04.07.2000
Physical description: 36
, Ihre freiwillige Meldung als Richter für Naumburg und jetzt die Rückkehr nach Südtirol. Schließt sich hier ein Kreis? Herbert Rosendorfer: Also, das ist gar nichts Roman tisch-Sentimentales gewesen. Wir [d.i. seine Frau und das damals einjährige Kind] waren in Naumbutg und haben ge wusst, ich werde pensioniert, und haben überlegt, wohin wir gehen sollen. Wir haben sehr viel überlegt [Berlin, Wien, Rom, New York, Bamberg und sogar Bologna!], alles hatte aber irgendwelche Nachteile. Nach München zurück

wollte ich nicht mehr, ich wollte nach Süden, jenseits des Alpen hauptkammes aus rein klima tischen Gründen. Da habe ich zu meiner Frau gesagt: Du, was wäre, blöde Idee [Lachen], nach Südtirol, und sie hat ja gesagt. Und dann habe ich gemerkt - komisch, ganz ko misch - erst dann, wie ich schon hier war: Ich bin heim gekommen. „D": Weshalb haben Sie sich denn eigentlich damals, im merhin nach einem Jahr an der Akademie der bildenden Künste, für das Studium der Rechte entschlossen? H. Rosendorfer

“ also weit ent fernt ist, ist ja sehr wohl kon- notiert. Wie sind Sie, dessen künstlerisches Werk sich durch einen tiefen Humanismus aus zeichnet, während Ihrer Lauf bahn als Richter mit eben der juristischen Definition des Menschen zurcchtgekommen, die etwas festlegt, was es ja in der Realität nicht gibt? H. Rosendorfer: Da muss man sich schon das Bild vom Menschen machen, bemüht sein, selbst wenn man viele Jahre gewaltet hat, sich das richtige Bild vom Menschen zu machen. Dieses Bild ist mei stens

, nur versuchen, was zwischen den Einzelnen ist, in Ordnung zu bringen. Über diesen Zwi schenraum, so sehe ich es, wacht die Gerechtigkeit. Es ist vielleicht komisch, wenn es ein Richter sagt, aber die Gerech tigkeit ist etwas Göttliches, hat göttliche Funktionen. Ohne die funktioniert es nicht. „D“: Also auch ein perma nenter Kampf gegen passives Hinnehmen und mentale Träg heit. Und das Bewusstsein? H. Rosendorfer: Ja, das ist schon was Merkwürdiges. Man ist ja so stolz auf das kritische 1 Herbert

Rosendorfer „d» Bewusstsein, das ständig zu nimmt, zumindest in der west europäischen und amerikani schen Gesellschaft, wo man metaphysische, religiöse Werte in Frage stellt und gleichzeitig ein Absinken beobachtet, im Hinnehmen z.B. der Entwick lung, der ökologischen Kata strophe, von der eine Zeit lang die Rede war, von dem Wald sterben, das es ja immer noch gibt. Man ist müde geworden, darüber zu reden, auch ich. Manchmal raffe ich mich auf und schreibe was. Ich habe so das Gefühl, es ist die Gesin

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Page 5 of 40
Date: 22.02.1994
Physical description: 40
Dienstag 22. Februar 1994 5 Herbert Rosendorfer und Paul Engels Oper ,JDaniel“ in München uraufgeführt Eine biblische Komödie mit Musik von Hannes S. Macher Galerie Prisma (Bozen) E.-A.-Poe-Inszenierung D ie Idee ist ebenso hübsch wie beste chend: Da die Münchner Frauenkir che mit ihren charakteristischen „wel schen Hauben“ vor 500 Jahren eingeweiht wurde, hat die Erzdiözese zum Auftakt all der Jubiläumsfeierlichkeiten eine Oper in Auftrag gegeben, die zwar nicht mit der Erbauung

und der Geschichte des Domes der bayerischen Landeshauptstadt in Be ziehung steht, aber immerhin einen bibli schen Stoff zur Vorlage hat. Und wenn nicht nur der mit hintergründigem Humor bekanntlich ja reichlich gesegnete Herbert Rosendorfer den Auftrag bekommt, das Libretto zu verfassen, sondern auch der 1949 in Reutte/Tirol geborene, mit einigen interessanten Musikwerken bereits her vorgetretene Paul Engel als Komponist gewonnen wird, dann ist der Erfolg dieser Oper bereits vorprogrammiert. Kein Wun

etwa (mit den sabbemd-voyeuristi- schen Mannsbildern am Fenster), der Ge sang der Jünglinge im Feuerofen oder Da niel in der Löwengrube. Nein, bibelfromm ist das alles nicht (wer wollte dies vom ironisch-verschmitzten Amtsrichter Herbert Rosendorfer auch er warten?), aber — wie der Untertitel ver heißt — eine „biblische Komödie mit Mu sik“ ist dieser Publikumserfolg namens „Daniel“ allemal. Sensibilität und Vehemenz Aber auch des 44jährigen Tirolers Paul Engel Musik — wenngleich von Reinhard

Schwarz zu undifferenziert dirigiert und vom Orchester des Münchner Staatsthea- Melancholischer Meister der Sprachkunst I ch geh zu Fuß nach Bozen“, heißt Rosendorfers kürzlich er schienene Autobiographie in 32 Geschich ten. Doch diesmal kam er mit der Bahn, um im Römersaal von Schloß Maretsch seiner Ehrung zum 60. Geburtstag beizu wohnen. Das Südtiroler Kulturinstitut, der Sender Bozen der RAI und die Dokumen- Herbert Rosendorfer Repro: „D“ Orchesterfreunde im MGV Brixen Ein Konzert: Heiter

Künstlerbund feierten den Ro mancier, Autor, Zeichner, Maler, Musiker, Opernlibrettisten, Vortragsredner nun dort, wo er seine ersten fünf Lebensjahre verbrachte und wo man nach Rosendorfer besonders gut leben kann, nämlich südlich des Brenners, weil, wie er in einer seiner Geschichten bemerkt, „Gegenden nörd lich des Alpenhauptkammes aus klimati schen Gründen für Menschen unbewohn bar sind.“ Der Vizepräsident des Südtiroler Kul turinstitutes Maijan Cescutti bedankte sich in einer Ansprache

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Page 5 of 47
Date: 19.02.1994
Physical description: 47
- I turministeriummit. Herbert Rosendorfer 60 Ein zeitkritischer Autor - humorvoll und hellsichtig K aum ein anderer in seiner Zunft ist so produktiv wie Herbert Rosendorfer. Im eigentlichen Lohnberuf Richter und zur Zeit am Oberlandesgericht zu Naum- Ausstellung in Venedig Pietro Longhi D as Museo Correr in Venedig zeigt bis 4. April eine Bilderausstellung von Pie tro Longhi, dem Maler des 18. Jahrhun derts, der die vielfältigen Aspekte des ve nezianischen Alltags auf der Leinwand festgehalten

des 18. Jahrhunderts dar, von den Patrizier-Domherren der Dogen bis zu den bescheidenen Pfarrern und Mönchen, die sich um die geistigen und körperlichen Bedürfnisse der Bevölkerung kümmerten. Es gelingt ihm, den Prunk auf der einen Seite mit der Einfachheit und Askese auf der anderen kunstvoll zu vereinen. Edeltraud Hofer Herbert Rosendorfer Repro: „D“ bürg im Osten Deutschlands tätig, hat der aus Bozen-Gries gebürtige Südtiroler über Erzählungen, Romane, Theaterstücke, Opemlibretti, Drehbücher bis hin zu Hör

spielen fast alles abgedeckt, was in diesem Bereich möglich ist. „Dieser Mensch schreibt ja, als hätte er Angst, von seinen Lesern eingeholt zu werden“, ist dann auch das so bezeichnende wie liebevoüe Resümee des Münchner Kabarettisten und notorischen Rosendorfer-Lesers Die ter Hildebrandt im Vorwort von „Die Er findung des SommerWinters“. Das dtv-Taschenbuch erschien als Son derdruck zu Rosendorfers 60. Geburtstag, den der Autor am heutigen Samstag feiert. In diesem Band sind alle Perlen versam melt

durch seinen Einfallsreichtum und seine Fabulierkünste und steüte sich gleichzeitig als Verfechter eines neuen phantastischen Realismus vor. Ein frühes Paradebeispiel seiner Ironie und Situationskomik ist beispielsweise die Erzählung „Der Eiffelturm“ in dem Sammelband „Der stillgelegte Mensch“, die den Abtransport des gigantischen Bau werks von der Seine an den Olympia-Aus tragungsort München beschreibt. Auch in seinen Werken bleibt Rosendorfer seiner Vorliebe treu, die Grenzen von Realität und Fiktion zu durchbrechen

Gerichtsas sessor in der Festspielstadt unter Pseudo nym schrieb. Sein künstlerisches Credo hat Rosendorfer, dessen jüngstes Werk das Libretto zur biblischen Oper „Daniel“ ist, einmal in dem Band „Eichkatzeiried — Geschichten aus Kindheit und Jugend“ beschrieben. Danach wollte er erst Maler, römisch-deutscher Kaiser und dann Kom ponist werden, Schriftsteüer jedoch nie. — Das Südtiroler Kulturinstitut lädt heute abend (20.30 Uhr) in den Römersaal von Schloß Maretsch in Bozen zu einer Ge burtstagsfeier

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Page 20 of 36
Date: 19.11.1996
Physical description: 36
Agostini (80), Josef Frass (90), Josef Maier (91), Edvige Bortolaso geb. Crepaldi (78), Valerio Secchi (88). LESUNG / Erfolg Rosendorfer - Richter und Satiriker Der gebürtige Bozner liest in der Athesia-Buchhandlung aus seinen Werken Bozen (mct) - Er ist ge bürtiger Bozner, arbeitet und lebt derzeit aber als Richter am Oberlandesgericht in Naum burg. Nebenbei widmet er sich der Schriftstellerei. Die Rede geht von Herbert Rosendorfer, der am vergangenen Wochen ende in der Athesia-Buchhand lung

... 1961... nach SüdtiroT“, im Jahr darauf „nach Rimini“. Einfühlsam schilderte Rosendorfer die Schwächen des Durchschnitts bürgers und den Zeitgeist' die ser Jahrzehnte: Der Autor las dann aus „Schönschreibübungen“, ei nem unveröffentlichten Manu skript. Die „Nr. 6“ gab Über legungen wider, die sich „bei Betrachtung der auf dem Fen sterbrett schlafenden Katze“ aufdrängen. Jedem Lebewesen sei eine bestimmte Lebenskraft gegeben, im Schlaf würde man keine oder nur wenig ver brauchen, daher solle

man „die Katze nicht wecken, sie ver längert gerade ihr Leben“. In der „Schönschreibübung Nr. 21“ wird ein theologischer Disput zwischen dem Autor und einer „Eminenz“ ausge tragen. Dieser habe sich tat sächlich mit Kardinal Rat zinger zugetragen, so der Au tor. . .... Rosendorfer las absch ließend aus ■ dem neuen Band „Das selbstfahrende Bett“. Am Beispiel des Schicksals der Südtirolerin „Hedwig - ge nannt Hedl“ stellte er Vor urteile und Opportunismus der Zeitgenossen dar, oder, um es mit einem Kritiker

zu sagen, er machte „die ganz normale Tor heit literarisch dingfest“. Das aktuelle Interview Roseridorfers Rückkehr Ein Haus im Grünen / Zweisprachigkeit Bozen- Herbert Rosendorfer wird Wieder nach SUdtirol zurückkehren. Den „Dolomiten“ sagte er, warum und wann er zurückkommt. „Dolomiten“: Was erwarten Sie sich, außer „dem wärme ren Klima südlich des Alpen hauptkamms und dem hei matlichen Dialekt“, von Ihrer Rückkehr? Rosendorfer: Heimat, in nerlich bin ich hier daheim, ich habe das nicht erzwungen

, aber es war und ist so. ■ „D“: Wann kommen Sie nach Südtirol, und wo werden Sie wohnen?. Rosendorfer: „Im kommen den März erfolgt der Umzug. Ich werde im Grünen wolinen, wo - werde ich bald sagen. „D“: Sprechen Sie auch Ita lienisch? Rosendorfer: „Ja, und ich habe auch eine acht Monate alte Tochter und wünsche, daß sie zweisprachig aufwächst,“,, Interv.: Margot Caresani. Hilfsmittel für die Pflege zu Hause Sanitätseinheit verleiht auf Anfrage Rollstühle, Hörgeräte, Korsette, Schuheinlagen Bozen (bai) - Viele ältere Menschen

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Page 39 of 48
Date: 14.11.1996
Physical description: 48
für Menschen unbewohnbar. Es fegt der Eis sturm über die Iglus der gepeinigten Men schen, ich geh’ zu Fuß... nach Bozen.“ Herbert Rosendorfer im satirisch-ver schmitzten Originalton. Am heutigen Don nerstag ist der in Gries geborene Schrift- stellerbereits unterwegs nach Bozen - nicht zu Fuß, sondern mit dem Auto. Er kommt aus Naumburg (Thüringen), wo er am dor tigen Oberlandesgericht als Richter in Diensten ist. Und am morgigen Freitag abend liest er in der Buchhandlung Athesia unter den Bozner Lauben

aus seinen Wer ken. Herbert Rosendorfer möchte nach seiner Pensionierung im kommenden Jahr die „sturmumtosten Tundren“ nördlich des Al- . penhauptkammes mit dem „arkadischen Licht“ südlich der Alpen vertauschen - den bundesdeutschen „Iglu“ mit einem Quar tier in Bozen oder Umgebung. Die Stadt habe so etwas „wie eine Polyphonie der Sphären“, schreibt er. An der Talfer wehe nach der Hitze des Tages die kühle Luft aus dem Samtal heraus. „Sanft überzieht der Duft von Jenesinger Speck, von Olivenöl und Parmesan

die Wasserpromenade.“ Der Rosengarten färbe sich in das hinlänglich bekannte Glühen, „die Silhouette der Men del zeichnet sich gegen den Himmel in einem unnennbaren Violett ab“. Dorthin möchte Herbert Rosendorfer zie hen, und dort - in Gries - wurde er im Jahre 1934 geboren. Einer gewiß nicht notwen digen Regung, vielmehr einer geheimnis vollen Laune der Natur schreibt er es zu, daß seine „herzlosen Eltern“ von südlich des Alpenhauptkammes nördlich desselben gezogen sind „und meine Geschwister und mich im zarten

Alter der Unbill der mör derischen Schneetundren im damaligen Herbert Rosendorfer liest in Buchhandlung Athesia Bozen Sehnsucht nach dem arkadischen Licht“ „Die Freunde, der Dialekt, die wohlige Atmosphäre“: Herbert Rosendorfer „geht"zurück nach Bozen... Repro: „D“ .Traditionsgau Oberbayem* ausgesetzt ha ben“. Das war im Jahre 1939. Mittlerweile ist viel Wasser die Etsch und die Isar hin- Kunsthistorisches Museum Wien Antike Schätze aus Italien untergeronneni „Politische Systeme

sind hin- und hergeschoben worden, haben sich überlagert.“ Rosendorfer studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Mün chen und später Jura an der dortigen Uni versität, er wurde Staatsanwalt und Rich ter, lange Jahre in der bayerischen Haupt stadt und seit 1993 in Naumburg. Richter ist ein Beruf, sagte er in einem Interview mit den „Dolomiten“, Schriftsteller dagegen ist eine Berufung. „Schriftsteller zu sein, das ist in meinen Augen zu kostbar, um nur ein Beruf zu sein.“ Lesung mit Sabine Gruber S abine Gruber

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Page 8 of 32
Date: 14.02.1994
Physical description: 32
übertragen aus der Gnadenkapelle des Bozner Domes, 17.30 Mu sik, 18.00 Regenbogen, der Kinderclub — Märchenserie, 18.30 RGW-Abendjournal: Kirchliche Nachrichten von Radio Vatikan, Verkehrsinfo, 10 vor 7 — Der aktuelle Nach richtendienst, 19.00 Mixed — Musik bunt gemischt, 20.00 Tante Emmas Laden (Wh.), 20.30 Struwelpeter (Wh., Kolpingjugend), 21.00 Nachtmusik. sender rai bozen Herbert Rosendorfer zum 60. Geburtstag Montag, 14. Februar 20.20 Uhr im Fernsehen „Zeitzeichen“: Besuch bei Herbert Rosendorfer

in Naumburg Dienstag, 15. Februar 20.45 Uhr im Hörfunk Herbert Rosendorfer liest die Erzählung „Die Seele der Prinzessin" Mittwoch, 16. Februar 20.45 Uhr im Hörfunk Ein Gespräch von Heinz Degle mit Her bert Rosendorfer im „Abendstudio“ Donnerstag, 17. Februar 19.45 Uhr im Hörfunk „Salto mortale“ - Ein Hörspiel von Her bert Rosendorfer Freitag, 18. Februar 21.15 Uhr im Hörfunk In der Sendung „Neue Bücher - Neue Texte“ liest Herbert Rosendorfer aus dem Buch „Die Erfindung des Sommer- Winters" den Text

„Die Farbe Tyrols“ Samstag, 19. Februar 20.30 Uhr in Schloß Maretsch in Bozeo Geburtstagsfeier von und mit Herbert Rosendorfer Lotterien Alle Angaben ohne Gewähr Bari LOTTO 32 52 78 20 12 Cagliari 54 89 34 87 75 Florenz 24 20 55 39 17 Genua 30 2 68 86 33 Mailand 50 13 87 51 74 Neapel 52 11 5 16 81 Palermo 87 66 47 86 38 Rom 34 46 71 86 58 Turin 5 84 86 78 30 Venedig 47 83 9 27 20 ENALOTTO x—x—1 1—x—x 2—x—1 x—1—x Die Zwölfer erhalten jeweils 50.224.000 Lire, die Elfer erhalten jeweils 1.752.000 Lire

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Page 20 of 20
Date: 03.07.1986
Physical description: 20
Elda Tapparelli über Herbert Rosendorfer vermittelt, sondern zugleich ein sehe Vorliebe für has Satirisch- geistiges Vergnügen bereitet. Groteske, auch für das Absurde Elda Tapparelli, die auch bei uns bestens bekannte Germani stin der Universität Verona, hat — in sehr verdienstvoller Weise — eine ebenso gründliche wie umfas sende kritische Studie über das vielseitige schriftstellerische Werk Herbert Rosendorfers vorgelegt. Da zeigt es sich, daß die Verfasse rin die deutsche Gegenwartslite

Kritiken vor allem aus dem deut schen Sprachraum; aber nicht nur das: auch französische Stim men werden vermerkt und Hin weise auch auf italienische Auto ren gegeben. Im Falle der ,Briefe in die chinesische Vergangenheit“ sei hier die im Text angeführte treffende Äußerung des Kritikers Waldenmair-Lackenbach zitiert: .Herbert Rosendorfer hat mit den Briefen in die chinesische Ver gangenheit' ein Buch geschrieben, das neben jeder Satire von Jona than Swij’t bestehen kann. Er prangert die Welt

in die des phantasievoll Unwirklichen, Ir realen können so wie Rosendorfer Die Keiterstutuc dea Fhilosophen-Kaiaers Mure Aurel (121—1B0 n. Chr.); „Selbstbetraeh- tungen'* in griechischer Sprache. — Siehe dazu die Hinweise im Text. nur wenige wagen. Als Beispiel dafür sei der Band .Das Zwergen- schloß und andere sieben Erzäh lungen“ erwähnt, über den sich die Verfasserin sehr ausführlich äußert. Rosendorfer vermag es dann auch (und das toird mancher Le ser sehr schätzen), bayerische: Ge schichte

und auch Zeitgeschichtli ches in lebendig-ansprechender Weise darzustellen. Erwähnt sei hier im besonderen das reali stisch-anschauliche. nichts be schönigende Porträt Ludwigs II (.Der bayerische Schwan“) sowie auch der sehr kritisch-mutige „Versuch einer Topographie: München“. Aufgrund ausgedehn ter Studien hat Rosendorfer dann auch die Gestalt des Prinzen von Homburg, die durch das Drama Kleists so bekannt wurde, dem Le ser in einer neuen, realistischen Weise vorgestellt. Unser Buch bie tet übrigens in einem Anhang

(pa gine antologiche) gut gewählte Textproben der besprochenen Werke, darunter auch die autobio graphische Darstellung „Ich gehe zu Fuß nach" Bozen“. Daß nun eine so gründliche, an sprechend-lebendig geschriebene Studie über Rosendorfer ausge rechnet aus Verona kommt, ist je denfalls ein Anlaß, sich darüber zu freuen, nicht zuletzt auch für die Literaturfreunde in Bozen. Die Verfasserin kann man dazu nur beglückwünschen. Das Buch eignet sich natürlich auch in be sonderer Weise als Lektüre

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Page 5 of 64
Date: 27.03.1993
Physical description: 64
schaut sozusagen in das Innere einer Landschaft, wird aufgefordert, bald in das Dunkle einer tiefen Schlucht, bald in das Blaue des Himmels einzutauchen. — Mattiolis Bilder bleiben in diesem Zyklus der realen Welt verhaftet und sind, bei aller Abstraktion und Reduktion, ein Beispiel dafür, wie es einem Künstler gelingt, Landschaft auf Papier oder Karton zu ballen. Geöffnet bis 18. April. — Im Bild: C. Mattioli „Le Apuane“. E. GVRepro: „D“ Samstag/Sonntag 2T./28. Marz 1993 5 Zwei Rosendorfer-Stiicke

zur Auf führung. Wird die Erwartungshaltung durch die Medien und durch den Bekanntheitsgrad des Autors — Rosendorfer ist gebürtiger Bozner (Grieser!), von Beruf Richter, den Südtirolern durch mehrere Lesungen aus seinem vielseitigen epischen Werk und jüngst auch durch eine Ausstellung in ei ner Bozner Galerie gut bekannt — sehr gesteigert, so ist die Erfüllung nimmer leicht. Da soll dann von der Textvorlage bis zur spielerischen Umsetzung und der Ausstattung alles möglichst optimal aus- fallen. Gerade

die... Dem war im ersten Teil leider nicht so. In der „Subvention“ mit dem Untertitel „Oder in welche Richtung schaut die Mona Lisa“ lag die Erfüllung dieses Wunsches bei dem vorzüglichen Spiel, den Kostü men und der Bühneneinrichtung — am wenigsten aber beim Text. H. Rosendorfer hat zwar eine originelle komödiantische Geschichte erfunden: Ei- e ne aus öffentlichen Mitteln gewährte Sub vention muß nach zwei Jahren in Form einer Theateraufführung beglichen oder in bar zurückgezahlt werden. Nachdem das Geld längst

veijubelt ist, versuchen der Theaterdirektor, Georg Kaser, seine Freundin, Gundi Rinner und ein Gitarrist und Aphoristiker, Erwin Windegger, zwei Tage vor Ablauf der Rückzahlungsfrist, doch noch ein Spiel auf die Bühne zu bringen. Das Was allerdings bereitet ihnen Sorgen. Anders bei Rosendorfer. Er kennt sein Was — ringt aber mit dem Wie. Grundte nor: Wie strecke ich das Was? Satirisch nimmt er den modernen Theaterbetrieb aufs Korn, spöttisch zeigt er den Umgang gewisser „Künstler“ mit der Kunst

(und den Subventionen) und belebt den Dialog pointenreich. Das Malheur daran ist, daß das, was derart vielleicht auf 30 Minuten angelegt ist, zwangsweise dem Theaterbe trieb folgend auf eine „geforderte Länge“ gestreckt wird. Daß in der Kürze die Würze läge, hat Rosendorfer übersehen und da mit selbst einer Aussage Dürrenmatts im Programmheft zuwidergehandelt. Da steht nämlich: „...Gerade die, welche es sich leisten könnten, etwas zu wagen, wa gen meistens nichts!“ Voll und ganz eingestiegen sind hinge gen

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Page 5 of 36
Date: 17.02.1994
Physical description: 36
“ in einer Koproduktion von Theater Nox und der Kleinkunstszene Bozen (Vereinigte Bühnen) in der Regie von Geirun Tino. Weitere Aufführungen stehen am 4. März in St. Ulrich, am 9. März in Kaltem und am 10. März in Sand in Täufers auf dem Programm. Beginn jeweils 20.30 Uhr. — Im Bild Beate Megge- nederundBenediktMörlalsAnniundHeinz. Repro: „D“ Hommage in München und Bozen Herbert Rosendorfer 60 H erbert Rosendorfer, der am kommenden Samstag seinen 60. Geburtstag feiert, wird am morgigen Freitag abend im Münchner

Staatstheater am Gärtnerplatz die Ehre einer Uraufführung zuteil. Auf die Bretter kommt „Daniel“, eine biblische Komödie in zwei Akten mit acht Bildern, für die Rosendorfer den Text verfaßt und der Münchner Komponist Paul Engel die Musik komponiert hat. — Am Samstag abend (20.30 Uhr) lädt das Südtiroler Kulturinstitut zusammen mit dem Künstlerbund und dem Sender Bozen der RAI zu einer Geburtstagsfeier in den Römersaal von Schloß Maretsch. Die Laudatio auf Rosendorfer hält Univ.-Prof. Dr. Dietz-Rüdiger Moser

. Anschließend spricht „Rosendorfer über Rosendorfer“. Die musikalische Umrahmung besorgt ein Ensemble mit Quar tettsätzen aus der Feder des 6ojährigen Jubilars. — Herbert Rosendorfer ist von Beruf Richter. Nach langjähriger Tätig keit in München — die Eltern übersiedelten 1939 von Bozen in die bayerische Landeshauptstadt — lebt und arbeitet der Verfasser zahlreicher Bücher heute in Naumburg. Werkstattgespräch in Bozen Architektur in Portugal J ahrzehntelang huldigte die sogenannte Schule von Porto

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Page 7 of 36
Date: 05.10.1999
Physical description: 36
Stadttheater einfach Studio - das klingt zwar ein bisschen nach Werkstatt, hat jedoch den Vorteil, dass der Na me weder deutschen und ita lienischen Ohren weh tut, „also nicht übersetzt zu werden braucht“, wie Vizebürgermeis- ter Elmar Pichler-Rolle erläu tert. Im Studio geht also am kommenden Freitag die erste Theaterpremiere der Vereinig ten Bühnen Bozen über die Bretter! Zu Aufführungsehren kommt der Südtiroler Schrift steller Herbert Rosendorfer mit seinem Einmannstück „Oh Ty rol oder der Letzte

auf der Säu le“. Es spielt Roland Selva, Re gie führt Walter Delazer. „Oh Tyrol“: Das signalisiert entweder himmelhohes Jauch zen oder abgrundtiefe Resigna tion. Was von beidem ist es? „Es ist ein Ausruf der Resignation“, erklärt Rosendorfer, „weil die Welt schlecht ist und nicht bes ser wird“. Auch im heiligen Land Tirol nicht? Auch dort nicht. Rosendorfer ortet näm lich in Tirol „einen nur mühsam übertünchtes knöchernes Hei dentum, einen fest verwurzel ten Aberglauben, der jeden wahren Glauben

verhindert“. ■ Also ein religiöses Stück? Ro sendorfer wörtlich: „Ein tief re ligiöses Stück!“ Allerdings in die Form einer Satire gekleidet. Wogegen richtet Rosendorfer seine satirischen Pfeile? „Ge gen die Amtskirche, weil sie die Vermenschlichung des Gottes bildes und die Vermenschli chung des Jenseits hinnimmt, ohne mit der Wimper zu zucken.“ Träger der Handlung ist ein Säulensitzeroder „Stylit“, „der Gott von unten betrachtet“. Es sei ein ganz einfacher Mensch - ein Hirte, der nicht lesen

und nicht schreiben kann, „der Gott mit dem gesunden Menschen verstand zu verstehen versucht, aber aus seiner naiven Sicht der Dinge zum Kritiker von Amts wegen wird“. Säulensitzer sei en, so Rosendorfer, historische Figuren, „die es im Mittelalter leibhaftig gegeben hat“. Ihr ta gelanges hartnäckiges Aushar ren auf einer Säule sei eine Form von Askese gewesen, mit der sie ihre Sünden abbüßen wollten. Wie lautet also die Botschaft des Tiroler „Säulenheiligen“ à la Rosendorter? „Gott verste hen

zu wollen ist vermessen.“ Man solle sich ihm so nähern wie der Stylit - bescheiden und demütig und mit einem Hauch von Resignation. Also Rosendorfer mit erho benem Zeigefinger? Keines wegs, „weil das nichts bringt“. Alfons Grub er à la Rosendorfer Pas Neue Bozner Stadttheaters erlebt am Freitag die erste Schauspielpremiere der Vereinigten Bühnen Bozen. Auf die Bret ter kommt das Einmannstück „Oh Tyrol“ von Herbert Ro sendorfer (kl. Bild). , Repro: „D“ Andrea Bonatta spielt Liszt und Busoni in Schloss Englar (Eppan

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Page 20 of 39
Date: 27.11.1992
Physical description: 39
-Keramik, Grödner Krip penfiguren, Webwaren, Zinn und Trachtenfiguren aus Jute sein. Künftig wollen die Werk stätten aber verstärkt junge Künstler und Handwerker för dern, um damit neue Kun- schaft dazuzugewinnen. Rosendorfers witzige Idyllen Lesung mit dem Autor in der Galerie Gasser Bozen (kri) — Der Schriftsteller, Komponist und Maler Herbert Rosendorfer hat in der Clemens-Gasscr-Galcric eine Lesung gehalten. Vorgcstellt wurde dabei auch sein neuestes Werk „Vatikanische und andere Idyllen

“, das im Raetia-Verlag erschienen ist. Ein Buch mit Zeichnungen, kurzen Texten und einer nicht alltäglichen Entstehungsgeschichte. Herbert Rosendorfer, gebür tiger Bozner, aber schon seit seiner Kindheit in München le bend, ist nicht nur Autor. Hauptberuflich ist er als Amts gerichtsrat am Münchner Be zirksgericht tätig. Nebenbei schreibt, malt und komponiert er. „Den Autor hab’ ich schon gekannt, den Maler erst ent deckt“, erzählte Raetia-Verle ger Gottfried Solderer bei der Vorstellung des Zeichenban

des. Als er vor einem halben Jahr bei Rosendorfer vor sprach, habe er eigentlich auf ein „richtiges“ Werk des Autors gehofft. Da dieser aber vertrag lich dem Verlag Kiepenheuer und Witsch verpflichtet ist, ha be Rosendorfer ihm statt des sen seine Aquarelle angeboten. „Ich bin von Solderer sozusa gen .gezwungen* worden, ein bißchen Text dazu zu schrei ben“, verriet ein schmunzeln der Rosendorfer. In nur drei Stunden habe er die Idyllen verfaßt, „aber das, was man gern tut, fällt einem immer leicht

“. Sie sind also nicht pure Pflichtübung, die „Gschichtln“ im Zeichenband. Auf jeden Fall aber Geschichten, die — davon ist Rosendorfer über zeugt — nur ein Südtiroler schreiben darf. Etlich Tirolerisches klingt in seinen Texten auch an — in skurriler, witziger, eben Rosen dorfer-Art. Vom Heiligen Ro ten Adler ist da die Rede, von Päpsten mit Südtiroler Ab stammung, von fastenden För stern und vom Trenkerhut. Nicht eben dezent, auf jeden Fall aber witzig, sind auch die Bilder. „Wer sich an den Heili genbildern stößt

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Page 5 of 32
Date: 23.03.1993
Physical description: 32
tensweisen in extremen Situationen geht. Dabei wird die ganze Palette von Komik, Tragik, Heiterkeit bis hin zu allerlei grotesken Szenen dargeboten. — Weitere Aufführungen finden am 27.128. März und am 2.13.14. April jeweils um 20.30 Uhr im Pfarrsaal von Tramin statt. — Im Bild eine Probenszene der Höhlenmenschen". Repro: „D“ E. Innerebner zu Rosendorfer-Premiere mit M. Riva heute abend im Waltherhaus „Eine Bühnenfigur mit faszinierender Ausstrahlung“ I m Bozner Waltherhaus kommen heute abend (20.30 Uhr

) zwei Stücke des aus Südtirol gebürtigen Herbert Rosendorfer auf die Bühne. Das Südtiroler Theateren semble spielt unter der Leitung von Erich Innerebner „Retrospektive“ und „Die Sub vention“. Der Regisseur „lüftet" im folgen den Gespräch „Geheimnisse“ von rund drei Monaten Werkstattarbeit mit dem En semble. „DolomitenHerzklopfen für die Pre miere heilte abend? E. Innerebner: Wir haben uns monate lang gründlich vorbereitet und uns sehr in die beiden Stücke „hineingekniet“. Aus zwei Gründen: Erstens

nicht aus, um einen Rosendorfer zu spielen? Für Rosendorfers Stück „Retrospekti ve“ kann man das sagen. Im Mittelpunkt steht eine Geschlechtsumwandlung — ein Mann verwandelt sich in eine Frau — und das ist grundsätzlich für einen Schauspie ler eine schwer zu bewältigende Aufgabe. Über viele Umwege sind wir an die Münch ner „Underground“-Schauspielerin Ma nuela Riva gekommen, die bereits in Ham burg und Paris mit großem Erfolg in Shows aufgetreten ist. Sie hat als Figur vom Optischen her eine unglaubliche Büh nenausstrahlung

, und auch von der Sprechvielfalt ein faszinierendes Register. Sie zwitschert, sie flüstert, sie kreischt, sie schreit. Für Rosendorfers „Retrospekive“ die richtige Figur. Ohne Manuela Riva hät te dieses Stück nicht gespielt werden können. Was war für Sie zuerst die Schauspie lerin Manuela Riva oder das Stück von Herbert Rosendorfer? Rosendorfers Stück hatte ich primär im Kopf und im Gemüt. Ich war vom Stück überaus beeindruckt — vor allem vom ma kabren Zynismus, welcher der „Retro spektive“ mit ihren Monologen und Dialo gen

. Kaser hat für dieses Stück einen großen Vorzug: Es ist seine Bauchkomediantik. die er geradezu explo siv über die Bühnenrampe bringt. Er spielt einen verschmierten Theaterdirektor. Rosendorfer ist vorwiegend Epiker. Wie beurteilen Sie seine dramatischen Stücke? Wie sind Sie bei Ihrer Regiearbeit damit zurechtgekommen? Rosendorfers Stücke haben strecken weise eine epische Breite, die dem dramti- schen Fluß nicht förderlich ist. Ich habe die Schere ansetzen müssen — im Einver nehmen mit dem Autor

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Page 22 of 40
Date: 02.08.1997
Physical description: 40
„Präsenta“ hat schon viele Besucher angezogen. Auf dem Schulplatz der Mittelschule Kastelruth werden handwerkliche Produkte er zeugt, wobei die Besucher zuschauen können. Am heutigen Samstag baut die Berufsgemeinschaft der Zimmerer während des Tages ein Holzhaus auf. Am kommenden Montag zeigen die Tischler nachmittags verschiedene Vorführungen. Herbert Rosendorfer liest in Girlan. Girl an - Die öffentliche Bibliothek Girlan hat den Au tor Herbert Rosendorfer (im Bild) zu einer Lesung im Pfarrsaal

eingeladen. Ein gangs begrüßte ihn Pfarrer Luis Thaler. Der herzhafte Applaus war wohl der beste Beweis, daß die Girlaner Ro sendorfer schon ins Herz ge schlossen haben. Dann durf ten alle den „neuen Bürger“ von seiner schriftstellerischen Seite kennenlemen. Er be schreibt die Menschen mit Genauigkeit und Humor: Gleich mit den ersten zwei Texten hat Rosendorfer die Zuhörer für sich gewonnen. Besonders berührt waren sie vom Text über seine Mutter. Auch ein letzter, ironisch ge haltener Text zeigt

, daß Hu mor ein nicht zu unterschät zender Teil unseres Lebens ist, schreibt die Bibliothek Girlan in einer Aussendung. Um rahmt wurde die Feier von einem Klarinettenquartett aus Bozen. Bibliotheksleiterin Christine Bemard-Mayr dankte Rosendorfer mit Blu men. Danach waren Autor und Besucher zu einem Um trunk eingeladen. Ein Ver lagsvertreter überreichte der Girlaner Bibliothek auf Ver mittlung von Rosendorfer ei nige Dutzend Bücher als Ge schenk. - Autor Rosendorfer wurde 1934 in Bozen geboren, studierte

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Page 29 of 40
Date: 10.02.1990
Physical description: 40
Ein Szenenfoto ans der.Imisbrucker Premiere des „Urfaust“ mit Christian Schult (links) als Faust und Beat Albrecht als Mephisto. Foto: Tiroler Landestheater/Repro: „D“ Herbert Rosendorfer in Kastelruth Kunst in Worten, Tönen und Formen W ährend rings im Land volkstümliche Fas nachtsbräuche und -belustigungen hohe Wellen' schlagen, geht im Tiroler Landestheater (Innsbruck) mit Goethes „Urfaust“ derzeit ein Schauspiel über die Bühne, dessen Nährboden die kraftvoll-ursprüngliche Volksdramatik

wird. Ebenso umstritten bleibt die Frage, ob die Ausübung einer Kunst allen Ernstes einem. Beruf gleichkommen oder eine mehr oder minder anspruchsvolle Ne benbeschäftigung sein soll, so wie Leute auch anderweitig teils sehr viel Lebenskraft in eine „sinnvolle“ Freizeitgestaltung investieren. . Insofern man nun — sei es als Kunstgenießer, sei es als Kunstschaffender — die „Muse“ mit der „Muße“ assoziiert, d.h. also die Kunst mit der Freizeit verbindet, kann und muß man Herbert Rosendorfer als besonderen

Glücksfall eines Ama teurs (im besten Sinne des Wortes) betrachten. Dem steht nicht im Wege, daß Rosendorfer, seines Zeichens Richter in München, sich durch mehrere literarische Produkte während des letzten Jahr zehnts „nebenher“ auch den Ruf eines anerkann ten Schriftstellers erworben hat, der, eben auch gewisse Sachzwänge des Literaturbetriebes (z.B. Termine einhalten, korrigieren) auf sich nehmen muß. , Als nämlich dieser Meister des skurrilen Wortes hm Neujahr zu einer weiteren Äutorenlesung

— der dritten innerhalb von acht Jahren — in die Karl-Felix-Wolff-Halle nach Kastelruth kam, of fenbarte er dem zahlreich herbeigeströmten Publi kum auch andere Aspekte seiner musischen Mu ße: etwas von dem, was er parallel zum Spazieren schreiben, wie es hieß, spazieren-komponiert und spazieren-gemalt hatte. Die kreative Neugierde der Zuhörer stimulierte Herbert Rosendorfer, indem er einen Teil des noch unveröffentlichten Theaterstücks „Retrospektive" vortrug, dessen Uraufführung noch heuer auf ei ner

deutschen Bühne geplant ist. Dem folgte der musikalische Vortrag: Ulrike Engl spielte sechs von Rosendorfer komponierte kleine Studien für Solo-Cello. Den optischen Rahmen bildete dann eine Ausstellung, die aus Zeichnungen Herbert Rosendorfers und aus Pastellmalereien seiner Tochter Constantia in ansprechender Weise zu sammengestellt worden war. Für die Chronik darf nicht unerwähnt bleiben, daß Dr. Mathias Frei die Gelegenheit wahrnahm, namens der Landesbibliothek wie der Dokumen tationsstelle

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Page 27 of 28
Date: 04.11.1986
Physical description: 28
nur 20 DM (sonst 38 DM). Ausstellungs dauer: bis 16. November. bo. Rosendorfer: Meister des Skurrilen Kürzlich kam ein Buch über namhafte heimatferne Südtiroler neu auf den Bü chermarkt. Wenige Tage bevor es der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, führte die Verfasserin Dr. Inga Hosp eine der Persönlichkeiten ihrer Blütenlese in das Publikum ein, das sich in der Karl-Felix- Wolff-Halle in Kastelruth zu einer Auto renlesung versammelt hatte. Herbert Rosendorfer war angesagt; er würde aus seinem jüngsten Werk „Vier Jahreszeiten

und Skurrilität ineinander übergehen und verschmelzen. Juristische Sachlichkeit und dichterische Phantasie stünden in engstem Zusammenhang, wobei erstere mit ihrer unumgänglichen Menschen kenntnis und Wortklauberei den Nähr boden für die literarische Sprachgestal- tung und Gedankenakrobatik bilde. Die gesellschaftskritische Note werde bei Rosendorfer eher schärfer statt milder. „Vier Jahreszeiten im Yrwental“, die ser Buchtitel läßt an sich leicht an einen Heimatroman denken, der Kunst als Nachbildung

der schönen Natur bzw. als ihre idealisierende Steigerung versteht Das Alpenland als Fremdenverkehrsge biet ist heute so sehr auf eine makellose (Selbst-)Darstellung bedacht, daß man jeden Kritiker, der am Image kratzt und die rund um die Probleme aufgebauten Tabus durchbricht, wie einen (Volks-) Schädling bekämpft, während man be reits in rauschendem Fest Schiffbruch erleidet. Als Richter dürfte Rosendorfer nicht selten- besonders eindrucksvoll erfah ren, wie Menschen sich Dinge und Vor gänge

ein Staunen und ein Grauen, wie die Welt aus den Fugen geht und wir keinen Halt mehr finden, wenn das Steuer nicht bald herumgerissen wird. Herbert Rosendorfer und nicht wenige andere Künstler sehen im Absurden den einzig gangbaren Weg in einer Zeit, in der jeder auf seine Vernunft schwört, aber auf keine vernünftigen Argumente hört Wenn Rosendorfers Werk nicht bloß vordergründige Belustigung oder Ent rüstung zeitigen soll, muß man mit et was Unterscheidungsvermögen seine wahre Absicht erkennen

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Page 21 of 44
Date: 15.01.1998
Physical description: 44
Fotoforum des Theaterfotografen Rupert Lari über die Bühne gehen. • P A. Der Intendant des Tiroler Landestheaters in Innsbruck, Dominique Mentha Repro: „D“ Neu auf dem Büchertisch Herbert Rosendorfer am Büchertisch Kulturberichte aus Tirol D ie Kulturberichte aus Ti rol beinhalten in ihrer neuesten Ausgabe den 50. Denkmalbericht und feiern damit also ein Jubiläum. Es ist ein großzügig aufgemachtes Heft mit zahlreichen Fotos und Beiträgen über die denk malpflegerischen Maßnah men des letzten Jahres

zeichnet, nicht über die Realität hinwegtäu schen kann, daß „Tirol ein Neubauland ist und die Kunst des Verschwindens stärker ist als die der „ Denkmalpflege “. - Kulturberichte aus Tirol. Der Denkmalbericht, 51. Jahr gang, 399/400. Herausgeber und Verleger: Amt der Tiroler Landesregierung, Kulturab teilung. Athesia-Tyrolia Druck. (emg) „Aus der Pfanne des Weltgeistes“ Herbert Rosendorfer Repro: „D H erbert Rosendorfers Gedichte verleiten vorerst einmal zum Schmunzeln. Es sind spielerische

mit den Dich tergrößen kann durchaus Witz haben und deren Erzeugnissen neue, lustvollere Les arten abgewinnen; H. M. Enzensberger hat es kunstvoll vorgemacht. Es jandlt, rilkt und bennt im Dichterhain: Wir wissen es. Herbert Rosendorfer hält nicht viel von den dichtenden Zeitgenossen, genauer gesagt, von denjenigen, welche die Lyrik und sich selber allzu ernst nehmen; „die Hekatomben matten Zunders / ... die Ausgeburten Himgeplunders“ nennt der Autor die Verse der anderen. Auch wenn er selber es mit dem Humor

von humorvoller und spieleri scher Lyrik seien aber auf Besseres dieser Art verwiesen, auf Robert Gernhardt zum Beispiel, dessen Zeichner und gelegent licher Mitautor F. W. Bernstein diesinal für Herbert Rosendorfer gezeichnet hat. Margit Oberhammer Herbert Rosendorfer: „Aus der Pfanne des Weltgeistes“. Gedichte. Mit Zeichnungen von F. B. Bernstein. Edition Raetia, Bozen 1997. 72 Seiten. Preis: 20.000 Lire. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Anreiterkeller in Brixen Galerie foto-forum in Bozen Kabarett

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Page 7 of 48
Date: 09.03.1996
Physical description: 48
soden aus einer Sammlung von Zigeuner- . tänzen aus Gaiänta. Beide Orchesterstücke sind beseelt von feuriger Rhythmik und charakteristischer Melodik, die durch eine ungeheuer farbige Instrumentierung wirk sam wird. Peter Keuschnig ging mit großem mu- sikantischen Elan an Kodälys Tänze heran und erspielte sich mit dem gut disponierten Haydn-Orchester jene Tonfarben, die die ser Musik zugrunde liegen. fdc „ Goldenes Taschenbuch “ für Herbert Rosendorfer Eine güldene SchriftsteHertrophäe K ichter

und Dichter ist er, der 1934 in Bozen geborene Herbert Rosendorfer, derzeit im thüringischen Naumburg am Oberlandesgericht tätig. Aber auch als Ma ler, Komponist und Dramatiker hat er sich einige Meriten verdient. Doch als skurriler Erzähler und Verfasser herrlich hinter gründiger Romane („Der Ruinenbaumei ster“) gehört er nicht nur zu den krea tivsten, sondern auch zu den beliebtesten deutschsprachigen Autoren der Gegen wart. Und wenn von Rosendorfers köst lichem Satirebändchen „Briefe in die chi

aus „Min Chen“. Nachdem Rosendorfer dann das goldene Taschenbuch als güldene Schriftstellertro phäe in Empfang genommen hatte (und bevor das Büfett mit Schmankerln aus Südtiroler, bayerischen und chinesischen Küchen und Kellern gestürmt werden durf te), brillierte der Richter als Dichter mit einigen Briefen aus seinem im Entstehen begriffenen neuen Buch: Rosendorfer läßt hier seinen Mandarin Kao-tai von so manch E s waren einmal ein kleiner Bär und ein kleiner Tiger, die lebten unten am Fluß

. Aus Ja- noschs Werken spricht der Wunsch nach Geborgenheit, aber auch das Bewußtsein, Herbert Rosendorfer Repro: „D“ merkwürdigen Vorgängen in den „ehema ligen roten Provinzen im Norden des Rei ches“ zwischen Oder und Elbe belichten. Denn da geht es - glaubt man dem weit gereisten Mandarin - derzeit ja noch aben teuerlicher zu als in „Bay Yan“. Und das mag etwas heißen! Hannes S. Macher daß nichts umsonst auf der Welt zu erhalten ist. Janosch, mit bürgerlichem Namen Horst Eckert, wurde

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