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Page 4 of 20
Date: 05.12.1969
Physical description: 20
Nikolaus von Myra in Siidtiro! Siebzehn Pfarrkirchen in Südtirol sind dem volkstümlichen Heiligen geweiht Wir haben St. Martin als einen äußerst volkstümlichen Heiligen kennen gelernt. An Volkstümlichkeit wird er aber von St. Nikolaus weit über troffen. Sein Fest, 5. Dezember, fällt in den Advent. St. Nikolaus ist weitaus der volkstümlichste aller Heiligen des Advents. Auf unzähligen Altären steht sein Bild, 17 Pfarrkirchen sind ihm in Südtirol geweiht, dazu wenigstens sieben Kuratialkirchen

oder Exposituren. Weit über fünfzig Nikolauskirchen zählen wir im Lande, wovon manche schon der Geschichte angehören. Nicht verschwiegen sollen die Nikolausspiele werden, die da und dort wieder auf leben. Kurz, St. Nikolaus ist der große Volkspatron. Das Nikoiauspatrozinium, die Maricn- patronatc ausgenommen, ist das häufigste von allen Patrozinien Südtirols. Der Umstand, daß die Zahl der Filialkirchen im Vergleich zu den Pfarrkirchen über wiegt, laßt darauf schließen, daß das Ni kolauspatrozinium

nicht zu der ältesten Schicht gehört. Marien- und Apostel- patrozinien sowie solche mancher römi scher Märtyrer sind älter. Nikolaus war Bischof von Myra in Klcinasicn, wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts. Die Figur des Heiligen ist ganz von Legenden um woben. Seine Verehrung breitete sich seit dem 6. Jahrhundert über die griechi sche, später russische Kirche und nach der Übertragung der Gebeine von Myra nach Bari (Unteritalien) im Jahre 1087 über das ganze Abendland aus. Die Hochblüte erreichte

die Nikolausvcrch- rung im Spütmittelalter. Unzählige Kir chen erwählten ihn zu ihrem Patron, ebenso Städte und Länder (z. B. Ruß land) , ferner die Schiffer und Seefahrer, Gefangene und Verunglückte. Beson ders bekannt ist er als'Schutzpatron ge gen Wasser- und Lawinengefahren, wie aus der Lage bestimmter Nikolauskir- eben ersichtlich ist, z. B. die Nikolaus kathedrale von Freiburg/Schweiz liegt unten am Ufer der Saane. Wer kennt den heiligen Nikolaus nicht als Kinder beglücker? Kurz, er wird Volksheiligcr

im weitesten Sinn. In allen möglichen Anliegen wird er angerufen. Die große Zahl der Nikolauskirchen im Lande im Gebirge ist zum Großteil in der Ver ehrung des Heiligen als Volkspatron zu suchen. Vor allem gilt dies von Kirchen armer, einfacher Bergdörfer. Im folgenden seien einige Sondcr- patronatc des heiligen Nikolaus genannt. Es kann sich dabei nur um knappe An gaben handeln, da der Platz nicht reicht. St. Nikolaus als Wasserpatron Meran und Umgebung Meran. Stndtpfurrkirchc zum bl. Niko laus. Ehern

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Page 4 of 10
Date: 05.12.1957
Physical description: 10
Der heilige Nikolaus in Geschichte und Legende Für jedes Kind kommt einmal die Zeit, fri' der es erfährt, der hl. Nikolaus und sein Hel fer Knecht Ruprecht seien nichts weiter als verkleidete Erwachsene, die den Kindern Angst einjagen, sie zum Bekennen ihrer Ver fehlungen während des Jahres veranlassen und mit der Rute bestrafen sollen. Freilich, wer brav und artig gewesen sei, der habe nichts zu fürchten, sondern werde im Ge genteil noch belohnt. Darin zeigt sich schon

, daß es mit dem Schreckhaften dieser Gestalt — selbst der des Ruprecht — nicht gar so weit hergewesen sein kann. Und in der Tat, was wir über den Heiligen lesen, läßt uns auf einen gütigen alten Mann schließen, der niemand etwas zu leide tut, sondern vielmehr allon nur Gutes erweist — wie es von einem Bischof, üntlgar noch einem heiligen Bischof, mit Fug-und Recht erwartet werden darf. Der geschichtliche Nikolaus Allerdings gab es nicht nur einen heiligen Nikolaus, sondern deren gleich drei. Der „jüngste“ sozusagen

ist der hl. Klaus von der Flüe aus dem 15. Jahrhundert, - der National heilige der Schweiz. Der zweite, ein Augusti nermönch aus Mlttolltallen, lebte ln der zwei ten Hülfte des 12. Jahrhunderts. Beide haben jedoch mit dem vorweihnachtlichen Nikolaus tag nichts zu tun. Unser Nikolaus war viel mehr ein heiliger Bischof, weshalb er uns auch im Bischofsomat am vertrautesten Ist. Er lebto vom Ausgang des dritten bis zur Mitte de3 vierten Jahrhunderts. Sein Geburts ort Patara, ehemals eine bedeutende Hafen-, stadt

hat das alte Myra nahezu ertränkt. Nur verein zelt ragt noch hier und dort ein Bauwerk aus der vier bis sechs Meter hohen Sand schicht heraus. Die Kirche des hl. Nikolaus blieb vor der völligen Zerstörung bewahrt. Die kleine Chri stengemeinde schützte das Innere vor dem Schlamm der Flüsse. Doch steigt man heute Uber grasüberwucherte Stufen in das alte Kirchenschiff, eine hohe, eindrucksvolle Halle mit Resten von Malereien, hinab. Bo genfenster unterbrechen die turmhohen wuch tigen Mauem. Nur vom Eingang

her und durch zwei. Fenster, die noch über die heu tige Erdoberfläche hinausragen. dringt etwas Lieht in den Raum. Zar Nikolaus II. von Ruß land wollte die Kirche wiedcrhcrstellcn. Die tussische Revolution verhinderte die Ausfüh rung des Plans. Die Kirche wurde bereits im vierten Jahr hundert. also kurz nach des Bischofs Tod. errichtet, ein Zeichen für die hoho Verehrung, die er schon damals genoß. Von der alten Schönheit zeugen nur noch wenige Reste. In einer der beiden Solten- kapollen befindet

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Page 19 of 40
Date: 04.12.1971
Physical description: 40
Samstag/Sonntag, 4./5. Dezember 1971 — Nr. 277 Dolomiten m Der heilige Nikolaus kommt Der Winter ist übers Land gezogen und dicht wirbeln die Flocken hernieder auf Mutter Erde. Die Nacht bricht her ein und ihr Dunkel lagert sich über Feld und Wald, Dörfer und Einöden. Es ist am Vorabend des Tages, der dem heiligen Nikolaus geweiht ist. In der kleinen, wohldurchwärmtcn Stube seines Häuschens am'Waldrand, das er mutterseelenallein bewohnt, sitzt am Tisch Franz Lentner, der Jagd gehilfe

sich auf den Weg. Die gewohnte Tabaks pfeife in den Mund zu nehmen und fest zu qualmen, darauf verzichtet er heute, denn cs ist mit der Würde eines St. Nikolo nicht gut .vereinbar, daß Sä llrtiùteli'S Szenen aus dem Leben des Heiligen, Ikone aus Nordrußland (1.4.Jahrhundert) Photo: KNA geschichtet, ein Haufen Äpfel, Nüsse und andere Sachen auf Beförderung zu braven Kindern. Lentner muß heute noch das Amt eines heiligen Nikolaus versehen, und zwar bei der Familie seines Bruders, der jenseits des^ Waldes, fast eine Stunde

-Ni- dieser einen Rauchkojben im Maul — nein Mund — hat und auch sein schö ner Bart würde der Gefahr ausgesetzt, etwa durch einen fliegenden Funken in Brand zu geraten. Mit- weitausgreifenden Schritten geht Lentner den beschneiten Weg durch das dichte Gehölz und allerhand Gedanken sind es, die ihn auf seinem Gang be^ gleiten. Da hat er nun die Aufgabe, bei einet anderen, wenn auch verwandten Fa milic, Freude ins Haus zu bringen Hätte es das Geschick nicht wollen kön nen, daß im eigenen Haus eine Kinder schar -den Nikolaus

erwartet? Ja, das könnte sein, wenn damals, vor zwöl Jahren, die Liesbeth seinem Heirats antrag Gehör geschenkt hätte. Doch,die Liesbeth hat ihn abgewie DIE IKONE / eine Nikolauslegende Ein russischer Bauer borgte einem anderen Geld. Weil der Schuld ner keine Sicherheit bieten konnte, trat er vor die Nikolaus-Ikone und flehte den heiligen Nikolaus an, als Bürge für ihn einzutreten. Der Gläubiger war damit einverstanden. Nach der festgesetzten Frist for- . derte nun der Gläubiger sein Geld

. Aber der Schuldner konnte oder wollte nicht zahlen. Spottend verwies er den Gläubiger an den Bürgen, den heiligen Nikolaus. Der betrogene Bauer ging nach Hause. Dort stellte er sich vor die Nikolaus-Ikone und forderte den verbürgten Betrag ein. Aber dfrr heilige Nikolaus zahlte ebensowenig wie der Schuldner. Da riß der Bauer wütend die Nikolaus-Ikone aus ihrer Ecke. Vor dem. Hous warf er- sie in den Schmutz und trampelte auf dem Bild des zahlungsunfähigen Bürgen herum. Dann holte er aus dem Stall

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Page 4 of 16
Date: 13.08.1964
Physical description: 16
nach dieser souverän gestalteten, klas sisch-klaren von Jaspers wohl überflüssig werden. Jeder geistig interessierte Leser, selbst wenn er nicht in allem die Ansicht des Ver fassers teilen sollte, wird sich darüber freuen, daß uns der große Basler Denker dieses Werk schenken konnte. H. E. Das Jahrhundert des Nikolaus von Kues 1400 Johann Gutenberg geboren 1401 Nikolaus von Kues geboren 1406 Lorenzo Valla geboren 1409 Das Reformkonzil von Pisa 1410 Niederlage des Deutschen Ordens bei Tannenberg 1412 Jeanne d'Arc

geboren 1414 Beginn des Konzils von Konstanz 1416 Nikolaus von Kues studiert in Heidel berg 1419 Beginn der Hussitenkriege 1420 Nikolaus von Kues studiert die Rechte in Padua 1422 Erste Belagerung Konstantinopels durch die Türken 1422 Nikolaus von Kues reist nach Rom 1425 Nikolaus von Kues wird Rechtsberater am Hof von Mainz 1429 Filelfo beginnt griechische Vorlesungen in Florenz 1430 Nikolaus von Kues empfängt die Wei hen 1431 Jeanne d’Arc in Houen verbrannt 1432 Nikolaus von Kues auf dem Konzil

von Basel 1433 De concordantia catholica des Nikolaus von Kues Marsilio Ficino geboren 1434 Beginn der Herrschaft der Medici in Florenz 1436 Schrift des Cusaners zur Kalender reform 1437 Nikolaus reist zur Vorbereitung eines Unionskonzils nach Konstantinopel 1438 Nikolaus auf dem Unionskonzil von Ferrara und als Legat auf dem Reichs tag von Nürnberg 1439 Union der römischen und griechischen Kirche (allerdings nicht zur Durchfüh rung gekommen!) 1440 ‘N'ifcöf4liä , 'Vön ‘Kteei: ‘jvem der 1 wissen

den Unwissenheit" und „Ueber die Ver mutungen" 1444 Nikolaus von Kues: „Vom verborgenen Gott“ Botticelli geboren 1445 Nikolaus von Kues: „Vom Suchen nach Gott" 1448 Nikolaus wird Kardinal 1449 Lorenzo de Medici geboren 1450 Nikolaus von Kues wird Bischof von Brixen und schreibt die Idiota-Dialope 1451 Beginn der Legationsreise des Cusaners in Deutschland 1452 Leonardo da Vinci geboren Nikolaus von Kues beendet den Traktat De quadratura circuii 1453 Eroberung von Konstantinopel durch. die Türken Nikolaus

von Kues: „Von Gottes Sehen" und „Ueber den Glaubensfrieden" 1455 Fra Angelico gestorben Johann Reuchlln geboren 1457 Bewaffneter Konflikt des Cusaners mit Siegmund von Tirol 1458 Enea Silvio Piccolomini urfrd Papst Pius II. Nikolaus von Kues: „Ueber den Beryll" 1459 Cosimo de Medici gründet die Plato nische Akademie in Florenz Jakob Fugger geboren Nikolaus von Kues Kurienkardinal 1460 Nikolaus von Kues: „Vom Können-Sein" 1461 Schrift des Cusaners über den Koran 1463 Pico von Mirandola geboren Nikolaus

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Page 3 of 12
Date: 06.12.1956
Physical description: 12
^JUzollez ^AjikotaassfiieH Was an vorweihnachtlichem Umzug und Spiel sich im Tiroler Volke erhalten hat, das Anglöckein. das Berchtcnspringen. die Umzüge der Rauhnächte, das alles hat sich einigermaßen in den Kult des hl. Nikolaus irgendwie eingehängt und lebt noch am si chersten mit und in ihm fort. Man kann ge radezu sagen, die ehrfurchtvolle Gestalt des unterweisenden und gabenspendenden Bi schofs, ob er sich nun vom Schülerbischof hcr- Pliolo Sdim.idr.i’tiljrrwiT St.Nlkolaus leitet

, der im Mittelalter am Unschuldigen- Kindertag vom Untersten einer bischöflichen Singschule oder einer Abtei zuoberst gestellt wurde, oder unmittelbar aus der Legende des milden Bischofs von Myra hervorgegan gen war, nahm schließlich alle, die sich un ter seinen Mantel geflüchtet hatten, nach sichtig auf und brachte auch alle zu einem guten Ende. St. Nikolaus ist 3omit nicht der Begründer, wohl aber schließlich der Erhalter und Be wahrer solcher vorweihnachtlicher Umzugs und Spielbriiuehe geworden. Das ist heute

zur Mittwinterzeit, gehen weit über die Lebenszeit des hl. Nikolaus zurück. Die Figuren des Schimmelreiters und der Habergeiß, die noch in etlichen Nikolaus spielen mittun, erinnern daran. Der fasnacht- liche Haller Rößlreiter. das schon zuvor den Bozncr Bindern willkommen war, ist ein naher Verwandter dieser Mythenerfindungen. Die übermütige Schuljugend, die am Tag der Unschuldigen Kinder sich das Recht an gemaßt hatte, aus ihren Reihen sich ihren Abt oder Bischof zu wählen und alles im Hause

einmal auf den Kopf stellen zu dür fen, war in der Domschule von Brixen und in der Kantorei zu Neustift ebenso daheim gewesen wie in der Singschule der Pfarre und Stadt Innsbruck im ausgehenden Mittel- alter. Das Nikolaihaus der Innsbrucker Je suiten in der Sillgasse erinnert noch von un gefähr daran, daß selbst diese gestrengen Jo- genderzieher ihren Studcntlein einen Unschul- digcnkinderschcrz gönnten. Freilich geschah dieser schon im Sinnzusammenhang mit dem gabenspendenden Bischof Nikolaus, mit dem Stern

, die zu dem Widerspiel von Winterdiisterheit und Licht das Gute und Büre aufeinanderplatz.cn ließen und das Mythische ins Moralische versetzten. Erst nach dem Dreißigjährigen Kriege scheinen sich die Geister der mittwinterlichen Umzüge mit denen der Skolaren soweit vermischt zu haben, daß eine gewisse Duldung urd Zu stimmung zu den erneuerten Umzügen sich von selbst ergab und die Gestalt und der Ab schlußakt des hl. Nikolaus ausschlaggebend wurde. Was sich dann nach dem Kriege von 1703 als Nikolausspiclo in Stadt

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Page 9 of 24
Date: 05.09.1964
Physical description: 24
Nikolaus Cusanus Nach den bisher bekanntgewordenen Quel len kam Nikolaus von Cusa mit dem Deut schen Orden zum ersten Mal auf dem Basler Konzil (1431—1449) in Kontakt. Es ging da mals um den sogenannten „Habitsstreit" zwi schen dem Orden und dem Erzbischof und Domkapitel von Riga, der bekanntlich 1435 im Walker-Vertrag gütlich beigelegt werden * konnte. Obwohl der genannte Konflikt das i Konzil mehrmals beschäftigte, ist von einem : besonderen Eingreifen des Cusaners nichts - bekannt

. Daß er sich der Ordenssache aktiv ; angenommen hat, deutet jedoch sein später zu erwähnender Hinweis an den Komtur von , Koblenz an. Eine zweite Wurzel der Verbindung lag in ■ der Heimat des Cusanus und seiner Bekannt schaft mit dem Koblenzer Ordenshaus. Wie weit diese Beziehungen zurückgehen, wissen wir leider nicht; doch mögen sie bereits be istanden haben, als Nikolaus mit dem Orden i beim Konzil von Basel zusammentraf. Jeden- • -j falls erkannte der Komtur von Koblenz nach I der Ernennung des Cusaners zum Kardinal

, wohnen sollte. Der 1 Vorschlag dazu scheint vom neuernannten ; : Kardinal selbst ausgegangen zu sein, der auf J seine bereits erwähnten früheren Verdienste i um den Orden hinwies. ? Anfangs Jänner 1450 kam Nikolaus von Kues nach Rom und der Ordensprokurator 7 beeilte sich, ihm seine Aufwartung zu ma- 7 chen sowie ein Geschenk — en presenta — im Werte von 14 Dukaten zu überreichen. Mit | dem Anerbieten des Kardinals, für den Orden | nach Möglichkeit einzutreten, konnte der Pro- % kurator zufrieden

zu gewinnen, so daß dieser in Hinkunft ständig an den Audienzen teilnahm, die der Proku rator beim Papst erhielt. Aus dem Sommer 1450 besitzen wir die erste Nachricht von einer solchen Sitzung. Nach dem Tode des Bischofs von Woclawek in Kujawien, Wladis- law von Opporow, hatte Nikolaus V. den Krakauer Domherrn Nikolaus Lasocki als Nachfolger erkoren, während der polnische König seinen Schreiber Johann Gruszczynski an dieser Stelle zu sehen wünschte. Das , ein Freund des Deutschen Ordens kujawische

Domkapitel hatte die Wahl im hann Gruszczynski unterstützten, während gleichen Sinn entschieden. Der Deutsche Or- alle anderen Nikolaus Lasocki gewogen wa- den war am Ausgang des Konfliktes insofern ren. Als Lasocki im September 1450 plötzlich interessiert, als der pommerellische Teil des starb, ehe er noch sein Bistum erreicht hatte, Ordenslandes zur Diözese Woclawek gehörte, löste sich die Frage aber von selbst, und da der polnische König, mit dem der Nach der Wahl des Hochmeisters Ludwig Orden

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Page 13 of 32
Date: 05.12.1981
Physical description: 32
Nikolaus steht vor der Tür Legenden um eine liebenswürdige Heiligengestait / Kinderfest Fällt der Name, so wird wohl jedem warm ums Herz. Nikolaus heiße das Zauberwort. Alle Jahre wieder erweist er am 6. Dezember seine Wirk samkeit. Denn bei kaum einer anderen Gelegenheit wird mit souiel Freude und Vergnügen geschenkt wie eben zum Nikolaustag. Zu verdanken haben wir das einem Manne, der vor ewigen Zeiten, wahr scheinlich in der ersten Hälfte des vier ten Jahrhunderts, in Klcinasietf gelebt

gesehen. Hier war er denn gar oft der Retter in der Not, wobei die Zahl Drei eine Nikolaus heute In diesem Jahr bedurfte es langen Zuredens, um den Nikolaus auf die Beine zu bringen. Er wollte gar nicht recht. Die Menschen seien' so satt, unduldsam und eigensüchtig, daß für ihn dort unten gar kein Platz sei. Als er auf der Erde ankam, ging der Nikolaus in die Langestraße, wo die Valentins wohnten. Nummer Sechsundsechzig war ein großes Haus mit sechs oder acht geräumi gen Wohnungen und einem altmodi

schen Portier. An diesem Portier scheiterte der Nikolaus. Kaum hatte der Hilter des Hauses den Alten er späht, wie er möglichst geräuschlos das Treppenhaus betrat, schoß er aus seiner Stube heraus, packte den Nikolaus am Kragen und brüllte: „Was denn, was denn? Woll’n Sie et wa mit diesem Korb hier htnaiiflat- sehen? Hinaus mit Ihrem Lieferwa gen und über die Hintertreppe — aber dalli!" Ganz verdattert entfloh der Ni kolaus. Er trat in ein Restaurant, um sich ein wenig zu stärken. Aber• wer Pech

haben soll, der hat Pech. Er geriet in einen Zirkel von Litera turfreunden. Kaum hatte der Ni kolaus an einem der runden Tische Platz genommen, als ein allgemeines Raunen anhob. „Der Bart, seht doch den Bart, ganz unverkennbar!“ Und 'dann erhob sich ein lautes Gebrüll: „Es lebe Bernard Shaw!" Als schließlich noch ein paar Frauen von seinem Bart Locken ab zuschneiden begannen, als Souvenir, suchte der Nikolaus schleunigst das Weite. Nicht ohne einen ihm nachset zenden Ober, der immer wieder brüllte: „Haltet

den Zechpreller!“ Keuchend blieb der Nikolaus schließlich an einer Straßenecke stehen. Die Riemen seines Korbes schnitten in die Schulter. Er mußte sehen, die Äpfel und Nüsse, das Spielzeug und die Näschereien end lich an die Kinder zu bringen. Er ging auf ein kleines Einfami lienhaus zu. „Bäricke“ stand auf dem blankgeputzten Messingschild. Der Nikolaus ging um das Haus her um, ob er kein Fenster mit einem Teller oder Schuh darin fand. Nu, endlich! Im rechten Parlerrefensler stand ein nagelneuer Mädchenstie

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Page 5 of 16
Date: 06.12.1962
Physical description: 16
, daß es zwei Nikolaus gegeben hat: den Bischof von Myra in Kleinasien, der im Jahre 342 starb, und einen, der später Abt in Lykien war. Schon die Ostkirche verband beide Gestalten zu einem großen Heiligen. Seit 1087 die Reliquien des wundertätigen Bi schofs nach Bari in Süditalien kamen, begann sein Siegeszug durch das Abendland. Nikolaus ermöglichte als Jüngling drei armen Mäd chen die Heirat, indem er ihnen Gold als Mitgift durchs Fenster warf. Die Legende berichtet weiter, daß er drei ermordete Kinder

zum Leben erweckte, drei zum Tode verur teilten Burschen die Begnadigung erwirkte und drei Feldherm aus dem Kerker befreite. Er gebot den gefährlichen Stürmen des Meeres und kämpfte erfolgreich gegen die Hungers not. Nikolaus wurde im Abendland das, was sein klangvoller griechischer Name bedeutet: „Niko-laos“ “ „Einer, der das Volk eroberte.“ Alles, was im Mittwinter in den Vorstellun gen des Volkes lebendig war, führte es dem gebefreudigen Bischof als- Gesinde zu. Das Brauchtum des Nikolausfestes

, vor allem in unseren Alpen, bezeugt in seiner Vielfalt und Beständigkeit die Liebe des Volkes zu diesem Boten der Güte. Aus den mitt&lalterlichen Kloster- und Domschulen Nordfrankreichs soll der Brauch stammen, daß Nikolaus am Vorabend seines Festes, das auf den 9. Dezember fällt, als Gabenbringer kommt. Der „Nikolo“ bringt heute noch etwas von der Atmosphäre jener Domschulen mit sich, wenn er die Kinder beten und den Katechismus aufsagen heißt. In keiner Legende findet sich ein Anhalts punkt, der verständlich

(13. Dezember) die Gaben zu. Weil Sankt Nikolaus in Tirol auch als „Schimmelreiter“ kommt, rücken die Erwachsenen für seinen „Bedienten“ ein Gläschen Schnaps zu den Schuhen, die von den Kindern aufgestellt wurden. Niederösterreich und das Burgenland kennt mancherorts statt des Heiligen die Budlmut- ter oder Budlfrau. In Oberösterreich tritt Nikolaus mit der Nikolofrau auf, die oft eine ganze Schar Maskierter mitbringt, die ihren Spaß und Schabernack treiben. In Kärnten schickt er schon Tage zuvor

seine „Vorlafer“ aus. Unter ohrenbetäubendem Lärm ziehen sie nach dem Abendläuten mit schellenden Kuhglocken durchs Dorf, umschreiten drei mal jeden Brunnen und stürmen schließlich in die Häuser, wo ihnen die Hausfrauen Aepfel, Nüsse und Kletzen auf den- Boden streuen. Kommt der heilige Nikolaus in Kärnten zur Tür herein, dann pochen den Kindern die Herzen dort ebenso wie in allen Städten und Dörfern der Heimat. Es ist echte Volkspoesie, wenn die Schar, zusammengedrängt im Herr gottswinkel

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Page 5 of 8
Date: 19.02.1958
Physical description: 8
) ein Werk, welches das Andenken an einen Priester und Mönch wachhalten will, aer Hirtenliebe und Heimattreue, Ge sundheit und Leben für die gequälten Deut schen im besetzten Schlesien geopfert hat. (Ostdeutsche Verlagsanstalt, früher Breslau, Brentano-Verlag, Stuttgart, 240 Seiten, 12 Bil der). Es Ist dem Gedächtnis des aus Südtirol stammenden Benediktinerpaters Nikolaus von Luttcrotti gewidmet, der 63jährlg am 28. Oktober 1955 ln Stuttgart gestorben ist. Von Saliern über Emaus nach Grüssau

„Werden — Wachsen — Wirken“ des Pater Nikolaus schildert der erste Abschnitt des Buches. In Ihm ersteht die 'Herrlichkeit der Südtiroler Heimat, des gottgesegneten Kal tem, wo Mar co von Lutter otti —den Taufnamen erhielt er ln Erinnerung an sei nen in Venedig geborenen Vaters; das Ge schlecht selbst stammt aus der tirollschen Gardaseegegend und ist seit langem in Kal tem erbelngesessen — am 22. Juli 1892 ge boren wurde, die Umwelt seiner Jugend, der Frohsinn des Jünglings am Bozner Franzis kanergymnasium

und im Freundeskreis. Nach der Matura trat er zum Theologiestudium ln das Canisianum ln Innsbruck ein. Nach Be such des Eucharistischen Kongresses ln Wien 1912 reiste er zu seinen beiden Schwestern in der Prager Benedlktinerlnnenabtei Sankt Gabriel, lernte dabei EmausinPrag ken nen und beschloß in den Benediktinerorden einzutreten. Am 15,' Jänner 1914 legte er in Emaus als Frater Nikolaus — den Na men erhielt er nach dem Patron der Kälterer Kirche St. Nikolaus — Ordensprofeß ab. Bald riß ihn der Krieg

von Chordienst und Stu dium heraus und er leistete auf dem perma nenten Sanitätszug der Abtei Emaus Dienst. Nach Kriegsende — seine Heimat Südtirol war geraubt, die deutschen Patres von Emaus in Prag landesverwiosen — vollendete er in ‘ Beuron seine Studien und empfing am 10. Oktober 1920 in GrUssau, wo die aus Emaus vertriebenen Mönche Zuflucht ge sucht und die einstige Zisterzienserabtei wie- derbclebt hatten, die Priesterweihe. „Grüssau liebte P. Nikolaus als seine klösterliche Hei mat. Dabei blieb

er aber immer ein treuer Sohn seiner angestammten Heimat SUdtlrol., Wie oft hat er die Schönheit seiner Heimat zu schildern versucht, wie tief hat er das Leid der SUdtlroler empfunden, als Mussolini das Land für Italien zugesprochen -bekam, wie bitter war es ihm, der sich immer als Deut scher gefühlt hat, daß er mit einem Male italienischer Staatsbürger geworden war.“ Mönch - Priester - Gelehrter P. Nikolaus begann ab 1920 eine eifrige Tätigkeit in der Pfarrseelsorge, er half als Prediger und Beichtvater

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Page 18 of 24
Date: 05.12.1964
Physical description: 24
Euch Ja immer und Immer.“ — „Aber ich bin ja häß lich geworden.“ „Was sagte er darauf?“ fragte Doris und hält den Atem an. „Auch dann“ erwiderte er, „auch dann.“ * Die Wegscheide liegt hinter uns. Doris und ich haben es gesehen, daß der Weg zur Linken hinab ins Dorf führte. Aber wir gehen unermüdlich rechts. Und bald, bald sind wir ln der Hütte. 7 tikotaus und Cfidstkindchm - einJiccMem? Weihnachtliches Festfeiern mit Kindern will gelernt sein Sind Nikolaus, Christkindchen, Weihnachts mann und Osterhase

- heitssuche! Sie kann auch alles Vertrauen aufs Spiel setzen, da sie mit ruhigem Ge wissen sagen kann: Wir haben immer für die Wahrheit Zeugnis gegeben! Wenn die Kinder aber entdecken, daß die „Großen“ ihnen im Falle „Nikolaus, Chrlst- kindchen, Weihnachtsmann, Osterhase, Schwarzer Mann, Sandmännchen, Polizist, Schaffner und fingerabsohneidendem Doktor“ wissentlich und willentlich ein X für ein U vorgemacht, säe hinters Licht und an der Nase herumgeführt haben. Was dann? Man muß zugeben, die Eltern

gibt es keine Erziehung, ohne Vertrauen zerbricht die Familie, die Familie des Volkes und die Familie der Völker. Man muß also aufhörefi zu sagen: Es kommt der Nikolaus, es kommt das Ohrist- kindchen... Man muß aufhören, mit allen Mitteln der Täuschung den Kindern die Vor stellung beizubringen, die fragwürdigen Ge stalten kämen wirklich, ob mit Gepolter oder über den Mondstrahl heruntergerutsoht, ob durchs Schlüsselloch oder durch die Lücke im Gartenzaun ... Man muß — das ist der Ausweg

— wieder richtig Feste feiern lernen. Nicht Kinder feste muß man feiern, sondern das Fest des hl. Bischofs und Bekenners Nikolaus, das Fest von der Geburt Christi, das Fest von der Auferstehung des Herrn. Glauben Sie selber an den hl. Nikolaus? Glauben Sie an die Geburt Christi? Glauben Sie an die Auf erstehung Christi? Wenn nicht, wie können Sie denn dann feiern? Zum Feiern braucht man ein volles Herz, ein überfließendes Herz. Vielleicht klingt das in unserer „sach lichen“ Zeit, in unseren deslllusionierten

Ohren, inmitten der Feste, die wir organi sieren und managen, romantisch, gefühldg. Dennoch, ohne daß das Herz überfließt von Freude, gibt es kein Fest. Wer darüber lächeln möchte, möge lieber zuerst über die „Versteppung des Gemütes“ in unseren Tagen nachdenken. Väter, Mütter, Erzieher, Priester und sonstige Festveranstalter sollten sich vor dem Fest fragen, ob ihnen z. B. die Ver ehrung des hl. Nikolaus odor der Glaube an die Menschwerdung und die Auferstehung Christi eine Herzensangelegenheit

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Page 23 of 32
Date: 03.12.1983
Physical description: 32
Sankt Nikolaus in Pfitsch Kirchweihe vor 150 Jahren / Jubiläum / „Kirchenkrieg“ von Kematen - Am frühen Morgen des 1. September 1833 begab sich der Brixner Fürstbischof Bernhard Calura auf eine Reise durch dos südliche Wipptal, um drei vomAußerpfit- scher Karaten Jakob Isidor Pronti erbaute Kirchen und Prantls eigene Kuratiekirche zu weihen. Am 1, September weihte er die Martinskirche in Mittewald, am 2. September die Oswaldkirche in Mauls, am 4. September'die Nikolauskirche in Aüßerpfitsch

und am 5. September die St. Jakobs-Kirche in Innerp/itsch. Alle diese Kirchen konnten demnach heuer das Fest der 150. Wiederkehr ihres Weihetages begehen. In Außerpfitsch wird dieses Jubiläum zusammen mit dem Fest desKirchen- patrons, des heiligen Nikolaus, am 4. Dezember gefeiert. Es ist Oberliefert, daß die Außerpfit- scher, die am 4. September 1833 Oberaus zahlreich in Kematen zur Kirchweihe zusammengeströmt waren, von dem großen Ereignis und von der Predigt des Fürstbischofs zutiefst beeindruckt und zu Träner

, gerührt gewesen sind. Wäh rend der Zeit des Kirchenbaus in Außer- pfitsch hatten sie sich allerdings von einer ganz anderen Seite gezeigt. In Außerpfitsch stand sicher schon 1345 eine kleine Kirche zu Ehren des heiligen Nikolaus. 1468 erbaute man ei ne neue gotische Nikolauskirche mit ei nem mächtigen Turm. Obwohl diese Kirche später wenigstens einmal erwei tert und öfters restauriert wurde, befand sie sich um die Mitte des 18. Jahrhun derts in einem armseligen Zustand; auch war sie zu klein. Thomas

und steuerten Geld bei. Die alte Kirche wurde im Jahre 1800 restauriert und neu dekoriert An die Decke der Kirche ließ man den Maler Johann Schmaiter das Fresko malen, auf dem Pfitscher und Pfitscherinnen in der Tracht der damaligen Zeit dargestellt sind, wie sie zum heiligen Nikolaus um die Erhaltung ihrer Kirche beten. Bei der Verwirklichung des Kirchen neubaus ließ man den Kuraten ganz al lein. Man verweigerte nicht nur jede Mi t- hilfe, sondern suchte den Fortgang der Arbeiten auf alle nur mögliche

werden. Auch das Gewölbe mußte we gen Einsturzgefahr völlig neu gebaut werden. Franz Altmutters Deckenge mälde wurden von Josef Gschösser aus Wattens kopiert und dann neu aufge malt. An den Neubau des Gewölbes erin nert das Chronogramm am Triumphbo gen der Kirche „Lobet VnD preiset aLLe Die aLLerhelLIgste DrelfaLtlgkelt“, das die Jahreszahl 1862 ergibt. Das Kircheninnere wurde das letzte Mal 1952 restauriert Das Hochaltarbild von Anton Siess in der Pfarrkirche von Außerpfitsch zeigt den hl. Nikolaus als Fiirbitlcr

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Page 3 of 16
Date: 07.09.1964
Physical description: 16
erschienenen Buche des bekannten Philosophen Jaspers schloß Prof. Marino Gentile seinen Eröff nungsvortrag „Warum die Universität Padua des Cusanus gedenkt“. Im Zeichen der großen Aufgeschlossenheit des Nikolaus von Kues, seiner Toleranz, seiner glücklichen Ver bindung von germanischem und romanischem Geist standen auch die zahlreichen Begrü ßungsansprachen zur Eröffnung des „Internationalen Cusanus-Kongresses“, die am Sonn tagnachmittag im vollgcfülltcn großen Vortragssaal der Nikolaus-Cusanus-Akadcmie

in Brixen in Anwesenheit prominenter Ehren- und Festgästc vom italienischen Unterrlchts- ministcr Luigi G u i vorgenommen wurde. Entsprechend der Bedeutung dieses inter nationalen Kongresses im Rahmen der Ver anstaltungen anläßlich des 500. Todesjahres des berühmten Kirchenfürsten, Philosophen und Theologen Nikolaus von Kues, dessen überragende Gestalt und Werke mehr als bis her ins Licht der Oeffentlichkeit gerückt wer den sollen, war auch die äußere Aufmachung: Der festlich geschmückte Eingang

Jubiläumsfeierlichkcit zum 500. Todestag des Kardinals Nikolaus Cusanus, den Im Rundfunk Dienstag» 7. September LnknlM deulschsjirnchlßPH Proßrnmm: 7.00 (IV t- 3) Resrhwinßt in den Tun, 7.15 Njichrirhlon. 7.15 Mi*schwin«l in den Tag, (IV) Leichte Musik, 11.mi (IV -l- .\) Für Kanmirnuusikfrcumlc. !t. Strauß: Kla vienili in tc't in e-Moll, op. 17; üii.schticlicni! Volkslieder und Tänze. 12 Hl Nachrichten, 12.20 Volks- und heimalkundliehe Mund- schau. Am Mikrophon: I)r. Josef Mai ipold, l.'l.lM Zu Ihrer Unlerhaliun«, 18.15

. vom Vorsitzenden dos Organi sationsausschusses, dem Paduaner Universi tätsprofessor Flores d’Arcais, vom Prälaten Schmidt in. Vertretung des Bischofs von Trier, vom Unterrichtsminister Gui und Lan deshauptmann Dr. Magnago ' gesprochen, bzw. übcrbracht. Anschließend hielt Professor Marino Gentile seinen eingangs erwähnten Vortrag, dom sich jener von Prof. Hans-Oeorg Gadamer, Heidelberg, über das Thema „Neu zeitliches und Mittelalterliches bei Nikolaus von Kues“ anschloß. Kongreßveranstaltern

zu erforschen und zu würdigen. Von der Perspektive der Kirche her ge sehen und im Klima des II. Vatikanischen Konzils erscheint uns Nikolaus Cusanus von hoher, zeitgemäßer Bedeutung als Reforma- Heute, Montag, finden die Vorträge im Ge bäude der Universität Padua statt. Um 9.30 Uhr spricht vor dem Plenum, des sen Vorsitzender an diesem Tage Prof. Ma rino Gentile von der Universität Padua ist, Felice Battaglia über das Thema: „Religion und Politik bei Nikolaus Cusanus“ Die Tagungsarbeiten gliedern

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Page 23 of 52
Date: 06.12.2000
Physical description: 52
notOWIffen - Nr. 282 Weihnachten Mittwoch, 6. Dezember 2000 Der Nikolaus kommt ! Die Geschichte wurde entnommen aus: Almuth Bartl und Barbara Cratzius, „Weihnachtsdufl liegt in der Luft, ein Ideenschalz für die ganze Familie“, Chrislophorus Verlag. franco Chizzola design&produzione EINRICHTUNG FÜR GESCHÄFTE Franco Chizzola s.n.c. dl Chizzola F. e O. 38068 Rovereto (Tn) - via del Garda, 48/E Tel. 0464 43 78 52 - Fax 0464 43 11 17 - E-Mail: fchlzzo@tln.it Heute ist Nikolaustag. Die Eltern

haben einen großen Pfefferkuchen-Nikolaus und viele kleine Nikolauswichtel, Monde und Sterne gebacken. Corinna bastelt einen großen Nikolaus aus Tonpapier. „Der rote Mantel soll abends bei Kerzenlicht ganz schön leuch ten!“, sagt sie. Ihr kleiner Bin der Daniel schneidet einen großen Stern aus gelbem Ton papier. Michael schnitzt an ei nem Rindenschiffchen. Das will er nachher in der Bade wanne schwimmen lassen. „Eure Schiffe passen gut zum Nikolaustag“, sagt die Mutter. „Wieso?“, fragt der kleine Daniel

. „Der Nikolaus kommt doch mit einem Schlit ten!“, weiß Corinna. „Was hat denn der Nikolaus mit Schiffen zu tun?“ „Der Nikolaus hat weit, weit weg von uns in einer Hafen stadt gelebt“, erzählt die Mut ter. „In der Stadt Myra in der heutigen Türkei. Da ist es im mer sehr, sehr heiß. Es fällt wenig Regen. In einem Sommer ist es so heiß gewesen, dass alle Brunnen ausgetrocknet sind. Das Gras und das Kom waren verdorrt. Die Menschen konn ten nichts ernten. Sie konnten kein Mehl mahlen und kein Brot backen

. Sie gingen zum Bischof Nikolaus und klagten ihm ihre Not. Der Bischof sag te: ,Wir wollen auf Gott ver trauen. Er wird uns sicher hel fen.’ Und wirklich, weit draußen auf dem Meer tauch ten Schiffe auf, reich beladen mit Kom. Sie fuhren in den Hafen ein.“ „Und die Seeleute haben den Menschen etwas abgegeben!“, ruft Michael. „Nein“, sagt die Mutter, „sie wollten nichts von dem Kom hergeben! Da hat der Bischof Nikolaus die Gold schätze aus der Kirche, die sil bernen und goldenen Leuchter, heraustragen

lassen. Erst dann haben die Seeleute viele Säcke voll Kom in die Stadt gebracht. Zur Erinnerung daran kommt der Nikolaus auch heute noch zu den Menschen und schenkt ihnen etwas am Nikolaüstag. Und besonders lieb hat er die Kinder! “ „Der echte Nikolaus?“, fragt Corinna, die mit den anderen Kindern aufmerksam zugehört hat. „Nein, der Bischof Niko laus ist lange tot“, sagt die Mutter. „Aber damit wir ihn nicht vergessen, kommt auch heute noch ein Nikolaus mit dem roten Bischofsmantel zu vielen Kindern

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Page 5 of 8
Date: 09.11.1955
Physical description: 8
Mittwoch, den 9. November 1955 Dolomiten' Hirienliebe und Heimattreue Ein Südtiroler, dem das Unglück des schlesischen Volkes zum Schicksal geworden Zum Heimsange von Pater Nikolaus von Am Samstag, den 29. Oktober 1955 mittag, erhielt idi ganz unerwartet einen Anruf aus Frankfurt/Main. Es meldete sich ein junger Arzt, ein ehemaliger Schüler vom' Gymna sium zu Münsterberg in Sdilesien, und teilte mir mit, daß P. Nikolaus v. Lutterotti aus der Abtei Grüßau in Schlesien am 28. Okto ber

im Mnrienhospital in Stuttgart gestorben sei. Der Arzt bat mich um ein Gedenkwort für den Heimgegangenen. Er hatte P. Niko laus in Schlesien gehört. Seine Vorträge über den sdilesisdien Barock hatten ihm das Verständnis für die schlesische Heimat auf geschlossen. Seine priesterliche Gestalt hatte ihm gerade in den Jahren des Dritten Reiches P. Nikolaus von Lutterotti O.S.B. das redite Bild von der Kirche vermittelt. Der wahrhaft christlldie Humor dieses Priesters hatte ihm und so manchen jungen Menschen

den Sinn für das Wesentliche des Christentums gezeigt. So wie diesem Arzt ging es wohl vielen Schlesiern, als die Nachricht von P. Nikolaus 1 Tod sie erreichte: Sie spürten, daß hier ein Dank abzustatten war für das, was dieser Südtiroler Priester in seiner zweiten Heimat Schlesien gewirkt hat, ln der er dank seiner italienischen Staatsangehörigkeit auch dann noch lange nushalten konnte, als die schlesi schen Priester mit ihrem Volk aus der alten Heimat nach dem zweiten Weltkrieg gewalt sam vertrieben

wurden. Mit welcher Freude hörten die ln alle Welt verstreuten Schlesier vor' einem Jahre, daß P. Nikolaus v. Lut terotti nach seiner Ausweisung von Schlesien glücklich in seiner Südtiroler Heimat ange kommen sei. Der SUdtiroler lm ostdeutschen Grenzland Pater Nikolaus von Lutterotti wurde am 22. Juli 1892 ln Kaltem ln Südtirol geboren als Jüngstes von neun Kindern einer alt eingesessenen Familie. Er erhielt den Tauf namen seines Vaters Markus. Seine Mutter Maria war eine Geborene von Hepperger. Zwei

Nr. 41 Für Oeitrrreifh verantwortlich Hena And-rle. Verirr t Tyrolia AG., beide Inaabrurt, Andreas-Holer-StraOe • Lutterotti, O. S. B., Mönch von Grüßau So kam auch P. Nikolaus nach Schlesien und fand hier eine neue Heimat, in der er die besten Jahre seines Lebens vorbildlich gewirkt hat. Bald wurde er zu Predigten und Vorträgen in vielen Orten Schlesiens einge laden, wobei sein wahrhaft goldener Humor ihm mehr und mehr Freunde im schiesischen Klerus und Volk gewann. Dazu kam sein schriftstellerisches Wirken

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Page 18 of 48
Date: 11.03.1987
Physical description: 48
Sankt Nikolaus von der Flüe Der Schweizer Nationalheilige und Herzog Sigmund der Münzreiche Am 21. März begeht die Schweiz den 500. Todestag ihres Nationalheiligen, des berühmten Eremiten Nikolaus von der Flüe aus Unterwalden am Vierwaldstättersee. Schon zu Lebzeiten war der'Eremit in ganz Europa berühmt. Wenig bekannt sind seine Beziehungen zu Österreich. Unser Mitarbeiter Dr. Wilhelm Baum, von dem in nächster Zeit eine Biographie Sigmunds des Münzreichen im Verlag Athesia erscheint

Gewand anzogen, diese zum Schweizer Lager hinübertrieben und höhnten, der Bürgermeister von Zürich möge zur Hochzeit kommen. Auch — so höhnte man — könne kein Schwyzer mannbar werden, bevor er nicht mit einer Kuh Verkehr gehabt habe. Allmählich entstand zwischen Öster reichern und Schweizern eine tiefver- wiuzelte Erbfeindschaft. Erzherzog Sigmund der Münzreiche’ und der Ere mit Nikolaus von der Flüe trugen maß geblich dazu bei, diese Erbfeindschaft zu überwinden. Sigmund, der von 1446 bis 1490

Gradner, die früheren Günstlinge Sigmunds, die mit Unter- • Stützung des Brixner Bischofs Nikolaus Cusanus die Schweizer zum Einmarsch in Vorarlberg aufhetzten. Zu den Asylanten, die in Unterwalden Unterschlupf fanden, gehörte auch der Brixner Weber Kaspar Koller, der in Gossensaß einen Mord begangen hatte und 1460 als Diener des Cusanus dessen Gefangennahme miterlebte und später behauptete, der Papst habe ihn beauf tragt. Sigmund und seine Länder zu schädigen. Als Bürger von Unterwalden führte Koller

empfange. Bereits 1469 ließ der Konstanzer Bischof das Fasten des Ein siedlers untersuchen. Für die Schweiz wurde Nikolaus dadurch zum National helden, weil er 1481 im „Stanser Ver komm s“ einen Ausgleich zwischen den innerschweizerischen Kantonen, die keine Erweiterung der Eidgenossen schaft wünschten, und den Städten Zü rich und Bern vermittelte und die Auf nahme von Freiburg im Üchtland und Solothurn durchsetzte und somit einen Bürgerkrieg verhinderte. Herzog Sigmund hatte an seinem Hof

einige aus der Schweiz stammende Räte, die sich schon sehr früh mit Nikolaus von der Flüe beschäftigten. Sigmunds Hofkaplan Albrecht von Bonstet ten, der Dekan des Klosters Einsiedeln, besuchte den Eremiten am 31. Dezember 1478 und verfaßte darüber eine kleine Schrift. Ein anderer Kaplan des Herzogs, Heinrich von Gundelfingen, ver faßte 1488 die erste Biographie des Heili gen. So darf es uns nicht wundem, daß Sigmund schon bald von dem wunder baren Leben des Heiligen hörte und den Gedanken in Erwägung zog, Kontakt

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Page 1 of 4
Date: 30.11.1942
Physical description: 4
. Leider gehr dos Brauchtum um den heiligen Bischof immer mehr verloren. Weihnachten bat ihm den Rang aü- i'siü'.if'HJ. zuerst in der' <r!adk. dann auch auf dem Lande. Ter alle echte Nikolaus war ein recht heim licher B'atrou. Cr kam immer nachst-i und war hei oller Neug er der Kinder nie -til sehen. Er füll-e -.war Schüllel, Teller oder Schuh mit 'einen Gaben und sein Esel fraß 'Luberlich das vorbereitete He» Auch der Klaubauf. sein treuer Begleiter, führte ein recht unwirrkiches Dasei

». Ein allznl'naes mußten d'e be de» herhalten, um die Kinder durch lsurch: i> '0 o'fau--- brav >cin -u machen. Am sicher, treu wirkte die'eh Mittel freilich erst die allerletzten Wochen vor dem Nikolaustag. Bte dann einmal Tank« Nikolaus auftng. leib- fiöFtin zu enWiien. konnte ferne Heiligkeit mein nur <mr kleine Kinder wirken. Und der verkappte Kram- >>us wa- ühou von allem tlinfang au eine Ver irrung. Ten meisten Gewinn zogen '-.-mals d>« **--*. keröaaer, irr deren Auslagen in schwarz-roter Auf machung

der .st.e'lige und der Teufel in reclit fried licher Gegsu'ätzlichkeit gemeinsam zum Kaufe bereit standen. EL war eine etwas sonderbare Hei'tgen- verehrung: zuerst dem hl Nikolaus Ovn papierenes Antlitz uaa, Lebchchenkopf heriinterznr.sti'ien >>»d ihn dann se'bst f'nik>nei>'e auTu'chlecken. Der Lrbluchen- !erh< rchmerk'e übr-aens ■'., r „istil sch'ech'er. Schade li-n den alten N'k-'lanS mit w'nen be'che!- deae^ Tre'd-„, ebenso rchah^ he» a'ten si-p- len Klaubaiir. der frei ich auch ein sichstbare

'« «n d .uirksaiues Te'chcn se'ner miüchibaren NundreiT in Form — einer Birkenen b'uiterlictz. So ei'-e zier lich-: Nute war und blieb ein gutes Ausku»fts:n«tlei für gep'-ogto Elter» — schon ihr Da fein. Sie mutzte gar nicht gebraucht werden. Zur Vorsicht jedi-ch haben wir Buben die gar zu zügigen Spitzen bald und In Lolland übrigens ist Sankt Nikolaus heute noch ein großer Kindersesttag. vielleicht der einzige Uebcrrest a«ls jener Zeit, da Nikolaus das glanz vollste Plest des AinterS war. TaS Brauchtum

um den hl Nikolaus enthalt christ- l'-he und heidnistbe Ueberlieferung. Leiduisch ist der Esel, der anderswo a(s Schimmel aufscheint. Darin ist die alle Sage vom Schimmclreiter zu erkennen, der wiederum aus den Gätiervaler Wodan hindeutet. Damit im Ziisawmenhana steht wohl auch das Pferde- vatronat deS bl. Biu'o>s. tb,-ch der hirnsto'e KrampuS oder Klauhauf. der sich erst in neuerer Zeit zum höllischen Teufes gewandelt hat, ist heid nische lleberliek-rung. Unschwer erkennt mau darin den „w'lden Täger'. wiederum

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Page 17 of 28
Date: 04.12.1965
Physical description: 28
-ä . A 1. ‘ratvSäär Nr. 278 Samstag, den 4. Dezember 1965 — Nr. 278 Hofonttten V grega- Bozen. let um eine nspra- statt. en des atrons ration, ‘r, fln- apelle sngre- orgen, ist uder- tzung Aus- stpre- und Ka- Jnbe- nber, Um le ider; kus- iOur- An- De- De- Hlt- len- em- iber tsch r). sum »urg mg: :er). tags Ich- hw. rlge bis ;en- hw. nen äh- In iw. di- .30 :r- ci- n- br le- heißi^e ^^ikoßaus „Nikolaus, komm in unser Haus“ übt Gisela mit ihrem dünnen Kin- derstimmchen. Sie hat Angst. Die Mutter

hat gesagt, das Lied müsse Gisela dem Nikolaus bei seinem Be such einwandfrei Vorsingen können, sonst stecke er sie in den großen Sack und nähme sie mit, dahin, wo es keine Marni gebe, und nur Kartoffel- schalen zum Essen. Voll Furcht überlegt Klein-Gisela, ob ihr das passieren könne. Ach, wenn sie doch groß wäre, ganz, ganz groß, — dann würde sie den Nikolaus einfach ver hauen ... Während Klein-Gisela so phanta siert, spricht die Mutter mit dem Nachbarn: „Können Sie morgen auch bei uns den Nikolaus

spielen, Herr Schulte? Sie haben doch ein so schönes Kostüm. Mein Mann eignet sich für so etwas nicht, und dann könnte Gisela ihn vielleicht auch erkennen und die sbhöne Illu sion wäre hin... Wenn Sie also ...“ — „Aber gern“, sagte Herr Schulte. Weisemanns im Parterre haben ihn schon um den gleichen Gefallen ge beten. Heinz und Margret sind oft so unartig. Also Nikolaus! — Sankt Nikolaus ist in den „Betrieb“ geraten. Und immer mehr wird er auch zum „bösen Nikolaus“. Seine Hauptrolle in der Familie

ist der Kinderschreck In vielen Familien wird er den Kin dem wie ein schreckliches Straf gericht verheißen. „Warte du nur wenn der böse Nikolaus kommt...“ Wie sehr widerspricht das der wah ren Gestalt dieses Heiligen. Er ist Liebe, Güte und besorgtes Mahnen. Würde der verfälschte Nikolaus als Inbegriff des Strafens, Zümens und Wütens konsequent durchgehalten, bekäme wohl kein Kind seinen Tel ler gefüllt. Aber die Liebe der Eltern, die Uber den Nikolaus geht, sorgt immer wieder für den „bunten Tel ler

“ oder die volle Tüte. Warum aber können die Eltern, wenn sie St. Ni kolaus für ihren Geschenk- und Lie besdienst beanspruchen, den Heili gen selbst nicht auch im Licht der Liebe erscheinen lassen? Den vollen Teller gibt es für die meisten Kinder nur als Lohn für den von den Eltern veranlaßten „Nikolausschrecken“, dessen erzieherischer Wert gleich Null ist. ■Folgenschwerer als aller Schrek- ken ist das Nikolaus-„Märchen“ selbst, worin Nikolaus zur Himmels erscheinung verklärt wird. Wo er zählen Eltern

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Page 4 of 16
Date: 15.11.1968
Physical description: 16
Kirschweng ST. NIKOLAUS SCHWINGT DIE RUTE St. Nikolaus wird, heute noch oft als willkommenes Erziehungsmittel gebraucht. Der vorliegende Artikel soll auf mögliche Folgen Hinweisen. . Dazu dient ein Beispiel aus der Er ziehungspraxis. Karl wurde das Op fer eines pädagogisch taktlosen Sankt Nikolaus. Die Folgen einer solchen Erziehungspraxis können weitrei chend sein, wie der Artikel zeigt. Müssen wir nicht unser Brauchtum mit neuen Augen sehen? Das ist die Frage, die sich hier aufdrängt. In der Erziehung

- der Kleinkinder spielt St. Nikolaus noch eine große Rolle. Die Kleinen betrachten ihn als göttliche Autorität. Er kommt vom Himmel, be schenkt die Kinder und geht dorthin zu rück. Die guten belohnt er, die bösen bestraft er. Es ist wie im Märchen. Die Kinder haben noch einen Sinn für das Wunderbare. Und St. Nikolaus Ist eben eine wunderbare Erscheinung. Der herr liche Bart, die feierliche Mütze, das schö ne Kleid und die tiefe Stimme entzük- ken das Auge des Kindes. Durch diese Pracht zieht

er an, durch sein „über natürliches“ Wissen um das Verhalten der Kinder bezaubert er. Sein unheim licher Begleiter flößt Furcht ein. Diese Mischung von Glanz und Unheimlichkeit ist gerade recht, um die Kinderseelen bis ins Innerste'erzittern zu lassen. Der Erfolg bleibt denn auch nicht aus. Schon Wochen, ehe der „himmlische“ Gast erscheint, dient er auch als Er ziehungsmittel. Die Eltern sagen oft dut zendmal im Tag: „Wart, ich sag es dem Nikolaus. Wart nur, derKrampus wird dir schon Beine machen!“ Diese Dro hungen nützen

im Augenblick meistens nichts. Aber wenn der'Abend naht, zie hen alle die Drohungen der Mutter wie der finster im feinen Gemüt des Kindes auf. Es lebt einige Tage in Angst; „Wird der hohe Gast mich mitnehmen?“ Sicher ist, das Kind glaubt an die himmlische Würde des St. Nikolaus. Das vierjährige Kind wagt nicht zu ahnen, daß sich in der Gestalt des St. Nikolaus ein gewöhnlicher, menschlicher Spuk verbergen könnte. Bis cs eines Tages auch an diesem „Geheimnis“ zu zwei feln beginnt. Ein besonders mutiger Knabe

wird sich etwa brüsten, daß er dem Nikolaus den Sack aufschneiden werde. So machte cs mein Bruder Paul. Als er im Sack war, streckte er plötzlich durch ein kleines Loch einen Finger hin aus! Wir lachten daher alle schadenfroh, was den Krampus zu wildem und un schönem Gebrüll veranlaßte. Der noch nicht ganz vierjährige Karl war in der letzten Zeit besonders un gehorsam gewesen. Mutters Befehle quittierte er stets mit einem Nein. Er war trotzig und eigensinnig, wie' das Kinder zu Zeiten eben sind. Die Mutter

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Page 10 of 16
Date: 06.12.1963
Physical description: 16
in Bars, Restaurants und Gasthäusern darauf aufmerksam, daß es untersagt ist, Zigaretten lose zu verkaufen. Tabakwaren dürfen nur in geschlossenen Packungen abgegeben werden. Lizenzinhaber, welche sich nicht an diese Verordnung halten, Sankt Nikolaus als Volksheiliger In den Städten kündigt sich der Nikolaus tag unmißverständlich in den Auslagen der Geschäfte an, die sich gegenseitig an Dekora tionen, die in feurigem Rot gehalten sind, zu überbieten trachten. Und überwiegend ist es die Gestalt

des „Krampus", die uns aus hun dert Larven angrinst — fast scheint es, als ob Sankt Nikolaus mehr und mehr verdrängt werden sollte. Dieses Ueberbetonen der Krampusfigur ist Jedoch durchaus nicht nur eine moderne Zeit erscheinung, sondern findet sich tief ln je nem Brauchtum verwurzelt, das schon vor der Nikolaus-Verehrung bestand und in heid nische Zeit zurückweist. So stellt der Volks kundler Gugitz die Behauptung auf, daß es völlig falsch wäre, in der Gestalt des Kram pus den Teufel zu sehen. Es handle

sich viel mehr um die Verkörperung eines Wachstums geistes, der zu beginnender Winterszeit den Kampf gegen die Toten und gegen das Ster ben in der Natur aufnebme. Er tue dies mit einer Rute, au# der unschwer — ähnlich wie beim Barbarazweig oder beim Christbaum — die Funktion eines Lebensbaumes herauszu legen sei. Und wenn er ein wildes Geräusch erzeuge, das Kettengerassel etwa, so weise dies auf einen Geräusch-Abwehrzauber hin. Erhärtet wird diese Theorie dadurch, daß der Begleiter des heiligen Nikolaus

in man chen Gegenden heute noch mit „Percht“ be zeichnet wird, also mit einem ansonsten weib lichen Namen, der jedoch eindeutig auf heid nisches Brauchtum zurückweise. Nicht viel an ders ist es mit Sankt Nikolaus selbst, dessen Kurzform „Niggl“ mit „Nixe“ in Verbindung gebracht wird. Das wäre eine weitere Deu tung des Schutzpatronates gegen Wasser, das der historische Bischof Nikolaus zumindest seit der Ueberlieferung seiner Reliquien von Myra nach Bari innehat, im Mittelmeerraum noch viel ausgeprägter

in den pädagogischen Ablauf der Nikolausfeier einge baut, 9 ben als derjenige, der den Vollzug der Strafe zu übernehmen hat, was nun ganz und gar eben einem Teufel zusteht. Zur Nikolaus-Feier gehört auch, vor allem in Südtirol, eine weitere Gestalt, eine Art Herold, der vielerorts auch „Bedienter“ ge nannt wurde und demzufolge auch in der Stube mit einem Tuch Staub wischt, unter würfig den Boden kehrt so alles für den hohen Besuch vorbereitet. Diese Gestalt lebt übrigens heute noch, wenn sie auch andere Aufgaben

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Page 19 of 26
Date: 05.12.1959
Physical description: 26
bleibt, bei den untersten Höfen des Mittel gebirges machte das wüste Treiben der rächenden Siegerhand plötzlich halt und es blieben die höher gelegenen Höfe vor des Franzmanns strafenden Faust gänzlich ver schont. Als der Nikolaus sfarb Es ist nun schon lange her lind geschah ln einem Dorfe; es hätte nie in einer Stadt sein können, denn ln einer solchen gibt es kein Wesen, wie ich es gekannt habe. Mein Nikolaus war nämlich nur ein alter, armer Landhausierer. Aber das erfuhr ich erst, nachdem

er gestorben war. Bis dahin war er für mich und meine Schwester der richtige Nikolaus, als der-er sich an einem besonders kalten Dezembemachmittag selbst eingeführt hatte. Ich war damals fünf Jahre alt, meine Schwester sechs. Vater und Mutter waren ausgegangen, ohne hinter sich abzuschließen. Da war ein alter, freundlich blickender Mann mit weißem von Eiskristallen glitzernden Bart gekommen, hatte einen großen prallvol len Sack vor uns hingestellt, suchend um sich geblickt und schließlich gesagt

: „Wo sind die Eltern? Der Nikolaus ist da!“ Meine Schwester und ich waren stumm und ein wenig furchtsam zusammengerückt. Wir hätten bisher nie einen wirklichen Nikolaus gesehen. Vater und Mutter hatten uns nur von St. Niklas erzählt, der in der Nacht zum 6, Dezember brave Kinder und arme Leute beschenkt. Uns hatte er stets' allerlei ein gelegt, ohne sich jedoch jemals persönlich anschauen zü lassen. Ich blickte meine Schwester an, eie mich. Es gab wohl keinen Zweifel: vor uns stand der Nikolaus! Er lächelte

jetzt. Dann griff er ln seine Rock tasche und gab uns Äpfel, Hernach fing er an, seinen großen Sack aufzuschnüren. In diesem Augenblick kamen Vater und Mutter heim. Wir sprangen ihnen entgegen: „Der Nikolaus ist gekommen!" jubelten wir. Die Eltern schienen gleich uns erschrocken zu sein. Die Mutter ließ prüfend den Blick über alle Dinge im Zimmer gleiten und rich tete ihn dann auf den Nikolaus. Auch der Vater sah ihn lange an. Dann gab er ihm ■ lächelnd, die Hand. Wir Kinder würden in die Küche'geschickt, Belm

Weggehen hörten wir den Vater noch sagen: „Es ist gut, daß Sie gekommen sind; ich wollte schon längst gern mit Ihnen reden. Weihnachten steht ja vor der ,Tür, Sie werden gewiß bald dem Christkind begegnen!“ Als wir nach einer Weile, die uns eine Ewigkeit dünkte, wieder ins Zimmer treten durften, schenkte mir der Nikolaus ein herr liches Bilderbuch, meine Schwester bekam einen wunderschönen Kamm. Die Mutter ein warmes Umhängtüch. Der Vater eine präch tige Tabakspfeife. Dann verabschiedete

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Page 21 of 24
Date: 29.11.1958
Physical description: 24
Jm dee Sieimat des geaßen Cusanus Kommt einer aus Tirol an die Mosel, so kann er nicht umhin, sich eingehender das Doppel städtchen Bernkastel-Kues anzusehen, die Heimat des großen Nikolaus Krebs, des gewaltigen Cusanus, der 1450 bis 1464 Bischof von Brixen gewesen war. Dieser Kar dinalpriester von San Pietro in Vincoli zu Rom erfreut sich in der Welt eines besseren Nachruhmes als in Tirol, nicht bloß weil Seines Wesens Mitte bei der vielseitig ver zweigten Tätigkeit aber war die Philosophie

, und die Bestimmung des Menschen. Seine geistige Schöpferkraft überragt weit die aller Renaissancephilo sophen und erst unsere Zeit beginnt, seine gewaltige Bedeutung ganz zu erfassen. Als in Brixen Fürstbischof Johann R ö 11 e 1 (1444—1450) gestorben war, wählte über Wunsch des Landesfürsten Erzherzog S i - g i s m u n d (1439—1490) das Domkapitel des Erzherzogs Kanzler Kanonikus Leonhard Wismayer zum Fürstbischof; indessen hatte aber Papst Nikolaus den Kardinal priester NikolausKrebsvon Kues zum Fürstbischof

“ ist eine Gaststätte, die landauf und landab nichts Ebenbürtiges be sitzt; aber unser Ziel ist Kues. Am Nikolausufer steht dort, wo die Kar dinalstraße abzweigt, das Geburtshaus des Schifferjungen Nikolaus Chryplts, des späteren Kardinals Nikolaus von Kues. Es liegt am Rande von Alt-Kues, weit westwärts der Brücke, und steht zwischen alten Schif fer- und Fischerhäusern. Hier am alten Ha fen, der noch seinen langen Arm ins grüne Wiesengelände streckt, wuchs der Knabe auf, ehe er nach Deventer zur Schule kam

. Der Blick umfaßt an einem weit ins Mittelalter zurückreichenden Haus zwei Treppenhaus türme, ein wenig zurück gebaut den achteckigen Treppenturm eines alten Hof hauses mit achteckigem Schiefcrhelm, davor das Zeltdach des Krebshauscs. Der Mosel fahrer Christian von Stramberg schrieb vor mehr als einem Jahrhundert die auch von uns gelesene, unter dem von Löwen gehal- Kardinal Cusanus mit seinem Sekretär, Aus schnitt aus dem FlUgelaUar der St.-Nikolaus- Kapcllc in Kues

. er einer war, der „nicht von da“ gewesen ist, sondern wegen der Schroffheit bei seinen energischen Bemühungen um Besserung der Sitten und dem dabei erfolgten Zusammen prall der fürstbischöflichen mit der landes herrlichen Gewalt. Bewegt war die Zeit, in welcher Nikolaus von Kues lebte, der in die Geschichte ein gegangen ist als der letzte Denker der alten und erste der neuen Zeit in der Entwicklung unseres christlichen Abendlandes. Er ist der erste der großen modernen Philosophen, der die unterschiedliche Zweiheit' v von Stoff und Gestalt bestritt

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