öffentlicht Lat. Llovd Georg« bezichtigt den Erst minister Ehamberlain der Dummbeit. Der Titel seines Artikels lautet denn auch: „Dumm, schwach und schuldig.' Zunächst schreibt Lloyd Georg«, es habe keinen Sinn, sich zu stellen, als glaubte man, dah nach dem bisherigen Verlauf des jetzigen Krieges die Dinge für die Demokratien gut stünden. Es sei für die demokratische Sache besser, denjenigen, die sich zu Vorkämpfern derselben machen, recht zeitig die Wahrheit zn sagen, vor es zu spät
ist. Lloyv George behauptet, eg sei eine Aendening der Leitung dringend notwendig. „Wir stehen' — so führt Lloyd George aus — „nicht vor bloß einem ungeheuerlichen Fehler; das norwegische Fiasko ist nur ein Fehler aus einer ungeheuerlichen Reihe von Fehlern.' Als solche Fehler zählt der Artikelschreiber auf: Den Mangel an wirksamen Vorkehrungen zur Schaf fung einer mächtigen Luftwaffe, die Jnstich- lassung der Tschccho-Slowakei, die gegenüber Russland geführte Politik, den Umstand, dass Polen zum Kampf
ermutigt worden sei, ohne dass man sich vorher über den Zustand des polnischen Heres und über den wahren Zustand des pol nischen Verteidigungswesens vergewissert habe, ferner den Umstand, dass man den Polen nicht einmal ein Flugzeug zu Hilfe geschickt habe. Lloyd George zählt auch viele Fehler auf, die bei der Vorbereitung des Krieges begangen wor den feien: I« der Herstellung von Flugzeugen, in der Kriegsindustrie, in der Ausbildung der Mannschaften. Und das Ergebnis von dem allem? So fragt
sich der Artikelschreiver. Und hier prüft er die Ereignisse der letzten Monate, angefangen vom polnischen Feldzug bis zur unglücklichen Expedi tion nach Norwegen. Lloyd George findet, die Schlagfertigkeit, die Bereitschaft, die Umsicht, die ausserordentliche diplomatische und strategische Leistungsfähigkeit seien auf der Seite der Natio nalsozialisten, alle Fehler, alle Unfähigkeiten, alle Mängel auf der Seite der Alliierten. Des weiteren schreibt Lloyd George, die Alli ierten seien der Lage in Norwegen vollkommen
unvorbereitet gegenübergetreten, dadurch sei man zum Rückzug gezwungen worden, dies habe dem Prestige der Alliierten einen ernsten Schlag versetzt und in einem Kriege, in welchem — so bemerkt Lloyd George — alles von der Haltung der Neutralen abhänge, sei dieser Schlag nicht wiedergutznmachen. Lloyd George klagt direkt den Erstministcr an. Er schreibt: Als der Erstminister den guten Ausgang der Zurücknahme unserer Truppen von Drontheim mitgcteilt hatte und das bezügliche Kommuniquce des Kriegsministcriums