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Page 20 of 24
Date: 20.01.1968
Physical description: 24
dafür haben würde, daß Leo sic seine „Süße“ genannt hatte, solcho Kosenamen wurden in ihreth Künstlcr- kreis leicht gebraucht, ohne daß sic etwas zu be deuten hatten. Aber es war sicher töricht, sich Sorgen zu machen, die Dinge zwischen ihr und Craig waren jetzt so weit gediehen, daß er nicht mehr länger glauben würde, daß sie irgendwelche zärtlichen Gefühle für einen anderen haben könnte. Sic würde es ihm gelegentlich erklären. Zeit genug. Ml Sie verbrachten den Tag zu viert, suchten

noch alles auf, was sic bisher noch nicht gesehen hatten, die historische Kirche, den Friedhof: Judith zeich nete und machte sielt Notizen, und Finio hatte bereits beschlossen, ein Buch mit diesem Schau platz zu schreiben. Magda hatte im Gasthaus für den nächsten Vor mittag ein zeitiges Frühstück bestellt, und das Rehe im Winterwald Aufnahme: Robert Holder Beim Aussteigen stand ludilh plötzlich Leo Malone gegenüber, .der gerade dabei war, an Bord zu gelten. Sein Gesicht strahlte auf. „Hallo, Leo! Hast

du hier in der Gegend ge zeichnet?“ „Oh, hallo, Judy, meine Süße. Nicht gezeichnet“, er tippte auf seine Kamera, „sondern photogra phiert. Meinen Lebensunterhalt verdient, wie ich dir ja schon sagte. Es macht sich gut bezahlt.“ Seine Augen blitzten keck. „Ich bin jetzt eine viel besser Partie als früher, falls du interessiert bist.“ Craig stand steif neben ihr, und Judith stellte vor: „Oh, Leo, dies ist Craig Argyll, Michaels Vetter. Craig, dies ist ein Malcrkoilegc aus Sydney, Leo Malone.“ Sic wechselten ein paar

höfliche Phrasen, vor allem über die Schönheit der Nordinsel, die so photogen war. Es blieb nur wenig Zeit, da das Schiff wieder ablegcn wollte. „Ich muß jetzt wohl gehen“, meinte Leo. „Wohnst du in Russell? — Kann ich dich dort später noch einmal sehen?“ Judith schüttelte den Kopf. „Nein, wir wohnen hier.“ Es war ihr gleich, was Leo darüber dachte, daß sic dann so früh mit dem Schiff hier an kamen. „Es geht los, Leo. Leb wohl." Craig blickte am Kai entlang. „Dort sind Finio und Magda, um uns abzuhoien

.“ „Ah, dann kann ich c.< mir denken. Ich traf heute morgen am Schiff einen alten Bekannten aus Australien, der nach Russell fuhr. Ich dachte, er würde dort bleiben. Ich komme.“ Sie seufzte, als sic den Hörer aufnahm, und hoffte, daß Leo nicht wieder mit der alten Ge schichte beginnen würde. Sicher hatte ihr Anblick seine Wunden wieder aufbrcchcn lassen. „Hallo, Judyl Ich komme gerade von Russell zurück und versuchte, dich aufzufinden. Das ist in einem solch kleinen Ort nicht allzu schwierig. Wie wäre es mit einem Spaziergang

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Page 4 of 10
Date: 24.07.1956
Physical description: 10
Der Meraner Maler Leo Putz Zur Leo-Puiz-Aussiellung im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Wenn man nach dem Beitrag fragt, den Me ran, das alte Burggrafenamt für die Kunst in diesem Jahrhundert geleistet hat so sind ge wiß nicht viele Namen aufzuziihlen. Der zu früh verstorbene Franz Santifaller. einer der führenden Bildhauer Tirols und Oester reichs, ist unvergessen. Es ist aber heute nur mehr den Eingeweihten der älteren Genera tion geläufig, daß der im Kriegsjahr 1940 ganz still

in seiner Heimatstadt versto-bene Meraner Leo Blitz eine der glänzendsten Erscheinungen der mitteleuropäischen Malerei in den ersten Jahrzehnten des Jahrhunderts war. Nur ein Jahr nach Egger-Lienz, 1809, ge boren, war er dessen in der Heimat viel we niger bekannter Zeitgenosse, mit ihm be freundet. und doch künstlerisch sein Antipode. Die Stätte seiner Studien, seiner Entfaltung und seiner frühen Triumphe war München, und erst die letzten Jahre seines Lebens, schon im Schatten des zweiten Weltkrieges, verbradi

te der berühmte Maler, um den es in dieser Aera still geworden war, wieder in seiner Meraner Heimat. Sechzehn Jahre nach seinem Tode wird jetzt der Künstler Leo Putz durch die vom Tiroler Lnndesmuseum Ferdinandeum in Zu sammenarbeit mit dem Sohn des Künstlers vorbereitete Ausstellung erstmalig ln seinem Helmatlande vorgestdlt, freilich nur mit einem bescheidenen Ausschnitt nus einem Le- bcnswerk, das schon im 40. Lebensjahre das halbe Tausend Gemälde erreicht hatte und sich in den restlichen drei Jahrzehnten

in neuen Wandlungen und zeitweise in einem anderen Kontinent nofch überaus reich entfal tet hat. Das erste Heft der in Innsbruck im Jahre 1909 begründeten Literatur-) und Kunstzoit- schrlft „Der Föhn" — bekanntlich der Vor läuferin von Ludwig Fickers „Brenner“ — be ginnt mit einem glänzenden Essay von Rudolf Greinz über den Meraner Maler Leo Putz; seither finden sich nur vereinzelte Kurz berichte Uber Leo Putz in den Tiroler Zei tungen zu verschiedenen Anlässen. Es ist also wohl erlaubt, nus Anlaß

der ersten Leo-Putz- Ausstellung in Tirol Leben und Schaffen des Künstlers zusammenhängend vnrzustellcn und zu würdigen. Aus einem Alt-Meraner Bürgerhaus Leo Putz, ein Kind des sonnenschweren. fnrbendurchsiitilgten Etschlandes, wurde zu Meran 188!) als Sohn des Altmerancr Bürgftrs Franz Putz geboren, welcher in Wien Rechts- studien betrieben und als Student ln der Um gebung Adolf Pichlers das 48er Jahr miter lebt hatte, sich aber dann In seiner Heimat stadt ganz der Stadtverschönerung, der Ge staltung

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Page 17 of 28
Date: 24.12.1955
Physical description: 28
A M S T A <S - IR ® IMI A INI S ie ging Ihm voran, die Treppe empor, durch einen Gang. Wie oft war er hier ge wesen, er kannte Rosenstein wie das eigen« Haust Leo Veit war fast gleichaltrig mit ihm, sie waren zusammen -ufgewachsen. die besten Freunde. Hatten Freud und Leid mitein ander geteilt. Selbst Veits Heirat mit der eleganten Tochter eines rumänischen Schau spielers konnte ihre Freundschaft nicht zer stören. Fast täglich fanden sie sich zu kur zem oder längerem Besuch

und den zornigen Ausdruck ln dem Ge sicht Maras, die die Zähne ln die roten Lip pen grub und die kleinen Brauen runzelte. Leo Veit schlug langsam, müde die Augen auf. „Arno —“ sagte er kurzatmig, „mich hats erwischt! Nun mußt du ihnen helfen." Sein Blick wies nach den beiden Frauen. Arno Werner beugte sich über den Tod wunden. ,3ieber Leo! Eine böse Sache! Nur nicht verzagen, du wirst bald wieder gesund scinl" Volt schüttelte den Kopf, ,3s Ist aus, Arno, ich fühle esl Weißt du noch — wir gaben uns einst

, Leo. Ich möchte nicht —" ,3h scheust dich, mir’s zu sagen?“ „Ich möchte nicht den Verband öffnen und die Wunde wieder zum Bluten bringenl" Veit bewegte wieder den Kopf hin und her. „Sie blutet nicht mehr." sagte er matt: „sie verblutet nach Innen! Weißt du — wie’s geschah?" „Petro erzählte mir —" „Ich wandte mich im Sattel und schoß zu rück. Da traf mich die Kugel. Ich klammerte mich an die Mähne des Pferdes und ließ mich helmtragen. Mit Mühe kam ich nach Hause.“ Er verstummte, atmete schwer

und tastete nach der Brust. Seine Lider schlossen sich. ,3u sollst nicht soviel sprechen, Leo!" bat Arno; „es greift dich ani" „Ich werde bald Zeit zum Ausruhen haben! Nun muß ich mit dir reden! Hast du es schon gehört?" ,3u meinst —" „Die Kapitulation Rumäniens! Als Ich cs ln der Stadt vernahm, hatte ich nur einen Ge danken: heim! Freilich — so —! Amo — du weißt, was es bedeutet! Sage mir die Wahr heit I Du weißt e»7“ Leo —" „Die Wahrheit, Amol" Der andere reckte sich höher. „Ich weiß es, Leo

willen!“ „Ich kann nicht fliehen! Ich kann nicht die Heimat im Stich lassen!“ sagte Amo Werner. Aber die Finger des Todwunden krallten sich ln seinen Aermel. „Du mußt —“ „Leo! Verlang alles von mir. nur das nlchtl“ Da legte sich von der andern Seite ein» kleine zitternden Hand auf seine Schulter. „Herr Werner, sprechen Sie nicht so! Sie allein können es! Sie dürfen uns nicht im Stich lassen!" Aus weltoffenen Augen starrte dettocene Heimat Roman von Blanka v. Tamocsy 1 „LTTAG", Literarischer Verlag

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Page 5 of 12
Date: 15.04.1954
Physical description: 12
Leo IX., der Reformpapst aus dem Elsaß Große Feiern zum 900. Todestag in seiner elsässischen Heimat Mit großen Feierlichkeiten, zu denen der Bischof von Straßburg, Msgr. Julien Weber, die gesamte katholische Bevölkerung des Elsaß und auch von Lothringen aufgeruten hat, wird das katholische Elsaß am Ostermon tag in der Gemeinde Egisheim bei Kolmar des 900. Todestages von Papst Leo IX., des großen Sohnes der elsässischen Heimat, ge denken. Die Feier des neunten Zentenariums fällt genau

auf den Sterbetag des «Elsässer- papstes» auf den 19. April. Vor neunhundert Jahren hat Leo IX. nach einem kurzen Pon tifikat von nur fünf Jahren in Rom die Augen für immer geschlossen. Seine Regierungszeit aber hat Fundamente gelegt, die das Reform werk seiner großen und bedeutenden Nach folger Gregor VII. und Innozenz III. trugen. Leo IX. wird als der bedeutendste der deut schen Päpste dea Mittelalters angesehen. An dem Ruhm und an der Freude seiner elsässi schen Heimat nehmen in gleicher Weise

auch die heutigen Nachbarländer, Deutschland und die Schweiz teil, zumal zu Lebzeiten des hei ligen Papstes Leo IX. der Rhein noch keine politische Grenze wie heute bildete. Das Elsaß war damals ein Teil des Reiches, und das Grafengeschlecht derer von Dag9burg, aus deren Hause und Geschlecht Leo stammte, war mit dem deutschen Kaiserhaus eng ver wandt. Bischof Bruno von Toui Bruno Graf von Dagsburg war der Name, den der spätere Papst Leo IX. in der Taufe er hielt. Geboren war er am 21. Juni 1002

eine größere Diözese gegeben hätte. Das Ansinnen des Kaisers, Bruno aus der Hand des Papstes in Rom die Bischofsweihe erteilen zu lassen, lehnte Bruno entschieden ab. Der Erzbischof von Trier, dem dieses Recht zustand. sollte ihn zum Hirten wei hen. So wurde pruno am 9. September 1027 zum Bischof geweiht. Wibert, ein Zeitgenosse des Heiligen rühmt in der Lebensbeschrei bung über Leo IX. die überaus segensreiche Tätigkeit, die Bruno als Bischof von Toul aus übte. Vor allem galt seine Sorge der .Förde rung

das römi sche Volk den neuen Statthalter Christi, die Wahl erfolgte einstimmig, und jetzt erst be gann das Pontifikat des elsässischen Grafen sohnes. Am 12. Februar 1049 wurde er im Lateran zum Papst gekrönt. Von Synode zu Synode Leo IX. griff die brennenden Probleme des kirchlichen Lebens seiner Zeit entschlossen an. Er wurde der große Reformpapst. Unmit telbar nach seiner Krönung begann er mit dem schwierigen Werk der Erneuerung der Kirchenzucht, so wie er das Jahre zuvor schon mit großem Erfolg

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Page 8 of 14
Date: 11.01.1972
Physical description: 14
des Kalenriermannes zur Lek türe empfohlen; es enthält grundgescheite Le bensregeln. die sich von den allgemein ver breiteten Phrasen wohltuend abheben — So bringt dieses Hausbuch Wissen, Unterhaltung und schlichte Volkskunst in reicher Fülle ...“ (RAI, Sender Bozen). In allen Buchhandlungen und vielen anderen Verkaufsstellen erhältlich. 15jähriger Skifahrer zu Tode géstiirzt Leo Moroder stürzte von der Pilat-Piste in Sankt Ulrich 150 Meter in die Tiefe Ungenügende Sicherheitsvorkehrungen / In 12 Tagen dritter

Skifahrer verunglückt Der weiße Sport hat innerhalb von 12 Tagen ein drittes Todesopfer gefordert. Am vergangenen Sonntag vormittag ist der 15jährige Leo Moroder von St. Ulrich in Groden bei einer Abfahrt auf der Pilatpiste auf einer eisigen Stelle Sturz gekommen und in der Folge über einen steilen Felshang rund 150 Meter tief abge stürzt. Dabei erlitt er zahlreiche Knochenbrüche, die den sofortigen Tod zur Folge hatten. Ein Suchtrupp, der nach 19 Uhr aufgebrochen war, fand den toten Jungen erst

gegen Mitternacht und brachte ihn nach einer äußerst schwierigen Bergungs aktion zu Tal. Die Leiche ist nun im Elternhaus aufgebahrt. Dieses neuerliche tragische Unglück hat in St. Ulrich und weit darüber hin aus Aufsehen und Mitgefühl mit der so schwer betroffenen Familie hervor gerufen. Die Frage, wie Leo Moroder, der in Gröden als einer der besten jun gen Skifahrer bekannt war, auf der nicht übermäßig schwierigen Touristen abfahrt Pilatpiste verunglücken konnte, läßt sich nicht einwandfrei beantwor ten

. Sicher ist eines: Der Junge ver unglückte an einer der gefährlichsten Stellen, die zudem ungenügend abge sichert ist. Doch gehen wir der Reihe nach. Wie schon des öfteren, erhielt Leo am Sonntagvormittag von den Eltern den Auftrag, sein sechsjähriges Schwester chen Elvira auf einen Hang an der lin ken Talseite zu bringen, damit dieses am Kinderskikurs tcilnchmcn könne, den cs schon vor einiger Zeit begon nen hat. Nach dem Skikurs, gegen 12 Uhr, sollte er Elvira wieder mit nach Hause bringen. Leo

und Elvira starteten also gegen zehn Uhr von zu Hause und begaben sich auf den Ubungshang. Wie immer gab Leo das Schwesterchen in die Obhut der Skilchrer, um dann rund zwei Stunden lang selbst dem Skisport huldigen zu können. Leo tummelte sich kurze Zeit auf dem Übungshang, um dann wieder einmal die Pilatpiste heruntersausen zu kön nen, die er von zahlreichen Abfahrten her so gut kannte wie seine Hosen tasche. Skifahren war sein großes Hob by und die Pilatpiste die Lieblingspiste; außer dieser benützte

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Page 2 of 8
Date: 02.09.1948
Physical description: 8
aus 18 verschiedenen Nationen tcilnehmen werden. Anläßlich das Tagungsschlitsscs am kommenden Sonntag wird der Heilige Vater eine Rundifunk-Ansprache halten. Bie Bmòeckette Erzählung von Hans Kien e ? Wieder verging ein Jahr. In den Sornmer- ierien war Leo wieder bei Arnold zu Besuch gewesen, hatte fleißig bei der Heuarbeit mit- gcholfen, mit Arnolds Kindern gelernt und ge spielt und anregende kleine Bergfahrten ge macht, damit sie ihre engere Heimat kennen lernen möchten. Wiederum war an Fritz eine Karte

mit einer Einladung, sich einmal blicken zu lassen, geschrieben worden und unbeant wortet geblieben. Und Fritz s-lbst kam natür lich auch nicht. Obwohl es filr ihn dodi mir eine Kleinig keit wäre mit dem Auto. In zweieinhalb Stun den war’ er von Graz ans da", bemerkte I.en. „Er ist halt ein GroUkaiiimaiin". wart Arnold ein. „Auch ein Großkuiitmanii hat manchmal einen ireien Sonntag", erwiderte Leo. „Das ist richtig!" schloß Arnold. Und dann 'diwicgeu sie beide und schauten sich trüb lächelnd

an. mit etwas schiefgezogcnen Mund winkeln. Ehe Leo zum Schulbeginn in sein Donf ein nickte, besprach er mit Arnold die Sache wegen <Je r Zusammenkunft des ehemaligen Kleeblatts. Wie ausgemacht vor drei Jahren in Linz sollte sie im Dezember, dem Monat der Heimkehr aus Rußland, stattfinden. „Fritz hat bei meinem verunglückten Besuch in Graz erklärt, daß wir zwei Zeit und Ort be stimmen sollen", bemerkte Arnold. „Ich denke, es wird am besten, wir kommen in Graz zusammen. Da es Winter ist, kommt ohnehin nur eine Stadt

in Frage. Auf diese Weise wird der vielbeschäftigte Großkaufmann am schönsten Gelegenheit haben, ohne großen Zeitverlust an unserem Karneradschaftsabend teilzunehmen." „Das ist meine Meinung auch!" „Den Tag setze du fest, Leo. Am besten einen Sonntag. Da kommst du weg aus deiner Schule. Und er tut auch am leichtesten. Schreibe uns eine Einladung zur Feier, Leo. London, t. September. Dir englische Preise beschäftigt sich heute an erster Stelle mit dem Tode des Genernbokrelärs des Zentralkomitees

der „Regierung" die „Niederwerfung des amerikanischem Imperia lismus und der Herrschaft der Kuomintang- Regierung des Präsidenten Tschane Kal Tscheks in China." dem Schicksal danken, daß wir sie überstan den haben, was nicht zuletzt unserem treuen Zusammenhalt in dick und dünn zuzuschrei ben ist. Treffpunkt: Nachmittags zwei Uhr. im Gasthof „Zu den drei Hacken", wo die zwei Musketiere Arnold und Leo fürstlich absteigen und den dritten, Fritz, mit gewohn ter militärischer Pünktlichkeit erwarten wer

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Page 8 of 32
Date: 31.03.1973
Physical description: 32
- ELEKTROHAUSHALTGERATE - BELEUCHTUNGSKÖRPER - PORZELLAN- und KRISTALLWAREN - FERNSEHER, schwarzwelB odor Farbe - HIFI-STEREOANLAGEN (Qr Diskotheken und für Liebhaber - RADIO- und TONBAND-GERATE - DRAHTFUNKAPPARATE usw. Alles Geräte der besten Marken zu Skonto-Nettopreisen. — Gratis-frei-Haus-Lieferung in der ganzen Provinz Bozen bei Einkäufen über 50.000 Lira. MATTEUCCI BOZEN - Palermostraße 31 - Ecke Dalmatienstraße (Richtung Messe) - Telephon 36-1-13 Dem Freund Leo Delago zum Gedenken Ein Grödner, der durch seinen lan gen Aufenthalt

. Wenn wir ihm noch sagen könnten „Leo, das war nicht nett von Dir — warum bist so unerwartet schnei! von uns gegangen?", würde er bestimmt, wie auf jede unangenehme Frage, geantwor tet haben: „... das ist meine Sache, so fangt's amol an!“ Leider hat's auf gehört. Unseren lieben Freund Leo hat das Leben auch ziemlich hart herumgesto ßen. Zuerst von seinen sonnigen Spiel plätzen, den blumenübersäten Wiesen unter dem Col di Flamm, auf die Schul bank nach Bozen. Dort besuchte er die Handelsschule und holte sich das Rüst

zeug zur Ausübung des kaufmännischen Berufes, den er bis ins’ hohe Alter auch ausübte. Pflichtbewußtsein, Ehrlichkeit und Treue waren mit dem Namen Leo Delago engstens verbunden. Nach dem Besuch der Handelsschule kam der erste Weltkrieg, auf den idi noch, was den Namen Delago betrifft, zurückkomm er: werde. Dann war der Leo für kürzere Zeit als Bankbeamter in Brixen und kam anschließend nach Mailand, wo er viele Jahre in führender Stellung tätig war. Als man ihm im Schicksalsjahr 1939 die Frage

stellte — Nord oder Süd? —, wählte der Leo, ohne zu zögern, Nord und wanderte mit seiner Familie aus nach Velden, im heutigen Jugoslawien. Das war ihm aber mit der Zeit dann auch zu südlich, und so kam er im Jahre 1942 nach vielen Irrfahrten wie der heim in sein geliebtes Südtirol und ließ sich in Bozen nieder. Heimatverbunden und naturliebend, wie unser Leo immer war. benutzte er seine Freizeit nicht nur zu Wanderungen und Kletterfahrten in seiner engeren Heimat, den Grödner Dolomiten, nein

, er durchwanderte auch die breiten Sonnen hänge des Rittner Berges bis hinauf zum Rittnerhorn. Er war aber auch am Tschaufen und auf der Lavenn ebenso bekannt und gern gesehen wie in Afing oder beim Köhihof in Köhlern. Der Leo wußte genau, wo drinnen in seinen Heintatbergen an der Stevia-Wand die schönsten Teufelskrallen von den Fel sen hingen und wo in den steilen Gras- bändem unter den Fermedatürmen die schönsten Edelweißsterne zu finden wa ren, und einen davon steckte er sich auch immer, wenn er heimwärts

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Page 24 of 28
Date: 09.12.1967
Physical description: 28
ihn nur nicht hier sehen, das ist alles. Leo paßt nicht hierher. Er ist von der Art, die Sie sofort ablchncn würden; er ist Maler, immer in der Welt unterwegs, sehr labil.“ „Arme Judith. Und Sic — trotz dieser Zigeuner ader, trotz Ihres Künstlcrblutcs — haben ebenfalls die Liebe für Ordnung und Sicherheit geerbt. Generationen von Hausfrauen kämpften schon mit ihren bohcmcartigcn Neigungen. Sic wünschen sich Sicherheit, ein Heim und müssen sich aus gerechnet in so einen Mann verlieben.“ „Ich bin nicht verliebt

in..." „Ich finde, die Dame protestiert zu viel. Lassen Sie cs gut sein. Armer Leo. Wie heißt er weiter?“ „Malonc.“ Warum sollte sic cs nicht sagen? „Wie dumm für den armen Kerl, sich ebenfalls in eine Kunstmalcrin zu verlieben und dann fest- zustellcn, daß sie sieh mit konventionellen An sichten und spießerischen Träumen umgeben hat. O weh ...“ Es war zwecklos, dagegen zu protestieren; je mehr sie es tat, um so mehr würde er überzeugt davon sein, daß sic Leo Malonc liebte. Nun, vielleicht war cs so am besten

. Auf diese Art merkte er nie, wo Liebe und Verlust wirklich lagen. Sic würde schnell noch einen Imbiß fertig machen und sagen, daß sie müde sei, was nach der Zubereitung eines solchen Dinners gut möglich sein konnte, dann würde sie hinaushuschen und Leo Malonc bitten, fortzugehen, und ihn zu über zeugen versuchen, daß Lorctlcs Zukunft gesichert sei. Es war nicht gerade leicht, aber sie schaffte cs. Craig schien keine Lust zum Gehen zu haben, erst zehn nach zehn verabschiedete er sich, durch offenes Gähnen

überzeugt, daß sie restlos müde war. ludith zog ihre Slipper an und wickelte sich in einen dunklen Mantel. Dann huschte sic zur Haustür, denn wenn sic aus der Scitentür ihres Flügels gehen würde, müßte sic auf dem Kiesweg direkt an Craigs Fenster vorbei. Als sic die Ein gangstreppe hinuntergehuscht war, erhob sich Leo von einer Bank unter einem Baum. Plötz lich wünschte sie, sic hätte Leo offen kommen lassen, sie haßte diese Art. Aber wenn er als Besucher hierher käme, würde er spüren, was mit Lorcttc

nicht in Ordnung war, er würde Michaels Ring an ihrem Finger nicht ertragen können und versuchen, die Verlobung auscinandcrzubringcn. „Komm unter die Bäume, Leo“, flüsterte sie. „Diesen Weg kann man von den Fenstern aus einschcn." „Was ist das hier für ein Haus?" fragte er. „Sind sic hier alle so ordentlich und arbcitsam7 Wie zum Teufel kommt Lorctte dann hier zu recht?“ Sie seufzte. „Leo, du darfst sic hier nicht stören, du mußt dich mit dieser Verlobung ab- finden. Ich möchte noch einmal an dein besseres

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Page 21 of 22
Date: 30.04.1960
Physical description: 22
war, daß Leo, der gutmütige sanfte, etwas scheue Löwe, der in 'der Ge fangenschaft geboren und aufgézogen war, sich plötzlich in ein angriffslustiges, blutgie riges Tier der Wildnis verwandeln konnte; Diese TV'nge beschäftigte vor allem den Di rektor des Zoo, der Ähnliches noch nicht er lebt hatte. Die Erklärung, es sei die erste Frühlingswärme gewesen, die das Tier so er regt habe, genügte ihm nicht. Leo hatte schon zìi oft den Wechsel der Jahreszeiten miter lebt, ohne daß die geringsten Rückschläge

bei Ihm beobachtet worden waren. Er vermutete einen tiefer liegenden, ihm verborgenen An laß in der Psychose des Tieres. Der einzige Zeuge des Vorfalls war Horst Tannert gewe sen. der vielleicht das Geheimnis aufklären konnte. Deshalb bat er diesen um seinen Be such, und Horst kam bereitwillig der Auffor derung nach. „Ist es Ihnen recht, wenn ich Hilt, den Wärter, der Leo seit Jahren betreut, bei un serer Unterredung hinzuzlehe?" fragte der Direktor. „Selbstverständlich", ging Horst auf den Vorschlag

»'-»- — - Aufmerksam hörte er zu, was der Wärter über den Löwen Leo zu sagen wußte.- Es deckte sich genau mit dem, was Trix ihm am'' Tage ihrer ersten Begegnung mltgetellt hatte. Leo galt bei allen als das Musterexemplar eines Löwen, der in der Gefangenschaft alle Raubtierinstinkte eingebüßt hatte. „Eine Riesenhauskatze“, nannte Hilt den Löwen, „Immer zufrieden mit dem behag lichen Leben hier — und ein bißchen Schmeichelkatze. Das war er besonders bei Fräulein Farland.' Die hat ja überhaupt so etwas Besonderes

, daß alle Tiere ihr direkt anhängen. Deshalb kann ja niemand begrei fen, wie das geschehen konnte." Der Direktor bat Horst, ihm zu • erzählen, was er an dem Tage beobachtet habe, sowohl bei Leo als auch bei Fräulein Farland. „Wenn ibh bitten darf, bis in alle Einzel heiten. Fürchten Sie nicht, zu weitschweifig zu werden. Eine scheinbare Belanglosigkeit kann den Anstoß gegeben haben und uns die Erklärung vermitteln. Wie Sie bereits erwähnten, hatten Sie am Donnerstag ziemlich lange auf Fräulein Far land

gewartet. Und wie verhielt sich Leo?“ „Er wartete auch, und wie es mir schien, mit wachsender Ungeduld.“ Er erwähnte den spähenden Blick des Tie res und das ruhelose Aufschlagen des Schwei fes. „Da* Tier machte mir einen nervösen Ein druck. Aber ich brachte seine Erregung mit dem plötzlichen Wetterumschlag, mit der so ganz ohne. Übergang hereingobrochonert Wärme in Zusammenhang.“ Der Direktor nickte zustimmend,'und Hilt bemerkte dazu, daß an diesem Tage fast alle Tiere eine gewisse Unruhe gezeigt

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Page 17 of 20
Date: 23.07.1960
Physical description: 20
Sairistag, den 23. Juli I960 — Nr. 167 „Dolomiten" Seite 9 Ein Historiker aus Tirol Unii.-Prof. Dr. Leo Santifaller zum 70. Geburtstag Mit dem als Festschrift erschienenen 68. Band der „Mitteilungen des Institutes für öster reichische Geschichtsforschung", der den statt lichen Umfang von 550 Seiten hat und dessen Tabula Gratulatorum über 700 Gelehrte und Persönlichkeiten aufweist, stellen sich zur Vollendung des 70. Lebensjahres auch die „Dolomiten“ als Sprachrohr der Tiroler Hei mat bei Leo

Santifaller mit Glückwünschen ein. Am 24. Juli 1890 in Kastelruth geboren, wandte Leo Santifaller sich der Geschichts wissenschaft zu und ein erheblicher Teil sei ner unglaublich zahlreichen Schriften und Herausgaben hat seiner Heimat gegolten, der er stets verbunden geblieben ist und in die er immer wiederkehrt, um Besinnung und Kraft für seine vielseitige und unermüdliche Arbeit zu holen. Der Gefeierte stammt aus dem alten ladinl- schen Geschlecht der Santifaller. Ihr Stamm sitz ist der Hof Santuel

ihn mit seiner Frau Chri stina Hofer vom Tirlerhof. Beider ältester Sohn Georg studierte Rechtswissenschaften. Er wirkte seit 1882 als Notar in Kastelruth und hat seit 1890 auch den Lafayhof selbst bewirtschaftet. Seit 1886 war er mit Chri stina Fulterer vom Furmsunerhof in Kastel ruth verheiratet. Auf dem schönen Lafay verlebte der junge Leo Santifaller eine schöne und glückliche Ju gend in der wohlgeborgenen Tiroler Heimat. Mit dem Vater besuchte er die Berge und Burgen der näheren Heimat und vor den Augen lag

ihm die Heimat Walthers von der Vogelweide und Oswalds von Wolkenstein. Nach gutem Volksschulunterricht in Kastel ruth bezog er das Franziskanergymnasium in Bozen, .wo P. Calasanz Rief sein Lehrer in Geschichte und Geographie war. Neben der Historie zeigte der Student Leo Santifaller auch an den Naturwissenschaften, besonders Astronomie und Physik großes Interesse. Die letzten drei Gj;mnasialjahre und die Matura machte er in Trient am deutschen Staatsgym nasium und sah sich auch in der Studienstadt

und ihrer Umgebung gründlich um, Historiker oder Astronom war nach der Matura die Frage, feststand der Weg als wis senschaftlicher Forscher. Nach einem kurzen Gastspiel in Mathematik und Physik wandte sich Leo Santifaller an der Universität Wien, aufgemuntert durch die Inaugurationsrede von Oswald Redlich, endgültig der Geschichte zu. Er hatte hervorragende Lehrer wie eben Redlich, August Fournier, Josef Hirn, Alfons Dopsch, Hans Hirsch, Hans von Voltelini. Als Dissertationsthema wählte er die stände

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Page 14 of 24
Date: 09.08.1980
Physical description: 24
Meran ehrt großen Sohn Leo Putz Über 400 Gäste bei der Eröffnung der Gedächtnisausstellung Im Pavillon des Fleurs Zu einem kulturellen GroBereignis für Meran gestaltete sich am frühen Freitag abend die feierliche Eröffnung der Leo-Putz-Gedächtnisausstellung im Kurshaus. Uber 400 Gäste aus dem ganzen Land sowie offizielle Vertretungen aus Nordtirol und der Steiermark wohnten der Vernissage im Großen Kursaal bei, der mit den Fahnen der Städte und Länder, in denen die Ausstellung gezeigt

. Direktor des Athesia-Verlages und un serer Tageszeitung, sowie I.eihgeber und Muscumsvertrctcr, Ratsmitgliedcr und Bürgermeister. Sehr zahlreich erschie nen waren die Meraner Bürger. „Leo Putz und Meran“ — so lautete das Thema der einführenden Worte dés Hcimatkundlcis Dr. |osef Rnmpold. der in gekonnter Form die geographische und familiäre Herkunft von Leo Putz aufzeigte. dessen Vorfahren von l.atsch nach Meran gezogen waren. Rnmpold setzte sieh mit dem öffentlichen Wir ken berühmter Verwandter des Leo

Putz im aufstrebenden Kurort Meran auseinander und be/oichnete den Tag der Ausstcllungserüffmmg uls eine be sonders schöne Art und Weise, Leo Putz in sein Meran zurückzubringen. DDr. Karl Wolfsgruber, Leiter des l.niidesdenkmalamtes. würdigte den Ma ler Leo Putz, zeigte die einzelnen Lc- benspliasen dieses begnadeten Künstlers auf, wie sie auch in der eigens aufge legten I.eo-Ptnz-Monograpbie genau dar« gelegt sind, und berichtete von den gro ßen künstlerischen Triumphen, die der gebürtige Meraner

in München bei zahl reichen internationalen Ausstellungen in mehreren Kontinenten und während seiner reichsten Schaffensperiode in Süd amerika erzieh hatte. „Der Name Leo Putz steht heule in allen Kunstgeschich ten der Malerei des 20. lahrlumderts“, erklärte Dr. Wolfsgruber. Das Werk von Pul/ beherbergt mm der Pavillon des l'Ictus in der repräsentativsten posthu men Ausstellung. „Die Erinnerung an seine Persönlichkeit werden wir alle be halten. an den großen Maler des 20. |ahr- Imnderls aus Meran

, dem München zur Wahlheimat geworden ist und der in der Metropole der demsehen Kunst an der Wende zur modernen Kunst eine wich tige Position einnimml". Die Ballettmusik aus Schuberts „Rosa- muudc“, wiederum von den Musikfreun den gespielt, leitete über zur offiziellen Ausstellungserüffnimg, die Franz Alber als zweiter Bürgermeister der Stadtge- Leo Putz (1869-1940) Gedächtnisausstellung zum 40. Todestag llnjc. von einem rreundevkrei» in Zusammenhang mit dem Meraner Museum» der Kurverwaltung Meran

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Page 3 of 44
Date: 17.10.1981
Physical description: 44
Hoteldorf: Segen oder Fluch? Kurzras: Das halbfertige Imperium des Gletschererschließers Leo Gurschier wankt Den hohen Schuldenberg durch Verkauf von Appartements an Italiener abtragen? Kurzras in Schnals: Zuerst erschauderten die Land schaftsschützer, als eigenwillige Betonburgen mit steilen Schrägdächem und ungewohnten Fensterausschnitten in die Höhe schossen. Jetzt steht dem Hauptinitiator, dem Gletschererschließer Leo Gurschier, das Wasser bis zum Hals. Und schon fürchten um das deutsche

Schnals- tal besorgte Landsleute, der derzeitige Torso des Hotel dorfes könne sich schon bald als eine Art trojanisches Pferd entpuppen: Ist der geplante Verkauf von Appar tements, wofür in erster Linie Italiener aus den Alten Provinzen angesprochen werden, wirklich der einzige Ausweg, um das Kttrzraser Hoteldorf nicht zum Fluch fürs ganze Tal werden zu lassen? Noch überwiegt die Anschauung, daß der Unternehmungsgeist von Leo Gurscliler dem Tal mehr Segen als Fluch gebracht hat, denn in Kurzras allein

Hubschrauberpilot — tut solche Bemerkungen als von Neidern stam mend ab. Er, Leo Gurschier, hatte eine Idee, und für diese großkalibrige Idee fand er in Zeiten der Tourismushoch konjunktur Geldgeber im Tale, in ganz Vinschgau, im Meraner Raum und vor allem kreditgewährende Banken. Die Idee: Nachdem schon die Schnal- scr Glctschcrbahn aller Skepsis zum Trotz wirtschaftlich gut läuft und nach dem Land und Gemeinde im Talschluß schon rund 1000 Fremdenbetten gestat tet haben, gilt es, aus Kurzras ein Ho teldorf

zu machen, ein Wintersportzen trum, das attraktiv und mondän ist und deshalb gegen die Konkurrenz von 33 anderen Sommerskigebieten in den Al pen besteht. Die Ausführung der Idee war so gc- Zahlen zu Kurzras Laut Leo Gurschier erzielten seine Betriebe und die Gesellschaften, an de nen er in Kurzras beteiligt ist, 1980 einen lahrcsumsatz von 15 Mrd. Lire. Auf die Glctschcrbahn AG allein entfallen 3,5 Mrd. Lire; diese Glet- schcrbahn erzielte 1980 einen Reinge winn von 800 Mio. Lire. Den Wert der gesamten Anlagen

. Lire ko sten wird. Die Appartements in „Kurz- ras" und die Wohneinheiten irr „Gur schlers Hotel“, das entsprechend umge baut werden soll, wenn cs das Land gestattet, vermarktet die Verkaufsorgn- nisation „Sofintour“, Sitz Florenz, die 32 Vertreter in Italien und 18 im Aus land einsetzt. Voraussetzung ist aller dings die von Gurschier angestrebte Fu sion von „Kurzras AG“ und „Gursch- lers Hotel KG“. Abgesehen von anderen Gesellschaf ten (Baugesellschaft. Marketinggcsell- schaft) verfügt Leo

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Page 16 of 48
Date: 12.08.2000
Physical description: 48
. Fast alle Jugendlichen be tonten bei der Umfrage der „Dolomiten“, wie sehr dieses Treffen das Gemeinschaftsge fühl fördere und wie berei chernd es sei, mit Gleichaltri gen aus anderen Ländern zu sammenzukommen. Am Mon tag geht für die jungen Pilger die Reise weiter - nach Rom zum Weltjugendtag. Fotos; „D"/hot ATHIESIA präsentiert: Leo Putz und die Familie Mann U nter dem Motto „Som merträume und stille Zeit“ widmet das Meraner Kurhaus bis 29. September dem bereits zu Lebzeiten er folgreichen

Südtiroler Maler und Illustrator Leo Putz (1869-1940) und seinen Münchner Malerfreunden ei ne Ausstellung mit 50 Wer ken, die Porträts, Aktdar stellungen und Szenen im Freien aus der Sammlung Siegfried Unterberger in ei gens konzipierten Räumen präsentiert. Leo Putz war ein Freund der Geselligkeit und schätzte das elegante Großstadtleben in München. Wegen seines bril lanten Humors und seiner Schlagfertigkeit war er über all ein gern gesehener Gast. Vqr allem zum Hause Mann entwickelte er in den späten

90er Jahren eine Freund schaft. Besonders mit der Konsulin Julia Mann, der Mutter Thomas Manns, und dem kleinen Sohn Viktor war der junge Maler herzlich ver bunden. Und so verbrachte Leo Putz im Salon der Fa milie Mann, die damals in der Rambergstraße in der Nähe der Kunstakademie wohnte, so manche lustige Abende. Thomas Mann, der gerne aus Erfahrenem und Erlebtem Erzählungen entwickelte, be fasste sich mit dem Charakter des Künstlers. So taucht Leo Putz in Manns Roman „Dr. Faustus“ (1947) als Leo

Zink auf. Er wird als einschmei chelnder Clown dargestellt, der sich unaufhörlich in sanft schleppender Sprache über sich selbst und über seine überlange Nase lustig macht. Die Figur des Leo Zink bleibt sogar länger als andere Epi sodencharaktere im Hand lungsstrang des Romans vor handen. Sie wird in den Jah ren vor 1914 immer wieder erwähnt und kommt aber auch noch in den 20er Jahren vor. 1924 ist Leo Zink Gast im Hause des Fabrikanten Ad rian Bullinger. In dieser Pas sage wird sogar auf Leo Putz

’ Beruf angespielt: „Adrian Le verkühn belachte wie wir alle die Clownerien Leo Zinks, der sich bei Tische, zurückge lehnt, mit einer riesigen Da mastserviette wie mit einem Bettlaken bis zur Nase zu deckte und friedlich die Hän de darüber faltete. Noch mehr erheiterte ihn die Fertigkeit des Spaßmachers, sich bei der Vorführung eines Stillebens von Bullinger, der in Öl dilettierte, um jedes Urteil zu drücken, und ein solches auch uns anderen zu ersparen, indem er das gut gemeinte Stück Malerei

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Page 15 of 40
Date: 09.06.2000
Physical description: 40
Üolonritcn - Nr. 132 Südtirol aktuell Freitag, 9. Juni 2000 15 DREI FRAGEN AN... ... Kunstsammler Siegfried Unterberger Üolonttten: Herr Unterberger, was fasziniert Sie an Leo Putz und seinen Werken? Siegfried Unterberger: Leo Putz ist in meinen Augen die bedeutendste und faszinie rendste Künstlerpersönlich keit, die Südtirol in den letzten 200 Jahren hervorgebracht hat. Faszinierend ist diese Zeit der „wilden Jungen“ in Schwa bing, in der alte Strukturen aufgebrochen und ein neues

Kunstverständnis eingeführt wurde. Qglomftctt: Unter den 50 Exponaten befinden sich 40 Werke von Leo Putz: Aus welcher Zeit stammen die großen Werke dieses Malers? Unterberger: Leo Putz war groß in der Schaffensperiode zwischen 1900 und dem Ersten Weltkrieg. Zu den Hauptwer ken gehört „Am Ufer“, das seit 1915 veschwunden war, und das ich in meiner 30-jährigen Sammlertätigkeit dank meiner weltweiten Beziehungen ge funden habe. Als zweites Werk ist das Skandalbild „Baccha nal“ zu nennen, das 1905 „we gen

alle Träume“ „Einmal ganz oben steh'n“ „Viva“ „Der einsame Trompeter“ „Ich bin a Südtiroler Cowboy“ „Still ist's in den Bergen“ „Ich zeig’ dir die Berge" „Ich sag ja zu dir“ „ Weil's nur amoi Hoamat is “ „Herzen, die lieben" „Weiße Pferde am Horizont“ „Für dich allein ist dieses Lied“ „Wenn der Regen nimmer fallt“ tlolointtgfl -Infografik: J. Markart „Am Ufer" (links) und die „Dame in Blau": Zwei Bilder von Leo Putz - im Besitz von Siegfried Unterberger - die ab Juli in Meran zu sehen

sein werden. „Am Ufer“ wird dabei zum ersten Mal nach 85 Jahren nieder in Europa ausgestellt. „D'VKutvorwaitung Mcmn KUNST/Malerei „Sommerträume und stille Zeit“ Ausstellung mit Werken von Leo Putz (1869-1940) ab 22. Juli im Meraner Kurhaus Leo Putz beim Malen im Garten. Ihm wird nun eine reichhaltige Schau gewidmet. . „D'TKurverwaltung Meran Meran (mac) - „Sommerträume und stille Zeit“ nennt sich die Ausstellung, die ab dem 22. Juli im Meraner Kurhaus zu besich tigen ist. Zu sehen sind Werke von Leo Putz

und seinen Münchner Malcrfreunden um 1900. Sämtliche Exponate stam men aus der Privatsammlung des Meraner Ingenieurs Sieg fried Unterberger. Seit Jahr zehnten sammelt er Werke von Künstlern des 19. und frühen 20. Jahrhunderts und hat eine umfangreiche Leo-Putz-Kol- lektion zusammengestellt (sie he auch nebenstehendes Inter view), die jetzt erstmals ge schlossen zu sehen sein wird. Zur Ausstellung ist ein Kata log erschienen(150 Seitenstark, bearbeitet von Felix Billeter), der Essays vom bayerischen

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Page 1 of 20
Date: 28.03.1931
Physical description: 20
der Kirchen vater nicht nur die Arbeit der Mönche, sondern im Grunde genommen die christliche Lehre von der Arbeit behandelt kommt der Enzyklika „Rerum novarum' säkulare Bedeutung zu. Und was Leo Xlll. von den Schriften des hl. Thomas rühmt, trifft Wort für Wort auch auf Leos> XIII. Rundschreiben und vor allem auf seine Enzy klika „Rerum novarum' zu: Sie bieten nicht nur die christliche Lehre in lichtvollster Klar heit und weisen nicht nur die Jrrtümer der Vergangenheit zurück, sondern ste liefern

zu gleich unbesiegbare Waffen zur Ueberwindung oer kommenden Jrrtümer. Sicherlich haben auch schon vor Leo xlll. manche Bischöfe. Gelehrte und Sozialpolitiker zur Lösung der sozialen Frage gute und brauchbare Vorschläge gemacht, aber es waren nur Lösungsversuche und Bei träge zur Lösung-, was Leo XIII. oorträgt und vorschlügt, bedeutet die Lösung der sozialen weist in der Tat nicht, was man an der Enzyklika „Rerum novarum' mehr bewundern soll: die Sicherheit, womit Leo XIII. die sozial- christlichen

nach rechts oder nach links abdrängen zu lasten. Nicht richtig wäre es indes, die Enzyklika „Rerum novarum' isoliert für sich zu betrachten. Sie setzt die grasten Rundschreiben, in denen Leo Xnl. die christliche Staatslehre entwickelt, voraus, und sie hat in der gleichfalls außer ordentlich wichtigen Enzyklika „Graves de com- muni' über die soziale Frage eine sehr zu be achtende Ergänzung erhalten. Ganz besonders aber muß man, um der Bedeutung Leos Xlll. und seiner genialen Enzyklika „Rerum nova rum

' gerecht zu werden, des von ihm bewußt und konsequent verfolgten Zieles eingedenk bleiben, vom christlichen Standpunkt aus Stel lung zu nehmen zur modernen Kultur. Und zwar nicht lediglich im negativen Sinne Immer schärfer waren die Gegensätze zwischen moderner Kultur und christlichem Denken her vorgetreten Durch Verwerfung einer Reihe von Jrrtümern hatte dies der Vorgänger Leos XIII. zu deutlichem Ausdruck gebracht. Sollte damit das letzte Wort gesprochen sein? Leo Xlll. hat, ohne ein Jota

wieder w erschließen. Tatsächlich ist Leo Xlll. das große Werk, natürlich ist gemeint, zunächst in der Theorie, gelungen. Es ist ihm gelungen, .bie brennenden modernen Fragen, die „politische' Frage, die Frage des Widerstreites von Freiheit und Autorität, die soziale Frage, die Eigentums frage. die Friedensfrage, die gesamte Kultur frage in christlichem Sinne zu lösen. Wie scharf Bolzano, Samstag, öen 28. Marz 1931 Anno IX , Leo XIII. zugleich die Grenzlinien aufzeiat. die ! Sozialismus und Liberalismus

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Page 15 of 28
Date: 29.10.1983
Physical description: 28
Leo Gurschier liegt tot im Appartement Eine Schrotladung trifft den 36jährigen im Gesicht - Verzweiflungstat oder Unfall? Leo Gurschier ist tot. Der 36 Jahre alte Schnalser Fretn- denverkehrsunternehmer wurde am gestrigen frühen Nachmittag von seiner Frau leblos in seinem Appartement im Viersternehotel „Cristal“ in Kurzras aufgefunden. Es wird angenommen, daß sich der in ganz Südtirol bekannte Mann mit einem Schuß aus seinem Jagdgewehr das Leben genommen hat, doch bis zum späten gestrigen Abend

schlossen die ermittelnden Carabinieri auch einen Unfall nicht aus. Wie der Kommandant der Carabinieristation von Schnals unserer Zeitung gegenüber erklärte, könnte sich der Schuß, der Leo Gurschier mitten im Gesicht traf, auch beim Reinigen des Gewehres gelöst haben. Die Lei che Gurschlers wurde von der Gerichtsbehörde zur Beerdi gung freigegeben.. Die Nachricht vom Tode Leo Gurschlers verbreitete sich am späten Nachmittag im ganzen Land wie ein Lauffeuer. Bei RcdaktionsschluO lagen folgende offizielle

Aussagen über den Tod Leo Gurschlers vor. Der 36jährige war am Vormittag in der Gegend von Kurzras unterwegs gewesen und soll angeblich mit der Seilbahn auf den Schnalser Glet scher hinaufgefahren sein. Gegen 13.30 Uhr traf Leo Gurschier im Hotel „Cri stal'' in Kurzras ein (ehemals „Gursch- ler’s Hotel“), wo er im achten Stock ein Appartement besitzt. Gurschlor begab sich auch unverzüg lich in sein Appartement. Seine Frau wartete bis ca. 14.30 Uhr auf ihn, um gemeinsam zu Mittag zu essen. Als Gurschier

länger auf sich warten ließ, sah seine Gattin im Appartement nach und fand den blutüberströmten, leblo sen Körper. Eine Schrotladung aus sei nem Jagdgewehr hatte Leo Gurschlcr das Gesicht förmlich zerfetzt. Der herbeigerufene Gemeindearzt Dr. Hans Poll stellte den Tod urkundlich fest. Gurschier soll von zwei Schrotla dungen getroffen worden sein, mögli cherweise also zweimal in extrem kur zen Abständen den Abzugshahn ge drückt haben. Hierzu fehlt jedoch eine Bestätigung seitens der Carabinieri

anzusprechen. Seine Lie benswürdigkeit und Unkompliziert beit - seit bald 30 Jahren begegnet man in der Talferstadt dem Weihbi schof mit dem Fahrrad - hat ihm bei allen Schichten der Bevölkerung ho he Wertschätzung und Achtung ein- gebrachl. Den Geburtstagswun seben der SUdtiroier Bevölkerung schließt sich unsere Tageszeitung an und wünscht dem geschätzten Weih bischof noch viele gesunde Jahre als Diener des Herrn für die Menschen in unserem Land Aufn.:Flcnger Dem Vernehmen nach soll Leo Gurschlcr

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Page 9 of 22
Date: 11.03.1960
Physical description: 22
i «ÄÄLiü.'ii i . • A JÀ •V : -i. _k-2=» Freitag, den 11. März 1960 — Nr. 59 „Pol o m i t e n “ Seite 3 Aus dem sozialen Leben der Zeit Leo XIII. als sozialer Reformpapst Die christliche Arbeiterschaft, die am 2. März des 150. Geburtstages von Papst Leo XXII. gedachte, erinnerte sich dabei vor allem an die für die soziale Entwicklung entschei dende Bedeutung der Enzyklika „Rerum n o v a r u m“. Diese Enzyklika ist neben dem kommunistischen Manifest von Marx und Engäs das bedeutendste soziale

Dokument des 19. Jahrhunderts, schreibt die katholische Schweizer Tageszeitung „Vaterland". Als Leo XIII. im Jahre 1891 dieses be rühmte Arbeiterrundschreiben in die Welt hinaus sandte, war der Prozeß der Kirche ge- Eigentum und Arbeit, Mensch und Wirtschaft, Gottesordnung und Menschenordnung, Frei heit und. Bindung, Persönlichkeit und Ge meinschaft. Ueber alle diese Probleme hatte Leo XIII. zuvor Einzelrundschreiben erlassen und diese dann im Jahre 1891 mit seiner prak tisch weitaus bedeutsamsten

1931 erschien. Pius XI. bestätigte darin die Grundsätze Leos, schritt aber gemäß der Um wandlungen in der Welt über die bloße Sozial politik hinaus ins Gebiet einer umfassenden Sozialreform. Hatte Leo XIII. den Ruf nach staatlicher Sozialpolitik' erhoben, so mußte Plus XI. das Bewußtsein von den Grenzen die ser staatlichen Tätigkeit wecken, um die So zialpolitik vor einer allgemeinen Verstaat lichung und vor einer allgemeinen Verbüro- kratisierung zu schützen Und die Eigenkräfte der Gesellschaft

zu mobilisieren. Pius XI. wies den Weg zur berufsständischen Ordnung, die den Kern seiner sozialen Enzyklika bildete. Die Entwicklung steht nicht still, und deshalb sei nochmals betont, daß weder „Rerum no- varum“ noch „Quadragesimo anno" fertige Rezepte bieten, sondern Aufgaben, die aus dem Geiste beider Enzykliken heraus uns Laien zur Lösung aufgegeben sind. Ein Nichtkatholik, René' Fülöp-Miller, steht nicht an, in seiner großen Studie „Leo XIII. und- unsere Zeit" zu erklären, daß es Leos christliche

zur Erledi gung dieses Prozesses entnehmen. Das heutige Ringen-des Christentums um die Gegenwarts welt läßt sich nicht als ein geistiger Para- mentenladen auf tun, aus dem man tröstliche Fertigware beziehen kann. Es gab und gibt Kreise, die das Arbeiter-Rundschreiben bei nahe ms solchen Paramentenladen betrachten und dabei übersehen, daß Papst Leo XIII. seiner Zeit und der Nachwelt nicht fertige - Apothekerrezepte gab, sondern Aufgaben,. 'christliche Fragestellungen - an das Wirt-, schaftsgebaren unserer

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Page 5 of 22
Date: 11.03.1960
Physical description: 22
Freitag, den 11. März i960 — Kr. 59 .Dolomiten' Seite 3 Aus dem sozialen Leben der Zeit Leo XIII. als sozialer Reformpapst Die christliche Arbeiterschaft, die am 2. März des 150. Geburtstages von Papst Leo Xni. gedachte, erinnerte sich dabei vor allem an die für die soziale Entwicklung entschei dende Bedeutung der Enzyklika „Berum n o v a r u m“. Diese Enzyklika ist neben dem kommunistischen Manifest von Marx und Engels das bedeutendste soziale Dokument des 19. Jahrhunderts, schreibt

die katholische Schweizer Tageszeitung „Vaterland". Als Leo XIII. im Jahre 1891 dieses be rühmte Arbeiterrundschreiben in die Welt hinaus sandte, war der Prozeß der Kirche ge- Eigentum und Arbeit, Mensch und Wirtschaft, Gottesordnung und Menscheriordnung, Frei heit und. Bindung, Persönlichkeit und Ge meinschaft. Ueber alle diese Probleme hatte Leo XIII. zuvor Einzelrundschreiben erlassen und diese dann im Jahre 1891 mit seiner prak tisch weitaus bedeutsamsten Arbeiter-Enzy klika gekrönt. . .. Die Richtlinien

die Grundsätze Leos, schritt aber gemäß der Um wandlungen in der Welt über die bloße Sozial politik hinaus ins Gebiet einer umfassenden Sozialreform. Hatte Leo XIII. den Ruf nach staatlicher Sozialpolitik' erhoben, so mußte Pius Xi. das Bewußtsein von den Grenzen die ser staatlichen Tätigkeit wecken, um die So zialpolitik vor einer allgemeinen Verstaat lichung und vor einer allgemeinen Verbüro- kratisierung zu schützen lind die Eigenkräfte der Gesellschaft zu mobilisieren. Pius XI. wies

den Weg zur berufsständischen Ordnung, die den Kern seiner sozialen Enzyklika bildete. Die Entwicklung steht nicht still, und deshalb sei nochmals betont, daß weder „Rerum no- varum“ noch „Quadragesimo anno“ fertige Rezepte bieten, sondern Aufgaben, die aus dem Geiste beider Enzykliken heraus uns Laien zur Lösung aufgegeben sind. Ein Nichtkatholik, René’ Fülöp-Miller, steht nicht an, in seiner großen Studie „Leo XIII. und. unsere Zeit“ zu erklären, daß es Leos christliche Weisheit gewesen sei, die das We sen - aller Rechte

des Christentums um die Gegenwarts welt läßt sich nicht als ein geistiger Para- mentenladen auf tun, aus, dem man tröstliche Fertigware beziehen kann. Es gab und gibt Kreise, die das Arbeiter-Rundschreiben bei nahe als solchen Faramentenladen betrachten und dabei übersehen, daß Papst Leo ' XIII. seiner Zeit und der Nachwelt nicht fertige. Apothekerrezepte gab, sondern Aufgaben,, 'christliche Fragestellungen. an das Wirt- ; schaftsgebaren unserer Zeit. Wohl vertrat Leo XIII. ganz bestimmte Auf- . fassungen

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Page 1 of 12
Date: 19.07.1933
Physical description: 12
zum Abholen. Per Post 3.80 Lire monatlich, vierteljährlich 11.10 Lire, halb jährig 22 Lire, ganzjährig 13 Lire. Ausland 8 Lire monatlich. Austrägergebühr wird eigens berechnet Annahme verpflichtet zur Zahlung. Cto. Corr. colla posla. Nr. 86 - io. Aadrsaris Bolzano, Mittwoch, den 10. guli 1933 Anno XI Zum Gedächtnis Leos XIII. (t 23. Juli 1903) Als Joachim Decci unter dem Namen Leo Xlll. den Stuhl Petri bestieg, auf dem vor ihm der vielgeprüfte Papst Pius IX. gesessen hatte, da war die Welt daran

in unsäglich höhnischer Grimasse. Aber gerade das, was am Ultramontanismus als schlimmstes Zeichen seiner angeblichen Der« dammungswürdigkeit der aufgeklärten Welt ge zeigt wurde, im Sullabus die Verurteilung moderner Jrrtllmer und das Dogma von der Unfehlbarkeit päpstlicher Lehrentscheidungen, das waren die ersten Axthiebe, die gegen den schon morsch werdenden Baum einer vermeintlichen Aufklärung geführt wurden. Leo Xlll. hatte als Bischof an diesen Werken einer neuen Zeit schon eifrig mitgearbeitet

und führte als Vapst auf neu gewonnenem Grunde das Eebälwe seiner Eesellschaftslehre in seinen großen Rund schreiben auf. Er hielt dem Sozialismus den Spiegel vor, lehrte den Segen der christlichen Staatsordnung. erläuterte die menschliche Frei heit und die Pflichten des christlichen Bürgers, förderte die Lösung der Arbeiterfrage und baute die wahre christliche Demokratie. So bereitere er alle, die guten Willens sind, vor auf den großen Umbruch, in dem die Welt heute steht. Schon fünf Jahre nachdem Leo

den Thron bestiegen hatte, konnte Windthorst im Hinblick auf die große Papstpersönlichkeit im deutschen Reichstag sagen: „Die moralische Autorität des Papsttmus ist nie größer gewesen.' Wir haben es erlebt, daß sie tatsächlich noch höher gestiegen ist Gerade in Leo hat das Papsttum Welt triumphe gefeiert wie nie zuvor. Don denen, die bei Leos Wahl als aufgeklärte Menschen der Kirche den baldigen Untergang vorhergesagt haben, kennt die Allgemeinheit kaum noch den Namen. Die vorausseszungslofe

zum Staate vollkommen ändere, sie für ihn zu einer schweren Gefahr mache. Es folgte dieser Theorie die Praxis der Gesetze, in denen alles, was man vom Staatskirchentum vergangener Zeiten ge lernt hatte, aufgewendet wurde, um die Freiheit der Kirche, ihrer Priester und Orden zu knebeln. Von Anfang seiner Regierung an hat Leo mit seiner überlegenen Staatsklugheit daran gearbeitet, den Frieden in Deutschland herbei- zuführen. Und er setze es durch, daß man end lich aufhörte, die Statthaltergewalt des römi

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Page 4 of 16
Date: 13.05.1966
Physical description: 16
(Aus dem sozialen <Ceben Freitag, den M Magna Charta der christlichen Sozialarbeit Am 15. Mai vor 75 iahren veröffentlichte Papst Leo XIII. das Welfrundschreiben „Herum novarum' Das erste große Weltrundschrcibcn Uber die soziale Frage hat 1891 großes Aufsehen erregt. Sein Grundgedanke war: Die moderne Arbeiter bewegung ist berechtigt, aber der Sozialismus ist ein Irrweg. Die Lösung der sozialen Frage sollte nach Leo XIII. in der Selbsthilfe der Arbeiter (französischer Standpunkt

), in der Staatshilfe (deutscher Standpunkt) und in der Hilfe der Kirche (römischer Standpunkt) gesucht werden. Es ist der Mühe wert, zum 75. Jahrtag von „Herum novarum“ über das Sozlalrund- schrcibcn nachzudenken, von dem Plus XI. sagt, cs habe sich bewährt als die „Magna Charta, die sichere Unterlage aller christlichen Sozialarbeit“ und Johannes XXIII., cs gelte „mit vollem Recht als Magna Charta einer neuen Gcscllschafts- und Wirtschaftsordnung". Als Leo XIII. das Sozialrund schreiben veröffentlichte

hat sich Karl Marx mit dem Freidcnkcrlum verbündet. Die öffentliche Meinung war nicht nur gegen den Marxismus, sondern ge gen die Arbeiterbewegung. Da kam Leo XIII. und erklärte, die Arbeiter bewegung sei berechtigt. Viele Kreise haben es begrüßt, daß der Papst sich mit der Arbeiterfrage beschäftigte: andere meinten, das sei eine gefährliche Angelegenheit, der Papst würde die Unzufriedenheit schüren und die revolutionären Be- , Strebungen unterstützen. In „Rerum novarum“ beschäftigte sich der Papst

nicht mit der Lage dieses oder jenes einzelnen werk tätigen Menschen oder mit Einzel fragen, sondern mit der Klassen lage der Arbeiterschaft als gesell schaftlicher Schicht. Gegenstand der Enzyklika ist die Lage der Arbeiter schaft, die damals dadurch gekenn zeichnet war, daß „wenig übermäßig Reiche einer Masse von Besitzlosen ein nahezu sklavisches Joch aufer legen“. Damit hat Leo XIII. nicht nur herausgestellt, daß die Arbeiter frage zu seiner Zeit den Mittel- und Angelpunkt, das grundlegende An liegen

an dieser Situation trägt nach Leo XIII. „der Geist der Neuerung“, der sich zunächst auf politischem, dann auf wirtschaft lich-sozialem Gebiet so verheerend auswirken konnte. Die durch die Technik ermöglichte industrielle Revolution hat sich Im Zeichen des liberal istischen Privatkapitalismus entwickelt, der die zügellose Wett- bewerbsfreiheit, bzw. Machtentfal tung auf dem Markt vertrat, der die Ausnutzung der Arbeitskraft bei einem Entgelt, das nicht oder kaum das Existenzminimum abwarf, für selbstverständlich

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Page 21 of 32
Date: 11.03.1994
Physical description: 32
ein. Im Bild die Gedenktafel für Leo Gurschier am Hause der Familie Gursehler in Kurzras, die vor kurzem feierlich ent hüllt wurde. Repro: „D“/Karl Josef Rainer Gedenktafel für L. Gurschier Anerkennung seitens der Gemeinde Schnals Schnals — Im letzten Herbst jährte sich zum zehnten Male der Todestag von Leo Gurschier, des Pioniers der touri stisch-sportlichen und wirtschaftlichen Erschließung des Schnalstales. Aus diesem Anlaß ließ die Gemeinde Schnals eine Gedenktafel vom bekannten Schnalser Bildhauer

für die Wasserfas sung und Projektierung für die Quelle im Bereich Tiefgasse vorgesehen. Auch für die Kul tur hat St. Pankraz etwas übrig. 30 Mio. Lire wurde für einen Kulturfilm über St. Pankraz re serviert. Ob das Projekt schon heuer verwirklicht wird, steht noch ist fest. 25 Mio. Lire wird die Studie für die Sanierung der Mülldeponie kosten. Vor kurzem wurde sie im Rahmen einer schlichten Feier im Haus der Witwe Gurschier im Beisein der Kinder in Kurz ras enthüllt. Sie soll ein kleiner Dank an Leo Gurschier

für sein innovatives Denken, das Um setzen mit viel Arbeit und den selbstlosen Einsatz zum Wohle des gesamten Schnalstales sein. Leo Gurschier, Sohn des Kurzhofbesitzers Hermann Gurschier und seiner Frau Ma ria Oberhofer aus Unser Frau, wurde am 6. April 1947 in Schnals geboren. In Schule und Lehre sollte ihr Sohn viel seitig und gut auf seinen künf tigen Beruf als Gastwirt und Bauer vorbereitet werden. Als Hermann Gurschier früh schwer erkrankte und 1965 starb, mußte Leo Gurschier als Siebzehnjähriger gemeinsam

mit seiner Mutter die Führung der Betriebe in Kurzras über nehmen. Er zeigte technische Begabung, aber auch eine gro ße Liebe zu den' Bergen und zum Sport sowie Hilfsbereit schaft zeichneten ihn aus. Bei seiner ersten Kandidatur 1969 wurde Leo Gurschier für den Gemeinderat und in den Ausschuß gewählt. Von da an entwickelte sich Leo Gurschier zum Pionier der touristisch- sportlichen und wirtschaftli chen Erschließung des Schnalstales. 1969 heiratete Leo Gurschier die Kreuzwirtstochter von Kar thaus, Giuliana

Giuntini. Der Ehe entsprossen vier Kinder. Sein Jugendtraum, eine Seil bahn auf den Hochjochglet scher zu bauen und den Glet scher somit als Ganzjahresski gebiet zu erschließen, fand als Vorschlag in der Gemeindestu be breite Zustimmung. Nun be gann die eigentliche bürokrati sche Arbeit. Leo Gurschier wurde 1972 einstimmig zum er sten Präsidenten der Schnals- taler Gletscherbahnen AG er nannt. Bis es am 12. Juli 1975 so weit war, tauchten viele Hindernis se während der Bauarbeiten auf. Neben den harten

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