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Dolomiten
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Page 3 of 12
Date: 04.01.1961
Physical description: 12
. Dank seiner günstigen Lage blühen Handel und Gewerbe. Mals ist zentral gelegen wie kaum ein an derer Ort im Vinschgau. Nach Norden und Süden dem Verkehr offen, münden bei Mals Ins Etschtal vier Hochtäler: Matsch im Osten, das Pianeiltal im Nordosten, das Schlitag- so wie das Münstertal im Westen. In seiner ein- Dic Ruine Fröblichsbiirg maligen Lage bietet Mals eine herrliche Sicht in die nächste Umgebung. Zahlreiche Ort schaften, malerische Kirchen und altersgraue Burgen umgeben Mals

Turmbauer Peter Glückh, der In den Jahren 1523 bis 1531 den stattlichen, 70 Meter hohen Pfarnkirchturm im gotischen Stile auf führte. Die Frfhliduburg Uuter den Edelsitzen ragt mitten im Markte die Ruine Fröhllchsburg mit ihrem mächtigen Turme hervor. Die Ruine läßt heute noch aus den teilweise noch ziemlich hoch aufragen den Mauern von Wohngebäuden ihren'ehe maligen Umfang erkennen. Lage und ' Bau weise lassen vermuten, daß die Burg einstens der Sitz der Gotteshausrichter der Bischöfe von Chur

gewesen. Aeltere Geschichtsforscher vermuten in der Fröhllchsburg einen Bau aus der Römerzeit. Doch weisen moderne For scher, darunter Propst Weingartner, mit über zeugenden Gründen den Bau dem 10. Jahr hundert au. Jedenfalls weist die Ruine ver schiedene Zubauten auf. Wiederholte Brände haben Veränderungen hervorgerufen. Der Turm wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts geschleudert und innen mit einer Stiege ver sehen, die auf die Plattform des Turmes führt, von der aus man eine herrliche Aussicht in die schöne

haben. Die Herren von Fröhlich zu Fröhlichs- burg starben erst im 19. Jahrhundert aüs. Wann die Burg das letztemal zerstört oder gänzlich verlassen würde, ist unbekannt, mög lich beim Einfall der Franzosen 1799. Beim Anbau der Pfarrkirche 1835/37 diente die Ruine als Steinbruch. Heutiger Besitzer der Ruine und des Turmes ist dér Müller Franz Turnier. Der Drof|turm Ein anderes altes Wahrzeichen von Mals ist der um 1,5 Meter erniedrigte und zu einem Zinshause umgestaltete Droßturm. Nur an der Westseite

sind noch das alte Mauerwerk, ein Lichtschlitz und unter dem Verputze die ge waltigen Ecksteine sichtbar. Bernhard Mazegger erklärt den Droßturm für ein Bauwerk, dessen Entstehung wahr scheinlich in die ältere Burgenzeit des Mittel alters, 12. bis 13. Jahrhundert fällt. Als Er bauer des Turmes werden die Vögte von Matsch bezeichnet, In deren Besitz er von sei nem ersten Auf tauchen an erscheint Es war ein fester, viereckiger Wehrturm von 55 m Umfang bei 2,2 m Mauerstärke zu ebener Erde. Die Höhe der Ruine maß

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Page 14 of 16
Date: 30.06.1959
Physical description: 16
des letzten Weltkrieges, im Gegenteil, sie paßt, mit den Augen des Ro mantikers gesehen, in ihrer Wuchtigkeit sehr schön als Talabschluß für den, der sie im Vorbeifahren auf der Stilfser-Joch-Straße er blickt. Es ist bezeichnend, daß kein Fremder je vermeinte, eine Hotelruine vor sich zu haben, sondern immer auf eine Burg, altes Kloster und dergleichen tippte und gehörig staunte, wenn er erfuhr, daß es ein Hotel gewesen sei. Die wenigsten bezeichneten die Ruine als häßlich. Wiederum andere sagen: „Warum

Vergangenheit, sind Zeugen der ruhmreichen Geschichte unserer Heimat. Zu diesen Ruinen könnte man wohl auch die Ruinen des ehemaligen Trafoi-Hotels zählen. Wer, sei es im Fahrzeug, oder, leider heutzutage sehr selten, zu Fuß zum Stilfser Joch hinauffährt oder wandert, dem fällt, wenn er das kleine Bergdorf Trafoi mit sei nen weitauseinandergezogenen Häusergrup pen durchwandert, im Hintergrund vor dun kelgrünem Fichtenwald und der grandiosen Bergkulisse des Ortler und seiner Trabanten die riesige Ruine

des ehemaligen Trafoi-Ho- tcls auf. Fast jeder Fremde läßt seinen Wa gen langsamer laufen oder hält ihn gar an, der Fuß des Wanderer bleibt stehen und be staunt die grauweißen Mauerreste in der Mei nung, eine alte Burg, ein Schloß oder einen verfallenen Herrensitz vor sich zu haben. Frägt er aber einen Einheimischen, so wird ihm dieser sagen, daß dies die Ruine eines Hotels sei, das im Jahre 1917 abgebrannt ist, als oben auf den Borgen der erste Weltkrieg tobte. Wohl stehen die Außenmauern noch fast

-Ho tel seine Entstehung zu verdanken. Dr. Chri stomannos war ja eine Persönlichkeit, die vom alten Deutschen und österreichischen Alpen- vercin nicht wegzudonken ist. Das Trafoi-Ho tel war ein Alpenvereins-Hotel, Noch heute findet man in der Ruine Geschirrscherben mit dem Wappen, das die Buchstaben A. V. H. T. aufweist; also Alpenvereins-Hotel Trafoi. Baumeister Schmid, der nachher das be kannte Grand-Hotel in Suldert erbaute und dessen Nachkommen es noch heute besitzen und führen, war mit dem Bau

des Hotels be auftragt. Man kann wohl sagen, daß er sein Fach verstand. Die Mauern der Ruine sind, treizdem sie ohne Dach Wind und Wetter, Frost und Kälte ausgesetzt sind, noch gesund und werden, wenn sie nicht abgerissen wer den, noch manche Generation überdauern. Freilich, in der damaligen Zeit kannte man die Hast und Hetze der heutigen Tage nicht. Auch arbeiteten die Menschen nicht bloß um zu verdienen, sondern um etwas Ordentliches und Dauerhaftes zu leisten. Heute ist ja die Hauptsache, möglichst

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Page 3 of 16
Date: 18.03.1950
Physical description: 16
Anlage aber läßt sich infolge dev eigenartigen Lage mit keiner zweiten Burg im T.ande recht ver gleichen. Ich erinnere mich noch gut. auf welche Weise die Ruine zum erstenmal in mein Ge sichtsfeld trat. Ich saß auf dem kleinen Balkon des Ter- 1 einer Pfarrhofes und betete mein Btevier. Als ich damit fertig war. schweiften meine Augen hinüber nach Andrian und suchten die kleine Burg Wolfsturm. deren dunkle Pot phyrmauern vom gleich artigen Felsgestein ihrer un mittelbaren Umgebung bei ungünstiger

in den sanfteren Han.g übergeht, ragt eine schmale, zahnartige Felsenklippe auf, an die sich der oberste Teil der Burg nnklammert, während das übrige Gemäuer stufenförmig über den Felshang gegen die Schlucht hin absteigt. aus der man auf einem beschwer lichen Fußsteig zur Ruine hinauf klettern kann. Bequemer ist der Zugang von oben her. vom Weg. der von Perdonig nach Gaicl und durch eine Gegend führt, die auch sonst an landschaftlichen Schönheiten und Uoborraschiungen sehr reich ist und sich durch ihre ganz

als gemeinschaftliches Lehen an Paul von Lichtenslein und Cy prian von Sarnthein, 1503 wird es von bei den Lehensträgern als «verbranntes Burg stall» wieder aufgesandet und mit der Ver pflichtung. die Burg im Falle des Wieder aufbaues dem Landesfürsten jederzeit zu öffnen, Hans Uebelhör überlassen. Dessen beide Töchter und ihre Nachkommen, die Teitenhofer und Sinkmoser, besaßen Festen stein bis 1659, ihnen folgte Nikolaus Zerzcr und schließlich Franz von Lanser, dessen Nachkommen 1822 die unterdessen zur Ruine

und auffallenderweise auch der am weite sten gegen die Schlucht vorgeschobene un terste Bauteil, während die dazwischen lie genden Maitern durchaus nachmittelalterlieh sind. Zuletzt hat um 1910 Kommerzienrat Julius Vogel die Ruine, insbesonders den eingostürzten Turmaufsatz in geschickter und schonender Weise ausgobessort, wobei die ungewöhnliche Romantik und die trot zige Wildheit dieser weltverlorenen Folsen- burg. deren geheimnisvoller Schauer durch das Dunkel ihrer Geschichte noch verstärkt wird in keiner Weise

des Wirtes «Zum Schwarzen Adler» gebo ren. Im Alter von zwanzig Jahren trat das Mädchen in Säben ein und legte im Jahre 1770 die Gelübde ab, dabei bekam sie den Klostcrnamen Magdalena. Durch achtund vierzig Jahre war sic in der Klosterküeho beschäftigt, wozu sie als Wirtstochtor die beste Eignung haben mochte. Schon bei dem Franzoscncinfall 1797 er lebten sie und die anderen Frauen auf Säben entsetzliche Tage. Damals plünder ten die Truppen Joubcrts das Kloster Einige Tage blieb die Ch«”‘frau Maddalena

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Page 7 of 12
Date: 20.03.1958
Physical description: 12
Zivilisten und Klosterinsassen unter ihren Trümmern. Kein einziger deutscher Soldat wurde getötet, oder auch nur verwundet, da auf Befehl der deutschen Truppenführung ein weiter' neutraler Raum um das Kloster geschaffen worden war, den kein deutscher Soldat, auch nicht waffenlos, zur Besichti gung der historischen Anlage, betreten durfte. Erst als Montecassino zur Ruine geworden war, setzten sich deutsche Fallschirmjäger in den Trümmern fest und leisteten erbitterten Widerstand. Zur Zelt

1958 — Nr. 65 onnerstag, den 20. März 1958 — Nr. 65 „Dolomiten* Seitt 3 1956 Ü& I Familie tgen i Fiat- aufori- 1 General von Senger und Etterlln kümmerte sich pcrsBnllch um den greisen Abt-Blschof von Montecasslno Giorgio Dlamare. Am 21. März 543, vor 1415 Jahren, ließ sich der Heilige Benedikt von Nursia von seinen Mitbrüdern im Kloster Montecassino zum Altar tragen. Sie hielten ihn stützend auf recht. So gab er stehend seinen Geist auf. Die Lebensgeschichte des Heiligen ist allge mein bekannt

un abhängigen, mit abendländischem Gedanken gut erfüllten Mönchtums, . Die Gründung Dio Gründung des heiligen Benedikt, das Kloster Montecassino auf dein 556 Meter hohen Berg gleichen Namens an der Straße von Rom naoh Neapel, wurde die Wiege des Benedlktlncrordons. Welche Bedeutung die sem Orden im Laufe der Jahrhunderte zu kam, geht daraus hervor, daß bis zum 19. Jahrhundert aus seinen Reihen 15.700 Schriftsteller, 4000 Bischöfe, 1600 Erzbischöfe, 200 Kardinülc, 24 Päpste, 1500 kanonisierte und 5000

schatzten. Um die Jahrtausendwende ver wüsteten die Normannen das Kloster, und 1349 brachte ein Erdbeben die Gebäude zum Ein sturz. Im Benediktinerkloster Monte Olivete bei Siena haben um 1500 die Maler Luca Signo roni und Giovanni Antonio Bazzi, genannt Sodoma, in einem Bilderzyklus das Leben des JOoM&en <mi TìUmtecassma Die Prophezeiung des hl. Benedikt — Die Rettung des greisen Abt-Bischofs heiligen Benedikt dargestellt. Da ist unter anderem auf einem Fresko zu sehen, wie ge flügelte Brandknechte

Noch am 15. Jänner erhielt ich den Befehl, den Abt-Bischof des Klosters Montecassino, Giorgio Diamare, auf schnellstem Wege aus findig zu n.aehen und in den Vatikan zu bringen. Unausgesprochen war in diesem Be fehl der Auftrag enthalten, durch den Abt selbst zu erfahren suchen, ob in den letzten Wochen vor der Zerstörung der Abtei sich deutsche Soldaten in oder beim Kloster aufge- haltcn hätten. Bevor ich losfuhr, suchte ich mir als Be gleiter zwei Kriegsberichterstatter, den deut schen PK-Mann Otfrled Schmidt

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Page 5 of 20
Date: 20.02.1985
Physical description: 20
Besuch im Kloster Maulbronn Mittelalterliche Klo$teranlage / Beziehungen zu Tirol im 15. Jahrhundert Im Gegensatz zur heutigen Zeit, in der die Klöster in der Regel über uerhdlt- tiismößig wenig Nachwuchs und Einfluß verfügen, waren die mittelalterlichen Stifte häufig sehr reich und entwickelten sich manchmal zum Mittelpunkt eines eigenen Herrschaftsgebietes. Im Gegensatz zu allen Tiroler Klöstern gelang es der Zisterzienserabtei Mauibronn in Schwaben,, von den umliegenden geistlichen

und weltlichen Herrschern unabhängig zu werden. Noch heute vermag ein Besuch in der besterhaltenen deutschen Klosterstadt von der geistigen, künstlerischen, politi schen und wirtschaftlichen Bedeutung zu überzeugen, auch wenn die Zisterzienser das Kloster schon längst verlassen haben. Am 21. März 1098 begründete Robert von Molesme das Kloster Citeaux in der Nähe von Burgund. Er übernahm dafür die altbewährt Benediktinerregel, die in der Ordensfamilie der Zisterzienser jedoch durch die „Charta caritatis

“ er gänzt wurde. Während die Benediktiner zwar nach einer Regel, sonst aber in ihren Klöstern völlig autonom und un abhängig leben und nur den Diözesanbi- schöfen unterstehen, müssen alle Zister zienser sich nach der Norm von Citeaux richten. Das „Gesetz der Filiation“ be sagt, daß alte Klöster jährlich von dem Kloster visitiert werden, von dem aus sic gegründet wurden. So gehen alle Zister- MEHRFACflER WECHSEL ZWISCHEN KATHOLIKEN UND PROTESTANTEN Die Gotdmachcrei des Dr. Faust konn te das Kloster

nicht aus der Krise befrei en, in die cs im Spätmittelaltcr geraten war. 1525 wurde das Kloster im Bauern krieg ebenso wie auch Stams geplün dert. Die Unabhängigkeit des Stiftes war gefährdet, seit Kaiser Karl IV. 1372 die Vogtei an die Kurfürsten von der Pfalz • verliehen hatte. Von jetzt an geriet Maul bronn immer stärker in den Gegensatz zwischen der Pfalz und Württemberg. 1504 eroberte Herzog Ulrich von Würt temberg das Klöster, dem Kaiser Maxi- ■ .• .. .. • - ‘c -h W , . llhlß llj.-nVlbllilHiHfi'';' yfwffcj

zu. Dies war z. B. auch der Haupt grund dafür, warum sich das Zisterzien serstift Stams den Reformversuchen des Diözesanbischofs Nikolaus Cusanus so erfolgreich widersetzen konnte. Noch im 17. Jahrhundert versuchte Stams je doch vergeblich, eine quasibischöfliche Stellung als „abbatia nullius“ zu errei chen. Von der 1115 gegründeten UrabteiMo- rimond aus wurde 1146/47 das Stift Maulbronn in Schwaben gegründet, das schon 1148 unter den besonderen Schutz .des Papstes gestellt wurde. Das neue Kloster hatte einen derartigen Zulauf

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Page 3 of 10
Date: 11.08.1960
Physical description: 10
der deutschen Plastik reihen. Durch Wiesen und Wäldchen zieht die Straße in den Wolfsteiner Graben im Dun kelsteiner Wald. Ueber einem dichten Eiben bestand reckt sich die Ruine W o 1 f s t e i n auf; hier soll angeblich der heilige Wolfgang einmal gerastet haben. Sie verfällt, während das bald darauf erreichte einstige Kloster Und die Kirche der Kartäuser von Aggsbach verwahrlosen. Der langgestreckte, schmale und hohe Kirchenraum liegt einsam da, die malerische Bautengruppe der Kartause

. Der Wachauer Wein hatte schon im frühen Mittelalter seinen guten Ruf und seine Freunde. Die alte Kuenringer Burg Agg st ein ragt als Ruine weithin beherrschend über das Stromtal, dann ragen Schloß und Kloster Schönbühel überm Strom auf. In einem Renaissanceschloß lud bis vor kurzem „Das Glöckchen von Schwallenbach“ Zecher ein. In Willendorf wurde die feiste Ve nus gefunden, welche als das älteste plastische Bildwerk aus Menschenhand gilt. Nun hebt sich immer majestätischer am südlichen Do nauufer die Perle

Patrizierhäuser, dem Dom und dem Thürburgschen Stadthaus, dem Rathaus und der .Karmeliterinnenkirche, dem Kloster der Englischen Fräulein und der Franziskaner kirche. Aber es verlockte der Wegweiser nach Mauer bei Melk und so blieb das schon früher einmal betrachtete St. Pölten, dessen barocke Schönheit allzu sehr im Verborgenen liegt, unbesucht; obwohl ich gerne im Wirtshaus „Zum Schwan“ eingekehrt wäre, wo laut Ge denktafel angeblich schon'„Prandtauer ver kehrt hat“. . Die Burgen ' Loosdorf

“ trägt die Stadt noch heute. Das Stadtbild von Krems und das hochragende Göttweig umfing nur der Blick, denn wir fuhren am Rand der Loi- bener Obst- und Weingärten, begleitet vom angenehmen Duft der eben blühenden Reben, stromauf gegen Dürnstein. Hoch über dem Städtchen thront die Feste, heute Ruine, wo 1092 König Richard Löwen herz gefangen saß, bis der treue Sänger Blon del ihn befreite. Wir gaben uns den Genüs sen in dem nach dem König benannten Gast- iof anheim, auf der schönen Terrasse

sich vor jeder Störung bei Neu- ui Umbauten, indem Sonntapbcrpcr Monstranz des Stirtcs Scitcnstcttcn 1762, gezeigt auf der Prandtauer-Ausstellung zählt. Vor der Fähre in Emmersdorf stauen sich die Kraftwagen, die Besucher zur Prandtauer-Ausstellung bringen wollen. Wir sind im Nibelungengau, dessen Haupt ort Pöchlern, der Sitz des Rüdiger von Bechelaren ist. Vorbei am Schlößchen Lu- beregg und der Ruine Weitenegg führt die Straße, dann zweigen wir ab nach Schloß Artstetten. Nachdenklich stehen wir in der Gruft

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Page 3 of 32
Date: 29.03.1994
Physical description: 32
Üolonrifctt-Nr. 73 Dienstag KB 29. März 1994PB Die Prophezeiung des heiligen Benedikt Ein Augenzeuge schildert die sechste Zerstörung des Klosters Montecassino Nursia — Am 21. März vor knapp 1450 Jahren starb der heilige Benedikt von Nursia im Alter von 67 oder 68 Jahren in seinem 529 gegründeten Kloster von Montecassino. Sein Geburtsort war das Städtchen Nursia in der heutigen Provinz Perugia. Er sagte eine sechsmalige Zerstörung seiner auf dem 519 Meter hohen Berg Monte Cassino liegenden

Abtei voraus. Bereits 52 Jahre nach der Gründung erfolgte durch die Langobarden die erste Verwü stung, die erst 13G Jahre später, 717, durch einen Wiederaufbau beseitigt werden konnte, 083 überfielen die Sarazenen das Kloster, und es wurde zum zweiten Mal zerstört. Im Jahre 950 wurde es wieder aufgebaut. Die dritte Brandschatzung trat ein, als Kaiser Friedrich II. 1230 eine Besatzung in die Abtei leg te, wodurch große Schäden entstanden, die 33 Jahre später, 1263, wieder beseitigt werden konnten

. Im Jahre 1399 zerstör te ein Erdbeben Montecassino. Erst zu Beginn des 16. Jahrhun derts, 1504, erfolgte eine Er neuerung der Anlagen. Zum fünften Mal wurde das Kloster im 19. Jahrhundert geplündert. 1867 wurde die Abtei aufgeho ben, zum Nationaldenkmal er klärt und den verbliebenen nicht nur von deutschen und italienischen militärischen Kommandostellen verübt wurden. Auf den im „DoIomiten"-Be- richt erwähnten Flugblättern, die einen Tag vor der Zerstö rung der Abtei abgeworfen wurden, stand

in schlechtem italienischen und gutem engli schen Text (sic) zu lesen: „Ita lienische Freunde, Achtung! Wir haben bisher auf jede Wei se versucht, das Kloster von Monte Cassino (Anm.: das Klo ster schreibt sich Montecassi no, der Berg, auf dem es liegt, ist der Monte Cassino) nicht zu bombardieren. Die Deutschen haben daraus Vorteil geschla gen. Aber jetzt haben sich die Kämpfe näher an den heiligen Berg herangeschoben(i). Die Zeit ist gekommen, in der wir schweren Herzens gezwungen sind, unsere Waffen

gegen das südlich von Cassino lag, von den eigenen Flugzeugen verse hentlich abgeworfenen 16 schwere Bomben verursach ten, ist nicht bekannt. Es erhebt sich die Frage nach der Verantwortung für die sinnlose Zerstörung der Mut terabtei des Benediktineror dens. Die Behauptungen, daß deutsche Truppen das Kloster zur Festung ausgebaut oder überhaupt in der Abtei sich aufgehalten hätten, und daß zur Ausschaltung dieser Posi tionen die Vernichtung von Montecassino unumgänglich gewesen wäre, konnten

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Page 9 of 48
Date: 21.11.1992
Physical description: 48
flofotmfrtt - Nr. 271 mü> Cibiti rlumM Samstag/Sonntas 21./22. November 1992 9 Ruine Greifenstein, das Sauschloß Die Burg und ihre Geschichte / Eine Mischung aus Wandersage und Mordgeschichte? von Gottfried Kompatscher Die Burgruine Greifenstein im Etschtal zählt wohl zu den interessantesten und imposantesten Bauwerken Südtirols. Als um die Mitte des 19. Jahrhunderts immer mehr Reisende in Tirol untenpegs u:aren, um Land und Leute zu beobachten und zu beschreiben, inspirierte die Ruine

zu vielen Gedichten, u.a. von Friedrich von Hentl (1S21), Josef Dilitz (1834), Anton von . Goldegg und Lindenburg (1843), Augustin Anzoletti (18 59). Franz Freiherr von Unterrichter (1888) und J. C. Platter. Auch die Tiroler Dichterin Angelika von Hörmann schuf ein Gedicht ,Auf der Schloßruine von Greifenstein". Doch bereits Jahrhunderte vorher regte die beinahe senk recht über dem Tal liegende Ruine die Phantasie der Bevöl kerung an. Eine ganze Reihe von Sagen hefteten sich an die Mauerreste, u.a

. vom Vogel Greif, von dem die Burg ihren Namen erhalten haben soll, von versunkenen Schätzen oder von geheimnisvollen Be gegnungen von Hirten mit den ehemaligen Schloßherren oder mit wunderschönen Frauen. Die bekannteste der Greifen steiner Sagen ist sicherlich je ne, der die Ruine ihren volks tümlichen Namen „Sauschloß“ verdankt. So erzählte der Käl terer Hermann Buhler diese Sage im April 1941 dem Sagen sammler Dr. Wilhelm Mai: „In der Nähe ist das soge nannte Sauschloss, eine alte Ruine. Vor alter

, ZA 186.316) und in einer von der Trimburg in Un terfranken (ZA 157.251) wird im Sagentext selbst auf das Sauschloß in Tirol bzw. auf Greifenstein Bezug ge nommen. Grund für diese überregiona le Bekanntheit sind sicherlich die auffällige Lage Greifen steins hoch über dem Etschtal und die Tatsache, daß die Be zeichnung „Sauschloß“ für die Ruine seit dem 18. Jahrhundert geläufig ist. Den ältesten Beleg für diesen Namen fand ich in der Handschrift „Schema Tyro- lis illustratae“ des Innsbrucker Bibliothekars

und Historikers Anton Roschmann d. Ä. (1694 bis 1760) aus dem Jahre 1737. Bei der Beschreibung von Greifenstein, das schon damals eine Ruine war, vermerkt er, daß Greifenstein „vulgo daß Sauschloß“ genannt werde. 1846 schreibt dann Johann Ja kob Staffier in seiner Topogra phie Tirols sogar, daß Greifen stein „im Volke nur (!) unter dem Namen Sauschloß be kannt“ ist. Der historische Kern Sagen, die sich auf geschicht liche Ereignisse beziehen, wer fen geradezu instinktiv die Fra ge nach dem historischen Kern

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Page 8 of 14
Date: 16.01.1973
Physical description: 14
und allgegen wärtigen Kämpen waren diesmal die Rodelbahn, die an der Ruine Hauen stein oberhalb Seis vorbeiführt, und die Verschmutzung der Gegend. Der Schrei ber dieser Zeilen möchte sofort fest stellen, daß er die Verschmutzung eben so bedauert wie Herr X. Nur einige Bemerkungen, die den Bau der Rodel bahn und die daraus angeblich ent standenen Schäden an der Ruine Hauen stein betreffen, bedürfen wohl einer Klarstellung. Herr X schreibt: „Anstatt dieses schönste Symbol des darunterliegenden Dorfes

(das in jedem Prospekt prangt) wie ein Juwel zu hüten, läßt man es zu, daß es durch eine völlig unsinnige Sport anlage auch noch gefährdet wird.“ Frage an Herrn X: Wie kann eine Rodelbahn, die in einer Entfernung von mehr als 100 m an der Ruine vorbeiführt, diese gefährden und ihren Verfall beschleu nigen? Außerdem kann ich Herrn X be ruhigen: beim Bau der Bahn ist in un mittelbarer Nähe der Ruine nicht ge sprengt worden. Für den Umstand, daß Herr X frische Mauertrümmer vom Schloß gefunden hat, gibt es nur mehr zwei

E r 1 a c h e r Eine Wanderung zur Ruine Hauen stein in Seis, unternommen durch Herrn X, hat diesen veranlaßt, in seiner Rand bemerkung („Dolomiten“ vom 6. 1. 73) über Mißstände in Bezug auf Reinhal tung und anderes Klage zu führen. Jeder ordnungs- und > naturliebcndc Besucher des Waldes um Hauenstein wird in die ses Klagelied einstimmen: Es ist heute einmal so, daß so man ches menschliche Tun sich eher lebens feindlich denn lebensfreundlich auszuwir ken scheint, ja häufig sogar umweltzer störend. So geschieht es wohl

auch um Hauenstein. Derartige Zustände können nicht oft und deutlich genug aufgczcigt werden, wie dies von Seite des X ge schieht. Was er über die Ruine Hauenstein und seine Umgebung zu sagen hatte, ist ebenso zutreffend wie beschämend für uns ulle auch, wenngleich nicht Mit schuldige. Ist man sich in SUdtirol der Bedeutung und des Wertes der gegebe nen landschaftlichen Schönheiten und der vielen Zeugen einer großen bau künstlerischen Tradition bewußt? Nach manchen Beweisen der Mißachtung und Geringschätzung

kann daran gezweifelt werden. Nach außen hin soll dies anders aus- sehen, zur Fremdenverkehrsförderung beispielsweise verschickt man buntfarbi ge Prospekte mit Abbildungen wunder schöner Landschaften mit Burgen und Burgruinen. Diese Werbeschriften sind verlockend, täuschen aber oft über die Wirklichkeit hinweg. Das wahre Gesicht zeigt sich etwas weniger attraktiv, nach dem Menschenhand so mannigfach die Natur verändert hat. Hauenstein ist uns wie Herrn X ans Herz gewachsen. Ein Besuch der Ruine

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Page 3 of 12
Date: 10.09.1952
Physical description: 12
Die St*-Georgs-Kirche in der Gand bei Eppan Bei einem Spaziergang die Mendelstraße entlang nach Oberplanitzing kommt man kurz vor dem Dorfeingang an einer Ruine vorbei. Sehr leicht wird sie übersehen oder kaum be achtet. Sollte dieses verfallene Bauwerk aber doch die Aufmerksamkeit eines Wanderers auf sich lenken und ihn dazu veranlassen, die dort herum spielenden Kinder um nähere Aus kunft zu fragen, so kann er günstigstenfalls die Antwort erhalten: «Dös isch der Jörgiturn

, beziehungs weise in Vergessenheit Ge ratenes wieder aufzufri schen. Es sei hier auch gleich vorweg in Er wähnung gebracht, daß nicht die Möglichkeit be stand aus dem kargen Ur kundenmaterial ein ge schlossenes Bild zu schaf fen. Was alte Urkunden erzählen Die St.-Georgs-Kirelie in der Gand — um diese handelt es sich bei der eben angeführten Ruine — war merkwürdigerweise der Pfarrei St. Pauls un terstellt, während die Ort schaft Oberplanitzing samt ihrem dem heiligen Johan nes dem Täufer geweihten

manches in Vergessenheit gerät. Kaum fünl- zig Jahre nach der Schließung durch Kaiser Josef II. waren nur mehr kümmerliche Ueber reste einer Ruine vorhanden und wenn nicht die beiden Heimatkundler Atz und Schatz de; Kirche ein eingehendes Studium gewidmet hätten, aus dem auch ich geschöpft habe, wüßte niemand mehr etwas über ihre Ge schichte. Von all den genannten Gegenstän den: Altäre. Glocken, Paramente usw. war es mir leider nicht möglich auch nur einen ausfindig zu machen. Auch eine Aussprache mit dem jetzigen

und mit der er schon bald nach Brixen. dort wo man von der Straße aus das Kloster Neustift malerisch in den Weinbergen liegen sieht, das erste Licdel blies. Diesem altehr würdigen Chorherrenstifte gehörten näm lich unsere Professoren an und von der mächtigen Weltingtonia, die im äußersten Winkel des Stiftsgartens hoch aufragte, hatte uns der gute Alfons Quöllacasa, dem wir die Anfangsgründe der Botanik verdankten, wiederholt schon einen Zweig in die Schul- stubc mitgebracht

geweckt, daß wir die stimmungsvolle Lage und die malerische Wirkung des alten Stiftes, 1 die einsame Straße nacii Schahs, von der man links in das stille, abgeschlossene Tal dei- Rigge hinabsieht, und die burgartige Ruine der Mühlbacher Klause hinreichend zu würdigen wußten. Dagegen erinnere ich mich nicht, daß uns die paar hübschen Edelsitze in Obervintl und die schöne spätgotische Kirche von St. Sigmund mit ihren farbenfrohen Wandgemälden und mit dem großen Flii- gelaltar, dem ältesten von Tirol

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Page 5 of 20
Date: 21.07.1983
Physical description: 20
mit allen Höfen besaß, war Kastellatz gleichsam die Schulzburg für diese Untertanen und der Sammelpunkt, wo die Grundzinsen wie Getreide, Käse, Butter, Loden usto, abzulie- fern waren. Von hier aus zogen die Herren uon Tarasp mit ihrem Falken auf dem Arm auf die Vogeljagd. oder sie spürten mit ihren Jagdhunden den Bären, Wildschweinen oder Luchsen nach. Als Gral Ulrich von Tarasp um das Jahr 1146 das Kloster Marienberg stifte te. beschenkte er das Kloster mit seinen Höfen und Gütern. Sein einziger Sohn Ulrich

trat als Mönch in Marienberg ein, und auch seine Frau Uta zog sich in die Einsamkeit zurück. Graf Ulrich ließ die Burg Kastellatz, um das neu gegründete Kloster von einem etwa bösgesinnten Burgherrn zu bewahren, schleifen. Die Steine der umfangreichen Burg wurden dann zum Bau des Klosters Marienberg verwendet. Nach dem Ableben seiner Gemahlin Uta trat der Graf selbst als einfacher Mönch in Marienberg ein und starb dort im Jahre 1177. Um diese Burgruine von Kastellatz hat sich im Laufe

auch den umliegenden Ortsbewohnern großen Schaden zu. Endlich traf sie die verdiente Strafe. Die Raubritter wurden bei einer frischen Missetat ertappt, nach kurzem Prozeß gehängt, und ihre Burg wurde zerstört. Feurige Hunde, die sich nacht3 bei der Ruine sehen lassen, geben noch immer Zeugnis von den Verbre chen dieser Ritter. Der unterirdische Gang soll noch stellenweise vorhanden sein. Zwei neugierige Hirten drangen einmal mit brennenden Fackeln in den Gang ein. Die Fackeln erloschen aber bald, und gräßliche

sie eine schwar ze Ruine als Zeugin dafür, wie Gott das frevelhafte Tun in dieser Welt bestraft. DER ÄNGSTLICHE HIRTENKNABE Ein Hirtenknabe, der in der Nähe der Schloßruine sein Vieh hütete, flüchtete, von einem Unwetter überrascht, in das schützende Gemäuer. Da stand auf ein mal vor ihm ein alter, ehrwürdiger Greis mit langem herabwallendem Bart, der ihm freundlich' zuwinkte, er solle ihm folgen. Doch der Hütbub' hatte Angst und wollte davonlaufen. Da hielt der sonderbare Alte das zitternde Bürsch- lein

. Der Hütbub bekam es wieder mit der Angst zu tun und lief schnurstracks zum Tor hinaus ins Freie. Dort angelangt, reute es ihn. und nun wollte er wieder umkehren, aber trotz eifrigen Suchens fand er das Eingangstor nicht mehr. Die reichen Schätze an Gold und Silber blie ben bis heute verborgen. Wer wird sie finden? Wer wird sie heben? Wem wird das Glück hold sein? Das Kloster Marienberg; der Pfeil bezeichnet den bewaldeten Hügel, auf dem einst die Burg Kastellatz stand. Aufn.: P. Josef Joos Fürstbischof

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Page 9 of 20
Date: 14.08.1953
Physical description: 20
, seien sie gleich hier auf gezählt. Da ragt am Rande des Schlernstockes die Ruine Hauenstein in dem dunklen Hauensteiner-Forst hingelagert, daraus wie aus einem grünen Sockel sich die kühn ge furchte Nordwand der Santner-Spitze bis zum feingegliederten Gipfel aufbaut; und wieder ganz anders in Lage und Anblick die Ruine Wolkenstein, deren Gemäuer in die lebensfeindliche 'und unheimliche Einsamkeit der Felsen der Steviòla-Wand im Langental zuhinterst in Gröden geradezu hineingeklebt

sind; dann die Ruine Andraz im Buchen stein und nahe der Dolomitenstraße, die auf einem ungeheuren Felsblock wuchtet, deren Gemäuer rundum so scharf mit den glatten Felswänden abschneidet, daß man mit Mühe finden muß, wo der Fels aufhört und die Burgmauern auf ihm aufsitzen; und schließ lich ragt da am Eingang des Canall-Tales in der Pala-Gruppe auf einem unsinnig stellen Felsen die Ruine des Castel Pietra auf, unzugänglich, steil und verwittert, als wäre sie nichts anderes als ein Dolomitturm im Schatten

. Und sind wir Berg steiger nicht auch ■ noch irgendwie Minne sänger der Neuzeit, die wir die hohe Minne zum Berg im Herzèn tragen und in seinen Felsen die schönsten Stunden unseres Lebens verkosten? Wenn man zur Nordwand aufsteigt,' kommt man an der Ruine Hauenstein vorbei. Immer habe ich ein Weilchen im Morgengrauen dort verharrt und habe das Bild der gespenstigen Umrisse im Frühlicht mit auf den Berg ge nommen. Und was gab es schöneres, als die Gedanken und die Phantasie während des Anstieges zurückzuspinnen

und ge schmiedet fest, immer mehr richtet und reckt sie sich steil auf und der Weg durchzieht sie so sinnvoll, als ob der Herrgott den Berg schon für die Kletterer des 20. Jahrhunderts geformt hätte. Ihren unschlagbaren Zauber aber spielt sie in ihren Tiefblicken aus. Man klettert in einer luftigen Felswand und wo sich der Blick von den Felsen löst, fällt er auf das dichte Wipfclmeer des Hauenstei ner Forstes und mitten drinnen blitzt, wie ein gefaßter Edelstein, hellgrau die Ruine Hauen stein

und bei des gekrönt von dem edlen Horn der Santner- Spitze! Burg Wolkenstein Ganz anders gibt sich die Ruine Wolken stein. Sogar unter den so eigenartigen Dolo- miten-Burgen nimmt sie eine besondere Stel lung ein. Sie ist nicht wie die anderen auf einem gewaltigen Felskogel gebaut, sondern geradezu an eine riesige Felswand geklebt Vcrlü- Amonu, Bozen Burg Hauenstein am Schiern lU&uiecspcuck Sieben so gut wie neun, Baldrian, Raut und Lein, Hagebutt bricht den Stein, Minz und Wermut drein. Butzbaum, Hexentrutz

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Page 4 of 16
Date: 18.11.1964
Physical description: 16
. Die Auseinandersetzung des Nikolaus von Kues mit der Benediktinerinnenabtei Sonnen burg im Pustertal nimmt in der bewegten Ge schichte seiner Brixener Eischofszeit eine zen trale Stellung ein. Zwei Ursachen bestimmen den Konflikt zwischen Kardinal und Aebtissin: Der Versuch des Cusanus, das Kloster zu reformieren und die strittige Abgrenzung der beiderseitigen Rechte im Landgericht Enne- berg. Aehnliche Zwistigkeiten zwischen Bi schöfen und Klöstern sind im 15. Jahrhundert keine Seltenheit. So wäre auch der Sonnen

begegnen wir ln Burglechners Tiroler Geschichte. Dort erfah ren wir: „Nachdem der Kardinal die Aebtissin Verena abgesetzt, Afra von Velseck zur Ver weserin bestellt und unter Androhung streng ster Strafen verboten hatte, weiterhin Ab gaben der Aebtissin zu entrichten, waren an fangs die Zinsbauem der Abtei zufrieden. Als ihnen aber vom Kloster, wo man bereits Not litt, dringlich befohlen wurde, den Zins abzu liefern und die Bauern schon unterwegs nach Sonnenburg waren, überfiel sie Gabriel Prack

und dessen Gesellen von dieser Mordtat und verbot, die Körper der Er schlagenen beizusetzen. So fraßen Hunde, wilde Tiere und Vögel die Leichen. Die Abtei wurde gestürmt, die Frauen aus ihrem Gottes haus vertrieben und Kriegsknechte in das Kloster gelegt.“ Neues Quellenmaterial Aehnlich beschrieben auch die meisten spä teren Historiker das Ereignis und noch in den jüngsten Werken über Cusanus, Sonnenberg und die Geschichte Ladiniens wird uns der tragische Zusammenstoß so geschildert. Die systematische

", d. h. die Zwistigkeiten um die Abgrenzung der grundherrlichen Rechte der Aebtissin und der Vogteirechte des Bischofs. Ein zweiter Konflikt übertraf den ersten an grundsätzlicher Be deutung, ausgelöst durch das vergebliche Be mühen des Kusaners, in dem Kloster Sonnen burg strenge Observanz der Benediktinerrege) durchzusetzen. Mit allen Mitteln leistete die. ebenso energische wie verschlagene Aebtissin Widerstand. Geschickt verband sie beide Streitfragen und verlieh der Auseinander setzung vorwiegend politische Akzente

des Kaisers unterwerfen. Die abgesetzte Aeb tissin Verena soll, falls sie darum bitte, vom Bann gelüst werden, eine Pension in Höhe von 200 Gulden erhalten und das Kloster ver lassen. Die Fürstin verspricht ihrerseits dem Kloster jede weitere Unterstützung zu ent ziehen, falls sich Verena den Bedingungen nicht unterwerfe. Hans Kripp, der Bevollmächtigte der Her zogin, verständigte auf der Rückreise nach Innsbruck die Aebtissin von den Vereinbarun gen. Die stolze Dame fand sich bereit zu resi gnieren

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Page 3 of 24
Date: 24.04.1974
Physical description: 24
, 13 57 auf das Dorf rti donnernde Schncelaxcine konnten ihr den geringsten Schaden zufiigen. gerückt war. und nur .durch die Gnade Goltes und das Gebet aller Mitbriider im Lande“ entging er dem Schicksal. Damals blickte das Kloster Marien- berg bereits auf ein über zweihundert- jähriges Bestellen zurück. Aus Urkun den und den Aufzeichnungen Goswins geht hervor, daß 114b Papst llttgen 111. dem Abt Albert von Schub und dem P.dlen Ulrich von Tarasp die 1‘rlaub- nis erteilte. da> Kloster S. Maria in Sehuls

nach St. Stephan am Hang ober Burgeis zu verlegen IHüter'. Die Gi ündc für diese Ortsverlegjng sind nicht recht durchsehnuhnr — in der um Goswin erwähnten Hatulschrift werden Armut und ungünstige Ortsver- hiiltnisse angeführt —. doch ist zu ver muten. daß auch politische Hintergedan ken umspielten; doch auch diese Orts wahl erwies sieh als nicht den Erforder nissen entsprechend und so wurde das Kloster um 1150 an der heutigen Stelle, einer breiten Hangverebnung südlich des Almeinbachgrabens, nngesiedclt

; Papst Honorius III. bestätigte den Ma rienbergern 'das Recht, in Burgeis die Seelsorge auszuühcn. Dadurch und durch weitere Schenkungen festigte sich der Anspruch Marienbergs immer mehr, geistliches und geistiges Zentrum des Obervinschgaucs zu sein — auch schwe re Schichsabschlagc, wie die Beraubung des Kloster.- durch die Reichenberger (127-1). zwei .Abtmorde und die Pest jahre. konnten die historische Strah lungskraft des Marienbcrgcr Stiftes nicht brechen. Die wohl noch auf urgeschichtlichcn

die Burg verpfändet, konnte aber 14 labte später zuriickgelo't werden (1 aJtmicr). ln der hoch'tgelegencn mittelalterlichen Burg anlagc Tirols (1651 mk Der Zugang zu der lief mi Wald ver borgenen Ruine ist nicht tetehi zu fin den — am besten folgt man dem Weg. der von St. Stephan über den unteren Planovhol in notdwestheher Richtung zum Almcinbachgraben hinanführt: von dort scharf nach links abeweigend und dem bogenförmig ausladenden Bach ra nde folgend, erreicht man nach müh samem /Aufstieg

sich eine in schöner Rundung gemauerte, bis au den Rand Itclicffigur am Südportal der Pfarrkirche von Burgeis Photo: R. Lunz Urkundlich wird die Pfarrkirche „Snnctc Marie“ in Burgeis erstmals im lahrc 1249 in einem von Papst Inno zenz IV. ausgestellten Bcsitzbcstütigungs- Privileg für das Kloster Murienbcrg er wähnt (Fluter); ihre heutige Gestalt mit dent holten, schlanken Turm erhielt die Kirche im wesentlichen aber erst im 14. und 15. [ahrhundert (Weingartner). Dieser Spätzcit dürfte — trotz, seinem urtümlichen

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Page 11 of 12
Date: 29.07.1960
Physical description: 12
sich aber die nach Norden und Süden Fahrenden etwas Zeit, die Gegend zu betrachten, sie würden reich entschädigt werden für die Zelt, die sie dabei ver lieren. Bel solchem Verweilen hier und dort, um hier einen lauschigen Winkel, dort eigen artige Geländebildungen, anderswo wieder den Turm des hinter dem Bahndamm ver borgenen Kirchleins und wieder an anderer Stelle den hochragenden Bergfrlt einer Burg ruine zu bewundern, könnte der vom Hasten und Jagen „gepeitschte" Mensch unserer Zeit Augenblicke der Ruhe

deutsche Humanist seiner Zelt den Brixner Bischofsstuhl lnne. Auch nadh seiner Ein setzung als Bischof in Brixen war Cusanus noch ln Deutschland als Reformator tätig. Schließlich kam er nach Brixen und übte hier in der Diözese seine Reformationstätigkeit aus, zu der er mit den höchsten Vollmachten ausgestattet war. Er hielt streng auf Kirehen- uml Kloslerzucht, wobei er vielfach auf Widerstand stieß; dies besonders Im Kloster der Benediktinerinnen In Sonnenburg bei St. Lorenzen. Erst nach langen

Verhandlungen konnte das Kloster vlr'tiert werden. Hier wollte sieh besonders die sehr, energische Äbtissin Verena von Stuben nicht den Vor schriften beugen. Diese wandte »ich daher an den Landesherrn Sigmund, der vom Bischof von Trient die Schutzvogtei über da3 Kloster erhalten hatte, und beschwerte sloh, daß die Visitatoren zu sehr vom Bischof beeinflußt waren und dem Kloster auch die weltlichen Rechte beschneiden wollten. Darauf wandte sich Sigmund von Innsbruck aus an den Kar dinal, zunächst

mit der Bitte, sich nicht in die weltlichen Verhältnisse des. Klosters eln- zumisohen. Als die Äbtissin den Vorschriften des Kardinals weiterhin widerstand, erklärte dieser sie am 30. April 1455 für abgesetzt und exkommuniziert und verbot allen Ihren Zins leuten dem Kloster weiter zu zinsen und es mit Lebensmitteln zu versorgen. Hiermit be gann der unselige Streit, der 1460 zu einem offenen Kampf ln Bruneak führte und das Land Tirol für Jahre ln Gewissenskonflikte stürzte. Als die Klosterfrauen

noch keine Nachgiebigkeit zeigten, * befahl Cusanus am 12. November 1455 dem Pfarrer von St Loren zen, daß er alle Sonn- und Feiertage unter dem Geläute der Glocken, mit brennenden Kerzen, ln geistlicher Gewandung, unter Ab sprengung des Weihwassers und In Anwesen heit der ganzen Gemeinde den Bannfluch wider sie ausspreche. Sodann sollte der Prie ster zur Kirchentüre gehen und die Kerzen gegen das Kloster hin werfen. Am 9. Jänner 1456 wurde die beinahe ein zige dem Kardinal ergebene Afra von Velseck zur Verweserin

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Page 9 of 36
Date: 17.01.1994
Physical description: 36
Pofoltrtfeft-Nr.12 Montag 17. Jänner 1994 9 Die Herren von Reichenberg Schrecken und Fluch der ganzen Gegend / Kloster zweimal geplündert * Täufers i. M.: Wer sich dem Dorf Täufers im Münstertal nähert, dem zeigen sich die beiden malerischen Burgruinen Rotund und Reichenberg am steilen Berghang. Durch ihre wehr hafte Lage bildeten sie im Mittelalter eine wirksame Sperre an der Straße von und nach Graubünden. Der Burg Rotund fiel insofern eine höhere Bedeutung zu, als sie den Bischöfen von Chur

Konrad III., eines Sprosses des edlen Stammes der Ramüser, als Herr Swiker von Reichen berg beschloß, das Kloster Ma rienberg zu überfallen und aus- zuplündem. Nach dem aus führlichen Bericht des Chroni sten, Prior Goswin, brach Swi ker in finsterer Nacht gegen Marienberg auf. Mit ihm waren Friedrich von Ramüs, der leib liche Bruder des Abtes, und viele Abenteurer aus der Ge gend von Trient, Brixen und Chur. Auf ihrem Raubzug führ ten sie zwölf Karren mit, die sie in der Nähe des Klosters

zu rückließen. „Macht auf!“ Als sie vor den Toren des Klo sters angelangt waren, pochten sie und schrien mit Ungestüm: „Macht auf!“ Der Abt ahnte, was sie im Schilde führten, dennoch war er gezwungen, die Tore zu öffnen. Die Räuber drangen ein und raubten das Kloster vollständig aus. Laut Chronik erbeuteten sie: 13 Och sen, fünf Stiere, 16 Kühe, elf Stück anderes Vieh, 13 Pferde, drei Esel, 37 Schweine, sieben Karren, zwei Pflüge, neun Bet ten, sieben Kissen, 14 Wagen Wein, 130 Mutt Korn, 676 Schott Käse

, zwölf „ausgezoge ne“ Schafe, zwei „ausgezoge ne“ Rinder und sonstige Geräte von geringerem Wert. Am gleichen Tag überfielen andere Raubgesellen, an deren Spitze gleichfalls ein Ramüser war, die Klostergüter zu Nau- ders; dabei erbeuteten sie 686 Schafe. Schon einige Zeit vor her hatten Raubritter — unter ihnen Heinrich von Schleis — dem Kloster großen Schaden zugefügt, indem sie 37 Rinder raubten und zwei Knechte mit schleppten. Auch auf der Klo steralpe Finua wurden 50 Rin der und 200 Schafe

weggetrie ben. Zudem wurde auf dem Hof in Ramüs der schuldige Zins nicht mehr entrichtet und dem Kloster jedes Besitzrecht abgesprochen. Vom Bruder verraten Bald darauf fiel der Abt in die Hände der mit dem Kloster Ma rienberg verfeindeten Worm ser, von seinem eigenen Bruder Friedrich von Ramüs verraten und ausgeliefert. Sie schlepp ten den Abt ins Val dal’Era — ein Seitentälchen zwischen Valchava und Fuldera im Mün stertal — und nachdem sie ihn dort im Walde erbärmlich zu sammengeschlagen hatten, lie

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Page 9 of 12
Date: 04.08.1967
Physical description: 12
über drei Bilder des hl. Dominikus in Bozen Am 4. August 1222, also vor 635 Jahren, starb in einem Kloster zu Bologna der 52jährige hl. Dominikus. Geboren war er in Carlanega in Spanien 1170. Er war der Begründer des Dominikanerordens (Prediger ordens) und hat sich besonders durch sein Auftreten gegen die Albingcnser und Waldenser ausgezeichnet. Daß e r den Rosenkranz cingeführt habe, ist Legende, denn diesen verbreitete besonders der Dominikaner Alanus de Rüge (de la Roche) (t 1475). Katharina

. Das älteste Bild wurde leider teilweise zerstört. Das zweite ist das bedeu tendste, da cs von einem geschätz ten italienischen Künstler gemalt ist und eine der weltweit vertretenen Darstellung des Heiligen zeigt. Das dritte ist leider 1964 aus der Sankt- Martins-Kirchc in Kampill gestohlen worden, 'jedoch haben wir davon Photos und der Wert dieses Bildes liegt darin, daß darauf im Vorder grund das Boznor Dominikaner kloster gemalt erscheint. Karl Atz (1832 bis 1913), durch 40 Jahre Bencflziat in Terlan

Bild handelt, welches auch, da schon 1607 angefertigt, kaum mit jenem von Soriano (erst 1610 sank tioniert) in irgendeinem Zusammen hang stehen dürfte. Laut Bozner Bürgerbuch. Fol. 124, ist unter dem Bürgermeister Hann- son Pruggreiter anno 1608, Jänner Dieses Bild schmückte seinerzeit den Dominikusaltar in der Bozner Pfarrkirche. Nach dem Wiederauf bau der durch Fliegerbomben zur Ruine gewordenen Pfarrkirche (1945 bis 1961) wurde dieser Altar nicht mehr aufgestellt und heute hängt das Bild

, welche er zuerst für die gottesdienstlichen Handlungen benützte. Er beabsichtigte aber, zu dem ?u gründenden Kloster eine größere Basilika zu Ehren des heili gen Dominikus zu erbauen. Inter- essantcrweisc begegnen wir hier nun einer Sage, die auch bei uns vielfach, wenn auch ln etwas anderer Form, bei Errichtung von Kirchen vor kommt. Es wurde nämlich zunächst 26., Hanns Lifftl, „maler von Cracaw aus Polln“, als Bürger aufgenom men worden und hat dafür die Taxe von 10 Gulden bezahlt. Lüfftle begegnet

seiner Kunst nach- gogangen sein könnte. an Stelle der neu zu erbauenden Kirche ein Kreuz aufgestellt. Dies war aber tags darauf immer wieder verschwunden und zur kleinen Marienkirche zurückgekehrt und so nahm man es endlich als einen Hin weis der Gottesmutter, daß die be stehende Marienkirche als Kloster kirche beibehalten werden sollte, und errichtete auch den Konvent im An schluß an diese Kirche. Die nächste, sehr seltsame liegende ist nun sogar datiert. Der Konvent in Soriano bestand im Jahre 1530

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Page 9 of 16
Date: 04.01.1967
Physical description: 16
ftatafp unò Das Klafter tHacienbecg sichere zuewaltung beschehen mag.“ Das Verhältnis zwischen Reformier ten und Katholiken ist heute freund lich und gut. Der Kurort Tarasp ist in ganz Europa berühmt. Vor kurzem fand dort im Hotel „Tarasp“ ein Vortrag über die Beziehungen zwischen Ta rasp und dem Kloster Marienberg statt, den Professor P. Josef Joos, Benediktiner in Marienberg, hielt. Diasbildcr aus dem Engadin und dem oberen Vinschgau veranschau lichten die Ausführungen. Der Ho telsaal

, war voll besetzt und viele Besucher mußten wegen Platzmangels heimgehen. Die Tarasper Sänger leiteten den Vortrag durch drei I,le der, zwei auf romauntsch und eines auf deutsch, ein. Die alten Grafen von Tarasp ge hörten dem Hochadel an. Schon um 1050 verfügten sie über Besitz und Macht, wie sie große Fürsten besa ßen. Als sie um 1146 das Kloster Marienberg stifteten, besaßen sie ausgedehnte Güter im Engadin, im Vinschgau, im Burggrafenamt bei Meran, am Flusse Adda in Ober italien und an den Ufern

des oberen Rheins. Sie waren nicht bloß reich, sondern auch' frommen Sinnes. Be reits um das Jahr 1070 gründete Graf Eberhard von Tarasp ein Benedik tinerkloster in Schuls. Kardinal Gre gor aus dem Benediktinerorden weihte Kloster und Kirche gegen das Jahr 1078 ein. Die Kirche wurde, zur Ehre Gottes, der heiligen Mutter Maria und vieler anderer Heiligen erbaut. Die Grafen von Tarasp wußten um Bedeutung und Wert des Benediktinerordens. Zur dama ligen Zeit waren die Benediktiner Lehrer und Vorbilder

in der Land wirtschaft, in der Förderung der Handwerke, in der Pflege der Kün ste, in Studien und Wissenschaften auch als Prediger christlicher Le bensführung und als Muster für vor bildliche Gottesdienste. Das neue Kloster in Schuls er füllte nicht alle Hoffnungen ihrer Gründer. Die Ortsverhältnisse eng ten den Wirkungskreis des Klosters ein und machten eine Verlegung ratsam. Ais Stätte der zweiten Klo stergründung wurde die sonnige Halde oberhalb von Burgeis aus ersehen. Grund und Boden gehörte

erwies sich bald als zu klein. Darum wurde darüber die heutige Klosterkirche im roma nischen Stile erbaut und im Jahre 1201 eingeweiht. Wenn das gute Werk je den Meister lobt, so lobt gewiß das Kloster Marienlberg sei nen Meister, seinen Gründer, den Grafen Ulrich IV. von Tarasp und seine Familie. Herr Ulrich IV. über trug die Schutzherrschaft (Vogtei) über das Kloster seinem Blutsver wandten, dem Herrn Egno von Matsch im oberen Vinschgau. Diese Umstellung änderte die Beziehung Marienbergs zu Tarasp

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Page 22 of 26
Date: 11.07.1990
Physical description: 26
von internationaler Bedeu tung anerkannt sind, ln der DDR sind überdies 856 Tierarten, darunter 355 Vogelarten, und 136 Pflanzenarten geschützt. Die Ruine der Dresdner Frauenkirche mit dem Lutherdenkmal aus dem Jahre 1855. Die Barockkirche, einst das Wahrzei chen Dresdens, wurde 1726-43 von George Bahr errichtet. Weiter Ruine oder Wiederaufbau Dresdner Frauenkirche eine Weltangelegenheit? - Bürgerinitiative möchte wie dererstandenen Dom als »Christliches Weltfriedenszentrum« DRESDEN (BRG) - Seit die »Bür

unverzichtbar ist. Der in Gang gekommene Wieder aufbau des Stadtgebietes um die Ruine macht eine Entscheidung für deren Abriß oder Wiederaufbau un umgänglich. Ist ein Wiederaufbau überhaupt möglich? Durchaus. Die Frauenkirche wurder kurz vor und nach ihrer Zer störung hervorragend dokumentiert. Großformatige Bestandszeichnungen Arno Kieslings geben Auskunft über das Gesamtbild und alle maßgeb lichen Details bis hin zu Steinschnitt und Innenausbau. Dazu kommt ein umfangreiches Bildmaterial

und ein Verzeichnis von Steinen, die nach dem Krieg geborgen wurden. Der be kannte Dresdner Deukmalpflcger Prof. Heinrich Magirius, der Architek turexperimente mit der Ruine strikt ablehnt, [ordert den originalgetreuen Wiederaufbau im Inneren und Äuße ren und begründet diese Zielstellung u. a. mit folgenden Tatsachen: »Die Frauenkirche muß als erstran giges Weltkunstwerk (der große Dresdner Kunsthistoriker Fritz Löffler sprach gar von einer »Weltangelegen heit«), als ein Hauptwerk des deut schen Barock

nicht, da es keine Gemeinde habe. Man möge die Ruine als Mahnmal erhalten. Diese Meinung, die keineswegs nur aus der kirchlichen Hierarchie kommt, übersieht, daß es ja hier nicht allein um den Kirchenbau, sondern um das Gesicht eines wesentlichen Teils des historisch gewachsenen Stadtzen trums geht, daß ein unendlich kost spieliger Aufwand betriehen worden müßte, nur um die Ruine im jetzigen Zustand zu erhalten, und daß die. stc- hengebliehenen Mauerstümpfo nur noch ein Drittel so hoch sind wie das einstige Bauwerk

und damit unter halb der Skyline der heutigen wie auch der künftigen Stadtsilhouette verschwinden würden. Zur Wirkung als Mahnmal kam die Ruine durch ihr leeres, wüstes Umfeld. Nach der Wie derbebauung des Neumarktes würde sie für das Stadtbild vollends bedeu tungslos werden. So ist der Bürgerinitiative, deren Sprecher der Trompelenvirtuose Lud wig Giittler ist, und die aus dem 1800 Besucherplätze fassenden, wiederer standenen protestantischen Dom ein »Christliches Weltfriedenszentrum« machen möchte

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Page 19 of 24
Date: 13.05.1985
Physical description: 24
750 Jahre Klarissen in Brixen Ältestes Kloster im deutschen Sprachraum / Von DDr. Karl Wolfsgruber Der letzte Freitag, der 10. Mai, war ein Jahrtag von besonderem Gewicht. Wie aus den nachfolgenden Ausführungen hervorgeht, wurde an diesem Tag vor 750 Jahren die erste Schenkungsurkunde für das heute noch bestehende Kloster ausgestellt. — Am 3. April 1985 wurde die ehrw. Mutter Cacilia Kofler aus Mareit sowie die Schwester Vikarin mit fünf Ratsschwestem wiedergewählt. — Die Klarissinnen leben

in sogenannter päpstlicher Klausur voll Hingabe an Meditation und Gebet. Sie besorgen zudem die Hostienbäckerei für die ganze Diözese. Derzeit leben und wirken im Kloster 26 Schwestern und eine Kandida tin. — Höhepunkt des Jubiläumsjahres wird der von Diözesanbischof zelebrierte Festgottesdienst am Sonntag, dem 11. August, dem Fest der heiligen Klara. — In der Julinummer des , Sehlem “ wird Diözesankustos Prof. Dr. Karl Gruber über „Die Kunst in Kirche und Kloster der Klarissen in Brixen“ referieren

. Der heilige Franz von Assisi (1182 bis 1226), Gründer der Ordensgemeinschaft der Minderen Brüder (1209), hatte auch die heilige Klara in Assisi (1194 bis 1253) für das Ideal christlicher Armut begei stert. Mit einigen Gleichgesinnten ließ sie sich am Palmsonntag 1212 bei der Kirche San Damiano nieder. Der heilige Franz gab dieser zweiten franziskani schen Gemeinschaft die erste Lebensre gel; um 1215 wurde Klara die erste Abtis sin im Kloster der „Armen Frauen von San Damiano in Assisi“. Dieser „Zweite

IV. (1261 bis 1264) hat 1263 für alle Klöster der „Eingesperrten Schwestern des Ordens der heiligen Kla ra" eine einheitliche Regel erlassen, wes halb man sie auch Urbanistinnen nann te. Die Minderen Brüder des heiligen Franz haben 1217 und 1221 erste Erkun digungsreisen nach Deutschland unter nommen. Im Jahre 1222 entstand in Trient das erste Kloster der Minderen Brüder, um 1229 die erste Niederlassung der Klarissen. Die Gründung des Klarissen- klosters in Brixen Um 1230—das gonaueGfündungsjahr

er unter Wahrung der bischöflichen Rechte dem Gelände, auf dem die Kirche ULF und des heiligen Franz, außerhalb der Stadtmauer und gegen den Eisack hin — „Bauhof“ ge nannt — erbaut ist, und wo die Schwe stern nach der Regel des heiligen Franz leben, Schutz und Freiheit von allen La sten. In dieser Urkunde sind ganz we sentliche Aussagen gemacht; Das Klo ster der Schwestern besaß ein Kirchlein zu Ehren ULF und des heiligen Franz; im Kloster wohnten Schwestern nach der Regel des heiligen Franz

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Page 35 of 44
Date: 07.12.1989
Physical description: 44
. , In Kaltem setzte sich besonders Sigis mund Greiff für die Franziskaner ein. Es war ein wohlhabender und sehr angese hener Bürger in Kaltem (gestorben um die Jahreswende 1639/40). . Erste Kontakte zwischen dem Orden und Kaltem gab es schon 1638. Auf An regung Sigismund Greiffs, kam P. Leo pold Trailo vom Franziskanerkloster in Bozen nach Kaltem. Er sollte nachfra- gen, wie der Kälterer Gemeinderat zum Anliegen, in Kaltem ein Kloster zu grün den, stehe. Am 21. Juni 1638 antwortete der Gemeinderat

untergebracht werden? Auf wel chem Grund könnten in Kaltem Kloster und Kirche eventuell neu gebaut wer den? In der ersten Hälfte des Jahres 1639 gelang es den Franziskanern, dieses Pro blem aus den Weg zu räumen. Klostergebäude und Kirche entstehen Westlich des Marktplatzes von Kal tem, in leicht erhöhter Lage, befand sich das baufällige Schloß Rottenburg. Es gehörte jahrhundertelang zum Pfandge richt Kaltem. Am 17. März 1639 schenkte die Tiroler Landesfürstin Erzherzogin Claudia de’ Medici die gesamte

abgerissen werden mußten, Am 27. März *1640 konn te die Grundsteinlegung für das Kloster gebäude stattfinden. Einer der eifrigsten Förderer der Mönche, Dekan Heinrich Altstätter, legte den Grundstein zum Neubau. Viele Kälterer legten freiwillig selbst Hand än, sie beförderten Sand, Ziegel und weitere Materialien zum Bau platz und verrichteten verschiedene an dere Arbeiten bis zur Fertigstellung des Gebäudes. Am 13. November 1640 konn ten zehn Franziskaner in das Kloster einziehen, nachdem

in Kaltem gibt es ein eige nes Protokoll über die durch Anrufung des hl. Antonius bewirkten Wunder, P. Herkulan Stöcker aus Nauders hat im Jahre 1692 begonnen, die vielen Gebets- erhörangen aufzuschreiben. Die Vereh rung des Kälterer Antonius entwickelte sich so stark, daß der Sprach entstand: „Wer vom heiligen Antonius in . Padua nicht erhört wird, der gehe zum heiligen Antonius nach Kaltem!“ Das Kloster in Gefahr Eineinhalb Jahrhunderte lang konn ten die Franziskanermönche in Kaltem ungestört

II. setzte während seines Regierangsjahrzehnts zahlreiche kirchenpolitische Reformen durch. Klöster, die sich vorwiegend be schaulichen Aufgaben widmeten, paß ten nicht in das kirchenpolitische Kon zept der Regierung. Viele Klöster wur den deshalb aufgehoben, einige auch in Tirol. 1783 wurde allen monastischen Einrichtungen das Almosensammeln untersagt. Im Kälterer Kloster war man besorgt, wie sollen nun die Klosterinsassen mit dem Lebensnotwendigen versorgt wer den? Als darauf in Deutschtirol

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