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Page 7 of 12
Date: 13.11.1959
Physical description: 12
1 :.■.«..ti; A«» '-" •N\ </ -■ ■ ■,»■ ■/\ Freitag, den 18. November 1969 — Nb. 281 »Dolomiten* Seite 5 Burggräfler Bauern, Handwerker und Taglöhner Soziale Gliederung der Erwerbstätigen vor 300 Jahren Die erste ZSbüung der Einwohner van 1679 ergab, daß im Stadt- und Landgericht Meran rund 6300 Menschen ansässig waren. Zehn Jahre vorher belief sich die Zahl der im Ei> werbsleben stehenden Menschen im Land gericht ajttf 1778 .und auf ungefähr 450 Seelen in der Stadt Meran. Die Landwirtschaft

beschäftigte auf dem Lande 87% der Erwerbstätigen, Handwerker waren dagegen nur 13%. Rein agrarische Sied lungen waren Kuens und Grätsch. In Meran machte das bäuerliche Element nicht'mehr als 2 bis 3% der Bevölkerung aus. Im ganzen Landgericht saßen ungefähr gleich viele Hand werker wie in Meran allein. So gingen also van den rund 2200 Beschäftigten in Stadt und Land zwei Drittel in der Landwirtschaft ihrem Berufe nach. Selbst heutzutage ist die Berufsstruktur

, auf kleinen, ihm gehörenden Wiesen und Weingär ten. •' Das Landgericht versorgte sich nur mit den, rudimentärsten Produkten handwerklichen Könnens und Fleißes. Was darüber 'hinausging, wurde aus Meran bezogen. An die 230 Hand werker saßen im Landgericht und diese Zahl erfuhr -, ln den letzten Jahren, vor allem aber seit dem Dreißigjährigen Krieg, eine merk liche Steigerung, dennoch' kannten sie den Meranern nicht die Waage halten..Für manche Gewerbe bestand sogar ein Niederiassungs- vorbot innerhalb

gedeckt würde. Lediglich die Schneider in Ober- und Untermais (1634) 8 an der Zahl bereiteten den Meraner Zunftkollegen große Sorgen, Faßt man die im Meraner Landgericht an sässigen Handwerker zu. Berufsgruppen, zu sammen, steht an der Spitze das Bekleidungs gewerbe (27%), sodann gleich stark das Le- bensmittelgewerbe (23%) und die Berufe, die irgendwie zur Landwirtschaft gehören (auch 23%). Sehr schwach waren die Berufe aus dem Baugewerbe (8%), Metallgewerbe (ebenfalls 8%) und dem Handel (2,5

%) vertreten. Das .Gesundheitswesen spielte so gut wie keine. Rolle (1,5%). Freiberufler waren überhaupt nicht vertreten. Der Unterschied zu Meran ist augenscheinlich. Vergleich von Stadt und Land Eine Gegenüberstellung und Anführung der , Berufe in Stadt. und Land lohnt sich. Das Landgericht überwog bei den -Schustern (19 zu 7), den Schneidern (18 zu 10), den Webern 15 zu 5), Müllern (23 zu 4), Wirten (20 zu. 10), Bindern (23 zu 6) und Rädermachem (9 zu ,2) sowie bei den Zimmerleu ten

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Page 4 of 10
Date: 29.07.1959
Physical description: 10
erlitt selbst einen Schaden von 1450 Gulden. Als Kontribution forderte General Lecourbc (1760 bis 1815)- 900 Gulden, die er sich, wie Rungger berichtet, von diesem in einem Klosett auszahlen ließ, um das Geld nicht mit den übrigen Generälen teilen zu müssen. Eine genaue Beschreibung der Greuel von Nauders hinterlegte Rungger am 17. Juli 1801 im Turmkopf des Schlosses Natidersberg. Unter bayrischer Herrschaft . Nach der Besetzung Tirols durch die Bayern (5. November 1805) wurde das Landgericht Nauders

eine für das ganze Landgericht Meran geltende Volkszählung un geordnet. Für lange Zeit (rund 100 Jahre) blieb dies die einzige statistische Erhebung. In Meran wurde sie am 28. und 29. November, im Landgericht im Dezember vorgenommen. ln Algund zählte man damals 616 Einwoh ner. Davon lebten 156 im Dorf, 143 in Mühl bach, 89 in Mitterplars, 77 in Oberplarg, 82 in Aschabch und 69 in Vellau. Jeder vierte lebte also in einer der beiden Bergfraktionen. Mit seinen 616 Einwohnern stand Algund erst an 7. Stelle

Meran stieg von 6084 Seelen (1679) auf 8770 im Jajare 1768, Nun überschritten die Eintausendgrenze Algund (1442 Einwohner), Partschins (1226 Einwohner) und Dorf Tirol, Obermais hingegen erreichte erst 1775 die 1000-Einwohner-Grenze. Während aber derBe- völkerungszu wachs im ganzen Landgericht im Schnitt 44,1 Prozent betrug, stieg die Zunahme ln Algund um 134 Prozent (!). Weit mehr als eine Verdoppelung der'Volkszahl!' Die zweit stärkste Zunahme verzeichnete Partschins mit 83,8 Prozent, sodann

Einwohner gezählt, ebenso viele 1768 und 1775 waren es 471. Auch heute noch beträgt sie nur rund 500. Und dies, ob schon 1679 44,4 Proient der Einwohner als Jugendliche bezeichnet worden sind. Durch die sprunghafte Zunahme der Ein wohnerzahl überrundete Algund Partschins, Unter- und Obermais und Dorf Tirol und stand bereits.hinsichtlich Bevölkerungszahl an zweiter Stelle im Landgericht. Der Anteil der Bevölkerung war auf 16,8. Prozent hinauf geschnellt. Diese dynamische Entwicklung verdankt Algund

im Landgericht standen, zählte man am 5. April 1755 nicht weniger als 163 ln Algund. 13 Jahre später, 1768, waren es 176, ungefähr die Hälfte der heutigen. Ueber die gesunde. Bevölkerungsstruktur gibt die Unterteilung in Altersklassen auf schlußreiche Hinweise. Der Anteil dej: Min derjährigen war durchschnittlich sehr hoch: Grätsch hält 1679 den Rekord mit 47,4 Pro zent! 63 der 133 Leute standen in jugend lichem Alter. In Hafling waren es (auch 1679) 44 Prozent, in Meran 32,4 Prozent, in Ober- mais 32,8

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Page 3 of 8
Date: 24.06.1953
Physical description: 8
und Gewicht, Dienstboten, Handwerker, Bettel usw., das alles fiel in den Geschäftskreis des Ehehaft tadings. Insbesondere wurden dabei die Bhehaften (Gerichtsweistümer, Verordnungen) in Er innerung gebracht. Es war aber nicht mög lich, die bei einem Ehehafttading einge- braohten Klagen während seiner Dauer zu erledigen und es wäre mißlich gewesen, hät ten die Leute mit der Einbringung der Klage bis zum nächsten Tading warten müssen In diese Lücke trat das Landgericht, das nur nach Bedarf abgehalten wurde

. Auch das Landgericht mußte öffentlich einberufen werden. Die vorzuladenden Parteien wurden aber eigens aufgeboten und es war nur die Anwesenheit der geschworenen Rechts sprecher, nicht aber aller Geriohtsin6assen. des sogenannten «Umstandes» erforderlich, nur in Malefizsachen waren alle dingpflich tigen Gerichtsinsassen zum Erscheinen ver halten. Das Landgericht befaßte sich näm lich ursprünglich mit allen bürgerlichen Rechtssachen und allen Strafsachen, also auch mit Maleflz6aohen. Seit dem 15. Jahr hundert

, 34. Bd., 248) bezüglich der Gesundheits verhältnisse im Landgericht Bozen, daß er nun 30 Jahre hier wohne und nur einmal krank gewesen sei, als er von Padua leidend heim gekommen: „dahn es 30 Jahr Ist, daß ich hie wohn, bei, aus einsmals als von Patua kran ker bin heraus kumen, einmal erkrankt, bis dis Jar mich das Alter umgeben hat.» Ueber die Zeit und Art dieser Erkrankung liegen keine näheren Angaben vor. Wie mm aus Eintragungen im Copialbuch „Causa domini 1609—12" des Innsbrucker Landesregierungs

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Page 4 of 32
Date: 18.02.1978
Physical description: 32
Rcinhold-Günther Dcichcrt in Er langen und dessen 21 jährigem Bruder Walter entführt, aber einen Tag später unversehrt aufgefunden. Die Kidnapper hatten versucht, eine Million DM zu erpressen, werden fcstgcnommcn und am II. Oktober 1971 vom Landgericht Nürnberg-Fürth zu sechs bzw. fünf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. 21. Dezember 1970: Der fünfjährige Stefan Arnold wird in München ent führt. Nach der Zahlung von 25.000 DM Lösegeld durch die Eltern kommt das Kind einen Tag später frei. Als Täter

drei Millionen DM Löscgcld, und Evelyn wird daraufhin frcigelassen. Nach einer Großfahndung stellt die Polizei den größten Teil des Geldes sicher und nimmt die Täter fest. Am 27. März verurteilt das Landgericht München den 29jährigen Wärmelechnikcr Peter Knapp zu zehncinhalb und den 2bjiih- rigen Bauschlosser Johann Mittcrmeicr zu neun (ähren Freiheitsstrafe. 15. November 1973: Der 26 Iahte alte Schweizer Marcel-Renc Gyger ent führt den siebenjährigen Michael Stange aus der elterlichen \Vohnung

mannes Günter Schult wird die Kauf- mannsfrau Anncmickcn Gregorzcwski aus ihrer Villa bei München entführt und zwei Tuge lang fcstgchalten. Mit der Geiselnahme wollte Schuh.von dem Ehemann der Entführten 200.000 DM cinlrcibcn, die dieser ihm angeblich schuldete. Das Münchner Landgericht verhängte im Jänner 1976 sechs (altre und zwei Monate Freiheitsstrafe gegen die Haupttäter. 9. fufi 1974: Die Zwiliingsbriider Hans und Fritz Probst (32) stoppen auf einer Straße durch einen umgelegtcn Baumstumpf

das Auto des 47 )ahre alten Bauunternehmers Heinz Otto Pritlz und halten ihn vier Tage lang in einem Wochenendhaus in Eppenbrunn (Kreis Pirmasens) gefangen. Prinz kommt ge gen Zahlung von 100.000 DM Löscgeld durch seine Firma frei. Beide Brüder werden später gefaßt und am 19. jänncr 1976 vom Landgericht Kaiserslautern zu je fünfeinhalb Jahren Freiheitsentzug verurteilt. 3. September 1974: Die Polizei nimmt in Bad Mergentheim drei Männer fest, die den 19jährigen Bruder eines Ge schäftsmannes

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Page 12 of 20
Date: 01.03.1960
Physical description: 20
machen: „Wroclaw ist, war und bleibt für ewig pol nisch!“ Die wirklichen Breslauer aber, die über ganz Deutschland verstreut leben, weigern sich entschieden, diese polnische Propaganda phrase anzuerkennen. Die Konflikte des Innsbrucker Landrichters Beck Das Landgericht Innsbruck hatte unter den Gerichten stets eine besondere Bedeutung, zu nächst als Gericht in der Residenz des Landes fürsten und dann als Mustergericht für die anderen Landgerichte Tirols. Auf Grund des Hofdekretes vom 1. Jänner 1784 wurde

das Landgericht Innsbruck als „Stadt- und Land- recht“ neu organisiert. An Stelle von gewähl ten Richtern trat die Ernennung. Nach der Okkupation Tirols durch Bayern (31. Jän ner 1896) wurde ein bairischer Jurist Chef des Innsbrucker Landgerichtes; eine bairische Verordnung vom 21. November 1806 führte die bairische Rechtsprechung in Tirol ein; die definitiven Landrichter in Tirol wurden aber erst am 8. März 1809 ernannt. Am 12. März 1809, an einem Sonntag, langte eine Truppe bairischer Soldaten

und da dort inzwischen Rühe eingetreten war, empfahl Beck die Ein stellung der Konskriptionen und Exekutio nen. Das Landgericht amtierte damals unweit der Innbrücke. Nachdem die tapferen Tiro ler Bauern über die feindliche Besatzung am 13. April 1809 einen glänzenden Sieg errun- . gen hatten, statteten sie auch dem Land richter Beck einen ungebetenen Besuch ab. Eine Bauernsohar forderte von Beck die Öff nung des Archivs. Da der Schlüssel nicht gleich gefunden wurde und die Eisentüre dem Drucke widerstand, mußte

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Page 4 of 20
Date: 01.03.1960
Physical description: 20
die einwandemden Polen. Plakate wollten ihnen sofort glauben machen: „Wroclaw ist, war und bleibt für ewig pol nisch!“ Die wirklichen Breslauer aber, die über ganz Deutschland verstreut leben, weigern sich entschieden, diese polnische Propaganda phrase anzuerkennen. Die Konflikte des Innsbrucker Landrichters Beck Das Landgericht Innsbruck halte unter den Gerichten stets eine besondere Bedeutung, zu nächst als Gericht ln der Residenz des Landes fürsten und dann als Mustergericht für die anderen Landgerichte

Tirols. Auf Grund des Hofdekretes vom 1. Jänner 1784 wurde das Landgericht Innsbruck als „Stadt- und'Land recht“ neu organisiert. An Stelle von gewähl ten Richtern trat die Ernennung. Nach der Okkupation Tirols durch Bayern (31. Jän ner 1,806) wurde ein bairischer Jurist Chef des Innsbrucker Landgerichtes; eine bairische Verordnung vom 21. November 1806 führte die bairische Rechtsprechung in Tirol ein; die definitiven Landrichter in Tirol wurden aber erst am 8. März 1809 ernannt. Am 12. März 1809

noch nicht vertraut. Axams gehörte zu seinem Gerichtsbezirk und da dort inzwischen Ruhe eingetreten war, empfahl Beck die Ein stellung der Konskriptionen und Exekutio nen. Das Landgericht amtierte damals unweit der Innbrücke. Nachdem die tapferen Tiro ler Bauern über die feindliche Besatzung am 13. April 1809 einen glänzenden Sieg errun- . gen hatten, statteten sie auch dem Land richter Beck einen ungebetenen Besuch ab. Eine Bauernsohar forderte von Beck die Öff nung des, Archivs. Da der Schlüssel nicht gleich

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Page 2 of 12
Date: 27.02.1957
Physical description: 12
gebilligt hat. Auf der gleichen Sitzung wird dem Mon tanparlament der vom belgischen Sozialisten Fayat im Namen des Marktnusschusscs aus- zuarbeilcndc parlamentarische Bericht über die Zusammenschlüsse vorliegen. Noch einmal Reichstagsbiandpiozeß ? Berlin. 28. Februar. Auf Antrag eines Bru ders des im Reichstagbrnndprozeß zum Tode verurteilten und Hingerichteten Holländers Mnrintis van der Lubbe beschäftigt steh gegenwärtig ein Westberliner Landgericht tnit den damaligen Vorgängen. Nach Ansicht

Westberliner Juristen wird das Landgericht das Todesurteil — wie ln dem Antrag gefor dert — formell nuCheben, weil van der Lubbe nur auf Grund einer nachträglich erlassenen Notverordnung verurteilt worden war. Nacli rochtsstaatllchon Grundsätzen hätte diese Strafe niemals ausgesprochen werden dürfen. Die Hauplschwierlgkcit liegt für das Land gericht. nach Meinung der Juristen aber darin, sich auf Grund der unvollkommenen Unter lagen ein Urteil darüber zu bilden, ob und wie van der Lubbe zu bestrafen

gewesen wäre. Bei einer formellen Aufhebung des damaligen Urteils müßte das Landgericht eine neue Strafe festsetzen. Mit einem baldigen Entscheid wird wegen der schwierigen Ma terie nicht gerechnet. Deiizit in Hollands Staatshaushalt Den Haag, 26. Februar. Die niederländische Zweite Kammer begann am Dienstag mittags die Debatte über den Rcglerungsvorschlag, durch eine Anzahl von Steuererhöhungcn die öffentlichen und privaten Ausgaben in Hol land einzuschränken und das für dieses Jahr auf eine Milliarde

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Page 35 of 40
Date: 22.10.1977
Physical description: 40
, wo jeder sich mit Hauswirt schaft und Gütcrkultur abgeben muß, eine Last sei, ist wohl unverkennbar.“ Er schildert nun die Verhältnisse in Auer und dann ist folgende Stelle sehr bezeichnend: „...deswegen hat die Ge meinde Auer bereits am 24. Juli 1822 eine Eingabe dem töbl. Landgericht Ncumarkt überreicht, allein sic erhielt Sind aus den in der Gemeinde wohnendem Gemeindemilgliedern sehr wenige, die zur Tagung der Gemeindeämter geeignet und tauglich sind, und wird ihre Anzahl die Zahl zehn wohl kaum überschreiten

bindlichkeiten gebe“. Die Erfahrung habe aber gelehrt, daß es unmöglich sei, eine Gemeinde ohne Schreiber zu verwalten. Deshalb — so heißt es — bitten die Unterzeichneten Gemeinden, daß das lobi. Landgericht bei der Ober behörde erwirken wolle, daß „ein sala rierter Gemeindeschrcibcr allergnädigst bewilliget werde“. Zur „Unterstützung der gehorsamsten Bitte“ werden dann mehrere Gründe an geführt. Es heißt da u. a., daß sowohl unter der ehemaligen österreichischen Regierung (gemeint ist die Zeit

vor den Tiroler Freiheitskämpfen) als auch unter der bayerischen und nachfolgenden ita lienischen Regierung (bayerisch 1805 bis 1810, italienisch 1810 bis 1814) eigene „salarierte“ Gcmcindesckretäre angestcllt waren, und da die Amtsgeschäfte jetzt zugenommen, hätten, brauche es diese um so notwendiger. Dem Landgericht dürfte es wohl selbst bekannt sein, daß auf dem' Lande außer den Seelsorgern oder Lehrern selten ein Individuum ist, das im Lesen und Schreiben die notwen digen Fertigkeiten besäße. Abschließend

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Page 27 of 41
Date: 17.12.1977
Physical description: 41
” verweigerte. Weil die hier aufge zeigten Fälle alle aus der Gemeinde Auer stammen, so könnte dies leicht zum Trugschluß verleiten, daß die wirt schaftliche Lage hier ausnehmend schlecht gewesen wäre: das wäre irrig, denn die Dinge lagen damals im ganzen Lande ungefähr gleich. Dem Abgewiesenen wurde der Ent scheid meist unter ganz ungeschminkter Angabe der Gründe schriftlich milge teilt. Machte er von seinem Rekursrecht beim zuständigen Landgericht Gebrauch, so verlangte dieses von der Gemeinde- Aufklärung

über den Fall. War schon die Mitteilung an den Interessierten schonungslos, so war der Schriftver kehr mit dem Landgericht manchmal von fast schockierender Offenheit. Hier also (zur ergötzlichen Lektüre nach hun dert lahren) eine kleine Auslese abge wiesener Ehegesuche: Nicht seilen versuchten Ehekandida ten durch falsche Vermögensangaben die Gemeinde irrezuführen; da diese aber selber Erkundigungen einzog, fruchtete dies wenig. Da schreibt bei spielsweise 1852 Kaspar P.. aus Tra min gebürtig, aber schon

. Gemeindevorste hung Auer, am 17. Jänner 1865.“ Der so schroff Abgefertigte ließ aber den Mut nicht sinken und brachte beim Landgericht Ncumarkt Rekurs ein. Die ses verlangte von der Gemeinde Infor mationen. und wenn wir die Kopie der eingesandten Antwort lesen, sind wir schockiert über die schonungslose Art derselben. Einige markante Stellen aus diesem Bericht: „... die Gründe welche der Bittsteller in seinem Gesuche an gegeben hat. sind leere Prahlerei, ... er arbeitet nicht einmal auf seinem kleinen Gütl

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Page 12 of 20
Date: 05.07.1982
Physical description: 20
Aus Passeiers alten Tagen Recht und Ordnung in früheren Zeiten - Von Christoph Gufler In Tirol unterschied man seit dem Mittelalter stets zwischen der soge nannten hohen und der niederen Gerichtsbarkeit. Nur erstercr, welche auch Blut- und Malefizgerichtsbarkeit genannt wurde, stand cs iu, Verbrecher zum Tode zu verurteilen bzw. dieses Urteil zu vollstrecken. Im Burggrafen amt übte, von einer zeitlich begrenzten Ausnahme .abgesehen, als einziges das Landgericht Meran diese Funktion

.“ Wie hieraus ersichtlich, waren also alle „matcfizschuldigcn Personen" an das Landgericht Meran abzulicfern, das in obigem Zitat in Erinnerung seiner Entstehung und Abhängigkeit vom Amt des Burggrafen als oberste richterliche Instanz nach dem Landesfürsten, als „Burchgrafenamt“ bezeichnet wird. Auch in der Folge erscheint Passcicr stets als Schubgcricht (vom „Übcrschic- ben“ der Delinquenten) zum Landge richt Meran, wie folgender Passus aus dem Urbar des Gerichtes Passcicr von 1583 bestätigt: „Die Atzung

(Verpfle gung) der Malefizpersonen, ,itcm die Unkosten der Gerichtsgcschworcncn, so zur strengen Frage des Malefiz erfor dert werden und auch was über die Überantwortung gcmeltcr Verbrecher an Meran in das Landgericht ergeht, das soll der Pfandherr bestreiten." Die Übergabe der schweren Verbre cher, welche am Kreuz ober der Zeno- bürg zu erfolgen hatte, geschah — zu mindest um 1600 herum — nach folgen dem Ritual: der Passeicrer Richter lie ferte den Schübling bis zur Zenoburg

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Page 3 of 10
Date: 16.03.1960
Physical description: 10
Mann kamen größenmäßig den Heeren gleich, mit denen die Schlachten jenpr Zeit geschlagen wurden. Die Auszüge von 1552, 1605 und 1703 1552 waren aus ganz Tirol 15,000 Mann auf- geboten. Aus Algund zogen 18 Mann Ins Feld, aus dem Landgericht 121. Von den 18 Mann kamen 8 aus dem Dorf, 3 aus Mühlbach, 3 aus Oberplars, 2 aus Vellau und je einer aus Mltterplars und Aschbach. Grundlage der Aushebung war die Anzahl der Höfe, wobei zu beachten Ist, daß im Dorf auf drei Höfe ein Knecht kam. Dies alles ent

sprach dem Verhältnis von 1 zu 3, auch Im Landgericht war es im allgemeinen so. Offen sichtlich trug der historisch älteste Kern Al- gunds — Dorf und Oberplars — die Hauptlast. Die Ausrüstung war mangelhaft, nicht nur die der Algunder, auch der des Landgerichtes. Nur fünf Algunder waren mit der alten, seit 1420 gebräuchlichen Hackenbüchse, die ohne hin durch die Muskete technisch bereits über holt war, ausgerüstet. Die anderen stellten sich nur in Rüstung oder mit einem Spieß. Noch 1605

Handwerker le benswichtig. Im März 1703 stellten sich wiederum 21 Al gunder zur Verfügung, ausnahmslos mit Musketen bewaffnet, anläßlich des „General- aufgebotes“. Aus dem ganzen Landgericht strömten 141 herbei. Die Kämpfer aus dem Burggrafenamt hatten sich an einem bestimm ten Orte innerhalb einer jeden Gemeinde ein- zuflnden. Die Algunder trafen sich zusammen mit denen aus Plars und Forst auf dem Platze vor dem Kloster zu Stainach. Die Mannschafl hatte solange auszuharren, bis ihr durch den Vorsteher

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Page 5 of 16
Date: 14.11.1962
Physical description: 16
anzuhören. So kam es. daß mit der Zeit die alten Grafschaften in mehrere Ver waltungsbezirke zerfielen, die von Burgher ren verwaltet wurden. Diese Burgherren waren nichts anderes als ehemalige Dienst leute der Grafen oder der Bischöfe, von denen sie Burgen und Güter zu Lehen hat ten. Die Verwaltungsbezirke hießen Land gerichte und umfaßten gewöhnlich das Ge biet einer damaligen Pfarre und einer öffent lichen Dingstätte. Auch in der Brixner Gegend entstand um 1140 ein solches Landgericht, das die alte

, die diesem einflußreichen Ges chi echte der Her ren von Volteberg angehörte. Sie besaßen zahlreiche bischöfliche Lehen in der Um gebung von Brixen, ihr Hauptsitz war aber ihr Stadtsohloß ln Brixen, von dem aus sie ihre verschiedenen Aemter ausübten. Sie waren also bischöfliche Schloß- und Stadt hauptleute und zugleich Richter lm Markt und im Landgericht, Der Meieihof in der Runggad und die bischöfliche Altstadt waren jedoch von der Gerichtsbarkeit der Voifcs- berger ausgenommen, beide unterstanden der bischöflichen

über ihre Be diensteten. Dazu kam noch das Landgericht der Herren von Rodeneck auf der anderen Seite des Eisack, das anfänglich auch Stu- fels umfaßte. Man sieht, die Gerichts- und Verwaltungsvenhältnisse waren damals eini germaßen kompliziert. Der „eiserne" Fürstbischof Die Herren von Voitsberg führten ein har tes Regiment. Sie fühlten sich mehr als Ge folgsleute der Andechser Grafen als des Bischofs und mißbrauchten ihre Machtstel lung, um die Abgaben der Bauern des Land gerichtes wie die der Marktbürger

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Page 20 of 20
Date: 25.01.1989
Physical description: 20
noch am wenigsten bei den Telfer Burschen sel ber, die gegen zehn Uhr das Wirtshaus verlassen, um heimwärts zu ziehen. Da bei lassen sie noch manchen Jauchzer und ihre Schellen hören; sie ahnen wohl nicht, daß sie schon sehr bald vor Ge richt stehen werden. Vor Gericht Am 24. März 1837 schlug für diese Tel fer Burschen — Bauernsohne und Knechte — die Stunde der Wahrheit. Sie wurden für diesen Tag in Sterzing beim Landgericht vorgeladen und hatten sich Die Beschuldigten waren: 1. Anton Freisinger 2. Nikolaus

über den Leu mund der angeklagten Burschen geäu ßert hatte und dem Landgericht nichts Nachteiliges zu berichten wußte, war am 10. Mai der Mareiter Wirt Johann Riedl vor Amt berufen, um das Geschehen am Fasnachtmontag zu schildern. Dies tat er auch und führte außerdem Klage, wie sehr er durch das Vorgehen des Pfarrers Schaden erleide; er habe nämlich einen großen Pachtschillingzu bezahlen, dann Gewerbs- und Verzehrungssteuern zu entrichten, er könne also auf derlei Ein nahmen nicht verzichten, und es sei

Pfarrers in die Seele hinein kränken.“ Am 12. Mai war der Mareiter Mesner und Schullehrer Schaiter bei Gericht vorgeladen. Er sagte, der Schellenzug der Telfer sei von jeher üblich, und es habe „wohl hin und wieder dabej Exzes se abgegeben, die aber von keiner Be deutung waren". Im September hatten sich schließlich auch noch die Gemein devorsteher von Mureit und Telfes, Silier und Walter, vor Gericht zu begeben, um sich in dieser Sache zu äußern. Dann brachte das Landgericht die Verhand lungen

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Page 31 of 40
Date: 24.09.1988
Physical description: 40
sich diese kleine Geschichte muhelos rekonstru ieren: „Am 11 September dieses Jahres" — so schreibt der Pfarrer von Wangen an das Landgericht Karneid und Jenesien. welchem die Gemeinde Wangen unter stand — „abends fiel ein vierjähriger Knabe des Johann Murr am Komasko felgull zu Wangen nicht weit von seinem Hause ubei einen Felsen Ihinabl. dessen ganze Hohe mehrere hundert Klafter be tragen mag Die Mutter, welche dieses sah. glaubte nichts anderes, als der Knabe wäre in Stucke zerfallen, und blickie mit gro ßem

Kenntnis gebracht, sondern auch belohnt zu werden; denn nach öfterer Anzeige (Mitteilung) des .Boten von und furTtroi und Vorarlberg’ sind dergleichen heldenmütige Lebens- rettungen immer von dem Landesfur- sten belohnt worden. Man ersucht ibu das löbliche k k Landgericht, diese Begebenheit an die betreffende Stelle einzubegleiten (mit zuteilen). und wenn dasselbe (Landge richt) noch mehr Aufschluß hierüber verlangt, ist sowohl die geistliche als weltliche Ortsvorstehung bereit, densel ben zu liefern

des Franz Stauder verdient wirklich belohnt und gewürdigt zu werden schloß der Ge meindevorsteher seine Aussugen. Ain 5. November 1824 übermittelte das Landgericht das Schreiben des Pfarrers von Wangen sowie das Protokoll der Aussagen des dortigen Gemeindevorste hers. zusammen mit einem befürworten den Schreiben, an das Vorgesetzte Kreis amt Bozen, und dieses wiederum leitete alles weiter an das „Landesgubermum '. also die Landesregierung in Innsbruck. Dann horte man lange Zeit nichts mehr — bis endlich

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Page 2 of 32
Date: 02.03.1995
Physical description: 32
-Em- den ist vor dem Bundesgerichtshof (BGH) wegen Verjährung endgültig geplatzt. Lehnigk-Kmden war angeklagt, als Leutnant der deutschen Wehrmacht am 13. Oktoher 1913 bei Caiazzo in der Nähe Neapels 15 Frauen und Kinder grausam ermordet zu haben. Das Landgericht Koblenz hatte im Januar vergangenen Jahres das Verfahren wegen Verjährung eingestellt Diese Entscheidung hat der BGH ge stern bestätigt Unumstritten ist. daß der da mals 20]ahrige Leutnant am Tag der Tat zunächst sieben Männer und Frauen von An gehörigen seines Zuges

hat er schießen lassen. Später hätte er sich erneut zum Tatort begeben und mit zwei Begleitern fünf Frauen und zehn Rinder im Al ter zwischen vier und 14 Jahren mit Handgranaten und Schußwaffen ermordet. Damals befand sieh Italien nach dem Sturz Mussolinis zwar im Krieg mit Deutsch land. das Landgericht Koblenz stellte jedoch fest, daß das Mas saker weder als kriegerische Handlung noch als Maßnahme zur Partisanenbekämpfung an gesehen werden dürfe. Es hielt Lehnigk-Emden - der die ver gangenen Jahrzehnte

in der rheinland-pfälzischen Gemein de Ochtendung als Architekt gelebt und gearbeitet hatte - zwar des 1 Stachen Mordes aus niederem Beweggrund für überführt, stellte aas Verfahren wegen Verjährung jedoch ein. Zur Tatzeit betmg die Ver jährungsfrist für Mord 20 Jah re. 1961) wurde sie auf 30 Jahre verlängert, 1979 ganz aufgeho ben Das Massaker war in die sem Fall im Juni 1968 verjährt. Grundsätzlich beginnt die Ver jährungsfrist mit dem Tag der Tat (13. Oktober 1943) zu lau fen. Wie bereits das Landgericht

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Page 21 of 44
Date: 17.10.1981
Physical description: 44
uns schon eine ganz an ders geartete Landwirtschaft, nämlich eine Vielfalt von angebauten Acker früchten und einen grollen Viehbestand. Wenn wir uns im folgenden mit Auer hefussen. so dürften auch in den Naelt- bargemcinden ähnliche Verhältnisse ge herrscht haben. Eine vom Landgericht Neumarkt 1845 angeordnete Viehzählung ergab für Auer folgenden Stand: Horn vieh 370, Kälber 65, Pferde 55, Schafe b3. Ziegen 123. Schweine 98. Die grolle Ziegenhaltung war dem Forstamt sehr ungelegen, da die Tiere

wir. daß in Auer auch Tabak augebaut wurde. So berich tet die Gemeinde dem Landgericht Neu markt „über verehrten Auftrag", daß drei Bürger einen bedeutenden Tabakan bau zu Handelszweekcn betreiben. I - ist dies allen voran Herr Christoph von Woltlgeuiuth mit 2800 Uuadralklaller Fläche (ein Ouadiatklafler ist ungeteilt 3,6 qm) und zirka 25 Zentner Ertrag, ferner Franz Scltgachnes mit 200 Otia- drutklaftcr im Hausanger, mit 100 Pfund Ertrag, und Thomas Staffier mit 175 Quadratklafler und 150 Pfund Er trag

. Der Genauigkeit halber, so heißt es weiter, muß angefügt werden, daß noch einige „Individuen“ Tabakpflan zen halten, die aber nur zum persönli chen Bedarf bestimmt sind. Sogar Reisanbau wurde einst ver sucht, und jene Grundfläche trägt heute noch den Namen „die Reisäcker". Ein diesbezüglicher Bericht der Gemeinde Auer an das Landgericht Neumarkt aus dem Jahre 1848 ist so aufschlußreich, daß er hier auszugsweise zitiert sei; „Dem verehrten Auftrag zufolge .. .- übersendet die gehorsamst gefertigte Ge- meinde

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Page 20 of 56
Date: 14.05.1992
Physical description: 56
Bürgcrvcrsammlungaus. Aufnahme: „D“/wd Viehmarkt auf dem Brixner Domplatz Eine Spurensuche in den historischen Kreisamtsakten des Staatsarchivs Bozen Brixen — Wie wär’s mit einem Viehmarkt auf dem Domplatz'/ Anno 1815 wandten sich Brixner Bürger, darunter nicht wenige Wirte, und die Ausschüsse des Landgerichts in einem Schreiben an das k.k. Landgericht Brixen mit der Bitte, die Viehmärkte künftig auf dem Domplatz abhalten zu dürfen. Sie meinten, daß sich dieser Platz bestens dafür eigne, weil er geräumig

die Wirtschaft beleben würde. Die Bauern und Markt besucher könnten bequem ih ren Geschäften nachgehen, und die Wirte, Handwerker und Krämer hätten ihren Vor teil. Das Landgericht ließ sich auch diesmal nicht erweichen. Daraufhin wagten es ein Dut zend Bürger, direkt ans Kreis amt zu schreiben, in der Hoff nung, dort ein Einlenken zu er flehen, doch umsonst. Auch ei ne beigelegte Erklärung der kirchlichen Behörde, daß bei entsprechender Ruhe und Ord nung der Markt auf dem Dom platz genehmigt werden kön

ne, half nichts. Das Landge richt informierte das Kreisamt über den Sachverhalt, wies dar auf hin, daß sich das Landge richts- und Rentamtsgebäude sowie das Schulhaus auf dem Domplatz befinden, und stellte empört die Fragen: „Wenn die Viehmärkte auf dem Domplatz abgehaltep würden, sollen sodann die Schulknaben unter das Vieh durchschliefen, um in die Schule zu kommen? Sollen das Landgericht und das Rentamt unter dem beständigen Geplärr des Viehes amtieren? Die Schullehrer Schule und die Geistlichkeit

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