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Page 15 of 36
Date: 20.09.1996
Physical description: 36
Erfahrung, Professionalität und Freundlichkeit sind unsere Stärke FÜR SIE! Wir erwarten Sie, oder rufen Sie uns einfach an. rss» Piavestraße 14-16 39100 BOZEN Sf'-V'f iPV» 1 Tel. (0471) 97 60 64 / 65 LUIS PICHLER Fax (0471) 981636 Mitglied von „BUON VIAGGIO NETWORK" (Das größte Reisebüro Italiens) Stark ist, wer Schwächen erkennt Mit Bernhard Johannes leitet ein Vor- und Querdenker den Industriellenverband Bozen - Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an, mit 69 wird ein Kompliment. „Ich liebe

alles, was Musik ist und bin beim man Präsident des Industriellenverbandes. Für viele andere wären Techno ebenso zu Hause wie bei der Symphonie. Am allerliebsten diese Worte eine Beleidigung: Für Bernhard Johannes (hoffentlich) aber höre ich Reggae“, sagt er lächelnd. „Ein Unter nehmer darf nicht immer nur von Bilan zen reden. Es braucht auch Freiräume, in denen er sein geistiges Po tential wieder entdecken und sammeln kann“, sagt der designierte Präsident des Industrielien verbandes, Bernhard Johannes. Foto

: „D“/ Otto Ebner „Dolomiten Herr Johannes, Sie werden die Geschicke des Industriellenverbandes bis ins Jahr 2000 leiten. Haben Sie das Amt geme angenommen? Bernhard Johannes: Wenn ich ehrlich sein soll, nein. Es war eine harte Entscheidung, denn schließlich bin ich Geschäfts führer von vier großen Firmen, darunter die Torggler Kommerz AG und die Torggler Chimica. Da halst man sich nicht mehr leicht zusätzliche Arbeit auf. Aber der Druck war zu groß. „D": Sie haben Ihre beruf liche Karriere im Bankenge

schäft begonnen, waren in den 60er Jahren bei Zuegg und sind jetzt der Boß bei Torggler. Was muß man tun, um als Unter nehmer so weit zu kommen? Johannes: Ich habe meine Lehrzeit gut genutzt. Ich war in den fünfziger Jahren bei der Banca Nazionale del Lavoro, zur Zeit, als noch die Kom pensationsgeschäfte mit Ost tirol gelaufen sind. Dann acht Jahre bei Zuegg, zuerst in der Verwaltung, dann im kommer ziellen Bereich. Zuegg war schon in den 60er Jahren im Technologiebereich sehr avant gardistisch

. Wichtig ist halt: Augen und Ohren offen halten und die Themen bescheiden an- gehen. Ein Unternehmer darf niemals sagen ,Ich weiß alles, kann alles und mach alles 1 , son dern muß seine Energie für gei stige Lemperioden setzen. „D“: Sie haben ein neues Chemiewerk in Rieii bei Rom eröffnet, waren Lieferant der Brandschutzmittel beim Bau der Innsbrucker Eisenbahnum fahrung. Was raten Sie Süd tirols Unternehmern, um sich auf internationalem Parkett zu behaupten? Johannes: Nur das Wollen al lein

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Page 3 of 20
Date: 07.06.1979
Physical description: 20
Das Konsistorium am 30. Juni Ende Juni wird Johannes Paul II. fünfzehn neue Kardinale kreieren Papst Johannes Paul IT. hat kürzlich sein erstes Konstistorium angekün digt. Es findet am Samstag, dem 30. J uni, statt. Aus ihm werden 15 neue Kardinale hervorgehen. Die Namen von 14 Kardinalen hat der Papst bereits im Mai bekanntgeben lassen. An erster Stelle steht Erzbischof Agostino Casaroli, der nach dem Konstistorium den Titel Kardinalstaatssekretär führt. Insgesamt sechs der bisher bekannten

, als ihre Vorgän-, gcr auf dem gleichen Bischofssitz bereits Kardinäle waren. Das Prinzip Pauls VI., die Kardinale so breit als möglich über die Kirche zu verteilen, daß alle Regio nen der Erde an der Papstwahl beteiligt sind, ist offensichtlich von Johannes Paul II. bei der Auswahl der Ernen nungen bewußt berücksichtigt worden. Bisher gab es insgesamt 121 Mitglie der des Knrdinalskollcgiums. 107 von ih nen sind zur Zeit papstwahlberechtigt, da sie das 80. Lebensjahr noch nicht über schritten

vor einigen Monaten gewesen ist, erhält einen Kar dinal. Afrika geht „leer aus“. Der Jüngste unter den ricucn Kardina len,- die Papst Johannes Paul II. am kommenden 30. Juni kreieren wird, ist sein Landsmann Franciszck Macharski, 5 (jährig. Der Älteste ist der Pariser Nun tius Egano Righi-Lambcrtini mit 73 Jah ren. Das Durchschnittsalter der neuen Kardinäle liegt bei 61 Jahren. Papst Johannes XXIII. hat drei Kardi näle „in pectore" ernannt: ihre Namen wurden nie bekannt. Paul VI. bezeichne- te vier Kardinäle

Konsisto rien statt: 18. Februar 1946 (32 neue Kar- dintilc) und 12. Jänner 1953 (24 Kardinä- lc). Johannes XXIII. führte 5 Konsisto rien durch (1958, 1959, 1960, 1961, 1962); Paul VI. kreierte sechsmal Kardi näle. Seit 1586 bis unter dem Pontifikat von Pius XIf. war das „Plenum“ der Kardi näle auf 70 festgesetzt. Urjtcr Johannes XXIII. gab es 88 Kardinäle, unter Paul VI. 121, und jetzt unter dem Pontifikat ’ Johannes Pauls H. sind es 136 Kardinä- lc. Pius XII. hatte den Anstoß zur Inter

, ein Au stralier und ein Armenier. 1953 waren cs 14; erstmals ein Inder (Valcrian Gar- cias). Damals wurde auch Angelo Giu seppe Roncalli, der spätere Johannes XXIIL. Kardinal. Unter Johannes XXIII. wurden 1959 erstmals ein Japaner, ein Afrikaner (Lau- rcan Rugambwa) und ein Philippiner Kardinal. In seinem ersten Konsistorium (1958) machte Johannes XXIII. Giambat tista Montini, den späteren Paul VI.. zum Kardinal. 1961 ernannte er nur 4 Kardinäle (3 Ausländer). Im Verlauf der sechs Konsistorien unter Paul

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Page 3 of 8
Date: 07.12.1940
Physical description: 8
o. D r e f s a u o ii e. B r u n i c o und Vipiteno: An Wochentagen von 8.3(1 bis 12 Uhr und von II bis 18.30 Iffir: an Samstagen und Vor abenden von Festtagen: Von 8.30 bis 12.30 Uhr und von 11 bis 18.30 Uhr. Für die übrigen (Semeinben der Provinz: An Wochentagen von 8,30 bis 12 Uhr und von 14 bis 18.30 Uhr. An Samstagen und Vor abenden von Festtagen: Von 8 bis 12 Uhr und von 11 bis 18.30 Uhr. j beseitigt rasch die Schmerzen ua G.MANZONI 8 C* MILANO - VIA V. VELA. S Irr dev Sonntasts-Stille Das erhabenste Evangelium Johannes, der Sohn

des Zebedäus, eines (wahrscheinlich in der Stadt Bethsaida am See Eenesareth wohnhaften) Fischers in Galiläa und der Salome einer Verwandten der Mutter des Herrn, Bruder des Jakobus, der in bezug auf ihn „der Aeltere' genannt wird, war wie lein Vater und sein Bruder von Beruf Fischer, ohne deshalb arm zu sein, gehörte doch auch seine Mutter zu den Frauen, welche den Herrn und seine Apostel aus ihrem Permögen unter stützten. Johannes war ungelehrt, aber nicht unge bildet. Von Charakter war er mild und innig

, dabei aber entschieden und feurig, weshalb er vom Heiland „Sohn des Donners' genannt wurde. Christum lernte er durch Johannes den Täufer kennen, dem er sich als Jünger anqe- fchlossen hatte. Die erste Unterredung mit Jesus machte auf Johannes einen solchen Eindruck, dast er sich nicht so bald von dem neuen Lehrer zu trennen vermochte und ihn nach Galiläa und noch weiter begleitete. Nach dem reichen Fischfänge folgte Johannes dem Rufe des Herrn zu einem vollkommenen Leben, verliest

. Unter Nerva (römischer Kaiser von 06 bis 08) durfte Johannes nach Ephesus zurückkehren und starb dort unter Trajan (römischer Kaiser von 08 bis 117, der erste Provinzler aus dem Thron), über 00 Jahre alt als der einzige Avostel eines unblutigen Todes. Nach seiner Rückkehr von Patmos nach Ephesus schrieb er das nach ihm benannte Evangelium und seine drei Briefe. Seine bedeutendsten Schüler waren die Heiligen Polykarp. Ignatius und Papias. „Johannes der Avostol' — berichtet der hl. Hieronymus (gestorben

der ersten drei Evangelien, deren Inhalt er in allem als wahr bestätigte, zu der Feststellung gelaugte, dast sich dieselben auf das letzte Lebensjahr des Herrn, in dem er auch litt, das Jahr nach der Eefangenjetzung des hl. Johannes des Täufers, beschränken (Das ist hinsichtlich des ösfeyt- Es wird den nach und nach einlaufenden For mularen für den Bedarf und für die endgültige Zuweisung Rechnung getragen. Der Verfügbarkeit der Mengen van Oel und Fett Rechnung tragend, werden die Produktions firmen

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Page 3 of 24
Date: 02.06.1983
Physical description: 24
Vor 20 Jahren starb Johannes XXIII. Das Grab kann sein Erbe nicht einschließen - Er veränderte entscheidend die Kirche ■ „Das 21. Ökumenische Konzil... teil! die Lehre rein und unversehrt überliefern. Wir haben aber nicht allein die Pflicht, diesen kostbaren Schau zu hüten, gleich als ob uns allein die Vergangenheit beschäftigte. Wir müssen uns vielmehr mutig und ohne Furcht an das Werk machen, das unsere Zeiten erfordern. Die wahre Lehre... soll im Licht der moderenen Forschungen

und der Sprache des heutigen Denkens dargelegt und erforscht werden. Manmußdie Substanz der alten Lehre und des Glaubensschat zes von der Formulierung ihrer sprachlichen Einkleidung unterscheiden..." Mit diesen Worten eröffnete Johannes XXIII. am 11. Oktober 1962 das Konzil. Papst Johannes XXIII. gab nicht nur dem Konzil, sondern der ganzen Kirche eine Wegweisung, die bis heute weiter wirkt. Vor 20 Jahren, am 3. Juni, dem Pfingstmontag 1963, starb Johannes XXIII., beweint von einer Million Men schen, die tief

ergriffen auf dem Peters platz im Gebet sein Sterben begleitet hatten, beweint und betrauert aber au.ch — weit über die katholische Kirche hin aus — von ungezählten Menschen in al ler Welt, die diesen Angelo Roncalli ge liebt hatten und denen sein Sterben und sein Tod nahegingen wie der Verlust eines geliebten Angehörigen. „Der Geist, mit dem Papst Johannes unsere Epoche durchdrungen hat, kann nicht erlöschen. Das Grab kann sein Er be nicht einschließen. Können wir je mals den Weg verlassen

, den er uns groß artig für die Zukunft vorgezeichnet hat? Er wäre undenkbar!" Diese Worte sprach wenige Tage nach dem Tod Johannes' XXIII. Giovanni Battista Montini, da mals Erzbischof von Mailand und weni ge Wochen später—als Paul VI.—selbst Papst der römischen Kirche. Am 28. Oktober 1958 als Nachfolger Pius’ XII. zum Papst gewühlt und allge mein wegen seines schon fortgeschritte nen Alters als „Obergangspapst“ be- 80 kleine Gruppen von Kirchenverant wortlichen haben in den vergangenen Monaten christliche

von einer „Aula Be trachtet, hatte Johannes XXIII. in den nicht einmal fünf Jahren seiner „Regie- rungszcit“ (welch unpassendes Wort bei diesem demütigen Diener der Kirche und der Menschen!) die geistige Land schaft in der katholischen Kirche und zum Teil auch in der nichtkatholischen Welt entscheidend verändert. Mit dem Elan eines Jungen nahm ereine tiefgrei fende Erneuerung der Kirche in Angriff. Fenster und Türen der Kirche sollten aufgestoßen werden und frischer Wind durch das Haus der Kirche streichen

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Page 5 of 16
Date: 06.06.1968
Physical description: 16
•Y . i :-V .. *. K . - $ £ | l Die Kirche und der Dialog Fünf Jahre nach dem Tod Johannes XXIII. Über eine Initiative von kommunisti scher Seite, in Polen ein Denkmal für Papst Johannes XXIil. zu errichten, ist kürzlich wieder Streit entstanden. Der polnische Episkopat ist nicht nur weit davon entfernt, die Initiative zu be grüßen, er hat. die Gläubigen gewarnt, daß die Initiative im Grunde nur dar auf gerichtet sei, Spaltungen und Un frieden unter sie zu tragen. Die Idee der polnischen

Kommunisten ist nicht ori ginell. Ein ähnlicher Vorfull hat sich vor einigen Jahren bereits in der Gegend von Neapel ereignet, wo die lokale KP begonnen halte, Sammlungen für ein Denkmal zu Ehren „Johannes' des Gu ten* cinzulcitcn. Auch dort hat der Ortsbischof seine Herde warnen müssen, daß sie nicht ihrem spontanen Gefühl der Liebe und Verehrung für den ver storbenen Papst folge und der kommu nistischen Propaganda auf den Leint gelte. Denn zweifellos war die Initiative in beiden Fällen

, daß die Bemühungen der Kirche, mit den Regie rungen der kommunistischen Länder, die eine katholische Bevölkerung haben, zu einem Modus vivendi zu gelangen und damit ihre Existenz zu sichern und wo möglich zu verbessern, weiter zurück- reichen als auf Johannes XXIII. Wir haben ein Zeugnis des Privatsekrelärs von Pius XIL, des Jesuiten Robert Lei ber, daß auch dieser Papst immer wie der einen Versuch unternahm, mit Mos kau ins Gespräch zu kommen, allerdings ohne Erfolg. Trotzdem wird das An gebot eines Dialogs

mit den Kommuni sten und die Ocffnung zum Osten mit Recht als kennzeichnend für den Ponti fikat Johannes' XXIII. betrachtet. Einige Episoden in dieser Richtung haben Sen sation hervorgerufen, in positiver oder negativer Auslegung, je nach dem Stand punkt. Weder Pius XII. noch Stalin waren ihrer politischen Formung und ihrer ideologischen Struktur nach imstande, die Barriere des wechselseitigen Miß trauens zu überwinden. Pacelli hat seit den persönlichen Erfahrungen, die er mit den Spartakisten in Deutschland

nach dem ersten Weltkrieg hatte, einen antikommunistischen Affekt gehabt, und man darf wohl auch annchmen, daß er lange Zeit hindurch die kommunistische Gefahr füi größer ansah als die national sozialistische. Doch schon zu Lebzeiten der beiden Männer begann sich die Atmosphäre vorzubercitcn, in der dünn Johannes XXIII. seine überraschenden Ocffnungcn vornehmen konnte. Die Aera der Exkommunizierung der Kom munisten und aller; die ihnen helfen, war zu Ende, und die andere, die einen Unterschied zwischen Irrtum

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Page 3 of 48
Date: 18.05.2000
Physical description: 48
Ein beeindruckendes Bild, das um die Welt ging: Der Papst vorder Klagemauer in Jerusalem. Rauten Die Höhepunkte seines Pontifikats VATIKAN/Jubiläum Papst Johannes Paul II. heute 80 Die bedeutendste moralische Autorität der Welt - Ein virtuelles Gespräch Vatikan (alp) - Um die christ liche Botschaft als Hirte der Katholiken zu verbreiten und die Einheit der Kirche zu wah ren, hat Johannes Paul n. bis jetzt 13 Enzykliken gcsclme- ben und über 90 Pastoraireisen in alle Itile der Welt unter nommen

. Die Höhepunkte sei nes nunmehr fast 22 Jahre dau ernden Pontifikats sind so zahlreich, dass sie hier nur in Stichworten wiedergegeben werden können: Das Treffen der Religions vertreter aus aller Welt in As sisi, der erste Besuch eines Papstes in der Synagoge von Rom, die erst vor wenigen Wo chen erfolgte große Veige- bungsbitte der Kirche für die Verfehlungen der Christen im Laufe der Geschichte, seine jüngste, viel beachtete Reise ins Heilige Land. Papst Johannes Paul n. hat Bilder geprägt, die zu Sym

- Vatikan (alp) - Auch der Papst ist mittlerweile alt geworden. Er selbst hat dies in einem be wegenden Brief im vergange nen Oktober unterstrichen. Der Text zu dem viel beachteten Schreiben an die alten Men schen enthält sehr persönliche, fast intime Bekenntnisse des 80-jährigen Kirchenoberhaup tes. „Auch ich bin mittlerweile alt geworden. So verspüre ich den Wunsch, mit euch alten Menschen ins Gespräch zu kommen“, schreibt Johannes Paul II. Was ihn im Alter bewegt, un terscheidet sich kaum

von dem, was andere alte Menschen auch denken und fühlen. Es ist vor allem die Erkenntnis über das „unerbittliche Verrinnen der Zeit“. Es skizziert die Leiden der zurückliegenden Jahrzehn te, die er als Pole, Schulfreund von jüdischen Kindern und Nachbar von Ausschwitz wie kein anderer Papst miterlebt hat. Doch Johannes Paul sieht im Rückblick auch Positives. Er erinnert an das wachsende bolen des Jahrhunderts gewor den sind: eine zitternde Hand an der Klagemauer von Jeru salem, ein lebensgefährlich verletzter Papst

versun kener, großer Marienverehrer in einem Heiligtum irgendwo auf der Welt. Bewusstsein vom Selbstbe stimmungsrecht der Völker, die zunehmende Achtung vor den Minderheiten, den Dialog der Religionen, die Fortschritte in der Medizin, die Anerkennung der Würde der Frau sowie die Ausbreitung von Demokratie - wenn auch die Verbindung von Freiheit und sozialer Gerech tigkeit noch nicht gelungen ist. In weiteren Abschnitten des bewegenden Schreibens wen det sich Johannes Paul n. rein philosophischen

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Page 4 of 16
Date: 04.06.1963
Physical description: 16
reichs äußerten in ersten Kommentaren eine gewisse Besorgnis über die künftige Entwick lung der Politik des Vatikans. Man fragt sich offen, ob die Tenddhz von Johannes XXIII., die in seiner Friedensenzyklika zum Aus druck kam, weiter verfolgt werden wird. Zehn Tage Trauer in Spanien Madrid, 3. Juni. In Spanien ordnete die Regierung sofort nach Bekanntwerden des Todes von Papst Johannes XXIII. für zehn Tage offizielle Trauer an. Alle öffentlichen Veranstaltungen wie Kino, Theater oder sportliche

Darbietungen wurden abgesagt. Die Bevölkerung Spaniens trauert um Jo hannes XXIII., der das iberische Land vor seiner Papstzcit während einer langen Rund reise gut kennengelernt hatte. Vide Botschaf ten des Heiligen Vaters hatten den Spaniern gegolten. Der 86jährige Primas von Spanien, Kardinal Dr. Pia y Deniel von Toledo, wür digte in einer Rundfunkansprache die histo rische Persönlichkeit des verstorbenen .Pap stes. Holland: Mqnn von Weltioimat Den Haag, 3. Juni. Die Nachricht vom Tode Papst Johannes

XXIII. ist auch in den Nie derlanden mit großer Trauer aufgenommen worden. Fernsehen und Rundfunk änderten ihre Programme. Der niederländische Ministerpräsident nann te in einer Ansprache im niederländischen Fernsehen Papst Johannes einen Mann von Weltformat, der die Stimme des Weltgewis sens gewesen sei und nicht nur Oberhaupt einer Kirche. „Laßt uns hoffen“, sagte er, „daß der Kurs, den Papst Johannes einschlug, nicht geändert wird.“ Beileidstelegramm Chruschtschows Moskau, 3. Juni

. In einem Beileidstele gramm an den Vatikan erklärt der sowjeti sche Ministerpräsident Chruschtschow: „Wir werden Johannes XXIII. in guter Erinnerung behalten. Seine fruchtbare Tätigkeit für die Erhaltung und Festigung des Friedens brach ten ihm weitgehende Anerkennung und Re spekt unter den friedliebenden Völkern.“ Kadar teilt die tiefe Trauer Budapest, 3. Juni. Der ungarische Minister präsident und Erste Sekretär der kommu nistischen Partei Ungarns, Janos Kadar, hat laut Radio Budapest an das vatikanische

haben um 22 Uhr den Tod des Heiligen Vaters an der Spitze ihrer Nachrichtensen dungen bekanntgegeben. Der Sender Prcß- burg nannte den Verstorbenen „einen Mann, der durch seine Friedensbemühungen in den Herzen aller Menschen ohne Unterschied ihrer Weltanschauung einen Platz gewinnen konn te. Johannes XXIII. hat sich seit Anbeginn seiner Herrschaft für die Koexistenz zwischen Staaten mit verschiedenen Gesellschaftsord nungen eingesetzt, und unter seiner Herr schaft konnte auch das Verhältnis

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Page 6 of 36
Date: 07.10.1998
Physical description: 36
Handeln der Kirche, etwa in der Kranken pflege, der Sterbebegleitung und der Betreuung von ge sellschaftlichen Randgrup pen, Frauen bereits de facto „überzeugende Diakonin nen“. Umso wichtiger sei es, Nr. 232 - flgfflÜtrftett Der „neue Moses“ resigniert nicht Am 16. Oktober vor 20 Jahren wurde Karol Wojtyla zum Papst gewählt Fast immer unterwegs, predigend, mahnend, Hände schüttelnd - so vor allem hat ihn die Welt kennengelemt. Wie kein anderer Papst unternahm Johannes Paul II. weite Reisen

, um katholische Gemeinden rund um den Globus im Glauben zu stärken, aber auch, um ihre Verbindung zur römischen Kir chenzentrale zu festigen. Und wie keiner seiner Vorgänger versteht er es, mit Massen und Medien umzugehen. Seit genau 20 Jahren regiert Papst Johannes Paul II. die katholische Kircne. KNA-Bild lung zum „Dialog für Öster reich“ die Delegierten dafür aussprechen, daß die Bischö fe, wie im Kirchenrecht vor gesehen, um eine Ausnahme regelung (Indult) in Rom an- suchen. Die Fachtagung

. Albert Bie- singer erinnerte daran, daß der Diakonat der Frau sowohl Vatikan (Kathpress) - In der vergangenen Woche be rieten Theologen aus aller Welt über ein mögliches Schuldbekenntnis der Kirche für Verfehlungen in der Ver gangenheit. Unter Vorsitz von Kardinal Joseph Ratzinger diskutierte die Internationale Theologen-Kommission über „das Verhältnis von Kirche und Vergehen der Vergangen heit“. Papst Johannes Paul II. hat te alle Christen im Vorfeld der christlichen Jahrtausend wen

Castelgandol- fo durch Schwimmen fit hielt. Das alles ist passé. Die Stra pazen des langen Pontifikates, besonders bei seinen Pastoral- visiten, haben Johannes Paul gezeichnet. Zwar nimmt er selbst nur ungern Abschied von der lange gepflegten Selbstdar stellung als sportlicher Super missionar, als physisch und psy chisch starker Kirchenführer. „Ich fühle mich jung, trotz mei nes Alters“, beteuerte der 78jährige. Doch wer ihn direkt erlebt oder auf dem Bildschirm sieht, nimmt einen gebeugten Greis wahr

, dessen rechte Hand zittert, der oft nur mühsam sprechen und seit Einsetzung eines künstlichen Hüftgelenks nur mit Mühe gehen kann. Den noch: Der zähe Pole im Vatikan gibt nicht auf. Rücktrittspläne? Keine Spur. „Eure Heiligkeit, Sie müssen.sich schonen“, mah nen seine Ärzte. Er schlägt die Mahnungen in den Wind. Sein Reiseprogramm wurde nicht gestrichen, nur ein bißchen re duziert. Was treibt diesen Papst? Ein enormer missionarischer Eifer, der ganz verschiedene Facetten hat. Johannes Paul gibt An stöße

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Page 3 of 28
Date: 29.03.1979
Physical description: 28
Donnerstag, den 29., März 1979 — Nr. 73 DIE KIRCHE IN DER WELT Neue Enzyklika fordert den Vorrang der Etik vor der Technik Die mit Spannung erwartete erste Enzyklika des Papstes aus Polen, wurde vor 14 Tagen, veröffentlicht (vgl. „Dolomiten“ vom 16. März 1979, Seite 1). Das mehr als.hundert Seiten starke Dokument trägt den Titel „Redemptor hominis" („Erlöser des Menschen"). Das Schreiben ist kennzeichnend für das theologische Denken und den Führungsstil von Johannes Paul

11. und von einem großen Opitimismus geprägt. Es befaßt sich mit der Würde und den Rechten der Menschen, fordert den Vorrang der Èthik vor der Technik, den Primat der Person gegenüber den Dingen, die Überordnung des Geistes über die Materie. Die folgende Zusammenfassung des Weltrundschreibens stammt aus der Feier von Weihbischof Prof. Dr. Paul-Werner Scheele, Paderborn. „Was müssen wir tun?" Auf diese. Frage, die kein Ausweichen erlaubt, gibt es für Johannes Paul II. „nur eine grundsätzliche und wesentliche Ant wort

die „Frei heit, die auf der Wahrheit begründet Ist“. Er befreit von allem, was, diese Freiheit in der Seele des Menschen, in seinem Herzen und in seinem Gewissen beschränkt, schmälert und gleichsam von den Ursprüngen her trennt". Die wahre Freihheit. ist niemals Werk der Gewalt, sie ist Frucht der Liebe. Chri stus vergießt nicht das Blut anderer, er opfert sein eigenes Blut. Er hat uns be freit, indem er uns „für ein teueres Lösegeld freigekauft“ hat (l Kor. 6, 20). Damit markiert Johannes Paul

auch an diese Dimensionen der christlichen Sendung und leitet im An schluß an das Konzil wichtige' weiterfüh rende Schritte ein. Letztlich geht es im christlichen Leben immer ums Ganze. Um den ganzen Chri stus, um das ganze Evangelium, um die ganze Kirche, um den ganzen Menschen, um die ganze Welt. Johannes Paul 11. unterzeichnet seine Enzyklika. Neben ihm steht der Substitut im Staatssekretariat Erzbischof Giuseppe Caprlo, der Stellvertreter des kürzlich verstorbenen Kardinalstaatssekretärs Villot. (KNA-Bild

anders. Er glaubt an die Herzmitte aller Wirklichkeit und baut auf sie. Er weiß um ihre Konkretgestalt, ihre Kraft, ihren Namen. Die lebendige Mitte des Glaubens ist zugleich die Selbstbestimmung Eine der wesentlichen „Neuheiten“ der ersten Enzyklika Johannes Pauls II. ist die Leidenschaftlichkeit, mit der sich ein Papst in einem Dokument dieses Ranges für die Achtung der Menschen würde und der Menschenrechte, insbe sondere der Religionsfreiheit, einsetzt. Auch die Deutlichkeit, mit der der Papst — ohne Namen

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Page 21 of 24
Date: 18.03.1967
Physical description: 24
zurückzukehren. Max Huber DIE REISEKASSE Kltty hielt die Gelegenheit für günstig. „Johannes?" „Ja, Kitty?“ „Was haben wir Ostern vor?“ Johannes sah Kitty verliebt an. „Komm in meine Arme! Schmie den wir Pläne.“ Kitty ließ es stell nicht zweimal sagen. „Du hast mir doch kürzlich zu meinem Geburtstag eine entzücken de Reisegarnitur gesch’enkt“, zwit scherte sie. „Ich tat es gern.“ „Wer eine Reisegarnitur hat, muß auch verreisen." „Erst sparen, dann reisen." „Hast du nichts gespart, Johan nes?" Johannes

werden soll und pro Quadratmeter 400.000 Kno ten haben wird, will die Teppich fabrik von Aschchabad den 50. Jah restag der Oktoberrevolution feiern. Der farbenprächtige Teppich, mit dessen Anfertigung bereits begonnen wurde, soll die Wandlungen inner halb der asiatischen Republik seit 1917 wiedersplogelp. „Es reicht für eine kleine Italien reise, Kitty.“ Kitty fiel Johannes um den Hals. „Italien!“ jubelte sie, „Neapel, Sor rent! Capri! Palermo!“ „Ich sprach von einer kleinen Ita lienreise, Kitty!“ „Wenigstens

bis Venedig?“ „Vielleicht", sagte Johannes und lächelte verheißungsvoll. Das war vierzehn Tage vor Ostern gewesen. An einem Sonntag. Montag kam Kitty. „Johannes! Ich brauche dringend einen neuen Hut." „Wofür?“ „Für Italien! Du fragst? Ich kann doch nicht wie Frau Kroll gehen, die drei Jahre lang denselben Hut trägt!“ „Was kostet so ein Hut?“ „Je nachdem! Je kleiner, desto teurer." „Was kostet dann gar kein Hut?" fragte Johannes. Kitty bekam den Hut. Sie sollte nicht wie Frau Kroll gehen. Das war am Montag

. Am Diens tag stand Kitty mit dem neuen Hut vor Johannes. „Er paß nicht zum Mantel, Johan nes!“ seufzte sie schwer. „Dann tausch ihn um!" „Geliebter Dummkopf! Wer tauscht einen alten Mantel um?" „Ich meine nicht den Mantel! Ich meine den Hut!“ „Diesen süßen bezaubernden Hut soll ich Umtauschen?? Barbar!“ Kitty bekam einen neuen Mantel. Sie sagte, sie könne doch nicht wie Frau Kroll gehen, die einen Mantel vier Jahre trägt. „Was für ein Kleid ziehe ich auf der Reise an?“ fragte Kitty am Mitt woch

. „Eines von deinen, die zum neuen Hut und Mantel passen“, sagte Jo hannes trocken. Er wurde feucht belehrt. Nämlich mit Tränen in den Augen. „Du wirst mich schelten, Johan nes!“ „Warum sollte ich dich schelten, Kitty?“ „Ich habe kein Kleid, das zum Mantel paßt. Ich würde ausschcn, wie Frau Kroll, der es ganz gleich gültig ist, wie sie aussieht." Johannes ging der Kragen hoch. Er hatte schon tief genug in den Beutel gegriffen. „Also gut", sagte er, „kauf dir das Kleid und wir werden nur bis zum Gardasee fahren. Die halbe Reise

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Page 38 of 44
Date: 03.02.1990
Physical description: 44
, die schon vorher nichts getan hat. Jetzt braucht sie erst recht keinen Finger mehr krumm zu ma chen, manchen Leuten schneit es eben ins Haus. Dabei wußte ich, du wartest. Aber was sollte ich denn tun? Ich kann doch nicht unhöflich gegen unsere Nachbarn sein? Und was hast du mir Gutes zu essen bestellt, Johannes?" Ein paar Tage später war ich mit Kitty vor einem Kino verabredet. Punkt acht Uhr. Kurz nach neun kam Kitty. „Verzeih, Liebster!“ sagte sie. „Ich ha be mich bei meiner Schneiderin ein we nig

fene Schneiderin, wenn man für sie kei ne Zeit hat, hat sie das nächste Mal für mich keine. Hast du schon die Kinokar ten, Johannes?“ Am nächsten Tag war Kitty beim Fri seur. Sie bekam eine neue Dauerwelle. Eine Dauerwelle dauert. Wir hatten dies schon berechnet, und Kitty bat mich, sie um vier Uhr im Geschäft an der Kasse abzuholen. Ich wartete drei Stun den. Um sieben kam Kitty. • „Verzeih vielmals, Johannes“, sagte sie. „Es hat länger gedauert, als ich dach te. Ich habe die Gelegenheit benützt

Hesse und kam nicht gleich dran, und da ich sie hinempfohlen hatte, mußte ich ihr Gesellschaft leisten — ja und hetzten läßt sich ein guter Damenfriseur nicht. Das mußt du ver stehen. Hast du schon für mich bezahlt, Johannes?“ Ich weiß nicht, wie oft ich im Leben auf Kitty gewartet habe, aber eines Tages war ich wieder mit ihr verabredet. Ich hastete zu unserem Rendezvous-Ort, um wie immer auf die Minute pünktlich zu sein. Da geschah das Unglück. Ein Last wagen streifte mieli und warf mieli zu Boden

. Kreidebleich. Sie sank hilflos auf einen Sessel. ' „Johannes! Ach, Johannes!“ „Was ist dir geschehen, Kitty?“ „Johannes, stell dir vor —“ Ich nahm .Rosina ein Glas Wasser ab, das sie hereinbrachte. „Sprich jetzt nicht; Kitty! Beruhige dich erst!“ ’ „Ich muß sprechen, Johannes! Ich bin viel zu aufgeregt. Ich muß es dir erzäh len! Stell dir vor, ich bin überfallen worden!" „Auf der Straße?“ „Nein. Auf der Treppe." . „Hier?“ „Nein. Bei meiner Schneiderin. Du hattest mir doch fünfzig Mark gegeben

?“ fragte ich. „Mein Begräbnis, . Johannes! Ein christliches Begräbnis kostet ein Hei dengeld! Bist du jetzt froh, daß du das Begräbnis nicht bezahlen mußt?“ „Sehr froh, Kitty.“ „Wie froh, Johannes? So froh, daß du mir die fünfzig Mark wiedergibst, die mir der freche Kerl geraubt hat?“ Ich schabte mir mit drei Fingern die Stirn. „Ja, weißt du, Kitty —“ „Du zögerst, Johannes? Jeder andere Mann würde jetzt seine Frau in die Arme nehmen, sie streicheln und fragen: Was ist denn meinem armen Schätzchen

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Page 19 of 24
Date: 08.02.1989
Physical description: 24
und der emeritierte Weihbischof Msgr. Hein rich Forer; der Erzbischof der Diözese Trient, Giovanni Maria Sartori; der Bischof der Diözese Innsbruck, Dr. Reinhold Stecher; der Alterzbischof von Trient, Alessandro Maria Got- tardi. Mit der Bitte um den Segen Gottes für die österliche Bußzeit grüßt euch Wilhelm, Bischof Laien sollen Verantwortung übernehmen Johannes Paul II. veröffentlicht Schlußfolgerungen aus der Weltbischofssynode 1987 „Sich der Verantwortung entziehen war schon immer verfehlt. Heute liegt

aber darin eine noch höhere Schuld.“ So schreibt Papst Johannes Paul II. in einem 200 Seiten starken Dokument über die christlichen Laien, das, wie wir berichteten, am 30. Jänner im Vatikan veröffentlicht wurde. Das Schreiben enthält die Schlußfolgerun gen der siebten Weltbischofssynode, die im Oktober 1987 in Rom stattgefunden hat. Darin ermutigt der Papst alle Laien zu einem verstärkten christlichen Einsatz in Kirche, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. In dem Dokument wird erneut die gleiche

Würde von Mann und Frau her vorgehoben. Mit Freude registriert der Papst in dem Schreiben das verstärkte Bedürfnis und die Suche nach religiösen Werten in der heutigen Zeit. Dies zeige sich im Anwachsen von katholischen Vereinigungen und Bewegungen, die immer in Gemeinschaft mit dem Papst und der Ortskirche tätig sein müßten. Ausdrücklich verweist Johannes Paul II. darauf, daß die Laien in der Kirche immer zwischen ihren und den dem Amtspriestertum vorbehaltenen Aufga ben unterscheiden müßten. Einerseits

warnt der Papst die Laien vor der Versu chung, ihr Interesse so stark auf die kirchlichen Dienste zu konzentrieren, daß sie sich von ihrer Verantwortung in Beruf, Gesellschaft und Politik dispen sieren. Andererseits gebe es die Versu chung, die zu Unrecht bestehende Kluft zwischen Glauben und Leben, zwischen der grundsätzlichen Annahme des Evan geliums und dem konkreten Tun in ver schiedenen säkularen und weltlichen Bereichen zu rechtfertigen. Johannes Paul II. wahrt in dem Doku ment mit Nachdruck

„parallel“ zum Amtsprie stertum geschaffen wird. Johannes Paul II. zitiert in diesem Zusammenhang das Kirchenrecht: „Wo es ein Bedarf der Kir che nahelegt, weil für diese Dienste Be auftragte nicht zur Verfügung stehen, können auch Laien, selbst wenn sie nicht Lektoren oder Akolythen sind, nach, Maßgabe der Rechtsvorschriften bestimmte Aufgaben erfüllen, nämlich den Dienst am Wort, die Leitung liturgi scher Gebete, die Spendung der Taufe und die Austeilung der Heiligen Kom munion.“ Für die in Vertretung

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Page 3 of 16
Date: 04.06.1963
Physical description: 16
eigens nach Rom entsandten Regierungsmissionen. Der Leichnam des toten Papstes wird im Petersdom aufgebahrt, wo die Gläubigen dem verstorbenen Oberhirten die letzte Ehre er weisen können. Kardinal Frings: Wie ein Bonn, 3. Juni. Erschütterung und tiefe Trauer hat der Tod von Papst Johannes in der deutschen Bundesrepublik ausgelöst. Die Rundfunk- und Fernsehsender stellten ihr Programm sofort nach Bekanntwerden des Ablebens um. Die Rundfunksender brachten ernste Musik, das Deutsche Fernsehen sendete

entgegengegangen.“ Johannes XXIII. habe das große Werk seines Pontifikates, das Konzil, nicht zju Endo führen können. Er habe sein Leben aber für das Gelingen des Kon zils, für das Wohl der Kirche und für den Frieden in der Welt aufgeopfert. Ein Herz von unerschöpflicher Güte und Liebe sei gebrochen, erklärte der Kardinal, dem der Papst — wie der Erzbischof gleich zeitig mitteilte — noch am späten Freitag abend durch ein Telegramm für die Gebete der deutschen Bischöfe und der Gläubigen dan ken ließ. Döpfner

: Missionarischer Mut Zum Wirken des verstorbenen Papstes stellte Kardinal Döpfner fest, dieser habe den Über gang von einer mehr statisch in sich ruhenden zu'einer dynamisch ausgreifenden und sich an passenden Kirche geschaffen, die das Ver bindende sucht und mit missionarischem Mut vorstößt. „Papst Johannes hielt nichts von Unglückspropheten, die in der modernen Zeit nur Unrecht und Niedergang sehen.“ Ganz besonders stark habe sich die Kraft von Papst Johannes gezeigt, um Brücken zur nichtkatholischen

eine Stunde nach dem Ableben dos Papstes läuteten in ganz Wien°die Glocken, wobei die feierlichen Schläge der „Pummerin“ von St. Stephan über alle Glocken dominierten. Johannes XXIII. hat mit dem motu pro prio „Summi Pontificis Elcctio“ vom 5. Sep tember 1962 — zweifellos bereits in Kenntnis seiner Krankheit, höchstwahrscheinlich sogar in Voraussicht seines nicht mehr allzu fer nen Todes — die apostolische Konstitution (Erlaß) seines Vorgängers über die Sedis- vakanz, also die Zeit, in der der Papstthron

unterbrochen werde, so dürfte wohl heute schon sicher sein, daß alles, was durch die erste Sitzungsperiode in Bewegung geraten ist, nicht mehr zurück genommen werden und auch vom Nachfolger wird weitergeführt werden müssen. Der österreichische Bundospriisident Adolf Schärf betonte in einer Erklärung, mit Papst Johannes XXIII. habe die gesamte Mensch heit einen starken und zielbewußtcn Vor kämpfer für den allgemeinen Frieden und für die Zusammenarbeit aller Völker verloren. In den wenigen Jahren

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Page 12 of 28
Date: 24.12.1953
Physical description: 28
, Es muß dir gehn zu Herz und Sinn, In die tu dich versenken.“ Das Weihnachtsspiel gruppierte sich um die Krippe des Christkindes. Das deutsche Gemüt hat sich einen neuen Ausdruck seines Weihnachtsglückes gesucht und ihn gefunden in den unsagbar beseligenden Weihnachtsliedern. Die Lieder deut scher Weihnacht sind die schönsten Blüten aus der Vermählung zwischen Christentum und Germanentum. Uns kommt ein Schiff gefahren Weihnachtslegende von Johannes Hatzfeld (*f 1953) Eines der ältesten

, uns noch erhaltenen Weihnachtslieder ist das aus dem Elsaß stammende „Uns kommt ein Schiff gefah ren“. Als Verfasser wird der berühmte Straßburger Prediger aus dem Dominika nerorden Johannes Tauler (14.Jahr hundert) genannt. Die hier untenstehende Legende erzählt die Entstehung des schö nen Weihnachtsliedes (D. Sehr.). Johannes Tauler, der Gottesmann aus dem Predigerorden, weilte im Vorwinter des Jah res 1357 im heiligen Köln. Er kannte die Stadt noch von ferner Studienzeit her. war mit allen Gassen und Winkeln

Weihnacht lag auf allen Gassen und Plätzen. Es war, als hielte die laute Stadt ihren Atem an und stände wie eine Braut, die in weißem Schmucke des Bräutigams wartet. Und immer klang irgend wo eine Glocke, mal laut und eifrig, wie ein Kind, das seine Erwartung nicht bändigen kann, mal tief und schwer, wie wenn sich da einer in heiliger Versenkung selber be sänne. Johannes ging wie ein Träumender durch die Stadt. Er hatte den Nonnen am Morgen vom kommenden Christ gesprochen. Ihm war so warm geworden dabei

des Krippenwunders in einen Akkord zusammengeflossen wäre. Wie würden die frommen Frauen das singen und würden ihrer Welhnachtsf rende einen Weg wissen und manchem, der ihr Kirchlein be sucht, damit ein rechtes Christgeschenk ma chen. Nachdenklich zog Johannes um Sankt Gereon herum, nicht ohne die unsagbar müt terliche Würde dieses Baues mit liebevollem Blicke zu streicheln, und geriet in die Gas sen, die zum Rheine hinunterführten. Eben, als die Sonne ihre letzte Kraft vertat, stand Johannes Tauler am Ufer

und sah verloren über den in ewig gleicher Würde wallenden Strom hin, und das Raunen der Wellen war wie ein Orgelpunkt für seine tönend bewegte Seele. Auf dem Strome war’s ruhig. Nur nie und da ein verspäteter Kahn, der lässig den Hafen suchte. Johannes sah in die untergehende Sonne. O unbegrenzte Herrlichkeit dieses purpur- roten Verblutens! Hatte sich plötzlich der Vorhang ein wenig verschoben, der das Hei ligtum Gottes von der unwürdigen Erde schied? Und strahlte die ewige Schönheit

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Page 10 of 20
Date: 12.01.1979
Physical description: 20
sie. „Sie verkennen mich!“ „Nein. Ich liebe und brauche Sie. Sa gen Sie ja, Natascha.“ Sie entzog ihm ihren kleinen Finger. Er war feuerrot und tat weh. „Johannes, Johannes! Wenn ich nicht wüßte, daß man von diesem nach Rum nur duftenden warmen Wasser nicht be trunken werden kann, würde ich Sie... Johannes! Ich liebe Sie nicht! Sie sind mir ein guter Freund, der beste, den ich habe, nun weiß ich es. Ein Bruder... ein... ach, was soll das! Ich habe Sie schrecklich gern, das stimmt..." „Sagen Sie ja, Natascha

!" „Ich warne Sie, johannes! Ich bin ein Biest, das seiner Urgroßmutter Hettie nachgeraten sein soll. Hettie war eine Hexe, die man ein paar hundert Jahre früher mit Vergnügen verbrannt hätte. Wollen Sie immer noch?“ Johannes strahlte sie an; in seinen Augen schimmerte es feucht. Sie wand te sich ab. Er brauchte sie, es entsprach der Wahrheit, Sie fühlte es ganz deut lich, daß sic fähig war, vielleicht auch berufen, den anständigen, guten, welt fremden Johannes Faber glücklich zu machen, vielleicht

auch ein wenig zu führen durch das rauhe, stürmische Le ben, das so wenig Rücksicht auf einen solchen Mann nahm. Onkel Jerobeam, flehte sie stumm, sag mir, was ich tun soll! Er ist ein so netter, guter Kerl, den ich schrecklich gern hab! Ist es ge nug für eine Ehe? Sie dachte auch an Heinz Derberg und an das, was er Lie be nannte. Nein. Das wollte sie. nicht; davor hat te sie Angst, und wenn sie Onkel Jero beam jetzt hätte fragen können, würde er bestimmt Johannes Faber einem Der berg vorgezogen

haben. „Wenn der Herr Redakteur wirklich und wahrhaftig will — wenn er sich be wußt ist, daß er die rothaarige Natalie ein ganzes Leben lang ertragen muß, dann... ja, Johannes, wenn du mich wirklich liebst? Ich werde mich bemü hen ...“ „Natalie!“ Und nun bin ich zum zweiten Maie so gut wie verlobt, dachte sie später ein wenig unglücklich. Alles war so rasch gekommen. Überrumpelt hatten sie der eine und der andere — Johannes und Heinz. Es lag wohl in der Art eines Mannes, Johannes schwebte im siebten Himmel

, er befand sich kein bißchen mehr auf dem Boden der Wirklichkeit. Er bestellte wieder Grog und machte Pläne, rührende Pläne, die nur um sie, Natalie, kreisten. Nat trank und hörte ihm zu. Wenn sich nur ein Bruchteil aus Johannes' Träumen verwirklichte, würde sie die glücklichste Frau der Welt werden. Auf dem Heimweg sprachen sie auch über ihre Arbeit. Sie hatten gemeinsame Ziele, gemeinsame Interessen, sie lieb ten die gleichen Dinge. Wenn ich nun noch rettungslos in ihn verliebt wäre, dachte Nat, wäre

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Page 31 of 32
Date: 21.04.1983
Physical description: 32
. Der Philosoph Ernst Bloch bezeichnet sie als „Unterir dische Geschichte der Revolution“, die lange vor der Reformation das Unbeha gen an den Mißständen artikulierten. Der Engländer John Wicliftt 1384) kri tisierte besonders die Finanzmethoden des Papsttums und forderte eine vergei stigte Kirche. Seine Ideen beeinflußten Johannes Hus. der 1415 auf dem Konzil zu Konstanz als Ketzer verbrannt wurde. Damit aber war das Problem nicht zu lösen. Wicltfitisehe Wanderprediger, „Loliharden" genannt, zogen umher

aus Deutschland. Zu den berühmtesten des 15. Jahrhunderts gehörte der frühere Kartäusermönch Johannes von Gelnhausen 0 1443). Ich konnte jetzt erstmals nachweisen, daß er eine Zeit lang in Tirol lebte. Das Zisterzienserstift Stams hatte viele Besitzungen in Oberschwaben. 1404 verbruderte es sich mit der dortigen Karthause Buxheim. Wahrscheinlich von hier aus kam Johannes (das war sein Klostername) nach Stams. 1414 reiste Abt Johannes I. von Stams mit sieben Mitbrüdern zum Konzil von Kon stanz. In einer bisher

und trug zum Abschluß der. „Prager Kompaktaten" bei. 1433,34 wurde er dann zum Abt von Maulbronn gewählt. Als Johannes von Gelnhausen in Tirol war. kam sein Bruder ebenfalls nach Tirol. Es wurde bereits erwähnt, daß der Zisterzienser mit Klosternamen „Johan nes” hieß. Sein Bruder nannte sich „Jo hannes von Frankfurt" oder einfach „Hans Frankenfurter". Damals be gann die Blütezeit des Tiroler Bergbau es. Da diese Branche verhältnismäßig jung in Tirol war, wurden vielfach Ex perten aus Deutschlandzu

". „Dieses Vollenden des für die Welt Sterbens kann ich nicht mit der Menge, mit der Welt oder mit irdischen Gütern und Geschäften..." „Wage ich mich ante Christum unsern herren, er waget sich an mich..." „Die Theologen waren in dieser Angelegenheit sehr ge gen mich; von ihnen mußte ich viel Be schimpfungen erleiden..." „Meine Freunde sollen mich in Ruhe lassen." Johannes Wenck spürte, daß ein „Waltbruder" sich nicht so leicht von der „Amtskriche“ gängeln ließ. Er erkannte auch den Zusammenhang mit Meister

—»• 4 |y»A4t* m4i hr- vp} rfe, «lfM# ftt siati K»- ■ 1 ^ vtnulK «*- mmT ft*m Àitkf 4tMgi- tfb 40 +m. v«» VMpM* Um» w «istu-a p mr» Wbm» »«»*«* ^JS**!^ * ,»ä-1* 4 *!*— — » 1 I Ende des Briefes Johannes i'on Gelnhausens com Mär; 1442 an den Heidelberger Professor Johannes Wenck über seinen Bruder Hans Frankenfurter und Antwort Woncks (IG. Zeile con oben; .Abgescheiden leberu"). Stadtbibliothek Mainz, Codex 100, fol. 150 v. wonung und Bruderhaus dartzu ain wol- geschikhte ordenliche capeilen hat ge- pawet

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Page 18 of 22
Date: 16.02.1984
Physical description: 22
Höhepunkte im Heiligen Jahr Feier für Familien am 25. März / Festival der Jugend ab 11. April Im Rahmen des HeiligenJahres der Erlösung möchte Johannes Paul II. einen Tag, den 25. März, im besonderen der Familie uudmen. Bei dieser Gelegenheit wird er selber die Pilger auf dem Petersplatz empfangen, mit ihnen Eucharistie feiern und sich mit einer besonderen Rede an die anwesenden Familien wenden. Vom 11. bis 15. April werden 100.000 Jugendliche in Rom erwartet. Am 18. März findet einTreffender

katholischen Arbeiter statt. „Die Jubiläumsfeier für die Familien“ — das ist der Titel der Begegnung vom 25. März — ist ein. neues Zeichen der Aufmerksamkeit, die der gegenwärtige Papst der Familie als menschliche und christliche Institution schenkt. Seit je ner Zeit, als er Erzbischof von Krakau war. hat Johannes Paul II. die Familie zu einem privilegierten Objekt seiner philo sophischen und theologischen Studien sowie seiner pastoralen Tätigkeit ge macht. Er nahm die Herausforderung jener Kultur ernst

— sie hat sich vor allem in den europäischen Ländern und in Nordamerika entwickelt —, die an der Vernichtung der Familie zu arbeiten scheint. Die Beweise dieser besonderen Auf merksamkeit sind umfangreiche, ge lehrte Arbeiten zu diesem Thema, zahl reiche Veröffentlichungen und Reden, das Thema der Bischofssynode von 1980, das apostolische Schreiben „Familiaris consortio“, die Errichtung des Päpstli chen Rates für die Familie und die Schaffung des Institutes Johannes Paul II. zum Studium von Ehe und Fa milie. Johannes Paul II. erkennt

auf dem Pe tersplatz vorgesehen. Johannes Paul II. wird die großen Themen des Treffens — „Freude, Freiheit, Liebe“—noch einmal : ... i **.>’•" \ •< *-/»**' ' 4 < 5 * Kultur des Friedens auf bauen Die Aufgaben des Päpstlichen Rates für die Kultur Die Menschheit von heute muß nach der Überzeugung des Papstes in die Lage versetzt werden, eine Kultur des Friedens aufzubauen. Die katholische Kirche arbeite deswegen unermüdlich für den Fortschritt der Kultur, um auf diese Weise zu errei chen, daß „die kollektive

Weisheit das Übergewicht über die spaltenden Interessen gewinnt“. Dies betonte Johannes Paul II. vor dem Präsidium, dem Exekutivkomitee und dem internationalen Beirat des Päpstlichen Rates für die Kultur. genossen doch den Geschmack an der Kultur und die Achtung vor ihr wieder finden“, wünscht der Papst, „denn sie stellt den wahren Sieg der Vernunft, des brüderlichen Verständnisses und des heiligen Respekts vor dem Menschen dar, der zu Liebe, Kreativität, Nachden ken, Solidarität und Transzendenz fähig

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Page 23 of 26
Date: 29.08.1990
Physical description: 26
Den Papst am Telefon hören Worte von Johannes Paul II. mittels Telefonservice ■ Mit dem Papst persönlich am Telefon zu sprechen, ist für einen Normalsterblichen so gut wie unmöglich. Wer den Vatikan anruft, wird mit einem seiner Mitarbeiter verbunden. Die Stimme von Johannes Paul II. kann aber neuerdings jeder am Telefon hören. Täglich neue Worte und Botschaften des Papstes sind in Englisch, Italienisch über das Internationale Telefonnetz in aller Welt vernehmbar. Am ersten Tag nacli

Bekanntwerden der Telefonnummer wurden 14.000 Anrufe registriert. Um Johannes Paul II. „ans Telefon zu ^bekommen“, muß zunächst die Vorwahl „00“ gewählt werden. Anschließend sind die Nummern (611-411-611) (Englisch), 611-411-612 (Spanisch) und 611-411-613 (Italienisch) zu wählen. Nach einer kur zen Pause erklingt Musik und eine Stim me heißt den Telefonbenutzer „herzlich willkommen zu christlichen Botschaf ten aus dem Vatikan“. Täglich sind hier vom Papst gesprochene Worte zu hören, die Ansprache dauert

etwa eine Minute. Anschließend wird dem Anrufer erklärt, der Papst erteile ihm jeden Tag erneut seinen Segen. Mit den Einkünften aus den Telefongebühren soll die Apostoli sche Mission des Papstes unterstützt werden. Die Idee für diese Art von Kontakt ' zwischen Johannes Paul II. und seinen Zuhörern stammt vom spanischen Je suitenpater Martin, der Mitarbeiter im vatikanischen Staatssekretariat ist. Den Anstoß zu dieser Initiative hat er nach eigenen Angaben aus den USA erhalten, wo Politiker seit

, aus dem der Anruf kommt. Dann wird per Computer der Gebührenanteil be- . rechnet, der Global Telecom zukommt. Das Unternehmen schließlich überweist seinen Anteil dem Heiligen Stuhl als Spende. Weil der Dienst über eine au stralische Telefongesellschaft abgewik- kelt wird, sind die Kosten für Anrufer aus Europa entsprechend hoch. Bei den Worten des Papstes handelt es sich um Ausschnitte von Predigten oder Ansprachen, die Johannes Paul II. je weils im Laufe einer Woche hält. Ausge sucht

werden diese von der Global Tele com. Bei welcher Gelegenheit der Papst .die Worte spricht, wird allerdings am Telefon nicht mitgeteilt. Erste Anrufer der besagten Telefonnummern waren enttäuscht über die schlechte Tonquali tät der Papststimme. Der Jesuitenpater weist darauf hin, daß bisher aus techni schen Gründen nicht die von Radio Vati kan gemachten Originalaufnahmen ver wendet werden konnten. Bis Ende Au gust werde sich dies aber ändern. Dann wird jeder Telefonbenutzer an allen En den der Welt die Worte von Johannes

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Page 15 of 24
Date: 26.11.1981
Physical description: 24
. Auch das Rosenkranzgebet wird für den Hausgottesdienst vorge- schlagcn. Die anderen Text- und Licd- vorschlügc sind auf den Advent abge- Wo Angelo über Hecken sprang Bischof Capovilla über geistige Heimat Johannes’ XXlil. Gewöhnlich zieht mit einem neuen Papst auch sein Sekretär ln den Vatikan. Bei Johannes XXIII. war es Loris Capovilla. Heute ist Capovilla Bischof im. italienischen Marienuiall/ahrtsort Loreto. Darüber hinaus ist er aus der reichen Erfahrung an der Seite des Roncalli-Papstes bemüht, die Erinnerung

an seinen „Vorgesetzten“ frei von mythologischen Zutaten le bendig zu erhalten. Für die katholischen Nachrichtenagenturen Mitteleuro pas schrieb Capovill'a zum 100. Geburtstag Johannes’ XXlil. folgendes: Um Johannes XXIII. als Menschen, als Priester und schließlich als Oberhir ten der gunzen Kirche zu begreifen, muß man zurckblcnden in seine Fa milie, in seine Pfarrgemeindc, in die kulturelle Umgebung, aus der er kommt. Papst Johannes ist in einer Bauernfamilie geboren, genauer gesagt, waren es Hulbpiichter

war eine christliche Familie, eine christliche Baucrnfamilie. Ihr Zusammenleben war vom Prinzip der Ein- und Unterordnung bcsLimmt. Nur einer war ihr Oberhaupt, die anderen fügten sieh ein, jeder un sei nem Platz. Wie sonst wäre dus Zusam menleben einer so großen Familie mög-, lieh gewesen? Und diesen Sinn für Ge horsam, diese Auffassung von Arbeit, diese Bereitschaft zum Opferbringen, dieses Sich-zufriedcn-Gebcn mit dem, was man hat, bekam Papst Johannes von zu Haus mit. Im hohen Alter, uls Papst, sagte

Gegenden Italiens Kinder die Schule — wenn überhaupt — nur von uußen kannten, wurde hier eifrig Lesen und Schreiben gelernt, auch in Sotto il Monte, dem Heimatdorf Papst Johannes’ am letzten Ausläufer der Alpen zur Po- ebene hinab. Was die Bergamasken an Kunst und Kunsthandwerk hervorge- bracht haben, bezeugen ihre Kirchen. Von dieser familiären und kulturellen Umgebung muß man ausgehen von die sem „Ambiente“, wo immer und überall von Gott die Rede war, von der Ge schichte des Ortes und der Gegend

, von der Arbeit und der Existenz, einem, wie gesagt, friedvollen Zusammenleben. Dann versteht man vielleicht, wie Johannes XXlil. später dieser Mann des Gebets, der Frömmigkeit, des Dienens und Arbeitens, der Einfachheit wurde und dabei stets das Bedürfnis hatte, seine Kontakte und Beziehungen zu anderen Menschen .zu erweitern und zu vertiefen. I Dort, wo Johannes XXlil. aufgewach sen ist, ziehen die Bauern niedrige Grenzhecken um ihre Wiesen und Äcker. Hecken, über die man leicht hin stimmt. Wo Musiker

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Page 3 of 24
Date: 02.04.1987
Physical description: 24
„Hartnäckig friedliche Wege suchen“ Konflikte ohne Gewalt lösen Johannes Paul n. nennt Beagle-Abkommen beispielhaft für internationale Beziehungen lung führte dazu, daß Chile und Argentinien 1984 einen Grenzvorschlag des Papstes akzeptierten und auf Gewaltanwendung bei künftigen Streitfällen verzichteten. „Bei dieser Gelegenheit möchte ich den nachdrücklichen Appell wiederholen, damit niemand entmutigt wird, hartnäckig friedliche Wege zur wirklichen und ehrenvollen Lösung von offenen

ideologischer Vorstellungen oder politischer Optionen“, sagte Johannes Paul II. Montevideo—Papst Johannes Paul II. hat zum Auftakt seiner achten Lateinamerikareise an alle Länder appelliert, internationale und nationale Kon flikte ohne Gewaltanwendung zu lösen. Anlaß die ser Bitte war am Dienstag eine Feierstunde in Mon tevideo in Erinnerung an das unter Vermittlung des Papstes erzielte Beagle-Grenzabkommen zwischen Argentinien und Chile. Diese Vereinbarung sei bei spielhaft für die friedliche Beilegung

Vermitt- Krieg von Papst verhindert Papst zu Chile: Jedes Land hat seine Leiden Montevideo—Auf dem Flug zu seiner achten Reise nach Lateinamerika dämp fe der Papst die Erwartungen, die viel fach an seinen Besuch in Chile geknüpft werden. .Jedes Land hat Probleme, wo gibt es keine Leiden“, meinte er auf die drängenden Reporterfragen nach seiner Einschätzung der Lage in dem dikta torisch geführten Land. Johannes Paul verteidigte dabei aber auch das soziale Engagement der Kirche und ihr nachdrückliches

Eintreten für die Menschenrechte. Es sei „nicht nur möglich, sondern auch notwendig“, daß sich die Kirche auch in Chile für die Rechte der Menschen und die Freiheit Der achte Besuch Lateinamerikas Der Pastoralbesuch, den Papst Johan nes Paul II. am Dienstag angetreten hat, ist der achte Besuch des Kirchenober hauptes in Lateinamerika seit seinem Amtsantritt im Oktober 1978. Johannes Paul besucht zum ersten Mal Uruguay und Chile, zum zweiten Mal Argentinien. Die, Reise dauert, zwölf Tage, vom 31. .März

(11. bis 12. Oktober). 1985: Venezuela, Ecuador, Peru, Trini dad (26. Jänner bis 5. Februar). 1986: Kolumbien und Saint Lucia (l.bis 7. Juli). Papst nimmt Affäre um Marcinkus sehr ernst Montevideo — Papst Johannes Paul II. nimmt die Finanzaffäre um den Präsi denten der Vatikanbank, Erzbischof Paul Marcinkus, sehr ernst Auf dem Flug von Rom nach Montevideo sagte der Papst auf Fragen von Journalisten, der Vatikan werde die Vorwürfe der ita lienischen Justiz gegen den hohen Präla ten wegen des Zusammenbruchs

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Page 6 of 28
Date: 17.07.1990
Physical description: 28
von Schlund wurde durch einen Jungwald stark ab gebremst. Der Deutsche erlitt schwere Verletzungen am Kopf und an der rech ten Hand. Die beiden Verunglückten mußten von einem Notarzthubschrau ber geborgen werden. In ehrendem Gedenken Dr. Johannes Schauff, Wandererzwischen den Kontinenten Vor wenigen Tagen, am 14. Juli, wur den die sterblichen Überreste von Jo hannes Schauff feierlich im Kreise sei ner Familie und unter großer Beteili gung von Persönlichkeiten des öffentli chen Lebens und Freunden im Campo

Santo Teutonico, dem deutschen Fried hof im Vatikan, beigesetzt. Mit Johannes Schauff verläßt ein Mensch, ein Deutscher, die Bühne dieser Welt, der wie kaum ein anderer als Zeuge und Akteur die Geschichte dieses Jahr hunderts vom Ersten Weltkrieg mit sei nem unbewältigten Frieden über Wirt schaftskrisen, aufkommende totalitäre Regime bis zum Zweiten Weltkrieg und seinen Folgen miterlebt, miterlitten und mitgestaltet hat. — Die faszinierende Persönlichkeit Schauffs ist nicht leicht zu fassen

. Wie in einem Edelstein sich das Licht bricht und in der leuchtenden Vielfalt der Farben strahlt, so vielseitig ist diese Gestalt. Sie nachzuzeichnen ist schwer und muß notwendigerweise Bruchstück bleiben. Der am 19. Dezember 1902 in der Eifel geborene Johannes Schauff war tief im katholischen Glauben verwurzelt. Sein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn führte ihn zu einem sozialen Engagement, das ihn immer für die Entrechteten, die Schwachen, die Verfolgten eintreten ließ. Sein linksrheinischer, liberaler Ka tholizismus

der katholischen Dr. Johannes Schauff r Zentrumspartei bemühte, war zum Scheitern verurteilt. Schauff, der in drei Wahlkampagnen (Juli 1932, November 1932 und März 1933) auf 160 Wahlver sammlungen klar gegen den Nationalso zialismus Stellung bezogen hatte, der gegen die Entscheidung seiner Partei war, als diese dem Ermächtigungsgesetz zustimmte, den Göbbels wegen seiner Siedlungspolitik als Siedlungsbolsche wisten gebrandmarkt hatte, geriet in die Schußlinie der Nationalsozialisten. Sei ner Ämter enthoben

, brachte er seine Familie (er hatte 1926 Karin Mager gehei ratet, die — ebenfalls aus der Eifel stam mend — wie er 1922 zum Studium nach Berlin gekommen war und die dem „Großstadtapostel" Dr. Carl Sonnen schein in der Sozialarbeit half) auf einen kleinen Bauernhof in die Eifel. Er selbst blieb seiner Berufung treu, doch ver schob sich nun die siedlungsberatende Tätigkeit vom deutschen Osten nach Südamerika. Damit wuchs Johannes Schauff über die Grenzen seines Vater landes hinaus und wurde zum Wanderer

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