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Dolomiten
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Page 50 of 56
Date: 30.04.1994
Physical description: 56
: riech. Göttin tenröte farm- fche Anrede ZuljUort iä £ iüsr 9 Sr i Die Buchstaben der Felder von 1 bis 9 nennen einen französischen Frauennamen. PAUL KELLER HUBERTUS PDK-LITERATURAGENTUR 17 Pause. „Was redeten sie denn?“ „Der Emil sollte der Alten Geld geben. Viel Geld. Ich glaube tausend Mark. Sonst tä te sie die Bianka fortschaffen nach der Stadt. Das wollte der Herr Hubertus besorgen. Der hätte sich heute abend schon von ihr wahrsagen lassen.“ „Das ist ja scheußliche Ent stellung!“ warf

ich ein. '„Kommt davon!“ sagte Herr Balthassar. „Kommt davon, wenn man sich mit so was ein läßt. Und nun weiter, Krügel. Wenn Ihr alles richtig und or dentlich erzählt, schicke ich Euch eine Flasche Schnaps.“ „Ich mag keinen Schnaps“, sagte Krügel; „mir ist zu schlecht.“ „Also, die drei tranken Kaf fee, und der Emil sollte tausend Mark zahlen. Was sagte er denn dazu?“ „Erst wollte er nicht, aber dann fragte er, ob die Bianka wirklich fort solle. Da sagte die Alte: ,Ja, in einer Woche. Herr Hubertus bringt

sie selbst fort.* Da hat der Emil sehr geflucht.“ „Aber, Krügel“, warf ich ein, „da hat doch Eure Frau schrecklich gelogen.“ „Sie lügt immer!“ „Nun weiter!“ „Der Emil wollte dann gehen und hat gesagt, er will das Geld holen, er hätte ein Sparkassen buch. Da hat auf einmal die Alte gesagt, es müßten dreitau send Mark sein. Da haben sich die Alte und der Emil gezankt. Aber die Bianka hat immer ge lacht und gesungen und ge sagt: ,In der Stadt ist es schön.* Da hat der Emil gesagt, er holt das Geld, und ist fort

.“ „Und was ist dann weiter ge worden?“ „Dann bin ich wieder einge schlafen.“ „Ihr scheint einen gesegne ten Schlaf zu haben, Krügel. Wann seid Ihr denn wieder auf gewacht?“ „Ich weiß nicht, wann es war. Die Alte war mit der Bianka allein und hat gesagt: .Wenn der Emil wiederkommt, neh men wir erst das Geld, und dann mußt du ihm sagen, daß er dich bald heiraten soll. Sonst wirst du in die Stadt ziehen.* Die Bianka hat gesagt, ihr liegt an der Brettschneide ein Quark. Aber er soll sie heiraten. Sie will über alle sein im Dorfe

, die bis jetzt so stolz gegen sie tun. Und sie wird schon immer machen, was sie will.“ Krügel legte sich wieder auf den Rücken. „Weiter, Krügel, weiter! Wir müssen alles wissen; sonst kommt Ihr nicht heraus aus dem Spritzenhause.“ „Mich friert wieder!“ „Ja, wenn Ihr ins Warme wollt, dann sprecht rascher.“ „Rascher? Wie soll ich? Emil kam und brachte das Geld.“ „Wieviel?“ „Ich weiß nicht. Es war Pa piergeld, aber auch ein Säck chen mit Gold. Sie zählten nach und sagten: es stimmt“ „Wer zählte nach?“ „Die Alte

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Page 9 of 16
Date: 26.03.1938
Physical description: 16
ausziehen, einen aufge spannten Regenschirm vom Türmchen der Königskapelle entfernen müssen: insgeheim freuen sie sich doch, daß es noch immer Emil schickt Inge in den April (Nachdruck verboten.) Als Emil Schönherr Im Gasthaus zum „Goldenen Raben' den alten, langsam etwas griesgrämig gewordenen Oberkellner ab- löste, ging es wie ein frischer Wind durch die Räume dieses beliebten Lokales, in dem sich die Bewohner dieses Bezirkes gern nach des Tages Arbeit bei frischem Bier erholten. Der neue Ober

, der znm ersten Male ans einer Kleinstadt in die Großstadt verschlagen wor den war, hätte sich im „Goldenen Raben' bei guter Behandlung durch den Chef und den liebevollen Blicken des weiblichen Personals in der Küche und hinter dem Schanktisch recht zufrieden fühlen können, jedoch saß Emil Schönherr ein allzu übermütiger Schalk im Nacken, und außerdem hatte er sich ln den Kopf gesetzt, wahrscheinlich auf Grund seiner gut aussehenden Erscheinung, deren Wert er sich durchaus bewußt war. recht hoch hinaus

zu wollen. Mit warmem Frühlingssonnenschein kam der 1. April, und da Emil seinen dienstfreien Tag hatte, lustwandelte er im schönen Stadt park und ließ sich schließlich auf einer gerade vom neuen Anstrich trocken gewordenen Bank nieder. Dieses tat der Oberkellner aus dem „Gol denen Raben' nicht deshalb, weil er etwa schon müde gewesen wäre, sondern vielmehr zog ihn eine liebreizende Erscheinung an, die bereits auf einem Ende der Bank Platz ge nommen hatte und sich hoffnungsvoll die Sonne in ein entzückendes

Schelmengesicht scheinen ließ, um vielleicht bereits dadurch eine interessante Bräunung zu erreichen. Also nahm Emil Platz, und da ihm Schüch ternheit nicht angeboren war, beschloß er, gar bald die Dame in ein Gespräch über den Frühling im allgemeinen und über das damit verbundene Wiederaufleben der Freude' am Leben zu verwickeln. Zunächst blieb die Unterhaltung recht einseitig, bis die junge Dame die Frage stellte, wieso und warum sie im allgemeinen zur Ehre der Unterhal tung käme und mit wem

sie im besonderen eigentlich das Vergnügen hätte.^ In diesen Augenblick blitzte im Gehirn des Herrn Oberkellners der verwegene Gedanke auf, vielleicht hier fein zu reichen Hoffnungen berechtigendes Glück schmieden zu können, zumal sein liebliches Gegenüber in seinem feschen Frühjahrskostüm nicht so aussah, als ob es von armen Eltern abstamme. Wenn auch Emil bei diesem Gedanken, dem er nun die Tat folgen lassen wollte, etwas unbebag- lich zumute war. so fiel ihm doch im legten Augenblick erlösend

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Page 18 of 52
Date: 25.09.1993
Physical description: 52
18 Nr. 224 - ÜOfoimfot s°ggs%.m rffttnW Fff ft rrrrìf fi r?r7 Liebe Kinder, Woche für Wo che bekommen wir eure Brie fe und freuen uns auf weite re: Schreibt uns an Zeitungs verwaltung „Dolomiten“, „Kinder für Kinder“, Mu seumstraße 42, 39100 Bozen. Emil und die Raupe Florian war im Garten und erntete. Emil tat so, als sei er sehr beschäftigt, und Sebastian lag auf den Knien im Krautbeet. „Ir gend jemand hat an unse rem Kohl gefressen“, stellte er fest. „Ich war es nicht“, sag te Emil schnell

. Dabei stopfte er sich den Mund voll Erbsen und ließ ver stohlen die leere Hülse fallen. „Seht nur die vielen Löcher in den Blättern“, klagte Sebastian. „Wer könnte das wohl gewesen sein?“ „Iii“, rief da Emil, als Sebastian zu ihm auf blickte. „Da... da krab belt etwas auf deiner Na se!“ „Ach wirklich?“ fragte Sebastian erstaunt. „Was ist es denn?“ „Es bewegt sich! Es bewegt sich!“ Emil war außer sich. Sebastian kräuselte seine Nase und schielte an ihr entlang bis zur Na senspitze

sie doch leben“, verteidigte Sebastian sein Tun. „Oooooooooh!“ hörte man da Emil. „Was ist los? Krabbelt etwa eine Raupe auf dir?“ fragte Sebastian spöt tisch. „Ja, auf mir krabbelt eine! Nehmt sie weg! NEHMT SIE WEG!“ Sebastian und Florian sahen nach! Doch so sorg fältig sie Emil auch un tersuchten, sie konnten nichts Raupenähnliches entdecken, außer... „Du meinst doch nicht etwa dies ?“ fragte Florian und nahm etwas Dickes, Grü nes von Emils Bauch und ließ es dann vor seiner Nase baumeln. Emil schloß

sie Mate rial über „Beverly Hills 90210“ an. Wer kann ihr helfen? Evi Seppi, Pranzollvveg 26, 39050 Girlan nicht seh’n!“ „Emil...“ begann Florian streng. Doch Emil unterbrach ihn trotzig: „Nein, ich gucke nicht, ganz be stimmt nicht!“ „Guck ruhig, du wirst sehen ..." „Nein, nein, NEIN, ich möchte nicht, daß so et was auch nur in die Nähe meiner Nase kommt!“ „Öffne die Augen! “ be fahl Sebastian. „Ich will nicht! Ich kann nicht! Ich tu’s nicht!“ „Gut, dann setze ich es wieder auf dich“, drohte Florian

. „Wag es bloß nicht!“ Sicherheitshalber öffnete er kurz ein Auge. Als er sah, daß Florian noch im mer dies schreckliche, dicke, grüne Ding vor sei ner Nase schwenkte, machte er es flugs wieder zu. „Wir verschwenden hier nur unsere Zeit. Ich gehe lieber ins Haus und bereite das Abendessen zu“, beschloß Florian. „Dies hier aber nehme ich mit. Emil muß schon ins Haus kommen, wenn er es dann sehen möchte.“ Elisabeth Sandri aus Gargazon Wann ist der richtige Zeitpunkt vom Liegewagen zum Sitzwagen

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Page 40 of 60
Date: 28.04.1994
Physical description: 60
der Nacht, daß es aussah, als ob nun alle Häuser mit weißen Gesichtern und vor Entsetzen funkelnden Augen zuschauten, wie eines von ih nen den Feuertod sterben mußte. Balthassar schritt mit Feld herrnschritten auf und ab und gab zehn nützliche und hun dert unnütze Befehle. Da rief eine schrille Stimme: „Emil! Emil! Emil!“ Es war der alte Brettschnei der, der so rief. Er rief nach seinem Sohne. „Emil! Emil! Emil!“ Der Sohn war nirgends zu finden. Nun kam Bewegung in die Menge. „Die Krügelleute kommen

!“ Richtig, da war der alte Krü gel und sein Weib. Der Brett schneider stürzte auf sie zu. „Wo ist mein Emil? Wo ist mein Junge?“ „Wir wissen es nicht!“ „Ihr wißt es, ihr elenden Luder!“ „Die sind’s ja gewesen!“ schrie ein Weib. „Schmeißt sie doch ins Feuer!“ „Schmeißt sie doch ins Feu er!“ schrillte eine zweite. Hai loh! Nun ging es los! „Schmeißt sie ins Feuer, die Anzünder! Die Krügelin ist ei ne Hexe! Schmeißt Sie ins Feuer!“ „Herr Balthassar!“ ' Balthassar kam herange haftet. „Herr Balthassar

me explosionsartig empor zuckte. Auch wurde der Regen wolkenbruchartig, so daß Bal thassar zu den Leuten sagte: „Ihr könnt nach Hause ge hen! Nur eine Brandwache bleibt zurück.“ Da trollten die meisten eiligst davon. Ich war noch im Hofe. Erika Isenloh stand neben mir. „Das war das größte Erlebnis meines Lebens“, sagte sie. „So etwas gibt es in der großen Stadt nicht.“ „Sie meinen die gewaltigen Schauer, das Malerische.“ „Und das Menschliche!“ „Emil! Emil! Emil!“ „Hören Sie — er sucht fort während den Sohn

. Er sucht ihn im Wohnhaus, im Hofe, bei der Brandstätte; er schreit draußen auf der Dorfstraße.“ „Ja, wo ist Emil? Er müßte doch da sein!“ „Emil! Emil!“ Durch die aufgeweichten Schnee- und Wasserlachen kam der Brettschneider über den Hof. „Herr Bönisch“, sagte ich, „Ihr Sohn wird gar nicht im Dorfe sein.“ „Er wird auswärts sein“, füg te Erika hinzu. „Auswärts!“ lallte der Alte, „auswärts! Er wird doch nicht, er wird mir doch nicht ange zündet haben — der Emil — “ „Herr Bönisch, meine Über zeugung

ist, daß der Blitz bei Ihnen eingeschlagen und ange zündet hat — “ „Der Blitz —“ lacht er heiser, „der Blitz! Schöner Blitz! Ich weiß schon — weiß schon — was das für ein Blitz war — “ Er schlürfte davon und rief weiter: „Emil! Emil!“ „Schrecklich“ sagte Erika und begann jäh zu weinen. „Das unglückselige Rodeln!“ „Erika!“ sagte ich streng, „nun lassen Sie diesen Unsinn! Dafür sind Sie zu klug. Unser unschuldiges Rodeln hat mit diesen Tragödien, die viel tiefer begründet sind, rein nichts zu tun.“ Ich führte

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Page 8 of 16
Date: 11.09.1937
Physical description: 16
flus dem bunten Leben l!HnniinilllIHilllilIIMIIiMHIiMI!llll!!lil][lillllllll!IIMIIIII]llllllll!1ll]ll11!IIIIIIMIIllIIII]|l][!ll!Mllin Belegte Brötchen Don'Bodo M. Vogel. /Nachdruck verboten.) Schon Mitte der Woche hatte Frau Han- ncssen zu ihrem Manne gesagt: „Einil', hatte sie gesagt.' vergiß bloß die belegten Bröt- chen nicht!' Emil nickte. Er schwor sich zu, an die belegten Brötchen zu denken. Freitag abend» meinte Onkel Theobald: „Emil, menn wir Sonntag fortfahren, vergiß, die belegten

Brötchen nicht, damit wir nicht ein- zukehren brauchen!' Emil versprach, daran zu denken. Al» am Samstag mittag» die kleine Inge aus der Schule kam, meinte sie: „Papa', hast du auch an die belegten Brötchen gedacht?' „Zum Donnerwetter noch mal,' schrie Emil, „wie oft soll ich da» nun noch hören. Selbstverständlich, daß ich an die belegten Brötchen denke!' — Es war Sonntag, und sie fuhren lo». Sech» Mann hoch! Der ganze Wa^en war voll. Emil Hannessen am Steuer, die kleine Fuge. Frau Hannessen, Onkel

Theobald, Tante Elvira rmd Herr Krmife. Nach zwei Stunden Fahrt sagte Tante Elvira: „Wir wollen mal halten, Emil, und probieren, wie die belegten Brötchen sind, die du mit genommen hast!' Emil bckani einen Schreck. Er hatte sie also doch vergessen! Er hatte nicht daran gedacht, die verwünschten, belegten, eigens non ihm bei dein Mädchen bestellten Bröt chen hinten im Wagen in den Kasten zu legen. Er tat so, als ab er nichts verstan den hätte. „Na, was ist denn?' fragte seine Frau, „willst du nun halten

oder nicht?' „chatten? Wanim?' „Um die belegten Brötchen zu essen! Bist du schwerhörig?' Emil verzog den Mund. „Belegte Bröt chen? Jetzt bei der Hitze? Sicher sind sie ganz trocken geworden.' Er faßte einen heldenhaften Entschluß, bloß um sich nicht zu blamieren. „Ich schlage vor, wir kehren lieber ein!' Seine Frau sah ihn von der Seite an. „Meinst du, sie sind wirklich trocken?' „Aber sicher!' bei dem verspäteten Som mer-Wetter?' „Dann hatte beim nächsten Restaurant!' Emil channessen war zu jedem Opfer bereit

, vorausgesetzt, daß nicht mehr die Rede auf die belegten Brötchen kam. die er vergessen hatte. Beim nächsten Restaurant stiegen sic aus. Emil begann aufzuatmen. Niemand wollte mehr was von belegten Brötchen wissen. Alle studierten die Speise karte. Schließlich einigte man sich auf fünf Schnitzel. Inge aß bei Papa mit. „Weil wir nun so gemütlich beisammen sind, lieber Emil,' erklärte Onkel Theobald, „wie wär's denn da mit einem Gläschen Terlaner? Emil bestellte zwei Flaschen Wein und fünf Gläser. Dmin

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Page 39 of 44
Date: 05.05.1994
Physical description: 44
, aber es kam nichts dabei heraus. Als wir endlich wieder auf der Straße standen, sagte er: „Was nun? Ich glaube, das einzig Vernünftige, was wir in der ganzen mysteriösen Ange legenheit jetzt noch tun kön nen, ist, daß wir schlafen gehen.“ „Oder“ — warf ich ein — „daß wir noch einmal nach der Brett schneide gehen und nachseh- sen, ob der Emil doch inzwi schen zurückgekommen ist.“ „Richtig, das wollen wir tun! Und dann nach oben nach der Moorhütte, ob die Bianka da ist. Oder macht

nicht ein mal auf. „Bönisch“, sagte Balthassar, „wenn ich jetzt in Ihre Stube trete, so komme ich nicht als Gutsinspektor, sondern kom me ich als Polizeiperson. Ich muß Sie fragen, ob Ihr Sohn Emil inzwischen zurückge kommen ist.“ „Emil! - Emil!“ lallte der Brettschneider geistesabwe send. „Ist er da? Ist er nun zurück?“ Da fuhr der Alte mit dem Kopf herum. „Was wollen Sie eigentlich?“ „Wir fragen, ob Ihr Sohn Emil nun zurück ist?“ „Der?“ krächzte der Alte. „Der kommt nicht mehr wieder.“ „Wieso

!“ flüsterte ich Balthassar zu. „Ach, Henriette, wenn du das wüßtest — von unserem Emil — von unserem einzigen Kinde Jetzt weinte der Alte bitter lich. Er spricht von seiner toten Frau!“ flüsterte Balthassar. „Kommen Sie, das halte ich nicht aus!“ Wir erhoben uns und schli chen auf den Zehenspitzen der Tür zu. Da sprang der Brett schneider auf. „Warum lauft ihr denn fort? Ihr könnt es wissen — der Emil hat mir alles gestohlen und die Brettschneide angezündet — “ „Böhnisch“, sagte Balthassar in mildem Ton

, „wir sind bis jetzt Gegner gewesen; aber nun möchte ich Ihnen helfen. Böh nisch, beruhigen Sie sich. Wenn Ihnen was gestohlen worden ist, braucht es doch nicht Ihr Emil gewesen zu sein. So was tut doch Ihr Emil nicht!“ „Er hat’s getan! Er hat ja ganz allein gewußt, daß das Kästel in der Brettschneide versteckt war, und er hat ja den Schlüssel gehabt, den zweiten Schlüssel.“ „Ist es dieser Kasten?“ Der Alte nickte. Ich betrachtete den Kasten, der etwa einen halben Meter lang und zwanzig Zentimeter hoch war. Das Schloß

war un versehrt; an dem Kasten war keinerlei Beschädigung. „In der Brettschneide war der Kasten versteckt?“ „Ja, unter dem Fußboden.“ Der Alte beantwortete diese und die folgenden Fragen wie in willenlosem Zustand. „Und außer Ihnen wußte nur Emil davon?“ „Sonst niemand!“ „Hatte er einen Schlüssel?“ „Ich hatte einen; er hatte einen!“ „Wieviel Geld war in dem Ka sten?“ „Achtausend Taler.“ „In Sparkassenbüchern?“ „Das meiste war Papiergeld.“ „Und alles ist fort?“ „Alles. Nichts hat er dem al ten Vater gelassen

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Page 12 of 40
Date: 14.08.1993
Physical description: 40
Samstag/Sonntag/Montag 14./15./16. August 1993 Nr. 189 - ÜOlOimtCll Liebe Kinder, Woche für Wo che bekommen wir eure Brie fe und freuen uns auf weite re: Schreibt uns an „DoIomiten“-Zeitungsver- waltung, „Kinder für Kin der“, Museumstraße 42, 39100 Bozen. Es war Frühling. Emil saß auf einem Ast, der bis über den Teich wuchs, und träumte vom Sommer. Plötzlich hörte er unter sich jemanden um Hilfe rufen. Er beugte sich über den Ast nach vorn, um ins Wasser zu schauen. Wupp! Ehe Emil sich’s versah

, streckten sich zwei kleine Hände nach ihm aus und packten seine Hände. Uiii!“ schrie Emil ent setzt, denn er sah sich schon kopfüber ins Was ser fallen. Doch im selben Augenblick packten zwei andere Hände seine Füße. Nun hatte Emil wieder das Gleichgewicht. „Hilfe!“ schrie er. „Hilfe!“ Sebastian und Florian hörten sein Rufen und lie fen herbei. „Was machst du denn da?“ fragten sie verwundert. Sie sahen Emil über dem Ast hängen, und an seinen Armen und Beinen bau melte jeweils ein Kanin chen. „Er rettet

uns!“ riefen die Kaninchen im Chor. „Wir waren insWasser gefallen, und Emil hat uns heraus geholt. Er ist ein Held!“ „Nun ja, euch hat er ge rettet. Aber nun muß er selber gerettet werden“, fO- . St; W r 4. v AßSc,\0 e ' oaS \o \jO 0 cXüS'- C,\e a ^ n \ s°^ a A\B . * Aßt Der Sessellift Obereggen-Oberholz bringt Sie bequem noch höher. Geöffnet von Mitte Juni bis Ende September, täglich von 8,30-12,00 14,00-18,00 ©OBEREGGEN Tel. 0471/615749 sagte Sebastian und lach te. „Ich hole schnell den Ke scher“, rief

Florian. Und grinsend fügte er hinzu: „Bleib schön da hängen! Lauf bloß nicht weg! “ Gleich darauf kam er mit dem Kescher zurück. „W T ir nehmen dir erst das vor dere Kaninchen ab“, sag te er zu Emil. „Paß auf, daß du oben bleibst!“ - „Laß doch deine dummen Bemerkungen!“ schimpf te Emil. „Eins... zwei... loslassen!“ rief Florian. Da ließ das Kaninchen Emils Hände los und fiel in den Kescher. „Uiiii!“ machte Emil er schrocken, denn er merk te, wie ihn das Gewicht des anderen Kaninchens hinunterzog

. „Halt dich fest!“ riefen Sebastian und Florian besorgt. „Ja, ja!“ schrie Emil und klammerte sich am Ast fest. Als der erste Schreck vorüber war, sagte er vor wurfsvoll: „Ihr hättet mich warnen müssen!“ „Aber ... das habe ich doch!“ meinte Florian. Dann ließ sich auch das zweite Kaninchen in den Kescher fallen und wurde am Ufer abgesetzt. Nur Emil hing noch an dem Ast. „Und ich?“ fragte er. „Was ist mit mir?“ „Du brauchst uns nicht“, antwortete Sebastian. „Du kannst allein runter- klettem. Krabbel

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Page 9 of 24
Date: 18.02.1967
Physical description: 24
Ein heiles Eisen: Die moderne Literatur Zustimmung und Kritik zur Rede von Univ.-Prof. Dr. Emil Staiger Univ.-Prof. Dr. Emil Staiger, Zürich, hat gegen Ende des vergangenen Jahres in einer aufsehenerregenden Rede über „Literatur und Oeffentlich- keit" sehr kritische Worte über die moderne Literatur gefunden. Die Rede Staigers, die auch wir in unserer „Literarischen Beilage" vom 27. Jänner vollinhaltlich abdruckten, löste sehr schnell eine äußerst heftige Kontro verse im gesamten deutschen

sie alle voll inhaltlich ab: sie bilden einen Dis kussionsbeitrag und müssen sich als solche — natürlich auch wegen der gegenteiligen Auffassungen — nicht unbedingt mit der Meinung der Re daktion decken. Den besten Dienst erwiesen Univ.-Prof. Dr. Emil Staiger be dankte sich in einem kurzen Brief an die Redaktion unserer Zeitung: „In dem ganzen Streit um meine Rede haben Sie mir den weitaus besten Dienst erwiesen; durch den vollständigen Abdruck, den Abdruck der ,Antwort' und durch Ihre ganz ausgezeichnete

Einleitung. Ich danke Ihnen herzlichst! Falls Sie einige Exemplare erübrigen können, wä- . ren sie mir äußerst willkommen. Ich wurde immer wieder darum ge beten. Und da ich den vollständigen Text erst in der 2. Auflage meines Büchleins ,Geist und Zeitgeist’ ver öffentlichen möchte, gerate ich sol chen Bitten gegenüber in Verlegen heit. Mit freundlichem Gruß Ihr er gebener Emil Staiger.“ Aul verlorenem Posten? 'Aehnlich positiv äußert sich über die „Literarische Beilage" der Dich ter Felix Braun, Wien

, der übrigens in früheren Beilagen bereits zu Wort gekommen ist. Mit Ausnahme des letzten Teils des Schreibens, das rein persönlichen Charakter hat und keinen Bezug zum vorliegenden Diskussionsgegenstand hat, geben wir den Brief vollinhaltich wieder: „Lieber Herr Doktor! Sie ermü den nicht, mir Gutes zu tun. Und nicht nur mir! Die Professor Stai ger gewidmete, von Ihnen vortreff lich gestaltete Beilage der .Dolo miten’ wird vielen hilfreich sein. Senden Sie doch Emil Staiger ein Exemplar

sein könnte. Wenn Sie diesen Gedanken für brauchbar halten, wäre ich dankbar für eine Mitteilung.“ Aus der „Wellwoche” Eine ganz entgegengesetzte An sicht wird in zwei Leserbriefen ver treten, in denen viel Kritisches über Emil Staigers Rede ausgesagt wird. Frau Grete Pardatscher, Bozen, führt aus: „Da Sie in Ihrer .Literarischen Beilage’ zur vieldiskutierten Rede Dr. Victor Guarda, Bozen, be zieht in ausführlicher Weise sowohl zur Gestaltung der letzten „Litera rischen Beilage" als auch zur Rede von Univ.-Prof. Emil Staiger Stel

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Page 20 of 40
Date: 21.08.1993
Physical description: 40
Samstag/Sonntag 21./22. August 1993 Liebe Kinder, Woche für Wo che bekommen wir Eure Brie fe und freuen uns auf weite re: Schreibt uns an „Dolomiten‘‘-Zeitungsver- waltung, „Kinder für Kin der“, Museumstraßc 42, 39100 Bozen. wmm Ff?/? rrrmtR Nr. 194 - Oofonttfat L Die empörte Kröte Neben dem Teich lag ein großes irdenes Gefäß. Es war halb begraben unter vielen welken Blättern. Emil setzte sich oft darauf, denn er fand, es war ein herrlicher Platz, um die Fi sche im Teich zu beobach ten

. Eines Tages, als die Dach se und Emil den Garten in Ordnung brachten und welke Blätter auffegten, schlug Sebastian vor: „Kommt, wir versuchen, ob wir den Steinkrug auf stellen können. Wir könn ten dann etwas hinein pflanzen.“ Zunächst räumten sie alle Blätter weg. Dann stemm te Sebastian, Florian zog und Emil schaute zu, und wahrhaftig, es gelang ih nen, den Krug aufzustel len. Voller Verwunderung um rundete Emil ihn. Er hätte nicht gedacht, daß er so f roß war. Er reichte Emil is zur Nasenspitze. Emil

reckte sich auf die Zehen spitzen und wollte gerade hineinspähen, als aus dem Dunkel ein lautes „Quak“ ertönte. Emil bekam vor Erstaunen ganz runde Au gen. Rasch machte er einige Schritte rückwärts. „Was war das?“ fragte er. „Ich war das“, antwortete die Stimme aus dem Stein krug. „Wer ist, ,ich’?“ erkundig te sich Sebastian. Er sah angestrengt in das Gefäß. Aus der Dunkelheit blick ten ihn zwei goldgelbe Au gen an. „Irgend jemand ist da drin“, sagte Sebastian. „Am besten legen wir das Gefäß

Fulterer Kamaunhof St. Valentin 11 39040 Seis 9 Jahre Claudia Mulser Valentiner Hof, St. Valentin 11 39040 Seis „Wie konnten wir dich denn fragen, wenn wir nicht wußten, daß du drin bist?“ protestierte Florian. „Das war euer Problem“, quakte die Kröte. „Und nun laßt mich allein. Ich habe zu tun. Ihr habt alles in meiner Wohnung durcheinandergebracht. “ „Es tut uns schrecklich leid“, versicherte Florian der Kröte. „Aber das heißt ja, daß ich immer, wenn ich hier war, auf einer Kröte saß!“ jap ste Emil

. Er sah in das bö se Gesicht der Kröte. Wie hatte er nur so etwas Ge fährliches wagen können! Die Knie wurden ihm weich, und er mußte sich schnell setzen. Die nächste Sitzgelegenheit war selbstverständlich der Steinkrug; und ohne zu überlegen, setzte er sich darauf. „Runter! Runter da!“ quakte die Kröte und hüpf te vor Zorn auf und ab wie ein Gummiball. „Aber es ist unser Krug“, protestierte Sebastian und stellte sich zwischen den verängstigten Emil und die wütende Kröte. „Und es ist MEIN Heim

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Page 32 of 42
Date: 26.06.1993
Physical description: 42
CTSI Samstag. !»liJ 2S./27. Juni 1993 m mir M. Nr. 147 - ÜOlOntfoH 'V /Sy btV Sebastian war in Gedanken versunken. „Ich wüßte gern, was auf der anderen Seite des Waldes ist“, dachte er plötzlich laut. „Bestimmt etwas, was mir nicht gefällt“, entschied Emil vorschnell. „Das war eine dumme Bemer kung“, sagte Florian ärgerlich. „Und um dir das zu beweisen, machen wir uns gleich auf den Weg dorthin.“ Emil wollte auf keinen Fall mit. Erst klagte er, daß ihn seine Füße schmerzten

. Dann hatte er plötzlich Zahnweh. Und als auch das nichts half, sagte er, er hätte ein Buch, das er unbedingt lesen wollte. Doch Sebastian und Flo rian hatten beschlossen zu gehen, und so blieb Emil nichts anderes übrig, als mitzugehen. Im Wald war es dunkel. Die Bäume waren hoch und stark be laubt, das Unterholz dicht und dornig. Nach einer Weile gelang ten die drei zu einem schmalen, gewundenen Pfad und folgten ihm. Da plötzlich, als träten sie durch eine Tür ins Freie, gelang ten sie aus dem Wald in den Son

nenschein. „Das ist ja eine ganz andere Welt“, flüsterte Emil atemlos. „Sei nicht töricht“, lachte Seba stian. „Wenn ich es euch aber sage! Schaut doch nur, dort ist ein Schloß. Ich mache lieber kehrt, bevor jemand herauskommt und mich verzaubert.“ Emil drehte sich blitzschnell tun und wollte wieder in den dunklen Wald zurück, doch Sebastian erwisch te ihn gerade noch am Arm. „Dein Schloß ist doch nur ei ne alte Ruine“, beruhigte er ihn. „Aber ich mag sie nicht! Sie hat ein Auge und schaut

mich an!“ Emil schauderte es. „Da spiegelt sich die Sonne in ein Fenster“, spottete Florian. „Se hen wir’s uns an!" rief Sebastian und stapfte los. Florian folgte Sebastian durch einen efeuumwachsenen Torbogen. Emil wollte auf keinen Fall allein bleiben und folgte da her ebenfalls. In der Ruine herrschte kühler Schatten. „Woooohin woooollt ihr?“ weh klagte eine hohle Stimme. Den dreien liefen eisige Schauer über den Rücken. „Ich hab’s euch ja gleich ge sagt. Emil rang nach Luft. Florian drehte

sich um, um ihn zur Ruhe zu mahnen. „Sebastian!“ schrie er auf. „Emil ist weg. ES HAT EMIL GEHOLT!“ Sebastian drohte mit der Faust zu den schwarzen Schatten. „Gib ihn zurück! Hörst !)ck km d&i Mel- mmcf, daß die, K.mdeMed& kurit CfedUuckt müßie,. dbaA- wäAe LtAtkf&i. (hmem auA VöliamMckl&m Tekafit DER HEISSE TREND ZU VITAMINEN. Gesunde Ernährung ist heute mehr denn je gefragt. Dabei spielt die Vitaminversorgung eine besondere Rolle. Insbesondere Schulkinder, ältere Menschen, Menschen unter beruflicher Belastung

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Page 5 of 20
Date: 26.07.1984
Physical description: 20
und „Spieler des Jahres" vom Col lege-Meister Georgetown, Michael Jörd- an oder Wayman Tisdale sind Namen, die auf den Spuren der Profisuperstars Karecm Abdoul Jabbar, Larry Bird oder Ralph Sampson wandeln. Nicht nur am gleichen Tag geboren, sondern auch Goldmedaillen am selben Tag, dem 24. Juli 1952, in Helsinki: Das Ehepaar Dana und Emil Zätopek; sie gewann das Speerwerfen, er den 5000-Meter-Lauf. Er eroberte dann auch noch über 10.000 Meter und Im Marathonlauf die Goldmedaille. Und so sehen die beiden

19,72) sein viertes Olympiafinalc nach 1972 (Bronze), 1976 (Vierter) und 1980 (Olympiasieger) über diese Distanz an. Ein Vorhaben, das der unverwüstli che Azzurro durchaus in die Tat Umset zen könnte, zählt doch der „Dauerbren ner“ nach wie vor zum Kreis der Medail lenanwärter. 12 Jahre nach seiner ersten Olympiamedaille... Wenn Emil ins Plaudern kommt — und wann passiert das nicht? — gibt es kein Halten mehr. Die Arme wedeln, die Äuglein funkeln, der Schalk blitzt. Dann redet ein legitimer Nachfahr

des braven Soldaten Schwejk und fesselt sein Publikum mit einem nicht endenwollenden Strom von Geschichten, Anekdoten und Erzählungen, die alle mit einem „Weißt Du...“ beginnen und mit einem „Red’ nicht so viel“ von Ehefrau Dana enden. Dann zuckt Emil resi gnierend mit den Achseln, zieht eine Grimasse und erzählt die nächste Geschichte. Oder singt ein Volkslied. Emil Zätopek, der vier Goldmedaillen in den Langstecken erlief, wäre ein Bot schafter par excellence für die CSSR. Er spricht sechs Sprachen

und am allerbe sten eine siebte, nämlich jene der Menschlichkeit. Die Organisatoren in Los Angeles wollten, daß die unverges sene „tschechische Lokomotive“ am 28. Juli das olympische Feuer ins „Coli- seum“ trägt. Emil hätte es gern gemacht, wenn er die Ausreisegenehmigung be kommen hätte. Aber Emil gibt nicht nur seine olympi schen Legenden zum besten oder die täglichen Kabbeleien mit seiner gelieb ten Dana. 1968 gehörte er zu den enga giertesten Wortführern des Prager Früh Drei Große bleiben Spitze Larissa

er seinen Lebensunter halt als Arbeiter für eine Erdölfirma. Mittlerweile hat man sich arrangiert, doch die Machthaber in Prag halten ih ren Entertainer Nr. 1 auf Sparflamme. „Sie wissen, daß ich nicht in jedem zwei ten Satz ,Hoch lebe die Sowjetunion’ sage. Also bitten sie mich still zu sein.“ Dabei redet Emil Zätopek so gerne. Er hat immer geredet. Vor den Wettkämp fen, nach den Wettkämpfen, wahrend der Wettkämpfe. Bei der Olympiade 1952 in Helsinki bestritt er seinen ersten Marathonlauf. „Ach Gott, war das lang

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Page 16 of 52
Date: 11.05.2000
Physical description: 52
der Haushaltungsschule Tisens 188.000 Lire; von Pfarrgemeinde Tramin 620.000 Lire; von Gufler Plantitscher, Meran, 100.000 Lire; im Gedenken an Leo Pernstich von Anna Pedron, Bo zen, 50.000 Lire; im Gedenken an Emil Keusch von Robert Leitner, Bruneck, 100.000 Lire; von Pfarrei Leiters 280.000 Lire; von Walther Baumgart ner, Klobenstein, 200.000 Lire; ver schiedene Spenden, Latsch, 105.000 Lire; von Pfarrei Tramin 300.000 Lire; im Gedenken an Josefine Anderlan von Farn. Luis Chenetti und Farn. Karl Pugneth, Kaltem

, 50.000 Lire; von Christina Neumair, Neumarkt, 100.000 Lire; von Anna Maria Steuter, Bozen, 10.000 Lire; im Gedenken an Erwin Camini von der Pfarrei Branzoll 100.000 Lire; im Gedenken an Peppi Komar vom Jahrgang 1931, Welsberg, 100.000 Lire; von Pfarrei Tramin 1.300.000 Lire; von Geschw. Leimgruber, Girlan, 600.000 Lire; von Anton Baumgartner und Juliane Thomaseth, Kastelruth, 100.000 Lire; von Diözesancaritas Bo- zen-Brixen 50.000 Lire; von Maria Ties, Bruneck, 100.000 Lire; im Ge denken an Emil

Keusch von Sepp Duregger, Bruneck, 50.000 Lire; im Gedenken an Emil Keusch von Stefan Walter, Bruneck, 100.000 Lire; im Ge denken an Emil Keusch von Anton Walter, Bruneck, 200.000 Lire; von Berta Feichter, Bruneck, 40.000 Lire; von Maria Unterhofer, St. Georgen, 40.000 Lire; im Gedenken an Emil Keusch von den Arbeitskollegen Haus Toniatti, Bruneck 305.000 Lire; von Margit Auer, Bruneck, 150.000 Lire; im Gedenken an Emil Keusch von Edith von Grebmer, Bruneck, 400.000 Lire; im Gedenken an Emil Keusch

von der Schuhplattlergruppe Bruneck 850.000 Lire; im Gedenken an Emil Keusch von Karl Rubenthaler, Bruneck, 50.000 Li re; im Gedenken an Emil Keusch von Willi Webhofer, Bruneck, 200.000 Lire; von Hans Mair, Dietenheim, 200.000 Lire; im Gedenken an Emil Keusch von Ernst Plankensteiner, Bruneck, 300.000 Lire; von Farn. Fornasaro, Kolfuschg, 100.000 Lire; von Hansjörg Longariva, Bruneck, 100.000 Lire; vom Kath. Familienverband Mühlwald 682.000 Lire; im Gedenken an Hil lebrand vom Schuldiener Mittelschule Michael Pacher

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Page 12 of 36
Date: 28.08.1993
Physical description: 36
Samstnij/Sonntag 2S./29. August 1993 Liebe Kinder, Woche für Wo che bekommen wir Eure Brie fe und freuen uns auf weite re: Schreibt uns an „DoIomiten“-Zcitungsver- waltung, „Kinder für Kin der“, Museumstraße 42, 39100 Bozen. mmm rrm tcmmi Nr. 200 - Pofomtfon Das große Geheimnis Sebastian hatte ein Vo gelhaus gebaut und es im Garten auf einem Baum stumpf aufgestellt. Emil beobachtete,wie die Tau ben dort einzogen. Wenn mir nur auch jemand so ein Haus bauen würde“, seufzte er. Er ahnte

nicht, daß Seba stian hinter ihm stand. An diesem Abend begann jedesmal ein heftiges Ge flüster, wenn Emil das Zimmer verließ. Am nächsten Morgen, als die Hausarbeit erledigt war, sagte Florian zu Emil: „Hol die Axt, wir müssen Holz fällen.“ „Müssen wir wirklich?“ seufzte Emil. Er mochte diese Arbeit nicht, er be kam davon Rücken- A * v _P n Sonja Ebnicher ,*s. ' aus Bozen. f *- < i ^ ’ r-% • t Sie kann Zeichnung stammt . sich eine ^ ‘ Überra- ‘schung in der Athesia- Ì Buchhand- * lung abho len! Peter Gaymann

Schlotf UMSTANDSMODEN sportlich oder elegant! MODE FÜR DIE KLEINSTEN der führenden Marken kashier M&ao Bozen - Lauben, Sterngalerie 3 für Kind und Jugend rv Andrea Hafner aus 39018 Terlan, Unterkreuth 14 ^ ~ W. é ^ .r-?. » . ; t fV'V— /V-' • * schmerzen. Und er wurde müde dabei. Sebastian packte ihn hart an der Schulter und bugsierte ihn hinaus. „Wir brauchen deine Hil fe“, sagte er. „Also sei lieb, hol deine Axt. Du findest uns oben bei der großen Eiche.“ Emil wußte genau, wo die Axt war. Er holte

sie jedoch so langsam wie nur möglich. Anschließend schlender- te er langsamer als eine Schnecke durch den Wald. • •••••••< „Mit dem hier kannst du anfangen.“ Sebastian zeigte auf einen dünnen, schmächtigen Baum. „Den fällst du als er stes.,, „liich?“ fragte Emil. Wenn er gewußt hätte, daß ER die Axt schwin gen sollte, hätte er sich noch mehr Zeit gelassen. „Ja, du“, bestätigte ihm Sebastian. „Florian und ich haben etwas anderes zu tun. Und wenn du mit dem Baum fertig bist, fällst

du noch diesen, den dort und jenen.“ Und um’ jeden Irrtum auszu schließen, band er um jeden der vier Bäume eine Kletter pflanze. „Drücken gilt nicht...“ Sebastian und Florian ließen ihn den ganzen Tag arbeiten. Am späten Nachmittag schließlich schickte Sebastian ihn zum Haus hinunter, da mit er ihnen ein paar be legte Brote und eine Thermosflasche voll Kaf fee zubereite. „Ich bin so müde“, klag te Emil. „Kann denn nicht einer von euch ge hen?“ Er konnte sich nicht erinnern, jemals so >•••••••• hart gearbeitet zu haben, noch dazu so lange. Er glaubte

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Page 9 of 24
Date: 28.05.1960
Physical description: 24
', an Obmann. . Herrn Emil Duca einlettete. Dieser wandte sich mit einer Begrüßung an die Ehrengäste: Msgr. Propst Kaiser,' P. Dr. Franz Pobitzer, P. Dr. Robert Fingerle, Vizebürgermelster Dr; Roland Riz,. Gemeinderat' Ärch. Dr. Marius Scrlnzl, Herr Erich. und Frau Marlene Amonn, Herr Luis und Frau Marledl Mayer, Hotel „Mond schein“, Herr Cyrill Deutsch, derzeit Lehrer an der städtischen Musikschule Kufstein und ehemaliger /erster Kapellmeister der Jubel kapelle,, Herr Alpi? Puff, Obmann der Grleser

zum Stolz“ , in diesen vierzig Jahren entwickelt hat, für alle verständnisvolle Förderung durch die Bürger und Bauern der Zwölfmalgreien und durch die Freunde und großen Gönner in der Talfer- stadt, vor allen die Herren Erich Amonn und Leo v. Prete mit Gemahlinnen. Mit der Bitte um gleiches Wohlwollen auch fürderhin schloß der Obmann. Daß die erste Ehrung ihm selbst galt, dem Obmann Emil Duca, dessen Name mit jenem der Zwölfmalgreiener Musikkapelle Identisch ist und bleiben wird, war wohl

selbstverständlich. Obmannstellvertreter Her mann Gruber-Wenzer faßte seine Verdienste ln einer Ansprache knapp zusammen: Emil Duca hat die Kapelle ins Leben, gerufen und hat ihre Geschicke vierzig Jahrelang mit be wundernswerter . Klugheit Uber \oft unüber- stelglich scheinende Schwierigkeiten hinweg geleitet;' kraft seiner Persönlichkeit schuf er Zusammenhalt und verläßliche Haltung der Mitglieder, erwarb der Kapelle die Sympa thien der Bürgerschaft, verschaffte ihr Tracht und Inventar und dank

seiner musikpädago gischen Fähigkeiten vermochte er in. auf opferndem Bemühen eisen kräftigen. Nach wuchs heranzuschulen. Als Zeichen des Dan kes und der Hochschätzung seiner Musiker schar überreichte ihm Herr Gruber ein Ge mälde von Rudolf Stolz, ein Geschenk, das dem Kunstfreund sichtlich Freude bereitete. Auch der ehemalige Kapellmeister Herr Cyrill Deutsch, der aus Kufstein ge kommen, war, würdigte die Verdienste des Obmannes; er überreichte Ihm die Partitur des vort ihm komponierten „Emil-Duca

Cyrill Deutsch mit 33 Musikern die Proben aufnehmen, und 66 Schüler hatten sich zur Ausbildung gemel det; mit solcher Begeisterung wurde gear beitet, daß eine Abteilung am 24. Dezember mit Weihnachtsfanfaren erstmals an die Oeffentllchkeit treten konnte. Die Kapelle ent wickelte sich, auch dank der Hilfe durch die Anleilzeichner, rasch und nach Auflösung der Feuerwehr im Jahre 1925 wurde sie zur selb ständigen Bürgerkapelle; schon 1923 hatte sie 'Obmann Emil Duca dankt dem ehemaligen Kapellmeister

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Page 11 of 40
Date: 14.08.1993
Physical description: 40
flofotmten-Nr.i89 Emil Montel feierte 85. Geburtstag Heute noch, mit 85 Jahren, übernimmt Schuhmachermei ster Emil Montel in Buchholz Arbeiten für Freunde und Be kannte. Repro: „D“ Buchholz (hf) — Fast allwö chentlich begegnet man ihm zu Fuß auf dem Weg von Buch holz nach Salurn — seit Jahr zehnten — und keiner käme auf den Gedanken, daß Emil Mon tel bereits 85 Jahre alt ist. Geboren in Buchholz, wuchs er, der damaligen Zeit entspre chend, in einer Großfamilie mit sechs Geschwistern auf. Schon

in früher Kindheit mußte er er kennen, daß nur mit Fleiß und Ausdauer ein Weiterkommen möglich war. Zwei Grundsätze, die das gesamte Leben von Emil Montel prägten. Als 17jähriger entschied er sich, den Beruf des Schusters zu erlernen, und absolvierte in Entiklar eine dreijährige Schu sterlehre. 1940 heiratete er Maria Eccli und optierte kurze Zeit darauf nach Österreich. Nur ein knap pes Jahr danach erhielt Emil Montel die Einberufung ins deutsche Heer und war ge zwungen, seine junge Frau zu verlassen

. Vier Jahre erlebte er die Kriegswirren in Rußland mit, und als der Krieg aus war, durfte Emil noch immer nicht nach Hause zu seiner Frau Ma ria. Monatelang hörten sie nichts voneinander: Als Gefan gener verbrachte er unter gro ßen Entbehrungen viel unnüt ze Zeit in Pisa, bevor er nach Österreich zurück konnte. Zehn Jahre später kehrten Emil Montel und seine Frau nach Buchholz zurück. Wie die meisten Handwerker seiner Generation begann auch Emil Montel seine selbständige Schustertätigkeit

, indem er auf die Stör ging. Von Haus zu Haus ziehend, wurde er alsbald weit um ganz Buchholz be kannt und gefragt. So gelang es Emil schließlich, sich mit viel Ehrgeiz seine eigene kleine Schusterei aufzubauen. Seine über alles geliebte Frau Maria umsorgte er liebevoll in ihrer Zeit der Krankheit bis zu ihrem Tod 1979. Seitdem lebt er allein in Buchholz, gleich neben seiner Schusterei und auch seiner Schwester Victoria, die ihm bei der Feldarbeit hilfreich zur Sei te steht. 68 Jahre seines Lebens arbei tete Emil

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Page 53 of 56
Date: 23.11.2000
Physical description: 56
flgloimten - Nr. 271 Sport Donnerstag, 23. November 2000 53 Die Erfolge von Emil Zatopek Geboren: 19. September 1922 in Koprivnica (Tschechien) Familienstand: Verheiratet mit Dana Zatopkova (Olympiasiegerin 1952 im Speerwerfen), keine Kinder Olympische Spiele: 1948: Gold 10.000 m, Silber 5000 m 1952: Gold 5 000 m, 10 000 m, Marathon 1956: Sechster Marathon Europameisterschaften: 1950: Europameister 5000 m, 10.000 m 1954: Europameister 10.000 m, Dritter 5.000 m Weltrekorde (18): 1949: 10.000

) und die Schweiz (Paolo Quirici) mit jeweils einem. \ti LEICHTATHLETIK ^ ■■ Die „Lokomotive aus Prag“ steht still Lauflegende Emil Zatopek (78) ist gestorben - Vier Olympiasiege und 18 Weltrekorde Emil Zatopek und seine Frau Dana waren in den 50er Jahren das berühmteste Leichtatldetik-Paar der Welt. APA/epa Prag/Hamburg (dpa) - Guten Freunden verzierte Emil Za topek das Autogramm mit ei ner schnellen Strichzeichnung: Ein Mann läuft einer Speer schwingenden Frau davon. Die Lauflegende aus Prag

, die am Dienstagabend im Militär krankenhaus der tschechi schen Hauptstadt im Alter von 78 Jahren gestorben ist, pflegte die Legenden, die sich um sie rankten. Er sei damals in Helsinki so schnell gelaufen, erzählte Za topek, um nicht vom Speer sei ner Frau Dana Zatopkova ge troffen zu werden. So hübsch sie war, diese Anekdote, sie war falsch. Emil Zatopek hat sie selbst noch zu Lebzeiten richtig gestellt. „Ich hatte die 5000 m schon ge wonnen, als Dana gerade erst zum Speerwerfen ins Stadion kam.“ Schnell

war er und ver schmitzt wie Schwejk. Doch ein „braver Soldat“ („In Friedenszeiten im Militär zu dienen, ist der Himmel auf Erden“) war Emil Zatopek nur bis zu jenem 21. August 1968, als sowjetische Truppen den „Prager Frühling“ beendeten. Ein Bild ging um die Welt: In Uniform klettert das Sportidol auf einen Panzer und fordert die Sowjets auf, nach Hause zu fahren. Dieser Tag veränderte das Leben von Emil Zatopek und seiner Frau Dana grundlegend. Aus dem gefeierten Sporthel den und Aushängeschild der CSR

einer glanzvollen Laufbahn, die nur von dem finnischen Langläufer Paavo Nurmi übertroffen wur de. Dass Dana ihren Emil zum Aufhören überredete mit den Worten, „mach Schluss mit dem Haben, du klaust den Jungen die Medaillen, man muss dich noch auf der Aschenbahn er schießen“, gehört ebenfalls zu den Legenden, die das seit 1948 verheiratete Paar wob. Es war eher der sechste Platz beim olympischen Marathon 1956 in Melbourne, der die „Lokomoti ve von Prag“ zum Aufhören an regte. Seine letzten Lebensjahre verbrachte

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Page 18 of 48
Date: 04.06.1994
Physical description: 48
zusammenbrachen, sah man sche unschuldig Verurteilten, sah Frauen, die am Wege wein ten, Mütter, die ihrem Sohn auf dem Pfad bitterster Schmach begegneten, blutige Schweiß tücher sonder Zahl, Leute, de nen die Gier der Welt die Klei der vom Leibe riß, sie zu schän den, Leute, die ans Kreuz gena gelt wurden... Und ich ging diesen königlichen Leidens weg Jesu Christi, der alles menschliche Leiden um schließt, im Geiste durch. Und als ich an die Gruppe kam: „Am Kreuze gestorben“ da stand ich unter dem Kreuz Emil

Bönisch und Elisabeth Ranke. Die zwei von der Welt Versto ßenen. Gütig neigte sich die herrli che Gestalt des Heilands über sie. Die ewige Lampe flammte in rotem Lichte. Als ich das sah, glaubte ich anfangs an eine Sinnestäu schung, und als ich inne wurde, daß das Wahrheit war, was ist vor mir hatte, daß wirklich Emil und Elisabeth unter dem Kreuz saßen, wollte ich umkeh ren. Ich konnte es nicht. Dies Bild der Flüchtlinge des Le bens, der Schuldbeladenen, der Mühseligen und Beladenen unter dem Kreuz

. Emil wandte ein wenig den Kopf und erblickte mich. Er er schrak nicht, sondern sagte ruhig: „Da ist Herr Hubertus.“ Das Mädchen schnellte er schrocken in die Höhe. Ich trat näher und nahm den Hut ab. „Verzeihen Sie! Ich wollte Sie nicht erschrecken. Ich kam ganz zufällig hierher. Ich möch te Ihnen beiden helfen, wenn es in meiner Macht steht!“ „Er ist gut zu mir!“ sagte das Mädchen. „Sie hätten mich tot geschlagen, wenn er nicht ge wesen wäre.“ Emil nickte. „Ich weiß es. Aber sehen Sie, Herr

Hubertus, da wird nicht mehr viel zu helfen sein. Elisa beth muß fort von hier; man weiß ja nicht, was sonst pas siert.“ „Ja, sie muß jetzt fort; das ist notwendig!“ sagte ich. Emil erzählte, und er sprach zu meiner Verwunderung ganz ruhig und ohne Aufregung, so sachlich wie einer, der alles wohl überlegt hat. „Ich bin zurückgekommen, weil ich’s nicht mehr länger aushielt. Die Elisabeth ivhr im mer mein Schatz. Das mit der anderen, das war Tollheit. Ist ja auch schlimm genug bestraft worden. Vor vier

wissen, wo Elisabeth ist, auch Herr Balthassar nicht.“ „Ich will das alles gern tun so und auch Stillschweigen we gen Elisabeth bewahren.“ Emil Bönisch wandte sich ab. „Herr Hubertus, wenn Sie wüßten, wie schlecht ich bin, würden Sie nicht so freundlich mit mir sprechen.“ . Das Mädel sank wieder vor ihm nieder und umklammerte wieder seine Knie. „Er ist nicht schlecht — er ist nicht schlecht!“ Emil wandte sich mir aber mals zu. „Wenn ich das mit der Elisa beth in Ordnung gebracht ha ben

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Page 35 of 40
Date: 09.06.1994
Physical description: 40
, da wurde es hell in mei nem Kopfe — das war ja doch unser Haus, was brannte, wo die Mutter und meine Geschwi ster — “ Jetzt dauerte es sehr lange, ehe Emil Böhnisch weiter sprach, wohl eine Viertelstun de. Aber dann sprach er schnell, fast hastig: „Von dem Gelde, das ich ge nommen habe, habe ich mir bloß ein paar Scheine in die Tasche gesteckt, damit ich was hatte, wovon ich leben konnte. Das andere, das hab’ ich in das Felsenloch geworfen, das die Leute die Hexenküche heißen. Vielleicht liegt

? Es war einer der trübseligen Augen blicke, wo die Kraft des Trö- stens fehlt, wo man herum sucht in Herz und Sinn und in allen Schubfächern des Wis sens und Fühlens nach einem Tröpfchen Balsam vergebens forscht. Aber es kam erlösen-, des Weinen! Wenn die Tränen rinnen, sol-, len die Menschen stille sein. Tränen sind der labende Quell in der Wüste unserer Leiden. In Schweigen hörte ich den gna denvollen Brunnen fließen. Nach einer halben Stunde war Emil Böhnisch bereit, mit mir in mein Haus zu gehen

und bei mir zu übernachten. Nie mand außer mir sollte von die ser Nächtigung wissen. „Herr Hubertus“, sagte Emil, „ich verspreche Ihnen, daß ich mich der Polizei stellen werde. Aber erst, wenn mein Vater un ter der Erde ist. Der darf s nicht mit ansehen, wie ich einge sperrt werde! Ich will auch hier nicht in meinem Heimatsdorf eingesperrt werden. Am Tage . nach Vaters Begräbnis gehe ich in die Stadt zur Polizei!“ Auf mein Zureden nahm Emil Bönisch Abstand von dem Wunsche, die Leiche sei nes Vaters zu sehen

und an dem Begräbnis teilzunehmen. Ich führte ihn vorsichtig in meine Bibliothek, die zu ebe ner Erde .liegt und die ich ab schloß. Ich selber trug dem heimlichen Gaste Lebensmit tel zu. Am nächsten Morgen stand .das Fenster offen. Emil Bö nisch war verschwunden. Die Lebensmittel hatte er mitge nommen. Ich erkundigte mich vorsichtig. Niemand im Hause oder im Dorfe hat Emil ge sehen. Selbstmörderbegräbnis. Oh ne Sang und Klang. Ohne christliche Segnung. Wer geht, ohne von Gott in die Ewigkeit gerufen

! Dieses Be gräbnis ist das ernsteste, das ich mitgemacht habe. Der alte Bönisch, der hier im Sarge liegt, ist ein braver Mann gewe sen. Das wißt ihr alle besser als ich. Es hat ihn furchtbares Un glück betroffen, und er ist wohl geistig schon lange nicht mehr ganz klar gewesen. Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerich tet werdet — “ Ein Kind schreit auf, zeigt mit der Hand nach der Ecke der alten Holzkirche. Da lugt ein Kopf herum. Emil Bönisch. Weiber schreien, Männer tre ten zurück — Emil Bönisch stürzt

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Page 8 of 22
Date: 27.07.1984
Physical description: 22
Die Primaballerina der Turnkunst Vera Öäslavskä ist genauso Olympialegende wie Emil Zótopek- Bis heute ein großes Vorbild Die neue olympische Zeitrechnung begann 1896 in Athen, der Sprung ins moderne Zeitalter ließ indes bis Tokio 1964 auf sich warten. Zum ersten Mal beherbergte Asien die Jugend der Welt, erstmals wurde Kritik am Gigantis mus der Spiele laut. Genaue Zahlen über die japanischen Investitionen waren nie zu bekommen, die Gesamtkosten sollen sich jedoch auf rund 4500 Milliarden Lire

, drückte der Ehestifter Emil Der Sportheld Zätopek stieg bis zum Oberstleutnant auf. Er war beliebt, er hatte Einfluß, er machte sich zum An walt für gerechte Sachen. 1956.ÌU Mel bourne hatte der amerikanische Ham merwurfolympiasieger Harold Con- nolly die Diskusolympiasiegerin Olga Fikotovä aus der CSSR kennen und lieben gelernt. Ein Jahr lang kämpfte Connolly, zuletzt sogar mit Unterstüt zung des US-Außenministeriums, um die Ausreisegenehmigung für seine Braut. Vergeblich. Bis Emil die Ange legenheit

in seine Hände nahm. Bis zum Ministerpräsidenten drang die .fokomotive“ vor. Dem Zätopekschen Redeschwall war auch im Hradschin niemand gewachsen. Die Genehmi gung wurde erteilt. Harold und Olga feierten in Prag einen Märchenhoch zeit, mit Emil und Dana als Trauzeu gen. Mit dem Ende des Prager Früh lings zog für die Zätopeks ein frostige res Klima auf. Emil verlor alle seine Ämter und Posten. Im Prager Außen bezirk Troja haben sich die beiden Zätopek in fünfjähriger Eigenarbeit ein kleines Haus gebaut

, gleich neben der US-Botschaft. .Jetzt weiß ich nie, ob der Genosse ron der Geheimen Staatspolizei uns überwacht oder die Amerikaner“, erzählt Emil äugen- zwinkernd. Ab und 2U dürfen sie auch noch reisen. Im letzten Jahr besuchten Emil und Dana, die Staatslrainerin in den Wurfdisziplinen, die erste Leichtathletikweltmeisterschaft in Helsinki. Die Spesen bezahlte eine Fir ma, die CSSR-Traktoren und Land maschinen in Finnland vertreibt, und so besuchten die Zätopeks neben den Wettkämpfen hauptsächlich

land wirtschaftliche Ausstellungen, und Emil redete und redete. Schweigen muß er zu Hause schließlich genug. Traumhochzeit Die olympischen Tumwettkämpfe 1068 waren für die 26jährige Vera Üdslauskd Höhepunkt und Abschluß ihrer Tumkarriere. „Ich hätte zwar noch weitermachen können, aber ich fühlte, daß ich irgendwann vielleicht nicht mehr genug Nervenstärke für große Aufgaben haben würde. Es ist besser, auf dem Höhepunkt der Lauf bahn abzutreten, als dann von Stufe zu Stufe zu sinken.“ In Mexiko-City

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Page 7 of 14
Date: 02.04.1968
Physical description: 14
sofort aus. Das glei che taten die Freiwilligen Feuerwehren von Gries, Untcrinn, Ritten und Ober au. Auch zahlreiche freiwillige Helfer boten ihre Dienste an. Indessen hatte sich der Brand im wahrsten Sinne des Wortes mit Windes eile ausgebreitet. Ausgebrochen war cs — vielleicht durch das Wegwerfen eines brennenden ZigoreltenslurmncJs — et was oberhalb der Höfe von St. Magda lena. Dort standen viele Sträucher und ein schütterer Buselnvald. Der Wind trieb die Flammen schnell über den Emil March

, ein Südtiroler Pionier Am Samstag wurde zu seinen Ehren ein Gedenkstein enthüllt „Große Taten werden nur von Muti gen vollbracht“: Diese Worte aus der Begrüßungsansprache des Obmanns der „Beregnungsgenossenschaft Prazöll, Karl Zisscr, gelegentlich der feierlichen Ent hüllung eines Gedenksteines zu Ehren des Erbauers der ersten Großbcregnungs- anlagc Europas, Emil March, in St. Mag dalena bei Bozen könnten als' Leitmotiv über die ganze Feier geschrieben wer den. Zu der schlichten Gedenkfeier, wel che

ging Emil March an die Planung und Verlegung der festen und fliegenden Rohrleitungen für eine Großberegnungsanlagc, wie cs sic bis dahin noch nicht gegeben hatte. „Es gibt heute keinen Zweifel mehr“, sagte Dr. Mtimcltcr, „daß March durch seinen Einsatz und seine prägnante Persönlich keit nach schweren Fehden ein Werk vollendete, das heute nicht mehr weg zudenken ist." March verstarb 1956 im Alter von 73 Jahren in Bozen und wurde im Familiengrab in Brixen beigesetzt. Ihm zu Ehren und im Gedenken

an seine Leistung für die Allgemeinheit soll Die ßronzclafcl flir llnurnt Emil March am Gedenkstein vor dem St.-Magdalcnn-Kirchlcin sensehaft, der anschließend das Wort er griff, gub einen kurzen Überblick Uber das Entstehen der Bcregnungsgcnossen- sehaft Prazöll. Die Idee zum Bau einer Beregnungsanlage sei bereits vor unge fähr 40 Jahren geboren worden, und zwar habe sich damals hauptsächlich Matthias Wenter dnfür eingesetzt. In jenen Jahren sei gerade auch das Kar- dnuncr Kraftwerk gebaut und der Eisack 175

Meter über der Talsohle hcrcingc- führt worden, was den Plun'zur Bereg nungsanlage eigentlich ins Rollen ge bracht habe. Eines der ersten Probleme sei cs dann gewesen, einen Projektanten für die Anlage zu finden, denn in ganz Europa habe cs damals noch kein Vor bild gegeben, an das man sieh hätte halten können. Utid dà sei Baurat Emil March in Erscheinung getreten, der mit Mut und Unerschrockenheit ans große Werk herangegangen sei und cs auch glücklich zu Ende geführt habe. 1929 seien die Arbeiten

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Page 34 of 52
Date: 15.01.1994
Physical description: 52
.1M-. vxjnaa djas mma jü.or\e.& ^ÖUOeAA &cu*was Ixx- VjO^fm^eAr,, ÄP&Jlk rcrOOsr- diÄ ^z&ABàAiAn^L • Ciao, Schvtttlcrisft-oll^c&KC.; possagli SatA Ai«»«. *<Ä*t**WWÄ«. ftùefld «tlÄA?^ *■ ^ VdAA llu «mjcA» ( ua^. VÙùa^A. ««vAsl^Jk^ ?£dL*ejldt -U vwr&docJkl Die Rutschpartie Eingesandt von Andrea Vieider, 9 Jahre, Hauptstr. 17/A, 39019 Dorf Tirol. Draußen wurde es kalt, eiskalt sogar. Eines Mor gens war alles dick mit Rauhreif überzeogen. Das sah wunderschön aus. „Emil! Florian! Kommt schnell heraus! Seht

, ^tthrio.1 Jetzt Qualität zu Tiefstpreisen! bei kashner M&da Bozen - Lauben, Sterngalerie 3 FÜR KIND UND JUGEND rutschen können?“ fragte Florian erwartungsvoll. „Ganz bestimmt.“ Und schon stand Sebastian auf dem Teich. „Nicht, Sebastian!“ Emil hielt schnell die Hände vors Gesicht. Er wollte nicht sehen, wie Sebastian einbrach! Doch... nichts geschah. Hui! Schlitterte Sebastian übers Eis. Hui! Folgte ihm Florian. „Mich bringt ihr nicht aufs Eis!“ rief Emil überzeugt. Doch als er sah, welchen Spaß

die Dachse hatten, wollte er es wenigstens einmal versuchen. Seba stian und Florian müßten ihm nur helfen. Die Dach se hielten ihn gut fest und rutschten mit ihm gemein sam. „Versuch es jetzt einmal allein“, sagten sie nach mehreren Versuchen zu Emil. Emil nahm Anlauf und hui! rutschte er los. Da, er wackelte, wackelte immer stärker, und, plumps, saß er auf seinem Hinterteil und rutschte darauf wei ter. „Du mußt stehen bleiben ! “ lachte Florian. „Das weiß ich selber “, grollte Emil. „Du tust

so, als hätte ich mich absicht lich hingesetzt.“ Sebastian und Florian hal fen ihm wieder auf die Bei ne und rieten ihm, es gleich noch einmal zu versuchen. Doch Emil wollte nicht. Da gaben sie ihm einfach einen sanften Stoß. Emil rutschte und - diesmal klappte es, er blieb stehen. „ Ich kann es ! Ich kann es ! “ rief er überglücklich. Und nun übte er mit Feuereifer. Er fiel zwar noch einige Male hin, aber er be herrschte die Kunsts des Rutschens bald meister lich. „Siehst du“, meinten da Florian

und Sebastian, „du bist viel besser, als du denkt.“ „Besser, als ihr denkt“, wi dersprach Emil. Den ganzen Tag über blieb es kalt. Bald hatte es sich herumgesprochen, daß der Teich zugeforen war. Vie le Tiere kamen, und alle durften an der Rutschpar tie teilnehmen. „Anfänger hierher, bitte! “ rief Emil übermütig. „Ich zeige euch, wie man es macht. Seht her, es ist ganz einfach.“ Er nahm Anlauf und rutschte. Er stand ganz aufrecht und rutsch te sehr schnell. Sobald er Stillstand, umringten

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