117,962 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1986/18_09_1986/DOL_1986_09_18_25_object_1347750.png
Page 25 of 28
Date: 18.09.1986
Physical description: 28
P|e Deutschen im Sowjetstaat Übersetzung aus Fachschrift/Tragische Schicksale durch rosarote Brille gesehen Probleme der Sprache, Bildung und Kultur InderEndeAugüsterschlenenenJuli-Auguat-Nummerder.JSatejtlslcajaEinogra* fia" ist ein Elfseitenbericht über die et hnokulturelle Entwicklung der Sowjetdeutschen von Frau Fiiimonouia con der Akademie der Wissenschaften der Sourjet Union erschie nen, derer verdient, denSüdiiro lern mifgeteiltzuicerden.Es/olflen wörtliche Auszüge

: ■ Unter der städtischen Bevölkerung gab es wenig Deutsche. Nach der Revo lution hat der Anteil der deutschen Be-' völkerung auf dem Lande abgenommen und in den Städten zugenommen. So „Unter den zahlreichen Völkern der Sowjetunion gibt es auch solche, deren ethnographisches Ursprungsland sich' außerhalb ihrer Grenzen befindet. Dar unter die Bürger deutscher Nationalität, für welche die Sowjetunion seit langem Heimat geworden ist Gemäß Daten der Volkszählung der Sowjetunion von 1979 - wurden 1.936.214 Deutsche gezählt

, was rund 2,3 Prozent der Gesamtzahl* aller Deutschen in der Welt ausmacht und knapp über 0,7 Prozent der Bevölkerung der Sowjetunion (unter den Völkern un seres Landes nehmen sie der Zahl nach die 14. Stelle ein). (Es gibt 15 Unionsrepubliken und 20 autonome Republiken, von denen keine die Deutschen als tragende Nation be rücksichtigt; es werden 69 Nationalitä ten und 33 kleinere verwurzelte ethni sche Gruppen gezählt — Anmerkung des Übersetzers.) ' In unseren Tagen lebt die Hauptmasse der Bürger

, Mechanisa toren, Viehzüchter usw,). Aus den Deut schen stammen derzeit nicht wenige Leiter von Industriebetrieben, Sowcho sen (staatliche Landwirtschaftsbetriebe) und Kolchosen (genossenschaftliche Landwirtschaftsbetriebe), Partei- und Sowjetarbeiter. Auf Sowjetseite gekämpft Indem sie Teil des viele Millionen um fassenden Sowjetvolkes sind, nehmen die Deutschen der Sowjetunion aktiv Anteil am-Leben des Landes. In den Jahren des großen vaterländischen Krie ges waren die Bürger deutscher Nationa lität

unter der Be zeichnung Kolonisten. v Ausgewandert - umgesiedelt Im Jahre 1940, im Zusammenhang mit ■ der Wiederherstellung der Sowjetmacht in den Republiken des Baltikums und der Wiedervereinigung Bessarabiens mit der Sowjetischen Moldau-Republik, folgte die Mehrheit der Deutschen dieser Gebiete (unter ihnen nicht wenige Grundbesitzer und Großbauern) dem Ruf Hitlers, ins Vaterland zurückzukeh ren. und übersiedelten nach Deutsch land. Im Jahre 1941, nach dem Überfall Hitler-Deutschlands auf die Sowjet union

1
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1954/30_10_1954/DOL_1954_10_30_9_object_1558235.png
Page 9 of 24
Date: 30.10.1954
Physical description: 24
. Samstag, -den SO. Oktober 1954 -Dolomiten" Seife 6 Hermann Ehlers f Er lebte und strebte für die kulturelle Gemeinschaft aller Deutschen Die Nachricht von dem plötzlichen Tode des Präsidenten des Deutschen Bundestages, Dr. Hermann Ehlers, die wir als Spät meldung nodi in unserer gestrigen Ausgabe veröffentlichen konnten, hat über Deutsch lands Grenzen hinaus alle jene erschüttert, die um die Kraft und das Ueberragende dieser Persönlichkeit wissen und um sein weit über das Nur-Staatliche

hinausgehende, allem Na- österreichischen Gebiete südlich des Bren ners bis weit über Trient hinaus 1919 ohne Volksabstimmung zu Italien geschlagen wor den sind. Soweit es rein italienische Ge biete sind, wird niemand etwas dagegen einzuwenden haben. Soweit - es sich um rein deutsche Gebiete handelt, hätte man diesen Menschen damals mindestens das Recht zu gestehen sollen, über die staatliche Zugehö- Dcr plötzlich verstorbene Präsident des Deutschen Bundestages Dr. Hermann Ehlers (links) ln SUdtirol

. In gemütlicher Plaudcrstunde mit Freunden auf dem Mnrklhof in Glrlan-Eppan tionalstantllchen abholde Denken — ImVolk- liehen. Schon ln seinen Jugendjahren fühlte sich Hermann,Ehlers zu den außerhalb der Reichs grenzen lebenden deutschen Brüdern hingezo gen und zur Sorge für sie verpflichtet. Als Student durchwanderte er den Südosten der damaligen Habsburger Monarchie, um in un mittelbare Fühlung mit den dortigen deutschen Volksgruppen zu kommen, die mitten unter fremden Völkern lebten und um die Erhaltung

Ihrer von diesen bedrohten Sprache und Art rangen. Die Verpflichtung, die er damals für die „Deutschen Im Auslände“ fühlte, hat er ln sein späteres Leben und auch ln die Politik, die ihm dann zum Berufe geworden, mit hln- üborgenommen. In dieses Denken und Sorgen hatte er auch das Süd tiroler Deutschtum clngeschloaaen. Als er dann vor einem Jahre auch noch ln einem län geren Ferienaufenthalt in Meran Land und tauten nähergekommen, gehörten die Süd- tlroler geradeso, wie schon längst zuvor die Deutschen SUdostcuropas

und oll die deutschen Volksgruppen und -grüppchen jenseits des Eisernen Vorhanges zu seinen Sorgenkindern. Von da ab drängte es ihn geradezu für unser Land und sein Recht sein Wort einzulegen und auch — dafür zu schreiben. „Volkstum und Glaube" In lebendiger Erinnerung Ist noch ein vor einem Jahr in zahlreichen deutschen Zeitun gen veröffentlichter Artikel des Bundestags präsidenten Dr. Ehlers „Volkstum und Glaube“. Nachdem er, der evangelische Oberlclrchenrat, sich gegen die In vergangenen

2
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1952/09_08_1952/DOL_1952_08_09_3_object_1664897.png
Page 3 of 16
Date: 09.08.1952
Physical description: 16
Hier irrt das Ministerpräsidium Klarstellungen zu einer Regierungserklärung entsprechenden Schärfe wieder. Was dort mit «su di una base di parità della lingua tedesca e della lingua italiana» wiedergegeben ist, heißt im Originaltexte, etwas kräftiger: Gleichstellung (parification) der deutschen und der italienischen Sprach e.» Wo bliebe die im Pariser Vertrag gaia n- tierte Gleichstellung der deutschen mit der italienischen Sprache, wenn wohl die Italiener ihre Sprache unbeschränkt

! n, daß ihnen die Selbstverwaltung gewährt wurde, die ihnen das beruhigende Gefühl verleihen sollte, daß sie auch innerhalb der italienischen Grenzen im eigenen Lande «daheim» sein können. Wie können --ie dies aber, wenn sie selbst in ihrem ureigensten Bereiche, dem der deutschen Schule, das Gesetz einer fremden Verkehrssprache vor geschrieben bekommen? Eine böse Erinnerung Und wen sollte es Wunder nehmen, daß sich uns unter diesen Umständen die Erin nerung an eine recht böse Parallele aus der Vergangenheit wieder auf drängt

des Gesetzes widersprechenden Auslegungskünste nicht ernst genug genommen werden. Noch sind die nur zu berechtigten Klagen nicht ver stummt. daß die von Verfassung und Spe zialgesetzen gewährleistete Doppelspra ch i g k e i t in den Aemtern Südtirols noch lange nicht durchgeführt ist, vor allem wegen der Unkenntnis der deutschen Sprache der meiden öffentlichen Beamten — und schon stehen wir vor dem von der Regie rung unternommenen Versuch, auf jenem Gebiete, auf dem die Gleichstellung dei deutschen Sprache

von selber gegeben wäre und keinerlei Schwierigkeiten begegnete: — :m Schulwesen — diese Gleichstellung zu verhindern. * Die Bedeutung der Stellungnahme der Regierung geht weit über den Bereich der Schule hinaus. Mit ihrer «Rechtfertigung» stellt sie die Gleichstellung der deutschen Sprache im «öffentlichen Leben» überhaupt in Frage. Denn diese ist vom Staate und Pari ser Vertrag für das gesamte öffentliche Leben in Südtirol gefordert. Mit dem selben Rechte oder Unrechte, mit dem heute

der ausschließliche Gebrauch der italienischen Sprache für den Amtsbereich der Schule dekretiert wird, kann es morgen für die Südtiroler Gemeindeverwaltungen gesche hen. Man wird von dem Südtiroler Dorf bürgermeister kaum weniger fordern wollen als vom deutschen Dorfschulmeister. Ansätze dafür sind bereits zu erkennen, nicht zu. letzt begünstigt durch die vom Staate be stellten italienischen Gemeindesekretäre in deutschen Gemeinden. Wohin die Regierung auf der schiefen Ebene, auf die sie sich mit der verhängnis

3
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1954/25_02_1954/DOL_1954_02_25_5_object_1209067.png
Page 5 of 12
Date: 25.02.1954
Physical description: 12
und französische Schweiz Eigentümer uuC Herausgeber: VerlagssnstaJt A l b • » » » G m.b.H Bozen — Druck: Druckerei der Verlagsanstah Afbesfa G.id b-H Bozen — Ermächtigung selten» de> Tribunals Ro/en vorn 2 April 1948 Nr 7/48 Reg St • Verani wörtlicher Direktor Michael Garn per - Srbrlf* ’eitung und Verwaltung; Bozen Museiimslraße Nr 12 Kür Otisierrelrb verantwnrllirh fInn.*» Amirr*. Tyrolia AG. beide Innsbruck Andreas-Hofer-StraG» 4 Die Unterschiede zwischen der deutschen und der welschen Schweiz

möglich war. Zweitens verdanken die Welschen den Deutschschwei zern ihren Ruf, geistreiche Leute zu sein; denn im Vergleich zu ihnen sind sie lebendig Und voll Esprit, während sie etwa im Ver gleich mit Parisern eher schwerfällig und metaphysisch gerichtet schienen. Drittens sei die F e s t i g k e i t der eidgenössischen Bande vor allem ein Verdienst, der deutschen Schweiz. Ohne diese wäre die französische — und italienische — Schweiz nicht, was sie heute ist. Das Verhältnis zwischen deutscher

. Zwischen der französischen Schweiz und Frankreich hat nie dieser Wall bestanden wie zwischen der deutschen Schweiz und Deutschland zur Zeit des Nationalismus. Empfindungsweise und geistige Einstellung sind in vielem franzö sisch. Die deutschschweizerische Kultur wird, wie etwa auch die englische, durch ein fran zösisches Prisma betrachtet. Ein Hauptgrund dafür, daß die Welschen der deutschen Schweiz gegenüber viel unabhängiger, auto nomer und auch unbeteiligter sind als umge kehrt. ist der Dialekt, der in der deutschen

. Weil wir ein kleines Land sind mit großen Unter schieden. haben wir den schweizerischen Geist schaffen müssen, der unsere Stärke ausmacht. Nachdem Nationalrat Jaccard die Bezie hungen welsche—deutsche Schweiz von der kulturellen Seite aus beleuchtet hatte, ging er zum politischen Aspekt über. Die Ein heit der welschen Schweiz gegen über der deutschen Schweiz hat als Basis den Föderalismus: sie will sie selbst bleiben. Der Födera lismus in der welschen Schweiz ist oft mehr Kantonalismus, der zum Egoismus tendiert

. Die welschen Kantone sind finanziell nicht so stark wie die deutschen Kantone. Sie ste hen vor großen Aufgaben. Sie wenden sich gegen eine direkte Bundessteuer um nicht die Mittel zu verlieren, die sie für ihre Kantone selbst brauchen. — Der Referent: kam dann auf die von den Deutschschweizern oft stark kritisierte Tatsaohe zu sprechen, daß in der welschen Schweiz im Gegensatz zur deut schen Schweiz die Kommunisten noch über eine beachtliche Stärke verfügen. Einen Grund dafür sah

4
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1983/18_11_1983/DOL_1983_11_18_29_object_1420616.png
Page 29 of 32
Date: 18.11.1983
Physical description: 32
Brückenfunktion der Deutschen im Ausland 40 Ausländsdeutsche aus vier Kontinenten auf Studienvortragsreise durch Deutschland Rund vierzig AuslandsdeutscheinverantivortlichenTütigkeitenausKanada, den USA, aus Brasilien, Australien und Südtcestq/rilca, aber auch aus den europäischen Grenzgebieten in Belgien. Dänemark und aus Südtirol, haben sich in der letzten Oktoberwoche zu einer Studienreise durch die Bundesrepublik Deutschland getroffen, wozu der Verein für das Deutschtum im Ausland (VDA

ist. Den Teilnehmern wurde von Vertre tern des Auswärtigen Amtes in Bonn ebenso wie von den Landesregierungen und von Kommunalpolitikern in diesem Zusammenhang immer wieder eine wichtige BrOckenfunktion zwischen der alten und der neuen Heimat bescheinigt. Nicht immer fanden sie jedoch Ver ständnis — von Norden nach Süden ins gesamt jedoch in zunehmendem Maße, wie die Teilnehmer selbst fcststellten — für ihre Probleme und Aufgaben zur Er haltung der deutschen Sprache und Kul tur. Hier bleibt auch nach dieser Reise

“ stellen möchte. Von seiten der CDU- Verirotcr wurde aucli die zu geringe Un terstützung des Vereins für das Deutsch tum' im Ausland bestätigt, aber doch als ungerechtfertigt sehr bedauert. Auch ' der.FDP-Abgeordnete Ronneburger be tonici, daß für die sprachlich-kulturelle Tätigkeit zugunsten der Deutschen im Ausland zu wenig getan worden sei und daß die vernachlässigten Beziehungen wieder vertieft werden müßten. Der VDA, vor hundert Jahren als Schulvcrein gegründet, versteht sich heute

mit seinen 18.000 Mitgliedern in aller Welt, wie Geschäftsführer Ernst Hubert von Michaelis als Reisebegleiter und Bundesvorsitzender Hans-Joachim Bercndes mehrfach betonten, als.Mittler zwischen der Bundesrepublik und den Deutschen in aller Welt. Er will Hilfelei stungen zur besseren Pflege der deut schen Sprache und Kultur in allen Län dern und Kontinenten erbringen, wo es noch Deutsche gibt, selbstverständlich nur, wenn diese es selbst wünschen. Identitätsschwund der Deutschen In dèi Betreuung

- stämmige Universitätsprofessoren au3 den USA, Vertreter des deutsch-kanadi schen Hilfswerkes in Britisch-Kolum- bien und in Quebec sowie des deutsch australischen Dachverbandes „Die Brücke“, Regionalpräsidenten des Deutsch-Amerikanischen Nationalkon gresses, Leiter von Sprachschulen und Samstagschulen in den USA und Kana da sowie einer deutschen Mennoniten- Schule in Brasilien u. a. Von den euro päischen Ausländsdeutschen waren Ostbelgien mit denf Chefredakteur des deutschsprachigen-Rundfunks

5
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1938/09_04_1938/DOL_1938_04_09_2_object_1138286.png
Page 2 of 16
Date: 09.04.1938
Physical description: 16
-Episkopats von Rom aus erfolgte neuerliche Erklärung Kardinal Jnni- tzers (Siehe Stadtausgabe des „Volksbote' vom 7. April) ab. Rur die von der Form der Erklärung losgelöste Tatsache des Appells sei hier ins Auge gefaßt, worin es die öster reichischen Bischöfe als selbstverständliche natio- Pflicht bezeichnen, sich zum Deutschen Reiche zu bekennen und dieses Bekenntnis auch von ihren Gläubigen erwarten. Als Tatsache hat dieser Appell weit über Deutschland hinaus reichende apologetische und daher all

gemein katholische Bedeutung. Die zuerst vom Liberalismus ausgespro chen« Verleumdung, die deutschen Katholiken und insbesondere ihre geistlichen Führer wären „national unverläßlich', ja geradezu Feinde des deutschen Volkes und der deutschen Einigung» wurden später, vor beiläufig 40 Jahren, von der österreichischen „Los-von- Rom-Bewegung' mit besonderer Vorliebe ausgenommen und propagiert. Mußten diese Anklagen unter dem Donner der Kanonen des Weltkrieges, in dem die Katholiken, allen vorangegangenen

man die Katholiken nicht ungerne bedenkt. Rach dem Wiener Kongreß. Gerade die Katholiken haben über die mit der Riederlegung der Kaiserkrone durch Kaiser Franz vollzogene Auflösung des Deutschen Reiches (1806) aufrichtig getrauert und mit Vorwürfen gegen den Kaiser und gegen Oesterreich nicht zurückgehalten. Bereits im Februar 1815, also zu einer Zeit, da der Wiener Kongreß versannnelt war, schreibt Josef G ö r r e s im „Rheinischen Merkur': „Oesterreich hat seines Vorteils wahrgenom men, wie alle dem Ihrigen

von führenden Männern des deutschen Katholizismus in der Wissenschaft wie in der Politik weiter getragen. Kurz nach der Auflösung des Frankfurter Parlaments sagte W i n d h o r st, der nach malige Führer der deutschen Katholiken in der Kulturkampfzeit, in der zweiten Hanno verschen Kammer: „Ganz Deutschland wollte und sollte sich wieder zusammenschließen. Da mals (1848) dachte man nicht an die Aus schließung dieses oder jenes Landes und ins besondere Oesterreichs. Man dachte damals ebensowenig daran

Verbindung mit der Regierung ^um gedeihlichen Ziele ge langen können. Rur so wird der große Dom gebaut werden, in dem alle deutschen Stämme in Eintracht, in alter Biederkeit und in alter Frömmigkeit sich wieder finden. Das ist mein Wunsch für Deutschland.' Die „Generalversammlung der l katholischen Vereine Deutsch- | i a n i> i' in Aachen am 10. Septeniber 1862 j verteidigte sich gegen den unter dem Schlag- I wort „Mramontan' gegen die Kathollken er hobenen Verdacht, daß sie nicht gute Patrioten wären

6
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1983/18_11_1983/DOL_1983_11_18_30_object_1420618.png
Page 30 of 32
Date: 18.11.1983
Physical description: 32
sind, sondern auch, weil bayerische Tradition und bayerisches Brauchtum heute noch für viele Ausländsdeutsche in aller Welt gleichbedeutend ist mit der alten Hei mat. mit deutscher Gemütlichkeit usw. Lederhose und Adler habe man gerade bei den 300-Jahr-Feiern der deutschen Einwanderung in Amerika geradezu als Symbole für die deutsche Heiniat gese hen. Dazu gab es Schuhplattlerauffüh rungen, bayerische Musik und typisch bayerische Atmosphäre selbst in Loka len, wo Deutschstämmige kein Wort mehr Deutsch sprachen. Als größtes Fest

des Jahres wird von den deutschen Vereinen und Klubs in Amerika das „Oktoberfest“ angesehen, das in vielen Städten gefeiert wird, wo cs Deutsch amerikaner gibt. Auch Städte mit dem Namen München gibt es in Amerika, ebenso in vielen Orten ein Hofbräuhaus usw. Allerdings bleibe bei vielen einfache ren Ausländsdeutschen in Amerika, so wurde in Gesprächen mit den deutsch- amerikanischen Reisetcilnehmern deut lich. die Beziehung zu Deutschland eben auf dieses teilweise schon sehr ver kitschte Plastik

Blumenau gefahren wird und von dort mit Rad, Milchkarren und durch Boten zu Fuß die Adressaten am Wochenende erreicht. — Ein weiterer in teressanter Vertreter der Deutschen in Brasilien war der Leiter der deutschen Fritz-Kliewer-Schule in Witmarsum, Pe ter Pauls, der zu einer Gemeinschaft von deutschen Mennon iten gehört, welche einst von Rußland aus religiösen Grün den auswandern mußte und die nun schon in der fünften Generation auf dem Hochland von Parana lebt. Mit vorbildli cher Tüchtigkeit

haben die deutschen Siedler von Witmarsum in Genossen schafisarbeil eine Molkerei, eine Getrei detrockenanlage mit sechs Silos, eine Futlerfabrik und einen Supermarkt er richtet und beschäftigen bereits zahlrei che Eingeborene, deren Kinder trotz schlechter Deutschkennlnisse die obenge nannte Schule, die vom Kindergarten bis zum Abitur führt, mit den Kindern der Mennouiten besuchen dürfen. USA: Neben interessanten Persön lichkeiten des Deutsch-Amerikanischen NalionalkongresseslDANK), wie die Au- geiiarztin

aus der Bundesrepublik Deutschland, da sich auf diese Weise die einzige Möglichkeit böte, daß auch die heutige Jugend noch Interesse für Spra che und Kultur ihrer Ellern zeigt. — Uni- versitatsprofessor Dr. Jürgen Eichhoff, ebenfalls ein Reiseteilnehmer, macht sich als Letter des bekannten Max-Kade-ln- stitutes in Madison < Wisconsin ) und die Erhaltung des Deutschtums in Amerika verdient: er ist auch Herausgeber eines Sprachatlas der deutschen Umgangs sprache, von dem bereits zwei Bände er schienen

7
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1990/04_10_1990/DOL_1990_10_04_2_object_1428994.png
Page 2 of 56
Date: 04.10.1990
Physical description: 56
. In dem zentralen ökumenischen Gottesdienst zur deutschen Einheit riefen Bischöfe der katholischen und der evangelischen Kirchen gestern in der Berliner Marienkirche zu gegenseitiger Ächtung als Voraussetzung für das Zusammen wachsen des deutschen Volkes auf. In Predigten standen Freude und Dankbar keit für die Erhörung vieler Gebete um die Einheit im Mittelpunkt, zugleich wurde vor der Gefahr eines Klassendenkens zwischen Ost- und Westdeutschen gewarnt. Angesichts der sozialen und wirtschaftlichen Nöte

auf dem Gebiet der ehemaligen DDR forderten die Kirchenführer zu Solidarität auf. In der Marienkirche appellierte der Vorsitzende der Deutschen Bischofs konferenz, Karl Lehmann (Mainz), an die Deutschen, daß nach dem Fall der Mau er auch „noch die Mauer in unseren Köp fen abgebaut“ werden müsse. Der Bi schof erinnerte an die Verständnislosig keit von „uns Westlern“, die oft „arro gant und belehrend, fordernd und ab wertend“ gewirkt habe. Lehmann fragte, ob nicht einige in den Kategorien „Deut scher erster

und zweiter Klasse“ denken. An dem vom Fernsehen live übertrage nen Gottesdienst nahmen die führenden Repräsentanten der bisherigen beiden deutschen Staaten teil. Der sächsische Landesbischof Johan nes Hempel, stellvertretender Vorsitzen der des Bundes der Evangelischen Kir chen in der früheren DDR, äußerte die Hoffnung, „daß wir aufleben werden in einer Gesellschaft ohne Nötigung zur Lüge und mit dem Mut zur Wahrhaftig keit, auch wenn sie unbequem ist“. Es sei darauf zu vertrauen, daß viele Men schen

in einem Mitternachtsgottesdienst in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskir- che, deren Glocken im Anschluß an die Predigt ertönten. Der Fuldaer Bischof Johannes Dyba ließ den Tag der Deutschen Einheit um Mitternacht mit den Domglocken ein läuten. Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Friedrich Wetter, hatte alle Pfarreien des Erzbistums ge beten, am 3. Oktober das mittägliche Angelusläuten von den Kirchtürmen der etwa 2000 Gotteshäuser des Erzbistums auf eine Viertelstunde auszudehnen. Katholische Bischöfe kritisierten er neut

“ vor- In seiner Ansprache erinnerte Bush daran, daß die Deutschen in den Jahren der Ost-West-Konfrontation „buchstäb lich zwischen zwei Welten“ gelebt hät ten. Die Vereinigten Staaten hätten „mehr als Sympathie" empfunden, sagte Bush, weil deutsche Einwanderer einen so großen Beitrag zum Aufbau des Lan des geleistet hätten. Das amerikanische Volk habe „Schulter an Schulter“ mit läufig in Kraft bleibe. Papst Johannes Paul II. hat in einem Telegramm an Bundespräsident Richard von Weizsäk- ker „der geschätzten deutschen

8
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1984/26_09_1984/DOL_1984_09_26_24_object_1433279.png
Page 24 of 24
Date: 26.09.1984
Physical description: 24
Holomifcn-Nr 223 MINDERHEITEN <• Mittwoch, den 26. September 1984 Überblick Im Jahre 1939 lebten in Ost- und Süd osteuropa sowie im europäischen Teil der Sowjetunion noch 18 Millionen Deutsche in einer Vielzahl unterschied licher Sprachinsel- oder Grenzland volksgruppen. Sie hatten ihre neue Hei mat im Osten in verschiedenen histori schen Zeiträumen besiedelt und waren aus den unterschiedlichsten deutschen Landen gekommen, zu Neustämmen zu sammengewachsen, hatten Tochterko lonien gegründet

der Deutschen in Osteuropa nur ungenau bestimmt werden, da einerseits die Volkszählungen nicht in allen Ostblock staaten ein zuverlässiges Bild ergeben oder die verschiedenen Nationalitäten überhaupt nicht gezählt werden und an dererseits das Problem des „schweben den“ oder „assimilierten Volkstums“, insbesondere im polnischen Machtbe reich und in Ungarn, nicht in Zahlen erfaßt werden kann. In der Geschichte wurde dieses „schwebende Volkstum“ immer schon für machtpolitische Interesscnabgrcn- zungen

der sich um diese Gruppen be mühenden Staatsvölker mißbraucht. So leben in der Sowjetunion 1979 nach der Volkszählung 1.936.000 Deutsche, in der Volksrepublik Polen einschließlich der deutschen Ostgebiete nach Aussagen des Auswärtigen Amtes ca. 1.000.000 („im Sinne des Grundgesetzes“), in Ru mänien 1977 nach der Volkszählung 359.000, wovon allerdings seit dieser Zählung 75.000 in die Bundesrepublik Deutschland ausreisten, in Ungarn 1980 nach der Volkszählung 73.800, nach Schätzungen des „Demokratischen Ver bandes

der Deutschen in Ungarn“ aber 230.000, in der Tschechoslowakei nach der Volkszählung von 1980 noch 62.000 Sudeten- und Slowakeideutschc. Die wenigen Deutschen Bulgariens sind nachdem Umsiedlungsvertrag vom 22. Jänner 1943 zur Gänze ausgcsiedelt worden. Auch die Deutschen Jugosla wiens (unter 10.000) können unberück sichtigt bleiben, da es sich kaum mehr um Reste der bodenständigen deut schen Volksgruppe handelt, sondern meist um Angehörige von „Gastarbeiter- Ehen". Die Deutschen im heutigen sowjeti schen

Rußland deutschtum. Keiner dieser rußlanddeutschen Stämme einschließlich der Baltcndeut- schen lebt mehr in seinen angestamm ten Siedlungsgebieten. Sie wurden ent weder durch Hitlers Umsiedlungsver trage mit Stalin „heim ins Reich" geholt oder nach Ausbruch des Krieges zwi schen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion jenseits des Urals ver schleppt. Nach amtlichem sowjetischem Sprachgebrauch wurden die Deutschen „hinter dem Ural in Sicherheit ge bracht". Russifizicrung der Sowjetdeutschen Obwohl

9
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1987/17_04_1987/DOL_1987_04_17_18_object_1357717.png
Page 18 of 28
Date: 17.04.1987
Physical description: 28
Wenn Minderheiten Deutsch sprechen Nur der Wille zur Selbstbehauptung läßt Sprache und Kultur überleben - Die Lage in fünf europäischen Staaten Von unserem nach Eupen entsandten Redaktionsmitglied Udo Perkmann Die Läge der Südtiroler und die Situation der deutschen Sprache sind — verglichen mit jenen in anderen Grenzgebieten des deutschen Sprach- und Kulturrautns — so schlecht nicht. Diesen Eindruck nahmen die Südtiroler Teilnehmer eines europäischen Symposiums mit nach Hause, das Ende März

im deutschen Sprachgebiet in Ostbelgien stattfand. Vertreter der deutschen Minderheiten in Dänemark, Luxemburg, Frankreich, Italien und Belgien hatten in Eupen eine Bestandsaufnahme über Deutsch als Ufngangs-, Mutter- und Amtssprache im EG-Raum vorgenommen. Das Symposium mit Unterstützung des Europaparlaments geht auf einen Initiativantrag des Jahres 1981 zurück, den der Südtiroler Joachim Dalsass mitgetragen hat. Das Ausmaß der Verwendung, die amtliche Zulassung und auch das Anse hen der deutschen Sprache

in jenen Ge bieten. wo ethnische Minderheiten Deutsch sprechen, sind von Land zu Land, von Gegend zu Gegend sehr'un- terschiedlich. Wie Fachleute beim Eupe- ner Symposium schilderten, haben es alle Minderheiten schwer, sich gegen an derssprachige Mehrheiten, gegen das Staatsvolk und gegen den Zentralstaat durchzusetzen und zu behaupten. Tagungsleiter Hubert Jenniges, Rund- ftinhjoumalist des deutschen Rund- funks in Belgien, ließ in seinem Schluß wort keinen Zweifel daran

und im benachbarten Lothringen mit insge samt 1,5 Millionen Einwohnern ist der unaufhaltsame Vormarsch des Französi schen und der „Französlslerung“ soweit fortgeschritten, daß sich die dort leben den Deutschen größtenteils selbst als Deutsche aufgegeben haben und sich als Franzosen verstehen. Das wurde bei der Tagung in Eupen mehrmals deutlich. Die französischen Behörden, deren Verhalten gegenüber den Elsässern so wie viele amtliche Vorschriften laufen seit Jahrzehnten auf eine systematische Beseitigung

aller Spuren des Deutschen im Elsaß hinaus. Offiziell nicht existent Offiziell nicht existent sind die ver sprengten deutschen Siedlungen außer halb des amtlich anerkannten deutsch sprachigen Gebiets in Belgien. Diese Deutschen inmitten wallonischer (fran zösischer) Nachbarschaft in Belgien ge nießen nicht jenen Schutz, wie er hinge gen von der Brüsseler Regierung in einer komplizierten Sprachregelung den Deutschen innerhalb des amtlich aner kannten deutschen Raums eingeräumt wurde. Die deutschsprechenden

10
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1976/11_08_1976/DOL_1976_08_11_8_object_1661203.png
Page 8 of 14
Date: 11.08.1976
Physical description: 14
Nimm AN UNO UMGEBUNG. * ; t A J N v / , 4 Deutschland strahlt auf Europa aus Die gesellschaftliche Kraft der deutschen Nationsidee auch in Südtirol feststellbar ' „Die deutsche Frage und Europa — Eine historisch-politische Betrachtung“ lautete das Thema des Festvortrages bei der Eröffnung der 5. internationalen Fort bildungsveranstaltung für deutsche und österreichische Zahnarzte in Meran. Wie * berichtet, sprach* zu diesem Thema Prof. Dr. W. |. Mommsen. Der Direktor der Abteilung für Mittlere

und Neuere Geschichte nn der Universität Düsseldorf analy sierte dabei eingehend den Begriff der deutschen Nation aus deutscher Sicht und legte zwei der hervorstechendsten Bcstimmungsgründc für das Ansehen frei, das sich die Bundesrepublik Deutschland in Europa und in der Welt erworben hat. Das Referat wurde auch von den Südtirolcr Gästen der Eröffnungsfeier als auf schlußreich erachtet. Nun wurde uns davon eine Kurzfassung bcrcitgcstcllt. Einleitend stellte Prof. Mommsen fest, die Frugc

nach der nationalen Identität der Deutschen und der damit eng ver knüpften Frage nach dem Platz der deutschen Nation innerhalb der euro päischen Völkcrfamiiic sei nicht nur für- die Bürger der Bundesrepublik Deutschland, sondern uueh für ihre Nachbarn von vitaler Bedeutung. Dies gelte nicht zuletzt auch für jene Nach barstaaten und jene deutschbcsicdeltcn Regionen, die zufolge eines verwickel ten geschichtlichen Prozesses früher oder später aus dem Hauptstrom deut scher nationaler Staatsentwicklung aus getreten

sind. Nach 1945 haben die Deutschen der Bundesrepublik laut Prof. Mommsen ge- . raume Zeit dazu geneigt, gleichsam unter den Problemen der deutschen Nationalitäten hinwegzutauchen. Haupt- gegenstund politischen und geistigen Bemühens war die Wiederherstellung des deutschen Ansehens in der Welt und die Begründung von guten Bezie hungen insbesondere zu den europä ischen Nachbarn, überdies gewann in den fünfziger Jahren der Gedanke im mer stärker an Bedeutung, daß die Epoche des Nationalstaats ohnehin

vor über sei und die Zukunft übernatio nalen Staatsbildungen gehöre. Heute wird jedoch zunehmend deutlich, daß der Europagedanke die Nationalidee der Deutschen nicht schlechthin ersetzen kann, auch wenn es unbestritten ist, daß nur ein vereintes Europa in der Welt Zukunft haben kann. Nach Hinweisen auf geschichtlich be deutsame Ereignisse betonte der Redner, daß „Nation“ für die Deutschen ein offenes, unbewültigtes Problem darstellt, während „Nation“ bej den west-"" und südeuropäischen Staaten in der Regel

11
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1959/16_05_1959/DOL_1959_05_16_23_object_1591456.png
Page 23 of 26
Date: 16.05.1959
Physical description: 26
! noch recht lange erhalten bleiben! Möge im Abendsonnenschein noch manche beschau liche f~_nde das Alpenglühen von König Lau rina Rosengarten sein'Herz erfreuen!“ ; ■ Walter S t a ff le r (Meran) Aufstieg der deutschen Sdraie in Nordsdileswig Bei starker Beteiligung aus allen Gegenden Nordschleswigs wurde am 10. Mai der. Tag der deutschen Schule in Tingleff abgehalten. Er stand ganz im Zeichen der erfreulichen Fort schritte, die auch im abgelaufenen Jahr im Wiederaufbau des deutschen Schulwesens

in Nordsdileswig erzielt wurden. Zugleich wurde an das Gesamtschicksal. dea,deutschen Vol- . kesj an das Sehnen^ach derJStunde der ytie- dervereinigung erinnert.- ' ■ Gäste aus Deutschland Der Hauptvorsitzende . des Deutschen Schul- und Sprachvereins, Dethlef Lassen, eröffnete die Festversammlung mit herzliohen Grußworten. Unter den vielen Gästen sah man u. a. den deutschen Folketingsabgeord- neten Hans Schmidt-Oxbüll, Kanzler Aurich als Vertreter des dienstlich verhinderten Konsuls Dr. Kitt, als Vertreter

der schleswig- holsteinschen Landesregierung, Ministerial direktor Kock, Regierungsdirektor Dr. Gäde und Regierungsrat Peter Petersen. Grüße und Glückwünsche der Landesregie rung übermittelte Ministerialdirektor Kock im Namen des Ministerpräsidenten von Hassel und des Kultusministers Osterloh. Die engen Beziehungen zwischen der Landesregierung und dem . Deutschen Schulverein, sagte der Redner, kämen in der ideellen und in der materiellen Unterstützung deutlich zum Aus druck. Für v die geleistete

Aufbauarbeit im deutschen Schulwesen in Nordschleswig sei man dankbar, und ' der Schulverein dürfe stolz auf die erzielten Erfolge sein. Man freue sich auch, daß jetzt die Eröffnung des neuen deutschen Gymnasiums in Apenrade bevor stehe. Mit starkem Beifall begrüßte die Versamm lung den Jahresbericht des Deutschen Schul- und Sprachvereins. Ansteigende .Schülerzahl Wie der Hauptvorsitzende des Deutschen Schul- und Sprachvereins für Nordschleswig, Hofbesitzer Dethlef Lassen, mitteilte, steigt die deutsche

Schülerzahl zum Herbst auf 1313 ge genüber 1196 vor einem Jahr. Die für die Beurteilung der weiteren Entwicklung des Schulwesens so wichtige Zahl der Schulanfän ger hat sich um 10,5 Prozent erhöht. Es ist also weiterhin von einer steigenden Tendenz und von einer erfreulichen Entwicklung für das nordschleswigsche Deutschtum die Rede. Eine Untersuchung über die soziale Schich tung der deutschen Schuljugend in Nord schleswig, die im Herbst 1958 durchge'führt wurde, führte zu folgendem Ergebnis: Beruf

12
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1972/02_09_1972/DOL_1972_09_02_21_object_1647227.png
Page 21 of 32
Date: 02.09.1972
Physical description: 32
Samstag/Sonntag, 3^3. September 1972 — Nr. 193 dotomitcn m >»o<«th umnp. tmom« •** n «um m* ■■ 150 Jahre Seutfditum fn Hodtester Auf fünf Kontinenten erscheinen Tageszeitungen und Periodika /Schau in Düsseldorf Mit der Geschichte des Deutschtums im Ausland ist das an Wechsel fällen reiche Kapitel des deutschen Zeitungs-und Zeitschriftenwesens auf allen Kontinenten untrennbar verbunden. Sowohl, in Westeuropa wie in den deutschsprachigen Siedlungsgebieten Ost- und Sildosteuropàs

, auch von anderssprachi gen Nachbarn geachteten und gelesenen Tageszeitungen können wir die Entwicklung, das Zusammenwachsen, das Ergehen und auch das Versickern deutschen Volkstums außerhalb des geschlossenen Sprachgebietes verfolgen. Während deutsches Schrifttum und Zeitungswesen in Europa oft noch lange und zumindest im äußeren Er scheinungsbild z. T. bis heute den Präge stempel. der Landschaften trägt, aus denen die deutschen Auswanderer stam men, wandelte sich das Bild der deutsch sprachigen Publikationen

bestimmten und bestimmen noch heute in den einzelnen Staatén das Bild der deutschen Zeitungen und der an deren Durckerzeugnisse. Wenn diese Publikationen hier und da — vor allem in Überseeländern — weitgehend durch persönlichen .Einsatz, durch Einfalls reichtum und Untemehmergeist ihrer Herausgeber und den Idealismus ihrer Mitarbeiter gekennzeichnet sind, so hat sich doch — wie allein schon die Auf machung und die Titelseiten all der Zei tungen und Zeitschriften beweisen — das Gesamtbild dieser Presse

grund legend gewandelt. Es, wäre eine große und dankenswerte Aufgabe, einmal anhand des deutschen Pressewesens im Ausland der Geschichte der deutschen Auswanderer- und Kolo nisationsbewegungen nachzugeheri. Einen ebenso informativen wie illustrativen Ansatz in dieser Richtung bot eine kürz lich .erstmals nach Kriegsende gezeigte Ausstellung in Düsseldorf, die anschlie ßend auch in anderen Städten der Bun desrepublik Deutschland und in Berlin zu sehen war. (20 Jahre Presse in Brasilien Der folgende

Beitrag geht auf die Kurzfassung eines Vortrags zurück, den die Autorin aus Anlaß der Er öffnung der Ausstellung „Deutsche Presse im Ausland" am 16. Juni 1972 in Düsseldorf gehalten hat. Die Herausgeber und Mitarbeiter der deutschen Presse in Südamerika sind sich ihrer zweifachen Aufgabe bewußt, die darin liegt, im Dienste der deutschen Sprache und Kultur zu wirken sowie den geistigen Bestand des deutschen Volkstums in den verschiedenen Län dern zu erhalten. Die Arbeit und das Gesicht dieser Presse

13
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/2000/07_08_2000/DOL_2000_08_07_24_object_2623956.png
Page 24 of 28
Date: 07.08.2000
Physical description: 28
- noinmen werden, dass eine sol che Abgrenzung völlig wirk lichkeitsfremd ist, da Südtirol ein Teil des in sich geschlos senen deutschen Sprach- und Kulturraumes ist, der Deutsch land, Österreich, die deutsche Schweiz und angrenzende Teile des dänischen, belgischen, französischen und italieni schen Staatsgebiets umfasst. Als Ausländsdeutsche gelten hingegen nur die Siedler der in den romanischen und slawi schen Sprachräumen verstreut liegenden deutschen’ Sprachin seln sowie natürlich auch die Deutschen

in Amerika und in allen Teilen der Erde. Die Süd tiroler als Ausländsdeutsche zu bezeichnen ist folglich unge rechtfertigt, da sie in jenem Teil des geschlossenen deutschen Sprach- und Kulturgebiets be heimatet sind, der in das Ho heitsgebiet des italienischen Staats hineinreicht. Durch Staatsgrenzen können weder im Süden noch im Westen, Nor den und Osten Teile vom deut schen Sprachraum abgetrennt werden. Deutsche mit italienischer Staatsbürgerschaft Südtirol ist genau so wenig außerdeutsches Gebiet

wie z. B. die deutsche Schweiz oder Österreich. Folglich bilden die Südtiroler auch keine Sprach- minderheit; das sind sie zwar innerhalb der italienischen Staatsbürgergemeinschaft, je doch zählt die Zugehörigkeit zur deutschen Kultur, zu deren geschlossenem Geltungsraum ihre Heimat gehört, unver gleichlich mehl- als die Staats zugehörigkeit. Südtirol ist vor allem nicht ein eigenes Land, sondern ein Teil des Landes Ti rol, das von Jungholz, Schar nitz und Erl im Norden bis Covelo, Ala und Riva im Süden

, sondern Deut sche bzw. Ladiner mit italie nischer Staatsbürgerschaft, gleich wie die übrigen Tiroler nicht in Tirol ansässige Öster reicher, sondern Tiroler sind, die zur österreichischen Bun desrepublik gehören. Und alle Deutschtiroler gehören zur Südtirol, ein Teil des geschlossenen deutschen Sprach- und Kulturraumes Unser Land ist keine Sprachinsel /Alpenromanen im bajuwarischen Siedlungsland deutschen Sprachgemein schaft, deren Lebensraum von der Nordsee bis Salum und von Frankreich, Eisass ausgenom

men, bis tief hinein in das pol nische Staatsgebiet reicht. Ge gen Osten gab es schon seit altere keine scharfe Sprach grenze, da immer eine Verzah nung von deutschem und sla wischem Sprachleben bestand: Die heutige Tschechei sowie Polen bis hinauf ins Baltikum waren bis um 1940 mehrheit lich deutsch besiedelt. Zur deutschen Sprachgemein schaft gehören aber auch, wie bereits erwähnt, als Ausländs deutsche die Siedler der einst zahlreichen deutschen Sprach inseln, die ostwärts bis über den Ural

14
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1951/15_03_1951/DOL_1951_03_15_3_object_1152042.png
Page 3 of 8
Date: 15.03.1951
Physical description: 8
tumsrechte der deutschen Minderheit als solcher, was nicht einmal im unmittelba ren Zusammenhang mit der Durchführung des Autonomiestatutes steht. Es dreht sich hierbei um den Besuch der deutschen Schulen und um den Gebrauch der deutschen Sprache im öffentlichen Le ben. Nach dem Pariser Vertrag, der italie nisches Staatsgesetz ist, sollen die deutsch sprachigen Bewohner der Provinz Bozen gegenüber den italienischsprachigen Be wohnern volle Gleichberechtigung genie ßen, im Rahmen von Sonderbestimmungen

zur Erhaltung des Volkstums und zur kul turellen und wirtschaftlichen Entwicklung der deutschen Volksgruppe. Die Gleichberechtigung nach dem Statut Diese Gleichberechtigung soll sich dahin gehend auswirken, daß der Volks- und Mit telschulunterricht in der Muttersprache, so wie der gleichberechtigte Gebrauch der deutschen und italienischen Sprache in der öffentlichen Verwaltung, in den offiziellen Dokumenten und in der doppelsprachigen Ortsnamengebung gewährleistet ist (Art. 1 des Pariser Vertrages). Im Art

schen Sprache sagt der Art. 84 des Statu tes, daß «der Gebrauch der deutschen Spra che im öffentlichen Leben durch die ein schlägigen Bestimmungen des Statutes und der besonderen Gesetze der Republik ge währleistet wird.» Der Art. 85 des Statutes regelt die äußere Amtssprache, d. h. den Verkehr der Aemter mit den an sie herantretenden Bürgern. Ueber die innere Amtssprache, d. h. den Verkehr zwischen den Aemtern, ist im Autonomiestatut keine besondere Bestim mung enthalten. Der Art. 86 schreibt

den öffentlichen Ver waltungen in der Provinz Bozen vor, ge genüber den deutschsprachigen Staatsbür gern die deutschen Ortsbezeichnungen zu gebrauchen. Der Art. 87 sieht den Unterricht im Ladi- nischen in den Volksschulen der Orte, wo dieses gesprochen wird, vor, und legt den Provinzen und Gemeinden auf, die Orts bezeichnungen, die Kultur und Ueberliefe- rung der ladinischen Bevölkerung zu ach ten. Vor Inkrafttreten des Autonomiestatutes wurde durch Gesetzesdekret vom 22. De zember 1945,' Nr. 825, bestimmt

, daß in der Provinz Bozen der Gebrauch der deutschen Sprache in der öffentlichen Verwaltung zu gelassen ist und daß die Amtsakte in deut scher Sprache verfaßt werden können. Durch Gesetzesdekret vom 16. Mai 1947, Nr. 555, wurde die Einschreibung in die deutsche oder italienische Volksschule ent sprechend der Eltcrnerklärung und nur in Ermangelung derselben auf Verfügung des Schulamtsleiters, also das Elternrecht aner kannt. Einengung durch Durchführungs bestimmungen Wie sieht nun die Vervollkommnung die ser

15
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1989/05_01_1989/DOL_1989_01_05_28_object_1389579.png
Page 28 of 48
Date: 05.01.1989
Physical description: 48
Der Deutschunterricht in Ungarn Eine internationale Arbeitstagung in Budapest mit Modellcharakter - Nachfolgetagung Im Kultur- und Informationszentrum der Bundesrepublik Deutschland in Budapest eröffnete am 25. September Dr. Franz- Egon Graf Westerholt, der Leiter des Kulturzentrums, eine Tagung, die dem muttersprachlichen Unterricht an den deutschen Nationalitätenschulen Ungarns galt: „Die Praxis des Unterrichtens von Deutsch als Zweitsprache in Ungarn. Entwicklung zusätzlicher

Arbeitsmaterialien". Das Südostdeutsche Kulturwerk und die Südosteuropagcsellschaft, beide München, richteten diese Tagung in Zusammenarbeit mit den Germanistiklehrstühlen der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Eötvös-Loränd- Universität Budapest, der Janus-Pannonius-Universität Pecs und der Karl-Franzens-Universität Graz aus. Deutschunterricht an den Schulen, die Erhaltung der deutschen Mutter sprache, ist für den weiteren Bestand der Volksgruppe der Deutschen in Ungarn lebenswichtig geworden

. Im Gegensatz zu früherer Praxis fördert die heutige minderheitenpolitische Ausrichtung der Budapester Regierung den verstärk ten Gebrauch der deutschen Mutter sprache neben der ungarischen Staats sprache. Der Besuch des Bundespräsi denten von Weizsäcker im vergangenen Herbst hat diese Bemühungen um Aus weitung des deutschsprachigen Unter richts bekräftigt. Graf Westerholt be grüßte in den schönen Räumen des Kul turzentrums Vertreter der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland, Vertreter der Universitäten

der niederländischen und französischen auch die deutsche Sprache gesprochen wird. Referierte Prof. Neide als Außenste- nender zur deutschen Sprache in Un garn, so kam Maria Erb, Assistentin am Lehrstuhl von Prof. Manherz, Budapest, als Ungarndeutsche direkt auf die Spraehprobleme von heute zu sprechen. Die Sprache der Ungarndeutschen ist die Mundart, die heute noch gesprochen wird. Die Ungarndeutschen sind auch heute noch in ihrer Mundart beheimatet. Mit der Mundart ist das Selbstgefühl der Schwaben verbunden

richtete Teil von Grundlagen zur Didak tik der Zweisprachigkeit, so führten zwei anders gelagerte Schwerpunkte zur Praxis, sowohl zur Literatur als auch zum Unterricht. Ein Höhepunkt war die Dichterlesung, bei der es um Mund artdichtung der Deutschen in Ungarn, der Ungarndeutschen in der Bundesre publik Deutschland, der Banater Schwaben, der Deutschen aus der Buko wina — und der Elsässer ging. Johann Schuth, stellvertretender Chefredakteur der „Neuen Zeitung", Budapest, gab einen Überblick

16
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1983/22_03_1983/DOL_1983_03_22_3_object_1410516.png
Page 3 of 24
Date: 22.03.1983
Physical description: 24
Dienstag. den 22. März 1983 — Nr. 68 POLITIK Dolomiten Deutschtum in Südwestafrika Betrachtungen über die Rolle der Deutschen im künftigen Namibia Von Erno Gauerke aus Windhoek - SWA/Namibia Es gibt in ganz Afrika kein Land, in dem man so leicht in Deutsch durchkom men kann und häufig sein Auslangen findet, wie das künftige Namibia, das von 1884 bis 1915 als Deutschsüdwest „Schutzgebiet" des Deutschen Reiches gewesen ist. Diese kurzen 30 Jahre haben dem weiten, dünnbesiedelten Land

mit seinen Bewohnern (eine Million, davon 100.000 Weiße) einen einmaligen Charakter verlie hen.— Der bekannte Deutschsüdwester Erno Gauerke, der im Herbst 1981 auch in Bozen einen Vortrag über seine Heimat gehalten hat, stellt hier Betrachtungen über die Rolle der deutschen Bewohner in Südwest an. Da taucht zunächst die Frage auf: Wer ist dieser „deutsche Mensch in SWA"? Wir linden da deutsche Menschen, die in SWA geboren sind, ja, deren Eltern, Großeltern und Urgroßeltern schon in diesem Land das Licht der Welt

Hintergründen, den verschie densten Lebenserfahrungen und den verschiedensten Lebenszielen: Men schen, ' die aus den verschiedensten Gründen ihre Heimat und ihr Vaterland verlassen haben. Die Deutschen in diesem Land sind also allein schon aus dieser Sicht eine Gruppe von Menschen, wie sie heteroge ner nicht sein kann. Was diese Menschen eint, ist die ge meinsame deutsche Sprache, gewisse Gemeinsamkeiten im kulturellen Hin tergrund und die Herkunft aus einer ge meinsamen Geschichte, einem Vater land

noch als Mandatsgebiet Süd afrikas betrachtet wird). Was uns gemeinsam sein könnte und sicherlich zum guten Teil auch gemein sam ist, ist die gemeinsame Liebe zu diesem unserem Land; die Liebe zu die sem Land ist aber kein einseitiges Vor recht der Deutschen. Auch andere Be wohner dieses Landes lieben es. Ich sagte „zum guten Teil“ und habe es absichtlich gesagt, denn ich bin mir des sen bewußt, daß diese gemeinsame Lie be nicht von allen Deutschen im heuti gen SWA empfunden und ausgelebt wird. Es wäre

aber ungewöhnlich, wenn es nicht auch unter uns deutschen Süd western Menschen gäbe, für die Süd west nur das Sprungbrett für selbstsüchtige Ziele wäre, die also nicht das Land lie ben, sondern sieh selbst. Es ist müßig, sich darüber zu streiten, was zuerst da war: das Individuum oder die Gemeinschaft. Fest steht, daß der einzelne ohne die Gemeinschaft nicht existieren kann, daß er nur in der Wech selwirkung mit seinen Mitmenschen, das heißt mit der Gemeinschaft leben und sich entwickeln kann. Wenn ich früher

17
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1940/26_06_1940/DOL_1940_06_26_2_object_1195880.png
Page 2 of 6
Date: 26.06.1940
Physical description: 6
und Mandatsgebieten und auf den Meeren. Sie befiehlt die sofortige Er gebung der von den deutschen Truppen umzingel ten französischen Abteilungen. Dag französische Gebiet nördlich und westlich einer bestimmten Linie wird von den deutschen Truppen beseht werden. Die erwähnte Linie be ginnt an der schweizerisch-französischen Grenze bei Genf, geht Über Dole, Paray-le-Monial und Bourg bis auf 20 Kilometer östlich von Tours, von dort folgt sie auf 20 Kilometer Entfernung der Bahnstrecks Tours—Angouleme—Libourne

und erreicht über Mont de Marfan und Orthez - die spanische Grenze. Jene Gebiet«, die noch nicht im Besitze der deutschen Truppen find, wer den von denselben sofort nach der Unterzeichnung des Waffenstillstandsoertrages besetzt werden. Im französischen Besetzungsgebiet übt das Das Deutsche Reich das Recht einer Besetzungs macht aus. Alle französischen Beamten und staatlichen Behörden des besetzten Gebietes wer den ohne weiteres von der französischen Regie rung Weisung erhalten, die Anordnungen

des deutschen militärischen Oberbefehlshabers zu be folgen und mit ihm in korrekter Form zu- fammenarbeiten. „ Die deutsche Regierung beabsichtigt, die Be setzung der Westküste sogleich nach Beendigung der Feindseligkeiten gegen England auf das mögliche Minimum zu beschränken. Die franzö sische Regierung kann ihren Sitz in dem nicht be- jctzten Gebiete wählen oder auch, wenn sie wünscht, in Paris, für welch letzteren Fall ihr alle Erleichterungen zur Ausübung ihrer Ver waltungsrechte gewährt

werden. Die französischen Laird-, Luft- und Seestreit kräfte werden binnen einer noch zu bestimmenden Frist demobilisiert und entwassuet werden. Aus geschlossen hievon sind nur jene Abteilungen, welche zur Aufrechterhaltung der Ordnung ver wendet werden. Die Stärke und Ausrüstung der letzteren wird vom Deutschen Reich, bzw. von Italien bestimmt werden. Von der deutschen Regierung kann zur Ver bürgung der Einhaltung des Waffenstillstands- Vertrages die Ablieferung aller Geschütze, Panzerwagen, Tankabwehrgeschütze

übergeben werden. Auch die Pläne die ser Befestigungen sind zu übergebe», ebenso wie die Pläne der von den Deutschen bereits besetzten Befestigungen. Der deutschen Obersten Heeres leitung sind sofort genaue Mitteilungen über die gelegten Minen und andern Hindernisse zu machen. Die französische Kriegsflotte mit Ausnahme jenes Teils, welcher der französischen Regierung zum Schutz ihrer kolonialen Interessen bewilligt werden wird, ist in noch zu bestimmenden Hafen zu sammeln und dort unter deutscher

18
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1938/21_03_1938/DOL_1938_03_21_1_object_1138612.png
Page 1 of 6
Date: 21.03.1938
Physical description: 6
18-36 und 18-87 Derwaltiinczs-Fernrus 11-18. Verantwortlicher Direktor: Rudolf Posch. Nebenschristlettung Merano, via Galilei Nr. 2 — Tel. 23-68; in Sressanone: Buchhandlung Athesta, via Tone bianca. Druck und Verlag: Athesta. Bolzano, via Museo Nr. 42 Der Herrscher und der Duce empfangen die 500 deiltschen Frontkämpfer Sitzung des Parteidirektoriums Anordnungen für den 28. März. Rom, 18. März. Rom. 19. März. Gestern wurden die 500 deutschen Kriegs teilnehmer, die als Gäste des faschistischen Italiens in Rom weilen

, im Qnirinal empfangen. Sie nahmen mit Fahne und Mlrfik im Elirenhof des Königspalastes Auf stellung, während der Herzog von Sachsen- Koburg mit den Präsidenten der italienischen Krieger- und Jnoalidenverbände von SM. dem König - Kaiser in Audienz empfangen wurde. Der Herrscher begab sich sodann in den Hof und schritt die Auf stellung ab, worauf die deutschen Front kämpfer vor ihm defilierten. Nach der Ehrenbezeugung und Kranz- niederleglmg am Grab des Unbekannten Soldaten und am Ehrenmal der Revolutions

- gefallencn wurden die deutschen Front kämpfer im Palazzo Venezia empfan gen. Der Duce erschien in Begleitung der Minister Eiano, Starace und Alfieri. Abg. Del Croix stellte dem Duce den Herzog von Sachsen-Koblirg und die Führer der deutschen Gäste vor, die ihn mit dreifachem „Heil!' be grüßen. Der Herzog von Sachsen-Koburg richtete an den Duce eine Ansprache, worin er den Dank für die überaus herzliche Aufnahme zum Ausdrucke brachte lind der Ueberzeugung Ausdruck gab. daß die enge Freundschaft

.zwischen Italien und Deutschland die beste Gewähr für den Weltfrieden bilde. Der Duce erwiderte hierauf in deutscher Sprache, daß es ihn freite, die deutschen Frontkämpfer in Italien bewillkommnen zu können. „Das faschistische Italien und das national sozialistische Deutschland', so sagte der Duce, „sind das Werk der Soldaten des großen Krieges, die ihr eigenes Blut als Opfer für das Vaterland hinzugeben wußten und. vom Kriege heimgekehrk — wie Euer großer Führer — den sittlichen Werk dieses Opfers

verteidigten und in der Revolution der Schwarzhemdeti und in der Revolution der Braunhemden die Fundamente des Staates wahrten. Darin liegt die erste und wesent- llchc cöedankengemeinschaft, die unsere beiden Völker verbindet und von den deutschen und den italienischen Frontkämpfern errichtet und besiegelt wurde. Wein Gruß als Regierungs chef und Soldat gilt Euch Kameraden und der Größe des deutschen Vaterlandes, dem Ihr in Krieg und Frieden zweimal gedient habil' Nach dem Empfange nahmen die deutschen

19
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1952/26_06_1952/DOL_1952_06_26_5_object_1136407.png
Page 5 of 12
Date: 26.06.1952
Physical description: 12
Dr. Franz ThierfeMer Hat die deutsdie Sprache in der Welt nodi eine Zukunft? VI. Die Weltverbreitung der deutschen Sprache heute Die Einbußen der deutschen Sprache durch den zweiten Weltkrieg sind geringer gewesen als die durch den ersten, sofern wir von den deutschen Volksgruppen des Ostens und Süd ostens absehen, Was dort geschehen ist, steht auf einem anderen Blatt. Dort handelt es sich um Zerstörungen auf dem geschlossenen deutschen Sprachgebiet und innerhalb der Volksdeutschen Schütterzone

ist es nicht so, wie man gelegentlich hört, daß in Schweden nicht mehr Deutsch gesprochen und gelesen wird. Aber die Vorzugsstellung des Deutschen ist dahin, die mit einer kurzen Unterbrechung im 18. Jahrhundert solange eine feststehende Tat sache war. Deutsch ist zweite Fremdsprache geworden, in Norwegen leidet es noch unter den Erinnerungen an die Kriegszeit, in Finn land sehr viel weniger; in Dänemark hat sich der Lehrplan gegen früher nicht grund sätzlich geändert. Die geographische Nachbar schaft, der Ostseehandel

und die germanische Verwandtschaft werden nie zu einer vollstän digen Vernachlässigung des Deutschen in die sem Bereich führen können. Deutschland wird sich allerdings um seine Sprache im Norden ernstlich bemühen müssen, wo sie früher ganz gesichert war. Auch in Holland und Belgien führen die Grenzlage und manche besonderen Umstände zu einem engen Sprachkontakt. Gewisse Ein schränkungen des Sprachunterrichts — ge ringfügige übrigens —, die der Krieg brachte, werden schon heute von den Holländern selbst als lästig

empfunden. Eine ausreichende Kenntnis des Deutschen ist nach wie vor Be standteil der holländischen höheren Bildung. Das kann von England nicht gesagt werden, aber wenn nicht alles täuscht, hat das Deut sche gegenüber der Vorkriegszeit doch eher zu- als abgenommen. Natürlich spielt die bri tische Besetzung Norddeutschlands eine Rolle; die Meinung, daß das Französische noch im mer die erste Kultursprache des Kontinents sei, wird von den Briten nicht allenthalben mehr geteilt; in letzter Zeit wurden sogar

vorausgeeilt und hat sich in seiner Wertschätzung des Deutschen auch nach dem Kriege nicht irre machen lassen. In Italien mag die Beachtung des Deutschen viel leicht am meisten überraschen; die Zahl der Germanistik Studierenden an einzelnen, ita lienischen Universitäten ist z. B. noch nie so hoch wie jetzt gewesen. In Mailand, in Rom und anderen Städten sind bereits wieder deutsche Schulen im Gang und die Ressenti ments aus den letzten beiden Kriegsjahren klingen ab. Die mittelbare Wirkung

20
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1950/26_04_1950/DOL_1950_04_26_3_object_1193064.png
Page 3 of 8
Date: 26.04.1950
Physical description: 8
. der einen Artikel „Die Deutschen in Südtirol" enthält, anscheinend die Fort setzung eines früheren zum selben Gegen stand. Als Verfasser zeichnet Oie Kiilerich, römischer Korrespondent der Zeitung. Der Verfasser hatte offenbar das Bestre ben, beiden Beteiligten — den Südtirolern wie den Italienern — so gut als möglich gerecht zu werden, hatte aber das Miß geschick, viel mehr aus italienischen Infor mationsquellen zu schöpfen als aus solchen aus Südtirol. Daher war er wohl nicht in der Lage, die Verläßlichkeit

. Deutsch löst das Italieni sche ab, wie das Edelweiß die Kastanien bäume ablöst. Bozen liegt hoch, wie eine einsame italie nische Pinie über der Baumgrenze! Aber die Stadt war einmal deutsch bis sie von den Handwerkern Mussolinis ein genommen wurde. Trotz der 80f’o Italie ner wird indessen, die Stadt überwiegend von Deutschen (?) die Zusammenhalten, ver waltet, während die Italiener in Gott weiß wieviele Parteien und politische Nuancen zersplittert sind. Die Deutschen können alle zusammen

. War der Stationsvorstand grob? Wenn ein Deutscher seine Kinder in eine italienische Schule schickt — st der Teufel los — sowohl für das Kind, wie für die Eltern. Das ist Verrat an der Volksgruppe, Die Deutschen verlangen mit dem Gesetz in der Hand, daß ein jeder Italiener, der selbst das geringste öffentliche Amt ausübt, Deutsch können soll. Hier oben sind es ja nur 10?° der Beamten, die es können. Und das gibt Anlaß zu vielen — gemütlichen — Kontroversen, die sich nur in Ausnahme fällen zu ernstlichen Konflikten

entwickeln. Aber ein Stationsvorstand in Caldrone (auf Deutsch Goldrein) wurde entlassen, weil —, ja, warum? Darüber ist zur Zeit eine Zei tungspolemik im Gang. Die Italiener sagen, daß dies auf dem deutschen Abgeordneten Volgger zurückzuführen ist, der mit Zeugen konstatierte, daß der Stationsvorstand nicht Deutsch verstehen konnte und grob wurde, als ihm dies vorgeworfen wurde. Die Deutschen sagen, daß er entlassen worden ist. weil er überhaupt grob war. deutsch feindlich bis auf Mark und Knochen

und seine Sprachkenntnisse oder das Fehlen dersel ben nichts mit der Entlassung zu tun hatten — weil ja praktisch gesehen, es keine italie nischen Stationsvorsteher gibt, welche deut sche Namen können! Genug davon. Die Doppelsprachigkeit hat ihre lustigen und düsteren Episoden, wie überall in den Grenzländern. Die Italiener haben einfach keine Leute, die sie nach Südt.rol senden können und die Deutsch verstehen — und die Deutschen selbst haben keine ausgebil dete Beamten, die diese Stellungen einneh men könnten

21