. der einen Artikel „Die Deutschen in Südtirol" enthält, anscheinend die Fort setzung eines früheren zum selben Gegen stand. Als Verfasser zeichnet Oie Kiilerich, römischer Korrespondent der Zeitung. Der Verfasser hatte offenbar das Bestre ben, beiden Beteiligten — den Südtirolern wie den Italienern — so gut als möglich gerecht zu werden, hatte aber das Miß geschick, viel mehr aus italienischen Infor mationsquellen zu schöpfen als aus solchen aus Südtirol. Daher war er wohl nicht in der Lage, die Verläßlichkeit
. Deutsch löst das Italieni sche ab, wie das Edelweiß die Kastanien bäume ablöst. Bozen liegt hoch, wie eine einsame italie nische Pinie über der Baumgrenze! Aber die Stadt war einmal deutsch bis sie von den Handwerkern Mussolinis ein genommen wurde. Trotz der 80f’o Italie ner wird indessen, die Stadt überwiegend von Deutschen (?) die Zusammenhalten, ver waltet, während die Italiener in Gott weiß wieviele Parteien und politische Nuancen zersplittert sind. Die Deutschen können alle zusammen
. War der Stationsvorstand grob? Wenn ein Deutscher seine Kinder in eine italienische Schule schickt — st der Teufel los — sowohl für das Kind, wie für die Eltern. Das ist Verrat an der Volksgruppe, Die Deutschen verlangen mit dem Gesetz in der Hand, daß ein jeder Italiener, der selbst das geringste öffentliche Amt ausübt, Deutsch können soll. Hier oben sind es ja nur 10?° der Beamten, die es können. Und das gibt Anlaß zu vielen — gemütlichen — Kontroversen, die sich nur in Ausnahme fällen zu ernstlichen Konflikten
entwickeln. Aber ein Stationsvorstand in Caldrone (auf Deutsch Goldrein) wurde entlassen, weil —, ja, warum? Darüber ist zur Zeit eine Zei tungspolemik im Gang. Die Italiener sagen, daß dies auf dem deutschen Abgeordneten Volgger zurückzuführen ist, der mit Zeugen konstatierte, daß der Stationsvorstand nicht Deutsch verstehen konnte und grob wurde, als ihm dies vorgeworfen wurde. Die Deutschen sagen, daß er entlassen worden ist. weil er überhaupt grob war. deutsch feindlich bis auf Mark und Knochen
und seine Sprachkenntnisse oder das Fehlen dersel ben nichts mit der Entlassung zu tun hatten — weil ja praktisch gesehen, es keine italie nischen Stationsvorsteher gibt, welche deut sche Namen können! Genug davon. Die Doppelsprachigkeit hat ihre lustigen und düsteren Episoden, wie überall in den Grenzländern. Die Italiener haben einfach keine Leute, die sie nach Südt.rol senden können und die Deutsch verstehen — und die Deutschen selbst haben keine ausgebil dete Beamten, die diese Stellungen einneh men könnten