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Page 16 of 16
Date: 17.07.1964
Physical description: 16
Überschwemmung nicht nur eines Teiles der Stadt, sondern auch die große Uebermurung des Talbeckens viele und sehr strenge Einsätze für die Brunecker Wehr männer gebracht haben. Im Juli 1895 war die Wehr beim Brand des Hofstätterhofes in St. Martin-St. Loren zen, im Juli 1896 beim Brand des Gast hauses „Mondschein“ in Uttenhelm im No vember 1897 beim Brand des großen Flrber- ho'es in Reischach erfolgreich tätig. Im neuen Jahrhundert wird ale erster großer Einsatz der im Mai 1902 beim Groß brand in Niederdorf

erwähnt. Juli 1 9 0 4 : Großbrand in Mitterolang. Derselbe ist in den letzten 60 Jahren wohl als der größte Brand des Pustertalas zu ver zeichnen. Hatte doch derselbe, bis auf wenige Häuser, das ganze Dorf mit 31 Häusern und Kirche eingeäschert Die in großer Eile am riesigen Brandplate erschienenen Wehren, darunter auch die der Stadt, welche im Gallopp mit ihren Pferden samt angehäng ter Handdruckspritzc über die Perehener Höhe hinauf hetzten, versuchten wohl nach Möglichkeit zu löschen

, aber es fehlte an Wasser. Diese Katastrophe veranlaßte die Ortschaft, unverzüglich eine der ersten Hoch- druck-Wasesrleitungen mit Hydranten zu bauen. Dezember 1908: Brand beim Hofbauer in St. Georgen. Dieses Wirtschaftgebäude fiel dann im 1. Weltkrieg, infolge Einquar tierung, nochmals einem Brand zum Opfer. Jänner 1907: Brand des sogenannten Heilandhauses lm Außerragen von Bruneck. In einer strengen Winternacht bei 30 Grad Kälte, brach im genannten Haus ein Feuer aus, das wegen des starken Ostwindes

für die ganze Stadt hätte sehr gefährlich werden können, aber die wackeren Männer konnten endlich den Brand lokalisieren. Zahlreiche Erfrierungen und Schläuche wie Baumstan gen waren das Endergebnis. Oktober 1907 : Großbrand in St. Sig mund. Februar 1911: Brand in Stefansdorf; Oktober 1912: Abermals Brand in Ste fansdorf. Juli 1 9 1 0 : Großbrand in Stegen. Eines Somemmachmlttags, als die meisten Bewoh ner auf den Feldern beschäftigt waren, brach im Zentrum der Ortschaft ein Feuer aus, dem bald trotz

der schnei] herbcigeellten Wehren — auch Wasser war genügend vorhanden — 5 Gehöfte zum Opfer fielen. Durch «He ziel bewußte Hilfeleistung der Wehren konnte weiterer größerer Schaden abgewehrt werden. Dezember 1916: Brand beim Senner in Reischach. Juni 1917 : Großbrand in Reischach. An einem Samstagnachmittag brach im Zu haus des Töllhofes ein Feuer aus, das in ra sender Schnelle dieses, den großen Töllhof samt Futterhaus, die Höfe Roast, Kochrader und den Turm der Pfarrkirche einäscherte

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Page 10 of 32
Date: 18.10.1975
Physical description: 32
, wiederum in Scheffau ein Brand aus. Diese Brände richteten einen Gesamtschaden von fast 200 Millionen Lire an. Diese Brandserie war begreiflicher weise verdächtig. Der jüngste Brand brachte schließlich auch die Aufklärung. Gegen 20 Uhr war in einem Abstell raum des Wohnbaues des Peter Feger in Scheffau ein Brand ausgebrochen, der noch vor Eintreffen der Freiwilligen Feuerwehr Scheffau von Familienange hörigen und freiwilligen Helfern ge- lösch werden konnte. Von Beamten des Gendarmeriepostens Söll

durch die Gendar- neriebeamten unmittelbar nach dem Brand verwickelte sich Sojer in Wider sprüche und gab schließlich zu. den Brand im Hause Feger gelegt zu haben. Fr wurde daraufhin natürlich auch zu den anderen Bränden dieses Jahres in dem Gebiet gefragt, und dies hatte Er folg: Sojer konnte als der lang gesuchte Brandstifter von Soll, Ellmau und Scheffau überführt werden. Im einzelnen gab Michael Sojer fol gende Brandstiftungen zu: Am 26. län ner dieses Jahres ein Brand im Wirt schaftsgebäude des |oscf

Exenberger in Scheffau-Blaiken; am 3. |uni ein Brand im Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Simon Sojer in Söll-Pirchmoos; am 20. |uni ein Brand im Wohn- und Wirt schaftsgebäude des Bartholomäus Nie- deracher in Söll-Bromberg; am 4. Juli ein Brand im Wohn- und Wirtschafts gebäude des Johann Leitner in Ellmau, Faistenbühel; am 25. luli ein Brand im Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Michael Sojer — des Vaters des Brand stifters — in Scheffau-Blaiken; am 10. August ein Brand im Feldstadel des lohann Eisenmann

in Scheffau; am 27. August ein Brand im Feldstadcl des Alfons Exenberger in Scheffau-Blaiken und schließlich am Donnerstag der Brand in Scheffau-Blaiken. Die Bewohner der betroffenen Orte können nun wieder ruhig schlafen. Be greiflicherweise hatten die Brände be trächtliche Aufregung und Unruhe" ver ursacht und zu großangelegten Über wachungsaktionen von Feuerwehr, Exe kutive und freiwilligen Helfern geführt. Auch eine Prämie für sachdienliche Hinweise war ausgesetzt worden. [PUSTE RIAL Mann

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Page 2 of 6
Date: 18.11.1949
Physical description: 6
, 'wanns es nit glauben!» «Und das bedeut?» «Daß der Lisi ein Kavalier in Aussicht steht...» Aloisius Brand schüttelte ärgerlich den Kopf. Solchen Unsinn mochte er nicht. Der Weinhändler aber hob den kurzen, fetten Zeigefinger und lachte grölend: «A Kava lier, sagens? ... Dös könnt leicht sein, Viel- gratterin!» * Der alte Rieger, Pächter der Kirndorfer- schen Weinstube «Zum silbernen Schneck», hatte die Flasche goldgrünen Weins zwi schen seinen Patron und den Kerzelmacher von Sankt Stephan

Frankreichs und Norwegens, die Vollversammlung möge die Empfehlungen des Ausschusses für «genehmigte Rüstungen» gutheißen, sei für die Sowj'etunion unannehm bar, weil darin nicht gleichzeitig mit der Herab setzungen der Rüstungen das Verbot der Atom- sonst fiel die Tür hinter dem Wirt ins Schloß. Erst als der Pächter verschwunden war schenkte Kirndorfer umständlich die bei den Gläser voll. «Aus dem siebzehnhundert- undsiebzehner Jahr, Brand!» «Wie der Prinz Eugen die Türken bei Belgrad g’schlagen

hat! Kann mich noch gut erinnern, wie mein Vater selig g’flucht hat, daß er nit dabei hat sein können, weil ihn der Franzos bei Turin ins Bein g’schos- sen hat...» «Stimmt! Und zu Ehren von derer Vikto ria hat der Herrgott ein Weindl wachsen lassen im siebzehnhundertundsiebzehner Jahr, das sich sehen lassen kann. Drei Gulden die Flaschen, Brand! Weil heut ein besonderer Tag is...» «Besonderer Tag?» fragte der Wachs zieher erstaunt. Vielleicht hatte der Wein händler Geburtstag. Aber dann wäre er wohl daheim geblieben

bei seiner Frau und seinem Sohn. Der Kirndorfer sah nicht da nach aus, als ließe er sich gerne Feste ent gehen. «Ein besonderer Tag is heut, sagst 9 Was meinst damit, Kirndorfer?» «Das wirst gleich sehen,» gab der Nuß- dorfer Weinkönig bedeutsam zur Antwort. Er schnupperte an seinem Glase, trank, schnalzte befriedigt mit der Zunge und biß dann von einem der Lebkuchen ab, die Brand in seine Rocktasche gesteckt und im Kavalierstübl sorgsam auf einen Teller geschichtet hatte. Die Weinlebzelten des Kerzelmachers

, 17. Nov. Hier kam es heute durch englische Regierungsvertrcter, den französi schen und den amerikanischen Botschafter in London zur Unterzeichnung der Dreimächte vereinbarung über die Schaffung einer neuen Johann Kirndorfer nahm einen zweiten Schluck, um seine letzte Verlegenheit zu verbergen, und schickte sich an, wieder sein Taschentuch zu ziehen, um Zeit zu ge winnen. Aber schließlich ließ er es bleiben und lachte: «Gelt, jetzt bist langsam neu gierig g’worden, Brand?» Der Kerzelmacher nickte

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Page 2 of 8
Date: 21.12.1949
Physical description: 8
hätten russische Truppen das gesamte Gebiet ab gesperrt und niemandem das Verlassen oder Betreten des Gebietes gestattet. Sec ßersdmacbec » non SU Stephan Heiterer Liebesroman / Von Altans Czibulka Cwpyriirlit by O. DcatdLinnnn Verlag, Giilereloli Auf der obersten Terrasse kam ihnen Vater Kirndorfer mit verdüstertem Gesicht entgegen. Daß der Franzi und die Brand nicht, wie doch zu erwarten gewesen, Hand in Hand oder gar zärtlich umschlungen aus dem Garten tauchten, sondern er !in:cs und sie rechts

am Wogrande gingen, erschien ihm mit Recht als ein verdächtiges Zei chen. Doch hoffte er noch. Er ließ der De- moiselle Brand den Vortritt ins Haus, blieb mit dem Franzi auf der Terrasse zurück und fragte mit grollendem Unterton: «No. hast g’redt?» «Nit traut hab i mich, Herr Vater...» Nur die Freude darüber, daß immerhin das Aergste noch nicht geschehen war und die Brand noch nicht nein gesagt hatte, be wahrte den Sohn vor einer väterlichen Dachtel. So aber sagte Johann Kirndorfer nur verächtlich

: «Traurigs Mannsbild, traurigs!» und trat durch die Glastüre. Im Wohnzimmer übersah er geflissentlich die fragend auf ihn gerichteten Blicke, klatschte mit gut gespielter Vergnügtheit in die Hände und rief: «So, und jetzt freu ich mich auf d’ Jausen! ... Gehts daweil nur ins Speiszimmer! Bitt schön. Demoiselk- Brand, bitt schön, Herr Regenschori... und Sie auch Vielgratterin! Ausg’schlafen Wer dens ja daweil haben... Franzi, sei halt ein bißl ein Kavalier! Gib der Demoiselle Lisi den Arm! Kinder

und junge Hund g’hören voraus!... Der Brand und ich kom men gleich nach.» Als sich die Türe hinter dem Franzi und der Lisi, der Kirndorferin, dem Wimmer und der Frau Tant geschlossen hatte, sah ihn Brand fragend an. Kirndorfer schnaubte und blies. Die Aufregungen dieses Tages taten seinem verfetteten Herzen nicht gut. Er wischte sich mit dem großen roten Taschentuch den Schädel: «Nit traut hat er sich... Jetzt mußt halt doch du reden, Brand!» Auch dem Kerzelniaeher traten die Schweißperlen aut die Stirn

von seioer. . Außer dem hast du schon dein Wort geben, und ein Wort nu'iJ : ■; • ("den Brand!» Der Kerzelmficher -■ ktc so bekUmmer. den Kopf , daß er selbst dem Weinkönig leid tat. Kirndorfer schlug ihm aufmunternd auf den Rücken schob ihn gegen die Türe und r'cf laut, während er mit listige Berech nung die Türe ins Eßzimmer aufstieß 1 «Laß d’ Nasen nit hängen, Brand! Wirst sehen, z’ Ostern is Hochzeit!» So vernehmbar hatte er das gesagt, daß Katharina Vielgratterin beinahe an einem Stück Gugelhupf

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Page 5 of 16
Date: 17.07.1964
Physical description: 16
des Gespräches, das daraufhin unter den dreien stattfand, bemerkte Cicotti, es sei ihm leider nicht möglich, einen beabsichtigten wunderbaren Handel abzuschließen, well ihm zu den eineinhalb Millionen Lire, die er habe, noch 400.000 Lire fehlten. Laischi sprang ein und gab ihm das Geld. Als er vergebens auf eine Nachricht aus Mailand gewartet hatte — aufgelöst worden war, eilten alte Kameraden dorthin um zu helfen. 1 9 4 6 ; Brand des Marienhofes ln Bruneck. An einem äußerst kalten Februartag brach

nachmittags im Futterhaus dieses Hofes an der Tauferer Straße ein Feuer aus; trotz bei spielhaften Einsatzes der Bruneoker Wehr wurde das Wirtschaftsgebäude teilweise ver nichtet und das angebaute Wohnhaus konnte erst am folgenden Tag als vollkommen ge rettet betrachtet werden. 19 4 7 : Brand des Sohönbrothhofes in Kiens. Im Verein mit der Ortswehr konnte dieser Brand auf dais alleinige Objekt lokali siert werden. 1 9 4 8 : Brand des Kirchturmes in Stegen. Infolge Unvorsichtigkeit brach

äußerst gefährlich hätte werden können. Da genügend Wasser vorhanden war und zahl reiche Wehren herbeieilten, konnte der Brand bald lokalisiert werden und ein Teil des Gasthauses noch gerettet werden. 1 9 6 3 : Brand im Darnia9haus in der Stadt gasse. Infolge einer Gasflaschenexplosion war ein Brand ausgebrochen, der im Nu auf den ersten und zweiten Stock Übergriff. Trotz der Gefahr einer weiteren Explosion setzten sich die Wehrmänner selbstlos ein. Dadurch konnten auch zwei Menschenleben gerettet

werden. Die Bevölkerung der Stadt erteilte den Wehrmännern für diesen hervorragenden Einsatz uneingeschränktes Lob. 19 63; Brände ln Reischach. Die Brun- eckcr Wehr wurde zur Hilfeleistung bei zwei Bränden von Kloiinbauernhöfen gerufen. 19 64: Am 9. Februar wurde die Wehr zu einem Brand des Hotels am Kreuzberg ge rufen. Nach Eintreffen der Männer mit den Motorspritzen wurde dem Feuer bald der Garaus gemacht. Am 27, Februar wurde die Brunecker Feuerwehr zum Brand eines alten Bauemgehöftes nach Stefansdorf gerufen

. Dieser für die Ortschaft sehr gefährliche Brand konnte bald eingedämmt werden. 2 3. März 1964: Großbrand in Aufhofen. Gegen 7 Uhr früh heulten die Sirenen von allen Seiten. In Aufhofen war beim Adlhof im Zentrum des Dorfes ein Großbrand ausge brochen, der der Ortschaft zum Verhängnis hätte werden können. Da großer Wasserman gel herrschte, mußte Im Verein mit mehre ren Nachbarwehren von einem 800 Meter entfernten Bach mit zwei Schlauchlinien das Wasser herangeholt werden. Diese außeror dentlich wichtige Maßnahme

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Page 2 of 14
Date: 21.05.1964
Physical description: 14
vor der Vernichtung zu retten, berichtete am Mittwoch im sogenannten Frankfurter Ungarnprozeß der 58jährige Journalist und Schriftsteller Joel Brand aus Tel Aviv (Israel). „Ich bin bereit, Ihnen eine Million Juden zu verkaufen“ und „Ware für Blut, Blut für Ware“ habe ihm der vor zwei Jahren in Israel hingerichtete ehemalige SS-Obersturmbann- führer Adolf Elchmann Ende April 1944 an- geboten, sagte Joel Brand aus. Elchmann hätte dafür 10.000 Lastwagen gefordert. Nach seinen eigenen Aussagen flog Brand

nach Konstantinopel und verhandelte dort mit der „Jüdischen Agentur für Palästina“. Es wurde dann ein Abkommen unterzeichnet, das Elchmanns Bedingungen akzeptierte. Dieser „Vertrag“ sei am 7. Juli nach Ungarn gebracht worden — aber schon einen Tag später hätte der letzte offizielle KZ-Transport der unga rischen Juden Budapest verlassen. Brand sagte, er selbst habe nicht mehr nach Ungarn zurückkehren können, well die Engländer Ihn zurückgehalten hätten. Neues von der Front der Raketen YVoomera/Kap Kennedy, 20. Mal

Vernich tungsstellen in Budapest, Otto Hunsche, be- zelchnete Joel Brand als einen Sadisten. „Ich hörte, daß aus dem Badezimmer seiner Villa jeden Morgen Mädchenleichen herausgetragen wurden“, sagte der Zeuge. Der ehemalige SS- Obersturmbannführer Hermann Krumey habe keinen so schlechten Namen gehabt wie Hun- scho und Eichmann. Auf eine Frage des Nebenklägervertreters Rechtsanwalt Raabe erklärte Brand, Krumey habe ihm gesagt, was mit den Juden geschehe, wenn das Lastwagengeschäft nicht zustande komme

. Krumeys Verteidiger Dr, Schmidt- Vichner warf ein: „Davon steht in Ihrem Buch aber kein Wort.“ Brand: „Ein Buch ist ein literarisches Werk. Da kann man keine Wort klaubereien treiben.“ Als der Strafverteidiger fragte, ob Brand den Angeklagten Krumey hasse, erregte sich der Zeuge: „Ich hasse alle Nazis." Das Gericht brach anschließend die Vernehmung Brands ab, weil er sich nicht mehr in der Lage fühlte, der Verhandlung zu folgen. „Ich bin ein kranker Mensch“, er klärte der Zeuge. Brand wird am Dienstag

kommender Woche weiter vernommen. Ueber den sogenannten Bergen-Belsen- Transport, bei dem 1600 Juden für „klingende Münze“ ins neutrale Ausland gebracht wur den, sagte Frau Hansi Brand aus Tel Aviv aus. Die Frau, die nach ihrem Mann Joel Brand in den Zeugenstand trat, erklärte, daß dieser Transport von Krumey und Eichmann zu sammengestellt worden sei. Pro Kopf eines ungarischen Juden habe die SS dabei 100.000 Pengös verlangt. Die Gesangslehrerin Hanna Brand, eine Schwester von Joel Brand, hatte Krumey

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Page 3 of 16
Date: 24.12.1949
Physical description: 16
an. «Dafür trifft Sie aber den Hofknieks wie ein Komtesse!, liebe Brand. Hab das schon neulich bemerkt. .. '.Var sie übrigens vor hin nicht in der Kirche?-» Elisabeth Brand nickte nur, denn zu re den vermochte sie nicht. Maria Theresia griff nach einem der von der Decke niederbaumelnden Lebzelten herzen. «War es so eins, das Ihr der Collo- redo hat umhängen wollen?» «Noch ein größeres, Ihro Majestät», sagte die Lisi leise. Die Kaiserin lachte. «Das ist freilich »chlimrn. Aber ich hab dem Modeaffen schon

noch meine Meinung gesagt .. Und jetzt hol Sie mir den Vater!» Elisabeth Brand knickste wieder und wischte zur Türe hinaus. Beinah bei der falschen. Die Kaiserin im Haus! Jetzt stand die Welt nimmer lang. Sie stürzte in die Werkstatt hinüber, wo Aloisius Brand in weißer Schürze in seinem hoehlehnigen Stuhl vor dem langen Tische bei der Arbeit saß und am Backofen die Gesellen und Buben werkten. Schon an der Tür rief sie: «Herr Vater, d’ Frau Kaiserin is im Laden!» Drüben am Ofen schepperte ein Backblech zu Boden

. Brand sah sich lachend um. «Lisi is nicht der erste April.» «Meiner Seel und Gott, die Kaiserin steht drüben vor der Pudel, und ich soll den Herrn Vater holen!» Ihr Atem flog. Die Gesellen und Lehrbuben drängten sich um den Tisch. Der Kerzelmacher stand auf, nahm seine Tochter an der Hand, zog sie dicht an sich heran, sah ihr in die Augen und fragte: «Is das wahr, Lisl?> «Freilich is wähl, und eine Hofdame is auch dabei.» Aloisius Brand nahm die Schürze ab. hängte sie an den Kleiderstock, fuhr

in den nußbraunen, mit silbernen Knöpfen gezier ten Schoßrock und ging seiner Tochter voraus. An der kleinen Tapetentüre, die die Lisi hinter ihm schloß, blieb er in ehr furchtsvoller Verneigung stehen. Die Kaiserin nickte ihm zu, «Komm Er nur näher, lieber Brand!... Bon soir!... Wat- grade in der Stephanskirche und wollte schon nach Hause fahren. Da fiel mir ein, daß ich bei Ihm was kaufen könnt... Er weiß doch, daß meine Jüngste morgen Ge burtstag hat. Was hat Er denn Gutes?» Brand verneigte sich von neuem

: «Was Ihro Majestät befehlen — Honigkuchen, Pfeffernüsse, Lebzelten ... Die Lebzelten sind diesmal besonders gut geraten... nach einem Alt-Nürnberger Rezept...» «Zeig Er sie mir doch!» Aloisius Brand griff nach der obersten der für den Burschen des Leutnants be stimmten Schachteln. Der Lisi verschlug es den Atem. Behutsam löste der Vater das Seidenband, hob den Deckel ab und hielt der Kaiserin die offene Schachtel hin. Die Lisl wagte nicht hinzusehen. Maria Theresia lachte anerkennend: «Sind schön

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Page 9 of 36
Date: 20.12.1975
Physical description: 36
zu später Stunde her ausgestellt hat. Die Ratssitzung schloß mit dem Dank des Bürgermeisters an die Ratsmitglieder für die gute Zusammenarbeit im abge laufenen Jahr und seinen Weihnachts- glückwünschen. eine Villa von Fremden in Brand gera ten ist: erster Brand im Juni-Juli an der Scheune von Oliva da Penia in Cana zei; zweiter Brand an der Scheune von Federico lori von Alba; dritter Brand an der Scheune der Erben von Pacifico Dantone in Alba; vierter Brand an der Scheune der Erben von Pacifico Danto

ne in Alba; fünfter Brand an der Scheu ne von Federico lori in Alba; sechster Brand an der Scheune der Erben von Pacifico Dantone in Alba; siebter Brand an der Scheune der Erben von Isidoro Verrà in Penia; achter Brand am Reit stall von Campitello; neunter Brand En de November an der Scheune von Ne- mela. Die Scheunen der Erben von Pa cifico Dantone in Alba, von Isidoro Verrà in Penia, der Reitstalljion Cam- Ein ebenso fundiertes, me anschauliches und verständliches Nach schlagewerk für jeden Vogelfreund

vorhanden' ist. oder was geschehen würde, wenn die „Vila“ von Canazei, die Häuser von So- rapera (Alba) oder von Campitello in Brand gesteckt würden. Die Folgen eines Brandes in diesen Häuseranhäufungen für die dort lebenden Menschen — Grei se und Kinder — seien kaum auszu denken. Deshalb wird an den Präsiden ten der Regionalregierung die Frage ge richtet. ob er es nicht für angebracht hält, zu veranlassen, daß ein Kopfgeld auf die eventuellen Pyromanen ausge setzt werde; warum keine Carabinien

, Ställe usw.) in Flammen auf gegangen sind, die nach Aussage der Bevölkerung alle auf eine vorsätzliche Brand stiftung schließen lassen. Die örtliche Bevölkerung sei der Ansicht — ob zu Recht oder Unrecht, das müsse ermittelt werden —, daß cs sich um eine Aktion gegen die Ladiner handelt, da ohne Ausnahme Gebäude in der Gemeinde Canazei in Brand gerieten, die im Besitz von Ladinern waren. ano caa» nasata » ROMAN VON RUTH ASPINALL Nnciidruclc verboten — AUa Rechte bei Verlag Willi Möbrlng

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Page 2 of 8
Date: 24.01.1950
Physical description: 8
-Iieiet jtiü Vei tmrcnri'tnlt AtheMa 11 m l> il n„?.en - Knnnrti tlirunir M-ttnif .le, Trlb'innl» Bir/nn vom ? April 19IS Nr 7*IS Reu St - Voruntwoittlenor Schrift- loitor- M'chnel Damper SehnfllpHu-i.it »Wen Muro'iinstrnßp Nr <!! Telephon Nr 23 fil — Ver f'ilhlfe. n-vr-n M t-ii lief tn ße Vr I? Tel V TI t t R: S ; r t. Dee ßecjelmafbet »5 uan St- Stephan Heiterer Liebesroman / Von Alfous CztbuJka Copyright by 0. Bertelsmann Verlas:, Gütersloh Brand fühlte sich in eine ähnliche Zwangslage versetzt

. Aber wenn der Kirndorfer halt nimmer warten will.» «Dann soll er’s bleiben lassen.» Allen wei teren Ueberredunigskünsten setzte sie ein hartnäckiges Schweigen entgegen. Am nächsten Tage, nach dem Mittag essen, versuchte er es noch einmal und fragte: «Schau, Lisi, warum überlegst du dir’s eigentlich so lang?» «Weil ich überhaupt nicht heiraten will.: Zum ersten Male seit zwanzig Jahren verzichtete Aloisius Brand auf seinen Mit tagsschlaf. Denn wenn ein Mädel sagt, daß cs nicht heiraten will, dann steckt gewiß

eine Liebesgeschichte dahinter. Er rannte zu seinem Freunde Wimmer, um ihn zu fragen, v/as die Lisi denn habe. Er kenne sich nicht mehr aus. Seit bald drei Mona ten sei sie wie umgewandelt. Er könne cs eich nicht anders erklären, als daß sie eine Liebschaft habe. Der Regenschori sah drein wie ein Fuchs: «Eine Liebschaft grad nicht, Brand.» Er trat ans Fenster, sah zum Domturm hinauf. Reden mußte er. Es blieb nichts anderes übrig. Und es war vielleicht auch geschei ter. Sonst ging die Geschichte mit dem Nußdorfer

Wcinhändler auch noch schief. Und mit der großen Liebe war’s bei der Lisi ja doch vorbei. Die große Liebe kommt nur einmal im Leben. Da vvar’s immer noch gescheiter, die Elisabeth Brand heiratete den Franzi vom Kirndorfer, als daß sie eine alte Jungfer wurde clor eines Tages aus Verzweiflung irgendeinen Speckbauch von Kleinbürger nahm. Er drohte sich herum. setzte sich halb aufs Fensterbrett ur.d sagte: «Eine Liebschaft grad nicht... ITör zu, Brand!» In den Augen des Wachsziehers flammte ein drohender

Schein. Sein sonst so gütiges Gesicht wurde hart und kantig. Wenn er in Zorn geriet, glich es seltsam jenem Bilde seines welschen Ahnen, der einst als Söld nerführer des Herzogs von Ferrara geloch ten. Aber gefährlich war das wohl nicht mehr. Wimmer lachte: «Brauchst keine solchen Augen machen, Kerzelmacher. Es ist nicht schlimm.» Er begann vom Leutnant Rabenau zu erzählen, Brand fuhr auf: «Und das nennst du nicht schlimm?!» «Aber geh, was ist denn schon dabei? Is halt verliebt g’wesen, die Lisi

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Page 17 of 40
Date: 07.12.1985
Physical description: 40
wird. Original-Keramik * * THl/N ir Bozen, Kucpaclnveg 24 ,--'1 8.00*-12.00 und 14.30- 18.30 Uhr Samstags geöffnet T und in gulen Fachgeschäften r AUS DEM GERICHTSSAAL Das eigene Hotel in Brand gesteckt Die zwei Besitzer auch des Versicherungsbetruges schuldig befunden - Vier Jahre Bozen (fb) — In der Nacht zum 27. Juli 1982 brach Im ßerghotel „Bernabè" auf Meran 2000 ein Brand aus, der größten Schaden anrichtete. Hatte nicht sofort die Feuerwehr elngegrlffen, so wäre der gesamte Bau elngeOschert worden. Bel

den Löscharbeiten stellte sich heraus, daß der Brand gelegt worden war. Fast in jedem Kaum wurde ein mit Brennstoff gefüllter Ptastlkuntersatz vorgefunden, und mittendrin befand sich eine brennende Kerze. Das Hotel war zu dem Zeit punkt geschlossen. Unter seinem Dach hielt sich niemand auf. In der Folge stellte sich heraus, daß es die Besitzer selber waren, die das Hotel In Brand gesteckt hatten. Sie mußten sich gestern vor dem Bozner Landesgericht verantworten. Noch am gleichen Abend, an dom der Brand

, der ihn um sein gesamtes Hab und Gut gcbrucht hatte. Da der Uogen von anderen Dokumen ten verdeckt gewesen sei. habe er ah nungslos seine Unterschrift durunter ge setzt. Nun, dus war luut Gufler eine eklatan te Fälschung. Was die Krmittiungsorgu- ne aber besonders hellhörig machte, war eine underc Äußerung Gütlers, die er im gleichen Zusammenhang zu Protokoll gegeben haben soll. Hruno Bernabò soll ihm einmal anvertraut buben, duß er, Bernabò genau wüßte, wie mun so ein Botel in Brand stecken könnte. Dieser Hinweis

und undere nicht zu übersehende Indizien waren ausschlag gebend dafür, daß gegen Bruno Bernabò und Nello Longo Ankluge wegen Brand stiftung, Versicherungsbetrug und Fäl schung erhoben wurde. Zugleich mit Ihnen wurden auch Ro berto Bernabò und Fuusto Junes unter Anklage gestellt; sie wurden beschul digt, im Auftruge der zwei Hotelbesitzer den Brund gelegt zu hüben. Als gestern vordem Bozner Landesge richt die Strufvcrhundlung über die Bühne ging, leugneten alle vier Ange klagten, wie schon

in der Voruntersu chung. mit Entschiedenheit dio ihnen zur Lust gelegten Taten. Im Zuge der Verhandlung erfuhr mun Gästehaus in Brand gesteckt Nate: Sämtliche Zimmer mit Brennstoff übergossen Nnls(pb)—DaszumGasthof „Weißes Kreuz" gehörige Gästehaus InderNalser Andreas-Hofer-Htraße wurde am Donnerstag gegen Mitternacht in Brand gesteckt. Noch unbekannte Täter waren unbemerkt in das llaus eingedrungen und halten In den drei Htockwerken sämtliche Gästezimmer mit Schweröl Ubergossen und ln Brand gesteckt. Dank

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Page 5 of 6
Date: 02.12.1949
Physical description: 6
des Mondes. Die Lisi in den Franzi verliebt! Und da hatte er dem Brand auch noch die Hölle heiß gemacht, daß man seine Kinder nicht in den Ehestand zwingen solle! Wütend hieb <t in die Tasten, daß seine Alte den Kopf zur Türe hereinschob und liebevoll fragte: Bist jetzt ganz närrisch worden?» Matthias Wimmer gab keine Antwort. Er sprang auf, schob sie zur Seite und stürmte auf den Gang hinaus, nahm Pelz, Dreispitz und Stock und rannte durch das Schnee treiben, durch das schattenhaft die Sänften huschten

nit so eingebildet, Vielgratterin! Wer sagt denn, daß ich von Ihnen was will?» antwortete der Regenschori und ha gann, umständlich und ein wenig verlegen seine von der plötzlichen Wärme blind ge wordene Brille zu putzen. «Hab den Brand schon lang nicht g’sehen. Hab mir halt ge dacht, daß er heut Zeit hat, weil Samstag ist Ist er noch in der Werkstatt?» «Droben in der Wohnung!» Sie mischte v/ieder die Karten. Dann fügte sie ein wenig milder hinzu: «Wanns zehn Minuten früher kommen wären, hättens

den Kirndorfer troffen. Grad wie ich ’z Haus kommen bin, is er vorg’fahren mit sein Schlitten. Dann sinds glei miteinand in d’ Wohnung nauf- gangen, er und der Brand. Möcht wissen, was die zwei wieder miteinand haben!» Das hätte der Regenschori nun ja gewußt Aber es war nicht seine Sache, es der Alten zu sagen. Er nickte nur: «So, der Kirndor fer war da...» und wunderte sich, daß die Vielgratterin noch immer nichts merkte War doch sonst nicht dumm. Langsam, überlegend stieg er die Treppe zur Wohnung hinauf

, seinen nassen Pelz aus zuziehen. Er trat in das kleine und schmale, nur von einem zweiarmigen Leuchter er hellte Zimmer des Wachsziehermeisters, der gerade über seinem Kontorbuch saß, streckte ihm die Hand entgegen und rief; «Also mags ihn doch, den Franzi!» Aloisius Brand sah verwundert auf und spritzte die Kielfeder aus. «Wie meinst denn das? Ich hab doch der Lisi noch gar nichts g’sagt.» «Nichts g’sagt hast?» Wieder blieb dem Regenschori der Mund offen. Brand empfand diese Frage als Vorwurf Er anwortete

zögernd: «Ja weißt... na ja, mir is halt durch den Kopf gangen, was du mir unlängst g’sagt hast vor der Burg: man soll seine Kinder nicht in den Ehestand zwingen.» Matthias Wimmer begriff die Welt nicht mehr. Die Lisi war doch verliebt. Die Viel gratterin schwor darauf, und eigentlich konnte das wirklich ein Blinder sehen. Und dabei hatte der Brand noch gar nicht gere det? Der Regenschori knöpfte seinen Pelz auf, setzte sich an die andere Seite des Tisches, Brand gegenüber, nahm die Gänse feder

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Page 2 of 8
Date: 22.11.1949
Physical description: 8
-Frauen in Brand gesetzt und Streikbrecher angegriffen worden waren. Den Zwischenfällen liegt eine Lohnstreitig keit zugrunde, weil die in der englischen Kolonie beschäftigten 1500 Grubenarbeiter einen täglichen Grundlohn von fünf Schil ling und zehn Pennies gefordert haben. <5w81tfcil)rlgec ttlffrdet Carpi, 21 Nov. Auf dem Schießstand von Carpi spielten zwei 1 Buben, der zwölfjährige Anteo Rossi und der gleichaltrige Carlo Becchi mit einer Pistole, die der Rossi daheim ent wendet halte. Becchi

Copyright hy C HnrtcdsnMinn Vorlosr. QUtereJob Als der alte Rieger erschien, befahl er: «Der Josef soll einspannen, aber gleich!» Dann redeten die drei in der Kavalier stube des «Silbernen Schneck» nicht mehr viel. Brand und Kirndorfer sahen vor sich hin. Der Regenschori in der Mitte, der sien nun selbst noch das Glas vollgeschenkt, trank langsam, genießerisch und schielte über scine Brille bald nach dem Wein- Mndler, bald nach dem Kerzlmacher. Vor allem über die Seelenverfassung seines Freundes

Aloisius Brand war er sich nicht recht im klaren. Doch witterte er Unheil. Als ihm das Schweigen zu lange dauerte, meinte er mit leisem Spott: «Mir scheint’? ein Engel fliegt durch d’ Stuben ,..» «Is auch g’scheiter, Sie reden nix mehr!» fauchte der Weinhändler und erhob sich schwerfällig, weil der Pächter in die Stube trat und meldete, daß eingespannt sei. Als Johann Kirndorfer schon auf dem Kutschbock saß, den schweren Pelzsack über die Beine zog, den Mantelkragen hochschlug und nach Peitsche

und Zügel griff, meinte er wieder versöhnlicher: «Brand, ich hab mir denkt, zu Ostern könnt Hochzeit sein...» Er tippte mit dem Zeigefinger an die Riesenhaube aus Bären fell, So eine kleine Spur Verachtung für die Fretter lag nun doch darin. Die Pferde zogen an. Der Schlitten ver schwand stäubend und klingelnd ln der Gassenschlucht gegen das Schuttentor. Es hatte zu wehen aufgehört. Ruhig fie len die Flocken. «Machen wir noch einen Umweg, Brand?» fragte der Regenschori. Er wußte, daß Aloisius Brand

waren jetzt an der Burg, auf dem Michaelerplatz. Der Widerschein der hellerleuchteten Fenster schimmerte im Schnee. Wie um abzulenken meinte Aloisius Brand: «Ob der Anderl wohl die Körb mit den Lebzelten noch rechtzeitig in die Hof- kuchel tragen hat? Das war so a G’schicht! Und au! die Lisi is auch kein rechter Ver laß mehr. Wie verhext is seit einer Wo chen ...» Dann aber fragte er unvermittelt: «Was soll ich tun, Wimmpr?» Der kleine Regenschori blieb stehen. Er nahm den Meister an einem Knopf seines Pelzes

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Page 16 of 20
Date: 27.03.1972
Physical description: 20
nur ein Barograph und ein Vario meter, die die Höhenkurve bzw. die Ge schwindigkeit von Steigen und Fallen anzeigen. Die wackeren Allgäuer, die in Platten und Pfalzen herzlich aufgenommen wor den waren, sind im Laufe des gestrigen Sonntags weder in ihre Heimat zurück gekehrt. Wald im Ahrntal in Flammen Großalarm für die Feuerwehren — Wind facht Brand an Von Bruneck bis Prettau bliesen die Feuerwehrsirenen gestern gegen 1230 Uhr zum Großeinsatz. Im Wald oberhalb von St. Peter im Ahrntal war ein heftiger

Waldbrand ausgebrochen. Ein starker Wind blies in die-Glut, so daß die baum hohen Flammen wild um sich griffen und bald einen rund 60 Meter breiten Waldgürtel erfaßten. Alle Feuerwehren des Tauferer Ahrntal es und jene von Bruneck rasten zur Brandstelle, die ihnen löschtechnisch eine sehr schwere Aufgabe stellte. Der Brand war etwa auf 1350 Meter nicht geschätzt werden, doch wagten Höhe ausgebrochen und konnte erst auf etwa 1800 Meter Höhe eingefangen und zum Ersticken gebracht

werden. Die Löschfahrzeuge kamen nicht zur Brand stelle heran, auch gab es in der Nähe keinen Wasserlauf, der die Motorpum pen zu speisen vermöchte. Der Steiner bach liefert zu dieser fahreszeit kaum Wasser, und deshalb mußte die 2000 Meter lange Schlauchleitung von der Ahr gespeist werden. Die erfahrenen Feuerwehrleute irrten sich nicht in der Berechnung des Höhen unterschiedes und brachten elf Zwi schenpumpen so an, daß der Wasserein- gangsdruck jeweils noch so. stark war, um eine optimale Förderleistung zu er zielen

einen Feuertodgra ben. Mit drei Motorsägen rückten die Einsatzieute den Bäumen zu Halse und rodeten einen Sicherheitsgürtel. Als dann aus vier Löschrohren das Wasser schoß, wurde man endlich nach drei Stunden Herr der Lage, und der Brand konnte gelöscht werden. Das Schadensausmaß konnte vorerst noch Wohnhaus niedergebrannt Eine halbe Stunde, bevor im Ahrn tal der Großalann wegen des Wald- Brandes ertönte, mußte die Feuer wehr von St. Johann ausrücken. Aus noch nicht bekannter Ursache war das Wohnhaus

des Eggeikeilhofes in St. Johann in Brand geraten. Wäh rend der Stadel gerettet werden konn te, brannte das Wohnhaus bis auf die Grundmauern nieder. Der Besit zer Josef Niederkofler ist mit seiner Frau und seinen mündigen Kindern nun obdachlos. Er erlitt einen Scha den von rund 8 Millionen Lire. Zwei kleine Brände Zu zwei weiteren kleinen Bränden in der Gegend von Bruneck mußte die Freiwillige Feuerwehr von Bruneck auch an diesem Wochenende ausrücken. Am Freitagabend mußten die Wehrmänner einen Unterholzbrand

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Page 9 of 20
Date: 20.10.1975
Physical description: 20
durch Versicherung gedeckt. Es war gegen 2 Uhr früh, als der Pfarrer von St. Andrä zufällig aus dem Fenster blickte und die gesamte- Umge bung hell vom Feuerschein erleuchtet sah. Er eilte sofort in die Kirche und läutete die Glocken, um Feueralarm zu geben. Der Brand loderte auf dem Gas- ’serhof in St. Leonhard, wo die Familie des jungen Bauern mit Frau und zwei Kindern, den Eltern und Geschwistern, insgesamt zehn Personen, wohnten. Nach der Feuerwehr von St. Andrä kamen auch jene von Brixen und Milland

, doch alle ihre Bemühungen, des Brandes Herr zu werden, waren vergeblich. In unmittelbarer Hofnähe war das Wasser bald versiegt, auch jenes aus dem Tankwagen der Brixner Wehr war . nur ein Tropfen auf den heißen Stein, und bis die Schlauchleitung von dem etwa einen Kilometer entfernten Bach gelegt war, gab es kaum noch etwas zu retten. Schadenfeuer in AVS-Haus Roßkopf: Brand zerstört Dachstuhl / Millionenschäden Ein Brand im neueihauten AVS-Haus am Roßkopf bei Sterzing verursachte in den frühen Morgenstunden

des Samstags einen Schaden von ungefähr 10 Millionen Lire. Nach Aussagen der AVS-Leitung von Sterzing ist der Brand durch einen überhitzten Ofen entstanden. Bauarbeiter und die Freiwillige Feuerwehr von Sterzing brachten das Feuer nach einem rund zweistündigen Einsatz unter Kontrolle. Am Samstag um 6J0 Uhr bemerkten Arbeiter, die sich an die Baustelle des neuen AVS-Hauses am Roßkopf bei Sterzing begaben, daß aus dem Dachge schoß des Wirtschaftstraktes Feuer und Rauch schlugen. Sogleich machten sich etliche

9.15 Uhr war der Brand unter Kontrolle gebracht. Als Brandur- sachc wird die Erhitzung eines Kamins angenommen. Es müssen etliche glück liche Umstände angeführt werden, wo durch unübersehbarer Schaden verhin dert wurde. Erstens ist der Brand an verhältnismäßig günstiger Lage ausge brochen. Zweitens brach der Brand am Morgen und nicht in der Nacht aus. Für die These der zitierten Brand ursache spricht die Tatsache, daß zwei Weniger Urlauber in Brixen Kurverwaltung: Übernachtungen im September

und beheizt waren, weil die Zentralheizung erst am gestrigen Sonntag in Betrieb genommen werden sollte. Die Flammen zerstörten die Hälfte des Daches des Wirtschaftsgebäudes. Die Räume waren in diesem Teil nicht ein gerichtet, während die Schlafräume und das „Stübele“ bereits größtenteils mit' Einrichtungsgegenständen versehen ist. Die Schadenshöhe wurde auf etwa zehn Millionen Lire geschätzt und ist durch Versicherung gedeckt. Man sieht, wie nötig es ist, auch in Bau befind liche Objekte gegen Brand

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Page 17 of 44
Date: 04.03.1995
Physical description: 44
in Kastelruth, gilt als IVr- fechterin einer ganzheitlichen und bisweilen alternativen Medizin Sie ist selbst Mutter von drei Kindern und sehr engagiert in Umweltfragen im weitesten Stnne Die Ärztin unterhalt Kontakte mit mehreren deutschen Universitäten, um ständig auf dem neu esten Wissensstand zu sein Sun hat sie steh in Sechen Fm- stral-Brand zu Wort gemeldet, weil - so schreibt Dr Klau- ser-Gschwendt - sie zu diesem Thema zahlreiche Anrufe und Nachfragen erhalten habe Wirklich alles in Ordnung

? Welche Gifte wurden freige setzt und untersucht, und wie gefährlich sind sie? 1. Chlor und Salzsäure! Große Mengen davon werden bei jedem PVC-Brand frei. Nicht untersucht! 2. Kohlenwasserstoffe, dar unter viele Kanzerogene, das sind krebserregende Stoffe. Nicht untersucht! 3. Giftige Gase, wie Kohlen monoxid, Kohlendioxid, Stick oxide. Nicht untersucht! 4. Schwermetalle wie Cad mium, ein PVC-Weichmacher. Nicht untersucht! 5. Dioxine und Furane und viele andere - zum Teil unter sucht. Aus den Zeiten

des Vietnam krieges weiß man, daß neben akuten Erkrankungen chroni sche Schäden, speziell an Leber und anderen inneren Organen, erst nach Jahren auftreten kön nen und dann sehr oft nicht mehr im ursächlichen Zusam menhang gesehen werden. Bei jedem Brand kommt es zur Freisetzung von schädli chen Stoffen. Ich erinnere nur an die im Herbst herausgege bene Empfehlung des deut schen Bundesgesundheitsam tes, beim Hausbrand jedes Briefkuvert mit PVC-Klar- sichtfenster (!) herauszusortie ren wegen des Entstehens

gif tiger Dioxine im häuslichen Be reich. Im Prinzip muß bei jedem Großbrand, auch ohne PVC- Beteiligung, wegen der anfal lenden Rußteile, der Dioxine und der bei jeder Verbrennung anfallenden krebsfördemden Kohlenwasserstoffe eine War nung an die Bevölkerung hin aus. Ich als Arzt hätte mir un mittelbar nach dem Brand bis zur offiziellen Entwarnung we nigstens ein Spielverbot für Kinder, Pilze- und Beerensam melverbot und eine Empfeh lung, Obst- und Gemüse nur nach Waschen mit heißem Was ser

zu verzehren, erwartet. Sind die Feuerwehrleute überhaupt informiert worden, was für ein Gesundheitsrisiko bei einem PVC-Brand auch für sie selbst herrscht? Trugen sie Masken und Schutzanzüge, was ist in ihren Kleidern verblie ben? Wenn hier tatsächlich Di oxine entstanden sind, und die Flugasche bestätigt dies ja, was ist dann an und in den Mauern am Brandherd verblieben 1 Un tersuchungen in dieser Rich tung sind ebenfalls nicht ange- stellt worden Was wurde wie und wann untersucht? Erst am 12 August 1994

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Page 11 of 52
Date: 29.09.1994
Physical description: 52
Fö deralismus, sei „eine Frage des politischen Durchsetzungsver mögens, des Selbstbewußtseins und des Selbstbehauptungswil lens der Südtiroler“, erklärte die SVP. Gerichtliches Nachspiel des Brandes im Hotel „Clara“ Ja zum gerichtlichen Vergleich Hotelbesitzer bezahlen 180 Mio. Lire Schadensersatz an Opfer / Urteil im Februar Bozen/St. Vigil (cu)-Die Prozeßparteien iin Fall um den Brand im Hotel „Clara“ in St. Vigil am 1. März 1993 haben sich auf einen gerichtlichen Vergleich geeinigt. Staatsan walt Cimo

Tarfusser hat gestern einer Strafzuweisung auf An trag der Parteien (patteggia mento) zugestimmt, nachdem die Angeklagten, die Besitzerin des Hotels, Laura Clara, und ihr Ehemann Giovanni Kanet- scheider, sich bereit erklärt ha ben, eine Schadenersatzvor- auszahlung zu leisten. Beim Brand kam seinerzeit ein 18 Monate altes Kind ums Leben. Um 2 Uhr früh brach in der Nacht auf den 1. März 1993 ein Brand im Kellergeschoß des Hotels „Clara“ in St. Vigil aus. Das Feuer breitete sich schnell bis in die oberen

Stockwerke des Gebäudes aus. Zahlreiche Gäste konnten sich entweder über das bereits in Brand ste hende Treppenhaus retten oder sprangen aus den Fenstern. Auch Susanna Bertoli aus Rom flüchtete mit ihren beiden Kindern Giovanni (5) und Ales sandro (8) über das Treppen haus ins Freie. Ihr jüngstes Kind, der erst 18 Monate alte Filippo, konnte aber nicht mehr gerettet'werden. Die Untersuchungen erga ben, daß das Feuer von einem überhitzten Kamin des Pizza ofens ausgegangen war. Das Feuer

eine Holzverkleidung. Ge nau an dieser Stelle war durch die Überhitzung des Rohres schlußendlich der Brand ent standen. Staatsanwalt Cuno Tarfusser klagte daraufhin die Besitzerin des Flotels, Laura Clara, und den Lieferanten des Pizzaofens, Zeno Gavioli, der fahrlässigen Tötung und der Mitschuld am Ausbrechen des Feuers an. Wie sich im Laufe der weiteren Ermittlungen aber herausstellte, hatte Gavioli den Ofen nur geliefert. Installiert hatte ihn der Ehemann Claras, Giovanni Kanetscheider. Beim gestrigen

Beherbergungsbetriebe werden sich in absehbarer Zeit den europäischen Normen in Sachen Brand schutz anpassen müssen. Dies schreibt ein Ministerialdekret vor. Das Dekret schiebt den gängigen Verlängerungen von Fällig keitsterminen endgültig einen Riegel vor. Säumige Hoteliers müs sen nun schleunigst etwas für die Sicherheit ihrer Gäste tun. „Die wiederholten Termin verschiebungen haben leider eine Vielzahl von Betrieben da zu verleitet, die erforderlichen Brandschutzarbeiten auf die lange Bank zu schieben", schreibt der HGV

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Page 2 of 12
Date: 03.12.1949
Physical description: 12
werde für die Ausgaben der Stadtverwaltung und der sozialen Einrichtungen aufkommen? und 3. Was würde geschehen, wenn «unverant wortliche Elemente» den Waffenstillstand mit Transjordanien brechen würden? 0er £etjelmacijer ^ «ton St. Stephan Heiterer Liebesroman / Von Alfons Czibulka Copyrlg-lit by 0 rUrtr-lsnuinn Verlos:. OllleTfJob Brand schüttelte lachend den Kopf. «Was hast denn eigentlich, Wimmer? Erst hast mir den Kopf g’waschen, weil ich zu schnell ja g’sagt nab und es ein Unglück geben könnt, und jetzt kannst

hinunter. Der Kerzelrnacher tat ihm leid. Würde morgen eine schöne Bescherung werden, wenn der Franzi mit der Lisi redete! Aber was war da zu machen! Unten im Laden sagte er: «Fährst also morgen wirklich zum Kirn- dorfer, Brand? Schad! Hab mir dacht, wir könnten wieder'einmal musizieren. Is bald zwei Wochen her seit dem letztenmal...» Katharina Viellgratterin, die gerade die Dielen von den Spuren von Wimmers Man tel säuberte, richtete sich ächzend auf: «Was, Der Anti-Sowjetprozeß in Sarajewo Sarajewo

durch den Sturz vom Rad ums Leben kam oder ob es vom Marani getötet wurde. Die großen Steine auf Arm und Bein sind jeden falls ein merkwürdiger und verdacht gor Um stand. Möglicherweise hat Marani das Kind als es an dem ihm unbekannten Ort zu wei nen begann, mit Steinhieben an der Schläfe getroffen und dann die Leiche versteckt. du fährst morgen nach Nußdorf? Seit wann machst denn du Landpartien, Brand?» «Der Kirndorfer hat uns halt eing’laden zum Mittagessen...» «Der Kirndorfer?!» Ein neues Rätsel stieg

vor ihr auf. Sie fragte verblüfft: «Ja, wieso kommt denn jetzt der Kirndorfer dazu?» «Warum denn nicht? Oder vergönnst cs mir nicht, daß ich einmal ausspann. Ich sitz doch eh das ganze Jahr in der Werkstatt. Grad daß ich am Abend einmal aufs Schanzl oder auf die Schlagbrucken komm ... Und wer weiß, vielleicht is auch für die- Lisi ganz gut Meinst nit, Wimmer?» Der Regenschori gab keine Antwort. Er nickte nur leicht. Aufmerksam sah die Alte auf die beiden. Da stimmte was nicht. Aber Brand sprach schon

und Schachteln. Gutgelaunt sah ihm die Vielgratterin zu. Heute ärgerten sie nicht einmal die Kerzen, die er in seinen Einkaufskorb packte. Sie glaubte, denn Sinn der Worte des Brand erraten zu haben: «Vielleicht ist’s auch für die Lisi ganz gut.» War gar nicht dumrn vom Brand. Hübsch war ja die Lisi. Könnt schon sein, daß der reiche Kirndorfer Franz auf sie fliegt. Einen solchen Plan hätte sie dem Kerzelrnacher gar nicht zugetraut. War halt ein stilles Wasser, der Brand! Da war der Dragoner

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Page 2 of 8
Date: 17.11.1949
Physical description: 8
nach. Dann räumte sie giftig Kirndorfers Pelz, Haube und Stock von der Ladenpudel, setzte sieh leise aufstöhnend wieder in ihren OhrinsMihl, schob die Brille auf die Nase und kramte einen Pack abgegriffener schmieriger Karten aus der Schublade. Wie sie das in allen der Klärung bedürftigen Lebenslagen so zu halten pflegte. Aloisius Brand hatte die Türe nicht ge hört, weil gerade ein Lehrbub polternd und lärmend Holzscheite in den Backofen schob. Der Wachsziehermeister schrak aut, als plötzlich dicht

hinter ihm ein kollern des Lachen erscholl und eine weinrauhe Stimme sagte: «Grüß di Gott, Kerzl- macher!» Brand wandte sich um: «Mein Gott, der Kirndorfer! Lebst du auch noch? Hab dich recht lang nimmer g’sehen. Wird ’s letzte Mal zu Leopoldi beim Faßlrutschen in Klosterneuburg g’wesen sein, mein ich ...» Der Weinhändler schnaubte und schüt telte vorwurfsvoll den Kopf «Stimmt nit, Brand, stimmt nit. Zum Christkindl war ich da und hab Lebzelten kauft.» «Hast recht, Kirndorfer. Mein Gott, die Zeit vergeht halt

und alt wird man auch. Aber setz dich doch!» Der Wachszieher, des sen nicht kleine, aber auch nicht breite Gestalt vor diesem wandelnden Fleisch gebirge aus Nußdorf fast verschwand, schob einen Lehnsessel unter die mächtige Sitzfläche seines Gastes. Während dieser, sich schwer auf die Lehnen stützend, vor sichtig sich niederließ, fragte Aloisius Brand: «Und jetzt kommst wohl wegen der Faschingslebzelten, Kirndorfer?» «Das schon auch», gab der Weinhändler beinahe verlegen zur Antwort «Schickst halt

das gleiche wie alle Jahr!» Er zog ein rotes, blaugeblümtes, an Größe einem Mundtuch gleichendes Taschentuch aus dem ihm bis über die halben Schaftstiefel reichenden, kaffeebraunen Rockschoß, schneuzte sich dröhnend und trompetend und legte das Tuch wieder langsam und umständlich zusammen. Man sah es ihm an, daß er Zeit gewinnen wollte. Schließlich räusperte er sich noch und sagte unvermit telt, beinahe unfreundlich vor lauter Ver legenheit: «I hätt mit dir zu reden, Brand.» «Ueber ein Geschäft?» fragte

der Wachs zieher neugierig und sah ihn erwartungs voll an. Geschäfte konnte er brauchen in dieser bösen Zeit. Weiß Gott! . Kirndorfer schmunzelte geheimnisvoll: «Na ja, a G’sehäft is schon auch dabei, Kerzlmacher.» Wieder zog er sein farbenfrohes Tuch und begann sein Verzögsrungsspiel, Dann griff er nach der Hand des Wachsziehermeisters und sagte: «Geh, mach Feierabend. Brand! Morgen is auch noch ein Tag. Schaust eh nit gut aus. Hockst halt zuviel in der Werkstatt. Is ja auch gleich fünf. Komm, geh’ma

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Page 2 of 6
Date: 14.11.1949
Physical description: 6
iftHand London, 13. Nov. In einem der schwer sten Nordost-Stürmc dieses Jahres ist der spanische 3534 Tonnen-Dampfer «Monte Guguru», der sich auf der Fahrt von Bilbao nach Genua befand, vor der Nordküste von Devonshire (England) in Brand geraten und gesunken. Bis jetzt konnten 22 Ueber- lebcnde und fünf Tote geborgen werden. Zehn weitere Mann der Besatzung werden noch vermißt. Das Schiff hatte kurz vorher SOS-Signale ausgesandt worauf Rettungs boote von der englischen Küste und ein in der Nähe

Leutnant, der Rabenau Tät’s ihm gönnen das Mädel!» Die Lisi Brand steht mit gesenktem Blick. Sie glaubt in den Boden versinken zu müssen. Die juwelenbehängte Alte fährt auf: «Une plébéienne — eine Bürgerliche!?» Wütend kehrt sie dem General den Rücken. Der verbeugt sich spöttisch. Der Schalk lacht ihm aus den Augen. Er weiß: sie kann ihn nicht leiden, weil er es zu Ehren brachte und doch rur ein kleiner deutsch ungarischer Edelmann ist, Moriten gelten ja bei ihresgleichen nicht. Er sieht

erkennt Elisabeth Brand den Kavalier von gestern. Da sieht er sie auch schon an. Ein spöttischer, hochmütiger Zug spielt über sein kaltes Höflingsgesicht. Ohne die Stimme zu heben, sagt er: «Brand!» — Das «Demoiselle* schenkt er sich. Mit raschem Blick in den Spiegel noch eine Locke ordnend, geht Elisabeth Brand durch das sich vor ihr bildende Spalier. Leise sagt der General hinter ihr: «Wenn die Demoiselle einmal etwas braucht — Hadik, Feldmarschalileutnant Hadik ist mein Name.» Ehe sie noch ganz

Brand in tiefem Hofknicks zusammen. Wie sie es am Morgen vor dem Spiegel und den Tau ben am Fenster geübt. Sic blickt erst auf, als ihr eine warme Stimme entgegenschwingt: «Komm Sie doch näher, die Demoiselle!» Vor ihrem Arbeitstische sitzt in mattblauem, spitzen verziertem Kleide Maria Theresia. Noch einmal zelebriert die Demoiselle ehrfurchtsfoll ihre Verneigung, als die Kaiserin ihr die Hand zum Kusse c-ntgegen- hält. Maria Theresia lächelt gütig: «Sie bringt wohl die Kerzln

? Will Sie sie mir zeigen?» Aufgeregt nestelt die Brand an dem seidenen Tuche, das sich in dem Geflecht dos Korbes verhängt. Die Kaiserin amüsiert sich. Sie sagt freundlich: «Sei Sie doch nicht so enerviert, meine Liebe! Ich beiß doch nicht...» Die Lisi nickt. «Sind schon fertig, Ihre der Vater g’sagt.» Maria Thresia preßt die Lippen zusam men. Mit dem auf den Mund gedrückten Spitzentuch bezwingt sie das Lachen. Aber ihre Augen verraten sie. «So? Hat er da ; gesagt, der Brand?... Muß ein gschciter Mann sein, der Herr

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Page 2 of 6
Date: 27.12.1949
Physical description: 6
, brachte In der Paus" flammten 1200 Blitzlicht;" auf. um eine Aufnahme zu ermöglichen. Di Aufnahme, die im Aufträge einer ameri kanischen Zeitschrift gemacht wurde, wir! die Kleinigkeit von 1.440.000 Lire kosten. „Bßlottnteo" bis zum 31. Dezember 1919 unentgelt lich erhält, wer den Abonnements- preis sofort einzahlt. Uei jterjrtinarfiec unii SL Stephan Heiterer Liebesroman / Von Alton» Czibulka ( i.pyriidit by O Bui'UOjmniin V'erliii; UiiIer«-!<• U ^Inkommodiert Er sich nicht, liebet Brand! Die nehmen

sein? Oder möchtest du mir die Schachteln bringen?» Der Lehrbub nickte erfreut. Elisabeth Brand atmete auf. Wenn der Bub in die Burg ginge, würde ich schon eine Möglich keit finden, vorher den Brief aus der Schachtel zu nehmen. Aber die Kaiserin schüttelte den Kopf. «Ist brav von dir. Aber das braucht es nicht. Du bekommst auch so was.» Sie griff m ihren Handbeutel und gab ihm ein Gold stück. Der Mund des Buben schien von einem Ohr zum andern zu reichen. «Wieviel sei., ihr drüben in der Werkstatt oder vielmehr

dort hinter der Tür?» «Fünf, Frau Kaiserin!» krähte die fröh liche Stimme de? Lehrlings, «drei G’sellen und zwei Buben.» «Dann gib das den andern!.» Sie drückte ihm noch vier Dukaten in die Hand. «Und jetzt geh!» Der Lehrbub verschwand. Hin ter der Türe hörte man einen unterdrück ten Jauchzer und erregtes Geflüster. Die Monarchin wandte sich wieder an Brand: «So, uncl nun geb Er uns die Schachteln!... Wenn Sie so gut ist. liebe Gräfin .. .» Das Herz der Elisabeth Brand schlug wie ein Trommelwirbel. Sie versuchte

wird? Dann darf Si sieh was wünschen. Abc-r wenn S'e jetzt noch ein übriges tun will, dann bring Sie uns die Schachteln zum Wagen!» So mußte Elisabeth Brand mit pochendem Herzen und zitternden Knien den kleinen Turm der bunten Schachteln, in deren oberster unter dem Lebkuchen mit dem geküßten Zuckerherzen der Brief an den Leutnant von Rabenau lag, auch noch sel ber zur Karosse der Kaiserin tragen. Sobald das Rollen des Wagens und das Vivatrufen ferne in den Gassen verklungen waren, stieg Aloisius Brand

, und ein tod- sicheres Terno hama auch... Was heul?' denn dann, dumme Gans?» Elisabeth Brand sprang auf und lief aus dem Laden Katharina Vielgratterin sah ihr kopfschüttelnd nach. Also alles, was recht ist. Heult das Mädel an so einem Tag' Lange hatte die Alte nicht Zeit., sich den Kopf über diesen rätselhaften Schmerzee.s- ausbruch der Lis! zu zerbrechen, weil di" Leute einander die Tür in die Hand gaben und sich die ganze Nachbarschaft in der, Laden drängte. Mit offenen Mäulern und strahlenden Augen

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Page 2 of 8
Date: 16.12.1949
Physical description: 8
der Sudetendeutschen Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit den Satellitenstaaten ? 0er ßecsdtnadiet a cm St. Stephan Heiterer Liebesroman / Von Alfons Czibulka Copyrlirht by O. Hertelsmann Verlag. GBterfJob Zwischen dem Regensohori und Aloisius Brand schlug der wippende Pferdekopf den Takt zur Melodie im Herzen der Lisi. Wenigstens schien das dem Matthias Wim mer so. Und wenn das musikalische Roß auch vielleicht nur eine Ausgeburt seiner in Liebesdingen nicht kleinlichen Phanthasie war, so hatte er betreffs

des Schlittens, schlummerte Aloisius Brand in seiner Ecke, und auch der hagere Schädel der Vielgratterin wackelte schlaftrunken an der Schulter der Lisi. Erst als die schmale Fahrbahn aus dem Hohlweg auftauchte und der Schlitten gleich darauf durch ein sandsteinernes Gartentor gegen ein einstöckiges, gelbliches Gebäude mit dunkelgrünen Jalousien einbog, fuhren durch den Pfiff, mit dem der Kirndorfer seinen Stallburschen heranrief, die Schla fenden hoch. Katharina Vielgratterin versank sogleich neugierig

in den Anblick der Residenz des Nußdorfer Weinkönigs, aus deren Wirt schaftsgebäuden und KelleTfenstem der Dult aller Weinhänge wehte um Wien, im Steirischen und in der Wachau, am Rhein und an der Mosel, in der Pfalz und in Fran ken. In ihr Staunen verloren, merkte sie nicht, daß der Offizier, wie durch das plötzliche Halten des Schlittens gezwungen, seinen Schimmel quer an die Rückwand des Gefährtes drängte, noch einen Augen blick wartete, bis Brand und der Regens chori ihm entstiegen, und sich dann aus dom

Sattel beugte und einen Brief zwischen Polster und Lehne schob. Dann riß er, wäh rend die Lisi rotüberflammt den Schlitten verließ, den schwarzen Dreispitz vom Haupt, daß seine kleine, weiße Perü-’ke in der Mittagssonne glitzerte wie die Schneehauben auf den Pforten des Gatter zauns, und hielt nun auch zu R»ß unbeweg lich still, wie damals zu Fuß auf der Stiege der Burg. Indes Elisabeth Brand in verlegener Be stürzung nur mit einem iei"h*'n und fast abweisenden Nicken dankte. Brand und 1 Wimmer

, über so viel vermeintliche Höf lichkeit erschrocken, ihre Hüte bis zum Boden zogen, tippte Johann Kirndorfer nur mit dem Zeigefinger an seine Haube aus Bärenfell. Für den Nußdorfer Weinkönig war selbst ein Leutnant vom nobelsten Regiment der Kaiserin nichts als ein Fret ter. «Denn wer bezahlt’«? — Wir!» sagte er, während er schon mit Brand und der Viel gratterin zum Hause ging. Wimmer und Lisi folgten. Auf halbem Wege blieb Elisabeth Brand plötzlich stehen, weil sie den Muff verges sen hatte, den sie in der Eile

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