1,849 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1973/30_10_1973/DOL_1973_10_30_9_object_1660979.png
Page 9 of 16
Date: 30.10.1973
Physical description: 16
. Teseo Rossi, von Adv. Claudio Rossi 10.000 Lire. Für Schülerhelm Karl Tinzl, Schlanders: für bedürftige Schüler von Wwe. Tinzl und Sohn Georg 500.000 Lire. S c h w u r g e r I c h I ■ B o z e n Wenn die Liebe in Haß ausartet... Den einstigen Freund der Erpressung beschuldigt - „Er hat mich nur ausgenützt“ Auf der Anklagebank des Bozner Schwurgerichtssales saß gestern eine 50jährige „Dame“ mit einer turbulenten Vergangenheit, die 50jährige aus Pola stammende Beatrice Montemagno. Sie hat sich wegen

Erpressung, Nötigung und falscher An schuldigung zu verantworten. Der Anklageschrift zufolge hat Beatrice Montemagno bewußt eine kompromittierende Situation mit einem verheirateten Mann herbei geführt, um ihn anschließend in. Tateinheit mit einem unbekannt gebliebenen Kom plizen zu erpressen. Nach der Tat beschuldigte sie einen ihr untreu gewordenen Liebhaber, der Urheber der erwähnten Erpressung zu sein, wobei sie gegen ihn eine Anzeige erstattete. Vor Gericht bestritt die Angeklagte alle ihr zur Last

gelegten Vergehen. Der Prozeß wird am 6. November fortgesetzt. Beatrice Morrtemagno hat sich, wenn die gegen sic vorgebrachten Beschuldi gungen niir zur Hälfte der Wahrheit entsprechen, vortrefflich darauf verstan den, stets das letzte aus den Männern herauszuholen. Obgleich sie’ jedoch auf den Straßen langsam ging, um schneller vorwärts zu kommen, ging, cs mit dem Vergehen der Jahre doch bergab mit ihr. Den tiefsten Punkt ihrer Karriere er reichte sie im Jahre 1963, als sie we gen unerlaubter Ausübung

. Etwas Schlimmeres konnte sich der Mann nicht .vorstellen. Er zog die Geldtasche aus der Hosentasche und blätterte 180.000 Lire hin. Mehr hatte er nicht bei sich. Was mit dem Geld geschah, dürfte wagte es nicht, sich zu widersetzen, denn er hatte Angst, Beatrice könnte alles seiner Frau erzählen, die in der daneben befindlichen Küche hantierte. Zu dem Zeitpunkt wußte er auch nicht, was Beatrice mit der Erklärung bezwek- ken wollte. Vorweg sei gleich auf die Tatsache hingewiesen, daß Beatrice

damit zu den Carabinieri ging und gegen Bassano eine Anzeige wegen Erpressung erstattete, obgleich sie wußte, daß er schuldlos war. Der Täter war èin anderer. In einer zweiten Anzeige beschuldigte sic ihn auch der Zuhülterei. Gegen Bassano wur de in der Folge ein Strafverfahren ein geleitet. Der Prozeß kam in Trient zur Abwicklung. Bassano wurde freigespro chen. Damit war die Geschichte aber noch lange nicht abgeschlossen. Der Frei spruch Bassanos führte zur Anklageer hebung gegen Beatrice. Bassano schloß sich dabei

1
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1973/29_11_1973/DOL_1973_11_29_9_object_1662123.png
Page 9 of 16
Date: 29.11.1973
Physical description: 16
die Trassierung des Pfunderer Höhen weges vorzunehmen. Die AVS-Sektion Brixen samt den Außenstellen zählt zur Zeit 1701 Mitglieder. Verurteilt und amnestiert zugleich Beatrice Montemagno muß für 15 Tage in den Kerker — Zwei Jahre nachgelassen Zum Abschluß der Herbstsesslon des .Schwurgerichtes* wurde gestern noch der Prozeß gegen die 50jährige aus Pola stimmende Prostituierte Beatrice Monte- magno zu Ende geführt. Sie war wegen Erpressung, Nötigung und falscher An schuldigung angeklagt. Der Staatsanwalt

te, war ihm unerträglich. Und so zog er die Geldtasche aus der Hosentasche und blätterte 180.000 Lire hin. Mehr hatte er nicht bei sich. Das erpreßte Geld teilten Beatrice und ihr bis heute unbekannt gebliebener Komplize später unter sich auf. Laut Anklage lag der Erpressung aber noch eine andere Absicht zugrunde. Beatrice wollte dafür ihren einstigen Liebhaber Giorgio Bassano verantwort lich machen, den sie als jungen Offizier in Bozen kennengelernt hatte. Sie wollte sich an ihm rächen, weil er sie verlassen

hatte. So begab sie sich also mit ihrer Tochter und einer Berufskollegin zu Ja kob und zwang ihn, eine von ihr ab gefaßte schriftliche Erklärung zu unter zeichnen, in der es hieß, daß Bassano es gewesen war, der ihn im- Schlafzim mer der Beatrice überrascht und er preßt hatte. Jakob war wie Wachs in ihren Händen und wagte es nicht, sich zu widersetzen, denn er hatte Angst, Beatrice könnte alles seiner Frau er zählen. Beatrice ging mit der von Jakob un terschriebenen Erklärung dann zu den Carabinieri

und erstattete gegen Bassano eine Anzeige wegen Erpressung. In einer zweiten Anzeige beschuldigte sie ihn auch der Zuhäfterei. Gegen Bassano wur de in der Folge ein Strafverfahren ein geleitet. Der Prozeß fand in Trient statt. Bassano wurde freigesprochen. Damit war die Geschichte aber noch lange nicht abgeschlossen: Der Frei spruch Bassanos führte zur Anklage erhebung gegen Beatrice. Bassano schloß sich dabei als Nebenkläger dem Ver fahren an und machte gestern über sei nen Anwalt, Dr. Migliucci, Schaden

- Honen Lire'geltend.' Fünf Millionen da von seien dabei jetzt schon als Vor schuß zu zahlen. Genau so wie Dr. Migliucci,' forderte anschließend auch Staatsanwalt Dr. Fortunati einen Schuld spruch der Angeklagten Beatrice Mon temagno, die gestern abwesend war. Dr. Fortunati ließ allerdings auch durch- blicken, daß Bassano nicht unbedingt der unerfahrene Neuling und Heilige sei, als den man ihn gerne hinstellen möch te. Bassano sei sich wohl bewußt gewe sen, daß er sich mit einer Prostituierten

2
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1967/07_10_1967/DOL_1967_10_07_2_object_1594633.png
Page 2 of 28
Date: 07.10.1967
Physical description: 28
hielten, dieser Freundeskreis, der sich schon lange so kannte. Und Roger sah bestimmt aus wie sein Vater. Bea trice lachte sogar noch, als sie jetzt davon erzählte. „Der arme Gilcs“, sagte sie, „ich werde niemals sein Ge sicht vergessen, als Dick ihn mit dem Sodasiphon in den Nacken spritzte. Wir starben einfach vor Lachen." Mir sank jetzt schon das Herz bei dem Gedanken, daß Beatrice uns wo möglich kommende Weihnachten zu sich einladen würde. Vielleicht konn te ich bis dahin eine Grippe bekom sen

nicht.“ „Er ist wahrscheinlich häufig auf Manderley zu Besuch gewesen“, sagte Beatrice. „Ich kann es dir nicht genau sagen, aber ich nehme es wenigstens an. Ich selbst war früher ziemlich selten dort.“ Sie spruch merkwürdig abwei send, als wollte sie das Thema nicht weiter ausspinnen. „Ich konnte nicht viel mit ihm an fangen“, sagte ich. „Nein“, meinte Beatrice, „das kann ich dir nicht verdenken.“ wollte nur nicht, daß sie Maxim gegen- plai Uber versehentlich damit herausplatzte. „Beatrice*, sagte ich kurz entschlos

Ich wartete, ob sie wohl noch etwas sagen würde, aber sic verstummte. Ich hielt es für klüger, ihr nichts davon zu erzählen, duß Puvel mich gebeten halte, seinen Besuch zu verschweigen. Das hätte sonst womöglich noch irgend welche Ungclegcnheitcn herauf beschwo ren, Außerdem waren wir gerade an un serem Ziel angclangt: ein weißes Park tor und dahinter ein geharkter Kies weg, der zum Hause führte. „Vergiß nicht, daß die alle Dame fast ' blind ist“, sagte Beatrice, „und geistig ist sic jetzt natürlich

Tag, Norah, wie geht es Ihnen?“ sagte Beatrice. „Danke, gut, Madam, ich hoffe, es geht Ihnen auch gut.“ „O ja, wir blühen und gedeihen alle. Wie stcht’s denn mit der alten Dame, Norah?“ „Unterschiedlich, Madam. Mal hat sie einen guten Tag und mal einen schlechten. An sich können wir nicht klagen. Sie wird sich sicher Uber Ihren Besuch freuen.“ Sie sah mich neugierig an. „Das ist Mrs. Maxim“, sagte Bea trice. „Ja, Madam — wie geht es Ihnen?“ sagte sie zu mir. Wir schritten durch eine kleine Diele

vor- gelcscn hatte. Sic lächelte Beatrice an. „Guten.Tag, Mrs. Lacy“, sagte sie. Beatrice schüttelte ihr'die Hand und stellte mich vor. „Die ulte Dame sieht ja ganz, wohl aus“, sagte sic, „cs ist mir ein Rätsel, wie sic das mit ihren sechsundachtzig Jahren * noch fertig bringt. Hallo, da sind wir, Granny", wandte, sie sich dann mit erhobener Stimme zu ihrer Großmutter, „gesund und fröhlich wie immer.“ die auf einen viereckigen, kurzgeschnlt- tenen Rasen hlnauBsan. Auf der Trep- Die alte Dame blickte

3
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1967/30_08_1967/DOL_1967_08_30_8_object_1593550.png
Page 8 of 12
Date: 30.08.1967
Physical description: 12
ich, „er scheint dort lieber zu wohnen." Sie schwieg und fuhr fort, zu den Fenstern hinaufzustarren und zu pfeifen. „Wie kommst du denn mit Mrs. Danvers aus?“ fragte sie plötz lich. Ich bückte mich und begann, Jas per den Kopf zu tätscheln und Ihm die Ohren zu kraulen. „Ich habe sie bisher nur wenig gesehen“, antwor tete ich, „sie ist mir etwas unheim lich. Ich bin in meinem ganzen Le- bei. noch keinem solchen Menschen begegnet.“ „Das glaube ich dir aufs Wort", meinte Beatrice. Jasper sah mit seinen großen

Fell. „War sie freundlich zu dir?" fragte Beatrice. „Nein“, sagte ich, „nicht sehr." Beatrica begann wieder zu pfeifen und rieb ihren Fuß an Jasper? Kopf. „Ich würde mich an deiner Stolle nicht mehr mit ihr abgeben, als es unbedingt notwendig ist", rief sie. „Nein", sagte ich, „sie führt den Haushalt ja ganz selbständig, so daß ich mich gar nicht darum kümmern brauche.“ „Oh, das würde Ihr, glaube ich, nichts ausmachen", sagte Beatrice. Maxim hatte am Abend zuvor genau dasselbe gesagt und ich fand

es ko misch, daß sie darin beide derselben Meinung waren. Ich würde viel eher angenommen haben, daß eine Ein mischung In ihren Machtbereich ge rade das war, wag addi Mrs. Dan- vers auf das entschiedenste verbeten hätte. „Ich denke, mit der Zeit wird sie schon darüber hinwegkommen“, sagte Beatrice, „aber für dich wird es am Anfang nicht leicht sein. Sie ist natürlich wahnsinnig eifersüch tig. Das hatte Ich im stillen schon befürchtet.“ „Aber warum denn?“ fragte ich, zu ihr aufsehond. „Warum solito

sie denn eifersüchtig sein? Maxim scheint sie durchaus nicht besonders zu schätzen.“ „Mein liebes Kind, es handelt sich auch gar nicht um Maxim“, sagte Beatrice, „ich nehme an, sie hat natürlich Respekt vor ihm und was so dazu gehört, aber weiter auch nichts. Nein, vorstehst du“ — sie unterbrach sich, runzelte leicht die Stirn und sah mich zweifelnd an —, „sie empfindet dein Hiersein einfach als eine persönliche Beleidigung, das Ist des Pudels Kern." „Aber warum nur?" fragte ich, „ich habe ihr doch gar nichts getan

." „Ich dachte, du wüßtest es", sagte Beatrice, „ich dachte, Maxim hätte es dir erzählt: sie hat Rebecca ab göttisch geliebt.“ „Oh", sagte ich, „jetzt begreife ich.“ Wir fuhren fort, Jasper zu tät scheln und zu streicheln, und der Hund, der solche Zärtlichkeiten nicht gewohnt war, rollte sich vor Begei sterung auf den Rücken, „Da sind ja unsere Männer wie der“, sagte Beatrice, „komm, wir wollen uns ein paar Stühle holen und uns unter die Kastanie setzen. Wie dick Giles geworden ist; neben Maxim sieht

4
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1967/20_10_1967/DOL_1967_10_20_11_object_1595017.png
Page 11 of 12
Date: 20.10.1967
Physical description: 12
, der mit vorwurfsvoller Miene hinter mir her trottete. Ich hätte nirgends mehr helfend Hand anlegcn können, und ich hätte gewiß klüger daran getan, wenn ich mit fasper einen langen Spaziergang gemacht hätte. Doch als ich mich endlich dazu auf- raffen wollte, war cs zu spät. Maxim und Frank baten um Tee, und als wir mit dem Tee fertig waren, kamen auch schon Gilcs und Beatrice an. Ganz plötz lich war der Abend über uns herein- gcbrochcn. „Es ist wirklich ganz wie früher“, sagte Beatrice, küßte Maxim, auf die Wange

. „Ja“, antwortete Maxim, „wir haben überhaupt alles beim alten gelassen, nicht wahr, Frank? Wir hatten noch die Einladungslistcn und die alten Rech nungen im Büro, nach denen wir uns genau gerichtet haben. Nichts ist ge ändert, und niemand ist vergessen wor den.“ „Wie angenehm, daß wir jetzt noch allein sind“, sagte Beatrice, „ich denke noch mit Schrecken an das lctztemal, als wir bereits fünfundzwanzig fremde Menschen hier vorfanden, die alle als Hausbesuch cingeladen waren. Was für Kostüme habt

nicht“, versicherte Gilcs strahlend, „ich habe mich diesmal sogar besonders angestrengt. Unser Dorf- schncidcr hat sich selbst übertroffen und mich als arabischen Scheich aus staffiert.“ „Mein Gott!" sagte Maxim. „Es ist gar nicht übel“, verteidigte Beatrice Ihren Mann, „er wird sich natürlich das Gesicht braun schminken und ohne Brille gehen. Die Kopfbe deckung ist sogar echt; wir haben sie von einem Freund entliehen, der lange dort unten gelebt hat, und das Kostüm selbst hat unser Schneider nach einem Photo

mir unter dem Schleier zu heiß wird, dann nehme ich ihn einfach ab. Und für was hast du dich entschieden.“ „Frage sie nur nicht“, fiel Maxim ein, „sie hat cs keinem von uns ver raten. Es ist das größte Geheimnis der Weltgeschichte. Ich glaube, sie hat deswegen sogar mit London korrespon diert.“ „Ach nein", sagte Beatrice, offen sichtlich beeindruckt, „du willst mir doch nicht etwa sagen, daß du' die Bank gesprengt hast, um uns alle zu beschämen? Ich hab‘ mir mcins nämlich selbst zusammengestückell.“ „Keine Angst

“, sagte ich lachend, „es ist wirklich ganz einfach. Aber Maxim hat mich immer so geneckt, und deshalb soll er eben ein bißchen zappeln.“ „Da hast du ganz recht getan", be merkte Giles, „Maxim ist immer so erhaben wie ein Kamel, ln Wirklichkeit ist er wahrscheinlich eifersüchtig auf uns und möchte sich brennend gern auch verkleiden, aber er schämt sich, es zuzugeben.“ „Der Himmel bewahre mich davorl“ rief Maxim. „Und Sie, Crawley?“ fragte Beatrice. Frank sah uns etwas schuldbewußt

5
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1967/11_10_1967/DOL_1967_10_11_11_object_1594766.png
Page 11 of 14
Date: 11.10.1967
Physical description: 14
, die jetzt etwas von ihrer Selbstbeherrschung verloren zu haben schien. „Wir sind jetzt ein wenig müde; und wenn wir einmal den Faden verloren haben, dann dauert es oft stundenlang, bis wir ihn wiederge- tunden haben, und wir regen uns dabei immer so sehr auf. Es tut mir sehr leid, daß das gerade heute geschehen mußtci aber Sie werden das schon verstehen, Mrs. de Winter.“ Sie wandte sich ent schuldigend an mich. „Aber natürlich“, sagte ich, „ich halte es auch für besser, wenn wir jetzt ge hen.“ Beatrice und Ich ergriffen unsere Taschen

und Handschuhe. Die Pflegerin beschäftigte sich wieder mit ihrer Scnulz- bcfohlcncn. „Aber was machen wir denn für Sachen? Wollen wir denn gar nichts mehr von unseren schönen Sand wiches mit Brunr.enkresse essen, die ich zurechtgemacht habe?“ „Wo ist Rebecca? Warum ist Maxim nicht gekommen und hat sic mitge bracht?“ beharrte die schwache, müde quengelnde Stimme. Wiri gingen durch das Wohnzimmer und die Diele zur Tür hinaus, ohne das Hausmädchen zu rufen. Beatrice startete wortlos den Wagen, und wir fuhren

Uber den glatten Kiesweg durch das weiße Tor auf die Landstraße hinaus. Ich starrte vor mich hin. Es war mir nicht um mich selbst zu tun. Wenn ich allein gewesen wäre, hätte mir dieser Zwischenfall gar nichts ausgemacht. Ich dachte nur an Beatrice; ihr mußte cs gewiß sehr peinlich und unangenehm sein. Als wir das Dorf hinter uns hatten, drehte sic sich zu mir um. „Es tut mir so schrecklich leid, Liebste“, begann sie, „ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.“ „Mach doch keine Geschichten, Bea trice

“, unterbrach ich sie hastig, „cs macht mir wirklich nichts aus. Ich fand gar nichts dabei.“ „Ich habe ja nicht ahnen können, daß sic so etwas tun würde“, fuhr Beatrice fort, „sonst wäre es mir natürlich nicht im Traum eingefallen, dich zu ihr mit- zunchmen. Es tut mir furchtbar leid.“ „Es braucht dir aber gar nicht leid zu tun. Bitte, sprich doch nicht mehr darüber." „Ich begreife cs einfach nicht. Sie war doch Uber dich ganz im Bilde; Maxim und ich haben ihr beide von dir geschrieben und erzählt, und sic

hing", sagte Beatrice dann langsam, „cs war idiotisch von mir, nicht darun zu denken. Sie hat den Unglücksfall wahrscheinlich niemals richtig zu erfassen vermocht. Mein Gott, was für ein grauenhafter Nachmittag! Du wirst mir das ja niemuls verzeihen können.“ • „Ach, bitte, Beatrice, laß doch, Ich bin wirklich nicht so empfindlich “ „Rebecca hat immer ein großes Thea ter mit Granny gemacht und sic öfters nach Mandcrlcy geholt. Die arme liebe Granny war damals natürlich noch viel munterer

6
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1967/10_10_1967/DOL_1967_10_10_6_object_1594728.png
Page 6 of 14
Date: 10.10.1967
Physical description: 14
, die da mit ihren armen blinden Augen ln Ihren Kissen und Decken saß, was mochte sie fühlen, welche Gedanken mochten sie bewegen? Wußte sic, daß Beatrice mit einem Gäh nen auf ijire Uhr sah? Erriet sie wohl, daß wir nur gekommen waren, well wir. es für richtig, für unsere Pflicht hielten, und damit Beatrice auf dem Heimweg mit einem Seufzer der Erleichterung sagen konnte: „So, jetzt habe ich mein Gewissen für drei Monate beruhigt!“ Dachte sie wohl noch manchmal an Mandericy zurück? Erinnerte

Gesicht legen und die Last der Jahre von ihr fortnehmen können; ich hätte sie wieder jung sehen mögen, so wie sie einstmals war, mit rosigen Wangen und kastanienbraunem Haar, lebhaft und energisch wie ihre Enkelin an ihrer Seile, und sic wie Beatrice sich Uber Fuchsjagden, Hunde und Pferde unterhalten hören, anstatt mit geschlos senen Augen so teilnahmslos dazusitzen, während die Pflegerin ihr die Kissen im Rücken nufschüttcltc. „Heute gibt's eine besondere Ucbcr- raschung für uns“, sagte

die Pflegerin jetzt, „Sandwiches mit Brunnenkresse. Das mögen wir doch sehr gern, nicht wahr?“ „Ist denn heule wieder Krcssentng?“ sagte Maxims Großmutter und hob den , Kopf etwas vom Kissen und blickte zur Tür. „Das haben Sie mir gar nicht ge sagt. Wo bleibt denn nur Norah mit dem Tee?“ „Ich würde nicht für tausend Pfund im Tag'ln Ihren Schuhen stecken wol len, Schwester“, sagte Beatrice sottovoce. „Oh, ich bin es gewohnt, Mrs. Lacy“, erwiderte die Pflegerin lächelnd. „Ich habe hier eine sehr angenehme

sich den Mund daran. Die Pfle gerin schlürfte Ihren in kleinen Schluk- „Endlich einmal kochendes Wasser“, sagte sie und nickte Beatrice zu. „Ich habe meine liebe Not damit gehabt. Sonst gießen sie Ihn Immer halblau auf, und dabei habe ich es den Mädchen schon so oft gesagt, aber sic hören ja nicht.“ „Ach, sic sind alle gleich“, sugte Bea trice, „ich hab's schon aufgegeben, meine zu bekehren.“ Die alte Dame rührte mit einem Löffel in ihrer Tasse, während sic versonnen vor sich hinstarrte. Ich hätte gern

gewußt, woran sic jetzt dachte. „Hatten Sie gutes Wetter in Italien?“ fragte die Pflegerin. „Fa, cs war sehr warm“, antwortete ich. . Beatrice wandte sich an ihre Großmut ter. „Sie haben himmlisches Wetter wäh rend ihrer Flitterwochen in Italien ge habt“, sagte sie gerade. „Maxim war ganz braungebrannt.“ „Warum ist Maxim heute nicht da?" fragte die alte Dame. „Aber das habe Ich dir schon gesagt, Liebste, Maxim mußte nach London fah ren“, erklärte Beatrice etwas ungeduldig. „Irgendein offizielles

7
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1967/26_08_1967/DOL_1967_08_26_13_object_1593472.png
Page 13 of 20
Date: 26.08.1967
Physical description: 20
Zug um die Augen,völlig verloren“ — und mit einem Nicken zu mir hin — „ich nehme an, das haben wir dir zu ver danken, wie?“ „Ich bin immer ganz gesund ge wesen“, entgegnete Maxim kurz, „mir hat in meinem ganzen Leben nichts gefehlt. Du hältst offenbar jeden Menschen, der nicht so dick und blühend aussieht wie Giles, gleich für krank.“ „Quatsch!“ sagte Beatrice, „du weißt selbst genau, daß du vor einem halben Jahr ein absolutes Wrack ge wesen bist. Ich bekam eineh Todes schreck, als ich dich damals

ich mer ken, daß Maxim sich nur mühsam beherrschte. Aus irgendeinem Grunde war ihm dieses Gerede über seine Gesundheit sehr unsympathisch und ärgerte ihn sogar, und ich fand es etwas taktlos von Beatrice, daß sie so hartnäckig auf ihrer Meinung ,be- harrte und so eine Staatsaffäre dar aus machte. „Maxim ist so stark von der Sonne verbrannt“, bemerkte ich schüchtern, „das verbirgt vieles. Ihr hättet ihn nur sehen sollen,-wie er in Venedig, nur um braun zu werden, immer auf dem Balkon frühstückte

und ungezwungen. Maxim, Giles und Beatrice unterhielten sich über Leistungsfähigkeit und Ver brauch von Maxims Wagen, und Mr. Crawley erkundigte sich, ob es wahr sei, daß cs auf dem Kanal keine Gondeln und nur mehr Motorboote gäbe. Ich glaube, es wäre ihm völlig gleichgültig gewesen, zu hören, daß auf dem Canale Grande neuerdings auch Dampfschiffe vor Anker lagen, er hatte offenbar nur gefragt, um mir zu helfen. Es war sein Beitrag zu meinem Bemühen, das Gespräch auf ein anderes Thema zu bringen

, und ich war ihm dankbar und empfand ihn trotz seiner Langweiligkeit als einen Verbündeten. „Jasper braucht mehr Bewegung“, sagte Beatrice, den Hund mit dem Fuß anstoßend, „er Wird viel zu fett, und dabei ist er noch keine zwei Jahre alt. Womit fütterst du ihn eigentlich, Maxim?“ .Meine Hebe Beatrice, er wird ge- genaqso gehalten wie deine eigenen Hunde“, erwiderte Maxim. „Brüste dich hier bitte nicht mit der Be hauptung, daß du mehr von Tieren verstehst als ich.“ „Aber, lieber alter 1 Junge, wie kannst du denn wissen

, was Jasper zu fressen bekommen hat, nachdem du monatelang fortgewesen bist? Du willst mir dodi nicht erzählen, daß Frith zweimal täglich mit ihm bis zum Tor gelaufen ist. Der Hund bat seit Wochen keine richtige Bewegung mehr gehabt, das habe ich seinem Fell sofort angesehen.“ „Mir wäre es jedenfalls Heber, er würde noch einmal so fett, als daß er verhungert aussähe wie dein halb verblödeter Köter“, sagte Maxim. „Deine Bemerkung zeugt nicht ge rade von großer Intelligenz“, ent gegnete Beatrice, „da Lion

8
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1938/12_12_1938/DOL_1938_12_12_3_object_1203866.png
Page 3 of 6
Date: 12.12.1938
Physical description: 6
absparte. Er hätte gewiß nicht stehlen sollen, aber seine Beweggründe waren menschlich begreiflich.' „Was geschah dann weiter mit dem jun gen Mann?' fragte Braddon. „Beatrice hat die Stndienkosten des letz ten Jahres bezahlt. Nun arbeitet er in der ,Dacia'.' „Und er arbeitet gut. Das mußt du doch zugeben!' „Das ist wahr, Beatrice. Aber ebenso wahr ist. daß du von einer direkt hirnver brannten Gutmütigkeit bist. Wenn der .Dacia' jeder Angestellte so viel gekostet hätte als dieser junge Mann, hätte

. Ich hätte ihn auch ausgepeitscht.' Aber Alice sah ihn mit großen Augen an: „Du denkst doch nicht, daß ich Shanby ge schlagen habe? Ich rühre keinen Verbrecher an, wenn er einmal gefesselt ist.' Beatrice lächelte. „Du bist im Irrtum, Jinuny. Alice hat ihn gebunden und ist wcggegangen. Vorher hat sie allerdings an vier Damen der Gesell schaft. die jahrelang Shanbys Opfer gewesen sind, ihrer Stellung wegen die Sache ober nicht vor Gericht bringen durften, geschrie ben, daß sie sich zu einer bestimmten

hat ihm für diesen Fall versprochen, daß sie ihn nach Ablauf seiner Strafzeit wie der gefangen nimmt und ihn dann allen seinen Opfern gebunden überläßt, aber nicht eine, sondern vier Stunden. Seit jenem Tag ist Shanby wie ausgewechselt.' „Das ist zu begreifen.' „Aber du darfst nicht glauben, daß Gerry B. — in der.Dacia' heißen wir näm lich offiziell Gerry 21. und Gerry B. — ganz harmlos ist.' Run erzählte Beatrice ihm, wie sie Men- denz ihren Willen aufgezwungen hatte, während Alice den Kellner in der „Gelben Katze

' spielte. „Das Bad war dem Kerl gesund!' erklärte Braddon mit tiefster Ueberzeugung. „Gewiß', sagte Alic.e „Und die beiden Fälle, nämlich' Nagy und die ,La Plata' sind etwas, um das ich Beatrice ehrlich be neide. Für Mcndez hat ja dann Pirofka gesorgt, aber Nagy ist nach meiner Meinung zu billig weggekonimen.' Da wurde Beatrice verlegen und sagte: „Selbst auf die Gefahr hin, daß Jimmy die Nase rümpft, muß ich nun wohl ein Geständnis oblegen.' „Hört, hört!' sagte Alice. „Ich wittere eine erstaunliche

Stahldraht zum Vorschein kam.' 2flice warf sich in den Stuhl zurück und lachte aus vollem Halse. Mißbilligend sagte Braddon: „Wie kannst du mir so lachen, Alice? Das hätte doch für Beatrice sehr gefährlich wer den können!' „Jim, liebe Unschuld vom Lande, du unter schätzt Rickcbergs glänzende Jüngste und ver stehst außerdem von Stockgefechten nichts. Daß Nagy verräterischerweise zu einem Stahldrahtstock griff, war eine Riesendumm heit von ihm. Hätte er den längsten Stock genommen, den er besessen, hätte

9
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1967/24_10_1967/DOL_1967_10_24_12_object_1595114.png
Page 12 of 14
Date: 24.10.1967
Physical description: 14
vor.“ Es klopfte an der Tür; Clarice warf mir einen ängstlichen Blick zu. „Wer ist da?" fragte ich. Die Tür öffnete sich, und Beatrice trat ein. Sie kam sofort auf mich zu; sogar jetzt fand ich sic komisch ausschend in dieser angeblich orientalischen Aufmachung und den klirrenden billigen Mcssingarm- bundern. „Meine Liebste“, sagte sie, „meine Liebste!“ und streckte mir beide Hände entgegen. Claricc schlich aus dem Zimmer. Ich fühlte mich plötzlich müde und un fähig, mich weiter aufrecht zu halten. Ich ging

durchs Zimmer und setzte mich aufs Bett und nahm die Perücke ab. Beatrice sah mir dabei zu. „Fühlst 'du dich nicht ganz wohl?“ fragte sie, „du siehst so elend aus.“ . „Das macht das Licht“, antwortete ich, „in dem Licht hat man niemals viel Farbe." „Bleib nur ein Weilchen sitzen, dann wirst du dich gleich besser fühlen“, Sie ging-ins Badezimmer — bei jeder Bewegung klapperten und klirrten ihre Armbänder -- und dann kam sic mit dem vollen Glas in der Hand zurück. Ich trank ein wenig

Schoß, auf dem Bett sitzen. „Was kannst du statt dessen an/ie- hen?“ fragte Beatrice und ging an meinen Klcidcrschrank. „Hier, wie ist cs mit diesem blauen? Das sicht doch ganz reizend aus. Kein Mensch wird sich daran stoßen. Komm, schnell, ich werde dir helfen." „Nein“, sagte ich, „nein, ich bleibe hier oben.“ Beatrice sah mich bestürzt an und dann auf das blaue Kleid auf ihrem Arm. „Aber du mußt doch, meine Lie be“, sagte sic ganz ratlos, „du kannst doch nicht einfach wcgbleibcn.“ „Nein, Beatrice

ich. „Das Kleid ist mir ganz egal, darum ist mips nicht zu tun. Sondern um das, was geschehen ist, was ich angerichtet habe. Jetzt kann ich eben nicht wieder hinunterkommen. Beatrice!“ „Aber hör doch, Giles und Frank sind voller Verständnis und Mitgefühl und Maxim auch, cs war ja nur der erste Schock. Ich will versuchen, ihn eine Mi nute allein zu sprechen, dann kann ich ihm alles erklären.“ „Nein“, sagte ich, „nein!" Sie legte das blaue Kleid neben mich auf das Bett. „Inzwischen werden fast

um seinetwillen mußt du einfach mit mir kommen.“ „Eben, an Maxim denke ich ja ge rade die ganze Zeit“, sagte ich. „Aber dann mußt du doch ein- schen ..." „Nein“, sagte ich und biß auf meine Nägel und wiegte mich vor und zurück auf dem Bett, „ich kann nicht, ich kann nicht.“ Es klopfte wieder. „Ach mein Gott, wer ist denn das?“ sagte Beatrice und ging zur Tür. „Was ist denn los?“ Sie öffnete die Tür. Draußen stand Giles. „Die Gäste sind schon alle da, und Maxim hat mich geschickt, um nachzu sehen

10
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1938/14_12_1938/DOL_1938_12_14_3_object_1203884.png
Page 3 of 8
Date: 14.12.1938
Physical description: 8
P a n st i n g l. Copyright 1932. by Dr. G. PanMngl. The Laaue. Lolland. Urhcbcr-LlcchtSschuh: Drei Quellen-Verlag. Königsbrück/Sa. * (51. Fortsetzung) Das genügte Braddon und er bewunderte nun alles, was Beatrice getan hatte. Dann kam die Geschichte von Sufchins Verfolgung. Die erzählte Alice. „Ich war noch mit Sahib beschäftigt, als die Meldung von Sufchins Flucht kam. Beatrice eilte ihm im roten Wagen nach. Hinter ihr fuhr der Vater her. Ich saß neben ihm und duckte mich, als mir an dir vorbei fuhren. Dann kam

der furchtbare Augenblick, indem wir den roten Wagen fanden und Beatrice mit der Schußwunde in der Brust.' Alices Stimme stockte. Sie war also keines wegs so gefühllos, als sie sich stellte. Brad- dons Arm aber zog Beatrice fester an sich. „Wir rissen ihr die Kleider auf. Ich zog ihre Jacke an und setzte Suschin nach. Ich habe schon, oft Verbrecher verfolgt. Aber, daß ich Suzchin damals nicht jedes Glied im Leibe gebrochen habe, ist mir noch immer ein Rätsel. Ich sah stets nur das bleiche Antlitz Beatrices

vor mir. Ich bin zurück gerast und habe Suschin dann mit dem Ele fanten zusammengesperrt.' Mit welcher tiefen Zustimmung hörte Braddon dies nun. Aber Beatrice unterbrach jie. an das Geburtshaus des Duce. Ihre König liche Hoheit die Herzogin zeigte das regste Interesse für diese Art der Volkswohnbauten. Bei der Verabschiedung wurde der erlauch ten Prinzessin auf dem Littorio-Platz von der Menge «ine herzliche Begrüßung zuteil. Jahresrapport der Bcrsaglicri in der Reserve Am Sonntag, den 11. Dezember, fand im Saale

. „Das haben wir uns teilweise durch gegen seitige Beobachtung anerzogcn. Auch darin liegt ein gutes Stück Arbeit.' „Tatsächlich unglaublich! Eure Aehnkich- kcit ist haarsträubend.' Da fiel' ihm Bondevcer ein. „Mein Onkel muß doch die Sache gewußt haben!' „Natürlich! Er hat uns ja beide unter richtet. Das heißt, Beatrice ist ihm in dem Augenblick ausgerissen, in dem jie sich mit dir verlobt hat. Du brauchst dich also nicht zu fürchten, daß sie dich vergiften wird. Onkel Bandeoeer durfte uns aber nicht ver raten. weil Paps

entschlossen sei. dich nicht zu heiraten, und dann wurde er wütend, als ich ihm sagte, daß ich Alice und nicht Beatrice sei.' Alle lachten und Beattice sagte: „Mich hat er einmal wegen meines Flei ßes bei seinen Vorlesungen gelobt. Dabet hatte ich das Studium schon vierzehn Tage lang aufgegeben.' „Das ist noch nichts', begann Alice. „Beatrice war von der Schußwunde schon ziemlich genesen und lief wieder herum. Onkel Bandeoeer, der sie überdies betreut hat wie der beste Bater, ist aber noch jeden Tag

11
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1967/09_10_1967/DOL_1967_10_09_16_object_1594716.png
Page 16 of 16
Date: 09.10.1967
Physical description: 16
studieren " „Du meine Güte, dann ist er ja schon ein richtiger junger Mann; ich werde ihn gewiß gar nicht wiedererkennen." „Er ist schon größer als Giles“, be richtete Beatrice, und sie fuhr fort, ihrer Großmutter von Giles und Roger und ihren Pferden und Hunden zu er zählen. Die Pflegerin brachte ihr Strick zeug heraus und fing un, eifrig mit den Nadeln zu klappern. Dann wandte sie sich mit ihrem professionellen strah lenden Lächeln zu mir. „Wie gefällt es Ihnen auf Mandcr- ley, Mrs. de Winter

!" wiederholte die ulte Dame. Ich fund cs nicht gerade sehr taktvoll, von Blindheit zu sprechen, und warf einen Blick uuf die Pflegerin. Sie war immer noch mit ihren klappernden Na deln beschäftigt. „Reiten Sie uueh Fuchsjagden, Mrs. de Winter?“ erkundigte sic sich. „Nein, Ich muß gestehen, ich habe cs noch nie getun“, sagte ich. „Vicillcicht kbmmcn Sie noch uuf den Geschmack. Unsere Nachbarn hier sind alle leidenschaftliche Jagdrcitcr.“ „Ja.“ „Mrs. de Winter ist eine' große Mal- freundin", teilte Beatrice

", rief Beatrice ihrer Großmutter ins Ohr, „di hast bestimmt noch gar nicht ge wußt, daß wir ein Mulgenic in der Fa milie hnben,‘ f „Wer ist ein Mulgenic?“ fragte die ulte Dame. „Ich kenne keines.“ „Deine neue Enkelin", sagte Beatrice. „Frag sie doch nur einmal, was ich ihr zur Hochzeit geschenkt habe.“ Ich lächelte und wartete uuf die Frage. Die ulte Dame wandte ihren Kopf in meine Richtung. „Was erzählt Bee mir da?“ sagte sie. „Daß du malst, habe ich nicht gewußt. Wir haben noch nie einen Künstler

in der Familie ge habt.“ „Beatrice machte nur Spaß“, sagte ich, „ich bin gar keine richtige Künst lerin. Ich zeichne nur ein wenig zu meinem Vergnügen. Ich habe niemals Unterricht gehabt. Aber Beatrice hut mir ein paar wunderschöne Bücher ge schenkt.“ „So“, sagte sie etwas verdutzt. „Bü cher hat dir Beulriee geschenkt? Das nenne ich aber Eulen nach Athen tra gen. ln der Bibliothek von Mundcrley gibt es doeh wahrhaft Bücher genug.“ Sie lächelte herzlich über ihren Scherz, und wir stimmten alle ein. Ich hoffte

, daß das Thema damit erledigt wäre, aber Beatrice mußte noch weiter dar auf herumreiten. „Du versiehst nicht, Granny“, sagte sie, „es wuren ja keine gewöhnlichen Bücher, sondern sechs dicke Wälzer über Kunst.“ Die Pflegerin beugte sich vor, um uueh ihre Fussung von der Geschichte loszuwerden. „Mrs. Lucy hat nur er zählt, daß Mrs. de Winter sehr gern zu ihrem Vergnügen zeichnet. Deshalb hut sic ihr sechs wunderschöne Bünde, ullc nur über Malerei, zur Hochzeit ge schenkt.“ „Was für ein komischer Einfall

12
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1967/31_08_1967/DOL_1967_08_31_10_object_1593578.png
Page 10 of 12
Date: 31.08.1967
Physical description: 12
zurückdenken würde. Er würde die sen Augenblick nicht heilig halten — er sprach davon, daß er etwas von dem Buschwerk auf der Anfahrt wegschneiden lassen wollte, und Beatrice stimmte ihm zu, unterbrach ihn nur, um ihrerseits noch einen Vorschlag zu machen, und warf gleichzeitig eine Handvoll Gras nach GUes. Für sie war es nur die übliche Ruhepause nach dem Mittagessen, ein Viertel nach drei Uhr. an irgend einem gemütlichen Nachmittag, eine Zeit wie jede andere Stunde auch. Sie wollte diesen Augenblick

nicht festhalten, ihn einfangen und sicher aufbewahren, wie ich es wollte. Sie fürchteten sich ja nicht. „Ich glaube, wir müssen allmäh lich ans Heimfahren denken“, sagte Beatrice und klopfte sich das Gras von ihrem Rock. „Ich möchte nicht zu spät zu Hause ankommen, Weil wir die Cartrights abends zu Tisch erwarten.“ „Wie geht es Vera?“ fragte Maxim. „Genauso wie früher; sie redet noch immer fortwährend über ihre Gesundheit. Er wird schon recht alt. Sicherlich werden sie uns genau nach euch'ausfragen.“ „Grüß

sie schön von mir“, sagte Maxim. Wir standen auf. Giles schüttelte seinen Hut aus. Maxim gähnte und reckte sich. Die Sonne verschwand hinter den Wolken. Ich sah zum Himmel auf.' Er hatte sich bereits mit lauter kleinen Zirruswölkchen bezogen. „Das Wetter schlägt um“, sagte Maxim. „Hoffentlich kommen wir in kei nen Regenguß“, bemerkte Giles. „Ich fürchte, wir haben das Beste vom Tag gesehen“, sagte Beatrice. Langsam gingen wir auf die An fahrt und den parkenden Wagen zu. „Ihr habt euch gar nicht angese

hen, was für eine Veränderung mit dem Ostflügel vor sich gegangen ist“, sagte Maxim auf einmal. „Kommt cjoch noch schnell her auf“, schlug ich vor, „es dauert ja nur ein paar Minuten.“ Wir gingen in die Halle und dann die Haupt treppe hinauf, Beatrice und ich voran. Es kam mir so merkwürdig vor. daß Beatrice hier so viele Jahre gelebt hatte. Diese selbe Treppe.war sie schon als kleines Mädchen mit ihrem Kinderfräulein hinuntergelau fen. Sie war hier auf die Welt ge kommen, hier aufgewachsen

war das Zimmer so düster. Und Mütter hat ja nie viel Sinn für Komfort ge habt. Du hast doch auch gar keine Gäste hier untergebracht, nicht wahr, Maxim? Außer wenn das Haus über füllt war. Ich glaube, die Jungge sellen wurden hier immer abgela den. Ja, es ist reizend geworden, das muß ich dir zugeben. Und dann noch der Blick auf den Rosengarten, was schon immer ein Vorzug gewesen ist. Darf ich mir mal die Nase pu dern?“ Die Männer gingen wieder nach unten, und Beatrice betrachtete sich im Spiegel

13
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1998/16_11_1998/DOL_1998_11_16_23_object_2101694.png
Page 23 of 36
Date: 16.11.1998
Physical description: 36
tofottttfett . Nr. 266 wmm äm mohm Montag 16. November 1998 23 2. Bozner Herbstmeeting Frauen 50 m Rücken: 1. Alessandra Cappa 29,81 Sekunden; 2. Beatrice Zurma (beide Desenzano) 30,02; 3. Maria Luisa Tavemini (Riva) 31,44; 8. Lisa Abbate (SSV Leifers) 33,30. 100 m Brust: 1. Sara Goffi 1.14,96; 2. Beatrice Zurma 1:16.13; 3. Alessandra Cappa (alle Desenzano) 1.16,16; 4. Sandra Bassot (SSV Bruneck) 1.18,07; 5. Barbara Hesse (SC Meran) 1.18,46; 6. Evelyn Tessaro (Laives Nuoto) 1.18,85

. 50 m Delphin: 1. Karina Vanni (Turin) 28,63; 2. Ales sandra Cappa 28,75; 3..Beatrice Zurma (beide Desenzano) 28,90; 6. Sara Parise (SSV Leifers) 30,30; 7. Angelika Fischnaller (SSV Bozen) 31,38. 100 m Freistil: 1. Sara Goffi (Desenzano) 58,25; 2. Karina Vanni (Turin) 58,96; 3. Sara Parise (SSV Leifers) 59,54; 9. Angelika Fischnaller (SSV Bozen) 1.00,89. 100 m Lagen: 1. Beatrice Zurma (Desenzano) 1.05,52; 2. Karina Vanni (Turin) 1.05,74; 3. Sara Goffi (Desenzano) 1.05,96; 6. Sara Parise (SSV Leifers

) 1.07,71; 10. Sandra Bassot (SSV Bruneck) 1.11,36. 4 x 50 m Lagen: 1, Desenzano (Cappa, Zurma, Goffi, Vignali) 2:02.00; 2. Desenzano B 2.09,33; 3. SSV Bo- zen/Raika (Fischnaller, Thurner, Ebner, Mattivi) 2.10,99. 100 m Rücken: 1. Alessandra Cappa 1.03,17; 2. Beatrice Zurma (beideDesenzano) 1.03,53; 3. Marialuisa Tavernini (Riva) 1.04,40; 8. Lisa Abbate (SSV Leifers) 1.11,36. 50 Brust: 1. Sara Goffi 34,17; 2. Beatrice Zurma (beide Desenzano) 35,11; 3. Sara Parise (SSV Leifers) 35,21; 5. Barbara Hesse

(SC Meran) 35,60; 6. Sandra Bassot (Brun eck) 35,36; 8. Evelyn Tessaro (Laives Nuoto) 36,39. 100 m Delphin: 1. Karina Vanni (Turin) 1.03,43; 2. Beatrice Zurma 1.04,59; 3. Sara Goffi (beide Desenzano) 1.05,09; 5. Sara Parise (SSV Leifers) 1.05,81. 50 m Freistil: 1. Karina Vanni (Turin) 26,65; 2. Sara Goffi (Desenzano) 27,15; 3. Sara Parise (SSV Leifers) 27,33. 4 x 50 m Freistil: 1. Desenzano (Zurma, Maccänolla, Ranieri, Goffi) 1.52,36; 2. SSV Bozen/Raika (Ebner, Fischnaller, Thurner, Mattivi) 1.55,41

in Sheffield zu den Mitfavoriten gehört. Ihrem Ruf als stärkste Frau enmannschaft Italiens wurde Avantgarda Desenzano vollauf gerecht. Wäre nicht Karina Vanni (Turin) gewesen, die 50 und 100 m Delhpin sowie 50 m Freistil gewann, Desenzano hätte vermutlich alle Rennen für sich entschieden. Ebenso wie Vanni feierte auch Sara Goffi drei Einzelsiege, zweimal triumphierte Ales sandra Cappa. Die ausgegli chenste Schwimmerin war die erst 15jährige Beatrice Zurma. Sie landete sechsmal auf den Ehrenrängen

14
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1938/10_12_1938/DOL_1938_12_10_8_object_1203832.png
Page 8 of 16
Date: 10.12.1938
Physical description: 16
? Ich bin Gerry 'Alice Nickeberg, zu neun Zehntel jenes Geschöpf, das man den Teufel zu nennen beliebt und zu zehn Zehntel jenes Geschöpf, das ein gewisser junger Mann nicht ausstchen kann, weil es keine beson deren Anlagen zum Vcrliebtsein zeigt. Und dies hier ist Gerry Beatrice Rickeberg, ge boren eine Stunde nach der Erstgenannten, ein Zehntel vom Teufel und zehn Zehntel von jenem Geschöpf, das in Mister Braddon bis über die' Ohren . . .' „Hör auf, 'Alice! das ist . . „Geschäftsgeheimnis! Ich weiß! Jim

ein Junge war. bestand in Wirklichkeit ans zwei Schwestern, die sich gegenseitig halfen und ergänzten. Darum nannte man seine Gerry zu Hause I immer Bcatrice und vor Fremden immer Gerry. Darum fand der Kokainhändler Bob Mikes den Teufel in Edinburgh am Bahnhof, als er von Plymouth geflüchtet war. Darum hatte Beatrice keilt Zeichen des Erkennens von sich gegeben, als sic John Baker am Wegrande begegnete. Sie kannte wohl seine Geschichte, hatte ihn selbst jedoch nie gesehen. Sie gingen zurück

in das Musikzimmer und setzten sich in die Plauderecke. Braddon fühlte sich noch immer so, als ob er einen Schlag vor den Kopf erhalten hätte. Schritt für Schritt entrollten die beiden Schwestern vor ihm die Geschichte ihrer Er ziehung und ihrer Arbeit. „Als wir noch Babys waren, band uns Ma Bändchen um das rechte Handgelenk. Ich bekam ein rotes und Beatrice ein blaues. Wenn sie niemand verwechselt hat, bin ich also wirklich 'Alice Rickeberg.' Nun hörte Braddon auch, daß Li-Sing eigentlich ihr Kinderfräulein

überzeugt, ob Beatrice wirklich in allen Einzelheiten genau gewesen ist. Die Sache selbst hat mir jedoch häufig heimliches Vergnügen bereitet. Manchmal konnte man dir die Unzufriedenheit mit Gery Alice direkt an der Nasenspitze ab lesen, lieber Jim.' „Hat sie dich wirklich so schlecht behandelt, wie sic vorgibt?' fragte Beatrice mit ihrem Spitzbubcnlachcn. „Nein, noch schlechter! Leider muß ich ihr dieses Zeugnis ausstellen.' Dann erzählten sic ihm von ihrem Dienst in der „Dacia'. John Parelesku

war durch Beatrice gefan gen genommen worden. „Den Erpresser Fred Shanby hat 2llice für sich behalten. Ueberhaupt hat sie mir immer die schönen und gefährlichen Fälle weggeschnappt.' „Natürlich! Erstens bin ich die Aeltere und zweitens ist Beatrice von einer direkt schauerlichen Gutmütigkeit. Einmal ist ein Geschäftsmann in die .Dacia' gekommen, dem irgendeiner seiner Angestellten beinahe tausend Pfund unterschlagen hat. Beatrice hat den Fall sehr einfach gelöst. Sie hat ihm die tausend Pfund geschenkt

15
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1975/04_12_1975/DOL_1975_12_04_4_object_1652465.png
Page 4 of 28
Date: 04.12.1975
Physical description: 28
degli Albizzi r.'.:t seinem Freunde Tomaso, dem Ma ler. Sie schienen etwas in wachsender Erregung zu verhandeln, bis Toma.-o plötzlich rief: ,Das tust du nicht, ich wette ,das tust du nicht!* Nun wurden die anderen aufmerksam. ,Was habt ihr?’ erkundigte sieh Gaetano Strozzi und kam mit einigen Freunden näher. Toma-o erklärte: .Palla will auf dem Pesic vor Beatrice Altiehieri, dieser Hochmütigen, niederknien und sie bit ten, sie möchte ihm gestatten, den stau* biren Saum ihres Kleides zu küssen

.* Alle lachten, und Lionardo. aus dem Hause Ricardi, bemerkte: .Palla wird rieh da- überlegen; er weiß wohl, daß die schönsten Frauen ein Lächeln für i ; n haben, das man sonst niemals bei ihnen sieht.* Und ein anderer fügte hin zu: ,Lml Beatrice ist noch so jung. Ihre I ippen sind noch zu kinderhafi hart, um zu lächeln. Darum scheint sie so stolz.' .Nein —*, erwiderte Palla degli Albizzi mit übermäßiger LIeftigkcit, ,sie ist stolz, daran ist nicht ihre Jugend schuld. Sie ist stolz wie ein Stein

in den Händen Michelangelos, stolz wie eine Blume an einem Madonnenbild, stolz wie ein Son nenstrahl, der über Diamanten geht —* Gaetano Strozzi unterbrach ihn etwas streng: .Und du. Palla, bist nicht auch du stolz? Was du da sagst, das kommt mir vor. als wolltest du dich unter die Bettler stellen, die um die Vesper im Hofe der Sma Annunziata warten, bis Beatrice Altiehieri ihnen mit abgewen detem Gesicht einen Soldo schenkt.* .Ich will auch dieses tun!* rief Palla mit glänzenden Augen, drängte sieh

durch die Freunde nach der Treppe durch und verschwand. Tomaso wollte ihm nach. .Laß', hielt Strozzi ihn ab, .er muß jetzt allein sein, da wird er am ehesten vernünftig werden.* Dann zer streuten sich die jungen Leute in die Gärten. Im Vorhofe der Santissima Annun ziata warteten auch an diesem Abend etwa zwanzig Bettler und Bettlerinnen auf die Vesper. Beatrice, welche sie alle dem Namen nach kannte und bisweilen auch in ihre armen Häuser an der Porta San Niccolo zu den Kindern und zu den Kranken kam, pflegte

gehemmt, von einem zum anderen ging, während eine der begleitenden Frauen den Beutel offen hielt, aus welchem sie ihre kleinen Ga ben holte. Die Bettler stürzten in die Knie, schluchzten und suchten ihre welken Finger eine Sekunde lang an die Schleppe des schlichten Kleides ihrer Wohltäterin zu legen, oder sie küßten auch den letzten Saum mit ihren nassen, stammelnden Lippen. Die Reihe war zu Ende: es hatte auch kei ner von den Beatrice wohlbekannten Armen gefehlt. Aber da gewahrte

16
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1989/13_01_1989/DOL_1989_01_13_19_object_1389942.png
Page 19 of 28
Date: 13.01.1989
Physical description: 28
Schweizer Doppelsieg in Grindeiwald Michela Figini gewann Weltcupabfahrt vor Beatrice Gafner / Heute zweite Abfahrt Die 22jährige Schweizerin Michela Figini gewann gestern in Grindelwald die dritte Weltcupabfahrt der Damen im Weltmeisterschaftswinter 1988/89. Die Olympiasiegerin von 1984 und Weltmeisterin von 1985 buchte in 1.55,82 Minuten für die 3 Kilometer lange Strecke ihren zweiten Saisonsieg vor ihrer Landsmännin Beatrice Gafner (1.56,26) und der Französin Carole Merle (1.56,56

(L) 10 Peter Wirnsberger (A) 11 Leonhard Stock (A) 12 Peter Müller (CH) 13 Patrick Ortlieb (A) 14 Rob Boyd (CDN) 15 Franek Piccard (F) Startnummern für die zweite Welt cupabfahrt der Damen in Grindel wald: 1 Brigitte Oertli (CH) 2 Maria Walliser (CH) 3 Michaela Gerg (D) 4 Karen Percy (CDN) 5 Barbara Sadleder (A) 6 Beatrice Gafner (CH) 7 Zoe Haas (CH) 8 Veronika Wallinger (A) 9 Carole Merle (F) 10 Chantal Bournissen (F) 11 Sigrid Wolf (A) 12 Kerrin Lee (CDN) 13 Regine Mösenlechner (D) 14 Kelly Casey (CDN

vorgestellt wird: „Das ist Werner Grissmann, der neue ,ßre iten- sportreferent im ÖSV“. Peter Wirnsberger wurde nach den Trainingstaufen gefragt, wer am Frei tag das Rennen gewinnen wird. Seine Antwort: ,J3er Erste siegt vor dem Zwei ten und dem Dritten.“ r' Das Siegerbild der ersten Damenabfahrt von Grindelwald (v.l.n.r.): Beatrice Gafber, Michela Figini und Carole Merle. Aufn.: APA Alpiner Weltpokal Namen und Zahlen Von den einheimischen Abfahrern er wartet sich die Skination Österreich

; 10. Peter Runggaldier (Groden) 1.59,84. Zweiter Zeitlauf 1. Peter Wirnsberger (A) 1.59,07; 2. Marc Girardelli (L) 1.59,67; 3. Daniel Mahrer(CH) 2.00. 10; 4. MartirvHangl (CH) 2.00,18; 5. Ar min Assinger (A) 2.00,40; 6. Michael Mair (Bruneck) 2.00,44; 7. Erwin Resch (A) 2.00. 45; 8. Patrick Ortlieb (A) 2.00,68; 9. Karl Alpiger (CH) 2.00,90; 10. Peter Müller (CH) 2.00. 98; 11. Peter Runggaldier (Gröden) 2 . 01 , 20 . Damen Erst?) Abfahrt in Grindelwald Minuten 1. Michela Figini (CH) 1.55,82 2. Beatrice

. Veronika Wallinger (A) 40,4. Barbara Sadle der (A) 29,5. Carole Merle (F) 27,6. Michaela Gerg (D) 25, 7. Regine Mösenlechner (D) 24, 8. Beatrice Gafner (CH) 20, 9. Elisabeth Kirchler (A) 16, 10. Karen Percy (CDN) 15. Gesamtwertung: 1. Vreni Schneider (CH) 232 Punkte, 2. Ulrike Maier (A) 118,3. Carole Merle (F) 87, 4. Michaela Figini (CH) und Mateja Svet (YU) je 84, 6. Maria Walliser (CH) 77, 7. Anita Wächter (A) 70, 8. Tamara McKinney (USA) 52, 9. Regine Mösenlech ner (D) 51,10. Michaela Gerg

17
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1967/28_08_1967/DOL_1967_08_28_2_object_1593490.png
Page 2 of 12
Date: 28.08.1967
Physical description: 12
begann laut zu klopfen, und ich fühlte, wie meine Wangen flammend rot wurden. In tödlicher Verlegenheit beugte ich mich zu dem Hund nieder und strei chelte ihm die Ohren. „Jasper würde das Schwimmen nur guttun, um et was von seinem Fett loszuwerden“, unterbrach Beatrice das Schweigen, „aber er würde es wohl etwas zu anstrengend finden, nicht wahr, Jasper? Guter, alter Kerl, bist doch ein braves Tier!“ Beide streichelten wir den Hund, ohne einander anzu sehen. „Ich muß gestehen, daß ich sehr hungrig

bin“, sage Maxim, „warum bekommen wir eigentlich nichts zu essen?“ „Nach der Uhr auf dem Kamin ist es gerade erst eins“, bemerkte Mr. CraWley. „Die Uhr ist schon immer etwas vorgegangen“, behauptete Beatrice. „Seit einem Jahr geht sie immer richtig“, sagte Maxim. In diesem Augenblick ging die Tür auf und Frlth meldete, daß das Essen angerichtet sei. „Ich muß unbedingt noch die Pfo ten waschen“, rief Giles mit einem Bück auf seine Hände., Erleichtert standen wir alle auf und gingen durch den Salon

ln die Halle, Beatrice, die meinen Arm ge nommen hatte, und ich den Männern • voraus. ■ / „Der gute alte Frith“, sagte sie, „er sieht noch genauso aus wie früher; wenn idi ihn so sehe, komme ich mir wieder wie ein kleines Mäd chen vor. Weißt du, du mußt es mir nicht übelnehmen, aber du bist wirk lich noch jünger,, als ich mir vorge stellt hatte. Maxim hat mir zwar ge sagt, wie alt du ölst, aber du bist ja noch ein richtiges Kind. Sag mal, Hobst du ihn eigentlich sehr?" Auf diese Frage

. Vor einem Jahr haben wir uns alle große Sorgen um ihn ge macht; aber du kennst ja natürlich die ganze Geschichte.“ Wir waren inzwischen im Eßzim mer angelangt, und sie schwieg jetzt, well die Diener da waren und die anderen uns eingeholt hatten; dodi als ich mich setzte und meine Ser viette ausclnanderfalteto, fragte ich mich, was Beatrice lwohl sagen würde, wenn sic geahnt hätte, daß ich von dem vorigen Jahr gar nichts wußte, überhaupt nichts Näheres von dieser Tragödie, die sidi da unten in der Bucht

, was meinen Sie?" bemerkte Giles und wollte sich ausschütten vor Lachen. Frnnk Crawley schwieg, und als ich nufbückto, sah ich, daß Beatrice midi beobachtete, Sie wandte sich aber gleich wieder ab und unterhielt sich weiter mit Maxim. „Spielen Sie eigentlich Golf, Mrs. de Winter?" erkundigte sich Mr. Crawley. „Nein, leider nicht“, antwortete ich froh, daß er ein anderes Thema an geschnitten hatte und daß man nicht mehr von Mrs. Danvers sprach; und wenn ich cs auch nicht spiele und keine Ahnung von den Regeln

18
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1967/13_11_1967/DOL_1967_11_13_2_object_1595612.png
Page 2 of 12
Date: 13.11.1967
Physical description: 12
. Maria Beatrice soll vom Gericht entmündigt werden Rom — Das Haus Savoyen will Prinzes sin Maria Beatrice, die 24jährige Tochter des Exkönigs Umberto, für unzurechnungs fähig erklären und damit entmündigen las sen. Am 21. Dezember muß Prinzessin „Titti“ vor der ersten römischen Zivilkam mer erscheinen. Das ehemalige Königshaus hat das Verfahren cingclcitct, um eine Ehe der Prinzessin mit ihrem derzeitigen ständi gen Begleiter, dem 34jährigen italienischen Muskclmann-Sehauspieler Maurizio Arena

, zu verhindern. Die Schwester des Exmon archen, Iolanda Calvi di Bergolo, war von ihrem in Portugal lebenden Bruder beauf tragt worden, die notwendigen Schritte zu unternehmen. Es wird damit gerechnet, daß sieh das Entmündigungsverfahren sehr lange hinzichen wird, da der zuständige Richter sämtliche direkten und zahlreiche angehei ratete Verwandte von Maria Beatrice an- liürcn muß. Die gerichtliche Vorladung der Savoyer für den 21. Dezember wirft außer dem ein delikates Problem auf. Laut Ver fassung

ist dem ehemaligen Herrscherpaar und seinem männlichen Erben, Vittorio Emanuele, das Betreten italienischen Bodens untersagt. Maurizio Arena erklärte zum Vorgehen der Savoyer: „Wir sind nicht mehr im Mit telalter. Wir werden unsere Interessen, unsere Freiheit und unsere Rechte wnhren“. Prinzessin Maria Beatrice bekräftigte ihre Hciratsnbsicht und meinte: „Ich bin traurig und zornig. Was mcnic Verwandten tun, ist schrecklich, aber ich werde mich xvehren.“ Maria Beatrice und Maurizio Arena sind gestern nach London

geflogen. Zuvor war Maria Beatrice in einer römischen Nerven- klinik gewesen. Holland: Demonstration für Beitritt Englands zur EWG Europa-Appelle Luns’, Chalfonts und Hallsteins Den Hnag/Pnris — Auf der Zwanzigjnhrfcicr der niederländischen. Europabewegung in den Haag ist Prof. Walter Hallstcin am Wochenende für seine Verdienste um die europäische Wirtschaftsgemeinschaft mit dem höch sten niederländischen Orden geehrt wor den. Außenminister Joseph Luns über reichte dem ehemaligen Präsidenten der EWG

19
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1967/25_10_1967/DOL_1967_10_25_12_object_1595142.png
Page 12 of 14
Date: 25.10.1967
Physical description: 14
?“ fragte er Beatrice, „cs ist schon fünf nach acht.“ „Bestell ihm, sic fühlt sich nicht sehr gut, aber sie will versuchen, später herunterzukommen. Und sic sollen nicht mit dem Essen warten. Ich komme gleich nach und werde die Sache schon in Ordnung bringen.“ „Ja, schön, das werde ich tun.“ Er warf wieder einen teils neugierigen, teils mitleidigen Blick auf mich. Er schien sich zu wundern, daß ich auf dem Bett saß, und seine Stimme klang so gedämpft, wie Leute sprechen, die nach einem Unfall

auf den Arzt warten. „Kann ich sonst noch irgend etwas tun?“ fragte er. „Nein, geh nur wieder“, sagte Bea trice, „ich komme in einer Minute nach.“ Er verschwand und stapfte in seinem Burnus davon. Dies ist so ein Augen blick, dachte ich, über den ich noch Jahre später lachen und sagen werde: „Erinnerst du dich an Giles als Scheich, und Beatrice trug einen Schleier und klirrende Armbänder?“ Die Zeit wird dem Augenblick seine Härte nehmen ,;nd ihn zu einer lustigen Erinnerung

machen; aber jetzt war mir nicht ko misch zumute, jetzt konnte ich nicht lachen. Jetzt war Gegenwart und nicht Zukunft. Das Erlebnis war noch zu frisch, zu wirklich. Ich saß auf dem Bett und zupfte am Kopfkissen und zog eine kleine Feder aus einer Ecke heraus. „Möchtest du vielleicht etwas Bran dy?“ versuchte Beatrice cs noch einmal, „es ist ja zwar nur synthetischer Mut, aber manchmal wirkl's doch Wunder." „Nein, danke“, sagte ich, „ich möchte gar nichts.“ „Ich muß jetzt hinuntergehen; Giles sagte ja, sie warten schon mit dem Essen

. Bist du sicher, daß ich nichts für dich tun kann?“ „Ja, du brauchst keine Sorge zu haben, Beatrice, und ich dank' dir auch schön.“ „Meine Liebe, du brauchst mir nicht zu danken. Ich wünschte, ich könnte irgend etwas für dich tun.“ Sie trat vor meinen Spiegel und puderte sich rasch das Gesicht. „Himmel, wie ich aussehe!“ sagte sie, „dieser verfluchte Schleier sitzt schon ganz schief, aber das läßt sich jetzt nicht mehr ändern.“ Sie ging klirrend aus dem Zimmer und schloß die Tür hinter sich. Ich fühlte

, daß ich* mir durch meine Weigerung, hinunterzugehen, ihre Sympathie ver scherzt hatte. Ich hatte die weiße Fahne aufgezogen, das konnte sic nicht ver stehen. Sie gehörte einem anderen Men schenschlag, einer anderen Rasse an. Die Frauen ihrer Rasse hielten jeder PrUfung auf Herz und Nieren stand; ich glich ihnen nicht. Wenn Beatrice an meiner Stelle gewesen wäre, hätte sic sich umgezogen und wäre hinunterge gangen, um ihre Gäste zu begrüßen. Sic hätte lächelnd neben Gilcs gestanden und ein paar freundliche Worte

20
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1987/02_01_1987/DOL_1987_01_02_3_object_1352674.png
Page 3 of 20
Date: 02.01.1987
Physical description: 20
amerikanische Sängerin Kathleen Battle. Sie sang in deutscher Sprache den ,.Frühlingsstim menwalzer“. Die acht Lipizzaner „tanz ten“ (laut Nachspann) die „Annenpolka“ von Johann Strauß Vater. Die übliche Scherzeinlage lieferte eine Konfettikanone von der großen Orgel her zum Musikstück „Donner und Blitz“. Schülerin: Ich war im Paradies Rom — Für (ans Italien lat sie „die kleine Beatrice, die das Paradies (eschen bat“. Nach einem 1 lenstillstand von ih rem Arzt für klinisch tot erklärt, erwachte die 13jährt

(e Schülerin Beatrice Foca nach drei Standen noch einmal für 2t Mi nuten zum Leben, erkannte ihre Eltern und erzählte von einem „wundervollen Land“, in dem sie gewesen sei. Sie sagte, sie fühle sieh wohl, fiel erneut ins Koma und starb. Mit Ihrem Bericht vom Para dies bewegt Beatrice aus Foligno in Umb rien ganz Italien. Das Mädchen litt seit zwei Jahren an Kehlkopfkrebs. Am zwei ten Weihnaebtsfriertag verschlechterte sich ihr Zustand plötzlich. Nach dem „zweiten Tod“ des Mädchens befaßte

sich die Öffentlichkeit ausführlich mit seinen Erzählungen. Nicht nur für die Einwohner des in der Nähe von Assisi gelegenen Ortes Foligno stebi fest: Beatrice hat das Para dies gesehen. Selbst seriose Medien, wie der „Corriere della Sera“, hegten daran keinen Zweifel. Diese These wurde auch vom Chefarzt der römischen Krankenhäu ser, Professor Antonio Sodaro, bekräftigt: „Der Fall von Beatrice ist nicht neu“, ver sicherte er im Fernsehen. „Die Wissen schaft beschäftigt sieb seit fast M Jahren mit Fällen

21