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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 9 of 16
Date: 07.12.1921
Physical description: 16
Verhandlung gegen den Taglöhn^r Peter kleiner, geboren 1LU9 in Aufhofen, dort zu ständig. ledig, wegen Verbrechens des Totschla ges slllit. Pcier Steiner zechte am Sonntag, den 10. Sep tember 1!I21, in verschiedenen Gasthäusern in Lruncck, Gegen halb 11 Uhr nachts besuchte er das Brauhaus und hielt sich dort bis zur Sperrstunde um Mitternacht auf. In angeheitertem Zustande ist Eteiner ein Mensch, der gerne andere Leute anstänkert und herausfordert und mit seinen Kräften prahlt. Schon vor dem Verlassen

des Brauhauses rief der Angeklagte wiederholt aus: »Heute gibt es noch etwas!' 9tach dem Verlassen des Gasthauses belästigte Cteiner bald diesen bald jenen und geriet mit ver schiedenen Personen — es waren mehrere Brun» ecker und Dietenheimer in seiner Begleitung — in streit. Am Kapuzinerplatz angekommen forderte ^eter Steiner auch den Franz Niederwolfsgruber heraus. Dieser wi^> allgemein als ein zwar kräf- uger. im übrigen jedoch gutmütiger Bursche ge schildert, dem eine Gewalttätigkeit vollkommen fernliegt

. Niederwohlfsgruber faßte die Heraus forderung des Steiner auch nur als Spaß auf und erwiderte mit Witzen. Als sich Steiner daroü noch >^hr aufregte, sagte Niederwolfsgruber zu ihm: du keinen Spaß verstehst, so sei still'. Tchon vorher hatte der Oberbauarbeiter Ferdi- Nand Ceyr wahrgenommen, wie Steiner nach fet- em Meijer forderte Steiner auf, das k>jer einzustecken, was dieser ohne weiters be» gte. Als dann Sterner und Niederwolfsgruber ortelnd miteinander weitergingen, sah Seyr der Beschuldigte ein Messer

hinter «ein Rucken hielt. Er rief: ..Obacht, der Huber genannt) hat ein Messer!' Im wni?' Augenblick stiren Steiner und Nieder- ^ aneinander und fielen auch sofort zu u- t5ranz Monthaler eilte sogleich zur Stelle und riß die Beiden auseinander. Niederwohlfs- gruber machte aufmerksam, daß Steiner ein Messe? habe. Monthaler faßte nun den Steiner und ver langte die Herausgabe des Messers, warf es aber bald darauf von sich. Niederwolfsgruber hatte fünf Stichverletzungen erhalten und wurde in das nahegelegene Spital

gebracht. Am nächsten Vormittage tonnte er noch gerichtlich einvernommen werden und gab an. daß ihm Steiner die fünf Messerstiche versetzt Hab«. Niederwolfsgruber wurde zwar gleich einer Ope ration unterzogen, trotzdem erlag er am 12. Sep« tember 1921 den erlittenen Verletzungen. Die Stiche führte Steiner gegen die Brust des Niederwolfsgruber, durch einen Stich wurde die Schlagader der 8. Rippe durchtrennt, zwei weiter» Stiche verletzten die Gedärme und diese Stiche hat ten hauptsächlich den Tod

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 31.01.1915
Physical description: 8
hatte, ohne sie bis jetzt znrückgebracht zu haben. Anderenfalls hätte Steiner eben das Fort ver lassen können, ohne daß jemand von der Mann schaft etwas davon erfahren hätte. Unten im Hofe traf Steiner den Feldwebel. Die ser war gerade dabei, die vor kurzem eingelieferten «äcke mit Kommißbrot durch ein paar Leute in das Rannschastszimmer zu schaffen. Als die Leute weggegangen waren, befahl steiner dem Feldwebel, das Tor aufzusperren. Bei diesem Begehren sah Müller seinen Vor gesetzten erst verwundert an, dann wollte er nach der nahen

Wachstube, um die Wache zu rufen, ^iese hatte nämlich la^'. Vorschrift bei jedesmaligem Offnen des Tores in dem bei dem Forlausgang befindlichen Koffer anzutreten. Steiner hielt ihn davon zurück. »Lassen Sie das', sagte er, „es ist nicht nötig, denn ich bin in kürzester Zeit wieder zurück. Sie 'önnen sogar auf mich warten. Auf das hin schloß Müller ohne weitere Ent gegnung das Tor auf. Da die Rollbrücke schon wieder eingezogen worden war, schob er nur das ^usbmi über den Graben. Steiner überschritt

es einigemale in der Luft flattern. Müller hatte mit dem Schließen des Tores et was gezögert und Steiner beobachtet. Zugleich hatte er gesehen, wie von drüben her auf dieses Signal auch die nämliche 'Antwort gegeben wurde. Ueber sein Gesicht huschte ein verständnisvolles Lächeln, das von einem verräterischen Zucken seiner Schnurrbartspitzen begleitet war. „Auch nicht schlecht,' sagte er zu sich. „Schau, schau, wer hält' denn so was von unserem Herrn Oberleutnant 'glaubt.' Tann schloß er das Tor und setzte

, wie die Ablieferung anstandslos vonstatten ging, hatte sie erleichtert aufgeatmet, da sie nun überzeugt war, daß der geplante Anschlag ihres Vaters mißlungen war. Nichtsdestoweniger wollte sie doch Steiner über die ganze Sachlage aufklären, da sie vielleicht mit Recht vermutete, daß über kurz Ist nur mehr flammenlose Glut im Ofen, so soll man beide Türen schließen, um den Gas zug zu verlangsamen und so den Ofenkörper kräftig zu durchwärmen. Da die Ofentüren nie ganz luftdicht schließen, strömt

hatte sie iiuu von Steiners Fenster aus die erhoffte Autwort bekommen und mit hochklopfendem Herzen auch das von ihm außer halb des Forts gegebene Zeichen bemerkt. Steiner hatte dann bei seinem Abstiege dasselbe einigemale wiederholt, so daß Milnas scharfe Augen trotz der schon ziemlich vorgeschrittenen Dämmerung bis ins Tal hinab den Weg verfolgen konnte, den Steiner nahm. Jetzt hörten aber mit cinemmale diese Zeichen auf. Sie winkte noch einigemale mit ihrem Tuche, dann hielt sie damit inne, da sie einsah

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 12.11.1914
Physical description: 8
Behauptung ausgestellt wurde. Nur die Hanptbeleiligten, Welten und Steiner, verhielten sich ziemlich zurückhaltend und beschränkten sich in ihrem Berichte aus die bloße Auszählung der Tatsache», Besonders Steiner war beinahe wortkarg. Leutnant Welten sah, daß es seinem Freund peinlich war, jedem über die Angelegenheit Rede und Ant wort zn flehen. Es atmete daher anch förmlich auf, als der alte Platzhauptmann endlich die all abendliche Tarockpartie vorschlug. Außer ihm be teiligten sich an derselben Major

war, übergab ' ihm sein Diener einen Brief, den ein Knabe gebracht hatte, der draußen im Hausflur aus eine Antwort ^ wartete. ! Steiner war von dieser Meldung nicht wenig - überrascht und öffnete den Brief. Derselbe enthielt j uur ein paar Zeilen: > „Lieber Erich! ! Ich muß heute noch dringend mit dir sprechen. ' Folge unbesorgt dem Uebcrbringer dieser Nachricht. , Milna,' ' Nachdem Steiner den Inhalt dieser Nachricht ! überflogen hatte, blieb er eine Weile betroffen stehen ! und überlegte

er sich, „oder i>l es nicht vielmehr Gewißheit?' Ja, das war es! Gewißheit wollte er haben, der Sache auf den Grund sehen, dann — Steiner mochte diesen Gedanken nicht weiter ver folgen. Er steckte seinen Revolver zu sich, öffnet! die Tür und befahl dem ziemlich verwahrlost aus sehenden, barfüßigen Jungen einzutreten. „Wer hat dir diesen Brief gegeben', fragte er ihn. „Eiire Frau — mir sagen — warten' gab dn Junge, sichtlich nach Worten suchend, zur Antwort. Schon bei der nächsten Frage sah Steiner cm, daß er von dem Knaben

unmöglich werde viel fahren können, da dieser der deutschen Sprache nich mächtig war und nur ein paar deutsche ^rockn, die er wahrscheinlich im Verkehr mit den soldalen erlernt hatte, vorzubringen wußte. Steiner hätte allerdings mit Hilfe seiner^ e Landessprache kundigen Wohnungsgeberin den^un- gen ausforschen können. Er verzichtete aber daraus, da er die Frau nicht gerne in seine Angelegenhei

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 29.10.1914
Physical description: 8
okkupiert ' Nachdruck verboten. 4 Die Spionin. Ein Roman aus Dalmaticn von Karl Neckermann. m. „Sonderbar', sagte Welten zu Steiner als sie allein waren, „das wäre also heute schon das zweite- mal, daß diese rätselhafte Person uns über den Weg läuft.' Steiner sah eine Weile starr vor sich hin. „Sage lieber, das drittemal', erwiderte er und erzählte dann dem Freunde, was er vorhin vom Fenster aus beobachtet hatte. „Ich wäre fast geneigt, das ganze als ein Trug bild meiner Sinne zu betrachten

Autorität aufgegeben wurde, soll ganz Deutschland Hungers sterben und deswegen hat der Landwirtschaftsminister 200 Fa briken beauftragt, Brot ans Kartoffeln herzustellen, vermischt mit Gerstekornmehl; dieses um die Be- ^ völkerung vor Hunger zu schützen. Die Soldaten ' und Offiziere, welche wir zu Gefangenen machten, Steiner lehnte diese großartige Idee Weltens vorerst rnndweg ab. Als dieser aber immer unge stümer in ihn zu drängen begann, gab er endlich nach und beide begaben sich hinab in das Erdge

schoß, von wo aus eine Tür rückwärts aus dem Hanse hinaus iu den Garten führte. Hier angelangt begann Welten ohne weiteres seine Nachforschung. Steiner hatte ihm die bewußte Stelle im Gebüsche bezeichnet, verhielt sich aber weiterhin vollständig untätig. Das Strauchwerk, das vom Fenster aus gesehen, sich ganz an die Stadtmauer anzuschmiegen schien, ließ knapp an dieser einen schmalen Pfad frei, der augenscheinlich an der ganzen Mauer entlang zu führen schien. Nach längerem vergeblichen Suchen nahm

dieser kleinen Füß- chen vorderhand über alle Berge sein dürfte.' „Es ist vielleicht besser so', erwiderte Steiner kurz und wollte sich dem Ausgange des Gartens zuwenden. Welten nahm ihn unterm Arm, um ihn zum Bleiben zu nötigen. lebten von Hafer, womit ihre Taschen angefüllt wa ren, weil wir bei ihrer Annäherung Kartoffel Früchte, Gemüse, Heu uud alles Rindvieh entfernt hatten. Tag und Nacht gingen Züge von A und 100 Wagen, welche mit Rindvieh, Hammeln, Pfa den, Schweinen und allen sonstigen eßbaren Tieren

wie eine Hammel- Herde vor sich hertreibt. Das natürlich lieben nicht, denn sie können sich ihrer Bajonette nicht bc- „Oho, mein Lieber, so geschwind kommst du mir jetzt nicht aus!' rief er in halb komischem Ernst- „Oder willst du nun wieder den Unnahbaren spielen, wie heute am Salvatore oben, wo uns die Kugel des vermutlichen Beschützers dieser Tame so wenig einladend um die Ohren pfiff?' Als Steiner noch immer keine Miene zum Blei ben machte, ließ Welten seinen Arm los und sag» achselzuckend

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 14.07.1922
Physical description: 8
keinen . rechten Gefallen gesunden zu haben. Dienst boten um ihre hart verdienten Lire bestehlen, das ist schon mehr als niederträchtig. Eisack- und Mstertal. e Ehrung eines Musikveleranen in Klau sen. Aon dorr schreibt man uns: Am 7. Juli beging Herr Fritz Steiner in vollster körper licher und geistiger Frische sein 4vjähriges Jubiläum als Mitglied der Klausner Bürger- kapelle und des Pfarrkirchenchors, sowie den Tag seines 8V. Wiegensestes. Diese Doppel- seier ist in ihrer Art wohl als ein seltenes Er eignis

zu bezeichnen, da der Jubilar trotz sei nes Greiienallers noch aktive- Mitglied bei der Körperschaften ist. Vater Steiner hat sich um die Klausner Musik große Verdienste er worben. Er war zeitweilig Leiter der Kapelle und war unablässig bemüht, neue Kräfte sür die Musik heranzubilden. Der Großteil der heutigen Musikanten verdankt seine Aus bildung dem Aater Sieiner. Ihm gebührt das Verdienst, die Klausner Bürgerl apclle nach dem Kriege wieder ans die Beine gebracht zu haben und mit einer seltenen Gednld

ist Ba ter Steiner heute noch tätig, junge Leute sür die Musik heranzubilden. In der Umgebung von Klausen nnd Brixen gibt es wenige Mu sikkapellen, die den Vater Steiner nicht ken nen. In Briren war er als Kapellmeister der Stadil'apellc tätig. Auch ans dem Kirchenchor stellte der Jubilar als Musikant und Sänger seinen Mann. Um den Jubilar geziemend zn ehren, veranstalteten die Bürgerkapelle und die Mitglieder des Psarrkirchenchores eine bescheidene, aber herzliche Feier. Nach einem Ständchen der Kapelle

vor dem Hause Va ter Sieiuers versammelten sich Musikanten, Sänger und geladene Gäste im Saale des Hotels znr „Alten Post', wo die Feier ihre Fortsetzung fand. Herr Bürgermeister Gall- metzer als Borsland der Kapelle würdigte in einer längeren Rede die Verdienste, die sich Bater Steiner nm die Musik erwarben nnd brachte in innigen Worten die Gratulation und den Dank seitens der Kapelle nnd der Stadigemeinde zum Ausdrucke. Mit einem kiästigen „Hoch' ans den Jubilar, in das alle 'Anwesenden einstimmten

. schloß Bürger-, meisier Gallmeizer seine Ansprache. iuorcuckD' dem Vater Steiner ans der Hand einer-jM ! gen Chorsängerin ein pnichiig ausgesnhries i Diplom als Ehrenmitglied der Kapelle sowie > eui schöner Blumenstrauß überreicht wurde ! Anschließend brachte Schulleiter Loren-,ini ! als Leiter des Kirchenchores seine Gratula- ! lion dar. Herr kooperaior Grnber über- ! brachte die G!ückm>iii''che des .Herrn Dekan Moser, sowie des taih. Arbeitervereines, chuileiter Peer-Gusidann sprach iin Namen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 6
Date: 03.02.1922
Physical description: 6
von Welsberg ja ganz gut verstanden hat. Vorstcherwahl in Taisten. Von dorr be richtet man uns: Bei der gestern stattgehab ten Wahl der Eemeindevorstehung wurde wieder Jakob Pähl sKeilwirt) zum Vorste her gewählt. Eemeinderäte sind: Ferdinand Schwingshackl (Tassenbacher), Alois Echwingshackl (Stuhne) und Peter Steiner (Feichter). — Verhältnismäßig groß ist in letzter Zeit die Kindersterblichkeit. Seit Sep tember starben bereits 9 Kinder im zartesten Alter. Vorstcherwahl in Sexten. Von dort wird uns unterm

, der seine Schul kinder in sein Lehrerherz eingeschlossen, Gott lohne es dem edlen, braven Erzieher und Heiden! Gerichtssaal. Ein Schasdieb. Der 2» Jahre alte Wirissohn Johann Stei ner aus Sarntal entwendete am 20. Oktober I9ZI in der Kratzbergawe in Sarntal IS Stück Scha-'e im Werte von liLti Lire zum Schaden des Alois Kicnzl in Hasling. Diese Schafe Iriob Sei ner nach Girlan und verlauste sie dort an ver schiedene Personen. Der Diebstahl kam ba!d zu 5 Tage und als Steiner sah, daß es schief gehe, bat

' er den Sagschneidcr Florian Stucser in Astfeld, er > möge bei Gericht bestätigen, das; er gesehen Hobe, ! wie Steiner die 13 Schafe von einem Unbekannten , bei Schloßbruck an der Penserftraße um t-tvv Lire ! gekaust l>zbe. Für den unbekannten Verkäufer I wurde auch eine einsprechende Personsbe'^r^. ! bung vereinbart. Johann Steiner versprach oem ' Florian Stüter sür die zu machende falsche ge richtliche Aussage auch eine entsprechende Beloh- ^ nung. Florian Stueser blieb jedoch, als Zeuge einvernommen

, bei der Wahrheit und Steiner ^ mußte nur seine volle Schuld bekennen. Angeklagt des Verbrechens des Diebstahles und Leitung ^ gangen durch Verleitung zur falschen geilchili^ Aussage, hatte sich Johann Steiner am Z? ner vor dem Kveiszcrichte in Bozen zu vcrr- Worten. Er wurde schuldig erkannt uns zu zz Monaten schweren mS> verschärften Kerkers urteilt. Seinen Arbeitskollegen bestohlen. Der ZK Jahre alte Maurer Sisinus Zambrr aus Canal San Bovo schlich sich in der Nach! z-i 2V, November 1921 in die anstoßende

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 14.11.1922
Physical description: 8
aus dem zum .Hause Nr. 12 des Ioixnrn Altstätter vulgo „Kelln- i«n«l' «nd Josef Steiner gehörigen Stadel empor. Rasch sammelte sich die Ortsseuerwehr zum Kampfe gegen das sich rasch verbreitende, ver heerende Clement: in rascher Reihenfolge «ra sen die Feuerwehren aus den Nachbarorten Kortsch und Göslan, sowie Carabinieri, Fi nanzier! und Mrlitärmannschaften aus Schlau- dcrs ein und mit vereinten Kräften ging es nun ans Lösch- und Rettmigswcrk. Trotz aller Bemühimgen war es nicht mög lich, zu verhindern

Parteien mit. zusammen 47 Köpfen Md obdachlos geworden, stehen vor chre-m zu cir>em Schutt- und Trümmerhaufen gewor denen Hab und Gut: doppelt fchwer im Hin blick aus den vor der Türe stehenden Winter. Vom Feuer eingeäschert wurden d-ie Wohn- mtd Oekonomiegebä.Se Haus Nr. 12 des Jo° Herrn Altstätter und Joses Steiner, Nr. 13 des Jakob Mber un'd Franz Alber, Nr. 14 des Zimmermannnreisters Ludwig Astfäller, Elise Schöpf, geb. Pircher, und Sebastian Meder- mair und Nr. 1? des Heinrich Steiner und Binzenz

Steiner. Wegen der raschen Aus breitung des Feuers konnte nicht viel heraus gebracht werben, es gelang mit knapper Not Menschen und Tiere in Sicherheit zu bringen. Josef Steiner vermochte eines seiner Kinder nur noch mit eigener Lebensgefahr aus dem brennenden Hause »u regten, wobei ober er selbst und das Kind BraiÄmunden erlitten. Diesem verbrannten auch -M Lire Bargeld. Einige S!ücke Klernvieb als S^ve-ine, Zie gen, Schafe und Hennen kamen im Feuer um, welchem leider auch di? Futter-, Getreide

- und Le>'cnsm!tt!'kr'rrcite ?um Opfer fielen. Ueber die Ent^telninasursache des Brandes hört man nur eine Vermutung, nämlich daß das Feuer von verkre^erischer k>and gelegt worden sei. Der zur Zeit in Göflan anwe sende Gelegenl>eitsorbe'r'?r Alois Pichler von Mölt?n, vulga M^ltnerlois. ein dem Al- kohol etwas zugetaner Mann, lall am selben Zsbend im Ha^.i^e des Josef Steiner Nr 12 vorü^ergebend Naclstanvtier verlangt baben. was ibm ober, da er betniTrken war, verwei gert wurde. Er bab? desbalb

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 20.04.1923
Physical description: 8
aus, so daß sie erkennen mußte, er mache nur Scherz. Aber Ranft fuhr gleich fort: „Wissen Sie, Frau Steiner, was den Dienst anbelangt, ist ja mein lieber Ludwig ein ganz patenter Kerl. Aber schrecklich solid, ich sage Jknen, geradezu schrecklich. Man schämt sich ordent lich m seiner Nähe, wenn man einmal ein Glas über den Dunst trinkt oder wenn man, was auch manäMai vorkommt, ein bißchen spater zur Arbeit kommt. Da. schauen Sie, wie er jetzt schon wieder unruhig ist, weil er noch da sitzt.' Frau Steiner machte

Dich heute auf dem Werk mcht mehr blicken zu lassen. Zum Abendschoppen aber hast Du hier zu sein. So will ich's, so befehle ich's statt aller Gründe gelte mein Wille.' Und wieder lachte er klingend aus. „Eigentlich sollte man das auf Lateinisch sagen, aber das versteht er nicht und — ich kann's nicht.' „Das ist wohl ein lieber Herr?' sagte Frau Steiner, als sie dann mit dem Sohne allein die Kantine verließ. Ludwig nickte. „Ja, das ist er: ein guter Mensch.' Nach einer kleinen Pause

sie nichts, d!e Anna?' fragte er nach einer und seine Stimme hatte einen -ochen Ton. „O doch, doch.' beeilt« sich Frau Steiner zu versichern. „Jedesmal fragt ''ie nach Dir und wie es Dir geht. Sie weiß auch, daß ich heute da bin und hat mir einen Gruß an Dich aufgegeben. Unlängst hat sie auch gesagt, daß sie Dir einmal schreiben will, aber, mein Gott, sie hat HÄt so wenig Zeit.' b Silberne Hochzeit. S t. P aul s. 20. ds. Am 18. April feierten hier Anton Bertignoll Besitzer in Berg, mit seiner Frau Berta, geb

dem Wohle der Gemeinde, k Noch vieles wußte Frau Steiner ihrm Sahne zu erzählen, fast von jedem Haujc i? Erlabrunn irgend eine Neuigkeit, und waren sie auf der Höhe angelangt, mit k: man in das Dorf hinunterscih. Die war im Sinken, und ein bre-ter Ceidureri flutete ins Tal, in dem die weihen Maum der Häuser leuchteten, die Dächer schimmel ten. die Fenster blitzten und die ESncn W in frischem Frühlingsgrün blühten. Mutter und Sohn standen nebeneinander, sahen stumm auf das schöne Bild hinab

, und in beiden war derselbe Gedanke, wie friedlich und glücklich es dadrunten einmal war, uÄ wie das nun alles so ganz anders gewort» war. Mit einem Aufseufzen reichten sie sich die Hände zum Abschied. „Und grüß mir auch die Amia recht herz lich,' sagte Ludwig Steiner. „Ja, ja,' sagte die Mutter, und ein jeucht? Glanz stand in ihrem Auge. Ludwig sah ihr nach, wie sie langsam die Höhe hinabstieg: dann kehrte auch er Werke zurück. An diesem Abend bliev er is der Kantine, bis der letzte sich zum Heini' gehen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 8
Date: 10.09.1908
Physical description: 8
und ist mit einem Teil deS Geschäftes (Hüte, Pelzwaren und UniformieruugSstücke) in die praktisch und elegant adaptierten Par terreräume des alten Rathauses übersiedelt. Ernennung im ^ostdienKe. Das k k. Handelsministerium hat dem Postoderoffizial Josef v. Meiltinger in Bozen eine Pos: kontrollorstelle in Bozen oerliehen. Sommcrttjcatcr im Aürgersaal. Montag abends fand die Uraufführung des Dramas „Jakob Steiner, der Geigenmacher von Absam.' ^ versaszt von I. Fritz Weber, statt. Es wird! in diesem Stücke

das tragische Ende des großen Meisters teilweise neu geschilden. Im ersten ' Akte sehen wir den jungen Steiner bei seiner Ankunft im Hause des berühmten Geigen-nachers Vimercati. eingeführt durch den in Venedig ansässigen Kaufmann Welser, einen geborenen Tiroler, der den jungen Steiner ermahnt, sein deutsches Her; nicht an eine Italienerin zu verlieren. Steiner genieszt in kurzer Zeit in seinem Fache einen guten Rus; doch auch so schnell Hai er sein Herz an die Tochter Vimer- cati's „Ehiara' verloren

Er findet bei ihr Gegenliebe und der alte Vimcrcari gibt, wohl nur aus Eigennutz, den erbetenen Segen d^zn. Ehiara erhält jetzt einen Ruf an die Bühne Venedigs. Ter alte Vimercati, hierin einen noch größeren Vorteil erblickend, redet seiner Tochter zu, bis diese in ein Engagement ein willigt. Steiner crsähri dies und l'i'hrt nach einem heiligen Austritt mit seiner Bi'aitt und deren Vater in 'eine Heimat zurück, wo er sich mit einer Landsmännin vermählt. Bei einem Feste in Innsbruck sieht er nach vielen

Jahren Ehiara wieder. Wieder giln es einen heftigen Auftritt. Tie Fvlgcn desselben sind sür Steiner unheilbare Tvbsuckn Elnara erscheint spater als Zigeunerin, um an Zieiner letzte Rache zu nehmen, i.ideni sie ihn durch seilte eigene Tochter vergüten !äs;i. Das Stüci ist floit geschrieben und fand deim Vudliiuni einen guten Anklang. Die Hauptrollen lagen in s,uien Händen und wurden durchwcgc- mit viel Fleis; gesvielt Es hätte ader noch Manches anders sein können, was die Wirkung des Stvsses

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 06.01.1915
Physical description: 8
, die mit dem Morgengrauen die Augen zum ewigen Schlummer schloß. In den wenigen lichten Augenblicken, die sie noch hatte, gab ich mir Mühe, noch einiges über die Herkunft de- Kiudes und über seine Mutter zu erfahren. Aus ein paar abgerissenen Sätzen konnte ich ent nehmen, das; die Mntter in Semlin wohnhaft ge wesen und der Knabe Erich Steiner heiße.' Bei Nennung dieses Namens war Leutnant Welten wie elektrisiert aufgesprungen. „Wie sagten Sie, Hochwürden, hieß das Kind?', ^es er aus. „Erich Steiner', entgegnete Vater

Sebastian, mit ruhigem Tone. „Obwohl der Name Steiner gerade kein sellener ist, hat er mir doch, als sie ihn vorhin naunten, dieses Erlebnis wieder ins Gedächtnis zurückgerufen.' Welten schüttelte nachdenklich den Kopf. „Sonderbar — höchst sonderbar', murmelte er vor sich hin. Dann wandte er sich wieder an den Pfarrer und sagte in entschuldigendem Tone: „Verzeihen Sie. Hochwnrden, das; ich Sie vor hin unterbrochen habe. Tie auffallende Namens gleichheit mit meinem Freunde hat auch mich ganz eigentümlich

, hatten nur einen gerin gen Erfolg. Ich konnte nur soviel in Erfahrung bringen, daß wirklich eine gewisse Martha Steiner in einem Dorfe in der Nähe Semlins einen Kna ben geboren habe, welcher in der dortigen Pfarre getauft wurde. Die Mutter verehelichte sich später hin und war mit ihrem Manne nach einiger Zeit aus Semlin weggezogen und seitdem verschollen. Mir selber warmes leider nicht vergönnt, so wie ich es gerne getan hätte, über das weitere Gedeihen und die Erziehung des mir anvertrauten Pfleglings zu Die Weihe

waren.' „Und haben Hochwürden dann keine Nachricht mehr von dem kleineu Erich Steiner erhalten?' fragte Welten mit sichtlicher Ungeduld. Ter Pfarrer zuckte mit dem Ausdrucke tiessten Bedauerns mit den Achseln. „Trotz eifrigem Erkundigen erhielt ich stets nur spärliche Nachrichten uud der folgende Krieg von Anno Sechsundsechzig beendete auch diesen geringen brieflichen Berkehr. Seit dieser Zeit weiß ich nicht, was aus dem Kinde geworden ist. Einzig nur das Bewußtsein tröstet mich, daß ich es rechtschaffenen uud braven

Punkte tressen, muß doch bedanern, Ihnen nichts wesentliches mitteilen zu können', antwortete Welten. „Steiner war in allem, was seine Jugend zeit betraf, auch mir gegenüber ganz unmitteilsam und verschlossen.'

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 03.01.1915
Physical description: 8
des katholischen Volksbundes in Innsbruck, Heiliggeiststraße 19/l. Nachdruck verboten. 24 Die Spionin. Nn Roman aus Dalmatien von Karl Neckermann Oberleutnant Steiner hatte seinen Koffer wieder Erhalten. Die Soldaten, die Welten abschickte, als 'hm Hellmut und Susi die Mitteilung ihrer Ent- eckung machten, fanden das Gepäckstück noch auf er bezeichneten Stelle in der Schlucht auf, ebenso as verunglückte Maultier, dessen tätliche Verletzung it voller Bestimmtheir auf einen in böswilliger bsicht herbeigeführten

und Herzens schätzen gelernt. Es lag ihm deshalb nicht wenig daran, dessen Meinung über den erhaltenen Brief zu hören und er zögerte auch nicht das Schreiben den Anwesenden ohne weiteres zur Kenntnis zu bringen. In dem Briefe teilte Steiner seinem Freunde unter anderem mit, daß er ans dem Inhalte des Koffers nichts als ein Gebetbuch vermisse, doch hätte er jeden anderen Verlust leichter verschmerzt, als gerade diesen. „Das war jenes Buch, das der eine von den Männern zu sich steckte', sagte Susi

. „Ohne Zweifel,' erwiderte Welten, nur wundert es mich sehr, daß Steiner so arg einen Verlust be klagt, der doch ganz leicht zu ersetzen ist.' Helmut schien diese Meinung des Leutnants nicht ganz zu teilen. „Das dürfte vielleicht doch nicht immer der Fall sein,' entgegnete er kopfschüttelnd. „Mancher Gegenstand, der einem andern nahezu wertlos er scheint, ist dem Besitzer nicht selten unersetzlich. Und wer weiß, ob nicht gerade dieses unscheinbare Ge betbuch Ihrem Freunde ein wertvolles Andenken

. Wenn ich nicht befürchten darf, Sie zn langweilen, würde ich die Sache erzählen.' Vater Sebastian sah bei diesen Worten die An wesenden mit fragendem Blicke an. „Bitte, — bitte, — Hochwürden, nur sehr an genehm', tönte es ihm allseits zustimmend entgegen. „Vorher aber noch eine kleine Frage, Herr Leutnant', wandte sich der Pfarrer an Welten, „sagten Sie nicht, Ihr Freund heißt Steiner?' „Gewiß. Erich Steiner.' „Erich Steiner!' widerholte Pfarrer Sebastian halb für sich und schaute einen Augenblick betroffen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 4
Date: 30.01.1900
Physical description: 4
die Thatsache des deutsch-österreichischen Bündnisses gegenüber. Dieses Bündnis, vor 20 Iahren durch An- drassy und Bismarck geschlossen, hat sich im Bewusst- Detective-Inspector Steiner war recht missmuthig. Er gehörte der „Hotelbrigade' an und hatte in seiner Function einen recht anstrengenden Dienst. Zeitlich morgens musste er im Central-Meldnngsamte die Listen jener neu angemeldeten Reisenden durchsehen, welche in einem der Hotels, die sich in seinem Rayon befanden, abgestiegen waren. Sodann

musste sich der Detective mit jenen von auswärts eingelaufenen Telegrammen genau bekannt machen, welche flüchtige Verbrecher signalisierten und dann kam die schwerste Arbeit, nämlich die ihm zugewiesenen Hotels ab zugehen und unauffällig die angekommenen Passagiere zu beobachten und zu perlustrieren. Ein recht anstrengender Dienst, aber Steiner versah ihn unermüdlich mit vielem Eifer. Und trotz dieses Eifers hatte er seit Monaten keinen Erfolg zu verzeichnen gehabt. Ganz im Gegentheil hatte sich Misserfolg

auf Misserfolg gehäuft; ein Defraudant, auf dessen Verhaftung eine nicht unbedeutende Belohnung ausgesetzt war, war ihm entwischt, ein Hochstapler, für dessen Entlarvung auch eine hübsche Remuneration herausgeschaut hätte, war ihm nicht ver dächtig vorgekommen und erst in Prag war es gelungen, dieses Individuum den Behörden zu übergeben. Der Chef des Polizei-Institutes hatte zwar seinem Untergebenen noch keine directen Vorwürfe gemacht, aber Steiner wusste, was er davon zu halten

Turner (!) auf französischem Boden mit den Franzosen verbrüdert; der einigende Gedanke war der Hass gegen die Deutschen. Die tschechische In telligenz sanctiomerte diese Verbrüderung und Doctor Podlipnh, der Sprecher auf dem Verbrüderungsfeste, wurde eine der populärsten Persönlichkeiten unter den Jungtschechen und wie zur Belohnung für seine Brand täglich mit der Frage empfieng: „Schon wieder nichts?' Steiner musste die Sticheleien seiner Collegen ertragen, welche das Gerücht colportierten, dass

der angestrengtesten Eombinations-Thätigkeit war es ihm nicht gelungen, die Spur irgendeines Verbrechers zu finden. Missmuthig hatte er die letzte Depesche zur Seite gelegt und begann nun seine tägliche Wanderung von Hotel zu Hotel. Wie seit Monaten so war dies auch heute. Lauter Passagiere, auf die kein Verdacht fallen konnte. Er hörte schon im Geiste, wie ihm sein Vorgesetzter sein höhnisches „Wieder nichts?' zurief und Steiner machte, beim Thor eines der ersten Hotels im Stadtbezirke mit dem Portier stehend

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 12.11.1914
Physical description: 8
streckte sie die Hand zum Gruße Segen. Steiner schien dies zu übersehen. Höflich Mtzend verneigte er sich anscheinend kühl vor Milna. Doch konnte er nur schwer seine innere Erregung bemeisiern, als ihr erwiderte: „Ich wüßte nicht, weshalb ich Ihnen zürnen sollte Fräulein. Ich muß allerdings gestehen, daß es mich einige Ueberwindung gekoster hat. Ihrer Einladung Folge zu leisten.' Milna mochte gur herausgehört haben, wie Steiner bei seinen Worten das konventionelle Tie ganz besonders hervorhob

bezeichnet hal!' Ueberrafcht schaute Steiner auf Milna. „Woher wissen Sie das?' „Aus Ihrem eigenen Munde. Ich stand nur wenige Schritte entfernt, als Sie heute mit Ihrem Freunde im Garten eine Unterredung hatten.' „Da haben Sie also gehorch!', sagle Steiner und setzte dann in geringschätzendem Tone hinzu: „Naja, schließlich gehört dies ja mit zum Geschäft.' „Ihr Vorwurf trifft mich ungerecht', verteidigte sich Milna, „ich mußte Sie heute sprechen, leider traf ich Sie nicht in Ihrer Wohnung an und ver

barg mich deshalb im Garten, wo ich auf ein^ passende Gelegenheit warten wollte. Da aber Ihr Freund nicht von Ihrer Seite wich, war ich ohne jede weitere 'Absicht Zeugin Ihres Gespräches.' Steiner richtete einen forschenden Blick aus Milna. „Und haben Sie alles bis zum Ende unserer Unterredung gehört?' „'Alles, auch die Schlußfolgerung Ihres Freundes, des Herrn Lentnant. Nur muß ich erklären, daß diese, scharssiunig sie auch ist, dennoch nicht den Talsachen entspricht.' Ueber Steiners Gesicht glitt

ein freudiger Hoff nungsschimmer. „Sie behaupten also, dem heutigen Anschlage serne zu stehen?' fragte er hastig. Milna blickte deni Ossizier offen und frei ins Gesichc. „Ja, das behaupte ich', sagle sie, „wenn ich auch, wie ich leider fürchte, die unschuldige Ur sache dieser wahnwitzigen Tat gewesen sein dürfte.' Tiefe in beinahe feierlichem Tone abgegebene Erklärung machte auf Steiner einen unverkennbaren Eindruck. „Weshalb sind Sie aber dann von Cattaro hiehergekommen?' forschte er weiter. „Weshalb

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 08.08.1901
Physical description: 8
Seite 2 „Der Sirpter' Donners^g, 8. August Seite der Regierungsorgane in den einzelnen Ländern die Beschlüsse des hohen. Reichsrathes durchgeführt werden! Herr Abgeordneter Steiner gab dem Ge meindevorsteher Jung das bestimmte Versprechen, er werde die Pflichtversäumnisse von Seite der berufenen Factoren in Innsbruck an maßgebender Stelle brandmarken^ und im Einvernehmen mit dem christlichsocialen Abgeordneten von Tirol dahin arbeiten, dass die Beschlüsse des hohen Reichsrathes durchgeführt

werden. Abgeordneter Steiner bemerkte: „Ks ist vieles saut, nicht im Staate Dänemark, sondern im Lande Firot. Kine derartige Wernachtässigung verpflichten seitens be rufener Hrgane märe in Aiederösterreich undenkbar.' Zur Steuer der Wahrheit muß constatiert werden, dass die Unglücksstätte photographiert, und das Bild auf Ansichtskarten wiedergegeben, in Nauders ver kaust wird, das ist aber auch das einzige, was zur Linderung der Noth geschehen ist. Das Telegramm, welches vom Reichsrathsab geordneten Leopold

Steiner an Seine Excellenz den Herrn Ministerpräsidenten Dr. von Koerber in Wien abgesendet wurde, hat folgenden Wortlaut: „Um mich von der Durchführung des vom Reichsrathe gefafsten Beschlusses in Bezug auf Nothstandsangelegenheiten der Gemeinde Nauders in Tirol zu überzeugen, begab ich mich an Ort und Stelle und erlaube mir Eurer Excellenz mit zutheilen, dass bis heute nichts anderes geschehen ist, als dass ein Landes-Jngenieur die Unglücks stätte besucht hat. An die bekannte Energie Eurer Excellenz

appellierend, bitte ich ergebenst, das Nöthige zu veranlassen. Leopold Steiner, Reichsrathsabgeordneter.' Es ist freudigst zu begrüßen, daß Herr Reichs rathsabgeordneter Leopold Steiner, der in Nothstands angelegenheiten im Reichsrathe nicht unbedeutenden EinslusK hat, sich um unsere schwer heimgesuchten Landsleute in Nauders annimmt. Damit ist aber auch der Beweis erbracht, daß die Christlichsocialen sich auch ums Volkswohl in Tirol annehmen, sobald sich hiezu Gelegenheit ergiebt. Wie wir bestimmt wissen

, unterstützen die christlichsocialen Parteigenossen von Wien und Niederösterreich die Actionen der Tiroler Christlichsocialen zu Gunsten unseres Landes stets mit allem Nachdrucke. Wir würden es nicht für nöthig halten, dies besonders hervorzuheben, würden nicht etliche Querköpfe immer und immer wieder die Behauptung ausstreuen wollen, den Wiener Christlichsocialen sind die Tiroler Angelegen heiten gleichgiltig. Wir wünschen nur, dass die Bemühungen des Herrn Abgeordneten Steiner die hohe k. k. Statthaltern

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 09.03.1923
Physical description: 8
gezwun gen hätten.' sagte der Oberlehrer später zu seiner Frau. Sic nickte, setzte aber gedankenvoll aus der ewigen Muttersorge heraus hinzu: „Wenn ihm nur die Freud' daran auch im mer so bleibt. Wird aber auch sein Schweres haben, dieser Beruf' Doch Oberlehrer Steiner war hochgemut: „Ach was, ein Kerl wie der Ludwig über windet alles- um den ist mir nicht bange.' Am nächsten Tage erhielt Ludwig Stei ner wieder Besuch. Hans Krafft, der Sohn des Gemeindevorstehers und sein ehemaliger Kamerad

, Gott sei Dank! Solches Geraffl' — er nahm einen Zirkel in die Hand, „wär auch gar nichts sür mich; das zerbricht mir ja unter den Fingern.' Er veifuchte. die schlanken Stahlstangen mit ei nem Druck seiner klobigen Faust zu biegen: doch sie widerstanden. Eine Mistgabel kannst brechen, aber den Zirkel nicht; das ist bester Stahl,' sagte Ludwig Steiner und nahm ihm das Gerät aus der Hand. „So, und jetzt lah mich wie der arbeiten.' Hans Krafft lachte verächtlich auf. „Arbei ten? Das nennst du arbeiten

, diese Spie lerei?' Ludwig Steiner maß ihn mit funkelnden Blicken, dann aber glitt ein Lächeln der Geringschätzung über sein Gesicht und er er widerte: „Ob das eine Arbeit ist. frag dei nen Vater-, der versteht das besser als du.' Darauf konnte nun Hans Krafft nichts erwidern und um sich einen halbwegs er träglichen Abgang zu bereiten, sagte er: „Na. wir werden ja sehen, was die Gemeinde dazu sagt.' Mit erkünstelter Lässig!.' ' der jun- dienst. Nach längerem Für und Wider w i-^. 1L23 beschlossen

ge Bauer durch den Garten dahin aus Fahrweg zu seinem Pfluggespann. Knil' lend ließ er die Peitsche über die Kopie Pferde schwingen und rief: „Hüo. EäM mel, vorwärts zu einer anständigen beit!' Ludwig Steiner sah durch das Feniic: der Laube dem dahinknarrenden b-e'ähi' nach. Seine frohe Arbeitsstimmm'? verflogen. Was er schon lange säii!:c, wußte er es: der junge Krafft l'c-s;:e Und warum? Auch das glaubte er zu ^ fen. Anna hatte ihm ja manches erz^ Der alte Krasft hätte seinen Sohn aern

^ eine landwirtschaftliche Schule geaebei'.^^ es war mit ihm nichts anzusaugen- in der Bolksschule kletterte er nur tig von Klasse zu Klasse und zeigte !e^:n^ höheres Interesse. Es war daro.' zu mancherlei unerquicklichen ^lunn:^ gekommen. Nur der Ilmstand, daß zu jeder Arbeit tüchtig erwies und uderii- im landwirtschaftlichen Betriebe ^n!-- Mann stellte, hatte endlich den^Pa' » der Bildungsunfähigkeit seines söhnt und zwischen beiden ein ertraa. ^- Verhältnis hergestellt. Ludwig Steiner prüfte sich, ob er ik mal

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 7 of 10
Date: 21.04.1923
Physical description: 10
war Ludwig Steiner gerade in eine Zeitung vertieft, so daß er der Angekomme nen gar nicht achtete. Er wurde auf sie erst aufmerksam, als Hans, sich mit dem N icken gegen ihn setzond, zu seinem Begleite: sagte: «Ich setz' mich daher, sonst drahts mir den Magen um.' Ludwig wußte sofort, daß die Worte auf ihn gemünzt waren, sagte aber nichw, las ruhig seine Zeitung zu Ende, trau! seinen Wein aus, zahlte und ging. Auch an den folgenden Abenden hielt er es so, kümmerte sich nichi um die Stichelreden

, dann sind schon wir vier da.' Er hob die geballten Fäuste, und die drei Kameraden stimmten ihm bei: „Jawohl, Herr Ingenieur, lassen Sie sich nur nichts ge fallen, wir möchten da Ruhe haben. Wcnn's ihn juckt, soll er's nur probieren, dann spielen wir einmal einen Pagatultimo auf feinem Buckel.' Ludwig Steiner beschwichtigte die Arbei ter. war aber herzlich froh, daß Hans an die sem Abend nicht kam, denn die Stimmung der Wer war so gereizt, daß die «Lte Stichetrede unfehlbar zu einem Zusammenstoß hätte führen

müsen. Der nächste Tag war «in Sonntag, und er brachte Ludwig Steiner einen lieben Besuch: Nanft. Sie speisten zusammen zu Mittag, machten dann einen Besuch b.'i Frau Steiner, und darauf gingen sie spa,Zieren'. zuerst zum Kw.inmwerk und dann längs des Erlachusers auswärts. Abends gingen sie wieder zum Kirchsnwi-rt, wo Ranft für eine Nacht em Zimmer aufnahm, denn er hatte am nächsten Tage beim Klammwerk zu tun. Es sollte ein neuer Caisson eingesetzt werden, und da wollte er dabei sein. Di« beiden

, .ist vielleicht so ein lausiger Schullehrerbub auch schon ein Herr? Nichts da, wir gehen hinein!' Mit starkem Arn, schob er den Kirchenwirt beeile und trat in das Herrenftübchen. Der Fuchöinüller folgte ihm. »Das mächt ich sehen, ob wir nicht da Herrn sitzen dürften!' rief Hans wieder, und mit einem höh,tisch herausfordernden Blick auf Ludwig setzte er yinzu: „Wir sind doch nicht auf der Sau dahorgeritten wie gewisse andere Leute.' Ludwig Steiner schoß das Blut zu Kopf, denn er wußte, daß die Worte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 12
Date: 30.09.1911
Physical description: 12
, Johann Schmuck und N. Weitsche!. » Bestgewinnerliste vom Festschieszen anläjzlich der Vermählung des Oberschüven- mcisters Anton Steiner am k. k. Bezirksschieszstande in Neu- marki vom 10. bis 14. September 1311. I. Fest scheide. I. Herrenhoser Anton, Kaltern (Teiler VZV); 2. Giova- nell Alsons, Kurtatsch; 3. Nagele Heinrich, Nenmarkt; 4. Pfitscher Alois, Montan; 5. Pattis Eduard, Kardaun; 6. Weitscheck Rudolf, Bozen; 7. Stimpsl Peter, Radein; 8. Spieß Franz, Neumarkt; ». Ladurner Josef, Algund

. Tramin; 27. Ernst v. Martini, Salurn; 2S. Leonardi August, Rovereto; 23. Pfitscher Adols, Montan; W. Steiner Anton, Neumarkt (Teiler IN2), 2. S ch l e ck e r s ch e i h e. I. Panis Eduard, Kardaun (Teiler II); 2. Äußerer Hans, Eppan; A. Giovanetti Alfons, Kurtatsch; 4. Stein keller Julius, Bozen; 5. Pill Simon, Neumarkt; Steiner Anton. Neumarkt; 7. Kreidl Alois Brixen; 8. v. Verocai An ton, Nenmarkt; 9. Winkler Joses. Tisens; 10. Pomella Alfons, Kurtatsch; 11. Pfitscher Alois, Moman; 12. Zelger Franz

Alois, Eppan (Teiler 1141). Serien scheide zu 8 Schuß. I. Winkler Joses. Tisens (26 d. L.); 2. Kreidl Alois, Brixen (28 d, L.); 8. Dibiasi Karl, Karneid (27); 4. Ladnr- »>er Joses. ?llgund (27); 5. Pattis Eduard. Kardaun (27); Giovanell Alsons, Kurtatsch (27 d. L.); 7. Reinthaler Hans, Nenmarkt (27 d. L); 6. v. Berocai Anton, Neumarkt (2,!); !«, Pattis Joses, Welschnosen (26 d. L.); IN. Mall Karl, Salurn (2<! d. ^.); N. Evthaler Hans. Meran (26 d. L.); 12. Steiner Anton, Zieumarkt

); 16, Steiner Anlon, Nenmarkt (192); 17. Heinz Anton, Al dein (192); 16. Psilscher Alois, Montan (162); 19. kastlnn ger Joses. Algnnd (161); 20. Wegscheidel Josef, Moman (179); 21. Herrenhoser Anton, Kaller» (179); 2Z. Rem- lhaler Hans, Neuinarkl (178); 28. Ruedl Franz. Kaltern (164); 24. Pill Simon, Neumarkt (164); 25. Gensdacher Franz. Sarnthein (162). Inseriert nm im » 5. Schützenkönigpreise. 1. Kreidl Alois, Brixen 631 Kreise 2. Pattis Eduard, Bozen 675 Kreise 8. Winkler Joses, Tisens 6S3 Kreise

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 22.10.1914
Physical description: 8
Arbeitslosigkeit war bei uns nm in einem sehr geringen Maße zu spüren. Unsere vergleichsweise kleine Industrie umfaßt mit weni gen Ausnahmen zufälliger Weise Branchen, die durch den Krieg keine Einschränkung, manchmal so gar eine Steigerung ihrer Absatzmöglichkeiten cr- sahreii haben. Wo Arbeiterentlassimg erfolgen muz- :eu, konnten die Arbeiter eirtweder der Landwirt- Nachdruck verboten. 6, Ein Roman aus Talmaiicn vou Karl Ncckcrman u. Als Steiner feinen Namen uenueu hörte, fuhr er aus seinem Nachsinnen empor

. Bevor er aber dem gutmütigen Spötter etwas erwidern tonnte, krachte plötzlich jenseits der Siraße ein Schuf; nud eine Kugel pfifs au den Kopsen der Offiziere vorbei. An der gegeuuberliegenden Straßenmauer stieg eiu leichtes Pnlverwöllchen empor. Unmittelbar daraus, gleichsam als Echo dieses Schusses, sie! ein zweiter, der aber ans der Mitte der Mannschaft abgegeben worden war, ,.OHo, das sängt ja recht nerran!' rief Welten und zog den Säbel. Steiner tat satt gleichzeitig das selbe und beide eilten

habe, allein auch auch diese Spureu ließen sich nicht weiter versolgen uud alles Suchen nach dem offenbar Verwundeten war umsonst. Tie beiden Ossiziere sahen auch bald das Ver gebliche der Nachforschung in diesem unwegsamen Terrain ein. Oberleutuaut Steiuer sammelte deshalb auch wieder seine Leute auf der Straße nnd trat in Begleitung seines Freundes das restliche Stück des uoch vor ihnen liegenden Marsches an. Eine Weile gingen beide wortlos nebeneinander. Steiner war wieder in dasselbe Nachsinnen ver

sunken, das seinem Freunde schon unmittelbar uach der Begegnung mit der schöueu Montenegrinerin an ihm ausgesalleu war. Tein redseligen Welten wurde diese schweigsame Stimmung Steiners nachgerade peinlich. Er hätte gar zu gerue dies oder jenes über die schöne Unbekannte von seinem Gefährten ersahren nnd halb verstohlen schaute er von Zeit zu Zeit zn ihm hinüber. Ein paar leicht hingeworfene Fragen beantwortete Steiner mit auffalleuder Kürze und Welten sah bald das Zwecklose seiner Bemühungen

ein. Ohne weiter in den anderer zn dringen, fing er nun an, so ganz für sich mit halblauter Stimme im Marschtakte zu singen: „Eine Kugel kam geflogen, Gilt sie mir oder gilt sie dir?' „ Ich glaube, Sie galt mir.' — Ter liefe ErB. mit dem Steiner diese Worte aussprach, ließ dcn Sänger jäh abbrechen uud verdutzt sah er cinize Augenblicke seinen Freund?an. Bald aber gewann Veltens unversiegbarer Humor wieder die ^bcrkand. „Na ja, also meinetwegen galt sie dir. wenn du schon durchaus der Bevorzugte sein willst', stimme er seinem Begleiter

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 18.10.1914
Physical description: 8
seien. Der Russe erwiderte, die Jäger (es waren Tiroler) seien mit das Kreuz, wenn sie einen Soldaten nur von weitem sieht.' Steiner mußte unwillkürlich lächeln, als er sah, wie sein Freund sich immer mehr in die Hitze hinein redete. „Na, das Kreuzmachen wäre schließlich noch wcht das Schlimmste, was einem bei den Frauen passieren kann', sagte er dann halb für sich. »Nun ja, das geb' ich schon zn', erwiderte Welten und fügte dann gleichsam zur Entschuldigung hinzu: , «Weißt. Erich, es tut

mir ordentlich wohl, daß ich endlich jemanden habe, bei dem ich mir das alles ron der Leber herunterreden kann. Du magst mir es glauben oder nicht.' .Gewiß, gewiß, ich glaube es dir aufs Wort, da herum nichts los ist', ergriff nun Steiner das Wort, und mich tröstet nur, daß ich die An nehmlichkeit des hiesigen Aufenthaltes bloß eine ^Zige Nacht verkosten werde. Morgen früh muß m '^inen Leuten hinauf ius Fort Cosmae zur Verstärkung der dortigcu Besatzung.' «Ja, ich weiß es', sagte Welten, „und auf- Wig

gestanden, beneide ich dich fast um diese - ouimandieruug. Ich glaube, Ihr werdet dort b en möglicherweise etwas mehr Abwechslung haben, Ks wir da herunten.' Steiner horchte auf. „Meinst du wirklich, daß es was absetzen wird?' ^ dieser Frage legte Welten sein knabenhaft Elches Gesicht in möglichst ernste Falten. „Hm, - machte er, „eigentlich läßt sich da nichts Be stimmtes sagen. Speziell bei uns in der Stadt ist nichts Besonderes wahrzunehmen, obwohl noch immer fleißig assentiert wird, was den Leuten

aufmerksam gemacht, nnter- bracheu die beiden Offiziere das Gespräch. Als sie nähertraten, sahen sie eine in einen langen Mantel gehüllte Gestalt zu Pferde herankommen. Trotzdem dieselbe nach Männerart im Sattel saß, hatten sich Steiner sowohl wie Welten auf den ersten Blick überzeugt, eine Vertreterin des schönen Geschlechtes vor sich zu haben. Unter der aufgestülpten Kapuze sah das regelmäßige Oval eines Frauenantlitzes her vor, dessen klassisch schöne Züge ein tiefdunkles feuriges Augenpaar belebte

. Ter aus der Brust leicht auseinander fallende Mantel ließ die prächtigen Stickereien des malerischen Nationalkostümes vor nehmer montenegrinischer Frauen sehen. Als die Näherkommende der beiden Offiziere ansichtig wurde, zog sie ein wenig die Zügel an und verlangsamte den Schritt ihres Tieres. Welten betrachtete mit unverhohlenem Erstaunen die schöne Reiterin und bemerkte nicht, daß sein Freund beim Anblicke derselben betroffen einige Schritte zurücktrat. „Milna!' rief Steiner im Tone förmlichen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 12
Date: 25.10.1914
Physical description: 12
erst bescheiden uuter der Türe stehen. „Herr Oberleutnant werden gewiß zufrieden sein', sagte sie dann nähertretend. Steiner musterte mit einem flüchtigen Blick das Zimmer. Er schien die Aenßernng die Frau über hört zu haben, denn ohne zu antworten, trat er zu einem der geösinelen Fenster. Unten befand sich ein Hansgärlchen, das, größtenteils verwildert und mit Unkraut bedeckt, nur ein paar halbwegs gut gepflegte Gemüsebeete auswies. An dem altersgrauen Maner- entlassen wurde, lM von der letzten

wuchernder Ephen bis znr Brustwehr der Gal lerte hinan. Die mächtigen Strebepfeiler verschwanden fast unter dem dichten Granatgebüfche, das sie um säumte nnd aits dem das feurige Rot verspäteter Blüten hervorleuchtete. Während Steiner vorerst ohne weiteres Interesse dieses selbst in seiner Verwahrlosung anziehende Bild betrachtele, blieb fein Blick plötzlich an einer Stelle des Gebüsches wie gebannt haften. 'Ans dem dunklen Grün strahlten ihm abermals dieselben blitzenden Augensterne entgegen, deren

Oberleutnant werden bei mir zufrieden sein?' „Gewiß, liebe Frau', antwortete Steiner zer streut, „es ist ja hier ganz hübsch, nur —', er besann sich einen Augenblick, dann fügte er ver bessernd hinzu: „Das heißt, nur Schade, daß ich ihre Fürsorge nicht länger als diese eine Nacht in Anspruch nehmen kann.' „Ja, leider, das ist es ja eben', seufzte die Frau Konzert Bertha Wachtlcr. Das zugiinsteit der Reservespitäler Bozen-Gries gestern, Freitag, abendz veranstaltete Konzert des Frl. Bertha Waänler un ter

von der Seele geredet hatte, richtete sie an Steiner die Frage, ob sie das Mittagmahl auftragen dürfe. „Vielleicht etwas später; ich werde Sie rufen-' Diese Erklärung Steiners ließen der Frau keinen Zweifel, daß ihre Gäste allein sein wollten. linier der Türe aber wandte sie sich nochmals um. „Jefsas,' sagte sie, „jetzt hätt' ich bei eine« Haar vergessen, Ihnen was Wichtiges auszurichten- Vorhin war eine Dame da, die nach Herrn Lber- lentnant gefragt hat.' Steiner blickte überrascht auf. „Nach mir?' fragte

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