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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 08.08.1921
Physical description: 8
Kl werden. Nun es muß auch solche Käuze geben! Dr. Weberitsch wieder zurück, ordiniert von 11—12 und 3—4 Uhr. Telephon Nr. -170. 925 Einbruch in Gries. Man berichtet uns von dort unterm 8. d.: Bei einem Bauern in Viertel Sand wurde gestern, Sonntag, früh, während die Leute in der Kirche weilten, vom eigen Knechte namens Ms Ritter und seine Fra«. Vriginal-Noman von H Courths-Mahler. IS. Fortjehunfl.) Und dann mußte er an Ihre Begegnung mit fei ner Mutter denken. Ein Lächeln huschte um seinen Mund — ein Lä, cheln

und Reisig bedeckt wa ren. Eine dünne Schneedecke lag über das Gärt- chen gebreitet, nur der Mittelweg, der zur Haus tür sührte, war gefegt und wegen der Glätte mit gelbem Sand bestreut. Hans Ritter sprang aus dem Wagen und hob Fee heraus. Als er in ihre großen, erstaunten Augen sah. mußte er wieder verstohlen lächeln. F«e Lab ihrem Erstaunen darüber keinen Audruck, daß die Mutter ihres Verlobten, den man doch allge mein für einen Millionär hielt, in einem beschei denen, alten Häuschen wohnte

, graues Kleid und eine breite, saubere Leinenschürze, die sichtlich noch ganz neu war. Sie knixte etwas linkisch und lachte über das ganze volle Gesicht. „Guten Tag, Herr Ritter — guten Tag auch, gnädiges Fräulein Braut,' sagte sie halb vertrau lich. halb respektvoll. Ritter nickte ihr freundlich zu. ..Tag. Frau Wedlich! Nun. Sie haben wohl heute Ehrendienst?' scherzte er. Frau Wedlich, die Aufwärterin von Hans Rit ters Mutter, war sonst nur vormittags in dem klei nen Haus beschäftigt. Frau Ritter

behauptete, sie habe nicht den ganzen Tag Arbeit für sie, da sie ja selbst auch etwas zu tun haben müsse. Heute aber hatte Frau Wedlich bleiben dürfen. Sie hätte sich auch nicht wegschicken lassen, denn sie war schreck lich neugierig auf die Braut des jungen Herrn. „Ich bin dageblieben, Herr Ritter, weil doch je mand den Kaffee kochen muß. Frau Ritter hat das gute Schwarzseidene angezogen, und damit kann sie doch nicht in der Küche stehen und hantieren/ berichtete sie eifrig Ritter nickte lachend

. „Na, schön, Frau Wedlich, dann kochen Sie mal einen schneidigen Kaffee — aber ein bißchen stär ker als sonst.' Frau Wedlich hob die Hände „Aber Herr Ritter, das versteht sich doch von selber, ich habe schon die doppelte Portion gemach ten — ich weiß doch, wie Ihre Sorte ist.' Fee lauschte verwundert diesem Zwiegespräch. Es kam ihr ganz sonderbar vor. daß ihr Verlobter in einem so gemütlichen Ton mit der Arbeitersfrau plauderte. Seine sonst etwas steife, fast schrosfe Art stach gewaltig gegen diesen Ton

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 14 of 16
Date: 11.08.1921
Physical description: 16
zu verantworten. Jos. Thurner wurde wegen schwerer Körperverletzung zu sechs Wochen Kerkers, Joachim Marzoner La- ter und Sohn wegen leichter Körperverletzung zu je vierzehn Tagen verurteilt. Ha«s Ritter und seine Frau. Original-Roman von H. Courths-Mahler. (22. Fortschnug.) Du hast so schönes, goldenes Haar u. bist so fein und liedlich. Ich alte Frau darf dir das wohl sagen. Mit so goldenen Haaren habe ich mir als Kind immer die Feen und die Prinzessinnen vorgestellt. Der Hans übrigens

, daß ich dir in Hochachtung und Ver ehrung begegnen werde — und daß ich dir ja in Wirklichkeit eine Tochter sein möchte?' Da nahm Frau Ritter Fees Kopf in ihre Hände und küßte sie auf die Stirn. „Gott segne dich, mein liebes, gutes Kind! Ich werde mich immer sehr, sehr freuen, wenn du mal eine Stunde für mich übrig Haft. Ein treues Mut terherz kann auch in der Brust einer einfachen, al ten Frau schlagen, nicht wahr?' „Ja, liebe Mutter, ich werde dir sehr dankbar sein, wenn du mich ein wenig lieb gewinnen kannst.' Draußen

tönte die AutoHupe. Ritter hatte dem Chauffeur die Zeit zum Abholen genau bestimmt. Nun führte er Fee nach einem kurzen, herzlichen Abschied von der Mutter hinaus. Die „Wedlichen' stand am Wagenschlag und scheuchte einige neugierige Straßenjungen fort. Diensteifrig riß sie den Schlag auf. Äs das Braut paar erschien, üild knixte, bis sie hinter demselben die Tür geschloffen hatte. Eine Weile stand sie noch da und sah dem ver schwindenden Gefährt nach. Dann sauste sie. so schnell sie konnte, ins Haus

zurück und gleich in die Wohnstube hinein. „Herrgott, Frau Ritter, das ist ober eine feine Dame, die Braut vom Herrn Ritter! Na. so was, da können Sie mächtig stolz darauf sein. Na, über haupt — der Herr Ritter, das ist einer, der hat was in sich. So ein richtiger feiner Herr — kein bißct>en Stolz dabei. Und einen harten Taler hat er mir auch wieder geschenkt.' Frau Ritter strich sinnend über das Tischtuch. .La, Wedlichen, der liebe Gott mag alles gut machen. U«ü» hier, den übrigen Kuchen, den neh

men Sie für sich und ihre Tochter mit, Wedlichen, weil doch heute so ein großer Festtag für mich ist/ „Na. ich danke auch schön. Frau Ritter. Sie mei nen es gut mit unsereinem, weil Sie wissen, wie es armen Leuten ums Herz ist/ Damit packte die Wedlichen strahlend den Kuchen ein. Ritter und seine Braut saßen sich inzwischen schweigend eine Weile gegenüber. Er hatte die elek trische Lampe angedreht und sah nun unverwandt in Fees ernstes, sinnendes Gesicht. Zuweilen auch huschte es wie ein Lächeln

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 12
Date: 20.07.1921
Physical description: 12
hat sie aus ihrem geschäftlichen Bildungsgangs in ihrem öugcnd!<rufe schon verlernt, respektive nie gelernt. Jene Eltern geben sich einem großen Irrtum hin, die da glauben, das alles werde mit der Zeit schon Sans Ritter und seine Frau. Original-Roman von H. Eourths-Mahler. <4. Fortsetzung.) Nachdem Hans dann die Realschule mit vorzüg lichen Zeugnissen verlassen hatte, kam er zu einem «einen Bankier in die Lehre. Dieser erkannte bald die hervorragende Begabung des jungen Man nes und verschaffte ihm nach beendeter Lehrzeit kme

und nahm diese vtelluiig an. Sein Vermögen vermehrte er durch kluges, vor sichtiges Handeln. Sein großer Fleiß, seine emi- «Us Tüchtigkeit, brachten ihn schließlich als Di rektor an die Spitze seiner Bank. Dann kaufte er eines Tages, als er zum Besuch I Mer Nutter wieder, einmal in seiner Vaterstadt ein großes, weites Wiesengelände für billi- S s Geld. Kurze Zeit darauf wurde dieses Ge- _. , dem Hans Ritter fast sein ganzes Ver- ogsn angelegt hatte, zu industriellen Zwecken ge bucht. Hans Ritter

er nicht. Er wurd» von vielen Müttern und heiratsfähigen Töchtern mit begehrlichen Blicken betrachtet: es gab viele junge Dam-n, die gern Herrin in Villa Ritter ge worden wären. Lorchen und Bärbchen flogen im Tanz dahin — und Hans Ritter verlieh den Saal. Am Ausgang desselben, der zu den Nebenzim mern führte, streifte eine schlanke, weißgekleidete Mädchen^estalt an ihm vorüber — Felicitas Wendland. Ihr duftiges Spitzenkleid verfing sich In einer. abstehenden Klammer des schönen Brillantringes, ' den Hans Ritter

als einzigen Schmuck trug. Ein feines Spitzenfädchen blieb in der goldenen Klam mer hängen und fesselte die beiden Menschen einen Augenblick aneinander. Mit einer Entschuldigung löste Hans Ritter be hutsam das zarte Gewebe aus der Gefangenschaft und sah bittend in die braunen, sonnig leuchtenden Mädchenaugen. Ein Lächeln huschte um den Mund der jungen Dame. „Es hat nichts zu sagen. Herr Ritter, ich bin ohn» Schaden davongekommen, wie ich sehe. Im übrigen hätte ich selbst auf mein Kleid achten müssen,' sagt

' sie freundlich. Hans Ritter sah mit einem eigentümlichen Blick in das reizende Mädchengesicht. Ein seltsames Ge fühl hatte ihn durchrieselt, als er den Stoff ihies Kleides festhielt und dabei zufällig mit ihren Hän den zusammenstreifte. Ganz dicht mußte sie eine

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 8
Date: 03.04.1918
Physical description: 8
Seite 6 Mittwoch, den 3. April. ISIS Einwohnern noch eine letzte Zuflucht sein könnte. Das bis dahin wilde Ländchen erblühte unter den weisen Verwaltungen des Ordens rasch, so daß König Andreas der Zweite er staunt über Ackerbau, Handel und Gewerbe dieses Gebietes sich sehr lobend äußerte. Der Bischof von Siebenbürgen nennt die Ritter fromme Männer, die nur für Gott kämpfen und erteilt ihnen das Recht, den Zehnt zu er heben und für die dortigen Kirchen selbst Geist liche anzustellen. Somit

schien einmal alles recht gm zu ge hen. Doch gar bald sollte es anders kommen. Am Hofe des schwachen Königs hatte der Or den eine starke Partei gegen sich, deren Seele der Kronprinz Bela war. Diese Partei haß te die Deutschen und bemühte sich, die Ritter wieder zu verdrängen. Leider konnten sie in ihrem Bestreben gegen den Orden auch be gründete Klagen vorbingen. Die Ritter hatten nämlich gegen ihr Versprechen gemauerte Städte und Burgen angelegt, eigene Münzen geprägt und so in mehreren notwendigen

Ver waltungsdingen sich verfehlt. Auch erweiterten sie fortwährend die Grenzen ihres Gebietes gegen die walachrsche Donau hin und kamen so zu einer für Ungarn mcht mehr unbedenklichen Kraft. Der König gab daher dem Drängen der deutschfeindlichen Adelspartei nach, widerrief 1221 die Schenkung an die Deutsch-Ritter und forderte dieselben auf, das Land zu verlassen. Papst Honorrus der Dritte und die hl. Elisa beth vermochten Andreas nochmals umzustim men. Durch eine Schenkung setzte

kirchlichen Schütz zu ge - nießen. Der Papst nahm das Ordensland als Geschenk an für den hl. Petrus und die römi sche Kirche. Mir diesem Schritte aber hatte der Hoch meister in Ungarn alles verdorben. Der König, ehedem schon mißtrauisch gemacht, wurde äu ßerst verstimmt und die Feinde der Deutschen hatten jetzt leichtes Spiel, zumal die Ritter im Aiünzrecht sich iwchmals vergangen hatten. Voll Unwillen widerrief Andreas II. 1225 aber mals seine Schenkung und zwar diesmal ganz unabänderlich. Die Ritter

wandten sich nochmals an den Papst um Vermittlung: doch es half nichts mehr. Im Frühling sandte der König ein star - kes Heer ins Bergland. Kampflos überließen ihnen die Ritter die Burgen, um nicht durch Waffentrotz die Sache beim König noch schlim mer zu machen, als sie schon war. Doch für den Orden blieb das Burzenlartd verloren und es half kein Bann und Interdikt mehr, welche der Papst über Ungarn verhängte. War auch dem Deutsch-Ritterorden in die sem Winkel des Ungarreiches eine bleibende Stätte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 20
Date: 20.08.1921
Physical description: 20
er doch, daß es noch viele Stun den gab. da ihr Herz noch zuckte unter vergangenem Leid. So schnell ergab sich eine Fee einer neuen Lie be nicht! Ein einziger Moment konte ihn wieder weit von feinem Ziel entfernen, wenn er nicht seiner selbst sicher blieb. Schneller, ehe sie es gedacht, war die Zeit verstri chen und eines Tages befanden sie sich auf derHeim- reise. i S, Kapitel. Hans Ritter hatte auf Fees Wunsch seiner Haus- hölterin gesagt, daß seine Frau in Zukunft dem Haushalt selbst vorstehen würde. Die alte Dame

hatte sich ohnedies bald zur Ruhe setzen wollen, da pe sich so viel erspart hatte, um von ihren Zinsen leben zu können. Hans Ritter hatte sie gebeten, iseine Rückkehr von der Hochzeitsreise abzuwarten «nd dann noch einige Wochen zu bleiben, um sei- »er jungen Frau zu helfen, sich einzugewöhnen. Drau Haller hatte sich gern dazu bereit erklärt, zu- «ml Ritter ihr eine ansehnliche Abfindungssumme versprochen hatte. So war in Villa Ritter alles aufs beste zum Empfang der jungen Herrin vorbereitet. Die neu für Fee

eingerichteten Zimmer waren längst fertig. Die Hofrätin hatte es sich nicht nehmen lassen, Villa Ritter während der Abwesenheit des jungen Paares verschiedene Besuche abzustatten. Sie tat sich gern ein wenig wichtig und fiel der Haushäl terin. Frau Haller, mit ihren fortwirkenden Aen- derungsgelüften auf die Nerven. Einmal wollte sie Fees Sachen so und das arckere Mal anders unter gebracht haben. Und wenn das dritte Mal Lorchen und Bärbchen dazu kamen, dann hatten diese wie der eine andere Ansicht. Frau

Haller ordnete schließlich resolut alles nach eigenem Ermessen und sagte der Hofrätin ruhig, die junge gnädige »Frau würde später wohl dies und jenes nach ihren eigenen Wünschen ändern. Die Hosrätin wollte jedensalls in Villa Ritter schon jetzt festen Fuß fassen; sie spielte sich der Die nerschaft gegenüber <mf, als sei sie mindestens die Schwiegermutter des Herrn Ritter. Sie wollte doch auch etwas von Fees reicher Heirat profitieren, da diese Partie ihren Töchtern entgangen war. Als die Stunde

salbungsvolle Wort« ein. Es war „schauerlich' nach Hans Ritters An sicht. Frau Haller hielt sich mit der Dienerschaft be scheiden im Hintergrund. Hans Ritter entführte schließlich kurz entschlos sen seine Frau dem schwatzhaften Trio und trat mit ihr zu Frau Haller heran, um sie mit ihr bekannt zumachen. ^ Zum Erstaunen und zur leisen Empörung der Hofrätin plauderte das junge Paar entschieden «lebhafter und interessierter mit der Haushältenn, als mit ihr und ihren Töchtern. Die Empörung steigerte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 8 of 12
Date: 26.08.1917
Physical description: 12
der Leiche nach Bruneck findet am 22. August statt. Wien, 20. August 1917. Die tiestrauernde Gattin Amalie Pruner auch im Namen ihrer Kinder. 34 begab sich an der Spitze von fünf bewaffneten Männern nach dem Eingänge der unterirdischen Wohnung. Bald kehrte er mit dem alten Ritter von Plougomar zurück, der bei dem Anblicke der vielen Bewaffneten bestürzt aufblickte. „Herr von Plougomar/' sagte der Ritter in der schwarzen Rüstung zu Raoul, „schwört mir bei Eurer Ehre als Edelmann

, dessen schweres Tor mit einem ge waltigen Schläge zugeworfen wurde. Zwei Diener gingen mit Fackeln voran. Raoul, dem man das Tuch von den Augen genommen hatte, stieg ab, ergriff seinen Vater am Arme und folgte dem schwarzen Ritter, der sie nach' einem großen Gemache führte, wo ein Helles Feuer im Herde flammte. Das 35 Abendessen wurde aufgetragen und als das Essen ver zehrt wahr, sagte der Ritter zu Raoul: „Morgen vor dem Abend gebe ich Euch Euer Wort zurück. Bis dahin habe ich Euer Ehrenwort

, daß Ihr keinen Versuch. macht, mit Eurem Vater die Fluchr zu ergreifen. Ich glaube an Eure Unschuld und vertrau' Eurem Worte.' 7. Am folgenden Tage gegen zehn Uhr brachte ein Diener für Raoul und seinen Vater Kleider ähnlich den jenigen, welche die Ritter jener Zeit unter ihrer Waffen rüstung trugen. Zwei Diener halsen schweigend dem al ten Ritter und seinem Sohne, und sobald dieser ge kleidet war, erhielt er einen Besuch von dem Gesandten des englischen Königs. „Folgt mir,' befahl dieser. . Raoul und sein Vater

begaben sich auf den Hof, wo man sie zu Pferde steigen ließ. Sechs gewappnete Ritter umringten sie und man ritt hinaus, während der. Ritter in dem schwarzen Harnisch an der Spitze ritt. Mit steigernder Verwunderung blickte Raoul um sich; er glaubte die Straßen von Rennes zu erkennen. Nach etwa zehn Minuten kam er an ein großes Feld, das mit Zelten geschmückt war, ein Tor öffnete sich, alle stie gen ab und die beiden Ritter von Plougomar folgten von neuem ihrem geheimnisvollen Führer. Bald gelangten

sie in einem Raum, der durch zwer prachtvolle Vorhänge abgeschlossen war, wo zwei Helle- bardrere, mit dem Wappen der Bretagne auf dem Leib rocke, die Wacht hielten. Auf ein Zeichen des schwarzen Ritters schoben sie die Vorhänge beiseite. „Ihr seid jetzt zu Rennes, bei dem Herzog der Bre tagne,' sagte der Ritter zu Raoul. „Meine Sendung ist beendet, ich gebe Euch Euer Wort und Eure Freiheit zurück. Gott behüte Euch!' Raoul und sein Vater befanden sich inmitten eines von Tribünen umgebenen Raumes. Auf einer Erhö-

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 05.08.1921
Physical description: 8
Angelegenheit aus: die der Wiederinstandset zung der Akkumulatorenbatterien derStraßenbahn, deren Bleiplatten während des Krieges bekanntlich reqiiir!ert,wurden, so daß dir Betrieb der Straßen bahn schon feit Jahren mit Hilfe beider Umformer av°r? ''t erbeten morgen muß. ßanz Ritter und seine Fron. Original-Roman von H. Cou rths - Mahler. ll?. Fortsetzung.) Er führte sie auf ihren Wunsch In die Garderobe und legte ihr den Mantel um die Schultern. Sorg- uch geleitete er sie dann zum Wogen, hob

sie hin ein und verabschiedete sich von Fee, von der Hof- ratin und von ihren Töchtern. Der Hofrat mußte ?u?uß gehen. Hans bot ihm aber einen Platz in seinem Wagen an, den der alte Herr erfreut an- Nahm. »Man ist nicht mehr der Jüngste, mein lieber Herr Ritter, und der Weg nach unserer Behausung >st nicht kurz. Außerdem ist es scheußlich kalt, und ich bin Ihnen sehr dankbar, daß Sie mich mitneh» wen wollen.' sagte er lächelnd und lehnte sich be- Mi'ch in die weichen Polster. ^ie hatten nicht mehr Platz in dem Wagen

der vameri?' fragte Ritter höflich. Der alte Herr lachte gutmütig. «Nun, wenn so vier Damenballkleider eine vroschke füllen — so ist kaum noch Platz für eine Stecknadel, trotz der praktischen, engen Damenmo den. Gott behüte uns vor Krinolinen! Ja, was ich Akn wollte — seit Fee wieder mit ausgeht, muß «h aus den Platz im Wagen verzichten. Wer ich e es gern für sie — sie ist ein so liebes, goldiges «eichopf. Unter uns, mein Neber Herr Ritter, ich lleue mich, daß das Kind bald aus dem Hause ^cht

vor dem Krie- I ge. da das Kabel — und ebenso auch die Freilei- „Jch danke Ihnen für diesen Wink, Herr Hofrat, den ich befolgen werde.' ..Nun, nun — ich will nichts gesagt haben,' wehrte der alte Herr erschrocken ab. Ritter lächelte. „Nein, nein — ich betrachte Ihre Worte als ein Zeichen Ihres Vertrauens und nehme sie unter Diskretion.' „Also gut. — In Ihrem Wagen fährt es sich wunderschön — Fee macht keinen schlechten Tausch, wenn sie den vierten Platz in der Mietdrofchke mir wieder überläßt und dafür

den behaglichen Platz in Ihrem Wagen einnimmt.' S. Kapitel. Am nächsten Tage, als Hans Ritter im Salon der Hofrätin dieser und Fee gegenüber saß, ging er kurz entschlossen, wie es seine Art war. auf sein Ziel los. Das, was ihm der Hvfrat gestern auf der Heimfahrt zu verstehen gegeben hatte, war wohl von ihm beherzigt worden. Es entsprach auch sei nen eigenen Wünschen die Hochzeit nicht lange hin auszuschieben. Cr dachte dabei weniger an sich, als an Fee. Er erkannte klar, daß Fee hier im Hause

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 12
Date: 03.08.1921
Physical description: 12
aus dem Sowjetreiche. Die aus seiner siebenwöchigen Heimreise gemachten Be obachtungen stimmen mit den Zeitungsberichten über die trostlose Lage in Ruhland überein. Aus der Strecke von Omsk über Jekaterinosiaw nach Petersburg kamen wiederholt Männer. Frauen und Kinder, sogar Soldaten an die Waggons, um Lwt zu betteln. In Jekaterinenburg konnten die Heimkehrer nur durch Brot zur Weiterfahrt bewe- Sm» Ritter uns feine Frau. Vnginal-Roman von h. Courths-Mahler. <15. Fortsetzung.) ..Mir war das, aas du eben sagtest

, jedenfalls sehr interessant. Ellen.' antwortete Fee, und sie empfand fast grausame Befriedigung darüber, daß Forst diese Situation unangenehm war. ..Du hast natürlich keine so lange Prüfungszeit durchmachen müssen, liebe Fee. Dir konnte niemand die Einwilligung zur Verlobung vorenthalten.' ins Ellen fort. „Und für deinen Verwbten — ach. !ür den gibt es überhaupt kein Hindernis. Papa lagt immer: Hans Ritter meistert das Leben wie «n gut dressierter Gaul, dem kein Hindernis zu hoch, kein Graben zu breit

ist.' Ritter verbeugte sich lächelnd. „hoffentlich gereicht mir der Ausspruch Ihres Herrn Vaters nicht zur Unehre, mein gnädiges Fräulein!' Ellen schüttelte energisch den Kops. -L nein — im Gegenteil, ich bewundere solche Manner, wie Sie einer sind, Herr Ritter. Wir Mvachen Frauen lassen uns nur zu gern von männlicher Stärke und Kühnheit imponieren. Gelt, — «ir haben in der Pension immer von sol» Wn Helden geschwärmt?' und brachte schnell ein anderes The- N°ch einer Weile fragte Ellen lebhast

und ksumssss tür tMWeii. üpMite. iiköte, veMeiize uvö Weriasm j«ctsr tili »Uo tuclusriivv. ^.rislckliildv «rtsilr äor »drso»ivilicli» Vsrtrvtor tlir Italien Ltg LoUviuollsI, ?!» k»l»d«»ok?>t«IU 7, MrüivssUessa iüLktioakrv«rwgb»r Termin ist noch nicht festgesetzt, mein gnädiges Fräulein.' kam ihr Ritter zu Hilfe. ,.O, der unsere ist bereits festgesetzt. Wir heiraten anfangs März und machen dann eine Hochzeitsreife nach dem Süden. Bis nach Kairo wollen wir rei sen. Wir haben uns schon alles ausgemalt, Harry

und ich. Da wir uns zu gleicher Zeit verlobt haben, fände ich es reizend, wenn wir auch zu gleicher Zeit Hochzeit hielten.' plauderte Ellen, sich innig an ih ren Verlobten schmiegend, der über diese ostenta tive Vertraulichkeit entschieden verlegen war. Er stand überhaupt wie auf Kohlen und suchte schon krampfhaft nach einem Vorwand, sich mit Ellen entfernen zu können. Fee wußte nicht, was sie aus Ellens Worte er widern sollte, und wieder war es Ritter, der ihr über die Situation hinweghalf. ..Das geht auf keinen Fall

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 18.07.1912
Physical description: 8
zum Verbrauche, mus; daher aus kleinere Gebinde gefüllt und diese wieder bezeichnet werden. Anf diese Weise wird der Keller dieses Mannes sehr bald das Aussehen bekommen, als ob dort überhaupt nur Tresterweiu vorhanden Der Ritter von Altenburg. Erzählung von Walsried. Von vielen alten Burgen im Tirvlerlande, be sonders in Teutschsüdtirol, weiß mau gar uicht ein mal mehr den Platz, wo sie gestanden. Sie sind ver schwunden, uud nur mehr Mutmaszungen gehen noch um von ihrer einstigen Stätte. Eine solche Burg

, die nur mehr in Urkunden fortlebt, ist das Schlos; -lltcnburg, nordwestlich von Greisensteiu. Tas war vor mehr als 7») Jahreu eiu Jagd schloß der Grafen von Ebpan. Hier hatten dieselben ihre treuen Vasallen, gewöhnlich räuberische, unbän dige Recken, die gleich geld- uud raubsüchtig waren, wie sie selber. Ums Jahr l I7«> sas; ein solcher anf Altenburg, »amens Tietmar. Tas war eiu alter, graubärtiger Kampe mit wüste», verwetterten Zügen, ein Mann, der in der ganzen Umgegend als der „wilde Ritter' bekannt

war. Beata, seine Gemahlin, war eine noch jugendliche Tanie, voll von Herzensgute, mit der aber der Ritter nichts weniger als gut war. Tie Frau war ibm. obwohl schön nnd anmutig, schon erhalb verhaßt, weil sie fromm war. mit dem wil- cn Leben ihres Gemahls nicht einverstanden war. und weil ste ihn vst kniefällig bat, er möge doch ein mal ein anderer werden nnd sein wildes Treiben allen. Und das wollte der Ritter nicht, und wenn er es ihr auch an manchem Tage verhieß, am nächsten Smg

» kniete ne dann vor dem Bilde des Gekreuzigten, das in ihrer Kam mer hing. Toch, das dnrfte der Ritter nicht missen, uud wenn er sie betend fand, dann hatte es der Scheltworte kein Ende. Es war im Frühling des Jahres llll.^lnch um das hochgelegene Schlos; Altenburg war der Lenz schon eingekehrt, der Schnee war verschwunden, die Wiesen grüureu, Veilchen, Primeln lind Maßliebchen blühten, die Vögel sangen nm die Wette, und laue, schmeichelnde Lüste wehren heraus vom Süd. Beata sas; droben

nachts Beara kniete immer noch. ?a kam der Ritter. Sie gewahrte ihn nicht, sie hörte nicht seinen schweren Schritt. Endlich ging die Türe auf uud der wilde Recke stürmte ins Zimmer. ..Was, du lierest wieder schrie er wild, indem er funkelnde» Anges und zornbebend das Zchwert aus der Scheide riß und es durch die Luft schwang, und oh Graus! es sauste auf das Hauvt Beatas nie der. die blutüberströmt auf deu Bodeu stürzte Zie war in wenigen Augenblicken eine Leiche. ?er wilde Ritter aber rannte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 12.09.1917
Physical description: 8
ging ein Ädelsthing der Ritter und Edlen des Lm der in Frc des, welcher die Satzung der Adels- und Ritterschaft z Friedr beraten beauftragt war. Am Erchtag nach St. Aegydi Löwen, dl tag begann die Beratung der Landstände, vorher ade Löwe stra würde ein glänzendes Fest der Ritter abgehalten, x in empfin! dem auch die Unedlen aus den Reihen der Landständ Nachbar v geladen waren und wobei selbst für das niedere U für allerlei Belustigung und erheiternde Kurzweil Eoi ^ ^ ge getragen erschien

den »° Ii- Uber °l- „uugunlche' W° n->, konnten nickt- BÄrose, „ bezeichnet waren, wurden s>- um du den. Dem »w'der ,d°- -><-«- L°. Fünff°che des ursprünglich t° sÄuwche- Weh. s S«« ^nd s ^b>-°r!°uft Merglänz Mer auch tm. So ri mantel P, ious kohlsij I roten Bui Schild. Das l Ritter un! , Der! 'Zugend d seine Geo worden i! unter den der Fuße hatte. E Zügen, aii einem Fe zeheimni- war. Am Morgen des Aegyditag fand in prunkende Aufzug der Kirchgang der Edlen statt, der an sich alle! schon ein derart

farbenprächtiges Bild zeigte, wie i selbst in der reichen, an Glanz und Schönheit gewohn ten Stadt etwas Neues, nie Gesehenes war. A Fratres minores am oberen Stadtturm neben de Wangergaffe hatten ihren einst von den Tempelherr« erbauten großen gothifchen Rittersaal für die Adels Versammlung zur Verfügung gestellt und von hier M! bewegte sich unter dem Vorantritt der Herolde m. . „ Tubenbläser der Zug der von Pagen, Schildträgern und lmg in Pl Reisigen umgebenen Ritter und Edlen zur Kirche w Arragonn heiligen

Nikolaus. Das aus den Ruinen der vorange- der seiner gangenen vernichtenden Brände wieder neu erstandene oder Rud Bauzane war festlich geschmückt. In den vom Ritter- dete, der zug berührten Gassen, besonders in der schönen breite» zen die I Silbergasse, trugen die hochgiebeligen, türme- und ken und ^ zinnengekrönten Häuser und Paläste der großen Kauf herren reiche Zier. Aus dem fernen Orient stammen de, in seltsamen Mustern gewebte Teppiche und bunl- seidene Tücher hingen herab von den Fenstern

und Hofmeister in Tirol, Heinrich von Rottenburg und der Sekretär des Landesfürsten, Haw von Northeim, der Sernteiner, begleiteten, die, wie alle nun folgenden Ritter und Edlen, in schimmernder Wehr gerüstet und gewappnet, und hoch zu Roß erschienen waren. Ihnen voraus wurde das in leuchtendem Bro kat gewebte Panier Herzog' Friedrichs getragen, wel ches, als Hüter, die vier Freisassen von Goldegg, l'äM schlanke Mannen, mit blondem Bart und blauen Augen, mit dem unversorgt getragenen, blanken Schwert

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 20
Date: 03.09.1921
Physical description: 20
ersehnt« Wiedersehen gefeiert. Möge e« vielem Braven in Zukunft recht gut gehen. Forst hatte bei Ritter Erscheinen Fee» Hand kraftlos aus der seinen gleiten lassen. Ritter trat dicht an ihn heran. „Haben Sie nicht gehört, Herr Leutnant? Meine Frau dankt für Ihre Begleitung', sagte er schnei dend. Forst trat unwillkürlich zurück. Ritter folgte ihm. „Ich weih, welch wenig ruhmliche Roll« Sie im Leben meiner Frau gespielt haben, Herr Leutnant Forst! Zweimal habe ich bereits bemerkt, daß Sie Meiner Frau

sorgsam aus seinen Arm und führte sie fort. „Es war doch gut, daß ich auf den Gedanken kam, dich abzuholen, sagte er gaiy ruhig, um ihr die Fassung wiederzugeben. Er fühlte, daß sie am ganzen Körper zitterte und wußte, daß sie sehr erregt war, obwohl er den rech ten Grund zu ihrer Aufregung nicht erriet. Es war nicht da» erstemal, daß Hans Ritter, von «Marer BesorgM» erfüllt, Fee entgegenkam, wenn sio bei Ellen gewesei» war. Daran hatte fie vorhin, während der Szene mit Forst, in ihrer Aufregung

und mit glanzlosen Augen dem Ehepaar nachgestarrt, ^ Ein Chaos von Gefühlen tobte w feiner Brust, Fee verachtete ihn — liebte wohl ihren Gatten — ^ der wußte um das, wie es zwischen Fee und ihm Z gewesen war — also hatte sie es ihm gebeichtet. M Und nun schritten sie beide dahin. — Arm in Arm W — und er stand hier, wie ein Geächteter, wie ein A Verurteilter. Nur aus Rücksicht auf seine kranke M Frau hatte es Ritter nicht zu einem Eklat kommen W lassen — um Ellens Leben nicht zu gefährden. W Ellens Leben

, was zwischen ihm W und ihr gewesen war. Er hatte wie ein gemaßre- W gelter Schuljunge vor Ritter gestanden und hat!« W sich solche Worte sagen lassen müssen! W Er muhte gar noch froh sein, daß Ritter einen W Skandal vermieden hatte — Ellens wegen. Er W knirschte mit den Zähnen und ging langsam, mit II schweren Schritten heim. M Aber er war jetzt nicht imstande, Ellen auszusu- W chen und mit ihr zu sprechen. In fürchterlicher W Stimmung zog er sich in sein Zimmer zurück und W warf sich in einen Sessel. Den Kopf aufgestützt, W starrte er mit düsteren Augen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 22.08.1921
Physical description: 8
einen Verglich anzubahnen und die Zurückziehung des Wiener Antrages zu ermZglichen. Doch blieb der Hauptcmsschuß auf seinem Standpunkt. Es ist den Oesterreichern gut anzurechnen, wenn sie trotzdem ihre Ruhe und Besonnenheit bewahrten und im Inte>-?sse de? V.-reines nach neuerlichen Beratungen Hans Ritter «nd seine Frau. Original-Roman von H. Courths-Mahler. lSV. Fortsetzung.? Seine Stimme Nanz auch j?tzt wieder so ruhig and gelassen, daß Fee keinerlei Bewegung an ihm spürte. In dem Bemühen, ruhig zu scheinen

, zeigte « sich fast immer kalt und ungerührt. Fee aber mußte immer wieder grübeln über die großen Widersprüche in seinem Wesen, das ihr täg- ^ neue Rätsel aufgab. Immer wieder befrem dete sie das kalte, fast schroffe Wesen, das er stets hervorkehrte, wenn sie einmal glaubte, ihm naher, Zukommen. 1V. Kapitel. Am nächsten Morgen verabschiedete sich Hans Ritter gleich nach dem Frühstück von seiner Frau, seinen Geschäften nachzugehen. Es war ein schöner, warmer Maientag. Ueber Nacht war ein warmer Regen

niedergegangen und win schien es, als käme das frische Grün zusehends hervorgeschossen. Der große, wohlgepflegte Gar ten. der Villa Ritter von allen Seiten umgab, bot m diesem jungen Blätter- und Blütenschmuck einen reizvollen Anblick. , Ree sah ihrem Gatten nach, wie er über den kies- vestreuten Weg zur Gartenpforte schritt, wo das »Ü!? b^lt. Unbewußt freute sie sich an seiner auf echten. schlanken Gestalt, an seinen elastischen Be rgungen; er hatte seinen Körper in der Gewalt wie sein ganzes Wesen

oder sie in die Körbe zu packen. Auf der Schwelle der Küchen tür aber stand neben „der Wedlichen' Fees Schwie germutter in einem schlichten, grauen Wollkleid, das mit einer großen Schürze bedeckt war. Sie handigte soeben der letzten der Frauen einen Topf ein, aus dem ein kräftiger Dust emporstieg. Als die schlanke, vornehm gekleidete, junge Frau den Hausflur betrat, schauten aller Augen nach ihr hin. Auch Frau Anna Ritter erblickte ihre St^vie- aertochter und stiek einen Freudenschrei aus das Führer- und alpine

. Die Festsetzung der Gebühren bleibt den Sektionen überlassen Als Ort der nächsten Hauptversammlung wurde Bayreuth gewählt. Damit war die Tagesord nung erschöpft. .Mein Töchterchen!' rief sie. mit frohem Leuch ten ihrer stahlblauen Augen. Und behend lief sie auf Fee zu, die sie umarmte und küßte. Die Frauen staunten mit großen Augen. Frau Anna Ritter wandte sich ihnen lachend zu. „Nun trollt euch nur. daß ihr heim kommt, sonst wird das Essen kalt.' schalt sie gutmütig, und die Wedlichen drängte die Frauen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 8 of 8
Date: 07.06.1904
Physical description: 8
k>lackscklasever!c, 6s» über 6eo der- reitixen personalstand 6er österreickiscken ^delzgescblecbter (eimackerXdel un6 Ritter»tan6) /^uksckluss geben vürde, denn das seit etva drei lakren im Deutscken Reicks erscbeinende xenealogisccke l'asckenbuck sckiliezzt österreickiscüie Ocsckileckter prognunmäzsie sn». Das kedürknis, diesen empsindlicben Mangel auk dem Oebiete 6er xeoealogisckoi Literatur ?u beseitigen und damit 6er <Ze5ckickte uo6 ikren ttilfsviszenzckMea eines Dienst 2U erveisen, v»r 6ie Versnisssun

, 6a nur dann der gevünsckte drkolg möglick ist, un6 6ie so kükibare l.üclte in 6er l.!tersnir über den vatcrländiscken ^del una seine Oesckickteausgefüllt verrlen Icann. vr. LSosrS lZaston Lrak rSttickk v. ?ettenegg n. ic. virU. Oekeimer I?at nn6 Kämmerer, lZross-Kavitvlar 6e» k. Deutscken ^ltteror6au, Präsident der Ic. k. keraldiscken Ocsellsckskt .^dler- (Vien) Vorsitzender. XlkreS Ritter ^ntliov^ v. AegeQkelck t. ». lr. Kämmerer, Naus-, ttok- un6 Staats ^rckivs-Kouripdt (Vleo) Vorsitzender »Stell Vertreter. Or. Xsrl

^vsserer, lc. lc. prokessor a. D. (Vien); l>r. 7o»et Ritter v. S»ue»» ic. >c. Ober-k'inanrrat i. ki. (Wien); klültpp ?relkerr v.LUttersckorS, lc. u. k. Ober- lieutenant i. k?. (l.in?); vr. Sertdolck Lrettkol?, I^n^esarckivar von Aläkren (grünn): lodsan ?relberr Dobrienalc^ v. vobr-eiütL» k. u. lc. virkl. Oekeimer liat una Kämmerer, Mitglied des österr. Nerrenkauses (Scklov Lkotebor); v. Ooerr» <ZrossgrunddesIt?er tSmilkau): L/Srf v. «äS»6?sr, lc. u. lc. I'rucksesz, Nau»- No?- und Staatssrckivar (Wien

); Vilctor ?reiberr v. SsnSe1-«s»ett!. lc. u. lc. Üderst i. k., XrcKivXekerent des Museums ?ranc. Carol. (l-in?): Xarl Inarns von Stervexg. Ic. k. St-,t«Iiatterei-Kon-ipist (Innsbruck); Ritter Iskscd, vor» ^srtendorst» I-andes-irckivar (Klagenkurt) ? LignulnS v. tLrixp vnS ?runkerg. I'iroler l.an6mann, Sekretär 6es l.an6es-Kulturrates kür 1°irol llnnsbruck); Dr. ^lkre6 l.ore»2. Koniepts-?raktikant 6er lc. lc. statistiscken Zentral-Kommission (Wienj; Dr. ^rnolck Ritter Iivsckiri v. Lbengreutd

. Ic. lc. 0. ö vniversitäts-prokessor (Qrszc); Dr. Osksr ?reUierr v. klitt»» lc. u. lc. liaus-, ttok- un6 Staats-^rckivs- Kon?ipist (Wien); vr. äatm» v. lc. lc. verirkskauptmann (Wien): »ans Ritter v. Rainer 20 Ksrdack» lc. lc. I^ndesregierungs-Sekretär (Klagenkurt); I-liüvtz SclUvi? v. Lcbivi^botkeli. lc. lc. Verirlcz-Kommissär i. R- (<uörz!): vr. Hermsrui Ritter v. LcbriUerO 20 Sclirsttendoke»» lc. lc. 0. ü. ?rokessor an der ttocksckule kür öodenkulwr (Vien): ^vxvst 8«ll^ielc» lc. lc. Sckulrat i. k., virkl. Mitglied

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 18.08.1921
Physical description: 8
beträgt: 15 Prozent bei Einkommen von ZlM bis einschließlich 5200 Lire; 20 Prozent bei Saus Ritter >md keine Frau. Hriginal-Roman von H. Courths - Mahler. 'L7. Fortsetzung.) Da wandte sie sich brüsk von ihm ab und schritt zurück in das Zimmer, das sie eben verlassen hatte. Sie wollte den Saal auf der anderen Seite ver lassen. Kaum war sie jedoch über die Schwelle getreten, da kam Hans Ritter ihr aus dem Saal entgegen, als wäre er gerufen worden Fee flog auf ihn zu. «Bitte, bringe

Luft. Sie drückte seinen Arm. „Mein armer, armer Schatz. Warte, ich gebe dir eine von den Aspirintabletten, die ich immer bei mir habe. Die nimmst du — gleich wird das böse Kopfweh verschwunden sein.' Er ergab sich kn sein Schicksal und nahm die Tablette. Ritter hatte seine jung« Frau bis zur Treppe ge führt. Dort löste Fee ihre Hand aus seinem Ann. ,Hch danke dir für dein Geleit — nun finde ich mich selbst zurecht.' Er küßte ihr die Hand und trat zurück. „In einer Stunde

werde ich dich hier erwarten.' „Ich werde pünktlich sein,' antwortete sie leise und stieg die Treppe empor. Er sah ihr nach, bis sie verschwunden war. als wolle er sich das Bild des bräutlichen Weibe» fest einprägen. Sie sah nicht nach ihm zurück. S. Kapttek. Auf dem Bahnhof ging Frau Anna Ritter, Hans Ritters Mutter, wartend vor dem Zuge auf und nieder, der ihren Sohn und dessen junge Frau ent führen sollte. Sie trug wieder das schwarze Seidenkleid, den langen, schwarzen Tuchmantel und den kleinen, schwarzen Hut und sah

vom 11. bi» 15 September statt. Die Trentiner wollen dabei „über die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung der österr. Gewerbegesetze in den neuen Provinzen' sprechen. geben hatte und vor dem reservierten Abteil aus weitere Befehle seines Herrn wartete. Erst kurz vor Abgang des Zuges kam das jung« Paar an. Frau Ritter schritt ihm «ntgexen und faßte beider Hände. ,Lch wollte euch gern meinen Segen mit auf den Weg geben, meine Kinder. Nun reist mit Gott und kehrt glücklich und gesund wieder heim,' sagte sie innig. Fee

? Das Ist hübsch von dir,' sagte Fran Ritter lächelnd und streichelte Fees Hand. „Nun, ich habe euer Ehrenfest auch gefeiert, ganz still für mich, ich war in Gedanken nur bei euch. Aber nun müßt ihr wohl einsteigen, sonst sährt der Zug ohne euch ab.' Hans Ritter hatte seiner Mutter die Hand ge drückt und war dann schnell an seinen Diener her angetreten. „Ich habe den Wagen draußen warten lassen, Sie sorgen dafür, daß meine Mutter nach Hanse gefahren wird,' faqte er halblaut zu diesem. Fee

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 18.07.1921
Physical description: 8
für eine gesunde Entwicklung fehlen. SäMe- in Schaden wird der neue Tarif vor allem auch unserer Kaufmannschaft und jenen Gewerbszweigen w» Ritter und seine Ära«. Vriginal-Roman von H. Eourths-Mahler. (3. Fortsetzung.) »Aber Fee, sprich doch nicht gleich mm einem Talentl Es ist doch höchstens eine Fingerfertigkeit.'' He lächelte. »Tut, Bärbchen, nennen wir es so. Aber mm «tschuldigt mich, bitte. Ich will dies Festkleid ab äsen und in meinem Zimmer die Spuren meiner Tätigkeit entfernen.- Damit ging sie hinaus

. möchte etwas anderes mit euch besprechen. Ihr M, welche Hoffnung ich auf das morgige Ballfest M. Und ich möchte euch nochmÄs ermahnen, recht Künftig zu sein. Herr Ritter verkehrt nun schon M einem Jahre bei uns; ich weiß ganz bestbmnt. er in keiner sickeren Familie so oft zu Gast« S' als bei uns — ich meine, ohne festliche Anlässe. hat mir seihst gesagt, daß er die Absicht hat. zu Maaten. Mir scheint, er wäre nicht abgeneigt, eine °n euch zur Frau zu nehmen, wenn man es ihm wachen

aber bitten wir nochmals unsere Le ser, uns durch Daten in diesem Kampfe gegen ein wucherisches Jndustriestrauchrittertum zu unterstüt zen. Wir wollen dem Staate geben, was des Staa tes ist — aber nicht der Industrie fette Renten ver schaffen. Schritt zu tun. Also seid klugi Und vor allem kommt einander nicht ins Gehege. Sobald ein« merkt, daß er sich mit der wideren beschäftigt, muß sie sich zurückziehen. Ihr wißt, Ritter ist ein sehr, sehr reicher Mannt Man schätzt ihn als Millionär ein. Ich brauche

euch wohl nicht zu sagen, daß es für uns alle von Borteil wäre, wenn Ritter durch Familienbande an uns gefesselt würde. Ihr seid zwanzig und einundzwanzig Jahre alt, und es wird Zeit, daß ihr euch verheiratet.' Die Schwestern hatten verstohlen gekichert. „Aber Mama! Hans Ritter ist so schrecklich lang weilig, so ernst und gründlich. Es ist schwer, ihn zu fesseln.' meinte Lorchen. „Wenn es leicht wäre, brauchte ich euch nicht erst Verhaltungsmaßregeln zu geben. Aber bedenkt, daß ihr immerhin Chancen habt

!' Damit schloß die Hofrätin ihre Ermahnung. 2. Kapitel. Hans Ritter stahl sich fort au» dem gefelligen Treiben, das in den beide» Feftsälen des Hofrate« Schlüter herrschte. Er konnte lüe großes Gefallen finden an dem bunten Durcheinander einer großen Gesellschaft. In seiner harten, entbehrungsreichen Kindheit und ersten Juaenv war er im Herzen ei» Seite S VHI. Presseskimmen über den Zolltarif. »Deutsche Allgemeine Zeitung' (Nr. 321 vom IL. Juli): ,Ler große politische Einfluß der Industrie, na mentlich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 12
Date: 28.08.1909
Physical description: 12
Gast nahm im Hotel zur „Post' Absteigt quartier und reiste mit Ge folge heute früh nach Bozen weiter. — Unter den Hundstagen die nun auch ihr Ende ge sunden haben, hatten wir nicht besonders zu leiden, denn meistenteils hatten wir bedeckten Himmel und kurze Niederschläge. Die Witterung ist jetzt ziemlich beständig und macht sich dies in einem starken Touristenverkehr sehr bemerk bar. Die Morgen- und Abendtemperatur ist ziemlich kühl. CampigUo, 26. August. (Ritter von Lesterreicher vom Schlag

getroffen.) Der hier sehr angesehene Besitzer der Hotels Grand Hotel „Trents' in Trient, Madonna di Campiglio und Campo Carlo Magno, Ritter von Oesterreicher wurde letzhin hier vom Schlag getroffen. Man ist sehr besorgt um sein Leben: er hat schon das Sprechvermögen verloren. Eppa «,24.August. (Schundliter atur.) Vor kurzer Zeit hielt der begeisterte Preßapostel Hochw. Herr Dietrich in Südtirol eine bedeut same Rede über die Presse. Klar hielt er den ungeheuren Schaden der glaubenS- und sitten losen

Grausamkeit. Mit gespannten, auf das zitternde Volk gerichteten Hackenbüchsen standen etwa hundert Ritter um die Bühne herum und hielten das zudrängende Volk fern. Doch viele der Ritter standen auch unten im Volke und man sah auS ihren Gesichtern, sie miß billigten ganz, WaS oben geschah. „Ata-Hu-Alpa, Znka! — Sonnensohn!' schrie außer sich vor Schmerz der Harahuiku und drängte sich in die votdersien Reihen. Manko knirschte vor Wut. Da trat plötzlich ein Riller zum Harahuiku, eö war Diego. möchte glauben

unaufhaltsam aufs Gerüst hinan, so daß die Balken krachten und Pizarro selbst erbleichte. Doch ein Wink! Freilich hatten cm paar der Ritter, die unten standen, einzelne der Hackenbüchsen weg geschlagen, aber die meisten derselben erdröhnten doch und mit vernichtender Gewalt prasselten die Geschosse in daS arme Volk. Auch Manko sank ge troffen hin. Vom Inka aber hörte man hallend über die ganze Stadt hin: „Hab Dank, mein gutes Volk, für deine Treue! Schon allzuviel Blut ist um mich geflossen! Laß

ein paar der Ritter herbei: „Der Bluthund Pizarro hat nun genug getan. Er ist zwar hin, der Jndianerpfeil barg Gift. Heute Nacht noch mag er sterben. Kommt, gehen wir zu Kaiser Karl V. — Er muß daS Geschlecht der Schweinehirten abberufen. Rodrigo del Almagro soll Vizekönig sein! Er ist bereits voraus nach Spanien!' „Ist, wir gehen mit! Die Greuel sind hier himmelschreiend. Auf nach Spanien um Rodrigo!' Noch am selben Tage wandelten sie mit dem Harabuiku dein Sckiffe ;u.

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 10 of 18
Date: 09.08.1921
Physical description: 18
, damit sie noch etwas länger auf die vornehme, junge Dame blicken tonnte. „Soll ich den Kaffee einschenken. Frau Ritter?' fragte sie diensteifrig. ..Nein, Wedlichen. lassen Sie nur, das mache ich selbst,''antwortete diese. Da zog sich „die Wedlichen' langsam zurück. Hans sah ihr lachend nach. Seine Mutter wollte nun die Tassen stillen, aber Fee kam ihr lächelnd zuvor. „Laß mich das tun, liebe Mutter, bleibe du ruhig sitzen,' sagte sie und bediente mit der ruhigen An mut ihrer Bewegungen erst die alte Frau, dann Hans

und sich. Ritter ließ die Augen nicht von ihr. Es schien ihm ein herrlicher Anblick, wie sie so graziös und selbstverständlich an dem weißgedeckten Tisch han tierte. Es war, als habe sich eine junge Fürstin in das schlichte Stübchen seiner Mutter verirrt, den kleine Raum mit Licht und Sonne erfüllend. Die schlanken, weißen Hände taten ihr Wert so geschickt, daß es eine Lust war, ihnen zuzusehen. Mitten auf dem Tisch stand ein großer Napfkuchen der mit dem wirklich guten Kaffee lieblich um die Wette duftete

ungewohnten Situation zurecht. Sie saß an dem schlichten, sauber gedeckten Tisch, Äs sei sie es gar nicht anders gewöhnt. Ne fand sogar, daß diese KaffeeftmÄe einen gewissen Reiz hatte. Llls sie nach einer Weile noch eine zweite Schnitte Kuchen nahm — sie tot es natürlich, um der Bewir- . tung N>re zu erweisen — atmete Frau Ritter auf und ihr Gesicht bekam einen freudigen Ausdruck. „Schmeckt Nr der Kuchen, Töchterchen?' Fee nickte lächeliÄ. > . „Ganz vorzüglich, Mutter. Ich habe mir darum noch ein zweites

, großes Stück genommen. Du hast ihn sicher selber gebacken, «eil er so köstlich ist.' Frau Ritter nickte strahlend. ,Za, Hans mag ihn immer sehr gem. obwohl er doch jetzt verwöhnt ist, und da hoffte ich, er würde dir auch munden.' Hans Ritter dachte, wie vorzüglich Fee es ver stand, sich die Gunst seiner Mutter durch ihr ganzes Verhalten zu erringen. Er wußte, daß seiner Mutter nun ein Stein vom Herzen gefallen war. Sie hatte sich fo sehr gebangt vor dem ersten Besuch ihrer vor nehmen Schwiegertochter

. Und doch hatte sie diese gern kennen lernen wollen, um selbst prüfen zu kön nen, ob Hans auch eine gute Frau bekam. Frau Ritter wurde nun unbefangen und wärmer und plauderte angeregt mit dem Brautpaar. Einige male hatte sie schon befremdet gelauscht, wenn Hons seine Braut beim Namen rief. Der kam ihr so wun derlich vor. Schließlich faßte sie sich ein Herz und fragte: „Wie nennt dich der Hans immer, mein Töchter« chen? Höre ich recht, sagt er „Fee' zu dir?' „Ja, Mutter.' »Aber das ist doch wohl nicht dein Name, das ist wohl

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 12
Date: 20.07.1921
Physical description: 12
der schöne Kopf mit ' dem üppigen Flechtenschmuck auf ihren klassischen Schultern ruhte! Jetzt zeigte sich ihr Nacken in »vahrhast königlicher Haltung vor einem hochge wachsenen, jungen Offizier mit einem herrlichen Adoniskops. der mit einem Lächeln auf sie zutrat. Hans Ritter wandte sich, wie unangenehm be rührt, ab. Das Lächeln dieses Offiziers schien ihn zu reizen. Er sah noch, wie der Offizier seinen Arm um die schlanke Mädchengestalt legte und mit ihr davontanzte Mit einem finsteren Gesicht

durchschritt Ritter das Nebenzimmer, in dem einige ältere Herren plaudernd beisammen saßen. Er war bekannt in den Räumen der hofrällichen Wohnung und durch schritt schnell mehrere Zimmer. So kam er am Ende der Zimmerreihe in den kleinen Salon der Haus frau, der nur durch eine rotverschleierte Lampe matt erleuchtet wurde. Dieser Salon lag so absei«, daß er hoffen konnte, eine Weile ungestört zu blei ben. Vorsichtig aber ließ er sich ober noch extra in einer der durch die dicken Mauern gebildeten Fen

Mund, der so lieblich lächeln konnte, und die stolz und zugleich gütig blickenden Sonnenaugen — sogar das winzige, braune Mal über dem linken Mundwinkel, der so entzückend weich in dem Oval der Wagen verlief, sah er ganz deutlich vor sich. Die Frau Hofrätin mußte sich getäuscht haben, wenn sie meinte, daß Hans Ritter Felicitas wenig beachtete. Freilich, er sprach selten mit ihr, ober das geschah sicher nicht aus Mangel an Interesse. Vielmehr wollte er durch seine Zurückhaltung sein starkes

Interesse an dieser jungen Dame verbergen. Hans Ritter wußte nicht, daß Felicitas Wend land eine arme, geduldete Verwandte des Hauses war. Er hielt sie für reich und unabhängig und glaubte, sie lebe bei ihren Verwandten, um deren Schutz zu genießen. Er glaubte, wie viele andere Menschen, daß General Wendland ein vermögender Mann gewesen sei, weil dieser ein großes, glän>< zendes Haus geführt hatte. Zum ersten Male hatte Ritter Felicitas Wenv- land an einem Sommermorgen von leuchtender Schönheit gesehen

nach kurzer Zeit gestorben sei. und aber mals ewige Wochen später war ihm Felicitas flich' tig bei einem Besuch von der Hofrätin vorgestellt worden. Auch in ihrem Trauertleid machte sie ihm de» Eindruck einer stolzen, unnahbaren jungen Dam«. Sie sprach kaum einige Worte mit ihm und ver schwand. Hier in diesem Salon war es gewesen- Hans Ritter wußte es noch ganz genau. Die Hofrätin ahnte nicht, daß Hans Ritter ihr Haus so oft besuchte, weil er hoffte, Felicitas zu begegnen. Ihr Anblick allein schon

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 8 of 8
Date: 31.03.1904
Physical description: 8
verden in»'» Dr. LS«srS Las ton (Zr»F ?6tttckk v. ?ettenegg t.». virL. Oedvmer k?at und Kämmerer. Oross-Kapitular des k. Dentscdea llltterorckeo»., ?risldeot der k. k. keraldiscken Oesel^cdatt »^dler» (Vien) Vorsitzender. ^15red Ritter v. Liegen5e1ck U. N. II. Kämmerer, üaus-, tiok- und Staats-^rcdivs-Kon^ipist (Wien) WVorsitrender-Stellvertreter. Dr. ^»rl k. k. Professor a. D. <Vien): Dr. ?«»ek Ritter v. v»»«.. k. Ic. Ob«r-?lllluuenlt ». R. (Vien); ?dilipx> ?reiderr v. LlittersdorK. k. u. k. Ober

-Konzipist tlnnsbruck) i Ritter lakscli vo». Vsr^nkor»^ I^ndesarckivar (Klaxenkury; Ligo»a»S v. ILripp ra Xnppsck i ^nuderg» r»roler l-andmann, Sel^etär des l^ndes-Kulturrates kür 1°irol (Innsbruck): Dr. streck Kon^epts-Praktikant der k. k. statistiscken ^entral-Kommission ?ieo) I Dr. >rno1d Ritter l.v»cl»da v. Ldeogrevtk» k. k. o. ö l^niversitäts-prokessor 'r--): ?reikerr v. »iti», k. u. k. Naus-, ttok- und Staats-^rekivs- l^mst jVieo) ; Dr. XQtt»i v. ?aritt, k. k. Lsirkskauptmann (Vien); Usn» Ritter

Rainer Ilaroalli, k. K. I^ndesreeierungs-Sekretär iKIagenkurt); I-udvvi?. v. Scllvi-koSei». k. k. L«irkz-Kommissär j. «. (QÄ?;:Dr. «erws»». Ritter v. Lcknller» -a Lcdr»tteoI»okeQ, k. k. o. ö. Professor an der ttocksckule iür> LWtvUaec» LcNer v. Lückevdor»^ k. k. o. S. vniversitäts rler (Vienj; itäts-prokessor (Linu:). >Ut der Redaktion betraut: Mttaer Vieo, XIX. Düdlinxer kianptstrasse 22, ly/V. >ck ^»»drtwaz <Ie» vie der Ootdascde Xlmanaci». Zudskripriolisx>reis bis i.JuDi 1904X 8'5O, I.a6elix>teis

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Page 8 of 8
Date: 05.05.1904
Physical description: 8
lc. u. k. virkl. Oekeimer I^at und Kämmerer, Oröss-Kanitular des h. Deutschen Ritterordens, Präsident der lc. k. heraldischen Qesellscdatt »ädler« (V7icn) ^ Vorsitzender. ^1/red Ritter ^ntkoo? v. Slegen^elck U. ». k. Kämmerer» Naus-, ttok- und 8taats-^rck!vs-Kon»p!st (Mea) VorsitZlender-Stellvertreter. Dr. Xarl äusserer, k. k. Professor s. D. (Wien); Dr. /osek Ritter v. Lsver, k k. vder-?inanTrat i. li. (^ien); pdiUpp ?rellierr v. LllttersSorS» lc. u. lc. Oder- lieutenant i. l?. (l.inr); Dr. Lerikold

slnnsbruck); August Ritter Vslcsck von Vsrtennorst, l.andesarcdivar (Klagenkun); Ligrnanck v. Xr!xp «r Xrtv?sck «rut prunberg, l'iroler l.andm»nn, Sekretär des l^ndes-Kulturrates kür lirol slnnsbruck): vr. Alfred I.oren?» Kon?epts-Praktilcant der lc. lc. statistischen Zentral »Kommission iXVien): Dr. Arnold Ritter I>n.icliin v. Lbengreutd, lc. lc. 0. ö Universitäts-Professor : Dr. Oslcar Freiherr v. Mti», lc. u. k. ttaus-, liok- und Staats-^rrdivs- Kon^ipist (Wien), Dr. ^nton v. ?snt

?» k. lc. övcirkshauptmann (Vien); Hsns Ritter v. Rainer 2u Usrdack, k. k. I^mdesregierungs-Sekretär (Klagenfurt); I.udvtg Lckivi? v. Scliiviskofken» k. lc. Ke^irks-Kommissär i. k. (Oür?); Dr. Hermann Ritter v. LcknUern 20 Lcdrsttendoken» lc. lc. 0. ö. Professor an der Hochschule kür Sodenkultur (Vielen): August SecU^ielc» lc. lc. Sckulrat i. k., virkl. Mitglied der bökmiscken Kaiser rran^ Josek-^lcademie (Pilsen); Nori? Ldler v. Ve!ttendUI«v ltock- und Deutschmeisteriscker Nokrat und D. 0. Kanzler (Wien

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 12
Date: 23.01.1909
Physical description: 12
unter anderem aus seine eigene Gerichtsbarkeit in der Türkei, auf seine P oslämte r in der Levanie und auf das Protektorat über dieKatho Aozener Zelten. Xlll. Der „frumbe Mtter.' Eine hervorragende Tain: in einer wunderschönen Kleinstadt, wo der eine den andein kennt, verlor ein Geschmeide. — Ein „srumber Ritter' sand eZ. Er war sin ehrl:cl er Minder. 'Nun erhoffte sich der- selbe als redlicher Minder reichen ^'ohn. Um ihn sicher zu empfangen, trug er persönlich den kostbaren Hund zur Verlustlrägerin. — Man empfing

, gleichwie er seinerzeil auf einen ansehnlichen Findcriohn gehofft. Allein wie bei dem ehrlichen Finder der Finderlohn noch beule nickt eingetroffen ist, so wann der ..glückliche geistlicher Weise blau- blutige Ritter und Doppelrate!' auch heute noch auf das Patengeschenk, denn cie holie Patin besinoet sich in der irrigen Ansicht, daß der „frumbe Ritter' ohne weitere Nebengedanken nur nach der hohen Auszeichnung gestreb? habe, oie sie ihm auch ge- wahrt bat. „WaS nütz! mir eine „hohe' Patin und der Reid

der ganzen Nachbarschaft, wenn sie nicht reiche Patengeschenke gibt?' kalkuliert jedoch er selbst. Wieder sinniert der „frumbe Ritter', um zu Finderlohn und Patengeschenk zu kommen. - Wieder fand er eine Form, wie er der Berlustträgerin Ge legenheit zur Verabreichung des Finderlohnes, der Patin zur Widmung eines ansehnlichen Patengeschen- keS Gelegenheit zu geben vermeinte. Er wollte der hohen Patin und Gönnerin die junge Mutter vorführen, der die hohe Dame das Glück zu danken hatte, ein verdienstliches

nnd schnob vor Wut. — Wie jeder „echte' Ritter, lat er einen „Schwur'. Er werde bis 'Neujahr warten: - - kommt zn Neujahr kein Finderlohn oder kommt zn 'Neujahr kein Patengeschenk oder eventuell beides in einer Gestalt, dann wolle er der adeligen Patin, der bohen Bertiererin des Geschmeides ein Ariefiein schreiben, in welchem er in submissester Ergebenheit schildern wolle, was er als glücklicher Fincer „erhofft', was er onrch die Verleihung der Paienstelle von d-°r hohen Dame „envailet

' und waS er cnrch vie Vorstellnng der mngen Mutter „erzwingen' wollte. Sollte vies anch nicht die erhoffte Wirkung haben, so wolle er die eben geknnpste geistige Ver wandtschaft mit der vornehmen Dame nicht weiter pflegen, in Hinkunft gefundene Geschmeide auf oie Polizei trage«, ganz gewiß aber bei dem nächsten freudigen Ereignisse in seiner Familie noch mehr Sorgsall in der Wahl einer Patin walten lassen. Vorläufig jammerl der junge Ritter über die „Verstäiidnislosigkeit', der er da begegnet

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