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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 24.07.1917
Physical description: 8
„Exchange' aus Petersburg: Zwischen den Revolutionären und der provisorischen Regie rung wurde ein Kompromiß abgeschlossen, wo nach die Aufstände in Petersburg bis zur Ent scheidung über die Fortsetzung oder Unterbre chung der Offensive sistiert werden. — Die „Morningpost' erfährt aus Petersburg: Die Lage in der Hauptstadt hat sich wieder bedenk lich verschlimmert. Es streiken mehr als 3V.WV Arbeiter. Die Manifestanten haben neuer dings große Unruhen hervorgerufen und das Vertrauen auf durchgreifende

militärische und politische Erfolge der Regierung verringert. Man hofft aber in Regierungskreisen bestimmt der Lage bald wieder Herr zu werden. Von St. Petersburg hat der Wirrwarr auch auf andere Städte übergegriffen. Nach einer Meldung aus Amsterdam vom 2V. d. M. überrumpelten 8l) russische Deserteure, die ge meinsam nach Baku flüchteten, die Wache des Arsenals und rüsteten sich mit Munition und Gewehren aus, öffneten das Gefängnis und ließen die 600 Gefangenen frei. Dann oer sahen sie sich mit Waffen

: S000 ukraini sche Soldaten haben versucht, sich des Arsenals in Kiew zu bemächtigen. Das Generalsekreta- riat der Ukrainer wußte aber durch energisches Auftreten die Ordnung wieder herzustellen. Die Vorkehrungen der Regierung. Stockholm, 21. Juli. (KB.) „Sozialdemo kraten' erfahrt aus sicherster Quelle, daß in Petersburg der Belagerungszustand erklärt worden sei. Das Redaktionslokal des Bolsche- wike-Blattes „Prawda' wurde gestürmt. Die einstweilige Regierung beschloß die Verhaftung

Zentralkomitee zu wählen. 2. Allen Abteilungen der Schiffe der baltischen Flotte ist kundzumachen, daß sie sofort aus ihrer Mitte die Verdächtigen ausscheiden, die zuni Ungehorsam gegen die vorläufige Regie rung auffordern und gegen die Offensive Het zen, und daß sie nach Petersburg behufs Un tersuchung und Aburteilung geschickt werden. 3. Den Kronstädter Abteilungen und den Li nienschiffen „Petropablow', „Republik' und „Slawa', deren Namen durch die gegen die Revolution gerichteten Handlungen befleckt

sind, wird befohlen, binnen 24 Stunden die Rädelsführer festzunehmen und sie zur Unter suchung nach Petersburg zu senden, sowie die Versicherung völliger Unterordnung unter die vorläufige Regierung zu geben. Die Kron städter Abteilungen und Besatzungen jener Schiffe werden benachrichtigt, daß sie im Falle der Nichtausführung dieses Befehles als Ver räter am Vaterlande und der Revolution er klärt und die strengsten Maßnahmen gegen sie ergriffen werden. Lenin geflohen. Reuter meldet aus Petersburg

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 23.03.1917
Physical description: 8
vollständig in der Hand des revolutionären Dumaausschusses. Damit ist die Gefahr, daß er im Falle einer Gegenrevolution seiner An hänger einfach beseitigt wird, bedeutend ge wachsen. Im -Nachfolgenden lassen wir die verschiedenen Meldungen folgen. Der Zar und die Zarin gefangen. London, 21. März. (K. B.) Reuter mel det aus Petersburg: Die Regierung ordnete an, dah der frühere Zar «nd seine Gemahlin als Gefangene betrachtet werden und nach Zarskoje- sslo gebracht werden sollen. Genera^ Alexexcs

wird den Abgeordneten Vousikom, Verschinine, Earbonmiue «. Kalimie, die nach Mohilew ge schickt Wurden, ein Detachement zur Bewachung des Zaren zur Verfügung stellen. Friedensfreundliche Strömungen. Stockholm, 2g. März. (KB.) Der russische Gesandte in Stockholm hat sich, dem Blatte/ ^Sozialdemokraten' zufolge, nach längerem Zaudern am Montags abends der neuen Re gierung angeschlossen. Schwedische Blätter betrachten die Vor gänge in Petersburg immer mehr als einen Sieg der sozialdemokratischen Friedenspartei

der Arbeiter gegen die Re- ^ gierung. Berlin, 21. März. (KB.) Laut „Lokal-An zeiger' nimmt die anarchische, gegen den Krieg gerichtete Agitation in Petersburg immer ge fährlichere Formen an. Ileberall auf den Stra ßen und Plätzen werden Reden für die soziali stische Arbeiterpolitik und gegen die vorläufige Reigerung gehalten. Die Stimmung der Mas sen wird täglich mehr gegen die Duma-Leute aufgewiegelt. Die Polizei ist größtenteils durch Studenten ersetzt, die bei den Volksmas sen keinerlei Autorität

besitzen. Die erste Mah nung des Wohlfahrtsausschusses, die Arbeit aufzunehmen, ist nur in wenigen Geschäften und in keiner Fabrik befolgt morden. Das Ver halten der hauptstädtischen Soldaten gegen die Offiziere ist gänzlich disziplinlos; die Solda ten grüßen ihre Ofiziere nicht mehr. UnverläUichkeit der Nachrichten. Der „Vossischen Zeitung' zufolge besteht zurzeit keine Möglichkeit, objektive Preßtele gramme aus Petersburg nach dem neutralen Ausland abzusenden. Nur ein Londoner und ein Pariser

wird' durch Miliz ersetzt:' Ein Aufruf der Armeelieferanten. Bern, 2V. März. Die „Information' mel det aus Petersburg: Das Komitee der Armee lieferanten erließ einen Aufruf an die Arbei terschaft mit der Aufforderung, alle Anstren gungen zu unternehmen, um der Armee die notwendige Munition liesern zu können. Die Arbeiter sollten die persönlichen Gefühle ver gessen, ihre Forderungen vertagen und ihre Brüder in den Schützengräben nicht verraten. Ein deutscher Sieg würde die Wiederherstellung des alten Regimes

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 4
Date: 15.09.1917
Physical description: 4
der Neutralen in Stockholm. Der schwedische Außenminister läßt, wie aus Amsterdam gemeldet wird, an die Minister der neutralen Staaten Europas Einladungen zu einer Konferenz m Stockholm ergehen. Nutzland. kornilow vor Petersburg. Wie italienische Blätter aus Petersburg melden^ ist General Kornilow mit seinem Heer bereits vor Zarskoje Selo, 20 Kilometer süd lich von Petersburg angelangt. In Petersburg brach auf die Nachricht, daß das Kornilou?- sche Heer unmittelbar vor den Toren Peters- °burg^steht

>«eine^ungeheure'Panik-aus^Die- Bahnhöfe sollen von Flüchtlingen umlagert sein. — Reuter bringt aus Petersburg das Gerücht, daß die ersten Truppenabteilungen Kornilows bereits in Gatschina eintrafen. Offener Bürgerkrieg. Wie aus Rotterdam, 13. ds. gemeldet wird, berichten die letzten Reuterdepeschen aus Petersburg, daß es in Rußland zum offenen Bürgerkrieg gekommen ist. — Italienische Blätter berichten aus Petersburg, daß Korni low die Abgesandten der Petersburger Regie rung verhaften ließ. Die Unterhandlungen

sind bereits als gescheitert anzusehen. In Petersburg sind wie ein Londoner Blatt schreibt, an den Straßenkreuzungen be waffnete Posten aufgestellt. Der Kraftwagen verkehr wird überwacht, ein sicheres Zeichen, daß etwas im Anzüge ist. Es ist noch nicht möglich festzustellen, auf welche Hilfe Kornilow rechnen kann. kornilows Anhang. Petersburg, 12. Sept. (KB.) Die Regie rung hat unter der Beschuldigung der Rebel lion die gerichtliche Verfolgung des Generalis simus Kornilow, des Generals Denikin, Kom

. Nach einer Meldung der „Neuen Korre spondenz' aus Petersburg bezeichnet der Auf ruf des Vollzugsausschusses der Arbeiter- und S o l d a t e n-Delegierten und des Aus schusses der Bauern-Delegierten an die Kommandanten der Armee und Marine Ge neral Kornilow, der sich an die Spitze einer Verschwörung gestellt habe, durch die er eine

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 30.11.1917
Physical description: 8
mit: Der Kommissär sür äußere An gelegenheiten der maximalistischen Regierung in Petersburg hat den Vertretern der sechs neutralen europäischen Staaten in Petersburg eine Note überreicht, wodurch er Kenntnis von den Vorschlägen gibt, die den Botschaftern der Entente bezüglich eines Waffenstillstandes und Friedens gemacht worden sind. In der Note verlangt Trotzty die offizielle Ueber- mittlung dieser Vorschläge an die Regierungen der Zentralmächte. Der schweizerische Gesandte in Petersburg hat nach Verständigung

mit den übrigen neutralen Ge sandten dem Kommissär Trotzky den Empfang der Note bestätigt. — Der Bundesrat hat heu te von diesen Mitteilungen Kenntnis genom men und beschlossen, bei seiner Gesandtschaft noch genauere Erkundigungen einzuziehen und die Mitteilung der Vorschläge der russischen Regierung zu verlangen,'die den Botschaftern der Alliierten in Petersburg gemacht worden sind. Demgemäß hat der Bundesrat seine Ent scheidung über die Folge, die durch den Schritt Trotzkys gegeben ist. vorbehalten

un- terrichteten Kreisen scheinen zur Stunde gün stige Aussichten für ein russisches Friedensab- kommen zu bestehen. , Der aus Petersburg in Haparanda einge troffene Legationsrat der italienischen Bot schaft, will nach einer Kopenhagener Meldung wissen, daß Nußland vor dem Frieden stehe. Wenn die Engländer Rußland verlassen haben, werde es nicht viele Tage dauern, bis der Son derfriede abgeschlossen sei. In wieweit sich diese Nachricht bewahrhei tet, wird sich alsbald zeigen. Während unsere Regierung

, die die Verbündeten nicht anerkennen. Frank reich würde seinerseits noch besonders gegen die Verletzung der französisch - russischen Al- liance protestieren. Ausrufung der Ukraine als Republik. Rotterdam. 28. November. „Daily Chro- nicle' meldet aus Petersburg vom 25. ds.: In ber ihre Posten. Sie wurden aber vom abzie henden italienischen Militär dazu gezwungen. Dekanalprovisor Rizzardi fiel mit seinen zwei Kooperatoren bei Pieve di Cadore in öster reichische Gefangenschaft und wurden in Valle interniert

die Republik ausgerufen, alle privates Ländereien sowie der Grundbesitz der Klöster und Domänen im ukrainischen Gebiete als Staatseigentum erklärt werden, und die ge setzgebende Versammlung der Ukraine für de» 28. Jänner einberufen wird. Englische Hoffnungen auf kaledin. Der Berichterstatter der „Morning Post' in Petersburg setzt alle Hoffnungen auf Kale- d i n, der ein guter Freund der Alliierten set und in Zukunft mit ihnen zusammenarbeiten werde. Der gewaltige Goldvorrat des russischen Reiches befinde

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 12
Date: 22.07.1917
Physical description: 12
zu den Niederlagen an der Front kommt noch das Blutvergießen im Innern. Nahrungsnot, Brennstosftnangel und Verkehrsschwierigkeiten sind in Rußland ebenfalls unerträglich groß. Das sind die Fol gen des Wahnwitzen Krieges, in den sich die Völker vor drei Jahren mit blinder Begeiste rung gestürzt haben. Ist der Erfolg die furcht baren Opfer wert? Rußland hat zuerst abge wirtschaftet. Sein Schicksal ist ein warnendes Beispiel für andere. Russischer Kriegsbericht vom 18. Juli. Petersburg, 18. Juli. Heftiges feindli

wieder. Der Bürgerkrieg w St. Peters burg. Der Wirrwarr. Der Petersburger Korrespondent des „Daily Chronicle' schreibt: Das politische Cha os, das seit dem Austritte der Kadetten aus der Regierung herrscht, nimmt immer größe ren Umfang an. Die Lage wird durch den Um stand wesentlich verschärft, daß die Ernäh rungsschwierigkeiten täglich zunehmen, die ins besondere bei den arbeitenden Volksschichten nicht ohne schwere Folgen bleiben. Die Teue rung in Petersburg zeigt sich sehr deutlich in dem Umstand, daß Holz

von 30 Rubel auf 35V Rubel gestiegen ist. Die Butterration ist wöchentlich auf 1VV Gramm festgesetzt. Die Straßenkämpfe. Den „Daily News' wird aus Petersburg über die Ereignisse am Dienstag gemeldet: Als sturm-Arbeiter, deren Leistungen in keiner Hinsicht hinter jenen der anderen technischen Formationen zurückstehen, die trotz ihrer Min dertauglichkeit in gleicher Linie mit Sappeuren und Pionieren arbeiten, die keinen Rasttag kennen und still und ergeben ihre Pflicht er füllen. Landsturm-Arbeiter

in der Mitte der Straße Schüsse knallten, entstand eine allge meine Schießerei. In der Panik wurden viele Frauen zu Boden getreten, aber die Anzahl der Verwundeten war verhältnismäßig klein. Zum Schlüsse kam es zu einem regelrechten Feuer aus den Maschinengewehren der Auto mobile und zu einem Gewehrfeuer auf der Brücke vor der britischen Botschaft. Die Men ge, die nach der inneren Stadt ziehen wollte, wurde von Kosaken angehalten. Auch dabei wurde geschossen. In Haparanda aus Petersburg eingetrof fene

Reisende erzählen, daß Montag abends der letzte Zug aus Petersburg abgegangen sei. Der Bahnverkehr sei eingestellt. In Helsing- fors hätten Marinesoldaten auf Offiziere ge schossen, wobei mehrere getötet worden seien. Schüsse auf den Kriegsminister kerenski. Wien. 21. Juli. (K. B.) Reuter meldet aus Petersburg: In Plock wurden auf den Kriegsminifter Kerenski drei Schüsse abgege ben, die ihn aber nicht trafen. Vorkehrungen der Regierung. Nach der „Nowoje Wremja' ließ der Mi litärgouverneur

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 09.05.1917
Physical description: 8
sehr wohl, wie ernst die U- Bootgefahr sei. — Nach einer Meldung des „Matin' nähern sich die amerikanischen Kriegsschiffe den europäischen Gewässern. — Holländische Blätter melden aus Washington, in den Vereinigten Staaten dränge die Presse überall darauf, daß auf. Schiffen mit Lebens mitteln für die Alliierten deutsche Kriegsgefan gene untergebracht werden sollen. Die Wirren in Rußland. Die Unsicherheit in St. Petersburg. Das Kopenhagener „Extrabladed' vom 7. Mai meldet aus Haparanda: Reisende

aus Rußland teilen mit, daß sich bei den Auslän dern in Petersburg steigende Unruhe geltend mache. Aus Anlaß der Entwicklung, welche die Dinge jetzt in der russischen Hauptstadt mit reißender Hast nehmen, ist jede Disziplin auf gehoben und der Zustand ein beinahe anarchi stischer. Besondere Beängstigung herrscht in englischen Kreisen wegen der offenbaren Feind schaft, welche man in weiten Kreisen gegen die selben an den Tag legt. Man ist aus unange nehme Ueberraschungen vorbereitet. Die eng lische

und die englischen Ein mischungen gerichtet. Tag und Nacht kommt es zu lebhaften Unruhen und Ausschreitungen. Soldaten und Arbeiter veranstalteten nicht allein vor der Wohnung Miljukows, sondern auch vor d?r englischen und amerikanischen Boffchaft Kundgebungen, die einen sehr ern sten Charakter annahmen. „Daily Mail' drahtet aus Petersburg: Zum Schutze bevorstehender Regierungsmaß nahmen trafen in Petersburg regierungstreue Artillerieregimenter aus Moskau ein und wur den in den Preobrafhenski-Kafernen unterge

bracht. — Dem „Manchester Guardian' wird gemMet: Miljukow hat seine große Volkstüm lichkeit durch seine Parteipolitik völlig verspielt.! Die Regierung habe beschlossen, den Verbün deten Rußlands Kriegsziele mitzuteilen. Stockholmer russische Kreise haben Nach- ! richten erhalten, die darauf schließen lasten, daß die provisorische Regierung Petersburg oer läßt und nach Moskau übersiedelt, da sie sich in! Petersburg selbst seit dem Uebergang der Re gimenter zum Arbeiterrat nicht sicher fühlt

. Die wesentlichste Veränderung ist die, daß die! provisorische Regierung jetzt von der gesamten Armee fallen gelassen wird. Falls die Regie rung Petersburg verläßt, wird es als möglich angesehen, daß der Arbeiterrat sich selbst als Regierung erklärt. Nach amtlichen Meldun gen entwickeln sich in Petersburg außerordent lich wichtige Ereignisse, die zur Entscheidung kommen müssen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß Kerenskij mit den radikalen Elementen die Nachfolgerschaft der heutigen Regierung an tritt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 01.04.1917
Physical description: 8
te, als ein Gebet für die provisorische Regie rung gesprochen wurde. Für die Aortsetzung des Krieges. Petersburg. 29. Marz^ Die Pet. Tel.-Ag. meldet: Während des ganzen gestrigen Tages haben Kundgebungen verschiedener Regimen ter der Garnison von Petersburg stattgefun den, die Fahnen mit Inschriften trugen, in de nen die beiden Worte „Krieg' und „Freiheit' vorherrschten. General Iwanow gefangen geseht. Petersburg. 29. März. (Reuter.) General Iwanow, der gestern verhaftet wurde, wird nach Petersburg gebracht

. Aufhebung der Kriegsgerichte. Petersburg, 29. März. Die Pet. Tel.-Ag. meldet: Der Kriegsminister hat die Aufhebung der Kriegsgerichte angeordnet. Der frühere Kriegsminister Poliwänow ist ins Hauptquar tier abgereist, um es auf neuer Grundlage zu reorganisieren. Neue Verhaftungen. Zürich. 3V. März. Die „Neue Züricher Zei tung' erfährt aus Petersburg: Der Militär kommandant in Moskau. General Mrosowskij. wurde verhastet und nach Petersburg geschafft. Die politische Regierung ordnete ferner die Verhaftung

des ehemaligen Chefs des Seme- nowschen Regimentes. Generals Nimmn, an, der durch die grausame Unterdrückung des Moskauer Aufstandes von 1905 bekannt ge worden ist. Die Gesamtzahl der in Peters burg Verhafteten beträgt 4000. Gleichberechtigung der Frauen. Amsterdam, 30. März. Reuter meldet aus Petersburg: Die provisorische Regierung be schloß, alle Regierungsämter, auch die Mini- sterst-ellen. den Frauen zugänglich zu machen. Fürst Golitzyn und Gorsinitin sind wieder frei gelassen. - Aufhebung der Zensur

. Petersburg, 3V. März. Der Minister des Innern ordnete die Aufhebung der Zensur über alle im Auslande erscheinenden, in aus ländischer Sprache abgefaßten Zeitungen an. Verschiedene Nachrichten. Audienzen beim Kaiser. Se. Majestät hat am Donnerstag den Fürsten Festetics, den Landesches für Bosnien und Herzegowina GdI. v. Sarkottc, den Mi nister des Aeußern Grafen Ezernin und den Ministerpräsidenten Grafen Clam-Martinic in besonderen Audienzen empfangen. Erkrankung des ungarischen Mimsterpräsi- denlen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 4
Date: 21.07.1917
Physical description: 4
Seite 2 Samstag, den 21. Juli Berlin, 19. Juli. (Wolffbureau.) Amtlicher Abendbericht. Herausgefordert durch die Offensive, die die Rufsenarmee auf Befehl ihrer Regierung und trotz ihrer Friedensbeteuerungen an un- feren Fronten unternommen hat. sind wir in Ostgalizien zum Gegenangriff übergegangen. Deutsche Korps haben die Stellungen der Rus sen östlich von Zloczow in breiter Front durchbrochen. Der russische Heeresbericht vom 16. Juli. Petersburg, 16. Juli. Auf dem Abschnitte der unteren

zurückzr- gehen und sich am Ostrand von Liziani fest zusetzen. Bei dem Kampf am 13. Juli nahmen wir 16 Offiziere und etwa 900 Oefterreicher und Deutsche gefangen und erbeuteten einige Ma schinengewehre. Schwere Ausschreitungen in Petersburg. Petersburg, 19. Juli. (Reuter.) Am 17. Juli abends wurden zu Schiff viele Tausende Matrosen, Soldaten, Arbeiter, Arbeiterinnen von Kronstadt nach Petersburg gebracht. Ge stern veranstalteten die Matrosen einen Auf zug, wobei sie Banner mit Aufschriften

gegen die Regierung trugen. Am Ttewskiprospekt wurden Schüsse abgegeben. Unmittel bar darauf feuerten Maschinengeweh re blinddarauflos. Es entstand eine allgemeine Panik. Die Zahl der Verletzten ist noch nicht bekannt gegeben. Auch auf dem Lystenyprospekt wurde geschossen. Petersburg. 19. Juli. (Reuter.) Nach dem Hauptbureau des Kommissärs der Litov- nydistrikts wurden gestern über 100 Verwun dete gebracht. Abends begegneten Meuterer und Arbeiter der roten Garde Kosakentruppen. beschossen diese, wodurch mehrere

des revolutionären Rußlands ist, ein. Tscheidse u. Skobelew hielten Ansprachen an die Soldaten, wobei letzterer auf den Unterschied zwischen Demokratie und Anarchie hinwies. Reuter meldet aus Petersburg vom 17. Juli: Gestern abend kam es zu einer gro ßen bewaffneten Kundgebung, die von den Maximalsten in Szene gesetzt worden war. Stundenlang durchfuhren Automobile mit Soldaten, Matrosen und Zivilisten, die mit Ge wehren bewaffnet waren, die Stadt. Am News- ky-Prospekt wurde geschossen. Mehrere Perso nen wurden

Gesandten, der sich auf der Heimreise be fand, eine Verspätung von 31 Stunden. Eine neue Regierung? Amsterdam, 19. Juli. (K. B.) Nach ei nem hiesigen Blatte erklärte die Exchange Tel. Co. aus Petersburg, daß Eisenbahnminister Nekrassow aus der Kadettenpartei ausgetreten ist, weil sie die Regierung im Stiche ließ. Man hält die Bildung eines sozialistischen Kabinetts unter dem Vorsitze Tseretelis für wahrschein lich, obwohl auch eine Regierung von Soziali sten und gemäßigten Liberalen unter dem Für sten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 4
Date: 14.11.1917
Physical description: 4
14. Veneranda. Donnerstag 15. Leopold. Freitag 16. Ottomar. Montag 19. Elisabeth. DienStag 20. Felix. SamStag 17. Gregor. Sonntag 18. Frigdian. Kerenski wieder am Ruder? Holland von England dedroht. — Unaufhaltsamer Vormarsch im venetiamschen Gebirge. N MrmM I» WM. kerenski wieder Herr der Läge? — kornikon» in Petersburg eingezogen? Stockholm. 12. November. (Swenska-Vü- ro.) Ein Gerücht wA wissen, die russische Ge sandtschast habe aus Petersburg ein Tele- gramm erhalten, wonach in der Nähe der Hauptstadt

ein blutiger Kampf zwischen den Truppen und Bolschewiki stattgefunden habe. Kerenski soll Sieger sein. Stockholm. 12. November. (Meldung des Vertreters des Korrespondenzbüros.) GeÄicht- weise verlautet, die englische Gesandtschast ha be Mitteilung vom EinzugeKornil o w s inPetersburg erhalten. Das Stockholmer Telegraphenbüro meldet von autoritativer Sei te den Siegder TruppenKerenskis nach blutigem Kampfe in Petersburg. Erst vor wenigen Tagen haben die Maxi malsten die Regierung Kerenskis gestürzt

und Lenin an seine Stelle gesetzt. Das neue Re giment in Petersburg war aber, wenn die Be richte aus Stockholm der Wahrheit entsprechen, von sehr kurzer Dauer. Kerenski ist schon wie der Herr der Lage u. hat die Maximalsten mit Hilfe seine? Truppengefolgschaft um die Herr schaft m Petersburg gebracht. Daß es den Ma ximalsten nicht gelungen ist. die Herrschaft zu befestigen, dürste auf das Fehlen der nötigen militärischen Macht zurückzuführen sein. Auch hat Kerenski einen starken Rückhalt

, falls das neue Regi ment sich behaupten und die anarchistische Po- ukk weiter führen würde. .Welches Ende der Bürgerkrieg nehmen wird, ist noch unbekannt. Nach Meldungen und Ausrufen aus dem Lager Kerenskis scheint die ser eine ziemlich feste Hoffnung auf das Nie derringen der Gegenrevolution zu haben. Auch Wen die volkstümlichen Generäle Alexejew, Kaledtn und Kornilow zu Kerenski stehen und letzterer schon wieder in Petersburg eingezo gen sein. Empörung gegen die Bolschewiki in Peters burg

? Nach einem Bericht aus dem Kriegspres- sequartier richtete Kerenski an die Armeeor ganisationen und Kommissäre einen Aufruf, dt dem es heißt: In Petersburg wird die Empö rung gegen die Bolschewik! immer größer. Es kam zu offenen Auftritten gegen sie auf den Straßen und an verschiedenen Orten zu Schie ßereien. Der Fernsprecher ist von den Junkern vom allgemeinen Armeeausschuß besetzt, wel cher die Wachen der Bolschewiki oerdrängt. In Moskau ist die Rote Garde geschlagen. Ke renski steht vor Petersburg

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 4
Date: 13.09.1917
Physical description: 4
. Nicht mit «ollem Rame» fertigt« Einsendungen unberücksichtigt. Nummer 208 Donnerstag, den 13. September IS17. I 3S. Jahrgang. Dlschettkalettder: Donnerstag 13. Notburga. Freitag 14. Kreuzerhöhung. SamStag 15. 7 Schm. Mar. Sonntag 16. Ludmilla. Montag 17. Hildegard. Dienstag 18. Jos. v. Kup. Mittwoch 19. Januarius. Truppen Kornilows im Anmarsch gegen Petersburg. Die Italiener in der 11. Jjonzoschlacht fast eine Viertelmillion Mann verloren. Roßland. Der Kampf zwischen Kornilow und Äerenski. Kornilow'sche

Truppen im Anmarsch gegen Pe tersburg. — Das Kabinett Kerenskis zurückge treten. Amsterdam, 12. September. (KB.) Reuter meldet aus Petersburg: Die sogenannte wil- de Division, die Kornilow befehligt«, ver lieh Pskow und setzte sich auf Petersburg in Bewegung. Die ersten Abteilungen der Trup pen Kornilows sollen bereits in Luga, 1VV Werst von Petersburg, eingetroffen sein. Auf der Linie Luga—Petersburg wurden die E i- s en b a h n f ch i e ire n^rn^ g e r —-— Infolge der Forderung Kornilows

und den ihm ergebenen Generalen dort! einge troffen sei; er sei mit großem Jubel empfangen worden: die Delegierten der provisorischen Re gierung in Kiew seien nach der Ankunft Korni lows verhaftet worden. Zn Petersburg verlau tet gerüchtweise, daß die Truppen der Südarmee von Ceneral Kornilow neu vereidigt wer den, und zwar nicht mehr auf die provisorische Regierung, sondern auf das russische Vaterland. » Die Unruhen im Znnern. Der „V. Z. a. M.' wird aus Genf berich tet: Nach Petersburger Meldungen greift

die Kriegsberichterstattung des Ober kommandos, die er als verleumderisch für die russischen Soldaten bezeichnet. Wie ein finnländifches Blatt meldet, hat die ru»lsche Regierung erfahren, daß zwischen dem 14. und 18. September bewaffnete Kund gebungen in Petersburg zu befürchten seien. Das Hriegsministerium traf starke Vorkeh rungsmaßnahmen. Russische Gemeindewahlen. Der Pariser „Matin' meldet aus Peters burg: Die Ergebnisse der Gemeinderatswahlen haben in politischen Kreisen lebhaft überrascht. Die sozialistischen Revolutionäre

erhielten 120.0dl), die Leninisten 88.000 und die Kadet- ' ten'rmr-Z2M0 'Stilnnierr^ ' ''—— Der Kampf um die Lebensmittel in Rußland. Wie aus Petersburg gemeldet wird, nimmt im ganzen Lande ein systematischer Lebensmittelraub auf der Eisenbahn überhand. Im Gouvernement Tambow kam es zu wilden Zusammenstößen zwischen den.aus dem notleidenden Nachbargouverne ment Kalusch eingetroffenen Baltern und Mi lizen, die die von den Leuten eingekauften Waren beschlagnahmen wollten. Mehrere Frauen, denen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 21.12.1917
Physical description: 8
Seite 2 Freitag, den 21. Dezember. Kerenski sei plötzlich in der Nähe von Pe tersburg aufgetaucht. Er stehe an der Spitze einiger tausend Mann. Die Bolschswikiregie- rung habe sofort Truppen zu seiner Gefangen nahme abgesandt. „Petit Parisien' meldet aus Petersburg: Die Armee Kornilowsist völ lig geschlagen. Kornilow ist geflohen. Ander seits behauptet der „Matin' in einer Depesche ! aus Petersburg, die Regierung Lenins sei be- ! nachrichtigt worden, daß eine Kosakenarmee sich dem großen

Hauptquartier in Mohilew! nähere. Nach einer Meldung des „B. K.' begann cm verschiedenen Frontteilen, vor allem in der Gegend von Minsk, bereits ein Tauschhandel von Lebensmitteln, die die Deutschen für Me tallwaren einhandelten. Die „Balkan-Agentur' ! meldet aus Petersburg: Die Waffenstillstands- i Verhandlungen üben bereits ihre Wirkung auf ! die Front aus. Die Mannschaften warten den ! Demobilisierungsbefehl nicht ab, verlassen ihre Stellungen und fluten ins Innere des Landes zurück, um so rasch

wie möglich ihren Heimats ort zu erreichen. „Stockholms Dagbladet' mel det: Die auf dem Aaland-Jnseln stehenden rus sischen Truppen beginnen mit dem Abtrans port. — Englische Blätter berichten angeblich aus Petersburg, daß deutsche Kriegsgefangene in großer Zahl aus abgelegenen Gebieten Nuß- lands zurückkehren. Mehr als 100 seien am 17. Dezember aus den Provinzen Wologda und Archangelsk in Petersburg eingetroffen. Die Folgen des Waffenstillstandes mit Ruß- laad. Der Korrespondent der „Corriere della Sera

' in Petersburg meldet: Die Verhand lungen zwischen Rußland und Deutschland schei nen zu einen tatsächlichen Sonderfrieden zu führen. Wenn dieser formelle Frieden nicht zustande kommt, liegt es nur an Deutschland, das eventuell vermeiden will, endgültig bin dende Verpflichtungen einzugehen. Die gereiz te Stimmung gegen^die Alliierten nehme in Rußland an Umfang und Intensität zu. In der., russischen Hauptstadt treffen deutsche Staats angehörige ein. um den Handel wieder aufzu nehmen und die politische

Orientierung Ruß lands zugunsten Deutschlands ins Werk zu set zen. Den Petersburger Banken seien bedeut same Berichte zugegangen, daß Deutschland die Handelsbeziehungen zu Rußland besonders in der Lebensmittelbranche sofort nach Abschluß des Waffenstillstandes wieder aufnehmen wer be. Zahlreiche deutsche Geschäftsleute sind in Petersburg eingetroffen, denen binnen kurzer Zeit Journalisten folgen werden. Der Ge währsmann des „Corriere della Sera' legt den Regierungen des Vierverbandes nahe

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 26.06.1917
Physical description: 8
hatten. In «Petersburg wurden 4 englische Offiziere aus ihren Wohnungen heraus ver haftet, weil sie planmäßig gegen den Arbeiter und Soldatenrat gehetzt hatten. In Tula wur den zwei französische Jnftruktionsoffiziere vom Arbeiter- und Soldatenrat verhaftet. — Der Moskauer „Utro Roßkij' schreibt: Die Freund schaft und das heilige Bündnis Rußlands mit Frankreich haben einen Riß erhalten. Es sei schwer zu sagen, was weiter geschehen werde, man stehe am Vorabend ernster Veränderun gen in der internationalen Politik

. — Die Ag. Havas meldet aus Petersburg vom 22. d., daß dort das Kriegsrecht verkündet worden sei. Wie die Pet. Tel.-Ag. unterm 23. d. mel det, hat der Oberbefehlshaber der Schwarzen Meer-Flotte, Admiral Koltschak, telegraphisch in entschiedenem Tone seinen Abschied gefor dert. — In den letzten Tagen fanden in Se wastopol, so meldet die Pet. Tel.-Ag., stürmische Kundgebungen der Matrosen statt, bei denen der NÜicktritt des Oberbefehlshabers der Flotte Koltschak gefordert wurde. Dieser wurde von der Regierung

, die Abgeord netenmandate für Null und nichtig erklärt und die für den Unterhalt dieser Einrichtungen ausgeworfenen Kredite aufgehoben werden. Die Entschließungen des Arbeiter- und Solda- tenrakes. Petersburg, 23. Juni. (Pet. Tel.-Ag.) Der allgemeine Kongreß der Vertreter der Arbei ter- und Soldatenräte von ganz Rußland hat mit 543 gegen 126 Stimmen u. a. folgende Entschließungen angenommen: Die Versamm lung billigt die Schaffung einer Koalitionsre gierung. Sie fordert die einstweilige Regie rung

in Petersburg Sir Buchanan scheint abermals einen vollen Sieg über die russische Friedenspartei davon getragen und England seinen russischen Vasal len wieder fest an der Leine bekommen zu ha ben. Der Stockholmer Korrespondent des „Allgemeen Handelsblad' will aus gut unter richteter russischer Quelle erfahren haben, daß die vorläufige Regierung und der Ausschuß des Arbeiter- und Soldatenrates am 21. Juni die Wiederaufnahme der Offensive an der ganzen russischen Front beschlossen haben. Aus den Meldungen

der beteiligten Ressorts des Deutschen Reiches demnächst nach Wien be geben. Das Ariedenstelegramm des Schweizer Bun desrates Hoffmann. Wie weit entfernt die englische Regierung von Friedensabsichten noch ist, geht wohl am klarsten daraus hervor, daß sie mit der Bemer kung, sie betrachte das Friedensvermittlungs telegramm, das der Schweizer Bundesrat Hoffmann an den Schweizer Sozialisten Grimm nach Petersburg nachsandte, als „unneutra len', also feindlichen Schritt, nicht bloß den Rücktritt Hoffmanns

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 4
Date: 17.03.1917
Physical description: 4
Kalender: SamStag 17. Patritz. Sonntag 13 Eduard. Montag 19. Aosef AäHrv. DienSrag 2l1. Joachim. Mittwoch 21. Benedikt. Donnerstag 22. Nik. v. d. F. Freitag 2Z Viktorian. Der Zar hat abgedankt. Großfürst Michael MeXandrowitsch zum Regenten berufen. Ausdehnung der revolutionären Umwälzung. London, 1K. Mörz. (Reuter.) Bonar Law teilte im Unterhause mit, der Zar habe abgedankt. GroWrst Michael Alerandrowitsch sei zum Regenten berufen worden. Die Revolution in Petersburg ist die Ant- i wort der Reichsduma

auf ihre Vertagung. Ein Dumaausschuß hat nun die Regierungsgewalt in Händen und dieser Ausschuß leitete seine Tä tigkeit damit ein^ das ganze, der Duma ver- hahle Ministerium ins Gefängnis zu setzen. Die Duma hat über die ihr mit der Vertagung schen Sieg davongetragen und steht nun vor der ungleich größeren Aufgabe, die in Petersburg gelungene Umwälzung dem Lande gegenüber zu rechtfertigen und sie auszubreiten. Die Städte Moskau. Kasan, Charkow und Ldessa erklärten ihren Anschluß an Peters burg

und wie er sich zu den Sonderfriedensbestre- bungen stellen wird, kann noch nicht beurteilt werden. Ohne großen Einfluß wird eine solche Umwälzung sicher nicht bleiben. Zunächst ist zu beachten, daß der revolutio näre Handstreich in Petersburg von Duma-Ab geordneten der bürgerlichen Linken ausgeführt worden ist, also aus jenem Kreise, der vollkom men einig mit dem englischen Residenten in Rußland, dein Botschafter Buchanan, geht und mit ihm Hand in Hand arbeitet. Dieser pro gressive Dumablock steht zwar auf dem Stand punkt grundlegender

, die augenblicklich im Dienste des in Petersburg die Gewalt innehabenden Dumaausschusses steht, über die letzten Ereignisse: Die Bevölkerung von Petersburg, die über die vollständige Desorganisation im Trans port- und Verpslegungswesen ausgebracht war, war schon seit langem erregt und murrte dumpf gegen die Regierung» die sie sür alte Leiden, die sie erduldete, verantwortlich machte. Die Ne gierung, die Unruhen voraussah, ergriff um fassende Maßnahmen zur Ausrechterhaltung der Ordnung; u. a. schrieb

, die öffentliche Ordnung in seine Hand zu neh men. Zn vollem Bewußtsein der Verant wortlichkeit des gefaßten Beschlusses drückt der Ausschuß die Zuversicht aus, daß die Be völkerung und das Heer ihm in der schwieri gen Aufgabe beistehen werden, eine neue Regierung zu schaffen, die den Wünschen des Volkes entgegenkommt und sein Vertrauen genießt. Der Vollzugsausschuß stützte sich auf die in Aufruhr befindliche Bevölkerung der Haupt stadt und auf die Garnison von Petersburg, die sich, mehr als 3V.0M Mann stärk

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 13 of 24
Date: 12.12.1920
Physical description: 24
. Die Mißernte ist zur Tatsache geworden. Petersburg hungert. Die Märkte sind geschlos sen. Der Geheimhandel wird unterdrückt. Man sieht nur noch Menschen, die verwahrlost und ver kommen find, Straßen, die in Schmutz und Trüm mern liegen, steinerne Bauten, von denen Schilder und Fassaden stürzen, hölzerne Bauten, die aus einandergerissen und dann pfundweise als Brenn holz verkauft werden... Stundenlang kann man durch die Straßen der Stadt schreiten, ohne daß man auf Menschen oder sonstige Lebewesen stoßt

erworben. Lebensmittel, die man nur ketten erhält... Vor einem Jahre noch war es auf dem Newski nicht so still wie heute. Damals lagen dort noch Pferde erschöpft und entkräftet im Verenden. Tags stürzten sich die Hunde auf sie. nachts kamen die Menschen — und morgens war nichts als das Ge rippe übrig. Den Pferden folgten die Hunde. Heute hat Petersburg keine Tiere mehr. Es ist zur tier losen Stadt geworden. Visher starben die Menschen dahin, unterer» nährt, entkräftet, in allmählichem Verfall

zum willen losen Werkzeug der Sowjetregierung gemacht. Heute hungert auch der Arbeiter, und selbst der Sowjetangestellte erhält seine Ration nicht mehr. Und doch bestehen auch in Petersburg gewisse Sowjetinstitutionen, die alles haben, die keinen Hunger kennen, die Vorräte an Wein und Deli katessen haben. Diese stehen aber nur den ..Kom missaren' zur Verfügung und namentlich der „Kommisston für den Kampf mit der Konterrevo» I lution und Spekulation', jener berüchtigten Lr» ! ganisation. die ihr Netz

von Spionen. Spitzeln u» Verrätern über ganz Petersburg geworfen hat. Hier herrscht Ueberfluß und Prasserei. Wer zu den Gliedern dieser Organisation gehört, ist von allen Entbehrungen gerettet. Das ist es. was wie ein Magnet mit unwiderstehlicher Anziehungskraft auf die verhungerten Menschen wirkt. Hier liegt auch der Grund dafür, warum alles, was nicht völlig geschwächt und entkräftet ist. die verzweifelt» sten Anstrengungen zur Aufnahme in die ..Gorocho» waja' macht. Aber nur wer im Kampfs gegen Kon

terrevolution und Spekulanten sich nützlich erweist, kann in dieses Institut gelangen, dessen Wesen De nunziation und Verrat ist. Ein scheußliches Wert beginnt jetzt in Petersburg: die Vernichtung des Schwächsten durch den weniger Schwachen. Freunde und Verwandte werden denunziert, verkauft und verraten. Mitleid. Gefühle der Freundschaft und Liebe gibt es nicht mehr in Petersburg. Unter Vernichtung des Schwächsten hält sich der Schwä chere eine Zeitlang über Wasser, als Spitzel der „Gorochowaja.' Petersburg

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 14.11.1905
Physical description: 8
Seite 4 .Der Xiro le r' Dienstag, 14. No vember 1905 In Petersburg stehen zur Zeit wichtige Ver änderungen in den leitenden Kreisen bevor. So ist Großfürst Nikolai Nikolajewitsch zum Nachfolger des Generals Trepow als Oberbefehlshaber des Petersburger MMärbezirkS auSersehen. Großfürst Nikolai ist ein Sohn des 1891 verstorbenen Ober befehlshabers der russischen Truppen im rusfisch- ' türkischen Krieg 1877. Er ist am 6. November 1856 geboren. Im russisch-türkischen Kriege erhielt er den GeorgS

. Im rusfisch.türkischen Kriege zeichnete er sich besonders aus. 1896 erfolgte sewe Er nennung zum Oberpolizeimeifter von Moskau. Generalgouverneur von St. Petersburg wurde er am 22. Januar d. I. . Kine verdiente Absage. Eine Deputation der jüdischen Union in Wien sprach dieser Tage beim Grasen GolnchowSki vor, um zu fragm, ob nicht zu Gunsten der russischen Juden eine gemeinsame Vorstellung der Mächte bei der russischen Regierung gemacht werden könnte. Graf GolnchowSki erwiderte, daß eine Einmischung in die inneren

». Die englischen Rothschild haben 200.000 Mark für die verfolgten Juden in Rußland gespendet. Die Juden in Amerika habm ebenfalls bereits 200.000 Mark gesammelt und nach Petersburg telegraphisch angewiesen. Na also! Sie arme« Anden! Die Juden treiben eS in Petersburg so arg, daß Studenten und Arbeiter eine Miliz bilden wollen, um diese armen Lämmlew, als welche sie von der lügnerischen Judenpresse bezeichnet werden, w Schranken zu halten. DaS jüdische Gesinde!, gleichviel ob Betteljud oder Geldprotz

, hat von der Wühlarbeit und offenen Aufhetzerei noch immer nichts abgelassen, obwohl das Volk die Ruhe so dringend wünscht. Die Regierung selbst wagt nicht, gegen die Juden vorzugehen, aus Furcht, im Aus land als barbarisch verlästert zu werden; so sucht sich nun ebm das Volk selbst Ruhe zu verschaffen. Der „Verband der Verbände' in Petersburg ver öffentlicht einen Aufruf an die Bürgerschaft, den Ausschreitungen gegen die Juden und die Intel ligenz energisch entgegenzutreten. ßugland braucht keine Anden. Der russisch

Telegraphenagentur meldet: Ueber das ganze Gebiet des ehemaligen König reiches . Polen wird der Kriegszustand verhängt werden. ^ v ^ Jener Minister für Wolksanfklarnng. ^ Zum Minister für Volksaufklärung ist Graf Tol sto i, der jetzige Vizepräsident der Akademie der Wissenschaften, berufen worden. An* Straßenkampf in Petersburg. Aus Petersburg wird gemeldet, daß dort am 9. ds. abends eine Straßenkundgebung stattgefunden habe. Es sei hieb ei zu einem Kampfe mit Kosaken gekommen. 100 Persone n seien

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 27.03.1917
Physical description: 8
' , meldet aus Petersburg vom 23. d.: Die provi sorische Regierung hat an das Volk, die Armee und Flotte einen Appell gerichtet, worin auf die Gefahren aufmerksam gemacht wird, die von Seiten Deutschlands drohen, das sich an schicke, die inneren Schwierigkeiten Ruhlands auszunützen. Diese könnten für die kaum er rungene Freiheit vernichtend sein. Man müsse alle Kräfte zusammenhalten, um die Gefahr abzuwenden. Der neue russische Oberbefehlshaber. Petersburg, 24. März. (Reuter.) Groß fürst Nikolai

ist von seinem Posten als Ober befehlshaber enthoben. General Alexejew übernahm bis zur Ernennung seines Nachfol gers diese Stelle. Dementierte Gerüchte über eine Flucht des Zaren. Petersburg, 25. März. Die Petersburger Agentur meldet: Alle Gerüchte, daß der Zar geflohen sei, sind frei erfunden. Rußland Republik? Petersburg, 24. März. Der Zentralaus- schuß und die parlamentarische Fraktion der konstitutionellen demokratischen- Partei ent schied sich Lei der Beratung über die einzufüh rende Regierungsform

für die demokratische Republik. Dem Parteitage in Petersburg am 7. April wird ein in diesem Sinne abgefaßter Bericht vorgelegt werden. Paris, 24. März. Einer Meldung des „Petit Parisien' aus Petersburg zufolge bil dete sich ein Bund republikanischer Offiziere. Revolutionäre Kindereien. Genf, 24. März. Der „Temps' meldet aus Petersburg, daß die provisorische Regie rung mit Ausschaltung aller Ehrentiteln im öffentlichen und privaten Verkehre den Ge brauch der Anrede „Bürger' oder „Kamerad' angeordnet

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 21.09.1917
Physical description: 8
. Aber trotzdem Ke renski ein Unterpfand für die Entente sein soll, j fühlen sich die Engländer in Petersburg nach „Dagenß Nyheter' recht unsicher. Das Blatt meldet: Wegen der in Petersburg herrschen den Unsicherheit fordert die englische Botschaft alle in der Stadt lebenden englischen Unterta nen aus, innerhalb drei Tagen beim Konsulat ihre Adressen und Telephonnummern anzuge ben und die Zahl ihrer Familienmitglieder zu melden. Das militärische Kommando in Petersburg. Petersburg. 18. Sept. (Pet. Tel

.-Ag.) Die vorläufige Regierung hat in der Erwägung, daß die Bewegung Kornilows vollkommen un terdrückt ist und infolgedessen die außerge wöhnlichen Maßnahmen, die durch sie veran laßt waren, unnötig geworden find, die Aufhe bung des Postens des Militärgouverneurs von Petersburg angeordnet. Oberst Palkownjkow ist zum Oberkommandierenden der Truppen des Bezirkes Petersburg ernannt worden. Der neue Kommandant ist mit ausgedehnten Machtbefugnissen zur Regelung der Fragen der Lebensmittelversorgung und des Trans

portwesens ausgestattet. Daß der neue Kom mandant die Macht braucht, sagt uns ein Be richt aus Rotterdam, in dem es heißt: Die Wolkowa-Werke in Petersburg sind durch m» Arbeiterschaft in die Luft gesprengt werden. Aus dem Privatleben der russischen Macht haber. Die russischen Revolutionshelden haben trotz der erschütternden Ereignisse, von denen das russische Volk gegenwärtig heimg-iuchl wird, genügend Zeit zu allerhand Liebes -^ie- leien. So hat sich Kerenskiam Tage, als e gegen Kornilow zog

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 27.04.1905
Physical description: 8
H.. Seite 4 „Der Tiroler' Donnerstag, 27. April 4905 Der ru/stsch-japamsche Krieg. Som mandschurischen Kriegss chaupkatze. „Echo de Paris' meldet aus Petersburg: Wie der „Nowoje Wremja' aus Charbin depeschiert wird, wird die Umfassungsbewegung an beiden russischen Flügeln in den letzten Tagen von den Japanern energischer wie früher fortgesetzt. Ein als Spion innerhalb der russischen Stellungen in chinesischer Verkleidung gefangen genommene javanische Leutnant, Kumayasi, habe erklär

sich über die in den Neutralttäts- bestimmungen vorgesehenen Zeit ausdehnen würde. Auf Grund des Einspruches der Japaner gemäß den Neutralitätsbestimmungen gegen den Ausenthalt der Flotte Roschdestwenskys in den Gewässern von Cochinchina hat die russische Flotte die Kamranh- Bai wieder verlassen und zwar soll der französische Minister des Aeußern, Delcasss, in dieser Richtung in Petersburg Schritte getan haben. ' Z>ie Vevorsteßeude Seeschlacht. „Daily Expreß' meldet ans Singapore: Die Offiziere eines aus Saigon eingetroffenen

dieser Schiffe und zur Verhütung größeren Schadens zu entsenden. Im Falle eines Zusammenstoßes würden dann die russischen Chancen infolge der Abwesenheit zahl reicher japanischer Kreuzer sich außerordentlich heben, während durch den Verlust der entsendeten armierten Kreuzer der russischen Flotte kein besonderer Schaden an Kampfeskraft erwachsen würde. ßiu Ilufass der Ktotte Aeöogatows. Der „Matw' meldet aus Petersburg: In diplomatischen Kreisen verlautet, daß das Geschwa der des Admirals Ncbogatow

20 Kriegsschiffen, kann aber nicht sagen, ob eS japanische waren. Zahlreiche Per sonen behaupten, am22. dS. eine lebhafte Kanonade auf offenem Meere gehört zu haben. Es handelt sich möglicherweise um Schießübungen, die Roschdest wensky während der Fahrt vornehmen ließ. — Wie der „TempS' aus Saigon meldet, wurde am 22. dS. abends eine von der Kamranh-Bucht herkommende Kanonade gehört. Vermutlich handelt es sich um ein Seegefecht mit den japanischen Ausklärungsschiffen. — „Central News' berichten aus Petersburg

vo» zeßn HeHeimdruckereim i» Peters burg. Die „Bosfische Zeitung' meldet aus Petersburg: Am 19. April wurden hier zehn Geheimdruckereien ausgehoben, in denen aufrührerische Proklamationen hergestellt wurden. Aeue Auruyen. Wie aus Lodz gemeldet wird, ereigneten sich dort, am 20. April während ,einer Theatervorstellung große regierungsfeindliche Kundgebungen. Nach dem ersten Akt, in welchem ein verhaßter König ermordet wird, ertönten laute Beifallsrufe. Das Publikum erhob sich von den Sitzen und schrie

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 4
Date: 04.09.1914
Physical description: 4
und mit Maschinenge wehren ausgestalteter Aeroplane ausgerüstet, um aus deutsche Aeroplane Jagd zn machen. Von einem deutschen Aeroplane wurden wieder mehrere Bom- lien in die Stadt geworfen. Pichou fordert japanische Hilfe. Kopenhagen, 1. September. Der srübere fran zösische Minister Pichou fragt im Pariser Petit Journal, warum das sapaniiche Heer nicht ebenso am Kampfe teilnehmen soll wie die Flotte und zwar nicht in China, sondern in Europa. Man brauche sich zwischen London und Petersburg

wird gegen den Kau- ^eiu Vorrücken unterstützt eine Indien wird der Aufstand der Muselmanen organisiert. Die Wardarbrückc bei Gumendsche zerstört. Sofia, I. September. Den Blättern zu'vlge wurde die große Wardarbrücke bei Gnmendsche von mazedonischen Revolutionären vollständig zerstört. Infolge der nnanshörlichen Verfolgungen der Maze donier seitens der serbischen Behörden beginnt die Gärnng unter der mazedonischen Bevölkerung be reits gefährliche Formen anzunehmen. Ninbenennnng Petersburgs. Petersburg

, I. September. .Ueber Berlin.) Auf Bef.hl des Zaren wird Petersburg vou nnn an „Pe- r r o g r a d' genannt. Revolveranfchlag auf den Grafen Bobrinski. Ueber Kopenhagen kommt die Meldung: Auf den bekannten panflawislischen Agitatoren Graf Bo brinski wurde ein Revolveraltentlit verübt. Er hatte in Kiew nnter freiem Himmel ein Volksversamm lung veranstaltit, in der er gee-eu Oesterreich-Ungarn und Deutschland feindselige Reden hielt. Plötzlich wurden gegen ihn aus der Versammlung rasch nach einander

vor, daß auf den Zaren in Petersburg ein Rc- volverattentat verübt wurde. Nach einer Truppeninspektion fuhr der Zar über den Newski- Prospekt, umgeben von einem Kordon Kosaken. Aus der Entfernung von ungefähr 50 Schritten feuerte cin junger Mann einige Schüsse ab. Ein Kosten wurde getötet, der Zar blieb unverletzt. Der Attentäter wurde verhaftet. Er ist ein Hörer der Technischen Hochschule in Petersburg, namens Ak- sakosf. Zahlreiche weitere Verhaftungen wurden vor genommen. Der Polizeimeister von Petersburg wurde

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 12.09.1917
Physical description: 8
jener unabweislichen Forderungen heischt, die in dieser Zeit der Kriegsnot erhoben werden müssen.' Wann wird dieser Schrei erhört werden? Hoffen wir früher, als es zu spät ist! Rußland. Kampf kerenskis gegen kormlow. Petersburg» 10. September. (KB.) Die Petersburger Telegraphen-Agentur meldet: Generalissimus kornilow forderte, daß Serenski ihm die gesamte Zivil- und Militär- gemalt behufs Bildung einer neuen Regierung übergebe. Da die provisorische Regierung hierin den Versuch sah. im Lande

ein gegen revolutionäres Regime herzustellen, beauf- ragkte sie kerenski» die notwendigen Maßnah men zu ergreifen, um die revolutionären Rech te der Bürger zu schuhen, kerenski befahl kornilow. sein Amt dem Oberkommandieren den der Nordfront, General Ulembowskij, zu übergeben und verhängte über die Stadt und den Dezirk Petersburg den Kriegszustand. Von kerenski. Die Familie Kerenski stammt aus Riga und ist jüdisch. Der jetzige „rote Zar' hat sich zwar seinerzeit, als in Rußland die Judenver folgungen begannen, taufen

. — Aloso genau wie beim alten Väterchen Zaren. Unruhen in Petersburg. Das Bekanntwerden des Falles von Riga hat in Petersburg eine panikartige Aufregung veranlaßt. Die Empörung des Volkes scheint in der Hauptsache Kerenski und seinen liebenEng- ländern gegolten zu haben, denen eine vieltau sendköpfige Menge in allen Tonarten den Tod wünschte. Auf dem Ostrowskiprospekt marschierte ei ne vieltausenköpsige Menge auf, die unter Ab- singung der Internationale unaufhörlich schrie „Genug

den Befahl über die Stadt überneh men. Dagegen scheinen Aemter und die verschie denen Gesandschasten Petersburg den Rücken zu kehren. Dem „Berliner Lokalanzeiger' wird nämlich gemeldet, daß der größte Teil der Schulen und Verwaltungsbüros nach Moskau überführt werde. Das Blatt „Jswe- stia' berichtet, daß auch die englische, die fran zösische und die amerikanische Botschaft schon in den nächsten Tagen nach Moskau übersie deln, wohin die Gesandschaft Serbiens, Ru mäniens, Montenegros und Belgiens bereits

geflüchtet find. Die Unruhen beschränken sich jedoch nicht bloß auf Petersburg, auch an anderen Orten, wie z. B. in Kasan, kommt es immer wieder zu Tumelten. „Rußkoje Slowo' berichtet von umfassenden Arbeitseinstellungen im südrussi schen Industriegebiet. Die Hauptursachen sind angeblich Materialmangel und das Nichtein treten von Kohle. Durch die Stillegung einer Metallfabrik in Jekaterinoslaw wurden über 20.000 Arbeiter brotlos. Der Seekrieg. Neue Schiffsversenkungen. Nach einer Meldung des Wolffbüros

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 12
Date: 25.12.1917
Physical description: 12
.' — Nach einer Genfer Meldung teilte der französische Ministerpräsi dent mit, daß von der russischen Bolschewiki- Regierung ein neuer Vorschlag zur Teilnahme an allgemeinen Friedensverhandlungen bei den Alliierten eingegangen sei. Krieg zwischen den Bolschewik! und der Ukraine. Reuter meldet aus Petersburg: In Beantwor tung des Ultimatums der russischen Regierung stellt der Zentral-Rada der Ukraine folgende For derungen auf: Nichteinmischung der russischen Re gierung in Hie inneren Angelegenheiten der Repub

sein, wenn diese sofort und unbedingt verspreche. Gene ral Kaledin und seinen Kosaken und den Umtrieben der Kadetten jeder Unterstützung zu entziehen. — Nach den „Daily News' hat sich der Stab der russi schen Armee an der rumänischen Front der ukraini schen Rada angeschlossen. » Die „Times' melden aus Petersburg: Nach der Ablehnung! des Ultimatums der Ma ximalsten der Petersburger Regierung hat die ukrainische Rada die Mobilmachung al ler Streitkräfte der neuen Republik an geordnet, einschließlich eines großen

aus regiert wird. — „Weterna Po - sten' meldet: Die Truppen der Bolschewik! umzingeln Kiew von drei Seiten. — Stock holms „Sozialdemokraten' meldet: Ein Son derkongreß der russischen sozialistischen Arbei terpartei beschloß, die westeuropäischen soziali stischen Parteien über die Schreckens herrschaft der Bolschewiki zu benachrichti gen. Die inneren Wirren in Rußland. Aus Petersburg wird gemeldet: Hier wurde der Belagerungszustand verhängt. Es wurde an geordnet, daß Plündernde auf der Stelle erschossen

werden. — Reuter meldet: Rote Garden haben Mitglieder' des ukrainischen revolutionären Stabes verhastet. — Der außerordentliche Kom missär von Petersburg hat daselbst eine gegen- reoolutionäre Verschwörung der Kadetten aufge deckt. — „Morningpost' berichtet: In Taschkent hat der Konflikt zwischen Bolschewiken und den Abtei lungen der Kadetten und Kosaken mit dem Sieg der Bolschewiki geendet. — Dem „Berliner Tagblatt' zufolge hat Kaledin an das Smolna-Institut in Petersburg einen Brief gerichtet, worin

er vor schlägt. dem Bürgerkrieg ein End« zu machen. Ein ruflisch-japaaksches und ein russisch-türkisches DSndnis. .Zaillz Telegraph' meldet aus Petersburg: Die Sowjet veröffentlicht einen von Rußland und Ja pan am 3. Juli 1916 geschlossenen'Geheimvertrag, worin sich beide Reiche zu einem Offensivbündnis verpachten gegen jede Macht, die versuchen würde, in China eine politische Vorherrschaft zu erlangen. Der Vertrag läuft bis Juli 1921. — Gemeint ist Amerika. — Nach den „Times' haben die Bolsche wiki

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