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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 06.02.1919
Physical description: 8
(8vknullar) feinste lollette > 8sifsn, ^ prlms Wasokselfen, ?«!rn, impflidlt »»» »a g»»«» «n Mei- X 1.20 ktikec. ^ebsäullt. — <Iod. f. l.ipburgk!'. rol'llialv^r«o> SosvdSl. Svlo»!»lv»r«i NÜX zclllilll. lMWüe .los. ^/iI6ling, I_subsn >2. Privat - Mittagstisch v^üßk«i»K Bindergasse 16, 1. Stock. ' Einige Anmeldungen werden noch ent« gegengenommen. sesv Als nun heute — es mar um die elfte Stunde am Vormittag— ein sehr aristokratisch und elegant ausse hender junger Herr draußen stand und Fräulein Jung

zu sprechen verlangte, da kam die Abwehr nicht so glatt über Frau Steinmanns Lippen. Es tat ihr direkt leid, den „schönen jungen Herrn' abzuweisen. Sie stotterte ein wenig und ließ, ihre kleinen, nmu leren Aeuglein wohlgefällig auf Hans von Dornau ru hen. Gestern der andere, der nach Fräulein Jung frag te, na, ja, der war nicht schön anzusehen gewesen. Aber dieser hier — den durfte doch Fräulein Jung nicht ein fach abweisen lassen. Er bemerkte ihr Zögern. Jeden falls schätzte er sie richtig ein und ließ

ein bereitgehaUe nes Geldstück in ihre Hand gleiten. „Ich weiß, daß Fräulein Jung seil vorgestern wie der bei Ihnen Wohnung genommen hat, weiß auch, daß Sie Order haben, niemand vorzulassen. Aber mich triff! diese Bestimmung nicht. Das gnädige Fräulein hat mein Kommen nur nicht erwartet. Und ich muß sie in einer dringenden Angelegenheit sprechen. Bitte — lassen Sie mich ein? Sie werden ja irgend ein neutrales Zimmer haben, in dem ich Fräulein Jung erwarten und mij ihi sprechen kann', sagte Dornau sehr bestimmt

. Frau Steinmann hatte erfreut konstatier!, daß sie --in Goldstück in der Hand hielt. Das inachte ihr He>5 noch weicher. Sie Zögerte nicht mehr lange. „Na, wenn Sie es schon wissen, daß sie hier isr und wenn es Sie nicht betrifft, dann treten Sie nur ein. Bit k' — hier in den Salon.gnädiger Herl'. Ich u>erde es -nis mich trehmen und Fräulein Jung sagen, daß Si' !>!er sind. Wie war doch Air Name, gnädiger Herr?' Hans von Do man zog ein schmales ÄAverl hervor. ,?ür alle Fälle hatte er schon im Hotel

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 13.04.1911
Physical description: 8
, während der Konzertfänger Herr Rudolf Jung aus Basel (Tenor) mehrere Lieder fingen wird. Ueber diesen w der Schweiz sehr geschätzten, bei uns aber noch unbekannten Sänger liegen uns Kritiken erster Blätter vor, welche die Annahme Eines der Maultiere hatte daS Mißgeschick, sich einen spitzen Stein in den Huf zu treten, sodaß der Reiter absteigen mußte. Wir beschießen zu rasten und zu sehen, ob die Lahmheit nicht verschwinden würde. Unter einer riesigen Korkeiche streckten wir nnS inS GraS, und Flaschenkobcr

ist hervorragend uud sein Gesang durchwegs musikalisch '. Der .Evening Standard' berichtet: ..... Herr Jung hat seine von Natur prächtige Stimme mit solch sichtbarem Ernst ausgebildet, daß er heute vor künstlerisch erfolgreichen Resultaten steht. Seine ausgeglichene Tenorstimme steht vnter einer sicheren Beherrschuug, was schon in den ersten Gesängen von Schumann deutlich zu erkennen war ' In der.Schweizer Musikzeitung' lesen wir: ..... Der Solist des Abends war Herr Rudolf Jung aus Basel. Jung

....' Der „Bund' schreibt: ..... Der Glanz dieser echt heldenhaften Stimm» liegt gerade in den hohen Lagen, wobei die Mittellose einen männlichen Baritonklang uicht vermiffen läßt. Jung sang den LiebeSgesang des Siegfried ans Walküre und das Schmelzlied des jungen Siegfried, b»id» mit echtem Bühnentempera. ment und doch feiner, konzertmäßiger, als man sie gewöhnlich von der Bühne herab hört. Die jugendlich srische Stimme wirkte außerordentlich uud der Beifall, der seinen Vorträgen folgte, war spontan

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 11.10.1910
Physical description: 8
statt. Durch Schönheit zeichneten sich die Kühe deS Herrn R. Steger, AtzwangerwirteS, aus. — Heute begann hier die MisfiouSreno- vation, die von dem hochw. ??. Redemptoristen abgehalten wird E! war hmte bei sämtlichen drei Predigten die Kirche gesteckt voll von Leuten. Nauders, 8. Oktober. (Altvorsteher Jung i ) Im Alter von 53 Jahren ist heute früh, versehen mit den hl. Äterbsakramenten, einer der tüchtigsten Männer unseres Dorfes, Herr Alois Jung in eine bessere Welt dahin geschieden

. WaS die Gemeinde an diesem Manne verloren hat, wird sie der ganzen Tragweite nach erst in späterer Zeit begreifen. Herr Jung, Mitglied der verschiedensten Vereine in und außer NauderS, Ausschußmitglied des Tiroler Bauernbundes, Obmannstellvertreter derSpar- und Raiffeisenkassein NauderS, Marschkommiffär usw., stand neun Jahre als Vorsteher an der Spitze der Gemeinde und gab diese Zeit hindurch ein leuchtendes Beispiel vom Selbst losigkeit, rastloser Energie und Gemeinfinu und muß geradezu als »in Osser

jenes aufreibenden Amtes bezeichnet werden. Denn auS der Zeit jener übermenschlichen Anstrengungen, in die er fich anläßlich der bekannten Wildwasserkatastrophe vom Jahre 1901 stürzte, datiert daS Siechtum, dem er endlich erlegen. Herr Alois Jung war ein Charakter in jeder Beziehung, eine markige, scharf gezeichnete Persönlichkeit, wie fie im Zeitalter deS Pessimismus nur mehr fetten ge funden werden können. Die Weltanschauung jedes ehrlichen Gegners hochhaltend, vertrat er seinen eigenen, christlichsozialen

Stand punkt mit dem Freimute und wenn eS galt, mit der zähen KampfeSfreude eineS unerschrockenen Tirolers. Mit ganzer Seele hing er an der christlichsozialen Partei, von der allein er eine endgültige Lösung des sozialen Problems er hoffte. Obwohl die Auflösung bevorstand, laS Herr Jung noch immer in ungebrochener Be geisterung seinen geliebten „Tiroler Anzeiger'. Kommen Sic rasch.' Er eilte statt rechts nach links über den Gang und schloß das Magazin mit Montureu und Munitionen aus. „Geben Sie acht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 13.02.1919
Physical description: 8
war nirgends beliebt, er hatte viele Feinde. Vor allen Dingen hatte er sich den Ingenieur Jung zum Feinde gemacht durch seit: tyrannisches, miß- ->ü ästiges Wesen. Richard Jung war sehr begabt und i on sprach von einer großartigen Erfindung, die er ge macht hatte. Er arbeitete in seinen Mußestunden fleißig daran. U. es war schon beschlossen, daß er zuin Oberin- <^nieur aufrücken sollte, sobald er seine fertige Erfin dung vvrgefüh^ hätte. VrinUnaiu: neidete ihn? das und mochte wohl auch fürchten

Am Abend vor ineiner Abreise hatte nnr Meia nie gestattet, sie auszusuchen. Es war der zweite Abe-rd. den ihr Mann fern sein sollte. Niemand ahnte, daß er nicht abgereist war. In der ersten Nacht seiner vermeint lichen Abwesenheit flog Jungs Werkstätte mit seiner Er finduny durch eine Explosion in die Lust. In meiner sie berhaften Erregung, ganz meinem eigenen Schmerze hingegeben, machte das n»e-ng Eindruck auf inich. Ich hörte nur. daß Riä^ard Jung über seine vernichtete jah relange Arbeit halb

von Sinnen war und Brinkmann -7au? offen beschuldigte, der Toter zu sein. Ich wußte u«ö> glm-''^. daß Brinknwlm abwesend 291 sei. Jung glaulne das nicht, und später erwies sich auch, Saß Jung recht haute und nicht ich. Jmig hatte Drohmv gen gegen Brinkmann ausgestoßen in seiner begreifli-- chen Aufregmig und hatte gesagt er werde ihn nieder »chiagen. wo er ihn finden würde. Wie gesagt, damals glitt das alles wie wesenlos uon mir ab. Ich fieberte den: letzten Wiedersehen mit Melanie entgegen

— ich hakte die geliebte und angebetete Frau- nicht berührt. Aber im Treimungsweh riß ich sie in meme Anne und unsere Lippen fanden sich in diesem einen, ersten und leßten Kuß. In demselben Augenblick schraken wir zusammen und lauschten hinaus. Wir hatten ein Geräusch veruom inen, als springe draußen jemand von der Veranda in den Garten hinab. Melanie glaubte, es sei Jung, der auf ihren Mann fahndete. Aber sie drängte mich nun hinaus. Ich ging. Als ich den Garten passiert und neben das Tor Himer

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 31.03.1925
Physical description: 8
werden, denn eine ähnliche Gelegenheit dürste sich nicht mehr so bald bieten. Die Muttat an der Alguader Reichsftratze. Von unterrichteter Seide wird uns noch Folgendes mitgeteilt: Am Sonntag spät nachts wurde der Bauevntnecht Joses Abler aus Dorf Tirol zwischen Muchwirt ! und Algimdor Bahnhos von zwei Burschen ! überfallen und eri>'>'lt bei der folgenden Rau ferei st» schwere Stichverletzungen, daß er i bald noch der E'-<'fevun>g in 5« . ! verschied. Die beiden Wsgebcqever sind die > Brüder Jung Josef, geb. IMtl

in Atgund, ^ und Jung Rudolf, gsb. 1699 in Meran. bolos nach Axams. Bez. Innsbruck zuständig. Söhne des verstorbenen Pfründmors Thomas Jung m Innsbruck. Die beiden Burschen hielten sich früher in Wgund auf. ohne sich gerade eines beson ders guten Leumunds zu ersrouen. Seit ! Monaten waren sie von dort abwesend und der «ine davon wurde schon seit längerem i polizeilich gesucht. ! A»r Sonnt«' rauchten sie plötzkch wieder ! in WgMd auf, jedoch verschwanden sie wie- ! der. bis in der Nacht die grauenvoll

: Tat ^ und deren Folgen beide, den einen mit schwe- oon, den andern mit leichten Verletzungen, die sie im Kamps mit Alber orWon. ms Spital brachte. Als Beweggrund der Tat verlautet, daß nicht Eisevsucht. sondern Racheabsicht eines <mdern, der die beiden Jung sozusagen zur Tat «Harderts, die Hauptrolle gespielt habe. Josef Abler stand schon seit mehreren Jah ren beim Egenhof im Dienste und galt allge mein als verlaßlicher, tüchtiger Dienstbote und war auch ob seines rechtlichen und fried- SMa

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 12
Date: 18.08.1923
Physical description: 12
zi!?smm:n die uns grau sam auseinr:!i>erge.'!'sen hnnsn. Herraoit! Das war ein dickes Büschel von Iabren. F-ist zum Erschrecke „Hols der Kuckuck!' riet der Onkel. „Jung Nnd Air doch noch geblieben!' „Das wohl, vnkel! Bergjung'' Und wir sticgen ',ur ^!>rg hinan. jauchzten «ie Buden, als mir ?i?vch?n sc fröhlich unter uns in der Sonne sahen. ..Iujuujhui!' Vor den: Burg^asth'.us stehen Tische und Ränke. Man übt in sr'edlicbcm Walde und kann es sich schmecken lassen „Kellnerin, eine halbe Weißen

auch schon be denklich weih.' Ith griff an die Sckläken. Man suhlt die >ve!s'en Hoare, sie sind edel, aber starr. ..Leider, leider!' seufzte ich. Lachte aber wieder. „Ach was! Deswegen sind wir noch lange jung.' Und wir keiirten zum Frohsinn zuriick und zu goldener Laune, schoten wie einstens, wären schon auch noch aus^ele-'t gewesen. „Schneider, leih mir di? Schzrc' oder „blinde Kuh' zu spielen. Da jauchzte es vor uns aut. „Die Kinder!' Zwei Buben sprangen daher, -wei P>-ack>t- buben. ein schwarze

mir die Schere' verwirkt. Die Kinder sprangen hinter die Bäume, in die Gruben uns aus die Hügel, jauchzten, schrieen. volt.''!en. Die Kinder! „Meine Herren Väter.' sagte ich. ..bleiben wir beim Wein!' Wein im Wald? ist zäher Trunk. Und der Onkel rne'nte- ..Ich geb's doch !- >.!, ni'l t aus! Was wäre, wenn wir morgen ^ ir ?im,enhütte ausstie gen? Schauen, wer jung ist!' Un>d wir stiegen auk Mein Freund 'i<i>.'r <?letter? i-uhen im Rucksack Er wollte d-e Groß, zwingen. E- ging durch ?as ' ?> ^.'rvrlle

Fischleinral, ringelte l!ch über steinigen Hang eni'?r. trosz-g rauschte e n >M.«s»','all nieder, die KS'l rechen sich rissen'''-!-, Das- ist d'? Weit ' e Sei' Meinch-n au? d<-m Alltag he!>t „Sind wir jung o?er n!c!it'' lachte der Onkel. „Selber »ach Kin>:i'' Wir langten nach jeder ?,!uine. k7e!'ten uns übcrs blitzende Gest.'in. sä-^u!ev saunend n, die Sonne, die sich w> is-glühend über die Fel ben ergoß. Und >?ls mir aus grüner Matte ^-?st hiel ten und das guiz Frauchen meines Freuildes reiche

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 12
Date: 16.02.1919
Physical description: 12
mir mir selbst. Und schließlich, als ei nige Jahre so vergangen waren, wollte ich ein Ende ina chen, wollte mich selbst den Gerichten stellen. Der Ein fall war mir gekommen, daß ich irgend einen beliebigen Grund angeben könne, warum ich Brinkmann erstochen hatte, ohne daß von Melanie überhaupt die Rede war. Aber während ich noch darüber grübelte und mi: einen scheinbaren Grund zurechtlegen wollte, erfuhr ich zu meinem Entsetzen, daß Richard Jung im Zuchthaus gestorben sei. In der Blüte seiner Jahre war er dein Gram uud

nur noch feine Tochter. Maria Jung. Auch sie hat meine Hilfe zurück gewiesen und es bleibt mir nun nichts mehr übria. als sie in meinem Testament zu bedenken uich ihr nach mei ern Tode, der hoffentlich bald meinem elenden Leben ein Ende macht, diese Beichte zu senden, damit sie den Namen ihres Vaters von der Schmach befreien kann, die ich darüber brachte. Wenn dann Melanie Brinkmann noch am Leben ist, so mag sie mir verzeihen, daß ich das Geheimnis mei- 295 ner Schuld nicht mit ins Grab nehme. Sie trifft

ja nicht der Hauch einer Schuld. Stirbt sie aber vor mir. so ist mir das noch lieber nnd ich kann von ihr sagen, daß sie die reinste und tugerrdhafteste Frau war, die mir je im Lebeil begegnet ist. Meine Liebe zu ihr nehme ich als ein unvergängliches Gut mit ins Grab. Und nun, mein lieber Hans, oerfahre mir dieser Beichte, wie ich es wünsche. In Deine rechtlichen Hände lege ich dieses Schreiber?, und wenn Dn es möglich ma chen kannst, so bringe es selbst zu Maria Jung. Gottlob führst Du nicht meinen Namen

, so daß auf den Deiner, kein Schatten fällr. Bitte Maria Jung für mich um Ver gebung und sorge dafür mit allen Kräften, daß sie an nimmt, was ich ihr irr meinem Testament ausgesetzt ha be. Es ist mrr das. was ich ihrem Vater schuldig gewor den bin. dadurch, daß ich ihn hinderte, für seine Familie zu sorgen. Es kommt ihr mit Recht zu, und sie braucht es nicht stolz zurückzuweisen wie ein Geschenk. Ich setze außerdem irr meinen, Testament eure Sum me aus, von deren Zinsen aus dein Zuchthaus entlassene Sträflinge unterstützt

werden sollen, damit sie nicht rück fällig werden. Diese Stiftung soll den Namen Richard Jung-Stifrung tragen, damit sich Sogen an diesen Na men heftet. All mein übriges Hab und Gm. mit Ausnahme von Legaten an meine Diener, gehört Dir, mein lieber Hans. Verzeihe auch Du inir, daß ich Dir mit dieser Beichte wehe tun muß, und bete ein Vaterunser für meine arme Seele. Dein nnglücklicher Onkel Justus Hariau.' Erschüttert ließ Hans von Dorna» die beschriebenen Blätter sinken, als er zu Ende gelesen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 8
Date: 26.11.1918
Physical description: 8
Maria schon, Herr von Dar. nau?' Er schrak zusammen und sah sie an. Erst wollte er leugnen. Aber dem Blick ihrer ehrlichen Augen ge - genüber »ermochte er es nicht. ? IIS „Ja — ich begegnete dieser jungen Dame einige Male in Berlin. Aber es waren nur sehr flüchtige Be gegnungen. Und ich weiß nicht einmal ihren Namen. Würden Sie mir sagen, wie die junge Dame heißt. Fräulein Hilde?' „Sie heißt Maria Jung'. Er zuckte zusammen. Dos war doch der Name, den ihm sein Onkel genannt hatte. Und sie kam aus Ber

lin. War es dieselbe Maria Jmtg. der sein Onkel eine Halbs Million Mark vermachen wollte?' .Maria Jung?' fragte er fassungslos. Hilde sah ihn forschend an. .Was ist Ihnen, Herr von Dornau?' Tr strick) erregt über die Stirn. „Das ist seltsam — sehr seltsam! Bitte, Fräulein Hilde, können Sie mrr sägen, üb Fräulein Jung vor etwa Jahresfrist ihre Mutter verloren hat?' Hilde nickte. „Ja — vor reichlich einem Jahre.' „Und hat Fräulein Jung in Berlin in einer Pen sion gelebt, ehe sie hierherkam

, daß mir diese junge Dame identisch zu seHr scheint mit einer Persönlichkeit, für die ein Verwandter von mw.M-gro-> ßes Interesse hat. Ich weiß selbst nicht, welcher art dieses Interesse ist. Der alte Herr muß Fräulein Jung? Eltern gekannt haben. Ich bitte Sie aber, lücht darüber zu sprechen — Sie mächen mir denEKHruck, daß Sie Wveigen könnten.' ' ..Darüber können Sie unbesorgt sein. Herr von

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 28.11.1918
Physical description: 8
« durch. Die Angelegenheit wurde immer rätselhafter und geheimnisvoller. Er antwortete aber seinem On kel sogleich wieder und schrieb: .Lieber Onkel Justus! Ich werde alles wn. was in meiner Macht liegt. Deinen Wunsch zu erfüllen. Vielleicht kann ich Fräu lein Jung weniAtens eine angemessene Messung verschaffen, ohne daß sie ahnt, daß ihr jemand eine Wohltat zu erweisen gedenkt. Ich wundere mich gar nicht, daß sie Deine Hilfe zurückwies, denn sie scheint sehr stolz zu sein, trotz ihrer bedrückten Lage. Gib

mir einige Tage Zeit, zu bedenken, wie ich ihr helfen kann, ohne daß sie es merkt. Um Dich zu überzeugen, daß alles Mögliche tun werde, ihre Lage zu verbessern, will ich Dir gestehen, daß es mir selbst Herzenssache ist. ihr Los zu erleich tem. Ganz offen heraus — ich liebe Maria Jung. Was würdest Du sagen, wenn ich sie eines Tages, zu meiner Frau machte? Wenn sie es werden will! Das weiß ich noch nicht. Bitte, schreibe mir Deine Ansichi über diesen Punkt. Mit herzlichen Gruß Dein Nesse Hans

'. Auch auf diesen Brief kam sofort eine Antwort von Justus Hartau. Es waren nur wenige, in sichtbarer Ei< le und Erregung geschriebene Worte: „Mein lieber Hansi An dem Tage, an dem Maria Jung Deine Frau wird, werde ich glücklich sein, soweit es in meinem zerstörten Dasein noch ein Glück geben kann. Ich werde Dich segnen, wenn Du mir meldest, daß Ma- ria Jung Deine Frau wird. Halte mich in allem auf dem Laufenden. Dein Onkel Justus.'

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 30.11.1918
Physical description: 8
Gesandten der Friedens» konferenz folgende Bedingungen vorlegen. 1 Vollkommener Einklang mit England in Be zug auf die Freiheit der Meere. 2. Japan be grüßt den Plan der Alliierten, die kleinen Na« tionen und die ganze Welt vor neuen Krie gen zu schützen. 3. Japan hält es für notwen dig. die Ordnung in Sibirien aufrecht zu er« halten, um das eigene Land zu sichern und 4, »Y d» Ivngfer Miniqj«-. Nomon ,140 Sräulein Hilde. Haben Sie tatsächlich schon bemerkt, daß Ihr Herr Bruder Fräulein Jung belästigt

einander. . Während Hans von Dornau nach Hause zurück, kehrte, dachte er erregt über das nach, was ihm Hilde gesagt hatte. „Wenn ich doch nur ein Recht hätte.. Maria Jung zu beschützen'; dachte er. „Ich würde sie sogleich beim nächsten Begegnen fragen, ob sie . meine Frau werden will. Aber sie würde es wohl nicht verstehen, nicht by» greifen können, daß ich nach so kurzer Bekanntschost mit Äner Werbung hervortreten würde, daß sie mir. so teuer geworden ist.' , '' 16. KaM. Hilde war sehr nachdenklich

« Schlüsse ziehen, und weil ich fuUe. daß auch Sie es gut meinen mit ihr. Als Sie mir von der Jungfer Königin erzählten, wußte ich gleich, von wem Sie sprachen. Und nun steht so viel fest: Sie, ich und mein menschenscheuer, sonderlicher Onkel Justus, wir haben ein warmes In teresse an Fraulein Jung, und wir möchten alle drei sk aus der ihr nicht zukommenden Stellung befreien. Das wäre sehr leicht, wenn Fräulein Jung uns die Er laubnis geben wollte, ihr zu helfen. Aber diese Erlaub nis

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 8
Date: 29.11.1918
Physical description: 8
ihn. „Nein, ich kann es Ihnen nicht erklären,, Fräulein Hilde, ich tappe da selbst im Dunkeln.' ..Zch dachte — weil Sie davon sprachen, daß ein Ver wandter von Ihnen ein Interesse an ihr nimmt. Sie könnten mir einen Fingerzeig geben.' ..Leider nicht. Im Vertrauen. Fräulein Hilde, die« ser Verwandter ist mein Ontel. Und ich weiß nur. daß thn irgend etwas Geheimnisvolles mit Fräulein Jung verbindet — oder vielleicht mehr mit ihren verstorbenen Eltern. Das s<me ich Ihnen unter dem Siegel strengster

Verschwiegenheit, weil ich doch nun schon einmal mit Ihnen darüber sprach. Fräulein Jung darf um keinen Preis ahnen, daß wir darüber sprechen.' „Sie können gang unbesorgt sein — ich plaudere nicht:-' ,Aaoon bin ich überzeug», sonst spräche ich nicht mit Aknen darüber. Mein Onkel hat jetzt erst in Erfahrung gebracht, daß Fraulein Jung in Kroneck in einer Stel- 135 lung ist, die ihr nicht zukommt. Er hat vergeblich ver - sucht, etwas für sie und für ihre Mutter zu «tun: die bei den Damen haben stolz jede Hilfe

zurüchpMiesen.' Hilde nickte mit leuchtenden Augen. ..Ja, sie ist stolz, bei aller Bescheidenheit. Das hat zuerst mein Interesse für sie geweckt, ihr Stolz uiÄ> ihre Wahrhaftigkeit in allen Dingen.' Eine Weile sah er nachdenklich in Hildes Gesicht. Dann stieß er rauh hervor: „Wir müssen ihr helfen — wenn'es sein muß gegen ihren Willen.' „Ach. wenn wir das könnten!' ..Wollen Sie mir dabei helfen, Fräulein Hilde?' Sie nickte energisch. „Mit tausend Freuden und mit allen Kräften.' „Auch, wenn Fräulein Jung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 12
Date: 17.06.1922
Physical description: 12
sich auch einmal das k'iliilk zu mir verirrt und sei dann wieder lachend davon geflogen. Freilich, lange isl es her, aber wenn der Mensch seitdem lein anderes E>!ü.-k mebr ge sehen. ist es ibm. als sei es gestern gewesen. Auch mir wurde die Heide einmal zu einem Garten des Glückes, in dein ich sroh gewesen, jung und laclsend, gemein!, das Leben zu besiegen. Ich dünkie mich ein völlig, reicher als alle Fürsten der Well uud glücklicher als alle Feen, Und dann? Ein Jahr ging, aus dem Frühling wurde ein trüber Herbst

nicht dich auch das Burschenband unS ^ Studentenhumor uud war es nicht da- Schönste vom Hochzeitstag, als abends die! Bundesbrüder kamen und das Ständchen sangen?' Dann schwieg Mütterlein, weil ße wohl wußte, daß ihr Bub lustig war, aber dabei von Herzen gut. Keiner von denen, die von Blume zu Blume wandern und jung: Knospen brechen, um sie am Wege lachend liegen zu lassen und mit seinen Abenteuern ^ zu prahlen. Nein, das habe ich nie gcran, Fröhlich ja, auch einen frischen Scherz und I hin und w,ieder, wenn's niemand sah

mich! vor einer schlechten Tat von vornherein ab und ließ mich einen Ekel empfinden vor den Gemeinheiten der anderen. Das mochte viel-1 leicht'auch der Grund sein, daß ich es nie zu einer richtigen Liebe brachte. Zu einer blo-I ßen Tändelei gab ich mich nicht her und fi: I eine richtige Liebe hatte ich das Gefühl, daß I ich noch viel zu jung sei. (Fortsetzung folgt.)

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 16.12.1924
Physical description: 8
werk tätiger Nächstenliebe gestellt und find, von der Gemeinde aus mit entsprechender Legiti mation versehen. mnechM» des Gemeinde- gsbiedes auf Sammlung gegangen, um den Der Gras von Tarent. Original-Roman von F. Steinkirchner. 5. ForHewmg. Asse Menschen, rvelche die Last herein getragen hauten, waren an den Anblick des Todes gewöhnt, fürchteten sich nicht mehr vor erstarrten Körpern, scheuten nicht deren Be rührung. „Sä>ade »m ihn!' sagte de? «ine. .So jung, schön und reich und da liegt

er mm kalt und storr wie der niedrigste Bettler. Der Tod hat ihn nicht einmal entst-Lt, man möchte Kau- ven, er Schaft nur.' „Wir all« müssen sterben, jung und alt. veich und arm', entgegnete em anderer. ^Di^e Saiche hat auch ihr Gutes.' näselre ein dristor. S>e macht keinen Uzrt«rschied Awischon reich und arm, zwischen vornehm und gering. Vah, sooiei Gold haben wir nie verdient wie in diesen Tagen, wo d,e Men schen niedersten wir die Fliegen. Früher haben wir Steine und Balken zum Bau ge führt

, wie ein BLtz überkam ihn die Gewißheit: Seme Mitmenschen hatten ihn lebendig begraben — er lag in «mein Sange! — Ein furchtbares Ringen zwischen Tod und Leben begann. Gras Tarent war jung und stor<, im Besitz der vollen strotzenden Jugend kraft, und die Todesangst verzehnfachte ihm die Kräfte: jeden Dduskel, jeden Nero spannte er cm. dehnte und streck« die Glieder, mit den Ellenbogen, mit den Knien, mit dem Kops stemmt« er sich gegen die Wzerne Um» wcÄung. wobei Mammen ihm vo-r den Augen tanzten

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