desselben, das dadurch geweckte Bedürfnis nach Rettung, der von Haus aus christliche Zug des mensch lichen Gemüthes, konnten einer solchen anstrengenden Arbeit schon von Anfang an den Erfolg versprechen. Minder wichtig ist ihnen eine augenblickliche parlamen tarische Situation, eine Lage, die mitunter ganz nnver- muthet entsteht und ebenso rasch wieder zerfallen kann gleich der Rhiziuusstaude über dem Haupte des Ionas. Freilich kann auch die christlich-sociale Partei des Anschlusses an andere Parteien
BolkSpartei auf die Dauer hindern müssten.' Innerhalb der parlamentarischen Atmosphäre aber, so fügen wir hinzu, erkennt man diese Gründe sofort. Sie liegen nicht im Programm der Katholischen Volkspartei, sie liegen bei anderen Clubs der so genannten Majorität. Mit den beiden Clubs der Polen und der Iungtschechen kann die christlich-sociale Ver ewigung wohl in einzelnen Fällen, je nach Gestalt der Sache übereinstimmen, nicht aber, wie diese Clubs jetzt noch aussehen, dauernd zusammengehen. Nicht bloß
die nationalen Aspirationen und Sonder gelüste dieser slavischen Parteien sind es, was die Christ lich-socialen von ihnen trennt, sondern vor allem der Umstand, dass die christlich-sociale Idee dem Programme der Polen sowohl als der Iungtschechen fremd ist. Der Polenclub verdient zudem alles eher als den Namen einer BolkSpartei; ist einmal in Galizien eine wahre Volkspartei obenauf, dann wird der Polenclub gegen wärtiger Facon Wohl nur mehr als Sammlung ver sprengter Elemente existieren
, mit den Clubs der Iungtschechen und Polen eine Parlamentarische Verbindung einzugehen.' Wir finden also nicht eine Schwierigkeit darin, dass Christlich-sociale und katholische Volkspartei auf Grund eines gemeinsamen Programms zusammengehen; aber dass die Christlich-socialen der gegenwärtigen Ma jorität beitreten, halten wir für ausgeschlossen. Die letzten drei Jahre haben dieser Auffassung Recht gegeben. Wir bitten unsere Leser, uns über alle interessanten Borkommnisse zu berichten. Nur auf diese Art
hohes Ansehen zu verschaffen, zumalen es der Redner ver standen hat, den für viele ganz unbekannten und überaus schwierigen Gegenstand mit möglichst großer Klarheit den Zuhörern verständlich zu machen. Wir können wohl auch verrathen, dass der Herr Theologieprofessor seine Reden über sociale Verhältnisse nicht nur in den engen Räumen des Brixener Casinos hält, sondern in zahlreichen Wählerversammlungen auch sucht, die sociale Wohlfahrt des Volkes immer fester zu begründen und auf den verschiedensten