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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 6
Date: 05.08.1902
Physical description: 6
als Schädlinge und Bevormünder des Volkes hingestellt werden'. Für die „Abschaffung' wollen, wie schon gesagt, die Christlichsozialen niemanden ge winnen; um aber das Volk für die Beseitigung des Miß verhältnisses zu gewinnen, tun die Christlich- sozialen gar nichts anderes, als dasselbe in Zahlen ausdrücken — und dies genügt vollauf. II. Doch gehen wir jetzt zur zweiten großen Lüge über, die da lautet: Die Christlichsozialen wollen auch die Virilstimmen der Bischöfe abschaffen. Der „Burggräfler' sagt

ausdrücklich: „Daß die Herren, die mit solcher Wut (!!) gegen die Prälaten anstürmen, logischerweise ebenso die Viril stimmen der Bischöfe abschaffen wollen, ist selbstver ständlich.' Und er wiederholt diese Lüge — nur in Frageform — indem er schreibt: „Wozu sollen die Landesbischöfe ohne Wahlkampf im Landtage sitzen?' Dieser Vorwurf ist eine dicke, und eine ganz bewußte Lüge, da die christlichsoziale Partei gar nie auch nur mit einem Worte die Virilstimmen der Bischöfe angetastet hat. Der „Burggräfler

' braucht aber solche Lügen, wie auch die von der Abschaffung der Prälatenkurie, weil er dann seinen Lesern zu gleich noch eine andere Lüge auftischen kann: „Die (christlichsozialen) Herren finden sich da im hellsten Einvernehmen mit den Sozialdemokraten und Libe ralen und der jüdischen Presse.' Dies sagt der „Burggräfler' überhaupt, so oft man'S haben will; aber eine Lüge, hundertmal wiederholt, wird doch nicht zur Wahrheit. Jetzt muß ich aber von den Sozialdemokraten und der jüdischen Presse

auch etwas sagen: Juden und Sozialdemokraten lügen in ihren Blättern, was Platz hat, besonders wenn es gegen die Christlichsozialen geht; der „Burggräfler' aber übertrumpft sie hierin noch, wenigstens findet er sich hiebei mit ihnen „im hellsten Einvernehmen'. Der Artikel, den wir besprechen, ist der beste Beweis dafür. III. Jetzt gehe ich zu einer weiteren Lüge des ».Burg gräfler' über; auch bei ihr finden sich mehrere Lügen beisammen. Der „Burggräfler' schreibt nämlich: „Gelingt es mit solchen Mitteln

und den Bürgern und Bauern anderseits ein treten. Ist es demnach eine Lüge des „Burggräfler', daß die Christlichsozialen die Abschaffung des adeligen Großgrundbesitzes wollen, so ist es noch mehr erlogen, daß sie dies deshalb wollen, weil die adeligen Großgrundbesitzer „vielfach gebildete Leute, erfahrene und praktische Landwirte sind', wie das Lügenblatt an der Passer eS darstellt. — Eine Lüge ist es ferner baner-Hans', der auch diesmal unser Begleiter, läßt in uns Zaghaftigkeit nicht aufkommen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 10
Date: 11.12.1902
Physical description: 10
Seite 2 „D e r T ' r o l e r' Donnerstag, 11. Dezemv r 1S02 L. Per. ,.Burggräffer' als „Jätscher'. Dem „Burggräfler' ist aber ^nit seinem ver meintlichen Schlag gegen Dr. Schöpfer noch etwas Uebleres begegnet; er hat sich geradezu als elender „Fälscher' entpuppt. Kein einziger Abgeordneter hat es gewagt, den Antrag des Dr. Schöpfer selbst anzugreifen, wegen seines Inhaltes ihn zurückzuweisen. Dr. Fiedler (der Obmann des zweiten Subkomitees) hat im Namen des Jungtschechenklub sogar ausdrücklich

er klärt, daß der Herrenhausbeschluß das Gesetz ver schlechtert habe und daß der Paragraph in der von Dr. Schöpfer beantragten Weise abzuändern Wäre. Nur in der Zwangslage glaubten die anderen Abgeordneten das minder Gute annehmen zu sollen. Der „Burggräfler' aber, der natürlich den Termin handel viel besser versteht, als die Komiteemitglieder, der fühlt den Beruf in sich, zu beweisen, daß es für die Bauern so am besten war, wie die Regierung es haben wollte, jene Regierung, die Jahre hindurch

gegen das Verbot des Terminhandels aufs äußerste sich gesträubt hat. Der „Burggräfler' leistet sich dies in seinem zweiten Artikel, wo er den Vergleich mit den Worte» einleitet: „Sehen wir. uns diese Sache näher an'. Er hat also beide Anträge sich angesehen; und nach der genauen Durchsicht schreibt er folgendes: „Nach der Regierungsvorlage lautet der § ^2 kurz und bündig: „Börsenmäßige Geschäfte in Getreide und Mühlenprodukten sind verboten.' Der Abgeordnete Dr. Schöpfer allerdings fürchtete

werden, sind verboten.- Diese Fassung lautet gegenüber dem Wortlaut der Regierungsvorlage sehr gekünstelt. Denn vor allem ist es notwendig, ein Gesetz zu schaffen, welches den Blanko- und (!!) Terminhandel allgemein und in jeder Form verbietet. Dies geschieht durch den §12 der Regierungsvorlage klar und bündig. Wir ersuchen unsere Leser, diese Darstellung des „Burggräfler' wohl im Auge zu behalten. Wir gehen darüber hinweg, daß hier der „Herrenhaus beschluß' in einemfort „Regierungsvorlage' genannt

wird; dies ist nur Verwechslung oder Unkenntnis. Der „Burggräfler' begeht aber eine ganz offen kundige Fälschung, indem er sowohl den Herren- Hausbeschluß, als den Antrag Schöpfer einander gegenüber falsch darstellt. Er stellt nämlich die Sache so dar, als ob der § 12 gelautet hätte nach dem Herrenhausbeschlusse: „Börsemäßige Geschäfte in Getreide und Mühlenprodukten find verboten.' Antrag Schöpser: „Geschäfte in Getreide und Mühlenfabrikaten, welche nach Inkrafttreten dieses Gesetzes an oder außerhalb der Börse auf Grund

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 10
Date: 11.12.1902
Physical description: 10
B. Dienstag 16. Eusebius B. M., Adelhaid Kais. Mittwoch 17. -j-s- Lazarus B., Swrmius A. Es ist ein Wahn zu glauben, daß Unglück den Menschen besser macht. Es hat dies ganz den Sinn, a.ls ob Der Rost ein scharfes Messer macht, Der Schmutz die Reinlichkeit befördert, Der Schlamm ein klares Gewässer macht. Booenstedt. Das Hesetz Werden Mrseterminhandet und „Der Jurggräfker'. „Der Burggräfler' bringt in Nr. 95 vom 26. November und in Nr. 97 vom 3. Dezember zwei Artikel mit der gleichen Ueberschrift

„Zum Termin handelsgesetz'. Das Wichtigste bei der ganzen Terminhandelsfrage ist ihm offenbar, daß der Abge ordnete Dri Schöpfer in der Sitzung vom 29. No vember einen Abänderungsantrag gestellt hat. Da dieser Antrag mit einer Stimme Mehrheit ange kommen wurde, und infolgedessen das Gesetz wieder inS Herrenhaus zurück mußte, wird dessen Annahme um ein paar Wochen verzögert. Dies gibt nun dem „Burggräfler' Anlaß, als Bauernfreund und als ergebener Regierungsdiener (dies paßt freilich schlecht zusammen

) gegen Dr. Schöpfer aufzutreten. Ob „Der Burggräfler' vom Terminhandel'auch nur eine blasse Idee hat, wissen wir nicht; eine wie erbärmliche Figur er aber in seiner Hetze gegen Dr. Schöpfer spielt, mögen die Leser aus folgendem entnehmen.- Mo doch dringlich? „Der Burggräfler' beginnt den ersten Artikel mit den Worten: „Die ackerbautreibende Bevölkerung ist wieder um eine Erfahrung reicher. Die Aufhebung des Getreideterminhandels, die sie so sehnlich ge wünscht und so sicher gehofft, ist wieder — vereitelt worden

. Die Schuld trifft nickt die Regierung, sondern jene Abgeordneten, die immer das Volks wohl im Munde führten, sie trifft den tirolischen Abgeordneten Dr. Schöpfer und alle jene, die ans Rechthaberei oder unbedingter Gegnerschaft gegen Regierung und Herrenhaus mit Dr. Schöpfer gegen die Annahme des Gesetzes in der Form, wie sie das Herrenhaus festsetzte, stimmten'. Und später heißt es: „Die Sache ist hinausgeschoben, auf wie lange weiß der liebe Gott'. Im Artikel vom 3. Dezember kommt der „Burggräfler

' wieder auf diesen Punkt zu sprechen: „ES bestand die Gefahr (so schreibt«), daß die Aufhebung des Blanko-Terminhandels ver zögert und überhaupt die Sache zum Gaudium der Börsenjuden und zum Schaden der Landwirtschaft verschleppt würde'. Der „Burggräfler' glaubt offenbar, damit emen Hauptschlag gegen Dr. Schöpfer zu fuhren, und der Die Brandstätte ^on Matsch. arme Mann sieht gar nicht, daß er damit sich selbst und den altkonservativen Tiroler Abge ordneten eine fürchterliche Ohrfeige gibt! — Also. Dr. Schöpser

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 6
Date: 05.08.1902
Physical description: 6
M. 32. 12. S. n. Pfingsten. Vom barmherzigen Sameritan. Luk. 10. Montag 11. Filomena I. M., Susanna M. „Tadeln ist leicht; deshalb versuchen sich so viele darin. Mit Verstand loben, ist schwer; darum tun eS so wenige/ Feuerbach. Die Landtagswaylreform und die Gristkichsoziakn oder: „Köge« haben kurze Keine'. ^ Vom Lande, 3, August. Um niemand in ungerechten Verdacht zu bringen, mnß ich schon sogleich sagen, wessen Lügen ich meine, oder wen ich als den Lügner erkläre. Ich meine den „Burggräfler', aber nicht den Burg

gräfler in der Lodenjoppe, mit den rf-en Auf schlägen, den grünen Hosenträgern und ^/ledernen Bauchbinde, in die vielleicht die schönen Worte ein gestickt find: „Ehrlichkeit über alles', der passende Wahlspruch des ehrlichen Bauern. Nein, nicht diesen meine ich — denn der verabscheut die Lüge —, sondern den papierenen „Burggräfler'. Das Papier des „Burggräfler' kann freilich nichts dafür, daß es mit Lügen bedruckt wird; denn „das Papier ist geduldig'. Und auch die Druckmaschine hat keine Schuld

; sie wird herumgetrieben und leistet ihre Arbeit, ohne zu wissen, ob Wahrheit oder Lüge in sie hineingelegt wurde, um tausendfältig wieder herauszukommen. Also den papierenen „Burggräfler' meine ich, oder vielmehr den Federhelden, der durch denselben Lügen verbreitet. Dies tut er nämlich, wie auch Auf felsigen Köbeu. Von F. K. ES ist Samstag, 9 Uhr abends. Wir bringen unseren Vorsatz, eine größere Berg partie zu machen, in Ausführung; und so ziehen wir denn auch wohlgemut die Straße nach Kardaun zu, wo wir den Eingang

eines Kirchturmes hervor und von dorther tönt so feierlich hinab ins Tal das Glöcklein von Gummer. Dann grüßen uns auch schon die Felsen türme des Latemar. Es ist ein unvergleichlich schöner Anblick, wie die zackigen Spitzen sich in den Strahlen tal, Kältern, Neumarkt, Meran, Lana, Passeier, SchlanderS und Glurns. Der papierene ^Burggräfler' wird so etwas gerecht finden; die wirklichen Burggräfler stimmen aber ganz gewiß samt und sonders den Christlich sozialen bei, in deren Namen der Antragsteller

. Sie haben nicht einmal verlangt, daß sie vermindert werden müsse. Dr. Schöpfer hat in seiner Rede ausdrücklich erklärt : „Ich habe nichts anderes verlangt, als die Herstellung eines gerechten Verhältnisses. Man kann es machen, wie man will, wenn man nur den Landgemeinden und Städten eine entsprechend größere Zahl von Mandaten zuweist. Von unserer Seite ist gar nichts dagegen.' — Und damit ist gezeigt, daß der „Burggräfler' gelogen hat. Der „Burggräfler' hat es aber noch für gut befunden, diese eine Lüge mit ein paar

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 8
Date: 18.12.1902
Physical description: 8
. Unter den Teilnehmern wurde gegen Ende der Versammlung, wohlgemerkt, nicht veranlaßt durch die Herren Redner, Entrüstungsrnse gegen einen konservativen Abgeordneten laut. Da war eS der Abg. Schraffl, der viel verschrieene, der für seinen konservativen Kollegen in warmen Worten eintrat. Man sieht, daß Verleumdung und Stänkerei nicht bei der christlichsozialen Partei, sondern ganz anderSwo zu suchen ist. Hoch die christlichsoziale Sache! Das Gesetz üöer den Börsetermin- Handel und der „Burggräfler'. Unser Artikel

über diesen Gegenstand in Nummer 146 vom 11. Dezember ist dem „Burggräfler', leicht begreiflich, in die Quere gekommen. Recht ungelegen kommt ihm unsere Behauptung, daß er den Gesetzes» text „gefälscht' und sich dadurch als „elender Fälscher' entpuppt habe. Der „Burggräfler' will sich über diese Beschuldigung damit hinweghelfen, daß er „das Verbot des Terminhandels, wie es in der Vorlage des Herrenhauses ausgesprochen wird, statt in dem §10 irrtümlich in den § 12 verlegte'. Also vielleicht gar nur ein Schreib

be schlossen haben (§ 10): „Börsetermingeschäfte in Ge treide- und Mühlenfabrikaten sind verboten.' Darin bestand die eine Fälschung. Anstatt nun offen und ehrlich zu widerrufen und den Makel der „Fälschung' abzuwaschen, wie derholt der „Burggräfler' die Fälschung sogar, indem er wieder den Vergleich anstellt, nun mehr auf der einen Seite § 10 und § 18 des Herrenhauses, auf der andern aber nur § 12 des Abgeordnetenhauses. Er zieht daraus noch eigens den Schluß, daß, wer

über ihre derangierte Toilette und dergleichen mehr hielt. Allerdings sah Rosa nicht ganz hoffähig aus, waren doch ihre Stiefelchen in der taufrischen Heide arg mitgenommen und vom raschen Laufen die braunen Locken sehr in Verwirrung geraten, aber das srische Naturkind fand nichts Ungewöhnliches darin. gesunden Hausverstande ansieht, bei Schöpfer viel eher eine Verschlechterung, als eine Verbesserung wird finden müssen'. Damit macht der „Burggräfler' seine Leser wieder glauben, der § 10 („Börsemäßige

Termingeschäste in Getreide- und Mühlenfabrikaten find verboten') sei von Dr. Schöpfer fallen gelassen worden. Und dies tut der „Burggräfler', obwohl wir den Sachverhalt so klar und deutlich mitgeteilt haben, daß sogar ganz Unwissende, nicht bloß solche, die sich, wie er. „die Sache näher angesehen' haben, einsehen mußten, daß der „Burggräfler' in der Tat seine Leser irregeführt hat. Wenn der „Burggräfler' wirklich so wenig Ehre in seinem Leibe spürt, daß er als „Fälscher' weiter gelten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 12
Date: 28.03.1903
Physical description: 12
punkte ans — da sie den armen Deliqnenten, wie es Nachrichter machen — vor dem geplanten AktuS um Verzeihung baten mit dem Refrain: „Verzeih' mir, ich kann nicht anders'. ES würde Ihnen leicht als Feigheit ausgelegt werden, w dieser Sache zu schweigen, wo neben Ihrer eigenen Ehre auch die eines „geist lichen MitbruderS' und langjährigen Freundes engagiert ist. So weit wären wir mit Herrn Schrott fertig. Nun haben wir uns noch mit dem „Burggräfler' zu beschäftigen, wo ein alter Politiker, den einst

Schrott ziemlich energisch und, wie man sagt, nicht ohne Erfolg bekämpft habe, seinen einstigen Gegner v»r den Bauern des Burggrafenamtes heraushauen will. Dieser „Burggräfler', der ganz ans der Art ge raten zu sein scheint, weil die wirklichen Burg gräfler keine Lügenmäuler haben, meint, wir haben die seetsorgliche Tätigkeit des Abgeordneten Schrott angegriffen. New, das haben wir nicht getan. Im Gegenteile, das „Volksblatt für Stadt und Land', Welches das Sprachorgan des Zentrum ist und daher

«, ssivie i« d«« machen, weil wir gleich von vorneherein jede Ver antwortung hiefür ablehnten. Nun meint aber auch der „Burggräfler', der Dekan Lintner hätte im Einvernehmen mit dem Gemeindevorsteher Trocker das Recht gehabt, die „Sprengung' der Versammlung in Kastelruth in Aussicht zu stellen, weil die Christlichsozialen ja auch schon Versammlungen gesprengt haben. An genommen, die Christlichsozialen hätten Versamm lungen gesprengt und hiebei Ungesetzliches getan, so wäre hierdurch

eine Ungesetzlichkeit nicht zur „Ge setzlichkeit' geworden. Nun ist aber — soweit wir unterrichtet sind — es gar nie geschehen, daß die Christlichsozialen eine Versammlung gesprengt haben und des „Burggräfler' Sache wird es sew, den Gegenbeweis zu bringen. Wenn die Christlich sozialen in Volksversammlungen gingen und aus einer sozialistischen Reklame-Versammlung schließlich kraft ihres numerischen Uebergewichtes eine christlichsoziale Versammlung machten und oft mit Gefahr für ihre gesunden Glieder ihrer christlich

- sozialen Ueberzeugung mit parlamentarischen und demokratischen Mitteln Ausdruck gaben, während die alte, angestammte Landes partei auf Filzpatschen mit aufgestülptem Rock kragen sich vom politischen Kampfplatze wegschlich — da ist doch von keiner „Sprengung einer Versamm lung' die Rede. Wir bitten also, verehrter Hert „Burggräfler', hübsch bei der Wahrheit zu bleiben und sich das Wort des Heiligen VaterS PinS IX. ge fälligst vor Augen zu halten, der da in die katho lische und nichtkatholische Welt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 10
Date: 26.04.1902
Physical description: 10
Seite 2 .K e r T Kr» l e »' ^ babe ich daher am 3. April eine kurze Berichtigung an die Redaction des Blattes gesandt mit dem Er suchen um Aufnahme derselben. ^' Wie der Rückschein bestätigt, ist die Berichtigung noch am gleichen Tage an Ort und Stelle angelangt; trotzdem hat ^der „Burggräfler' bis heute sich um meine Berichtigung nicht im geringsten gekümmert. Uebrigens ist es nicht das erstemal, dass die Redaction des katholischen Meraner-Blattes gegen mich so vor geht. Als gelegentlich

der Ergänzungswahl eines Landtagsabgeordneten im politischen Bezirke Meran im Mai vorigen Jahres, der. „Burggräfler' eine unwahre Notiz über mich und andere Priester öes Ortes brachte und wir um Berichtigung ersuchten, wurde unsere Zuschrift in gleicher Weise von der Redaction einfach ignoriert. Am 15. Mä^ schrieb der „Burggräfler' wört lich: „An die Noblesse des Herrn SchraM zu appellieren war-freilich das Ueberflüssigste, was sich denken lässt; das kann sich jedermann ersparen.' Wir wissen nun, dass wenigstens

christlichsociale Priester es sich auch ersparen können, an die Noblesse des „Burggräfler' zu appellieren. Die libera l e „Merauer-Zeitung' hat im letzten Sommer eine von mir übersandte Berichtigung sofort gebracht, und zwar ohne beleidigende Einleitung oder Nachschrift.^ Darf man vielleicht auch von einem katholischen Blatte soviel Anstand und Wahrheitsliebe gegenüber einem Priester verlangen? Mag sein, dass meine übersandten Berichtigungen den Forderungen des § 19 des Pressgesetzes nicht ganz genau

entsprechen und daher die Redaction g e m ä ß P refs g e s e tz nicht verpflichtet war, dieselbe zu bringen; indes für die Handlungsweise eines Christen und Priesters gibt .es noch andere Normen als den § 19 des Pressgesetzes. Die Redaction des „Burggräfler' wäre es dem Leserpublikum schuldig, der Wahrheit Zeugnis zugeben; sie wäre dies schuldig der Ehre des Blattes, welches den bischöflichen Segen sicherlich nicht dazu erhalten hat, um durch lügen haste Berichte die Oeffentlichkeit zu täuschen; sie wäre

dies ihrer und meiner Ehre schuldig. Es lässt sich auch nicht sagen, dass — wie neulich das „Tiroler Volksblatt' meinte — derlei Berichtigungen „nicht nothwendig' seien. Gäbe Gott, eS käme bald die Zeit, wo solche Berichtigungen wirklich belanglos und daher überflüssig wären. So lange jedoch christlichsociale Wählerversammlungen von conservativer Seite als „Los vom Bischof-Rummel' verschrieen werden, solange man durch Mittheilungen von der Art, wie sie im „Burggräfler- und „Tiroler Volksblatt' standen, in missliebiges

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 12
Date: 22.03.1902
Physical description: 12
burg!' (Stürmische, wiederholt sich erneuernde „Hoch'-Rufe. Anhaltender, lebhafter Beifall und an dauerndes Händellatschen. Lärm bei den Alldeutschen. Bewegung.) > / - Gine Wendung zum Wessen». Aus dem Eifakthale, 19. März. Eine Wendung zum Bessern erblicken wir er freulicherweise in Nr. 22 des „Burggräfler' vom 15. März. Berichtend über die bekannte Kastelrüther Affäre gesteht nämlich das Blatt endlich selber zu, dass die Bevölkerung befugt sei, einen Abgeordneten abzulehnen oder anzunehmen

. Und ihre Behauptung bekräftigend ruft die Redaction emphatisch aus: „Oder gehört es nicht ganz vorzüglich zu den staatsgrundsätzlich gewährleisteten Rechten, einen Abgeordneten, den man nicht will, abzulehnen? Wohin noch (sonst) Mit der Freiheit!' Ganz richtig! Nur schade, jammerschade, dass bie Redaction des „Burggräfler' nicht schon vor 4^2 Jahren zu dieser Einsicht gelangt ist. Hätte das conservative Meraner Blatt damals den Herren, welche den Leuten den Baron Dipauli aufdrängen wollten, erklärt

.' Nicht, weniger erfreulich ist das Geständnis des ^Burggräfler' in der nämlichen Nummer, es sei zu missbilligen) wenn Priester ihrer politischen Thätig feit wegen in den Zeitungen herumgerissen und so ihr „Ansehen in der eigenen Gemeinde untergraben' werde. Aber leider ist auch diese Einsicht der Redaction etwas spät gekommen. Als im Mai vorigen Jahres in einer der Stadt Meran benach barten Pfarre mehrere Priester, von den „staats grundsätzlich gewährleisteten Rechten' freien Gebrauch machend

, einen Abgeordneten, den sie nicht wollten, durch Abgabe ihrer Stimme abzulehnen versuchten, da wurden sie sofort im „Burggräfler' als solche verschrieen, welche „durch Gründung einer neuen Partei die Gemeinde gespalten und als Führer der Partei gegen den Seelsorger in den Wahlkampf gezogen' seien. Also „moyuiüsse juvat', hat jüngst — der „ Burggräfler' selber gesagt. Der „Schreiber aus dem Eisakthale' geht keines wegs darauf aus, Priester „öffentlich zu verhöhnen', weder den Pfarrer Schrott

und nicht immer das Richtige treffe, zwei Beweise erbracht. Diese Beweise zu entkräften wäre Aufgabe des „Burggräfler' gewesen. Wenn man darauf nur zu sagen weiß: Du „übergescheiter' Herr im Eisak thale hast „die Weisheit auch nicht mit Löffeln ge schöpft', damit ist nichts geholfen. Solche Antworten find sehr billig; da braucht man auch „nicht viel zu studieren oder gar die Landtagsprotokolle durchzu sehen.' Man verlangt Frieden; nichts ist leichter, als denselben zu haben. Die conservativen Blätter brauchen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 14.03.1901
Physical description: 8
, Verkehrsmittel, Exportgesellsch asten, Fremdenhotels u. s. w. Das deutsche Element ist also das leistungs fähigere und wird eS in unabsehbarer Zeit auch bleiben. Der italienische Stamm ist der schwächere und sohin auch der, welcher der Unterstützung mehr bedarf. . - Der eigentliche Grund der italienischen For derungen kann also nicht der sein, dass sie zu kmz ^nnmen, dass ihnen überall Unrecht geschieht, davon haben, und es bemerkt dazu: „Nachdem der „Burggräfler' und neulich auch der CentrumS- abgeordnete

ihren gegenwärtigen Antrag erst auf die Besprechung, welche vom „Burggräfler' und vom Abgeordneten Schrott dem vor zwei Jahren eingereichten Antrag Daschl und Genossen gewidmet wurde, verfasst und umgemodelt haben. Dagegen berichtigen wir thatsächlich: Es ist unwahr, dass die 'Christlichsocialen bei Abfassung ihres gegenwärtigen Antrages gegen Kunst- und Halbweinerzeugung von dem Artikel des „Burggräfler' oder von der betreffenden Rede des Abgeordneten Schrott irgendwie beeinflusst waren; es ist auch unwahr, dass

sie ihren gegenwärtigen Antrag erst dann verfasst, oder, wie das „Tiroler Volksblatt' sagt „umgemodelt' haben, nachdem der „Burggräfler' und der Centrumsabgeordnete Schrott auf das Schädliche des Antrages hinge wiesen hatten. v Der Antrag der Christlichsocialen war bereits am 3. Februar d. I. in der gegenwärtigen Form fertig gestellt und- wurde sogleich nach der Wahl des Präsidiums am 8. Februar demselben überreicht. Der Artikel des „Burggräfler' erschien aber in Meran erst am 6. März 1900 in der Nummer

19 und die Mittheilung über die Rede des Abgeordneten Schrott nöch spater. Wahr ist also, dass die Christlichsocialen schon früher ihren Antrag fertiggestellt und überreicht hatten, und dass sie gar nicht mehr in der Lage waren, auf den Artikel des „Burggräfler' oder die Rede des Abgeordneten Schrott hin, ihren Antrag irgendwie umzumodeln. Wien, am 9. März 1901.'' Dem „Tiroler Volksblatt' ist es natürlich sehr unangenehm, dass seine Wahrheitsliebe und seine Objectivität ins rechte Licht gestellt wurde

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 4
Date: 21.03.1901
Physical description: 4
.' Meran. (Meraner Logik.) DaS kleinste Zicklein wehrt sich, wenn eS von Fliegen und Mücken gar zu arg belästigt wird: Der Leser verzeihe, dass auch wir uns heute gegen ähnliche Stichler kehren. Der „Burggräfler' zeiht uns der „bewusSten Fälschung' (brrr!), weil wir schrieben, der „Burg gräfler' hätte den Dr. Lueger für die „Los von Rom'-Bewegung verantwortlich gemacht. Demgegen über constatieren wir: Der „Burggräfler' schrieb am 23. Februar, nachdem er an den Wahlkampf zwischen Schraffl und Dipauli

wortlich machen, wie es gegen Dipauli geschehen ist . . .' DaS Deutschthum der Dr. Schöpfer und Schraffl war nun kein bloß „heimtückisches Wahl manöver' gegen Dipauli; also hätten sie nach der Logik des „Burggräfler' „nothwendig und folge richtig' in liberale und nationale Versammlungen laufen und die christlichsociale Partei, beziehungs weise Dr. Lueger für die„LoS von Rom'-Bewegung mitverantwortlich machen müssen. Da Dr. Schöpfer und Schraffl aber eine andere Logik haben als der ^Burggräfler

' und glauben^ dafS eine am 13. März des Jahres 1901 gehaltene Rede Dr. LuegerS unmöglich der Hruud für eine vor mehr als zwei Jahren entstandene Bewegung sein kann, so thaten sie eS nicht. „Folgerichtig und nothwendig' ist nur der „Burggräfler' auf die merkwürdige Idee ge kommen, dass Dr. Lueger für; die „LoS von Rom'- Bewegung mitverantwortlich gemacht werden müsse. Der Dr. Eifenkolb, der Fachmann der „Los von Rom'-Lanser, hat bekanntlich Wandere' hiefür ver antwortlich gemacht. — Der „Burggrafler' macht

Zurückgebliebene? Versuche eS einmal! Hilft'S nicht, schadt'S nicht. > / Untermais, 19. März. Gestern, als am Vor-^ abende des NamenSfesteS des allseits beliebten und hochgeachteten Gemeindevorstehers und Feuerwehr- hauptmanneS, Josef Hölzl, Schafferhofbesitzer, brachte die hiesige Musikkapelle demselben ein gelungenes Ständchen. Während demselben erschien der Ge meinderath, Vertretungen der Feuerwehr, sowie des Meraner RadfahreroereineS. „Burggräfler', machten ihre Aufwartung und brachten Herrn Hölzl

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Page 5 of 8
Date: 25.09.1902
Physical description: 8
- Vereine „Veldidena' mit Banner, „Tyrolia', „Bahn frei', „Bozen', „Gries', „Edelrot' Lana, Turner- Radfahrriege Meran, „Burggräfler' Meran mit Banner und der Radfahrer-Verein Mais beteiligten. Nach dem Einzüge fanden die Rennen statt, die flott von statten gingen. Zu denselben hatte sich ein Massenpublikum eingefunden und dürfte die Schätzung mit 2500 Personen nicht zu hoch sein. Sieger bei den Rennen waren: I. Eröffnungsfahren zwei Runden — 1600 in. I. Anton Kofler, Radfahrer- Verein „Mais', 2'46

^5 Minuten. II. Alois Ober, Radfahrer-Verein „Tyrolia', 248^ Minuten. III. W. Walthaler, Radfahrer-Verein „Tyrolia', 2 49^ Minuten. II. Junior-Vereinsfahren: Zwei Runden — 1600 m. I. Anton Kofler 2 56 Minuten. II. Josef Kofler 2 57^ Minuten. III. Josef Haas 2 59V5 Minuten. III. Seniorfahren: Zwei Runden — 1600 1». I. Alois Schmitter, Radfahrer-Verein „Burggräfler', 3 5^ Minuten. II. Al. Wielander,Rad fahrer-Verein „Mais', 3'122/g Minuten. III. Heinrich Stahl, Radfahrer-Verein „Edelrot', 312^ Mi nuten

. IV. Hauptfahren: Vier Runden —3200 m. I. Benedikt Frasoni, Radfahrer-Verein „Burgräfler'. 6 2^/z Minuten. II. Rudolf Eccher, Radfahrer-Verein „Tyrolia', 6'4^/z Minuten. III. Hans Afchberger jun., Radfahrer-Verein „Burggräfler', 6 5^ Minuten Der Erste gewann hier einen Ehrenpreis von 100 X. 5. K l u b m e i st e r s ch a f t: Drei Runden — 2400 m. I. Ant. Kofler 5-92/5 Minuten. II. Jakob Pranter510 Minuten. III. Josef Kofler 5 IIV5 Minuten. I V. Josef Haas 5 i2Vs Minuten. 6. Tandemfahren: Fün Runden — 4000

m. I. Franz Weber und Jose' Pattis, Radfahrer-Verein „Bahnfrei', 7 31^ Minuten II. Benedikt Frasoni und Hans Aschberger, Rad fahrer-Verein „Burggräfler', 7 31^ Minuten. III Joses Seeber und Rudolf Eccher, Radfahrer-Verein „Tyrolia', 7'3^/Z Minuten. 7. Hindernis rennen: Eine Runde — 800 m. I. Rudolf Eccher, Radfahrer-Verein „Tyrolia', 2.35^ Minuten. II. Benedikt Frasoni,Radfahrer-Verein „Burggräfler'. III. Hans AschbergerMu., Radfahrer-Verein „Burg gräfler', 3 2^/5 Minuten. Die Rennen waren alle ehr gut

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 12.12.1905
Physical description: 8
über die Konservativen, die absterbende Partei, erinnert man sich jedesmal, so oft man den .Burg gräfler' zur Hand nimmt. Weil er sich schämt, die unsäglichen Gemeinheiten über Banernbuud und Christlichsoziale aus Meran oder SchlanderS zu datieren, so muß letzter Zeit hiefür das unschuldige Dorf StilfS herhalte». Dem .Burggräfler' sei ein für jedesmal gesagt: Die Herrm i» StilfS sind solcher Gemeinheit« nicht fähig, wie sie sich der, von einem Geistlichen geschriebene „Burg gräfler' leistet. Der .Tiroler

' hat bereits er klärt, daß der Korrespondent aus StilfS unschuldig ist an den ganz ordinären Vorwürfen gegen Doktor Schöpfer und Schraffl, daß sie Schwdlnder treiben, daß sie selbstsüchtige Gaukler seien und dergleichen mehr. Am gleichen Tage, wo der .Tiroler- diese Aufklärung brachte, erscheint im .Burggräfler' wieder ein Artikel, datiert aus StilfS, der aber wieder nicht w StilfS geschrieben wurde. Der grobe Ton weist diesmal nach SchlanderS. Sonst wäre es ja gleich gültig, von woher der .Burggräfler

' seine Gehässig keiten datiert, aber das ist nicht gleichgültig, wenn er dabei sehr ehrenwerte Herrm w Mißkredit bringt. ES besteht nämlich zwischen den Christlichsozialm und dem Korrespondenten aus StilfS ein freund schaftlich schönes Verhältnis und der betreffende Korrespondent, der dm Christlichsozialm nicht feind lich gesinnt ist, hat bei diesen zum ^wenigsten wicht die schlechteren Freunde, als bei den Konservativen. Warum will jetzt der .Burggräfler' dieses freund schaftliche Verhältnis ftören

und 272 der.Tiroler Stimmen' lesen, wo selbst Dr. Jehly sew Testa ment macht mit dm Worten: .Die Konservativen werden dm Christlichsozialm einen katholischen Land tag hinterlassen und neidlos zusehen, wie sie die Regierung des Landes übernehmen.' Ist auch der .Burggräfler' dieser Anficht?. Wir raten ihm, so wie bisher weiter zu arbeiten; dadurch wird er sich und seinen konservativen Freunden desto schneller das Grab graben. Daß wir uns w dieser Anficht nicht täuschen, dasür bürgt uns das obm

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 6
Date: 06.01.1903
Physical description: 6
her bekannt. Die Patres halten gegenwärtig vom 1. bis 9. Jänner in Terlan die Mission ab und reisen dann gleich nach Mals. Mal». 4. Jänner. („Burggräfler'-Berichb er stattung.) Das bekannte Fräulein in Mals, eine übereifrige Korrespondentin des „Burggräfler', bringt in der letzten Nummer desselben folgende sonderbare Neuigkeit: „Unsere Musikkapelle brachte heute unserem hochwürdigen Dekan Hochenegger ihre Ovation zum Jahreswechsel dar, wozu sich ein dicht gedrängtes Publikum einfand

, den herrlichen Tönen zu lauschen.' Das liest sich ganz schön, aber von einer Musikkapelle war in Mals nichts zu sehen und zu hören. Das Fräulein hat wieder einmal in ihrem Seherblicke die Ereignisse falsch vorausgeschaut und wenigstens um einen Tag zu früh Bericht erstattet. Daraus kann man ersehen, was von den Korrespondenzen des „Burggräfler' zu halten ist. Nebenbei bemerkt muß daS betreffende Fräulein dem „Burggräfler' auch herhalten zur Berichterstattung über politische Versammlungen, Wahlen 2c. Armer

Burggräfler', nimmt sich sonst niemand mehr deiner an? St. Uikolans, Ulten, 3. Jänner. Am 30. Dezember v. I. ist endlich der ersehnte Schnee gekommen; er mißt 70 em. In St. Gertraud herrscht die Influenza. In manchen Häusern liegen mehrere Personen daran krank darnieder. Auch der Herr Kurat und der Herr Lehrer sind davon ins Mitleid gezogen. Vielleicht daß dieser starke Niederschlag dem Uebel steuert. — In St. Pankraz ist man aus Leibes kräften angestrengt, die wiederholte Aussage des dortigen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 24
Date: 20.12.1900
Physical description: 24
2000 Kronen zu versprechen. Der „Burggräfler' schreibt: „Dipauli hat durch 30 Jahre für die steuerzahlenden Leute unermüdlich gearbeitet und viel erreicht. Stimmt auffällig jedoch nur im zweiten Satze. Dipauli hat viel erreicht, er ist sogar ein Minister geworden. Ob die Bauern aber vor dreisig Jahren oder nach der dreißigjährigen Thätigkeit „Dipauli des Einflussreichen' mehr Steuern zahlen müssen, — diese Frage kann sich jeder beantworten, der vor 30 Jahren schon Steuern zahlte, zu diesen alten

Steuernzahlern zählt bekannt lich auch der Redacteur des „Burggräfler' nicht. Ueberdies machen wir den „Burggräfler' darauf aufmerksam, dass Schöpfer von seinen Parteige nossen nie der „allmächtige' genannt wurde. Solche widerliche Reclame haben die Dipauli-Blätter mit ihrem Kälterer Baron bei den Wahlern in Ver sammlungen und schwarz auf weiß in ihren Blättern getrieben. Von Dipauli hieß eS ja noch ganz vor kurzem im „Burggräfler', dass von ihm am ehesten die Beseitigung der Weinzollclansel zu erhoffen

ist. So unerfahren der Herr Redacteur des „Burggräfler' ist, so leicht vergesslich scheint er darüber zu fein, was er in seinem Blatte schreibt. Tages-Muigkeiten. Schiffsuutergang. Von einem schrecklichen Schiffs unglück wird unterm 16. d. aus Madrid gemeldet. Das deutsche Kridgsschiff „Gneisenau' ist bei der Einfahrt in Malaga, durch die eS sich einem Sturm zu entziehen versuchte, aufgelaufen und gesunken. Der Capitän ist mit vielen Leuten ertrunken. Ein Boot mit vierzig Mann ist wahrscheinlich verloren. Vie

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 12
Date: 18.03.1905
Physical description: 12
, aber wegen der damals schon herr schenden Dunkelheit nicht genauer beschrieben werden konnten. Wenige Minuten nach dieser auffälligen Begeg nung erreichten die beiden Lehrlinge das Traüben- wirtshauS in Algund, vor welchem sie dann die Kunde von der Ermordung und Beraubung der Wirtin vernahmen. Gegen 8^ Uhr abends erschienen im Gasthause „Zum Burggräfler' in Meran zwei Burschen, welche schon im Laufe der letzten Wochen wiederhol» dort übernachtet, sich als Monteure ausgegeben und kurz vorhex

zu sein, in der Bahnrestauration gezecht und gegen 9 Uhr sich zum Burggräfler begeben zu haben. Ueber die Herkunft der bei ihm gefundene» Barschaft von 4 T 68 K behauptete er, sie von seinem Vorarbeiter Bündsär als Lohn erhalten zu haben. Hiebei schien aber Ferner auffallend betroffen; auch soll er am ganzen Leibe gezittert haben. Bündsär bestätigte die Angaben Ferners, jedoch mit dem Unterschiede, daß sie von Bozen zu Fuß gekommen seien, während er tags vorher dem Stubenmädchen erzählt hatte, sie hätten den Zug benützt

verbracht zuhaben und erst am 1. November zufällig mit Bündsär zusammengetroffen zu sein, der ihn überredet habe, mit ihm nach Meran zu fahren, wo sie mit dem vorletzten Zn^e angekommen seien. Dafür, daß sie in der Meraner Bahnrestauration eine Stunde zubrachten, berief sich Ferner auf Zeugen, die aber die dortige Anwesenheit der Verdächtigen geradezu in Abrede stellten. Auch will Ferner nicht gleichzeitig mit Bündsär, sondern etwas nach ihm zum Burggräfler gekommen sein.— Letzterer behauptete dagegen

22 T, die ich hatte. Ferner sagte: »Ich glaube gar, ich habe sie umgebracht; na, etwas habe ich auch, gib mir halt noch 2 sl!' Ich folgte ihm daS Verlangte ans. Dann bemerkte Ferner: „Schau, Hans, das ist jetzt schon die Zweite; man soll halt nie etwas machen, wmn man zu Zweit ist, aber ich sage dir, daß du mir nie was aussagst, denn da siehst du —' Ferner zückte das Messer. Später mußte ich ihm den Schwur ' des Still schweigens leisten. „Erst dann, als. der „Burggräfler'-Wirt die Nachricht von dem Tode der Filomena

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 11 of 12
Date: 08.05.1902
Physical description: 12
werden, als es die Re gierung selbst thut, ich enthalte mich daher dies bezüglich noch weiterer Worte. Budgetrecht. Nun will ich noch über das Budgetrecht sprechen, und zwar deswegen, weil die „Tiroler Stimmen' so gütig waren, mir und meinen Collegen, der christlich socialen Partei überhaupt, jede Kenntnis des Budget rechtes abzusprechen. Ich habe mich diesbezüglich selbstverständlich bei den besten juristischen Quellen erkundigt und unterrichtet, und bin bei dieser Gelegen heit wieder zu dem berühmten „Burggräfler

das Gesetz über die Mauten nicht aufgehoben ist. Die Einnahmen laufen fort, auch wenn die Einnahmspost im Budget gestrichen wird; der einzige Unterschied sei dann der, d as s die Einnahmen nicht budgetär verrechnet werden, sondern in die Cassenbestände fließen.' Das behauptet das Blatt, von einem Regie rungsvertreter gehört, zu haben. Nun möchte» ich denn doch wissen, wer ist denn der Regierungs vertreter, der mit dem „Burggräfler' in Meran correspondiert? Von mir hat der „Burggräfler' nichts erfahren

werden, die Regierung dies versteht. Auch bei uns in Oesterreich wird die Regierung das verstehen. Uebrigens hab? ich nicht nur bei dem wahr scheinlich nicht existierenden RegiernngSver- treterdes „Burggräfler' mir meine Informationen geholt, sondern ich holte sie mir einfach unten in der Bibliothek. Ich suchte nämlich nach Präcedenz- fällen und richtig fand ich einen. Es hat nämlich im Jahre 1897 der Herr Abgeordnete Kronawetter etwas ganz Aehnliches beantragt, nämlich die Streichung des Zeitungsstempels

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 6
Date: 24.03.1903
Physical description: 6
Christlichsozialen den konservativen Wählern vernadert werden. Tatsächlich hat der „Burggräfler' bereits die Schamlosigkeit, in dieser Weise den Vorstoß zu wagen, während die ^klugen' „Tiroler Stimmen' es vorziehen, zu dieser »Entgleisung Schrotts nicht Stellung zu nehmend Um den Abgeordneten Schrott zu entlasten, mewt der „Burggräfler', der Reichsratsabgeordnete Schraffl hätte seinerzeit auch nicht im Abgeordneten- Hause darüber interpellieren sollen, daß Dekan Lintn er dem Abgeordneten SchraM

mit der „Sprengung' der später so ruhig verlaufenen Kastelruther Ver sammlung gedroht hatte.*) Ist es schon traurig, daß semerzeit der Herr Dekan in seinem Schrecken vor dem „einflußlosen' Herrn Schraffl sich zur Absenkung eines solchen Drohbriefes verleiten ließ, so ist es vom „Burg- gräfler' sehr ungeschickt, dieses Fiasko des Herrn Dekan Lintner der Vergessenheit zu entreißen. Daß - *) Der „Burggräfler' schreibt, daß 'der Brief des Dekan Lintner „eine Sprengung der Kastelruther Bersamm-^ lung in Aussicht

' zu machen, hatte Reichsratsabgeordneter SchraM nicht nur das Recht, sondern sogar-die Pflicht der Interpellation. Der „Burg- gräfler' ist durch nichts gerechtfertigt, diese Inter pellation zu einer „Denunziation' zu stempeln. Aehn- lich verhält es sich mit Herrn Grimm, über welche Angelegenheit wir schon noch sprechen werden, viel leicht früher als es dem „Burggräfler' lieb sein wird. Nun ergaben aber Besprechungen unter kon servativen Führern, auch Dr. Jehly, der in Familien angelegenheiten hier weilt, neigt dieser Anficht

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Page 5 of 8
Date: 23.05.1901
Physical description: 8
„gegen den Seelsorger ins politische Treffen gezogen sind'. Möge der „Burggräfler' in einer der nächsten Nummern , gefälligst die Unerlaubtheit einer solchen Handlung nachweisen, dann kann er zu Gerichte sitzen. Biederlack, Professor des Kirchen- rechteS an der ersten päpstlichen Hochschule zu Rom, schreibt: „Sollte sich der Fall ereignen, dass ein Mit glied des Landtages oder Reichsrathes in einer rein politischen Frage ein anderes Urtheil hat als der eigene Diöcesanobere, so würde dieses Mitglied in keiner Weise

die dem Bischöfe schuldige Autorität verletzen, wenn es bei seiner'Meinung verharrt und gegen die Stimme des Bischofs seine Stimme abgibt.' Um so mehr wird es kein Verbrechen sein, wenn bei politischen Wahlen ein Mitglied des Clerns bei seiner Meinung verharrt und gegen die Stimme des Seel sorgers seine Stimme abgibt. Aber „es hat peinlich berührt', meint der „Burggräfler'. Nun! noch „pein licher berührt' hat, dass die konservativen Wahl männer, mit Ausnahme emes einzigen, gleich im ersten Wahlgang sich selber

die Stimme gaben. Hätten unsere Wahlmänner das gleiche Manöver aufgeführt, so wärm sie als Sieger aus der Wahlurne hervor gegangen, weil wir an Zahl der Wähler überlegen waren. Nur dem Umstände, dass die von unserer Partei aufgestellten Wahlmänner nicht einmal im dritten Wahlgang zu bewegen waren, sich selbst zu wählen, haben die Conseroativen ihren Sieg, wenn man so sagen darf, zu verdanken. Also sehen Sie, socialen halt doch nicht. Im weiteren verweist der „Burggräfler' auf die „schlimmen Rückwirkungen

mit einer Partei gegen den (christ lichsocialen) Seelsorger, Verwandte gegen Verwandte auftreten', der „Burggräfler' wird darüber schweigen wie die Kirchenglocken am Charfreitag. Nur bei den bösen Cristlichsocialen ist alles gefehlt 7 wenn jedoch die Conseroativen das Gleiche thun — „ja, Bauer! das ist was anders'. Ittnsbrnck, 18. Mai. (Monstre-V er- sammlun g). Am 16. d. MtS. hielt der christlich sociale Verein von Tirol über Veranlassung des Herrn Prof. Schöpfer und der nimmer müden Wiener Führer im hiesigen

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