Lügen im Kampf um Matten. Der .Alto Adige' nimmt den Mund voll und behauptet keck hin, eS sei eine Lüge, daß die Pfattener Solonen (Bauleute) jemals mit der deutschen Schule einverstanden gewesen wären, stellt es als unwahr hin, daß die Bauleute von ihren Grundherren ge zwungen worden wären, eine Bittschrift um Ein führung der italienischen Schule zu unterschreiben. Wer die Verhältnisse in Psatten so genau kennt, wie Schreiber dieser Zeilen, der weiß, daß diese Behauptungen eine neue Lüge
einiger im Lügen sehr tüchtiger welscher Grundbesitzer von Pfatten ist. Der Beweis hiefür läßt sich leicht erbringen. Wo eS nicht notwendig ist, sollen Namen nicht genannt werden, stehen aber zur Verfügung. Eine Lüge soll es sein, daß die Pfattener Ko- lonen jemals mit der deutschen Schule einverstanden gewesen wären? Wie kommt es denn, daß dann ein welscher Grundbesitzer italienische Bauleute von Welschtirol mit der Begründung herausgelockt hat, die Kinder könnten den Kindergarten und die deutsche Schule
besuchen und dadurch sich die zweite Landes sprache erwerben. Wie war eS'möglich, daß neu angekommene Bauleute des Dr. Richard Ferrari dem Seelsorger Nikolaus Malpaga erklärten, sie seien sehr froh, daß ihre Kinder deutsch lernen können^ des halb wäre eS ganz gegen ihren Willen, wenn sie gezwungen würden, die Kinder in die welsche Schule ju schicken. Die Herren von Pfatten und der „Alto Adige' mögen die 50 italienischen Familien, welche Pfattm in den letzten zehn Jahren verlassen
haben, um in einem deutschen Dorfe ein besseres Brot zu essen und von der Pellagra verschont zu bleiben, befragen, als Chwgna Karl, GreneS, Bisesti, Laren- iisch, Enderle und so weiter, ob sie nicht mit der wischen Schule einverstanden waren und jetzt ganz sonders find. Wie ist eS möglich, daß die Bau ute am Brückenhof einem zweimaligen Anstürme von Seite des Vorstehers Miori, des allmächtigen -Richard Ferrari und des noch menschlich ge- ^ten eigenen Grundherrn, es möge eine vorge- ^ Bittschrift, welche von Unwahrheiten
, und Johann Miori, Vorsteher, sicher in Ungnade fielen und nie mals einen Platz auft ihren Anwesen fänden. Doch sie' unterfertigten nicht; so auch die Bauleute am Kellerhof. Als am 22. Juli 1897 die Bauleute des Dr. Richard Ferrari von seinem Agenten Giovanini zur Unterfertigung der Bittschrift um die italienische Schule in das HauS des Agenten, wo auch Miori wartete, zitiert wurden, gab eS allgemein unzu friedene Mienen und auch Widerspruch; sie kannten aber ihren Herrn mit den Satzungen, deren Punkte