die schwachfinnige ledige Bauerntocht er Aloifia Berger in Zandlach durch die listige Vorstellung, sie zu ehelichen, in Irr tum geführt und dm Irrsinn ihrer Schwester Theres, verehelichte Trübelnig, zum Schaden dieser letzteren mißbraucht, wodurch diese an ihrem Eigentum einen Schaden von 1000 X erlitten hat. Ferner hat er im Februar 1907 das ledige Dienstmädchen Maria Crepaz von Solle S. Lucia durch die listige Vorstellung, sie zu ehelichen, in Irrtum geführt,'durch welchen die Genannte an ihrem Eigentume
durch Jnwinkl einverstanden und wurde ein Pacht zins von 200 LI und Beginn der Pachtzeit am 2. Februur 1906 vereinbart. Jnwinkl äußerte sich bei diesem Anlasse, daß seine Braut vermögend sei, und ihm dm Pachtzins zur Verfügung stellen werde. Ob Jnwinkl erst aus diese Aussicht hin, sich selbständig zu etablieren, zu der 33jährigen ledigm Magd Aloifia Berger in Zandlach in Beziehungen trat oder schon vorher mit derselben eine Liebschaft begonnen hatte, ist nicht ausgeklärt, ebensowenig, ob eS Jnwinkl
mit der Pachtübernahme ernst war, oder ob ihm diese Pachtangelegenheit bloß dm willkommenen Anlaß bot, sich größere Geld summen zu verschaffen. Fest steht aber, daß Jnwinkl wußte, daß Aloifia Berger ein Vermögen von ungefähr 6000 X besitze, welche aber ihr nicht frei zur Verfügung standen, weil sie wegen Irrsinns unter Kuratel stand. Nach seiner Darstellung war das Liebesverhältnis s chon bestehend, und zwar ohne daß er die Heirat in Aussicht ge stellt, bevor sich ihm die Gelegenheit zur Ge schästsübernahme bot
und habe er erst, um dm Pacht zu ermöglichen und die Geldmittel sich hiezu zu verschaffen, der Aloifia Berger den Heiratsantrag gemacht. Aloifia Berger, welche dm Antrag annahm, begab sich mit Jnwinkl zu deren Kurator Paul Unterweger, der sich wegen des Geisteszustandes seiner Kurandin der Eheschließung widersetzte und beide anwies, beim Gerichte in Obervellach ihr Anliegen vorzubringen. Wie nun Jnwinkl in dm Besitz deS der Schwester seiner Braut Therese Berger, ver ehelichte Trübelnig, gehörigm
SparkassabucheS über 1482 X 80 K gelangte, ist nicht aufge klärt, da Aloifia Berger sagt, sie wisse nicht, wie Jnwinkl von ihrer Schwester das Geld erhalten, Theres Trübelnig aber wegm Irrsinns überhaupt nicht vernehmungsfähig war und vor kurzem gestorben ist. Der Schwiegersohn der Trübelnig hat an gegeben, daß ihm Aloifia Berger erzählte, daß ihre Schwester Therese dem Jnwinkl selbst daS Sparkassebuch übergeben habe. Damit in Widerspruch steht die Angabe des Jnwinkl selbst, der das Einlagebuch von Aloifia