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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 28.11.1923
Physical description: 8
keine Veränderung zeigen wird. Stimmen zum Versuch einer Re gierungsbildung in Jeutschland. Dr. Albert hat die Regierungsbildung ! also nicht zustande gebracht. Sein Versuch I wird von den Parteien und der Presie allge- > mein abgelehnt mit einziger Ausnahme der Sozialdemokraten, die sich zurückhalten und außerdem nicht gegen den Reichspräsidenten auftreten wollen. DeAtli<j>er wind die „Gernmiria'. Das Or gan des Zentrums wiederholt feine Bedenken gegen ein sogon-anntes überparteiliches Ka binett und schreibt

: .Zunächst hegt man viel fach Zweifel, ob Albert der richtige Mann sei, in der heutigen Zeit die verantwortlichen Reichsgeschäfte zu führen. Man fürchtet Schwierigkeiten, die sich aus der Tätigkeit Alberls zur Zeit des Krieges in Amerika er geben lönulen. Alben war in Amerika im deutschen Spionagedienst tätig. Durch seine Unvorsichtigkeit fielen der amerikamschen Re gierung wichiige Dokumente in die Hände, so daß der Name Albert gegenwärtig in Amerika nicht im besten Andenken steht. .In unserer

gegenwärngen Lage kann uns die Haltung Amerikas aber nicht gleichgültig sein.' Dieie Betrachtung der „Germania', die in andern Blättern wiederkehrt, bezieht sich darauf, daß Dr. Albert bei seinem Aufentb^ite in Amerika während des Krieges in der Untergrundbahn eine Altentasche liegen ließ, in der die Ameri kaner dann dns so berüchtigte deutsche Dünd- nisangeba! an Miriko gesunden haben. Die „Zeit', das Organ Stresemanns. be zeichne! das Vorgehen des Reichspräsidenten als unverständlich. Außerordentlich

' sondert die deutsch Bolkspartei und die deutschnationale Partei ans, das Ka binett Albert ohne sentimentale Gemüts bewegung zu Fall zu bringen. Es bestehe gar kein Zweifel, daß Herr Albert für die Rechte untragbar sei. Es fei die Ausgabe der Rechtsparteien, der Vnlkspartei und der Deutjchnationalen, diesen Schachzug des Herrn Eberl sofort malt zu setzen und ihm ein Ka binett aufzuzwingen, das der Sachlage ent spreche. Der „Tag' teilt dann mit, es seien weit gediehene Bestrebungen im Dange

erfolgt und verfolge somit den Zweck. e>ner Umlegur.g des Reichssteuers nach der Seite der nationalen Opposition auszuweichen. Die Deutsche Zeitung', da- Organ der Alldeutschen, bezeichnet die Berufung Alberts als eine unerhörte Herausforderung und er klärt: „Dr. Albert ist für uns selbstverständ lich in je>cr Beziehung unannehmbar.' Tragödie bei einer Delogierung. Wien, 28. Nov. (Ag. Br.) Der Gastwirt Föderle sollte gestern delo giert werden. Als die Delogierungskom- mifsion erschien, ersuchte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 4
Date: 16.06.1915
Physical description: 4
der Oesterreicher die Re publik ausgerufen habe, sowie daß sich die Auf ruhrer in den Besitz verschiedener Stellungen gesetzt und daß Udine, Treviso. Belluno. Bas- sano. Padua. Vicenza und Brescia die Fahne der Empörung ausgesteckt hätten. Aber weder diese Unglücksbotschaften noch der von allen leiten drohende Verrat und die Gefahr eines Aufstandes in Mantua und Verona selbst ver mochten den Mut des 83jährigen Helden zu er schüttern. Obgleich Karl Albert mit mehr als MW Mann gegen ihn heranzog und dem selben

sich Durando zur Kapitulation gezwungen, in folge deren er sich über den Po zurückziehen mußte. Nachdem Radetzky die Verhältnisse in dem wieder eroberten venetianischen Gebiete geordnet und für die Sicherheit seiner Ver bindung mit Tirol Sorge getragen hatte, wandle er sich wieder gegen Karl Albert, der sein ganzes Augenmerk auf den Besitz von Mantua gerichter und seine Truppen gegen diese Festung in einer zu weit ausgedehnten Li nie vorgeschoben hatte. Am 23. Juli verdräng ten die Oesterreicher

derlage der Piemontesen entschieden. Karl Albert versuchte zwar am folgenden Tage noch einmal, dem Feinde bei Volta standzuhalten, er mußte jedoch nach einem mörderischen Gefechte auch diese letzte Stellung aufgeben. Der gänzlich entmutigte Karl Albert trug seinem siegreichen Gegner einen Wassenstill stand an'. Radetzky wies denselben jedoch mit der Erklärung zurück, daß er erst in Mailand unterhandeln werde. Hierhin wandte sich das österreichische Heer in unaushaltsamen Sieges läufe. während Karl

Albert, der demselben vor ausgeeilt war. vor den Toren der lombardi schen Hauptstadt alles zusammenzog, was ihm an Streitkrästen geblieben war, um noch ein mal eine Schlacht zu wagen. Sie fand am 5. August statt und endigte mit einer aberma ligen Niederlage der Piemontesen. Nur mit Mühe gelang es den Soldaten Karl Alberts, ihren König vor der Wut des Mailänder Pö bels zu schützen, der ihn des Verrates beschul digte und ihn töten wollte. Radetzky selbst be willigte ihm freien Abzug und zog

selbst am 6. August an der Spitze seines siegreichen Hee res im stillen Triumphe in Mailand ein. Drei Tage später, am 9. August, schloß er mit Karl Albert einen Waffenstillstand, worin er dem selben großmütig seine Grenzen sicherte und dieser dagegen die Räumung der Lombardei und der Herzogtümer Parma und Modena. so wie die Zurückberufung seiner Kriegsschiffe von Venedig zusagte. Unbekümmert um den ge schlossenen Waffenstillstand siel der aus Nizza gebürtige Freischarensührer Giuseppe Garibal di aus dem Kanton

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 12
Date: 03.11.1922
Physical description: 12
war und deren Mutter ebenfalls erst in diesem Jahre nach kurzer Krankheit im Alter von 43 Iahren gestorben ist. Der unglückliche Täter wurde nach dem Begräbnis sogleich von den Cara- binieri mitgenommen. Die Untersuchungs haft dauerte aber nur ein paar Tage und jetzt ist er wieder daheim. Mord oder Unglück? Kurtatsch, 1. Nov. Ein schrecklicher Fund hält die Gemüter hier in Aufregung. Der 33 Jahre alte ledige Besitzerssohn Albert San oll von Penon wurde in einer Felsspalte zwischen Entitlar und Margreid

, gerade unterhalb Penon, als Leiche aufgefunden. Es sind Anhaltspunkte, daß hier ein Gewaltakt vorliege, und die Nachforschungen schließen sogar einen Bru dermord vielleicht nicht aus. Ueber diesen traurigen Fall erfährt Ihr Berichterstatter folgendes: Am 23. Oktober begaben sich Albert Sa- noll und seine Schwester Rosa zum „Türk entschillen' in ein benachbartes Bauern haus. Gegen 10 Uhr abends ging Albert Sanoll fort, während seine Schwester Rosa ncch einige Zeit in geselliger Unterhaltung im Hause

verblieb. Von diesem Zeitpunkte an wurde Albert Sanoll nicht mehr gesehen. Die Familie Sanoll erstattete unbegreif licher Weise weder an die Gemeinde noch an die Carabinieri eine Anzeige, daß ihr älte ster Sohn Albert abgängig sei. Zufällig er fuhren der Gemeindevorsteher von Kurtatsch und hochw. Kurat Kofler von Penon. daß Albert Sanoll seit mehreren Tagen abgän gig sei und letzterer ersuchte am Sonntag, den 23. Oktlcker, die Bevölkerung öffentlich von der Kanzel aus, man möge nach den Vermißten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 7 of 12
Date: 16.12.1905
Physical description: 12
muß Garantie leisten für die Auf- (Rachdruck verboten.) 4S> Adelstolz und Mrgerherz. Bon Nelly Franz. (Schluß.) Dann trat fie mit Tränen in dm Augen zu Albert; kein Wort kam über ihre Lippen, stumm küßte fie ihn auf die Stirn. Der kleine Rudolf schien von allen vergessen, aber: da nahm der Papa ihn auf den Arm und sagte: .Großmama, segne deinen Enkel, er ist das erste Kind deines Sohnes/ Sprachlos starrte fie dm Knaben an, ein böser Zng legte fich um ihrm Mund. Sie sah Rudolf

hatten fich eine Welle be fremdet angesehen, als aber Marga ganz altklug Rudolf eine Birne reichte und dann noch ewe Platte Schokolade, welche Großmama ihr geschenkt hatte, da gwg beiden das Herz aus; Marga erzählte, daß fie Onkel Alberts Aschenbrödel sei und die Tauben fich gar nicht fürchteten, wenn fie komme, und der gleichen mehr. „Nun können, wir herrlich spielen, sonst war ich immer allein, und dann weiß man oft nichts mehr.' .Ja, ich bleibe nun hier, Onkel Albert hat Mama gefragt.' »Mama, Marga

sagt, fie bleibe bei nnS, ist das auch gewiß wahr?' .Ich möchte eS dir, mew Kind, wünschen, dann bist du nicht so allein. Aber ich glaube schwerlich, daß MargaS Mama Ja sagt.' .Ich würde nichts dagegen habm, denn wie ich Albert schon sagte, tut die Luft hier meinem Töchterchm so wohl ' „Und dir ist fie keine Last,' murmelte Albert, „was für ewe Mutter das ist, ihr einziges Kind !* —. Als man fich endlich ew wmig beruhigt und der Reisekleider entledigt, nahte die Dimerschar, wie Albert eS angeordnet

hervorzubringen vermochte. Auf AlbertS Wwk entfernten fich die Diener. „Du hast gesiegt, Gertrud, jetzt weiß ich, daß der Adel der Seele nicht bedingt ist durch die Geburt, du hast edler gedacht und gehandett als die Gräfin Eichsfeld, die da glaubte, das Bürgerherz könne befrie digt werden durch Rang und Namen, die ich höher zu stellen wagte, als die heiligen Regungen des Her zens. Vergib mir, Gertrud, sei meine liebe Tochter.' ES bedürfte keines Versprechens. Rudolf und Albert, wie der Professor, warm

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 14.12.1905
Physical description: 8
habe ich meine Gattin wiedergefunden und führe sie schon morgen der Heimat zu. Wir sagen Ihnen hiedurch ein herz liches Lebewohl! Rudolf Graf EichSfeld und Frau geb. Armgold.' ^ - ^ . - XI. Albert saß in EichSfeld auf der Terrasse, es war ein warmer Herbsttag, und er liebte die freie würzige Luft. Die kleine Marga lehnte an seiner Seite, sie war sein erklärter Liebling, seit fie im Schlosse weilte. Sie teilten beide dasselbe Los, niemand fand Zeit, fich mit ihnen zu beschäftigen

, und dann war eS auch zu unerquicklich, da sie an den Vergnügungen nicht teil nehmm konnten. Die Gräfin hatte Albert beim Wiedersehen mit einem wahren Reichtum von Geschmken überhäuft; man fah daraus, fie hatte selbst in Paris ihren kranken Sohn nicht vergessen. Damit glaubte fie aber vollständig genug getan zu haben; daß er ein höheres Anrecht an das Mutterherz hatte, vergaß fie in ihrer kalten Selbst sucht. Sie erhielt von Rudolf die Erlaubnis, es den graben. Er war im ganzen Tale und darüber hinaus sehr geschätzt wegen

. Gästen so angenehm wie möglich zu machen, und fie hatte es redlich verstanden, mit der Ausführung zu beginnen. »Albert hielt eine Depesche in der Hand, und jubelnd Hielt er dieselbe in die Höhe. „Marga, mein Liebling, rufe die Großmama, alle, alle!' Erschrocken kämm die Gerusmen aus dem Solon, und wurden mit den Worten empfangen: „Rudolf und Gertrud kommen, heute, morgen, wann, weiß ich nicht.' „Du träumst!' sagte die Gräfin „es kann nicht sein.' ' ' '' „Aber hier steht eS: Gertrud gefunden

, wir kommen.' Er schellte dem Bedienten, dem er die Depesche übergab, um fie dem Professor zu überbringen. Dann befahl er ihm, dm alten Bauer zu rufen. Dieser entfaltete erstaunliche Rührigkeit, und nach kaum ewer Stunde regten fich unzählige Hände, um alles für dm Empfang zu bereiten. „Ich begreife dich wirklich nicht. Albert, als ob Rudolf eine Freude daran hätte, wenn du irgend welche Vorbereiwng zu seinem Empfang triffst.' „Laß mich, Mama, mein Herz sagt mir, er und das Glück haltm gleichzeitig Einzug

Santa hinzutrat und im Vereine mit „Dielleicht auch fesseln, wer weiß? Aber Meta, wenn du fortgehst, meine Marga bleibt hier. Nicht wahr, mein Liebling?' „Ja, Onkel Albert, bei dir und unsern Tauben, sonst hast du ja kein Aschenbrödel mehr.' „Ob die junge Grasin damit einverstanden sein wird? Ich glaube kaum. Mir wäre es jedenfalls recht, denn die Luft ist hier gesunder wie w der Stadt. Und da die Saison doch nächstens eröffnet wird, müssen wir uns bald entschließen, wo wir den Winter verleben

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 8
Date: 16.11.1905
Physical description: 8
. Und diejenige, die denselben heraufbeschworen und mich als Opfer preisgegeben, vergaß, daß ich ein Herz hatte, welches doch einmal sein Recht fordern würde. Sage mir. Albert, wo ich Gertrud finde, und wenn eS «irklich möglich ist, das sie den Gatten noch liebt, der fie betrog um Liebe und Glück, dann will ich versuchen, alles zn sühnen, ich will lernen, mich an so treuer Liebe erwärmen, um fie — lieben zu lernen.' „Bis heute habe ich die letzte Nachricht aus Rom erhalten. Wir find auf der Heimreise/ schrieb

, dem die „anderen Kron länder' nachfolgen.) f Per enge Kragen des Arantigams. In der Pauluskirche zu Zwickan fand ewe Trauung ewe unerwartete Unterbrechung. Ms das Brautpaar bereits vor den Altar getreten war, sank plötzlich der Bräutigam an der Seite seiner Braut ohnmäch- znführen. Dann habe ich, wohl geträumt von den Tagebuchblättern, von dem Erwachen der Liebe in dem reinen Herzen meiner Gattin! Ist eS denn denkbar, so zu handeln, so zu berechnm, wenn das klewe Buch die Wahrhett sagt? Nein, Albert, wenn mein Herz

zu haben,' mit diesen Worten deutete er Albert an, woher der Brief komme. Albert kannte genau die Schreibweise der Mama, deswegen nahm er eine Zeitung zur Hand und begann die TageSnenigkeitm zu lesen. Plötzlich legte sich Rudolfs Hand schwer auf seinen Arm. ^ „Lies diese Zeilen laut, Albert, ich glaube, ich habe dieselben nicht verstanden. Wie schreibt doch die Mama so einfach und doch bcwgt eS mein Blut in Wallung.' Albert nahm den Brief und laS: „ES ist hier wirklich nicht so einsam, wie ich fürchtete, als ich von Paris

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 6
Date: 26.11.1923
Physical description: 6
, Braun und Gehler längere Unter redungen. die zeigten, dah die Bildung einer Koalitionsregierung gegenwärtig absolut un möglich sei. Ebert hat daher den früheren Reichsminister Albert beauftragt, aus tüchti- gen privaten Männern, die bereit sind, alle ihre Kräfte für das Dahl des deutschen Vaterlandes, einzusetzen, eine Regierung zu bilden. Albert hat den Austrag angenom men. Alle Rcichstagsfrattionen werden heute zur Betrauung Alberts Stellung nehmen. Allgemein ist man der Ansicht, daß ein Ka binett

. das sich nur ans wechselnde Mehrheiten stützen kann, kein langes Leben vor sich hat. Auslösung des Parlamentes? Allerdings melden manche Zeitungen, so der gewöhnlich gutinformierte »Lotalanzei ger'. daß Albert bereits die Ermächtigung zur Auflösung d«s Reichstages in der Tasche habe und auch nicht zögern werde, die Abge ordneten zu entlassen, falls sie ihm unnützer- weise Schwierigkeiten machen sollten. Reichs präsident Ebert sei ebenso der Ansicht, daß ein Weiterarbeiten mit dem gegenwärtigen Parlamente

nicht mehr möglich sei. Albert , habe sür die Zukunft eine enge Zusammen arbeit mit General von Sceckt in Aussicht ge stellt. kommende Männer. Als seine Kollegen wolle Albert unter an derem gewinnen: als Reichsaußenminisier den bekannten Graf Brockdorf-Rankau. als Rcichswehrminisler Gehler, als Innenminister kardosf, als Arbeiisminister Braun, als Er- nöhrungsmimster Luther. Albert war in den Jahren 191^ bis 1917 mit besonderen Miisionen m den Vereinigten Staaten betraut. 1918 bis 1919 war er Prä sident

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 15.09.1916
Physical description: 8
wir. das; nach hundert und etlichen Iah ren dem Willen des erhabenen Stifters nicht mehr nachgelebt ward.' BisclM Albert sah sich bewogen, „diesem Unwesen ein Ende zu machen. Mit Rat und im Beisein seines Kapitels liest er eine Urkunde aufsetzen, die mit rednerischer Majestät pran get und von dein Feuer einer edeln Denkensart begeistert ist. Er meldet im Eingange dersel ben, daß es eine der Hauptpflichten eines Ober- Hirten fei, das; er nach Möglichkeit wache, daß dem Willen der wilden Stifter, besonders in Betreff

von Briden und Vorsteher der Bruderschaft vor Bischof Albert und erklärten, sie hätten den Vorsatz, eine Früh messe zu stiften, „eine ewige Meß täglich^ in des Heiligen Geistes Kapelle, so es erste taget.' Diese heilige Messe solle gelesen werden für alle Mitglieder der Bruderschaft, „den Lebendigen zu Trost und zu Hilfe geistlicher Besserung', für die Verstorbenen „zu einer Ledigung und Ab las; ihrer Verdienungen?. Der Stadtpfarrer sollt? außer den bisherigen 2 Kooperativen noch einen dritten annehmen

in Villnöß, Teis und Barbian, „davon sieche und elende Leut getröstet sollen werden.' ') 3. Alberts Tod und Nachruhm. Fürstbischof Albert hatte gegen dreizehn Jahre die Kirche von Brixen trefflich verziert, als er wider alles Vermuten plötzlich schwer er krankte und am Allerseelentage 1336 seinen ruhmvollen Lebenslauf schloß. Sein Testament machte er nicht in der bischöflichen Burg, son dern im Kapitelshause in einem kleinen Stüb- chen zu ebener Erde. Nicht ohne Grund vermu tet man daher, er sei

er befestigt hat, machte Brixen zur schönen Bischofsstadt. Die Stadtmauern in Brixen wurden aus gebessert, die Stadttore befestigt. Da sich die Stadt vergrößert hatte, ließ Älbert von Enn vielleicht die Stvdttore am oberen und unte ren Grieß, in der Runggad und in Stufels auf führen. Bruno hielt sich oft in Säben auf: noch grö ßere Liebe zum alten Bischofsitze zeigte Albert, da er das Schloß in Säben in allen seinen Tei len erneuerte und Ringmauern aufführte. Castrum Brunense forti construxit in ense

. Das Schloß Bluneck wurde in w-ehrbaren Stand gesetzt, die Stadtmauern wurden vollen det und an die Burg angeschlossen und mit ei nem Walle umgeben. Die Schläfer Neurasen am Eingang ins Antholzertal, Lambrechtsburg zu Reischach bei Bruneck und Salern zu Vahrn nebst vielen anderen Gebäuden hat „dieser tap fere Bischof mit vieler Müh und großen Kosten' erneuert. In donis largus, verbis, factis fuit Argus. Gaben spendete er überreich: in Wort und Tat war er dem Argus gleich. Fürstbischof Albert

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 10
Date: 21.06.1902
Physical description: 10
, der Jugendfreund unseres Kaisers und einer der letzten aus der schon stark gelichte ten Schar jener Paladine'Wilhelms I., die mit ihm 1870 ausgezogen warm, französischen Uebermut zu bestrafen, ist Donnerstag, 8 Uhr abends, verschieden. König Albert war der einzige noch lebende Feldherr, der sich den Marschallstab aus dem Schlachtfelde erworben hat. Durch feine Waffentaten hat ermächtig beigetragen zur Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches, als dessen Mitbegründer er somit anzusehen ist. Das ihm vom Kaiser

Wilhelm I. verliehene Großkreuz des eisernen Kreuzes, dessen einziger Inhaber er heute ist, und den Feldmarschallstab verdankt König Albert nicht seiner hohen Geburt, sondern seinen militärischen Verdiensten; er hat sich den Marschallstab Sobieskis, den König Johann seinem ältesten Sohne am Tage des Einzuges der siegreichen Truppen in Dresden überreichte, im ruhmvollen Feldzuge wahrhastig ver dient. König Albert, der schon frühzeitig große Nei König ÄkLerr von Sachsen f. angedeutet

den Wählern gemacht wurden, gung und Anlage, für das Waffenhandwerk gezeigt hatte, bewies im deutsch-französischen Kriege, in dem er, damals noch Kronprinz, anfänglich das XII. sächsische Armeekorps befehligte, daß er wirkliches Feldherrntalent besaß. Ihm ist der entscheidende Sieg der Deutschen in den heißen, blutigen Kämpfen bei Gravelotte—St. Privat am 18. August 1870 in erster Linie zu verdanken. Der teuer erkaufte Erfolg war entscheidend für den weiteren Verlauf des Krieges. Kronprinz Albert

des Bauernstandes handelt, haben die Herren Minister in der Regel sehr schlechte Ohren. Darum braucht es schon große Mühe, ein Entscheidungsschlacht von Sedan. Bei der Ein schließung von Paris hatte das Armeekorps des Kronprinzen Albert die Nord und Nordostfront besetzt. Nach dem Friedensschlüsse wurde Kronprinz Albert zum Generalinspektor der ersten Armee-In spektion und zum General-Feldmarschall ernannt. Vom Kaiser Alexander II. von Rußland erhielt er gleichfalls den Marschallstab. Jedoch nicht bloß

an diesem Feldzuge, sondern auch an früheren hatte König Albert sich in glän zender Weise beteiligt. So zog er 1849.als Haupt mann der Artillerie mit den sächsischen Truppen nach Schleswig-Holstein und zeichnete sich am 13. April bei dem Sturme auf die Düppler Schanzen in hervorragender Weise aus. Für seine Verdienste erhielt er das Ritterkreuz des sächsischen Militär-St. Heinrichi-Ordens, sowie den preußischen Orden pour le wärits. Das Jahr 1866 sah ihn an der Spitze der sächsischen Armee an der Seite

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 12
Date: 30.09.1905
Physical description: 12
und Albert, recht viel, aus der Residenz zu berichten. Tann bedauerte sie nochmals, daß Gertrud sich nicht entschlossen hab-», die Saison mitzumachen, und verließ im Vorgefühl aller Freuden, die ihrer warteten, das Schloß Einige Tage hatten Gertrud und Albert still verlebt. Der gute Kranke fühlte mit Gertrud die Zurücksetzung, wclche fie erfahren, ohne daß zwischen ihnen ein Wort darüber gesprochen wurde. Gertrud hatte manche Stunde sinnend in ihrem Zimmer ge sessen, ihr Köpfchen schien

sich mit einem Emschluß zu tragen, den sie noch nicht gewagt hotte, dem Freunde anzuvertrauen. Auch jetzt wieder saß fie am Fenster und schaute in Gedanken verloren den Walken nach, die, vom Winde gejagt, dahin zogen. Da meldete das Geräusch des RollstuhleS den Freund an. Ihre Mime erheiterte sich, als fie dem Kom menden die Hand zur Begrüßung bot. .Das ist lieb von dir, Albert, heute in meinem Zimmer mein Gast zu sein. Ich habe Wichtiges mit dir zu sprechen. Johann, sagen fie der Werner, sie möge den Tee

hier auftragen.' „Sollte ich ewer so freundlichm Einladung wohl widerstehen können, mein Schwesterchen? Und dann der geheimnisvolle Zusatz: ich habe Wichtiges mit dir zu besprechen. Trauriges muß eS nicht sein, denn du siehst nicht aus, als ob dir etwas das Herz bedrücke.' 7 - .Und doch, lieber Albert, hat mein Herz einen großen Teil daran.' , ^ . Johann trat zur Tür herein und überreichte auf einer silbernen Platte die eben eingelaufenen Postsachen. .Ah! schon ein Brief von der Mama, und es sind kaum

vierzehn Tage seit ihrer Abreise ver flogen. Hören wir, was fie uns schreibt, ich ahne, eS ist eine ganze Sammlung von Beschreibungen der Feste, denen sie beigewohnt und die fie für die Zu kunft noch erhofft. Manchmal tut es mir doch recht wehe, wenn ich sehe, wie die Mama nichts Höheres, Edleres zu erstreben weiß, als was sich auf die Be friedigung ihrer Wünsche bezieht! Also höre.' „Der Bricf ist vielleicht nicht für mich bestimmt. Albert, willst du ihn nicht zuvor lesen?' „Ich kenne die Briefe

der Mama so genau, mein Kind, du wirst sehen, er enthält nichts, was nicht jeder Fremde ebensogut mir hätte schreiben können.' Mein lieber Albert ! Dawären w:r denn eingezogen in die Residenz. Durch die Vorsorge meiner teuren Freundin, der Generalin von Selben, konnten wir in unser ebenso standeswürdig als bequem eingerichtetes Logis so- pleich einziehen. Mein Zöschen erwies sich wied« als Juwel, denn fie überwand mit Leichtigkeit all die Unannehmlichkeiten, welche aus einem Wohnungs wechsel

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 08.11.1922
Physical description: 8
. Private. M^Zahre. IZ. Karl Kosler, verh. Hoteldirettor,, 45 I. 14. Anton Pixner, Baumannssohn, 1 I. 14. AntonColorio, led.Sckuhmachergehilfe, SSI. 15. Anna Seqna, led. Obstsortiererin. 22 I. 16. Irma Profaizer, Hei.zerstind, 4 Monate. 18. Erna Profaizer, H«Izerskind. 4 Monat«. 18. Paul Pitt-rtschatscher, verheirateter Geschästs- diener. 23 I. 18. Josef Dona, led. Bantdiener, 2S I. ?1. Albert Thoma, led. Elektrotechniker, 18 I. 22. Anna Zelqer, geb. Fürler. verw. Priv., 71 I. 24. Rosa Maffei

Zweck in Aussicht stand, wieder verpachtet. b Der geheimnisvolle Vorfall in Penon. Zum traurigen Vorfalle in Penon bei Kur tatsch können w-rr ergänzend berichten, daß außer dem Bruder uiÄ> der Schwester des in einer Felsschlucht aufgefundenen Albert Sa nol! auch die Mutter, sowie der Geliebte der Schwester des Ermordeten verhaftet wurden. Die Mutter soll ein Geständnis abgelegt ha ben. Alk Verhafteten wurden dem Gerichte in Bozen eingeliefert. Albert Sanoll, der etwas schwachsinnig war, wurde

von seinen Angehörigen oft geschlagen. Kürzlich wurde er wieder auf rohe Weise gezüchtigt und min drohte derselbe eine dunkle Geschichte der Fa milie ans Tageslicht zu bringen. Darauf scheint der Entschlug gefaßt worden zu sein, den Albert aus dem Wege zu räumen. Es besteht nun der Verdacht, daß der Bruder des Albert, als erfreulich abends vom „Türken tschillen' beim Nachbarn nach Hause ging, diesem aufgepaßt und ihn in die erwähnte Felsschlucht gestoßen habe. Ausfälligerweise begleitete die Schwester

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 21.12.1909
Physical description: 8
B. 24. f Hl. Abend, Adam u. Eoa. Samstag 25. Heöurt Aesu ßhristi, Weihn. Sonntag 26 ß. Stephan Krzmärtyrer. 52. Joses und Maria virwundern sich. Lnk. 2. Montag 27. Johann Ap. u. E., Fabiola Fr. Der neue König von Belgien Der Nachfolger König Leopolds auf dem belgischen Thron ist der 34jährige Prinz Albert, ein Sohn des Grafen Philipp von Flandern, des ältesten Bruders Königs Leo pold II. Albert wurde am 8. April 1375 in Brüssel als viertes und jüngstes Kind des Grasen von Flandern aus dessen Ehe

, der zweiten Tochter des kürzlich verstorbenen Herzogs Karl Theodor. DaS Paar hat drei Kinder: zwei Söhne und eine Tochter. Der älteste Sohn, der dereinst den Thron besteigen dürste, heißt Leopold und wurde am 3. November 1901 in Brüssel ge boren. Die Ehe ist glücklich und das Familien leben deS Prinzen und der Prinzessin Albert bildete einen erfreulichen Gzgensatz zu dem mehr als freien Leben, das König Leopold II. schon vor dem Tode der Königin Marie Hen- rietta angefangen hat. Prinz Albert hat schon

auch eine in maß vollen Grenzen gehaltene belgische Kriegsmarine für wünschenswert. Einen wichtigen Punkt in der Lebens geschichte deS Thronerben bildet auch sein Ver hältnis zu den Flamen. König Leopold war der flämischen Sprache überhaupt nicht mäch tig; und aus der Volkstümlichkeit bei den breiten Massen hat er sich nie viel gemacht. Prinz Albert beherrscht nun das Flämische vollkom» men, während in seinem Hause wohl vorwie gend Deutsch gesprochen wird. Die Flämen bilden die Mehrheit der Bevölkerung

und während die Wallonen zu Frankreich hinneigen und daher auch vielfach republikanisch gesinnt find, hängen die Flämen, bei denen die Katho liken allerdings stärkeren politischen Einfluß besitzen, an der Monarchie. Einem Monarchen, der ihren Wünschen entgegenkäme, würde eS nicht schwer fallen, die Herzen der flämischen Bevölkerung im Sturme zu erobern und so der Dynastie einen starken Rückhalt im Volke zu geben. Es ist bestimmt worden, daß König Albert am Donnerstag, den 23. Dezember, den Eid aus die Verfassung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 29.09.1905
Physical description: 8
hohen (Nachdruck verboten) Adelstolz und Würgerherz. !>> Von Nelly Franz. Als der Graf geendet, wurde er unterbrochen durch einen schweren Fall irgend eines Gegenstandes. Erschrocken blickte er ins Blumenzimmer und dann auf den Balkon, aber alles blieb still wie zuvor. Sein erster Gedanke war, eS sei Albert etwas zuge stoßen und rasch ging er mit der Mutter in die über den Salon gelegenen Räume des Kranken. Niemand dachte daran, daß im stillen Winkel des Blumen- zimmers eine Knospe vom Sturm erfaßt

, Steiermark und Kroatien, und waren erster und mittlerer Qualität. Verkauft wurden 122 Stück nach Innsbruck, Umgebung und Nordtirol. Unterschied. Atma und Gertrud!' — Zum Mit tagstisch ließ sie sich entschuldigen, sie konnte dem Gatten nicht begegnen, noch verstand sie es nicht, ihre Gefühle unter der Maske der Gleichgültigkeit zu verbergen. Am Nachmittage sah sie, wie die Mutter mit Alma auSfuhr. Nun war sie allein und konnte Albert ihr Leid klagen. Als sie jedoch den Salon betrat, saß Rudolf neben

dem Bruder. „Du bist krank, Gertrud, so bleich und matt siehst du aus, wir müssen zum Arzt schicken,' sagte Albert erschrocken Und wahrlich, die geisterhafte Blässe im Gesicht und die glanzlosen Augen sahen nickt beruhigend aus. Rudolf erhob sich, um sofort einen Bedienten in die Stadt zu senden. „Ich bedarf keines Arztes und wünsche, daß keiner meinetwegen geholt wird.' „Aber du siehst so bleich aus. ich fürchte, Albert hat recht, du bist krank.' „Du kannst ruhig sein, Menschen aus den Kreisen, woraus

. Viel leicht war es nur ein Tausch, dm du eingingest, denn man sagte mir vor kurzer Zeit, ich sei reich. Vielleicht war eS so, sür Gold dm Namen.' ^Halt ew, Gertrud, du tust Rudolf wehe!' .Warum, Albert? Ein Los,' was man sich selbst gewählt, muß man auch zu tragen wisse«, ich will eS dir leicht machen, Rudolf, ich bleibe gern daheim.' .Jedes deiner Worte ist bitter, Gertrud; habe ich jemals meine Pflicht gegen dich verletzt?'' - „New, die Pflicht niemals, aber ew Bürgerherz rechnet nicht allein

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 8 of 10
Date: 14.10.1905
Physical description: 10
her vorzog, um sich zu überzeugen, wie weit man ge kommen. .Diese Schmach! ich, der Graf von EichSfeld, werde verlassen von meiner Gattin l Ha, wie man sich freuen wird, daß mir dieses geschehen, da es mir doch niemand vergeben hat, daß ich dieses Bürgerkind in mew altes HauS geführt! Dieser Schritt von Gertrud ist mir ein Rätsel, widerspricht ganz ihrem Charakter. Oder hätte Albert Recht, ist sie eine Ändere, als sie zu sein scheint? Wie eS auch sei, ich bin eS, der das junge Wesm in die Welt

.' Das Signal ertönte und Rudolf beeilte sich, eine der Droschken für sich zu erhalten, um recht in EichSfeld einzutreffen. Es war noch früh am Morgen, als er dort anlangte und die erstaunten Diener bemühte» sich, eS dem unerwartet erschienenen Herrn behaglich zu machen. Aber! statt der Befehle, die fie zu erhalten erwarteten, fragte er nur, ob Graf Albert noch in feimm Zimmer sei^ Als man ihn gemeldet, er nehme soeben das Frühstück ein, ließ er dort auch sizr fich auftragen. ' „Du hier, Rudolf? Was führt

dich her?' »Kannst du noch fragen, da ich gestern deinen Brief erhalten? Wo ist Gertud? Albert, du weißt kS, damit ich sie zurückhole, ehe die ganze Welt davon Nachricht erhält!' , .Glaubst du wirklich, daß dewe Gattin das Schloß verlassen, um durch einen solchen Grund fich wieder in dasselbe zurückführen zu lassen? „Und doch ist eS ihre. Pflicht, bei mir auszu halten in Freud «nd Leid,' wie sie eS am Altare versprochen.' „Und du, welches Versprechen hast du dagegen gegeben? Hast du eS erfüllt? Laß

habe, Gertrud fände Ersatz in Namen und Glanz für das Uebrige, was ich ihr nicht zu bieten vermochte?' „Wmn fie nun aber gegangen, weil fie gern Rang und Namen geopfert hätte, gerade um dieses Eine, was du nicht geben konntest — dewe Liebe?' „Albert! sage mir, daß eS nicht so ist, , lade nicht eine Schuld auf meine Seele, die mich mit ihrer Schwere erdrücken muß!' „Wer kann seinem Herzen gebieten? Du etwa, daß eS Gertrud mit Liebe entgegenschlägt?' „Albert, ich bitte dich, sage mir, wo ist Gertrud

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 8 of 10
Date: 23.09.1905
Physical description: 10
und aus ihren Augen brach ein Strahl des Glücks, als sie ihr Köpfchen zu Albert neigte und flüsterte : »Die Liebe ist eS, mein Freund, die dm Kampf beginnm will um das Heit des Gatten.' »Das ist. die beste Leiterin, der folge nur, mew Herz. Ich fürchtete schon, du seiest in ewe andere Schule gegangen,- setzte er tief aufseufzend hinzu. Rudolf saß an sewem Schreibtisch, er versuchte zu arbeiten, aber es wollte nicht gehen, statt der Worte und Zahlen sah er Gertruds Gestalt, hörte ihr Ge- plauder. Unmutig legte

empfangen als die liebste Freundin ihrer Meta, Rudols war nicht daheim, aber Albert erwi derte ihre überschwängliche Liebenswürdigkeit durch ewe förmliche Begrüßung Ueber Gertrud glitten ihre Blicke wie prüfend und ein spöttisch^ Zug legte stch mn ihren Mund, als sie dieselbe herablassend anredete. Gertud schauderte unter ihren Blicken zu sammen, es war ihr, als wenn ewe Furcht sie über käme in der Nähe dieses schönen Geschöpfes, und unter diesem Drucke gab sie nichtssagende Antworten

. Beide sahen sich eine Weile an, dann Wgte Albert: '.WaL dÄlkst du, Gertrud.' ' ' „Eigentlich wenig, ich fühlte nur ein Unbehagen, welches Fräulew v. Rheweck hervorgerufm, sie sah mich mit Augen an, als ob ich ganz etwas Besonderes an mir hätte, oder als ob-sie etwas suche, was mir leider abzugehen scheint.' „Etwas Besonderes haft du allerdings au dir,' sagte er, ihre Hand fest in die seine schließend, „-das ist dein unschuldiges, liebes Kindergeficht mit seinen großen, treuen Augen

. Ja, wenn das gnädige Fräulew auch zu glänzen versteht, das vermag fie doch nicht hervorzurufen.' .Ich glaube, Albert, es wird hier w der nächsten Zeit für uns gar nicht interessant fein, wir wollen unsere Besuche im Vaterhause da unten wieder auf nehmen, doct find wir willkommen und gern gesehen/ »Nicht so herb, liebe Gertrud, betrachte dich nicht immer als einen Eindringling. Behaupte ruhig den Platz, der dir gebührt, es ist dew helliges Recht.' „Glaubst du denn, ich würde dasselbe je geltend machen, wenn mew

Gatte mir mit jedem Tage mehr zeigt, wie schwer er an der Fessel trägt, die er sich aufgebürdet? Glaube mir, Albert, es bedarf eweS großen Gottvertraums, um hier nicht mutlos und und unzufrieden zu werden.- „Könnte ich dir nur helfen, armes Kind, aber ich habe vergebends versucht, mit Rudolf eingehend über dieses Thema zu sprechen, er weicht mir stets aus.' „Nun, Gott hat mich an diesen Platz gerufen, er weißßam besten, warum. Er wird mir den rechten Weg schon zeigen, darum verliere ich die Hoffnung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 4
Date: 17.10.1914
Physical description: 4
' des norddeut schen Lloyd. Die Stadt Antwerpen hat wenig gelitten. Die Bevölkerung verhält sich ruhig. Die Reste der belgischen Armee haben bei Annäherung unserer Truppen Gentschleu- nig st geräumt. (KB.) Französische Angriffe abgewiesen. Berlin, 16. Oktober. (Großes Haupt quartier.) Angriffe der Franzosen in der Ge gend von Albert wurden unter erheblichen V e r l u st e n für sie a b g e w i e f e n. Sonst ist im Westen keine Veränderung zu verzeichnen. Belgische Nuckzugskämpfc am Meere. Kopr>rhagcn

sich mit der ihm anvertrauten. Feste selbst in die Luft, ziachdem er die Beschießung eines benachbarten größeren Forts beobachtet hatte uud nun das Feuer aus ihn eröffnet norden sollte, — Der Generalstabschef Moltke hat mehreren Offizie ren der vsterre!el!ischen Motorbatterie das Eiserne -Kreuz verliehen. „König Albert ohne Land'. Das „Fremdeublatt' schreibt: Ein König Albert ohne Land. Belgien hat England und Frankreich enorme Denste geleistet. Man stelle sich nur vor. die deutschen Armeen wären nicht genötigt

gewesen, bei Lüttich. Namnr nud Antwerpen so viel kostbare Zeit zu verlieren nud hätten unbekümmert nm die Vorgänge in ihrem Rücken den furchtbaren Vorstoß anf Frankreich unternehmen und fortsetzen können. Dann wäre wohl heute das Schicksal vou Paris be reits entschieden. Belgien hat sich aufgeopfert im Dienste Frankreichs und Englands. Und was ist die Folge davon? König Albert ist ein Feldherr ohne Armee, die belgische Regierung ohne Wirkirngskreis. In England haben sie einst einen König gehabt — Iolmnn

, der den Beinamen „ohne Land' führte. Jetzt hat es England dazngebracht, daß dieser .Herr scher einen .Kollegen erhielt, nämlich „König Albert ohne Land', Kriegerische Vorfälle zur See. Der Mmrn-Zwischcnfall an der italienische« Küste. Rom, 15. Oktober. (K. B.) Die italienische Re gierung veröffentlicht folgende Mitteilung: Der österreichisch-ungarische Botschafter Baron Macchio, erschien beim Ministerpräsidenten Salandra und drückte ihm das aufrichtige Bedauern des Kaisers Franz Josef über den Unglücksfall

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 8
Date: 22.12.1922
Physical description: 8
Erlebnisses von Menschengestal- lung sein. So trägt man dann nicht ein Stück nach auch aus einer Welt anarchischer Plutokratisierung. Albert Heine hat uns einen Isidore Lechat gestaltet, der so sehr jener grellen Menschenart entsprach, jener Herren von HSMe, die Wie Unkraut aus den Tiefen der Gesellschaft emporgeschossen scheinen und ohne Tradition und Innere Kultur brutal in eine Welt vordringen, die müde und wi derstandslos eine Kultur und einen Lebensstil von gestern hütet. Tot- und Gewaltmenschen

sind und ein tragisches Geschick erleiden kön nen, hat dann Mirbeau in die elementar« Szene des letzten Aktes gebannt und wurde von Albert Heine ins Bedeutsamste geprägt. Die entscheidende Beleuchtung der letzten Szene, da Lechat im plötz lichen Verluste der wenigen Menschen, die er liebt, -rotzdem der Herr bleibt, der klaren Kopfes seine Verträge diktiert, ist kamn als Urteil uich Ironie aufzufassen, sondern als eine Rechtfertigung Le chats. als ob der Dichter sagte: Sicht welch ein Kerll

Soll so einer nicht herrschen? Im Tkiunde ist er gar nicht so schlecht! Diese Rechtfertigung hat Albert Heine eindringlich vermuten lasten und da durch der Linie seines Lechats keinen Punkt gesetzt sondern ihn gleichsam zur Diskussion gestellt. Zwei Menschen sind es, die aus der Verkleine rung rings um Lechat, aus der Marionettenhas- tigÄt in seiner Faust hervorragen und seine Welt, wenn nicht zerbrechen, so ihr die Zähne zeigen: Gcrmoin, seine Tochter, und Margius von Po» cclett. Lilly Fabry als Germain hat die ganze Glut

und Bitterkeit dieses Mädchens wunderbar aufleuchten lassen und P. Hardtmuth als Margius behauptete in der großen Dialogszene, in der sich Welt an Welt gesienübersteht, in tieser In brunst das Erbe einer Jahrtausend alten Kultur Europas. Alle übrigen seien ungenannt gelobt. Es war ein ganz seltener, tief bedeutsamer Abend für un ser Theater, dem das Haus dankbar war und um den die Nichtbefucher zu bemitleiden sind. Dr. H. M. b Mittevung der Theaterkanzlel. Morgen. Samstag, beendet Direktor Albert Heine

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 12.09.1905
Physical description: 8
in unser HauS führen. Und dann unser armer Albert, jedenfalls muß es ein Wesen sein, welches ein Herz für den Kranken hat. Ich will es Ihnen gestehen, so oft ich Ihre Gertrud mit liebender Sorge bei meinem unglücklichen Kinde sehe, steigt der Gedanke in mir auf, Rudolf möge fie zur Gattin wählen.' „Aber wohin kommen da Ihre Gedanken, gnädige Gräfin! Ich habe immer gehört, Sie kannten nur einen Ruhm, und das sei der reine Stammbaum Ihrer Ahnen. Freilich ist meine Gertrud würdig, eine Grafenkrone zu tragen

Bruders überwiesen worden, die ihre Ansichten über ewe Mißheirat so ganz geändert haben? Sie war aber doch so ehrlich, ihrer zerrütteten VermögmSverhältnisse zu gedenken. Nun, wir werden sehen! Der Rudolf ist ew braver Mensch; aber ich glaube doch nicht, daß er ihre Wünsche erfüllt. Kommt er jedoch wie ew ehrlicher Mann und wirbt um mein Kind, nun in GotteS Namm, wmn er fie glücklich machen will.' II. »Sind das nicht herrliche Rosen, Vater? Wie wunderbar schön jede einzelne. Albert hat fie

von seinem Rollstuhl aus selbst gepflückt und später so hübsch geordnet, um fie dir mit seinen Grüßen z« smdm.' „ Der Arme, trotz seiner Leiden vergißt er feine» alten Lehrer nicht! Immer irgmd ewe Freundlichkeit und sei eS noch so klein.- „Denke dir, Vater, die Gräfin bat mich. Albert zu besuchen. Als ich eS ihm erzählte, da sah er mich erstaunt an. Das Warum können wir beide nicht erraten. Doch eS ist auch einerlei, Albert war recht froh dm Nachmittag und wir find lauge unter dm herrlich« Bäumen des Parkes gewesen.'

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 16.11.1905
Physical description: 8
, Walther platz, oder in der Apotheke „Zur St. Anna' des Herrn Paul v. A u fs ch^l aiter, Erzherzog Rainer- Straße. . . (Nachdruck verboten.) Adelstolz und ZZürgecherz. Von Nelly Franz. VIII. Seit Rudolf in stiller Nacht in Gertruds Zim mer die Tagebuchblätter gelesen, war er auffallend verändert. Seine Ruhe und Sicherheit, mit welcher er bis jetzt alles geleitet, war von einer Hast und Aufregung verdrängt, als fehle ihm die Zeit, das Notwendige zu erledigen. Albert sah ihn nur selten in den letzten

Tagen, ja, das Zusammensein der Brüder beschränkte sich fast ausschließlich auf die gemeinsamen Mahlzeiten. Albert war aber nichts weniger als beunruhigt durch Rudolfs verändertes Wesen. Er lächelte befriedigt, weil er die Ursache desselben kannte. Er hatte wiederholt gehört, daß Rudolf am Abende Gertruds Zimmer betreten und dort längere Zeit verweilte und darauf baute er seinen Plan, das Tagebuch der jungen Frau in des Bruders Hände gelangen zu lassen. Gertruds letztes Schreiben war durchhaucht

Interesse gelesen wurde, lag noch unberührt, selbst die Zigarre schien heute vergessen zu werben. „Willst du nicht rauchen, Bruder? Oder hast du etwas auf dem Herzen, das du mir vertrauen möchtest und nur nicht weißt, wo du beginnen sollst?' „So ist es, Albert Ich find? keine Ruhe mehr; die Arbeit, welche ich als Mittel gebrauchen wollte, um die mahnende Stimme in meiner Brust zu er töten, sie reicht nicht aus, den kleinen Rebellen da drinnen zum S hweigen zu bringen. Gestern war ich beim Professor

Schuld tst, daß sein Kind fern vom Vater und der Heimat weilt.' „Ich weiß es, Albert, und eben darum finde ich kewe Ruhe, bis ich diese Schuld zurückgegeben. Nun der Vater die Annahme verweigert, habe ich die Summe auf Gertruds Namen bei meinem Bankier hinterlegt.' ' „Und glaubst du denn, die Mahner da drinnm zum Schweigen gebracht zu haben?' „Es gab eine Zeit, wo ich dachte, wenn ich den Zurückgekeyrter Deserteur. Der im Jahre 1897 aus der Garnison Orient entwichene Kaiser-- jägev Johann Wüstner voq

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