und aus ihren Augen brach ein Strahl des Glücks, als sie ihr Köpfchen zu Albert neigte und flüsterte : »Die Liebe ist eS, mein Freund, die dm Kampf beginnm will um das Heit des Gatten.' »Das ist. die beste Leiterin, der folge nur, mew Herz. Ich fürchtete schon, du seiest in ewe andere Schule gegangen,- setzte er tief aufseufzend hinzu. Rudolf saß an sewem Schreibtisch, er versuchte zu arbeiten, aber es wollte nicht gehen, statt der Worte und Zahlen sah er Gertruds Gestalt, hörte ihr Ge- plauder. Unmutig legte
empfangen als die liebste Freundin ihrer Meta, Rudols war nicht daheim, aber Albert erwi derte ihre überschwängliche Liebenswürdigkeit durch ewe förmliche Begrüßung Ueber Gertrud glitten ihre Blicke wie prüfend und ein spöttisch^ Zug legte stch mn ihren Mund, als sie dieselbe herablassend anredete. Gertud schauderte unter ihren Blicken zu sammen, es war ihr, als wenn ewe Furcht sie über käme in der Nähe dieses schönen Geschöpfes, und unter diesem Drucke gab sie nichtssagende Antworten
. Beide sahen sich eine Weile an, dann Wgte Albert: '.WaL dÄlkst du, Gertrud.' ' ' „Eigentlich wenig, ich fühlte nur ein Unbehagen, welches Fräulew v. Rheweck hervorgerufm, sie sah mich mit Augen an, als ob ich ganz etwas Besonderes an mir hätte, oder als ob-sie etwas suche, was mir leider abzugehen scheint.' „Etwas Besonderes haft du allerdings au dir,' sagte er, ihre Hand fest in die seine schließend, „-das ist dein unschuldiges, liebes Kindergeficht mit seinen großen, treuen Augen
. Ja, wenn das gnädige Fräulew auch zu glänzen versteht, das vermag fie doch nicht hervorzurufen.' .Ich glaube, Albert, es wird hier w der nächsten Zeit für uns gar nicht interessant fein, wir wollen unsere Besuche im Vaterhause da unten wieder auf nehmen, doct find wir willkommen und gern gesehen/ »Nicht so herb, liebe Gertrud, betrachte dich nicht immer als einen Eindringling. Behaupte ruhig den Platz, der dir gebührt, es ist dew helliges Recht.' „Glaubst du denn, ich würde dasselbe je geltend machen, wenn mew
Gatte mir mit jedem Tage mehr zeigt, wie schwer er an der Fessel trägt, die er sich aufgebürdet? Glaube mir, Albert, es bedarf eweS großen Gottvertraums, um hier nicht mutlos und und unzufrieden zu werden.- „Könnte ich dir nur helfen, armes Kind, aber ich habe vergebends versucht, mit Rudolf eingehend über dieses Thema zu sprechen, er weicht mir stets aus.' „Nun, Gott hat mich an diesen Platz gerufen, er weißßam besten, warum. Er wird mir den rechten Weg schon zeigen, darum verliere ich die Hoffnung