, was allerdings nicht von der Regierung allein abhänge. Der Frage des Ausgleiches mit Ungarn, sowie den Handelsverträgen sich zuwendend, erklärt der Ministerpräsident, das Haus könne versichert sein, daß die Regierung sich der Tragweite der bekann ten Formel vom Jahre 1899 bewußt war. und dementsprechend Verhandlungen mit der Ungarischen Regierung rechtzeitig einleitete. — Ob sie hiebei ihrer Pflicht, die österreichischen Interessen vmit allem Nachdruck wahrzunehmen, nachkam, werde das Haus in einem späteren
Zeitpunkte zu beurteilen haben. — Im Bestreben, für den Abschluß der Handels verträge jederzeit ganz gerüstet zu fein, wünscht die Regierung den Ausgleich mit Ungarn und den autonomen Zolltarif fo früh fertigzustellen, daß mindestens diese Vorbedingungen, für längere Ver einbarungen erfüllt sind und der einheimischen Pro duktion endlich die notwendige Beruhigung zuteil werde. Nachdem der Ministerpräsident unter Hinweis'auf die gegenwärtige ruhige, ja sogar staatsmännische Haltung der Presse, speziell
der Wiener Blätter, die Mitteilung der sprachlichen Grundsätze der Regie rung an sämtliche Blätter damit motiviert hatte, / Der BurggrLfler bei den, Czechischradikalen.) Die. beiden Volksstämme in Böhmen und. Mahren stehen.schon lange genug i» der Glühhitze des- Sprachenstreites; um die Ver mittlung einer Regierung anzunehmen, welche selbst inbrhren etwaigen Irrtümern keine Provokation begeht' und in ihrer auf richtigen Teilnahme für beide Bolks- stämme zu keiner Zeit schwankte. Der Wunsch
. Die Notwendigkeit und nicht'zuletzt die -Sparsamkeit zwingen zu einer einzigen Sprache in gewissen Ver waltungssphären. Darüber hinaus zu gehen hieße eine für,,unsere Zustände nicht taugliche Uni- formität schaffen und die Situation eher ver schärfen als mildern, wozu der Regierung der Mut fehlt. Der Ministerpräsident wiederholt, die Regierung werde die Sprachenfrage nicht von der Tagesord nung absetzen, sie . glaubt damit gerade im Interesse des böhmischen Volkes zu handeln (Widerspruch bei den Czechen
). welches dringend begehrt, daß seine aus Artikel 19 des Staatsgrundaesetzes, sowie daß die Gefahr vorlag, daß dieselben auf anderem aus dem Kabinetschreiben Ferdinand II. abgeleiteten Wege und unvollständig in einzelne Blätter ge-^Rechte zur Praktischen Anerkennung langen, wandte sich der Ministerpräsident ver- kommen. In dem vorbezeichneten Umfange tritt schiedenen im Laufe der Debatte gehaltenen Aus- j die Regierung für die deutsche Staatssprache ein, sührungen über die Sprachenfrage zu und hob als neue