in fast allen Fäl- len daS beste Streumaterial ist, erfüllt der feine Mehlsand, wenn derselbe brauchbar ist und richtig gewonnen wird, feine Ausgabe als Streu am besten unter den oben bezeichneten Streumitteln. Damit der Sand brauchbar ist, wird erfordert, daß er von einem leicht verwitterbaren Gesteine sei, sich also schnell zersetze; denn je rascher und vollständiger die Zersetzung erfolgt, um so bester wirkt er physi- kalifch auf den Boden ein und um so mehr mine ralische Nährstoffe liefert
er demselben. Solchen leicht verwitterbaren Sand tragen die Gewässer au» den verschiedenen Schiefergebirgen (Glimmerschiefer.) Nur von diesen ist der Mehlsand eigentlich brauch bar , wogegen der von Kalkbergen wegen des großen Kalkgehaltes und der von Quarz- uud Granitgestein entstandene wegen seiner Unzersetzbarkeit geringen Gebrauchswerth besitzen. Ferner muß der Mehlsand, um seinen Zweck zu erfüllen, eine gewiffe Feinheit besitzen, d. h. seine Feinheit darf nicht zu gering sein; dagegen ist es um so bester je feiner
er ist und am besten ist derselbe, wenn er schlammartig ist. Diese Feinheit hat zur Folge, daß der Sand viel schneller auf- löst (verwittert), weil die zersetzenden Faktoren: Luft, Teniperaturwechsel (Zu- und Aufgefrieren), Master (Regen), mechanische Kräfte (Wiefeneggen, Pflügen, Behacken) und die Pflanzenwurzeln, wegen der größeren Oberfläche, die der Feinfand dar bietet, mehr Angriffspunkte , für ihre Thätigkeit finden. Auch fangt der Sand nach dem Gesetze der Flächenanziehung um so mehr Feuchtigkeit
auf und abforbirt umsomehr Gase, je feiner und schlammartiger — weit mehr Oberfläche — er ist. Diese Aufsaugung von Feuchtigkeit wird noch de- sonders vermehrt, wenn der Sand ordentlich trocken ist. Er kann dann natürlich mehr Flüssigkeit an ziehen, bis er davon gesättigt ist, als wenn er vorher schon von Feuchtigkeit durchdrungen ist. Des- wegen ist auf Trockenheit vornehmlich zu sehen. Damit man den Sand möglichst sein erhalte, müs- sen die Plätze, wo er angehalten wird, die soge nannten Fänge so eingerichtet
werden, daß nicht allzuviel Master dieselben durchstieße und daß dieses nur langsam laufe, damit der grobe Sand sich zuerst ablagere und in dem weiter zurück etwa» höher gelegenen Theil der Grube dann der Fein sand zurück bleibe. Ob ein Sand überhaupt al» Streu brauchbar und geeignet sei. zeigt auch seine Neigung zur Vegetation. An Orten, wo er längere Zeit liegen bleibt und nach Bedarf verwittern kann, wird der gutartige Mehlsand bald röthlich bis röthlich braun und gedeihen auf demselben bald Pflanzen, wie Wucherblumen