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Der Burggräfler
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Page 2 of 8
Date: 18.03.1903
Physical description: 8
gegenüber allen Gesellschafts klassen. Ueberall herrscht das tiefste Verständ nis für alle Errungenschaften und Aeußerungen des modernen Lebens. Ich kenne keine gehaltvolleren Schriften der letzten Jahrzehnte als Bismarks Ge danken und Erinnerungen und Leo XJLLL. Rund schreiben und Ansprachen, so sehr sie ihrem Cha rakter nach verschieden sind. Wie hohl und seicht klingen dagegen z. B. die „Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts' von dem bekannten Publizisten Hnnston Stewart Cham- berlain, der heute

als Evangelium für unsere Ge bildeten so populär ist. Wer Anspruch auf wahre Bildung macht, muß in erster Linie auch Leo Till. studieren. Wie tieffend weiß er zu charakterisieren. Davon nur zwei uns näherliegende Beispiele. So nannte Leo XIII. im Jahre 1900 Misere traurigen politischen Zustände in Oesterreich ein Produkt der Menschenfurcht und der Energielosigkeit. Auch über unseren leidigen Sprachenstreit, der Staat und Ge sellschaft entnervt, fand er erst im Vorjahre in einem Schreiben an die Bischöfe

und praktischen Verstandes ist das letzte große Rundschreiben vom 19. März 1902, worin der Papst in einer letzten Aussprache an die Bischöfe der Erde seinen Ge sinnungen und Ueberzeugungen geradezu überwäl tigend schönen Ausdruck verleiht. Ich muß mir versagen, darauf überhaupt einzugehen. Uns als Akademikern liegt ein anderes Kulturgebiet näher, dem Leo HU. seine ganz besondere Sorgfalt ge widmet hat, die Pflege der Wissenschaft. Kein Papst der letzten Jahrhunderte hat darin in Wo rt un d Tat mehr geleistet

. Auch hier zeigt sich Leo Xlll. als durchaus moderner Mensch. Vielleicht niemals seit den Zeiten des Humanismus wurde der Katholizismus mehr der wissenschastlichen Rück- ständigkeit angeklagt und darob mehr geschmäht als in unseren Tagen. Das moderne Schlagwort vom wissenschaftlichen Unvermögen des Katholizismus ist heutzutage die schärfste Waffe aller Feinde eines positiven religiösen Bekenntnisses. Es soll jeden Katholiken aus der Liste der Gebildeten streichen, obwohl Religion und Wissenschaft im Grunde

aller Wiffenschaft. Unsere moderne Wissenschaft hat sich steilich mehr oder minder gegen Rom entwickelt. Insbesondere gilt das von der modernen Philosophie und Ge schichte als Folgeerscheinungen des übertriebenen Individualismus, der zuerst zuerst zur Spaltung der abendländischen Kirche fü hrte. Wie verhält sich nun Leo XIII. der Wissenschaft gegenüber? Wir sehen ihn geradezu als Bahnbrecher und Wegweiser der modernen Wissenschaft, nament- lich in der Philosophie und Geschichte lvirken, ge rade in jenen zwei

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Der Burggräfler
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Page 1 of 10
Date: 13.07.1887
Physical description: 10
'/rn. 56. Meran. Mittwoch den 13. Juli 1887. V. Jalsrgaaz. »richetnt ,evkn Mittwoch an» Sam;»a«, kastei qanziähri« t st., mit l'chwerlrnviillg st. 4^N). moualtlch m IHwan 5«* kr. Öeitelluiiijen sind ,u ridneu an E. Jattvl's Buchhandlung und Buchdruckerei Ä. EbertlNl Mera«. Kalender: Donnerstag, 14. Juli: Bonaventura. Freitag, l5. Juli: Heinrich Kaiser. Samstag, U>. Juli: Maria v. Berge. Märkte: 16. Juli: Roveredo 3 Tage K. Papst Leo XIII. Ein Gedenkblatt zur bevorstehenden päpst lichen

Jubelfeier. IV. Leo XIII. H Politiker. Stellen wir nun die Frage, wie denn Leo Xtll. diese vollständige Umwandlung der Lage bewirkt hat. wie er als Politiker die Bewunderung auch der heftigsten Gegner erzwungen hat. Diesen glän zenden Sieg hat unser hl. Bater errungen vor Allem durch seine unerschöpfliche Geduld, seine kluge Mäßigung, das rechtzeitige Benutzen der günstigen Umstände und die gut und im richtigen Augenblicke angewandte Energie. Leo Xlkl. hat in richtiger Würdigung der Verhältnisse die alte

Politik Roms wieder zur Anivendung gebracht, mittels welcher die Päpste ihre Erfolge erreicht haben, und das ist die Diplomatie. Bei dieser Art der Politik handelt es sich nicht allein darum, welche Partei mächtiger, sondern hauptsächlich darum, welche klüger sei. Leo Xlll. hat nicht ver säumt, die Schwächen der modernen Staaten ken nen zu lernen und alle Umstände zu benützen, um deren Regierungen zum Bewußtsein zu brin gen. wie viel ihnen die katholische Kirche und die moralische Macht

des Papstthumes nützen kann. Es ist neuestenS in katholischen Kreisen Brauch, über jede sogenannte Opporlunitäts-Politik die Rase zu rümpfen und dieselbe naliezu als einen Verrath an der katholischen Sache darzustellen. Und doch ist es richtig, was Holzendorf sagt. daß „die Prüfung der Zweckmäßigkeitsverhältnisie in jedem konkreten Falle der Kern der praktischen Politik' sei. Leo X i l. hat als Praktiker in der Politik diese Regel nicht außer Acht gelassen und damit uns Katholiken eine Richtschnur gegeben

, die wir nicht übersehen dürfen. Rechtzeitiges Zu warten, zeitgemäßes Nachgeben, so lange es mög lich ist, und wieder zur geeigneten Zeit energisches Eingreifen, das hat die Erfolge der Staatskunst Leo XII. verursacht. Wir wissen recht gut, daß manche Katholiken, besonders in letzter Zeit nur mit großer Ueberwindung die Polttck des hl. Vaters z. B. in Deutschland billigten; aber im Verlaufe der Ereignisse werden alle diese die Weis heit unseres gegenwärtigen Kirchenoberhauptes bewundern, welche das Mögliche erreicht

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Der Burggräfler
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Page 2 of 8
Date: 14.03.1920
Physical description: 8
und Rtrgel. — Die Maul« und Klauenseuche soll in unserer er Vorschulsteistuug augeklagt. Der Tatbestand ist Anton Heidegger erhielt von Franz Santa zwei olgeuder: Der W'tme Aloisa Santa wurde samt leichte Messerstiche in die Rückeugejzend. Damit sihreu erwachsenen Kindern Franz u. Anna die Woh- war der Ueberfallbeendet. Franz,' -Richard .und nung im Hause des Kaufmanns Anton Heidegger tu Alfons Santa zogen sich gegen das Hoftor zurück, Margred auf Martini 1919 gekündigt, weil der Sohn Leo Heidegger lief

über die Westst>ege in die Leo Heidegger umLch'weß hrtrateü und tm Vater- Wohnung und brach blutüberströmt zusammen, Hause wohnen wolltte. Da Alosta Santa trotz wieder- wurde noch in der Nacht einer Operation -unter, holten Drängens utchrauszog. wrtl sie k'ine Wohnung zogen. Infolge einer neuerlichen Blutung der fand, sagte ihr anfangs Dezember Leo Heidegger eine durchtreunten Achselschlagader verschied Leo Hetd- ZwebZimmer Wohnung zu unter der Bedingung, daß eggec am 15. Jänner 1920. Als Todesursache Franz

Sauiu aus dem Hause komme, der ihn um Mar- wurde Verblutung festgestellt. Die Wunde in der twi beschimpft und sich geäußert hatte, es fet ihm Achselhöhle war 12 cm läng. 7 om tteßmnd klaffte g'etch, wenn er einen kalt mache. Franz Sanin zog zum 4 em wett auseinander. Es wurden weitere süaf Onkel Peter Santo. Bor Weihnachten verlangte leichte Verletzungen f-stgestkllt. Die Beschaffenheit Leo Heidegger, Aloisia Santu soll ein Zimmer der Wunde in der Achselhöhle ergab, daß Franz Sautu raumen

. nngefähr um war. Auch R'chard Santa schützt für die Hand« ^r6Uhr abends, erschien Franz Sun n mit R?chard aoleguug an Leo Heidegger Notwehr vor und und Alois Sauin und Viktor Aadreaus, verlangte behauptet, daß nicht er, sondern Viktor Andreous von der Schwester die Kellerschlüffcl, um den den L. H. am Leibe festhielt, was die Zeugen Stand der Weinvorraie zu prüfen, fand einen Ab- Anton Heidegger, Avolf Stimpfl und Josrfiae gang von % Hektoliter, sprach aber gegen niemand Chetio widerlegen. Alfons Santa

will überhaupt einen Verdacht aus, ging nach 5—10 Minuten mit nicht am Ueberfall tetsgenommen Haben. So.käme seine Freunden wieder durch den Hosraum der die Teiluehmerschaft auf BktöcAadreauS, der eS Straße zu, wo Leo Hrtdegqec aus der väterlichen sogar behauptet, aber anscheinend aus Rücksicht Wohnung über die westliche Stiege tu den Hof auf deu vorbestraften Familienvater ÄtfouS Sani» herabkam. Franz Santa kehrte um und erwartete dessen Rolle ausgenommen zu haben scheint, da ihn am Fuß der Sttege, um cha

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Der Burggräfler
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Page 1 of 12
Date: 16.07.1887
Physical description: 12
. 20. Juli: Untermais, Pergine 2 Tage. Papst Kea XIII. Ei» Gedenkblatt zur bevorstehenden päpst lichen Jubelfeier. IV. Leo XllTH* Politiker. (Fortsetzung). I» Oesterreich waren die kirchlichen Ver hältnisse beim Regierungsantritte Leo XHL äußerst schlimm; die eigentliche Kulturkampfpartei stand am Ruder. Der Papst aber sah wohl, daß diese Partei durch ihre nationale Unduld- sstmkeit und durch ihre SpelulationSwuth sich seihst ihr Grab graben werde. Dir Partei ver lor immer mehr den Boden im Bolke

waren die Verhältnisse in dem zerklüfteten Spanien. Leo Xlll. ist es gewesen, welcher dort den jungen König Alfonso, der ein treuer Sohn der Kirche war. in schütz nahm und als die Lage nach dem Tode dieses Fürsten für die Regentin eine sehr drohende wurde, da griff Leo zu Gunsten der Ordnung ei». In einer feierlichen Encyklika an die spa nischen Bischöfe verurtheilte er das rücksichtslose Parteitreiben und befahl dem Klerus sich der Theilnahme an Parteikämpfen gänzlich zu ent halten. Der Erzbischof von Valencia

die Ge fahren des Bürgerkrieges schilderte. Als nun die Regentin unter dem Jubel des Landes einen Thronerben gebar, da nahm Leo Xlll. die Pathenstelle bei dem Nrugebornen an und end lich verlieh Se. Heiligkeit der edlen Tochter aus dem Habsburger Stamme, die so viel dulden mußte, als Zeichen seiner besonderen Hochachtung die Tugendrose. Alles dieses machte auf das spanische Volk, daS durchweg strengkatholisch ist. großen Eindruck, ümsomehr- als Leo Xlll. als Schiedsrichter in der Frage Über den Besitz

der Karolineninseln zu Gunsten Spaniens ent schieden hatte. Wenn Spanien in dieser Lage nicht ein Schauplatz grauenvollen Bürgerkrie ges und eine Beute revolutionärer Strömungen geworden ist, so dankt es dieses dem weisen und kraftvollen Eingreifen des Papstes. Aehnlich verhielten sich die Angelegenheiten in Portugal. Leo X1H. richtete im vorigen Jahre eine Encyklika an die portugiesischen Bischöfe (,?örxrata uobis' v. 14. Sept. 1886), worin er den bereits erwähnten Vertragsabschluß we gen der Errichtung

beruhigend auf die Parteien in Portugal und die Katholiken haben durch die Befolgung der Rathschläge des Pap stes eine einflußreiche Stellung erlangt. In Frankreich waren bei der Thronbe steigung Leo Xlll. die s. g. Konservativen im I Besitze der Macht; allein im Parlamente stritten sich drei monarchische Fraktionen um die Herr schaft: Die Bonapartisten, Legitimisten und die OrleanS. Jede dieser Parteien wollte den Papst zum Bundesgenossen; jedoch Leo Xlll. bewahrte «ine kluge Zurückhaltung, er kannte

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Der Burggräfler
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Page 2 of 12
Date: 11.01.1888
Physical description: 12
hinauf und durch mehrere Hauptstraßen der Stadt am Palais des Erzherzogs Heinrich vor bei — auf den Johannesplatz und vor das Propstrigebäude, allwo nach Absingung eines schönen Chores der Zug unter Hochrufen auf Sr. Heiligkeit Papst Leo X1U. befihrie und sich dann endlich am frühern Ausgangspunkte am alten Schießstande auflöste. Die Gemeindcvor- stehung von Zwölfmalgreien hatte sich, als der Fackelzug vor der Probst« hielt, zum hochwür digsten Monsignor Propst Wiefer begeben

Stephan Knoflach vorgetragene Festrede fand die ungetheilteste Zustimmung und sowohl den hohen Beifall der anwesenden kais. Hoheiten als auch stürmischen Applaus von allen Seiten des Publikums — die treffliche Rede ist bereits im „Tirol. Volksblatt' im Drucke erschienen und verdient weite Verbrei tung. Das Schlußtableau, die Huldigung der Stadt Bozen und Bevölkerung der Umgebung gegen den hl. Vater Leo XIII. vorstellend, war vom bekannten Künstler Herrn Major Schöpfer in zuvorkommender Weise

man viel fache Beifallsrufe und Ausdrücke des Lobes. In der Mitte erblickten wir auf hohem Piede- stale die gelungene Porträtbüste Sr. Heiligkeit Leo XIII. von festlichen Verzierungen, Blumen und Gewächsen umgeben. Auf den Borderstufen vor der Büste umgaben die mit strahlendem Kreuze sich zeigende hehre Gestalt der Religion, links zu deren Füßen sitzend die ansprechende Erscheinung der Wissenschaft, rechts zeigte sich dem Blicke in anfrechter Stellung die liebliche Gestalt der Frie dens mit der Palme, lrnks

entschieden mit zu den Glanzpunkten der ganzen Festfeier und viermal mußte sich der Vorhang über stür mischen Wunsch und Beifall der Anwesenden heben, um deren.Blicken stets auf's Neue die begehrte Ansicht wieder zu ermöglichen. Aus dieser bescheidenen Schilderung mögen die Leser entnehme», daß auch die alte Handelsstadt Bozen nach Kräften ihr Scherflein zur Huldigungsfeier für Leo den XIII. beigetragen hat. Eppau. 3. Jänner. Auch bei uns war man nicht müßig, den von aller Welt geehrten Jubrlpapst

seiner Festesfreude durch Beleuchtung deS Schlosser. Gandegg Ausdruck verliehen. Auf der „Gleis', unserem herrlichen Aussichtspunkte, prangte in Riesenbuchstaben der Name Leo XIII. und wurde ein Feuerwerk abgebrannt. Das Verdienst da von gebührt dem sehr thätigen Komitemitgliede Herrn Alois Mair. Auch Krahfuß war beson- derS festlich beleuchtet. Es darf aber auch nicht vergessen werden, daß der Andrang zu den hl. Sakramenten ein außerordentlicher war. Sonst verlief daö Fest in schönster Weise gemäß dem Programme

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Der Burggräfler
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Page 2 of 12
Date: 09.07.1887
Physical description: 12
Rossi rastlos gefördert wird und sich zu einer unterirdischen Apologie der katholischen Kirche gestaltet, welche die Protestanten vergeb lich weg zu disputieren versuchen; denn es pre digen die Steine. Leo XIII. läßt auf feine Kosten die Ausgrabungen fortsetzen; unter ihm wurde das christliche Museum in den Räumen des Lateranpalastes angelegt. Es ist eigentlich ein neuer Zweig der kirchlichen Wissenschaft ent- I standen Pich wir ahnen erst, von welcher Bedeu- , lwng die monumentalen Studien

für die Theologie /werde» sollen. Damit glauben wir den Titel dieses Absatzes „Leo Xlll. ein Papst der Wissenschaft' mehr als genügend gerechtfertigt zu haben. Er ist in der That, ,vie ihn die alte Prophezie nennt, ein luwen äs coelo, ein Licht vom Himmel. Leo Xlll. begnügt sich nie, über die Berderbt- heit der heutigen Wissenschaft zu klagen, er legt überall praktisch Hand an, zeigt sich selber als Fachmann und bekämpft die falsche Wissenschaft durch die echte. Kein Zweig wahrer Wissenschaft

wird von ihm unterschätzt, sondern jedes edle Streben ermuthigl und nach Kräften gefördert. Die Wissenschaft im Dienste der Kirche ist seine Hauptwaffe gegen den Unglauben. IV Leo X1H. als Politiker. Dieses Kapitel ist für uns das erhabendste wegen der großen Erfolge, die unser hl. Vater der ungläubigen Siaalskunst gegenüber errungen hat und das lehrreichste, weil heutzutage Jeder mehr oder weniger an dem öffentlichen Leben Antheil nehmen muß und weil bei der großen Meinungsverschiedenheit, welche auch oft genug

unter guten Katholiken herrscht, eine oberste Lei tung nothwendig ist. Worin besteht die christliche Politik? Das können wir durch die Betrachtung der Thätigkeit unseres gegenwärtigen hl. Vaters lernen. Leo Xlll. ist für uns Katholiken ein Muster durch die Thaten, welche er vollbracht hat und er ist ein Lehrer der Politik durch die ausgezeichneten, zahlreichen Aktenstücke, in welchen er der Welt den Weg gewiesen, den sie gehen muß, um aus dem Elende hinauszukom men, in welches eine selbstsüchtige

und den Sterbenden die Sa kramente spenden waren die größten Verbrechen. Kurz alle Macht des mächtigsten Staates wurde in rücksichtslosester Weise gegen die heil. Kirche aufgeboten. Bekannt ist die Stellung, welche Ruß land der Kirche gegenüber einnahm. Dies ist in kurzen Zügen die damalige Lage. Erinnert sie nicht an die Zeiten der heidnischen Welt und stand ihr Leo Xlll. nicht gegenüber, wie einstens die armen Fischer, die von Galliläa auszogen, um diese kolossale Macht in ihrem innersten Wesen anzugreifen

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Der Burggräfler
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Page 3 of 14
Date: 18.02.1893
Physical description: 14
liasst aLLe StVerMe WYethen, Leo WIrD Vnser SChlffLeln hYeten! 5obn feine Jünger, die Jünger ihre Nachfolger. Als Oberhaupt der Apostel bestellt Christus den Petrus, übergibt ihm die Schlüssel seines Reiches mit der Binde- und Lösegewalt. Der 236. Nachfolger petri ist Papst £eo XIII.; er ist mithin der König des Reiches Thristi und trägt jum Zeichen dessen immer das pallium. Als oberster Seelenregent steht er auf der hochwarte, überwacht das Gesammtreich der Kirche, ordnet das Leben

der Christen, gibt be setze und richtet deren Nebertretung Als Seelenregent suchte Leo XIII. vor Allem den Frieden mit den weltlichen Herrscher» Er milderte den Kulturkampf in Preußen und Deutschland, die feindlichen Kirchengesetze in Hessen-Darmstadt, pflog Verhandlungen mit dem russischen Tzar, schloß ein Konkordat mit der Republik Equador 11882’ und mit dem König von Portugal ab; er knüpfte freundschaftliche Beziehung n mit dem türkischen Sultan, mit dem Kaiser von Zapan, mit dem von Ehina

- licben Monarchen als klein gegen die des cheeleuregeukeu Leo XIII. und enuuntert uns gleichfalls zur unermüdlichen Arbeit in unserem Berllfe, so daß ich sagen möchten „(D Fauler, geh' hin zum Papste lind lerne arbeiten!' b> Mie unser Zubilant als oberster Herrscher, so leuchtet er auch als oberster Lehrer. „Meide meine Lämmer! Meide meine Schafe!'' sprach Thristus zu Petrus und übertrug ihm damit das Dberhirtenamt in der Kirche 1 ~Sob. 2>, 13—18.) Dieses Amt lebt in Leo XIII. fort. Als Oberhirt bat

er die christ lichen Grundsätze, dort mahnt er mit ernsten Morten, da stärkt und er muntert er; überall sucht er den kirchlichen Geist bei den Priestern, wie im Volke zu heben. Mie seine Vorgänger auf dem päpstlichen Stuhle, von denen nebenbei gesagt vom pahre 1224 bis !30(> nicht weniger als 4t» Uni versitäten theils gestiftet, theils autorisirt worden sind, ist Leo XIII ein Hauptbeförderer aller menschlichen Missenschaften. Er erneuert die Akademie für die Naturwissenschaften zu Rom 127, Jänner 1886

. Einen nicht geringeren Lichtglanz verbreitet Leo Xlll. endlich als oberster Priester. Mie Lhristus zuerst that, was er Andern pre digte, so thut es auch der hl. Vater. Täglich steht er um 3 Uhr auf, macht seine Betrachtung, erscheint um 6 Uhr wie ein Engel auf dem Altare, verrichtet seine geistliche Lesung und sein Brevier, speist höchst einfach und mäßig, betet allabendlich den Rosenkranz, studirt und arbei. tot bis 12 Uhr nachts, geht jeden 3. oder 6. Tag zur Beicht, weiht monatlich einen ganzen Tag dem Gebete

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Der Burggräfler
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Page 1 of 12
Date: 09.07.1887
Physical description: 12
. — II. Juli: Prutz. — 12. Juli: AlbeinS, Welsberg. Papst Keo XIII. viu Gedenkblatt zur bevorstehenden päpst lichen Jubelfeier. ni Ke» XIII. der Papst der Wissenschaft. tFortsrbuug.) Auf einem andern Gebiete der Wissenschaften begegnen wir dem hl. Vater in seinem Schreiben a»^ Kardinal Parocchi über das Studium der' Literatur im römischen Seminar. Leo XI >1. führt in diesem Briefe die hohe Bedeutung der klassischen Sprachen für die formelle Bildung au- und verlangt, daß der Klerus bei seiner Ausbildung

in den italienischen Mittelschulen sehr vernachlässigt wird, (lad. ap. Validia fimisque v. 30. Juli 1886.) Ebenso sehr dringt Leo Xül. bei seinen Kleri- , ( wrri auf. das Studium der juristischen Fächer, y und zwar nicht allein des Kirchenrechees, sondern auch des ZioilrechteS — eine Wissenschaft, in welcher die Italiener seit Alters excellieren. In einem andern Schreiben (Quandoquidem v. 22. Juli 1883) werden die Ordensfamilien von der Kongregation der Propaganda im Auf trage Sr. Heiligkeit dringend aufgefordert

, sich dem Studium jener Sprachen zu widmen, die in den Missionsländern nothwendig sind, zu welchem Behufe im päpstlichen Archqgymnasium S. Apollinaris Lehrstühle dieser Sprachen errich tet werden. Im laufenden Jahre hat Se. Heiligkeit ein Breve an Bischof Mermillod gerichtet, worin er den „Verein für soziale und wirthsckaft- liche Studien' in Freiburg (Schweiz) belobt und zur Fortsetzung seiner Arbeiten und Studien ermuntert. Soeben lesen wir noch in den Blättern: Papst Leo X1H. sendet auf eigene Kosten

der Schüler von sich reden machen. Aber nicht allein die höhern Schulen erstellen sich der besondern Sorgfalt des Papstes, auch der BolkSunterricht. Bom Anfange seiner Regierung an hat Leo X II. sein Augenmerk auf die Volksschule gerichtet, welche der Libera lismus so gerne als sein Werk und Schooßkind behandelt. In einem Schreiben an den damaligen Kardinal Vikar Monaco la Valetta empfiehlt der hl. Vater die Thätigkeit für den kath. Unterricht des Volkes und ernennt eine eigene Kommission

für die katholischen Schulen Roms. Mit weh müthigen Worten und voll Trauer, in seiner eigenen Stadt ohnmächtig zu fein und die Kin der nicht retten zu können, begann Leo dies Schreiben: „Durch schmerzliche Erfahrung ist es hinlänglich bekannt, daß die Feinde der Kirche in dem Kampfe, welcher jetzt gegen sie geführt wird, ihr Augenmerk vorzüglich auf die Jugend richten, offenbar in der Absicht, die heranwach sende Jugend nach ihren Absichten zu bilden und stühzeitig für ihre Pläne zu gewinnen. Nachdem man daher

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Page 1 of 16
Date: 22.02.1902
Physical description: 16
. Mit dem 20. Februar hat nämlich der greise Statthalter Christi das 24. Jahr seines Pontisicates vollendet und ist in das 25. eingetreten. Wer hätte eS vor 24 Jahren zu ahnen gewagt, dass der körperlich schwache Greis von 68 Jahren, Cardinal Joachim Pecci, 24 Jahre die Kirche Gottes regieren werde? Außer dem hl. Petrus, der nach katholischer Ueberlieferung 25 Jahre und 2 Monate regierte, haben nur zwei Päpste bis jetzt länger als Leo HU. die Tiara getragen: Pius VI, der 24 Jahre und 9 Monate

, und P i u s IX., der fast 32 Jahre diese höchste Würde auf Erden bekleidete. Als am 20. Februar 1878 Car dinal Schwarzenberg als damaliger Pro-Camerlengo die Hand des neugewählten Papstes Leo XIII. mit dem Fischerringe schmückte, befürchteten viele, es werde.gar bald eine abermalige Papstwahl noth wendig sein. Aber Gottes Gedanken sind nicht der Menschen Gedanken und Gottes Wege sind nicht der Menschen Wege. Das neue „Licht vom Himmel', das am 20. Februar 1878 der Kirche aufstieg, leuchtet noch immer in ungetrübtem

Glänze. Be rühmte Männer, die in der Weltgeschichte eine Rolle spielten, Kaiser und Könige, Staatsmänner und Gelehrte sind inS Grab gestiegen, Leo XIII. hat den eisernen Kanzler Bismark und Humbert, den König des- geeinigten Italien überlebt. Große Ereignisse der Weltgeschichte haben sich in diesen 24 Jahren vollzogen. Die Kirche Gottes hat viele Leiden, - viele Kämpfe und Verfolgungen durchge macht/ aber auch viele Triumphe gefeiert. Mit sicherer Hand hat Leo Xlll. als Steuermann das Schiffsein

Petri durch die Wogen und Fluten des stürmischen Meeres geführt. Wer permöchte das thaten- und arbeitsreiche Wirken unseres obersten'Hirten in wenigen Zeilen auch, pur. annähernd zu schildern? Es blicken nicht . nur- die Katholiken voll Freude und Bewunderung auf- -zum heiligen Vater, auch Andersgläubige, - Fürsten, Gelehrte und Ungelehrte haben dem Mrhirten und greisen - Regenten der Weltkirche ihre Verehrung nicht versagen können. Leo XIII. leuchtete hinein in die Schäden der Zeit und zeigte

Bestreben gieng dahin, für den Frieden unter den Völkern zu wirken. Wie eifrig war Leo XIII. bemüht, den Krieg zwischen Amerika und Spanien zu verhindern, voll Freude hat er als Schiedsrichter die Streitigkeiten in der Caro- linen-Angelegenheit und im Grenzstreite zwischen den Republiken Haiti und St. Domingo ge schlichtet. Wie ein wahrer Vater hat er die Katholiken einzelner Länder zu Frieden und Eintracht er mähnt, so erst jüngst wieder die Bewohner von Böhmen und Mähren, die ob der Verschiedenheit

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Der Burggräfler
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Page 1 of 10
Date: 29.06.1887
Physical description: 10
'. Wir er suchen höflichst diejenigen verehrt. Abon nenten, die nur auf ein halbes Jahr ein gezahlt haben, thunlichst bald auf das neue Halbjahr den Betrag von 2 fl. 40 kr. per Postainveisung einzusenden, damit in der Zusendung des Blaltes keine Störung eintritt. Die Abministrntiou des Zurzgrafler' Meran. Allfällige Reklamationen wegen Richt empfanges einzelner Nummern bitten wir immer sofort zu machen und sind solche, wenn offen an unsere Adresse gesandt, portofrei. Papst Leo XIII. Ein Gedenkblatt

zur bevorstehende» päpst lichen Jubelfeier. 11. Leo XIII. als Missionär und Reformator. Unser hl. Vater versäumt jedoch neben dem Gebete keineswegs seine weltumsaffende Thätig keit. Dazu gehört vor Allen die Ausbrei tung des Glaubens. Das Kommunikations- wesen unserer Zeit. die Erforschung unbekannter Welttheile, die Kolonialpolitik der Mächte haben zum Aufschwünge des Missioiiswesens viel bei getragen. Der hl. Vater aber hat überall för dernd und ordnend eingegriffen und trotz seiner bedrängten Lage

und seiner Mittellosigkeit Außer ordentliches geleistet. Hören wir nur einige Daten. Leo Xlll. hat als eine seiner ersten Thaten die Wiederherstellung der bischöflichen Hierarchie Schottlands verkündet (Tit. ap. „Ex supremo Apostolatu? apice“ v. 4. März 1878). Es werde» dort 6 Bischofssitze errichtet. Allerdings würden Hirten ohne eine Herde keine Bedeutung haben, aber der Wuthschrei der Pro- testanten, welche z. B. in Glasgow die päpst liche Bulle sogar öffentlich verbrannten, beweist, daß eine solche Herde bereits

desselben Jahres verkündete Leo Xlll. die Beendigung des Schisma der armenischen Kirche. Das ap. Bikariat Krakau wurde nen abgegrenzt und zu einem ordentlichen Bisthnm erhoben (20. Jänner >880), in Tabasko im Gebiete von Mexiko eine neue Diözese errichtet (25. Mai 1880). Leo X ll erließ am 30. Sepl. desselben Jahres eine hochivichlige Enzyklika („Grande rnunus“) über die Verehrung der Slave n- apostel, der heiligen Cyrillns und MethodiuS. Wer die Bedeutung der sowohl an Zahl als Talent lange unterschätzten

der hl. Vater eine neue Diözese von PortSmouth in Eng land, im nächsten Jahre ein zweites apostoli sches Bikariat zu Kandy auf der Insel Ceylon, sowie ei» neues Bikariat in Tonkin und er hebt das Bikariat in Bukarest zu einem erz- bischöflichen Sitze • ferner gründete Se. Heiligkeit ein ap. Bikariat im Hasen von Emoy (Chin a), theilte die mongolische Mission in drei Vi- kariate und erhob das von Momena im Ore- gongebiet von Nordamerika zu einer Diözese. Sodann beschließt Leo X D. ein von den Bischö fen

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Page 1 of 14
Date: 03.08.1904
Physical description: 14
voller Er wartung .hach Rom: Wer wird,, der neue Papst, werAird, der Nachsolger Leo XÜl., der Nachfolger besohl. Petrus sein? Die gläubigen Aathvliken beteten ohne Unterlaß zu'Gott, damit er die ver sammelten Kardinäle erleuchte und die Wahl lenke auf d.en, Mann, den nicht die Welt ersehnt, sondern den'dcr Herr auserwählt und vorherbestimmt hat zu seinem Stellvertreter auf Erden, die Kirche Gottes zu regieren. Die kirchenfeindlichen Blätter wußten allerhand Namen.zu nennen, kannten die „Aussichten

Liebe, Friede und Ein tracht einkehren, dann wird die wahre Freiheit und ! echtes Glück bei den Einzelnen, in den Staaten und bei den Völkern Einkehr halten. Diejenigen liberalen Kreist die vermeinten, Pius X. werde andere Weae wandeln als sein großer Vorgänger Leo XIII., sahen sich arg ge täuscht, als die Ansprache bekannt wurde, die der neue Papst am 9. November, an das geheime Konsistorium hielt, worin er feierlich versicherte, wie es ja ohnehin für jeden Katholiken klar

zwischen der französischen Regierung und dem hl. Stuhl gekommen. Hoffentlich erlebt der hl. Vater die Freude, daß dieser französische Kultur kampf unter den Katholiken in Frankreich jene reinigende und einigende Wirkung hervorbringe, wie der Kulturkampf in Deutschland unter den beiden glorreichen Vorgängern Pius IX. und' Leo HU. Zum Schutze der Katholiken auf dem Balkan in den mazedonischen Wirren, und, , jener in Japan, anläßlich des ausgebrochenen Krieges hat Pius X. Schritte bei den Mächten, unternommen. Großen

Schmerz bereitet dem hl. Vater die Un einigkeit und Zerfahrenheit der Katholiken bezw. der katholischen Bewegung in Italien, wie sie auf dem Katholikenkongreß in Bologna zu Tage getreten sind. Wiederholt griff der hl. Vater in die Be wegung ein, zerstreute die irrige Meinung, als ob er in der Arbeiterfrage oder in Bezug auf das „Non expedit“ anderer Ansicht sei als sein Vorgänger Leo. In einem eigenen ölotu proprio bestätigte er die bezüglichen Grundsätze» die Leo in seinen Rund schreiben niedergelegt

hatte und zog daraus die ^Grundregeln für das öffentliche Wirken im christ lichen Volke'. Leider verstanden auch viele Katho liken diesen Befehl des hl. Vaters nicht und so sieht sich der hl. Vater nun genötigt, die Organisation zu dezentralisieren. Seme Ansichten über die Arbeiterstage hat der hl. Vater auch ausgesprochen aus Anlaß der Ent hüllung des Arbeiterdenkmals für Leo XHI. In der Regierung der Kirche selbst hat Leo XIII. vielfach große Fragen berührt, grundlegende Ge danken ausgesprochen. Papst

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Der Burggräfler
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Page 5 of 16
Date: 24.08.1895
Physical description: 16
“ an die Oessentlichkeit trat, ein Werk, das un« getheilten Beifall fand und seinen Ruf als Dichter dauernd begründete. Im Jahre 1885 rief ihn der Wille seines Abtes Bonaoentura als Lehrer an das Gymnasium nach Tarnen. Seine ausgebreite ten Kenntnisse in Geschichte und Literatur, sowie seine hohe Begabung für die Dichtkunst, ließen die Obern nicht lang? zweifeln, welche Fächer sie ihm übertragen sollten : P. Leo mußte Geschichte, Litera» tur und Poetik in den oberen Klassen übernehmen, zu welchen Fächern

sich nach Eröffnung des Lyze- ums noch Aesthetik gesellte. Wie hoch P. Leo sei nen Beruf als Lehrer auffaßte, das wissen nur seine zahlreichen Schüler, die mit hoher Verehrung und kindlicher Pietät an ihm hingen, das wissen nur seine Kollagen und Mitbrüder, denen er allge mein als ein Muster gewissenhafter Amtsthätigkeit vorleuchtete. Der großartige Ausschwung, deu Gym nasium und Lyzeum in Sarnen im letzten Dezen nium genommen, ist nicht zum geringsten Theile dem rastlosen Streben und der eisernen Ausdauer

des P. Leo zu verdanken. Wie interessant und zugleich praktisch und instruktiv er seine Diszipli nen, namentlich die Lileraturgeschichte und Poetik tradirte, davon geben die Programme der kantona len Lehranstalt Ausschluß, und welchen Erfolg er vor Allem in der Poesie erzielte, davon legen die „Katholischen Dichterstimmen der Gegenwart' Zeug nis ab, wo neben dem Namen des Lehrers auch mehrere Namen seiner Schüler mit prächtigen Ge dichten siguriren. 1886 wurden seine „Blumen aus dem Klostergarten' reif

, 1887 erschien seine „Subsilvcmia', an deren Spitze das im Unter- waldnerlande säst populär gewordene Lied steht, das wegen seines melodischen Klanges schnell kom- ponirt wurde: Du holdes Unterwaldnerland, wohl bist du schlicht und klein Doch klein ist auch der Diamant, der seltne Edelstein. 1889 veröffentlichte er seine „Dichtergrüße auS den Alpen' und endlich, 1892, „Auf der Höhe'. Alle diese Besch errungen, mit denen P. Leo den Garten deutscher Poesie bereicherte, wurden sehr beifällig

ausgenommen und sichern ihm einen der ersten Plätze unter den katholischen Lyrikern der Gegenwart. Wenn wir nun in Betracht ziehen, baj£ P. Leo während 9 Jahren seines Berweilens in Sarnen wöchentlich 24 Stunden hatte, daß er in der ersten Zeit noch nebenbei das Amt eines Sludienpräfekten bekleidete, wenn wir ferner seinen noch nicht veröffentlichten poetischen und literarischen Nachlaß auf seinem Arbeitszimmer (darunter Ueber» setzungen aus dem Alt- und Neugriechischen) durch mustern, die zahlreichen

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Der Burggräfler
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Page 2 of 8
Date: 21.02.1903
Physical description: 8
daß die Kirche die Mutter und Schirmherrin aller wahren Gesittung sei. In einem anderen betont er, daß die öffentlichen Einrichtungen der Menschen vom Geiste des Christentums durchdrungen sein und daß die Bürger ihrer Pflichten gegen das gemeinsame Ganze und die Obrigkeit sich bewußt sein sollen. Die Hö he d er christlich.'» Auffassung der Ehe legte Leo XHl. in einem eigenen Hirtenschreiben dar. Er beklagt auf das lebhafteste, daß die Ehe. die Wurzel des irdisch sich fortsetzenden und gemein

und mit der Verteidigung des individuellen Eigentums und der sozialen Freiheit de r M enschen. Wie ernst und gewaltig erhebt Leo HH feine Stimme gegen das wuchernde Uebel des Zweikampfes, des Duells! Wie eindringlich bekämpft er die Sklaverei, welcher jährlich in muhammedanischen Landstrichen Hundert- tausende zum Opfer fallen! Von welcher Einsicht, praktischen Erfahrung und gewandten Auffassung zeigt nicht seine öffentliche Stellung gegenüber der Arbeiterfrage! Seine be rühmte Enzyklika über diesen Gegenstand trifft

des Christentums, an Papst Leo HU. einen der mächtigsten Sachwalter und Förderer erhalten. Indessen in diesem seinem so weisen und erfolg reichen Vorgehen hat unser heiligster Vater izunächst und vornehmlich die äußere, unserem sinnnlichen Gesichtskreise zugewandte Seite des christlichen Lebens berührt. Aber damit hat er sich keines wegs begnügt. Aus der Fülle der geoffenbarten Wahrheit schöpfend, weiß er, daß der Gent es ist, der lebendig macht, der nach sich die Form ge staltet und schmeidigt. Und deshalb

bemüht er Eines Tages, kurz nach seiner Thronbesteigung, bemerkte er auf einem seiner Spaziergänge eine Epheupflanze in ziemlich traurigem Zustande. Er ließ sofort den Gärtner, den Bruder Cesar, rufen, um seine Meinung zu hören. „Die Pflanze geht ein!' sagte der Gärtner. „Warum?' „Ich bitte Eure Heiligkeit, der Boden ist so schlecht.' „Entweder wisset Ihr nicht, was Ihr sagt, oder Ihr denkt vielleicht, daß wir alles glauben, was Ihr sagt,' erwiderte lebhaft Leo HU. „Um diese Pflanze

ist aber auch als Gärtner einzig in seiner Art. So oft Leo HU. im Garten erscheint, überreicht er ihm einen Blumenstrauß, welchen der Papst auf dem ganzen Spaziergang sich in weiteren Hirtcnschrcibcn die Aufmerksamkeit der Kinder der Kirche auf den Ausbau des inneren Lebens, auf die Wiedererncucrung echt christlicher Gesinnung, auf die Heranbildung wahr haft christlicher Charaktere zu richten. Als einige der wirksamsten Mittel zur Verinnerlichung des christlichen Lebens bezeichnet er die geistliche Nach ahmung

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Der Burggräfler
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Page 7 of 24
Date: 01.01.1898
Physical description: 24
Wom WücherLifche. Alle unter dieser Rubrik empfohlenen Bücher sind in tl. Jandl'« Suchltnndlnns, Mrran erhtltlich). Der großartige, thatenreiche Pontisikat Leo XIII. tritt aus dem eben erschienenen vierten Hefte des Pracht- werkeS der Leogesellschaft: „Wo Kirche unserer Zeit und ihre Diener in Wort und Kild' in wirklich bewnnderungswürdigenr Glänze hervor. Zunächst wird der geistvolle Aussatz über die Rundschreiben Leo XIII. Hu Ende geführt, wobei der Enzyklika über die soziale Frage

eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Dann folgen zwei Abhandlungen des Msgr. CbarlcS Daniel. Die erste behandelt die Thätigkeit Leo XIII. zur Wiedervereinigung der getrennten Kirchen mit der katholischen Kirche: Enzyklika „Fraeclnra', Aufrufe an die Schismatiker des Orients, speziell an die Kopten, an die Protestanten Englands. Amerikas und Deutsch lands, Errichtung der päpstlichen Kommission für die orientalischen Angelegenheiten, Entscheidung über die Ungiltigkeit der anglikanischen Weihen usw

- Der zweite Aussatz enthält die Darstellung der Erweiterung der Hierarchie unter Leo XIII. und zwar in Schottland, BoSnien und Herzegowina. Karthago in Tunis, Ost indien. Japan und unter den Kopten- Danach bat Leo XIII- 2 Patriarchate neu errichtet, 13 erzbischöfliche Stühle neu geschaffen, 16 Bisthümer zu Erzbisthümern erhoben, 90 Bisthümer neu gegründet, ebenso 2 Abteien, 2 apostolische Delegationen, 46 apostolische Vikariate, 10 Präfekturen zu Bikariaten erhoben, 25 apostolische Präfekturen neu

gegründet, im Ganzen 206 Sitze, die der Hierarchie der katholischen Kirche zugefügt worden find. Msgr. Dr- Schindler feiert Leo XIII- als den Dichter auf dem Papstthron mit Ansührung einiger Proben. Msgr. Baumgarten schließlich beginnt seinen Aussatz über die mächtige Förderung, welche Leo Xlll- der Wissenschaft und Kunst angedeihen ließ: Gründung der katbol- llniversitäten in Washington und Freiburg i. d. Schw., des päpstlichen Kollegiums Josephinum in Columbus zur Heranbildung deutscher Geistlicher

Leo XIII-, Ansichten aus dem Vatikan und dem vatikanischen Garte», Re produktionen antiker Kunstwerke >uid interessanter Ge mälde, besonders bemerkenswerth zwei Deckengemälde vom berühmte» deutschen Maler Seit;: „Der heilige Thomas legt seine Schriften zu Füßen der Kirche nieder' und Beziehungen zwischen der ..antiken und der christlichen Kunst'. Heil für Heft läßt den Werth des großartigen Werkes mehr und mehr erkennen. Dasselbe ist zu beziehen zum billigen Preise von 60 Kreuzer pro Lieferung

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Der Burggräfler
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Page 3 of 16
Date: 24.11.1894
Physical description: 16
vor achtzehn Jahren der russische Gesandte vom päpstlichen Hofe zurückgerufen und somit der gegenseitige offizielle Verkehr durch einen selbstherrlichen UkaS abgebrochen wurde. Sobald Alexander II., der Vater des verstorbenen Kaisers, den Thron bestiegen hatte, suchte Leo XIII. die einseitig und gewaltsam zerrissene Verbindung mit dem russischen Alleinherrscher wieder anzu knüpfen, um für die Katholiken seine- Reiche- zu retten, wa- zu retten war. Zu seinem Re gierung-jubiläum sandte er ihm daher

durch ein freundliches Handschreiben seine Glückwünsche, welche vom Czaren ebenfalls mit eigener Hand verdankt wurden. Die Folge dieser gegenseitigen Annäherung war, daß zwischen dem russischen Gesandten, dem Fürsten von Oubril und dem päpstlichen Nuntius Jacobini, dem spätern Kardinalstaatssekretär, die Grundsätze verein bart wurden betreffs der Stellung der Katholiken Rußlands zu Papst und Kaiser. Beim schrecklichen Ende Alexanders II. (1881) sandte Leo XIII. an Alexander III. seine tele graphischen

im Juni 188 t die Staat-räthe Maffalow und Boutenieff in Rom zur Ausnahme der privaten Verhandlungen. Als der Fürst von Oubril im Auftrag des Kaisers ihm in einer öffentlichen Audienz den Tod des Vaters und seine Thronbesteigung mittheilte, er ließ Leo XIil. am 29. Juni 1881, dem Fest der Apostelsürsten Petrus und Paulus, daS Rundschreiben: „Qaod diuturnum“, in welchem er „im Hinweis auf die an Alexander II. durch die Nihtlisten verübte Blutthat Fürsten und Völker aufmerksam macht

auf die erschrecklichen Folgen der Religionslosigkeit' und sie ermähnt, „durch eigene Beobachtung sich endlich zu über zeugen, daß vorzüglich die katholische Religion die Mittel besitzt zur Heilung und Rettung der menschlichen Gesellschaft'. Diese Worte machten in Petersburg einen guten Eindruck. Alexander 111. sandte seinen Staat-kanzler Gier- nach Rom, um Leo XIII. persönlich seinen Dank für die Enzyklika au-zusprechen, und den Worten folgten bald die Thaten. Monsignor BorowSky, Bischof von Zitomir

, welcher 12 Jahre nach Perm (Oftrußland, westl. vom Uralgebirge) und Mon signor FelinSki, Erzbischof von Warschau, wel cher 20 Jahre nach Sibirien verbannt gewesen war, konnten wieder in ihre Diözesen zurück kehren. Monsignor Felin-ki kam dann alsbald nach Rom, um Leo Xlll. für seine Befreiung zu danken. Infolge der Unterhandlungen des frühern Nuntius in Wien, des jetzigen Kardinals Serasino Vannutelli, mit der russischen Re gierung wurden am 24. Dezember >882 durch eine kaiserliche Verordnung mehrere

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Page 6 of 14
Date: 20.07.1904
Physical description: 14
, worunter sich mehrere der neuesten und größten deutschen Schlachtschiffe be finden. Die Flotte soll aus Be>gcn, Sognefjord, Moldesjord und Kristianssund verteilt werden. Die gesamte zu erwartende Flotte hat eine Besatzung von zehntausend (!) Mann. Zum Todestage Leo xiii. Morgen (Mittw och) j ährt es sich, daß der greise heilige Vater Leo XIII. nach längerem Kranksein verschieden ist. Die ganze Welt war auf den Tod gefaßt. Tag für Tag, ja Stunde für Stunde flogen die Nachrichten über den hohen Kranken

Gebete zum Himmel gesandt für das teure Leben des Hl. Vaters. Aller Augen und Herzen waren nach Rom gerichtet. Und als das „Licht vom Himmel' erblaßte, der große Leo seine Seele aushauchte, fühlte den herben Schlag die ganze zivilisierte Welt. Wir Katholiken trauerten um den Verlust unseres obersten Hirten, Lehrers und Priesters, des allgeliebten Vaters der Christenheit. Es waren düstere Klänge, welche die Trauerglocken in die Nacht hinausweinten als eherne Dolmetscher tiefgläubiger Herzen. So herb

der Verlust auch war, der Tod des großen Leo war für die Kirche ein Triumph, der augen scheinlichste Beweis, daß die katholische Kirche, und ihr Oberhaupt, der römische Papst, den Angelpunkt bilden, das Zentrum für die Welt, daß die Menschen seele von Haus aus christlich, katholisch ist, daß niemand sich dem Einflüsse J)er Kirche vollständig entziehen kann. Die öffentliche Welt lebte in jenen Tagen nur noch von den Ereignissen im Vatikan. Auch die nichtkatholische Welt gab sich der Ueber zeugung

hin, daß für die katholische Kirche woh Leo XÜL gestorben ist, daß aber das Papsttum nicht stirbt. Deshalb befaßte sich die nichtkatholische Presse schon.zu den Zeiten der Krankheit Leo XIII und ganz besonders bei seinem Hinscheiden mit der Frage über die' Person des Nachfolgers. Der Nachfolger ist uns geworden, allerdings nicht so .wie die törichte Welt sich ihn einge bildet und gewünscht hat, sondern wie ihn der hl. Geist, der die Kirche Gottes leitet und regiert vorherbestimmt hat. Das Papsttum starb nicht mit Leo

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Page 2 of 18
Date: 01.08.1903
Physical description: 18
, der würde dadurch schon allein beweisen, daß er derselben unwürdig ist. — Aber sicher gibt es unter den derzeitigen Kardinälen verschiedene, die würdige Nachfolger des Heimgegangenen heiligen Vaters sein würden.' Und der „Osservatore Cattolico' in Mailand schreibt: „Als Leo den Thron bestieg, schienen Kirche und Zeitgeist durch eine tiefe Kluft geschieden zu sein. Er bewies durch geschichtlich denkwürdige Taten ihr inniges Wechselverhältnis, ihre ethische Einheit. Die Enzykliken und politischen Weisungen Leos

werden würde. Dies alles ist nun wahr, aber kein Werk und Spiel des Zu falles, sondern die Frucht eines weise bedachten, groß ang elegte n, organischen Planes. Es ist das Werk Leo XIII Die geistige Größe dieses Papstes läßt uns mit Sorgen der Wahl seines Nachfolgers entgegensehen. Nur wenn der kommende Papst ihm an Frömmigkeit, politischer Klugheit und wissen schaftlichem Geist ebenbürtig ist, wird er ihn würdig ersetzen. Hoffen wir, daß das Konklave den rechten Weg finden wird. Es fehlt im Kollegium und wiederholten die Antiphon

aus dem Konklave hervorgehen werde, ganz und gar überflüssig und zwecklos. Das weiß heute kein Mensch, nicht einmal ein Kardinal, um so weniger ein liberaler Journalist.' hat in deutscher Nebersetzung folgenden Wortlaut: Zur größten Betrübnis der gesamten katholischen Welt starb am 20. Juli 1SÜ3, um 4 Uhr nachmittags, Papst Leo XIII. Joachim Pecci ist auS vornehmer Familie geboren zu Carpinrto in der Diözese Anagni am 2. Mär» 1810; zum Papste erwählt wurde er am 20. Februar 1878. In dm 25 Jahren

vor allem Hin gewiesen werden auf den Eifer, mit dem er auf die Aus breitung der Kirche und deren Glanz bedacht war und die Ehre SotteS. die Verehrung der MüttergotteS und der Heiligen deS Himmels .förderte. Durch Rundschreiben, die er an die christlichen Fürsten, den Klerus und daS Volk zu wiederholten Malen richtete, deckte er gefährliche Irrtümer der Zeit auf und widerlegte dieselben mit dem großen Da* „Deutsche Adelsblatt' widmet an der Spitze seiner eben erschienenen Nummer 30 dein Heimgegangenen Papst Leo XIII

. einen warm geschriebenen Nach ruf. dem wir folgende Schlußsätze entnehmen: Trotz dieser beiden Mißerfolge fin Italien und Frankreich) aber hinterläßt Leo XIII. seinem Nach folger eine Erbschaft, die für diesen eine sehr hoff nungsvolle werden kann, wenn er mit Klugheit sie zu verwerten weiß. Hat nun aber die Kirche in den meisten und vor allem den wichtigsten Ländern Er folge erreicht, so sind diese zuzuschreiben den Eigen schaften des Papstes selbst, feiner staatsmännischen Klugheit, die die Formen

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Page 8 of 16
Date: 25.07.1903
Physical description: 16
um die katholische Bewegung im allgemeinen und der katholischen Lehrerorganisation im besonderen »it schlagenden Worten hervorgehoben. I. ö. Verordnungen anläßlich des Todes des Kl. 'gtafers Leo XIII. An die hochw. Geistlichkeit und die gläubigen der Diözese Arient. Bei der Nachricht vom heiligmäßigen Tode des Papstes Leo XIII., der am 20. Juli 4 Uhr Nach mittag eintrat, verspüren wir ein Gefühl der Ver waisung, welches an ein trauriges und trostloses Verlassenst« grenzte, wenn wir nicht zu Demjenigen ausblicken

würden, den wir mit der Kirche, der Braut Christi, heiligen, starken unsterblichen Gott nennen. Während eines Viertcljahrhunderts waren wir gewohnt, im großen Leo ein Wunder der Vorsehung Gottes, einen wachsamen, umsichtigen Führer, einen großherzigen und liebevollen Vater zu verehren. Danken wir Gott, dem Urheber alles Guten; Anbetung sei dem Herrn über Leben und Tod; Ihm sei jetzt und allezeit Ehre, Ruhm und demuts-- volle Unterwerfung, wie es dem Unendlichen gebührt. Anläßlich dieses traurigen Ereignisses verordne

ich, daß sofort nach Erhalt dieses Schreibens 1) in jeder Scelsorgsstation mit der großen Glocke die Nachricht vom Hinscheiden des hl. Vaters Leo XIII. den Gläubigen gegeben, 2) innerhalb der Woche nach Eintreffen dieser Nachricht ein feierliches Totenamt (Missa I p. dfts et orationes prima loco inter diversas) mit nach folgendem Libera und der entsprechenden Oration für den verstorbenen Papst gehalten und au den drei vorausgehenden Tagen feierliche Schiebung geläutet, 3) in jeder Messe innerhalb der neun

Tage nach dem Tode Leo XIII., insoweit der Ritus es ge stattet, die Oolleela primo loco inter Orationes diversas pro defunctis (Deus qui inter summos Sacerdotes :c.) eingelegt werde. H. Es erübrigt aber noch, daß wir, nach dem für den verstorbenen Papst gezollten Tribut der Verehrung, Liebe und Dankbarkeit, mit heiligem Eifer für die verwaiste Kirche beten, auf daß Gott möglichst bald einen neuen Hirten ihr gebe, in welchem nicht nur die ewige Sendung fortlebe, sondern auch die glorreiche Kraft

Pontifice ein- egen, vom 30. Juli an. F. b. Ordinariat Trient, am 20. Juli 1903. t Augen Kurt Fürstbischof. Zufolge vorstehender Bischösl. Weisungen wird zit itttvan am kommenden Samstag. Sonntag und Montag (25., 26. und 27. Juli) um ',t6Uhr abends Schiebung geläutet und am Dienstag (28. Juli) 9 Uhr vormittans der feierliche Totengottes- irenst für Papst Leo XIU. abgehalten. Kommet und lasier uns beten für die Seelenruhe unseres gemeinsamen Heil. Vaters, der uns lebend alle in seinem väterlichen Herzen

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Page 6 of 8
Date: 28.02.1903
Physical description: 8
6 34 6 ? 31 7 22 25 0 4 24 8 15 23 10 17 23 5 6 21 11 22 31 10 27 21 1 13 20 11 21 20 5 16 20 3 25 das 80. Jahr überschritten haben, ein Bankett geben. Rsmisch» papftt mit Intiae« Amts» rrnd LeBenr-arr«». Leo Llll. rangiert unter den 263 Päpsten hinsichtlich Amts- und Lebensdauer je an dritter Stelle, wie fol gende Tabellen beweisen: Amtsdauer: Jahre Monate Tage 1. St. Petrus (v.J. 33-68) 2. Pius IX. (1846—1878) 3. Leo X1LL (bis heute24.Febr.) 25 4. Pius VII. (1775—1799) 5. Hadrian I. (771—795

) 6. Pius VEL (1800—1823) 7. Alexander III. (1159—1181) 8. St. Sylvester I. (314—355) 31 9. St. Leo I. (440—461) 10. Urban Vm. (1623—1644) 11. St. Leo III. (795—816) 12. Clemens XI. (1700—1721) 18 Päpste regierten zwischen 15 und 19 Jahren, 47 zwischen 10 und 15 Jahren, 60 zwischen 5 und 10, 75 zwischen 1 und 5 Jahren, 45 zwischen 1 und 11 Monaten und 11 weniger als 1 Monat. Lebensdauer. 1. Der heiliae Agathon (i 682) war 107 Jahre alt 2. Gregor IL. (f 1224) „ 98 „ 3. Leo XTTT -. geboren 1810, ist heute

93 „ „ 4. Cölestin m. (f 1198) war 91 „ „ 5. Gregor XE. (f 1417) „ 91 „ 6. Johannes XXE. (-j- 1334) „ 90 „ „ 7. Clemens XU. (-j- 1740) „ 88 „ „ 8. Clemens X. (i 1676) ' „ 86 „ 9. Pius H (f 1878) .. 85 , Die Zahl drei spielt im Leben Leo XTTT . überhaupt eine große Rolle. Wie aus dem Vorher gehenden ersichtlich, nimmt er hinsichtlich Amtsdauer und Lebensalter unter den Päpsten den dritten Rang ein. Er ist geboren am 3. Mär;, den dritten Monat des Jahres. Zum Kardinal wurde er 1853 ernannt, zum Papst erwählt

13 Tage nach dem Tode Pins H Er ist der 263. Papst und nennt sich Leo XTTT Am 3 März 1903 wird er sein 93. Lebensjahr vollenden, im dritten Monat dieses Jahres. Lokales und Chronik. Meran, 27. Februar. Die Fremdenliste Nr. 52 ver zeichnet 5475 Parteien mit 9059 Personen. Der Fremdenzuzug ist gegenwärtig ziemlich rege. Unter den neu angekommenen Kurgästen befinden sich Graf Hermann Arnim mit Gemahlin, geb. Gäfin Bismarck-Bohlen (Preußisch-Schlesien), Reichstags- abgcordnctcr Dr. Bachem (Berlin

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Page 1 of 10
Date: 25.06.1887
Physical description: 10
Nrv 51 Meran. Samstag den 25. Jnni 1887. V. ^Mftling. trlchetut ltdell Mittwoch au» Samstag, koket gaauätzrig 4 k.. mit SvNvrrienaung k. 4.80. monatlich in Merau üo tr. Bestellungen sind zn richten an C. Jcrndl's Buchhandlung und Buchdruckerei (A. Eberlin) Meran. Kalender: Svnnt.-Ev. Vom großen Iischzug Petri. Luc. 15- Sonntag, 26. Juni: B 4 VigiliuS B. Montag, 27. Juni: Joh. und Paul, LadiSl. Dienstag, 28. Juni: f Leo II. Papst. Mittwoch, 2!). Juni: Peter und Paul. Märkte: 26. Juni: Klausen

Nummern bitten wir immer sofort zu machen und sind solche, wenn offen an unsere Adresse gesandt, portofrei. Papst Leo XIH. Ein Gedenkblatt zur bevorstehenden päpst lichen Jubelfeier. Ipse cnram gerit ile Ecclesiae universali bono cui partium bo- nnm subjacet: omnesque alii, qui huic ordini subsunt, tenen- tur sequi actionem supremi rec- toris et ejus üni cooperari. Que- madraodum una tantum existit Ecclesia, unumque caput: ita unum est gubernium, cui omnes tenentur conformari. (Aus der Antwort Leo

in einer Zeit, wo Alles wankt, der Welt recht zum Be wußtsein. Alles rüstet sich, das goldene Priester jubiläum des Steuermannes, welcher gegenwärtig das Schifflein Petri lenkt, feierlich zu begehen, ein edler Wetteifer ist in allen Diözesen des ganzen Erdkreises entbrannt, um das Jubelfest des Vaters der Christenheit recht würdig zn feiern. Da ist es nun gewiß angemessen, daß wir einen kurzen Rückblick auf die allumfassende, staune nswerlhe Thätigkeit Leo Xi I. werfen und uns in'S Ge dächtnis rufen

herzlichen und großartigen machen wird. I. Leo Xlll.. ein Papst des Gebetes. In allen Angelegenheiten empfiehlt unser hl. Vater das Gebet als das wirksamste Mittel der Besserung der öffentlichen Zustände; keine An sprache, kein Rundschreiben entbehrt dieser drin genden Mahnung. „Da inmitten' — so heißt es in dem llnsschrei- ben des außerordentlichen Jubiläums — „so „großer öffentlicher und privater Bedrängnisse die „gesammte Hoffnung der Rettung in dem Schutze „des himmlischen Vaters besteht

. ) Der hl. Vater hat sich aber nicht damit be gnügt. den GebetSeifer mit Worten zu empfehlen. Er hat durch alle ihm zu Gebote stehende» Mittel denselben praktisch genährt. Leo Xll. empfahl insbesondere bei mehreren Gelegenheiten das Rosenkranzgebet; er führte dasselbe in der ganzen katholischen Welt während des MvnalS Oktober ein und verordnete, daß i» jeder der zahlreichen 'Marienkirchen Roms täglich der hl. Rosenkranz vorgebeiel werde. O tote viele tau send Rosenkränze mögen der Himmelskönigiil schon

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Der Burggräfler
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Page 2 of 12
Date: 16.07.1887
Physical description: 12
an den Erzbßchof von Dublin. Auch mit Rußland hat der Papst ver handelt, das furchtbare Attentat auf den Tzaren und das Treiben der Nihilisten boten ihm An- knüpfungspunkte. Es ist noch nicht gelungen der katholischen Kirche in Rußland eine irgend wie würdige Existenz zu veschaffen aber schließ- wird auch dieser halbasiatische Staat sich nicht mehr der Ueberzeugung verschließen können, daß er den geistigen Einfluß der Kirche braucht, um die innere Auflösung zu verhindern. Mit Montenegro hat Leo XlII. ein Kon

kordat abgeschlossen, (v. 1. Aug. 1886) in den südamerikanischen Republiken die Autori tät der Kirche wiederhergestellt. In den ver einigten Staaten Nordamerika'- bilden die Katholiken, die stärkste konfeffionelle Partei, sie zählen über 7 Millionen und ihre Fortschritte werde» allgemein angestaunt; der türkische Sultan sogar sandte im heurigen Jahre den Msgr. Azarian als Abgesandten an den hl. Vater und lies ihm einen kostbaren goldenen Ring als Geschenk überreichen. Wenn man sehen will, wie Leo

. Es war nicht der kleinste Trmmph der Politik Leo Xlll., daß diese Frage heute offen auf der Tagesordnung steht und eine Antwort heischt. Leo XIII. hat alle Erwartungen der italienischen Revolution-- partcien, welche seine Milde und Nachgiebigkeit priesen, durch seine unerschütterliche Festigkeit zu Schanden gemacht, er hat immer darauf hinge wiesen, daß eö der Nutzen Italien» sei, den Ausgleich zu suchen, er hat dazu die Hand ge boten. Die Lage des hl. Stuhles schildert der Papst in seiner WeihnachtSanfprache

, daß er auch diesen Triumph einer Weisheit erlebt zum Jubel der ganzen katholische» Welt! Y. Leo Xlll. al* Lehrer des christliche« Staatsrechtes. Nachdem wir nun die unübertreffliche Pra xis des heil. Vaters gesehen, müssen wir noch einen Blick werfen auf die Theorie, auf die Lehre, welche Se. Heiligkeit unermüdlich in ebenso tief durchdachten als glänzend geschriebenen Akten stücken der Welt verkündigt. Auch hier kaun man nur eine Andeutung geben von der umfassenden Thätigkeit des hl. Vaters. Gleich beim Anfange

seiner Regierung er neuerte Leo Xlll. in der Encyklika „InsorutabUi' vom 21. April 1878 die feierliche Verwahrung gegen die Vergewaltigung der Kirche und gegen die Besetzung des Patrimoniums Petri. Der hl. Vater zählt sodann die Uebel auf, von welchen die heutige Gesellschaft bedroht werde; der Ver fall der Sitten, der Mangel einer christlichen Erziehung, die Entchristlichung und Zerstörung der Ehe. Ein Trost ist für den hl. Vater die Einigkeit der Bischöfe unter sich und mit dem hl. Stuhle. Unter dem 28. Dez

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