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Der Burggräfler
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Page 3 of 12
Date: 04.07.1900
Physical description: 12
katholisch? wird es weiter heißen. Wenn ich also sagen will, eine Person, eine Gesellschaft habe den wahren Glauben, so ist sicher nicht besser, christlich statt katholisch zu sagen auch nach dem Katechismus und der Ueberzeugung unserer Bischöfe. Für den Sprach gebrauch ' der päpstlichen Rundschreiben gilt das Gleiche, wie von Katechismus; „die große Blöße' sollen sich beide „christlichen' Redactionen selber einstecken. D>e christlich-sociale Partei und ihr christliches Programm sind dock, auch concrete

und nicht bloß abstracte Begriffe. Der Name christlich und katholisch soll das Programm einer Partei andeuten. Wie fasst nun die christlich-sociale Partei das Wort christlich in ihrem Programme? Das „Deutsche Volksblatt', das größte und verbrei- tetste christlichsociale Blatt in Niederösterreich betont in Nr. 4101 ausdrücklich, dass die Bezeichnung „christlich' nur den Gegensatz zu „jüdisch' kenn zeichne und stets Katholiken wie Protestanten umfasste; das Blatt will „in Zukunft scharfe Wache halten, dass

Christlichsocialen in Tirol baben aus Kleinigkeitskrämerei lind persönlichen Sonder- interessen neben die Kirche Kapellen gebaut, die Einheit zerrissen, ihre Waffen gegen die Freunde gekehrt. Die alttirolische Partei hatte sich nicht mehr blos gegen den Feind, sondern auch vor „Freunden' zu wehren. Die christlich sociale Phrase von der „altersschwachen Partei', von den „Schlafhauben' ist nur ein Palliativ- mittel gegen das eigene Gewissen. Im Viel reden, im VielversprechenistdieneuePartei der alten entschieden

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Der Burggräfler
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Page 2 of 12
Date: 18.07.1900
Physical description: 12
, von der katholischen Kirche weggerissen haben. ES kann un» also niemand verargen, wenn wir gegen da» moderne „christlich' sachliche Bedenken haben, und wenn in Tirol „katholisch' und „christlich' wirklich ganz da» gleiche ist, warum erwei-t man uns denn nicht den Gefallen, und entfernt diesen Stein des Anstoßes? Sach lich würde man sich ja in nicht» vergeben, und mancher Verdacht würde schwinden, ein Schritt zur Einigung wäre gethan. Da» christlich-sociale Blatt operiert, um da» Wort „christlich' auf den Leuchter

, wie der Name „christ liche» Sittengesetz.' Politik ist also Sache der Sitten; christliche Politik, Sache der christlichen Sitten. Nun weiß aber jeder Katechismuskenner, das« der Bischof nicht nur als Wächter de» Glaubens, sondern auch der Sitten aufgestellt ist. Und weil die Politik Sache der Sitten ist, wie auch die christlich-sociale Zeitung behauptet, so folgt daraus, dass der Bischof in der Politik al» Wächter dastehen muss, das» er folgerichtig ganz gewaltig drein zureden hat, das» wir gehorchen

müssen. Wenn die betreffende Stelle nicht au» Versehen in die christlich-sociale Zeitung gekommen ist, freuen wir un» aufrichtig, das« man endlich besserer Einsicht geworden ist. Hiemit wären unsere Betrachtungen zu Ende. Wir haben diese Worte nicht geschrieben, um jemanden zu beleidigen, sondern einzig und allein au» dem Grunde, unsern Standpunkt in dieser brennenden Frage einmal klar darzulegen, damit un» jeder verstehen könne, der un» ver stehen will. Wir haben trocken von der Leber weg gesprochen

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