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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 10
Date: 17.11.1900
Physical description: 10
sprechen, bis Ende des Jahres 1903 der aichamt lichen Prüfung, beziehungsweise Beglaubigung unter zogen ; nach diesem Termine müssen derartige MesS- — 524 — «Ich störe Sie doch nicht, Herr Graf?' sagte der Fürst uiit seiner höhnischen Stimme, indem er lächelnd eintrat. „Teufel!' entfuhr es dem Grafen. „Fürst Sartorsky!' „Sie haben mich wohl nicht erwartet?' fragte der Fürst. Er rückte sich ohne Umstände einen Stuhl zurecht und ließ sich darauf nieder. „Sie gestatten doch?' Gras Hugo starrte

den beständig lächelnden Fürsten mit fahlem Ge sichte an. „Ich gestehe', sagte er rauh, „ich dachte in diesem Augenblicke zuletzt an den Fnrsteil Sartorsky.' „Ja, jchen Sie, Verehrtester, unverhofft kommt oft.' „Sie belieben zu scherzen, Fürst — aber was wünschen Sie von mir?' „Zunächst die Beantwortung einiger Fragen: „Weshalb trugen Sie in Monaco den Namen „Doctor Lovell?' Hugo zuckte zusammen. „Weshalb? Ich denke jeder trägt den Namen, der ihm gebürt!' warf er hin. „Dann ist der Titel den sie hier führen

, also falsch?' .Wer sagt Ihnen —?' „Hm. ich weiß, dass Sie hier im Hotel logieren und sich „Graf' nennen. Wollen Sie sich mir nicht lieber selbst vorstellen, als dass ich den Kellner frage?' „Sei es!' stieß Hugo zornig hervor. „Ich bin Graf Hugo von Weyringen!' „Danke! Und jener „Lovell?' „Darüber werde 'ch nicht Aufklärung geben! Sie haben auch kein Necht dies zu verlangen.' »Heißt dies, ich habe anzunehmen, dass Sie diese beiden Namen führen?' „Denken Sie dies immerhin

. Ist das alles, was Sie von nur wünschen?' „Nein, ich möchte gerne wissen, was eS für eine Bewandtnis hat mit der Dame, welche Sie durchaus in Ihre Gewalt zu bringen wünschen; sie nennt sich Frau Alma Felden.' „Sie — wissen —?' fragte Graf Hugo, den Fürsten wie ein Ge spenst anstarrend. „Ich weiß alles', nickte Sartorsky, „und ich vermuthe, dass es — 521 Die beiden Männer schritten rasch nach der Fensternische und ver schwanden hinter den Portieren. „Eine ncue Flasche Rüdesheimer!' sagte Graf Hugo, und als der Kellner sich entfernt

hatte, fragte er rasch: „Nehmen Sie Platz, mein werter Herr. Sie kommen doch von LammerS?' „Ich stehe in seinen Diensten; mein Name ist von Wartburg', sagte der Detective. „Und — sind Detective?' fragte Graf Hugo etwas verblüfft. „Allerdings; der Auftrag lautete eine Frau Felden aufzusuchen und zwar noch vor dem Abende.' „Still, der Kellner!' zischte Graf Hugo. Der Genannte trat ein. „Ich möchte nun vollkommen ungestört bleiben!' befahl Hugo. „Sehr wohl, Herr Graf!' Mit einer Verbeugung entfernte sich Jean

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 8
Date: 03.04.1900
Physical description: 8
aus Söul vom 29. März: Bor einigen Tagen verlangte der russisch«, Geschäfts träger Pawloff in Formen, wie er sie ähnlich früher in Peking angewendet hatte, dass Korea der russischen Dampffchiffahris Gesellschaft einen neuen Platz für seine Kohlenniedcrlage und andere Zwecke abtrete, dcr bei Alkinson-Point am westlichen Eingang in den Hasen 130 die reine Luft, während das ruhige Meer weithin im prächtigen Sonnenglanze schillerte. Graf Hugo hatte schon am zweiten Tage das Quartier des reichen Fürsten

SartorSky ausfindig gemacht, aber keinerlei Gelegenheit gefunden, sich der Fürstin zu nähern. Er besuchte den Spielsalon, jene prächtige Halle, in der alle'Sprachen durcheinander schwirren, lachende und todtbleiche Mienen nebeneinander zu finden sind. Fürst SartorSky war dort, aber allein. Mit einem Blicke tödtlichen Hasses streifte Hugo die Gestalt des Nüssen, welcher den Grafen gar nicht beachtete. Hunderte stehen sich täglich ani Spieltische gegenüber, ohne sich gegen seitig zu kennen

; sie verschwinden und machen anderen Platz. Graf Gugo verlor am Spieltische, Fürst SartorSky gewann. Er sah kalt lächelnd den erregten Grafen an, so dass dieser, die Faust ballend, davonstürzte. „Nimmst Du mein Geld, nehme ich Dir Dein Weib!' lachte Hugo dann krampfhaft auf. als er sich allein befand. Ruhelos suchte Graf Hugo nach einer Gelegenheit, um die Fürstin zu erblicken. Wieder war er in die Nähe des Sartoröky'schen Hauses gekommen und hatte stundenlang in einem Restaurant schräg gegenüber gewartet

. Jetzt rollte ein Wagen über die von Menschen belebte Promenade. Mit einem halberstickten Schrei fuhr Hugo empor. Da war sie, da hatte er sie gesehen, weit in die Kissen zurückgelehnt, ihr zur Seite eine Gesellschafterin, Alma, sein Stern, das Schicksal seines Lebens! Er stürzte auf die Straße, warf einen Tisch im Restaurant um und rannte dem Wagen nach. Die Dämmerung war mittlerweile herabgesunken, ein kühlender Hauch kam vom MeereSstrande herüber und lockte eine Menge Pnblicum auf die Promenade. Graf Hugo

es Sie!' gab Graf Hugo zurück und versuchte, sich lsözurcißen. Ein Auflauf bildete sich um die beiden. „Sie wollen jenem Wagen dort nach, und das verhindere ich einfach!' lautete die Entgegnung. „Wüthend starrte Hugo in das Gesicht des Mannes, dann zuckte er leicht zusammen. „Warum treten Sie mir immer entgegen?' zischt: er. „Weil es meine Pflicht ist!' versetzte der andere kurz. Aber ihn durchschauerte es in diesem Augenblicke ganz seltsam. Die Züge des Grasen, den er als solchen nicht kannte, erinnerten

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 17.03.1884
Physical description: 8
Verhandlung des Verbrechens der Störung der öffentlichen Ruhe von den Geschwornen in Inns bruck mit 11 gegen 1 Stimme schuldig erkannt, zum Verluste der halben Cantion nnd zn 13 Monaten schweren Kerkers vernrtheilt. Redacteur Zampieri wurde von derselben Anklage mit 3 gegen 4 Stim men freigesprochen. Aus dem Gerichtssaale. Wien, 14. März. Der Process gegen die Mördercompagnie Schenk undGe nassen fördert eine geradezn unglaubliche Verworfenheit Hugo schenk» zutage. So hat Schlossarek heute ausgesagt, dass

Hugo Schenk einmal wollte, „dass sie ein Frauen zimmer an einen Baum anbinden, es mit Petrolenm beziehen und dann anzünden sollen'. Hugo Schenk hatte darauf kein? andere Antwort, als ein empören des Lächeln. Der Präsident Graf Lamezan gerieth durch dieses geradezu unqnalisicierbare Benehmen Schenks in große Aufregung und rief dem Verbrecher zu, dass eine solche Verworfenheit vielleicht noch nie vorgekommen. Dann rief Schlossarek meinend aus, dass Hugo den Karl Schenk verleiten

wollte, seine (Schlossareks) Frau umzubringen. Der Präsident erklärte, dem Schlossarek glauben zu wollen, den Hugo Schenk aber als einen Lügner bis in das innerste Mark der Knochen bezeichnen zu müssen. Thatsäch lich bekennt Schlossarek reumüthig seine Schuld, die beiden Schenk aber fachen sich reinzuwaschen. Hugo Schenk insbesondere will bei keinem Mord mit Hand angelegt, sondern stets nur alles „arrangiert', die „Arbeit' aber schlossarek überlassen haben. Wien, 16. März. Im Processe Hugo Schenk und Genossen hat gestern

abends der Gerichtshof folgendes Urtheil gefällt: Hugo Schenk und Karl Schlossarek sind des Verbrechens des meuchlerischen Raubmordes, des Verbrechens des versuchten meuch- le> ischen Raubmordes und des Verbrechens des Raubes, Hugo Schenk auch des Verbrechens der Mitschuld am Diebstahle; Karl Zcheuk des Verbrechens des meuch lerischen Raubmordes, der Mitschuld am Raube und der Theilnahme am meuchlerischen Raubmorde schul dig und werden nach Z 136 St. G. verurtheilt zum Tode durch denStrang

. Auch hat der Gerichts hof gemäß der gesetzlichen Bestimmung folgende Reihenfolge der Vollstreckung des Urtheils angeord net: Karl Schenk, dann Schlossarek uud zuletzt Hugo Schenk. Die Verurtheilten werden ferner, und zwar -^ugo Schenk und Schlossarek zu gleichen Theilen, znm Ersatz von 77 fl. an Franz Podbera, von 17l) fl. an Franz Bauer, von 476 fl. an die Erben der Josephine Timal — alle Drei znm Ersatz? von 1260 fl. 6t) kr. an die Verlasscuschasts-Jnstanz nach Katharina Timal, von 1177 sl., 1139

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Der Bote für Tirol
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Page 8 of 10
Date: 03.11.1900
Physical description: 10
. Dies bedeutet gegen 1390 eine Zunahme von 13,225 464 Personen. IN» — 493 — „Selbstverständlich; genieren Sie sich nicht.' Graf Hugo sann eine Weile nach, dann nannte er eine Summe, die selbst Schönstedt überraschte. „Teufel' entfuhr es demselben, „müssen Sie gewirtschastet haben! Das ist ja so ziemlich die Hälfte meines jetzigen Vermögens, und dieses ist doch wahrlich nicht klein!' „Um so leichter dürsten Sie die Summe verschmerzen.' Graf Schönstedt schwieg. Mehrere Secunden sah er mit zusammen gezogenen

. ES war -ine Tollheit, aber Graf Schönstedt sagte sich, dass es nicht die erste und gewiss nicht die schlechteste war. Er richtete sich auf uud gieug zu einem Seitentischchen, worauf eine kleine Eassette stand, die er vor sich, Hugo gegenüber ans den Tisch setzte, welchen er soeben auf einen Moment verlassen hatte. „Ich werde Ihnen die nöthige Summe anweisen', sagte Graf Schönstedt. Er sprach nun kurz, schroff, ohne dass der Ton seiner Stimme schwankte. „Und — die Bedingungen?' fragte Graf Hugo, der ganz

Hugo von Weyringen kann das ihm übergebene Geld behalten, ohne dasselbe zurückzuzahlen. Dagegen verpflichtet er sich, seine Gemahlin Ellen so zu behandeln, als wäre sie ihm eine Fremde, auch dafür zu sorgen, dass Gräfin Hortense Ellen in gleicher Weise ent« gegenkommt.' — 499 — „Diese Bedingungen erfülle ich mit Vergnügen, besonders die erste, Graf!' rief Hugo, mit einem Versuche aufzulachen, woran ihn jedoch die eisige Miene des Grasen hinderte. „Und weiter?' sagte er. „Im weiteren wird Graf Hugo

noch diesen Abend sie Stadt ver lassen —' „Gut, darauf gehe ich ebenfalls ein.' „Allein verlassen, vor allen Dingen sich verpflichten, mit dem letzten Nest von Ehre, iene Dame, die sich grau Felden nennt, nicht mehr weiter bis zum Abend zu belästigen, also anch keinen Versuch zu machen, den Aufenthalt dieser Frau zu erforschen.' Graf Hugo stieß heftig den Stuhl zurück nnd rief: „Was hat dies mit unserer Angelegenheit zu thun? Dass ich alles daran setzen werde, diese Dame aufzufinden, das wissen

Sie ja doch, Graf. Haben Sie mir nicht ihre Adresse zugesagt?' „Allerdings — wenn die Antwort auf meine Fragen anders ausge fallen wäre. So aber weiß ich, dass ich der Dame eine große Gefälligkeit erweise, wenn ich ihr helfe, sich bis zum Abend — Ihrer Abreise — also verborgen zu halten. Die Adresse erhalten Sie nicht!' „DaS ist falsches Spiel; Sie haben mich betrogen!' schrie Graf Hugo und wollte wuthschnaubend auf den älteren Herrn eindringen. Sofort aber prallte er zurück. Ohne mit einer Miene zu zucken

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 10
Date: 16.02.1901
Physical description: 10
der sehr beachtens werten Schule des 15. Jahrhunderts an, welche mehr Brixner als Bozner Einfluss verräth. Die Fa?ade des Einganges zur Sacristei (nach Melicher die älteste Kircheuanlage't erscheint noch reicher bemalt als die derzeitige Hauptfayade, da die gesammte Fläche mit Bildwerken geziert ist, von welchen einzelne Theile, - 668 „Sprich mir nicht von dieser Ehe, die mein Unglück wurde, hörst Du?' drohte Hugo. „Ich hätte sonst auch noch ein Wörtchen mit Dir darüber zu reden!' Der MajoratSherr

, dem die letzte Andeutung nicht recht klar war, antwortete daraus: „Wir werden darüber nachher sprechen. Aber glaubst Du, dass ich trotz Deiner Verschwendung Dir nicht lieber Dutzendmal auögeholfen hätte, als dass ich eö erleben musste, dass ein Weyriugen sich nächtlicherweile raubend in die Zimmer schleicht. Graf Hugo stieß ein Lachen hervor. „Deine Hilfe — hahaha!' „Da sieh, wie wenig ich an dem Gelde hänge! Nicht der Verlust ist es, der mich rasend macht, sondern wie ich dieses Geldes verlustig gieiig

!' Die Glut im Kamin stob auseinander, dass die Funken bis über das goldbronzicrte Schutzgitter sprangen. Eine helle Flamme schoss empor. Der Majoratsherr hatte das Päckchen mit den Wertpapieren in den Kamin geschlendert. Graf Hugo, dies sehend, machte instinktiv eine Bewegung, als wolle er die Papiere retten, fiel aber dann wieder in seinen Stuhl zurück. „Wenn es Dir Vergnügen macht!' sagte er achselzuckeud. „Wie kommst Du dazu, mir dies Geld zu nehmen?' fragte Graf Kurt. Diesmal wendete sich ihm Hugo

sofort lautlos diejenige meines eigenen Zimmers uud blickte durch den Spalt. Da sah ich, wie eine Person soeben in dieses Zimmer hier gieng. Ich wartete die Rückkehr des Mannes ab, was nicht gar lange an dauerte. Endlich kam er. Ich sah deutlich, wie er mehrere Papiere in die Brusttasche schob, und wollte eben vorstürzen, als der Schein einer Lampe auf sein Gesicht fiel. Es war Graf Hugo.' steine Täuschung?' murmelte der Graf. „Keine!' „Sah er auch Dich?' „Nein, Herr Graf. „Gut; mag

er es gewesen sein', entschied Knrt mit rauher, unklarer Stimme, „so kann er doch nicht der Dieb sein! Ich will dies Wort in Verbindung mit dem Namen Weyringen nicht hören; er macht mich rasend. Graf Hugo hat wahrscheinlich einige Briefe bei mir gesucht, die ich im Be sitze hatte und ihm verweigerte; nichts mehr von Diebstahl. Das Geld ist fort — ich habe eö vielleicht verlegt — verworfen — meine Gedanken sind oft nicht mehr beisammen. Auch Dich halte ich für ehrlich, fei ruhig. Aber schweige vou diesem Besuche des Grasen

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 19.02.1858
Physical description: 8
Geschlecht im Mannsstamme er losch. folgte ihm in feinem Gebiete das Geschlecht der Pfalzgrafen von Tübingen mit der Fahne, die dasselbe wegen der ihm verliehenen Pfalzgrafenwürde führte. Rudolf'S einzige. Tochter Elisabeth war nämlich mit dem Pfalzgrafen Hugo (5 1132) vermählt und brachte an dieses HauS ihr bedeutendes väterliches Erbe. Ihr älterer Sohn Rudolf I. setzte das Geschlecht der Pfalz grasen von Tübingen fort, das verarmt mit dem Grafen Georg Eberhard den 46. September 1634 auSstarb

; der jüngere. Namens Hugo, bekam bei der Theilung die Grafschaft feines mütterlichen Großvaters nnd wohl auch den Curwalhengau und nannte sich Graf von Montfort von der einst romanischen Beste Montfort, an der Berghalde nördlich vom uralten Rankweil (Vinomaa) gelegen, welche die Llppenzeller im Jahre 1405 gebrochen haben. Dieser Gras Hugo I. (5 12l9) ist der Stammvater der Grasen, von Montfort mit der rothen Kirchenfahne im silbernen Felde, in welche die ursprüngliche Fahne, welche daS BefehlShaberamt

*). Hugo'S l. Enkel, die Grafen von Montfort, die über Vorarlberg und daS obere Allgäu geboten, theilten sich in die Linien: s) zu Feldkirch»*), von welcher der letzte Graf Namens Rudolf, der am 16. Nov. 1390 aus seiner Burg zu Fussach starb, schon am 22. Mai 1375 zu Baden im Aargau seine Grafschaft und den seit 1333 dazu gehörigen Jnnerbregenzerwald an die Herzoge von Oesterreich bedingungSireife verkauft hatte; da zu Tettnang und Scheer und o) zu Bregenz und Sigmaringen, welche mit dem Grafen Hugo

in Mailand gewesen, starb am 3. Okt. 1353. Seine beiden Söhne Heinrich und Wilhelm II. theilten sich am 20. Mai 1354 in's väterliche Erbe, von welchem jener Tettnang, Argen, RolhenfelS mit Staufen, Scheer zc., dieser Bre genz mit dem vordern Bregenzerwald erhielt und der Stammvater der neuen Monlsorter Linie zu Bregenz wurde. Dieses Wilbelm 'S II. zweite Gemahlin war Ursula Gräfin von Pfirt, Wittwe Hugo 'S Grafen von Hohen- berg, und er nun, da ihre ältere Schwester Johanna (1- 1351) die Gemahlin

! Xu»lri»v. I'om. II, 499, am 19. Okt. 1363 in Wien, wahrscheinlich am Hofe des Herzogs Albrecht III. und fand feine Ruhe stätte in der Minoritenkirche. Daher erklärt sich auch die Benennung „Oheim' in Urkunden der österreichi schen Herzoge, welche diese Grasen von Montfort-Bre- genz betreffen. Wilhelm'S II. Sohn aus erster Ehe, Wilhelm III., war erst mit Ursula Gräfin von Hohenberg, Tochter der vorerwähnten Ursula von Pfirt erster Ehe, die ihm die Söhne Konrad und Hugo gebar, dann in zweiter

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 10
Date: 31.05.1900
Physical description: 10
durch Herstellung eines entsprechen- — 230 — wenigstens äußerlich die Form der Begrüßung aufrecht erhielt oder erhalten wollte. In demselben Augenblicke, da Graf Hugo einfuhr uud der Kutscher die dampfenden Pferde znrückrifS, schrie die Dienerschaft ihr obligates „Hoch!' worauf der Graf gnädig nickte. Er i>h Ellen neben Hortense stehen und runzelte die Stirn. Durch ihre Erscheinung ward er an den Misserfolg feiner Riviera-Fahrt erinnert. Auch Ellen sah diese Miene, und beseelten sie schon vorher keine wärmeren

Empfindungen sür den Heimkehrenden, so fröstelte es sie bei dieser Wahrnehmung geradezu. Ihr Fuß stockte; sie weigerte sich, über die Stufen hinab, dem Gatten entgegen zu gehen. Es war nur ein Moment, doch Hortense hatte bereits begriffen. Sie dachte an den Eklat der Dienerschaft gegenüber und ihr Auge blitzte auf. Während Hugo auSstieg, fasste die Gräfin den Arm EllenS. Diese warf in verzweifeltem Trotze den Kopf zurück. „Komm!' zischte Hortense uuheildrohend. „Begrüße Hugo; die Dienerschaft jchant

bereits auf uns!' Ellen riss den Arm zurück. „Nein!' stieß sie heftig hervor. „Ich thue es nicht!' Schon entstand eine peinliche Pause. Unten blieb Graf Hugo mit finsterer Miene stehen, den Reisemantel um die Schultern geworfen. Er konnte sich denken, was die beiden Frauen auf der obersten Stufe mitein ander hatten. Er wollte abwarten. Aber die Dienerschaft ringsum ward unruhig und schon trat der alte Gärtner, die Mütze in der Hand, vor. um seine kleine Rede zu sprechen, worin er den Heimkehrenden

eine hochpeinliche Scene hervorrief und auch Hugo mit finsterer Entschlossenheit abwartend verharrte. Wie, dieses zerbrechliche Geschöpf sollte eS wagen, dem versammelten Schlosspersonale zu zeigen, dass sie ihren Gatten verachte? 231 - Dies durste nicht sein! „Elende!' keuchte Hortense, nur für Ellen hörbar. „Steige hinab —' „Nein!' fuhr die junge Frau zurück. Der Tod aus der Stelle dünkte ihr begehrenswert, im Vergleich zu dem Ausiuneu. in solcher Minute mit offenen Armen auf den ungeliebten, verächtlichen

. DaS Schloss-erjonal schrie auf und der Redner ward dadurch jäh unterbrochen. Erst jetzt, als Ellen mit blutender Schläfe sich langsam erhob, ohne Schmerzenslaut, ohne Klage, erkannte Gräfin Hortense was sie gethan. Der Scandal, den sie vermeiden wollte, war nur noch größer geworden. Graf Hugo war erst betroffen zurückgewichen; ohne seine Hilfe erhob sich Ellen. Der SchlosSverwalter Turbiu trat mit vor Zorn hochgeröthetem Antlitz an ihre Seite, die Faust geballt. „Es ist eine Schande!' stieß er bebend

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 19.02.1901
Physical description: 8
—18° <ü und heute schneite es trotz —6° 6 regelrecht, so dass wir im Thal nach mittags 3 Uhr 40 Ctm. Schnee hatten. -vermischtes. Süd tiroler im Consulardienste. Da« osficielle Telegramm, welches die Besitzergreifung einer Niederlassung iu Tientsin im Namen der österreichisch- ungarischen Monarchie meldete, constatierle, dass bei diesem wichtigen und feierlichen Acte in Stellvertretung des k. und k. Gesandten Freiherr» von Czikann der Viceconsnl Hugo Silvestri intervenierte. Biceconsul silvestri

zum Nieeeonsul er nannt. Im Sommer vorigen Jahres fungierte er - 672 — „Gut; sei es! Ich will ihr den Vorschlag machen', würgte dann Hugo hervor. „Und Deine eigene Entscheidung?' fragte Kurt. „Ellen kann gehen — meinetwegen! Wer so wie sie gegen mich in- triguiert, kann schließlich entbehrt werden.' „Da wären wir ja endlich, wo ich Dich zu haben wünschte', 'nickte der Majoratsherr etwas erleichtert. „Du ersparst mir das Schwerste und auch Horteuse wird Deinen Entschluss gut finden. Sie ist viel zu klug

, um anders zu denken. Ich nehme also an, dass Ihr beide einwilligt. Gräfin Ellen ist srei. Ich verlange bis morgen vormittags Eure beiderseitige Zu sage, Ellen freizugeben, und zwar schriftlich, sowie Euere Verzichtleistuuz auf weitere Verfolgung dieses Schönstedt'schen Geheimnisses. Erhalte ich dieses Schriftstück bis morgen mittags nicht, so geht mein Weg zur Staats anwaltschaft!' Nach diesen Worten verließ Graf Kurt, Ellen mit sich ziehend, das Cabinet. Graf Hugo aber fiel in den Fauteuil am Tische und ließ

den Kopf auf die Platte sinken. Was er diesen Abend erlebte, es war seltist sür ihn zuviel gewesen. In ihr Gemach zurückgekehrt, schritt die Gräfin Hortense erregt auf und ab. „Ich habe eine Ahnung, dass mein Sohn nicht mehr offen gegen mich ist', sagte sie leise, „dass irgend ein geheimer Gedanke ihm im Nacken sitzt! Aber ich werde auf meiner Hut sein, mein Sohn Hugo!' Sie schloss den Schreibtisch und legte den Schlüssel an den seit langem bestimmten Platz. Die Gemächer selbst wurden

nicht verschlossen während der Nacht; in Weyringen gab es keine Diebe — bis heute! Zudem hatte Hortense das dem Sohne abgenommene Vermögen derart sicher bewahrt, dass Hugo un möglich es fand, auch wenn er etwa einen ähnlichen Versuch, wie er ihn bei dem Majoratsherrn machte, bei Hortense wagte. Er konnte nichts finden, auch nicht den Schlüssel zu dem lleiuen Geheimfach, worin sie ein Gift auf bewahrte, das sie vor vielen Jahren von einen» alten Zigeuner sammt der Beschreibung erwarb und seitdem verwahrte

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 10
Date: 31.07.1891
Physical description: 10
gegen einen anderen vertauschte, der dann für den Erben von Mordauet und Alice Lyle ausgegeben wurde. Der andere Knabe war^t Du. Cuthbert! MittikenS dagegen wurde all' die Jahre hindurch hier unter dem Schutz der vertrauens würdigen Madame Mc. Neal verborgen gehalten. — Doch komm' herein und lies selbst!' Hugo Cartright war über die Maßen überrascht. entsendet. Die Deputationen und Gäste füllten die mit Tuch bedeckten Bänke, während den übrigen Raum die Thalbewohner besetzten. Im Schiffe war ein Katafalk aufgestellt

Albrecht, GM. Höffern, FZM. Grünne, vom Sachsen-Jnfanterie-Regiment Innsbruck, 6. Kai- serjäger-Bataillou Bregen;. FML. Monteuisant sandte telegraphisch 50 sl. zu dieser Feier. Herr Hauptmann Bonmassar trug ein selbstverfasstes Gedicht vor: „Das Schlachtfeld von Bezzecca', das stürmischen Nur schwer gelang eS ihm, Genevra verständlich zu machen, dass nicht er eS wäre, auf welchen die Ver wechselung Bezug habe, dass er nur einfach eine Doppelrolle gespielt und nicht Lord Cuthbert Lhle. sondern Hugo

Cartright sei. Lange begriff sie ihn nicht; als sie abcr endlich doch den wahren Sachver halt durchschaute, slog sie mit einem Jubelfchrei in seine Arme. „Nun erst ist mein Glück vollkommen,' srohlockte sie, „denn jetzt wird die Vergangenheit nicht quälend mehr zwischen unö treten! Der Lord Cuthbert, gegen welchen meine Seele sich sträubte, ist fort und nur der andere Cuthbert, der wahre leibhastige Hugo, ist geblieben, den mein Herz trotz allen Widerstreben« als Herrn und Gebieter anerkannte! O Hugo

, nun fürchte ich nicht mehr. Dir zu sagen, wie theuer Du mir bist! — Lass uns nun meinen Pflegling sehen unv die Documente lesen!' „Sogleich Genevra. Zuerst will ich den Mann zurückschicken und ihn beauftragen, morgen früh einen Wagen zu senden. Wir müssen sobald wie möglich heimkehren, damit Dein Vater sich nicht länger ängstige.' „Mein armer Vater!' seufzte das Mädchen. „Wir Alle sind Sterbliche, und die Versuchung ist ost so schwer!' meinte Hugo gedankenvoll. „Sollten wir verdammen, wo dcr Himmel

für die Handelsvertragsverhandlungen mit.Jtalicn er nannt. Ziehung in Trieft am 25. Juli. 45 «4 18 kl Die nächste Ziehung erfolgt am 8. August. klares Licht auf alle die Lyles betreffendende Räthsel. „Damit lichten sich alle Geheimnisse,' nickte auch Hugo. „Sogar die ausfallende Achnlichkeit zwischen mir und Cuthbert findet sich erklärt. Unsere GrofS- väter waren ZwillingSbrüder, und rer Wallifcr Fab rikant, welcher uns sein Vermögen hinterließ, war CnthbertS Vater und hrirathete jene Anabel Lyle, die darum verstoßen wurde

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 12
Date: 12.01.1884
Physical description: 12
war auch das Zpital gestiftet worden. Der Stifter, Hugo von Täufers, war 1246 gestorben, der Mitstister aber, Graf Albert, 1254, und obschon dessen Tochter Eli sabeth den Gebhart von Hirschberg, einen Verwandten zer Stifterin Adelheid, zum Gemahl hatte und leide zugleich in der Gegend von Sterzing begütert varcn, so sah sich die Stifterin Adelheid doch ge- löthigt, ihr Spital dem mächtigen deutschen Orden abzutreten, damit es bei den Wirren und Gewaltthaten des Faustrechtes nicht eingezogen und äcularisiert

Mährisch- der Küchin Ketterl ist Hugo Schenk auch der Er mordung einer unbekannten Frauensperson verdächtig, die mau am 28. Juli bei Payerbach todt au^ faud. (Sieh das Telegramm. D. R.) Literatur. Kunst und Wissenschaft. »*5 Eine wichtige bibelkritische'i.Eüt- deckuug. Demnächst.^ wird in der Waaner'schen Ver lagshandlung eine kleine, aber nicht nur für ^Theo logen' sehr interessante Schrift von Prof. Dr. Bickell erscheinen: Das salomonische-Predlgerbuch, zum ersten male in seinem ursprünglichen

hier 'inen Mann verhaftet, der dringend verdächtig ist, licht, weniger als? vier ältere Frauenspersonen meuch- ing^ etmördet und sodann beraubt'zu haben. Hugo Schenk, -so ist der Name dieses Scheusals/ scheint, förmlich ein-Gewerbe daraus: gemacht, zu.haben, mit heiratslustigen, älteren und etwas vermögenden Mäd- 'hen Liebesverhältnisse anzuknüpfen, um sich dann Durch Beiseiteschaffung der Unglücklichen in den Besitz oes Eigenthums derselben zu setzey. Wie lange er schon dieses schauerliche Gewerbe

betrieb, ist annoch ncht genau.bekannt; man weiß bis jetzt nur, dass im Jahre 1379 das erste und im August v. I. das vierte derartige Verbrechen bekannt wurde. Es wollte lange nicht gelingen,-, eipe Spür des Thäters aufzu finden. Da ward a'nr'20. December v. I. die Anzeige Erstattet, dass die 47jährige Köchin.'Katharina Timal und'das 33 Jahre alte Stubenmädchen Josefine Timal lni'Sommer 1333 mit einem g-wifsen Hugo Schenk, verficht für einen Bahn-Ingenieur ausgab, von Wien abgereist zfeien

um das Aufsteigen an die Oberfläche des.Wassers zu verhindern. Des Weitern stellte die Polizei fest, dass die Sparcässe-Einlagen der Josefine Timal per 75V fl. und jene der Katharina Timal per 11VO sl. gegen Ende Mai von einem unbekannten Mann behoben worden seien. Eine Nachforschung uach dem angeblichen Ingenieur Schenk ergab, dass man es wahrscheinlich mit dem gewesenen aus Mähren gebürtigen Kohlenhändler Hugo Schenk zu thun habe, der von seiner Frau getrennt lebt und im März 1833 erst aus dem' Gefängnis

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Page 8 of 12
Date: 27.10.1900
Physical description: 12
— 436 — „Mag sein', warf Graf Hugo hin. „Aber was nützt uns dies alles, nun, da es zur Neige geht? Ellen ist nun einmal meine Gattin und mit meinem Schicksal verknüpft, Sie sind Ihr Vater — und Ihr eigenes Ver mögen ist groß genug, um uns noch einmal aufzuhelfen. Es ist wahr, ich selbst war überrascht, als ich die colossale Zahl vor mir sah, das ent schwundene Geld benennend, und mehr als überrascht, geradezu wüthend ge berdete sich meine theure Mama, als sie vlötzlich die Sachlage entdeckte

. Aber dies alles kann uns nichts helfen. Ich brauche Geld — und Sie werden uns damit aushelsen.' „DaS werde ich nicht thun!' „Ueberlegen Sie sich die Sache erst noch einmal genau, Gras!- >agte Graf Hugo. „Soll dies eine Drohung sein?' „DaS steht in Ihrem Belieben!' „Ich trotze diesen Drohungen!' „Vielleicht würden Sie doch anders sprechen, wenn Sie Gräfin Hor- tense in ihrer Naserei gesehen hätten, als ich ihr das Bekenntnis machen musste — dass ich so ziemlich am Ende bin!' „WaS kümmert mich Gräfin Hortense!' „Nun verbergen

Sie Ihre inneren Empfindungen, Graf. Ich weiß — ' „Was wissen Sie?' Gras Sckönstedt blickte Hugo starr an. „Ich weiß, dass Gräfin Hortense eine Gewalt über Sie ausübt, deren Ursache ich zwar nicht kenne, deren Wirkung mir aber sehr znstatten kommt!' antwortete Hugo zielbcwusöt. Graf Schönstedt biss sich einen Moment auf die Lippen. Er hatte Mül>e, seinen Zorn über das cynisch-impertiuente Benehmen des Grasen Hugo zu unterdrücken. „Ich fange an, Sie in der That für einen völlig ehrlosen Charakter zu halten

!' stieß er dann kurz hervor. „Kein Mittel ist Ihnen, wie eS scheint, zu schlecht, wenn es nur zum Ziele führt. Wir haben jedoch nichts mehr mit einander zu thun, Graf. Die Wirkung Ihrer Drohungen er warte ich.' Er stand auf. „Graf Hugo erhob sich ebenfalls; sein Gesicht war bleich. „Ist dies Ihr letztes Wort, Graf?' stieß Graf Hugo heftig hervor. „Zweifeln Sie denn noch immer daran?' — 437 — „Denken Sie an Ellen. Sie weiß noch nichts von dein Verlust ihres Vermögens —' „So sagen

Sie es ihr. ES wird sie kaum mehr sonderlich be rühren nach all dem, was Ihre Gewissenlosigkeit über sie herauf beschworen hat!' „Was meinen Sie damit?' schrie Hugo wüthend. „Sie wagen noch zu fragen!' lautete die zornige Antwort des Grafen Schönstedt. „Denken Sie daran, unter welchen Umständen Ellen Ihre Gattin wurde, an die scandalösen Auftritte, welche Sie in Ihrer — Wein- laune herbeiführten, an den ProcesS Turbin, der Sie vor aller Welt brand markt. Und dann sagen Sie mir noch, dass dieö Thaten sind, würdig

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 30.10.1900
Physical description: 8
- „Meine Beziehungen zu der Dame!' „Sie — kennen Frau gelden?' „Ja, ich kenne sie. Die>e Auskunst dürfte Ihnen wohl genügen. Und vielleicht haben Sie jetzt nichts mehr dagegen einzuwenden, wenn ich mich dennoch mit ihr entferne?' fragte Graf Hugo höhnisch. Graf SchönstedtS Stimme war eisigen ToneS geworden. „Wenn die — Dame es wünscht — dann allerdings nicht!' ent- gegnete kr. Da hob Asta flehend die Hände zu ihm. „O nein, schützen Sie mich vor dem Grafen!' rief sie. „Sie ahnen ja nicht, welch eine Rolle

er in meinem Leben spielt! Ich fürchte ihn! Lieber in den Tod, als in seine Arme!' „Sie sehen es selbst, Herr Graf', wendete sich Schönstedt an Hugo. „Und nun ersuche ich Sie trotz dem Vorgefallenen doch selbst noch um eine Unterredung unter vier Augen!' „Wozu, wenn ich bitten darf?' „Ich möchte gerne einiges von Ihnen erfahren, das diese — Dame betrifft!' Graf Hugo schwankte. „Sie zögern?' „Gewiss; ich sage mir, das? ich den Gruud dieser Unterredung sonder bar — und auch zwecklos finde.' „Doch nicht so ganz

! Als Ihr Schwiegervater, der ich nun leider bin, hab? ich daö Recht, auf diesem Verlangen zu bestehen.' „Ich könnte vielleicht Ihnen den kleinen Gesatten thun — um völlige Klarheit zu schaffen', warf Graf Hugo hin, „wenn ich nicht dächte, dass während dieser Zeit Frau Feldcn — wie Sie die Dame hier nennen — verschwände!' Ein Blick der tiessten Verachtung auS den Augen des Grafen Schön stedt traf ihn. „Und wenn auch — die Dame hat ja ihren freien Willen — ich kann Ihnen ja sogleich ihre Adresse geben — das heißt

, wenn die Auskunft, die ich von Ihnen verlange, mich befriedigt. Mehr Entgegenkommen dürfte es wohl kaum geben von Seite eines Vaters, der sein Kind auf das schand lichste betrogen sieht.' „Ich bin damit znsrieden!' sprach Graf Hugo, als hätten ihn die letzten Worte garnicht berührt. Dass er in das Verlangen des Grafen willigte, hatte seinen Grund in derselben Ursache, aus welcher auch dieses sonderbare Verlangen des — 489 — Er war der todtenbleich Zurückweichenden in das Zimmer gefolgt nnd drückte die Thür

eines Fantenils, und ihr Mund hatte für den Augenblick nur den hilfesuchenden Ruf: „Haben Sie Erbarmen mit mir! Verlassen Sie mich!' Gras Hugo machte eine wilde Bewegung. „Immer dasselbe Wort und nie ein Ton, wie ich ihn früher von diesen Lippen vernahm, wie ich ihn herbeisehnte all die lange Zeit! Was wagte ich nicht Deinetwegen, Alma! Wie ein wildes, verheerendes Feuer lodert es in mir und die Flamme kann nicht ersticken, weil Du selbst mich wieder und immer wieder zurück stößt. Warum das? Siehst

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 10
Date: 19.05.1900
Physical description: 10
', kicherte der Fürst; „wir gehen nach Hause. Ich habe einen Wagen mitgebracht, damit Dein zarter Teint nicht von der Nachtluft leide. Du könntest Deine Schönheit verlieren und mit derselben das Glück in der Liebe!' Er lachte laut auf, während' sich Lydia in ohnmächtiger Wuth erhob und rasch der Thüre zuschritt. Sie würdigte den Grafen keines BlickeS mehr. „Ich hoffe, wir werden uns später noch einmal begegnen', wendete sich SartorSky an Hugo mit einem malitiösen Lächeln. Dann seien Sie hübsch artig

Lydia vor der wilden Grausamkeit, die in seinem Blicke lag. Sie wagte nicht mehr zu widersprechen, sondern schleppte sich an seiner Seite zum Wagen. In sausendem Galopp gieng es wieder zum Pa laste des Fürsten zurück. In eine Ecke gedrückt, die Finger verschränkt, hatte Lydia SartorSky nur Flüche, die dem Grasen Hugo galten, dieser Memme, diesem Elenden, der sie einer anderen wegen verschmähte. im Vorzimmer — 211 — Fürst Sartorsky hatte einzig sein stereotypes Lachen. Graf Hugo war allein. Er hörte

des fürst lichen Paares vergangen fein, und Graf Hugo hatte versucht, Ordnung in seine durcheinanderstürmenden Gedanken zu bringen, als er abermals zu sammenfuhr. Schlug man nicht an das Hausthor? Ja, es war dies keine Täu schung. Sollte der Besuch ihm, wieder ih.n gelten? Er öffnete das Fenster und blickte aus die Straße. Der Schein einer Laterne reichte bis an das Hanöihor. „Es ist der Bucklicke!' rief Graf Hugo sür sich. „Was mag er wollen? Was ist im Fischerhause geschehen?' Er öffnete

doch wieder die Thür und rief seinem Diener. Ohne ihn der Nachlässigkeit von vorhin wegen zur Rede zu stellen, befahl er ihm, den Mann heraufzuführen, welcher unten am Thore poche. Jean befolgte kopfschüttelnd den Befehl. Eine solche Nacht war ihm aber doch noch nicht vorgekommen. Graf Hugo trat in das Gemach zurück. „Es soll beinahe nicht sein!' murmelte Taschentuch auf den Revolver. „Hier ist der Bursche, Herr Doctor', dass der Bucklige nichts von dem Grasentitel dieser überhaupt sür gut befunden

hatte, sich unter dem gewöhnlichen Namen Lovell in den» Fremdenhotel einzulogieren. Damit ließ er Jako eintreten. Der Bucklige war vom raschen Laufe derart erschöpft, dass er sofort aus eiueu Stuhl niedersank. „Sprich, was gibt eS?' drängte ihn Graf Hugo. „Weshalb schickt Dich Tibaut zu solch ungewöhnlicher Zeit hierher!' „Die Polizei, Herr, war im Fischerhaus!' keucht: Jako. „Die Polizei!' fuhr derGraf zurück. „Und was soll ich dabei thun?' er und wars sein seidenes sagte Jean, welcher wusste, seines Herrn wusste, da eS

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 12
Date: 14.07.1900
Physical description: 12
die Schuld. Warst — 306 „Ach Du kennst das junge Mädchen?' sagte Gräfin Hortense etwas getroffen. „Ja', antwortete die junge Gräfin, „ich kenne das arme Wesen und ich weiß auch, wer sie arm und elend gemacht hat!' ^ „Du weißt?' „Alles!' ^ Gräfin Hortense hatte nach diesem wieder funden. ^ „Wenn dem so ist. dann wird die Situation Hugo selbst erzählt?' Ellen fühlte, wie ihr daS Blut heiß in die Schläfe impertinenten Frage. „Nein', stieß sie heftig hervor, „ich ertappte meinen Herrn Gemahl

selbst auf seinen verächtlichen Handlungen!' „Du sprichst unklug wie ein Kind! von den harmlosen Passionen eleganter Schuld an dieser Affaire auf ihn. Du Du ihm je eine liebende Gattin?' „Nein', warf Ellen schroff hin, „und ich werde ihm dies auch nie mals! Ich trage mit Geduld die Ketten; das ist aber alles, was man von mir verlangen kann.' „Nun also!' sagte Hortense. „Wozu dann die Aufregung! Lasse Hugo doch seinen Weg gehen.' „Ich bitte, mir zu sagen, was Helene Türkin hier wollte!' drängte Ellen. „DaS Mädchen war dreist

genug, sich bis ins Schloss zu drängen, nachdem ihr heimgekehrter Vater sie davon gejagt hatte. Wahrscheinlich hoffte sie, den Grafen selbst anzutreffen und gerieth mir in die Hände. Diese unerhörte Frechheit einer Dirne verdiente auch eine scharfe Zurück weisung!' „Und was sagte Ihnen Helene Türkin?' „Mein Gott, sie schlug ein lautes Lamento über ihr Elend und das Unglück ihres Vaters, des entlassenen Verwalters, auf, und das Elend gipfelte in einer frechen Anklage gegen Hugo.' „Die aber doch wohl

für alle anderen. DaS wirkte ganz überraschend. Sie sprang wie eine Tolle aus und lief schreiend davon. Wir haben Ruhe vor ihr, dafür garantiere ich!' „Ihre Handlungsweise dieser Armen gegenüber war grausam, Gräfin!' rief Ellen empört. „Wissen Sie denn auch, wodurch ihr Sohn daS halbe Kind zu Fall brachte?' „O ja, die Kleine war sehr deutlich.' „Und dennoch überlieferten Sie dieselbe der Verzweiflung? Nun denn, ich habe, seitdem ich die Gattin des Grasen Hugo wurde, all meinen kind lichen Sinn abstreifen müssen

; schaudernd blicke ich in den Abgrund. Aber ich will nicht selbst untergehen; den Sinn für Gerechtigkeit will ich mir wahren. So erfahren Sie denn, dass ich selbst morgen auf die ehrenvollste Weise den Verwalter wieder in sein Amt einsetzen werde, dass ich ferner Sorge trage, dass Helene Türkin ihren LebcnSmuth wiederfindet.' Gräfin Hortense sprang zornig auf. „Dein Bemühen wäre lächerlich! Und mein >i-ohn —' „Gras Hugo wird sich darein fügen', unterbrach Ellen fest, „denn er weiß, dass

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 25.02.1903
Physical description: 8
erlöst. Er starb am Sonntag, um 3 Uhr nachmittags in der niederösterreichischen Landes-Jrrenanstalt in Wien. Der Tod hat ein langsames, qualvolles Sterben beendet. Man bildet den Tod, wie er die Fackel löscht. Aber der Fenergeist Hugo Wolfs war lange in Nacht und Graue» verdämmert, bevor auch die letzten Kräfte des Körpers zerrannen. Wohl hätte Hugo Wolf an dem Leidenswege, den sein kurzes Leben bedeutete, glückliche Tage gesehen, die erste Aufführung feincs„Corregidor' in — Mannheim, die begeisterte

, als sein Ruhm gerade hell und immer Heller in die Welt zn strahlen begann. Seines Wertes und seiner künstlerischen Stärke war Hugo Wolf sich stets bewußt gewesen. Dieser Gedanke ist tröstlich Hn dem Augenblicke, da der Tod die letzten Qnalen von ihm nahm und wir mit Schmerz, in Wehmut das traurige Ende eines frühzeitig zertrümmerten Künstlerlebens beNagen. Es war ihm klar gewesen und eine tüchtige Minorität bekräftigte es, daß er einen Ehren platz in der Geschichte des deutschen LiedeS, in der Geschichte

der österreichischen Kunst errungen habe. Anton Bruckuer und H'.igo Wolf, die ihrer Lands mannschaft im Leben nicht viel zu danken hatten, sicherten gleichwohl dem österreichischen Vater- lande den Ruhm, daß die Entwicklung der öster reichischen Tonkunst, nachdem Richard Wagner die Führung übernommen hatte, nicht jäh abgerissen, nuterbrou)en wurde. Nachdem der klassische Geist österreichischer Tonkunst nur noch in den heiteren Weise» eines Lanner und Strauß zersprüht war, gaben Anton Brnckner und .Hugo Wolf

von Keller, Nei- nick, mit nnr je einem Gedichte von Heine nnd Byron. Es waren Chöre, wie der genialische „Fcuerreiter', das „Elfenlied' aus Shakespeare, entstanden; es wurde Musik zn Ibsens „Fest auf Solhaug' und endlich die Oper „Der Eor- regidor' vollendet. Jetzt, da dein Tondichter ein „Ehrengrab' gewidmet wird, dürfte auch dem „Eorrcgidor' die Ehre der Aufführung in der Hofoper nicht länger vorenthalten bleiben. . . Hugo Wolf wurde am 13. März 186l) als Sohn eines Ledersabrikanten

, dem eine umfassende Bil dung und echte Musikliebe nachgerühmt wird, zu Windisch-Grätz in Steiermark geboren. Dem ersten häuslichen Unterrichte in den Anfangs- gründcn der Musik folgten nach dem frühen Tode des Vaters Lehrjahre in dem Benediktiner-Stifte St. Paul in Kärnten. Marburg war die uächste Lcbcusstation. Das Wiener Konservatorium bil dete begreiflich uur eine knrze vorübergehende Epi sode. Hugo Wolf bildete filchj selbst in einen: mühseligen ^ebensgange. Das Schicksal hatte dem jnngen Künstler

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Der Bote für Tirol
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Page 7 of 14
Date: 28.03.1903
Physical description: 14
60 Pfennig.) Inhalt des zweiten März-Heftes (Hugo Wolf-Heft): Dem Andenken Hugö Wolfs. — Hugo Wolfs Mörike- Lieder von Richard Batka. — Hugo Wolfs Goethe- Lieder von Richard Batka. — Hugo Wolfs Spani sches Liederbuch von Karl Grunsky. — Hugo Wolf als Opernkomponist. — Lose Blätter: Bil der und Gestalten von Ferdinand Avenarius. — Rundschau: Ein zweiter Kunstcrziehnngstag. Le bende Worte, ,,1/s.i-b xonr „Marthas Kinder' von Bertha v- Sttttner. In Sachen der Briefe MörikeS. Die i»ei»tsche Dichter

-Gedächtnis stiftung. Berliner THeater. Hamburger Theater. Äiographie Sdsbert Vplkmanns. Der Fall Lest- mann. „Dresdner Spielzeug'. Auch eine Ge- sangbuchSnvt! Wies gen,acht wird (Reform der Frauenkleidung). Die Äntnmrt des Regensbur ger Magistrats. „Frankfurter Zeitung'. „Geist'. „Begeisterungsreden'. „Verletzungen der Sittlich keit'. Konfirmatwns-und Ofkrgefthenke. — No- tenbeilagen: Hugo Wolf, ?llles endet, was ent stehet; DenN es, o Seele; In dem Schatten mei ner Locken. — Bilderbeilagen: Zwei

Bildnisse Hugo Wolfs; sechs Abbildringen zn dem Anssatz „Dresdner Spielzeug'. Vom „Volkstümlichen Handbnch des Briefsticls und der Geschäftskunde', herausgegeben von Robert Klinger (Verlag der Wiener Volksbuchhandlung Jgnaz Brand, Wien, VI., Gumpendorferstratze 18) ist soeben Heft 10 bis 14 erschienen. Das „Geld-, Kredit- und Ef fektenwesen', die „WechselgebaruNg', das „Post-, Telegraphen- und Telephottwcsen', die „Kunst der Reklame' und die „Staatliche Gewerbcsör- dernng' werden in diesen Heften

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 12
Date: 15.03.1884
Physical description: 12
hat unter riesigem Andränge des Publicums vor dem Ausnahmsgerichte der sensationelle Process gegen die Professions-Naubmörder Hugo Schenk,' Karl-Schenk und Karl Schlossarek begonnen. Die Verhandlung findet unter dem Vorsitze des Vicepräsideuten Grasen Lamezan statt; die Anklage vertritt Staatsanwalt Pelser und in die Vertheidigung theilen sich die Doc- toren Sivoboda, Steger und Lichtenftern. Der erstere vertritt Hugo Schenk, der zweite Karl Schenk und der dritte Karl Schlossarek. Unmittelbar nach Auf nahme

der Generalien fand die Verlesung der um fangreichen, lebendig geschriebenen Anklageschrift statt, worin die Staatsanwaltschaft die Anklage erhebt: Hugo Schenk habe das Verbrechen der unmittelbaren Mitschuld und Mitwirkung an dem an dem Müller- gchilfen Franz Podbera versuchten Raubmorde, das Verbrechen des Raubes an dem Kutscher Franz Bauer, das Verbrechen des Meuchel- und Raubmor des an Josefine Timal, Katharina Timal und The resia Ketterl und an der Rosa Ferenczy alin» Ne- meth, sowie das Verbrechen

Raube begangen. Hugo Schenk ist in Czech in Mähren geboren, dahin zuständig, 35 Jahre alt, katholisch, verheiratet, beschäftigungslos, zweimal wegen Verbrechens des Betruges bestraft; Karl Schlossarek, zu Eisenbrod in Böhmen geboren, nach Mährisch-Weißkirchen zuständig, ist 27 Jahre alt, katholisch, verheiratet, Schlosfergehilfe, derzeit be schäftigungslos und wegen Uebertretung und Ver brechens des Diebstahls beschuldigt; Karl Schenk ist zu Jablunkau geboren, nach Teschen zuständig, 33 Jahre alt

, katholisch, verheiratet, Kanzleidiener der Kaiserin Elifavet-Westbahn, unbeanstandet. Nach der Ver lesung der' Anklageschrift begann das Aerhör Hugo Schenks, das sich anfänglich um das Äorlebeu des Angeklagten und dann um den ersten Anklagepunkt drehte. Schenk suchte dabei alle schuld auf schlossarek zu überwälzen. 7 Literatur» Kunst und Wissenschaft. 5*5 Kulke, E. R. Wagner, seine Anhänger und seine Gegner. 233 S. 1834. Leipzig, G. Frcytag; Prag, F. Tempsky. Preis l sl. 60 kr. Dieses Werk, das bald

' ist ermächtigt, alle Mel dungen über angebliche Differenzen zwischen dem Finanzminister und dem Haudelsminister in Ange legenheit der Nordbahnsrage einfach als Erfindung zu bezeichnen. — Im Processe Schenk wurden heute die Facta Ketterl, Eoer und Ferenczy erledigt. Hugo Schenk ' schilderte mit gewohnter Ruhe die Mord scenen. Die Zeugiu Höchsmiuu streckte Schenk den Arm zum Abschiede entgegen. Die Zeugin Ever brach in krampfhaftes Schluchzen ans. D.r-..«,,r.l«ch.r Johann Tfchngm-?. —HnauSg.ncb.n v.n .d.- Wagn

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 10
Date: 19.05.1900
Physical description: 10
Euch sagen, wenn das mit der Dame, die Eure Frau sein soll, nicht ganz richtig wäre, könnte eS eine schlimme Sache für Euch werden. Auf Eure Veranlassung hin habe ich diese Nacht einen Mann niedergeschossen, der in den Garten kam. Er soll der rechtmäßige Mann der Dame sein. Die Polizei 'am auch dazu und will morgen alles genau untersuchen.' .Alle Teufel!' knirichte Graf Hugo. Er befahl den« Burschen genau zu berichten, wie sich die Vorfälle er eigneten. Dieser that es und bemerkte deutlich genug, dass

Tibaut nichts mehr mit der Sache zu thun haben wolle und der Herr gut thue, schnellstens zu verschwinden. Immer verwirrter wurde dem Grafen die Sache. Ein Mann wurde niedergeschossen. Kein Zweifel, diesmal war es der wirkliche Gatte AlmaS. Aber wer war dies eigentlich? Und wie kam die einstige Geliebte an de« Strand, nachdem er doch seine bittenden Zeilen an die Fürstin Sartorsly schickte? Graf Hugo vermochte nur schwer seine Gedanken zu ordnen. War jener Maler, der sich Torop nannte, ihr Gatte

in Monaco und er kam auch dem Brudzr zu Ohre». Freilich, wenn fast zu gleicher Zeit der Tod des Grasen Hugo bekannt wnrde, musste die Sache von selbst zerfallen; allein nun kam der Umstand dazu, dass Hugo seit einigen Minute« überhaupt nicht mehr an diese weite Reise dachte. Es gibt wohl kaum einen Menschen, der sich nicht an das Leben klammert, wenn es auch nur noch geringe Aussichten bietet. Und Graf Hugo hatte wieder mancherlei Aussichten. Der Gatte AlmaS tödtlich verwundet — ohne sein directeS

, und ein Dienst ist des andern wert. Sie können abreisen!' Graf Hugo sah den Sprecher starr an. »Was heißt das?' rief er. „Dass ich Ihr Leben nicht jetzt, nicht heute will. Es ist in meiner Hand, aber es liegt mir nichts mehr daran, dass Sie zur Pistole greifen, da ich weiß, Lydia war Ihnen niemals etwas.' Der Graf runzelte die Stirn. „Und Sie glauben, ich nehme dies an?' »Wie eS Ihnen beliebt! Ich schenke Ihnen auch keineswegs das Leben, denn Sie haben mich beleidigt. Ich verlängere Ihnen nur einsach

erkundigen — oder dass Sie abreisten. Wie ich die Menschen kenne, wählen Sie das letztere!' Der Fürst erhob sich. Graf Hugo warf ihm einen verächtlichen Blick zu. „Ich werde die Kugel wählen, Fürst! Ihre Menschenkenntnis wird Sie diesmal im Stiche lassen!' SartorSky schnippte mit den Fingern. „Wir werden ja sehen!' Die Gräfin v^n TSeyrwütN. 5:;

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 8
Date: 13.06.1900
Physical description: 8
mich je einen Lügner, mehr noch einen Dieb und Halunken?' „Komödie!' gab Hortense achselzuckend zurück. „Nehmen Sie die Verhaftung dieses alten Sünders vor! Mit weiteren Auskünften über seinen Charakter stehe ich zu Diensten' sagte Graf Hugo. In der That kündigte der Lommandant dem alten Verwalter dessen Verhaftung an. Turbin athmete nur schwer und sagte: „DaS Recht wird siegen — und ist es nicht der Fall, dann, Herr Gott, nimm mein verlassenes Mädchen in Deinen Schutz, bis ich wieder komme und Vergeltung übe

.' Auf sein Bitten gestattete ihm der Commandant, dass er einen Be richt an den Majoratsherrn schrieb und auch seiner Tochter Helene einige — 255 — beruhigende Worte zurückließ, da diese schon am frühesten Morgen nach einem Dorfe der Umgegend gieng und noch nicht zurück war. Dann führte man ihn ab. Bald darauf wurde die ganze Gegend durchstreift nach dem Flücht linge, natürlich ohne Erfolg. ES gieng gegen Abend zu, als Graf Hugo allein durch die Gänge des Parkes wanderte. Bon Kindesliebe zu Hortenfe

war bei ihm niemals die Rede gewesen; nun aber, da er ihr den Mord an dem Vater zuschob, verachtete er sie. Das Geheimnis musste jedoch im Schoße der Familie bleiben, und schon aus diesem Grunde konnten die Aussagen Turbins nur als Verleumdungen und Lügen erklärt werden. Um die Ehre des Hauses zu wahren, musste der Verwalter fallen. Bei diesem Entschlüsse angelangt, sah Graf Hugo ein junges Mädchen aus dem Gebüsche treten, welches erst bei seinem Anblicke zusammenfuhr, dann jedoch, einem plötzlichen Impulse

folgend, zu den Füßen des Grafen niederstürzte. „Gnade, Herr Graf, für meinen unglücklichen Vater!' rief das junge Mädchen. Graf Hugo warf einen forschenden Blick über die Kleine, deren Ge stalt jugendlich schwellende Linien zeigte. .... - Ein lüsterner Zug umspielte Hugos Mund. Er fühlte sich ja be reits wieder einsam und von Langeweile gepackt auf Weyringen. Die Kleine, kaum den Kinderschuhen entschlüpft, hatte mandelförmige Augen und vielver sprechende Lippen, wie geschaffen zum Küssen. Eine kleine

Emotion, eine Stunde der Abwechselung! An nichts weiter dachte der Weltmann Graf Hugo. „Wer bist Du, Kleine?' fragte er. „Die Tochter des Verwalters, Herr Graf,' schluchzte das Mädchen. „Die Mutter ist todt schon seit fünfzehn Jahren und ich habe niemand mehr, als meinen Vater. Als ich vor einer -stunde heimkam, erzählten mir die Kutscher das Schreckliche, dass mnn Vater verhaftet wurde, auf Ihre Ver anlassung hin. O, es ist schrecklich! Ich weine mir die Augen aus dem Kopfe!' „DaS wäre schade

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 10
Date: 31.03.1900
Physical description: 10
—2S—» — 126 — am Eiugauge des Gartens. Ich will hören, was Sie mir zu sagen haben.' - Keine Unterschrift. Hugo konnte die angegebene Zeit kaum erwarten. Sein Blut befand sich in wildester Gährung. .Am Gartenthor des fürstlichen Hauses erwartete ihn Marscha. Sie sprach kein Wort, sondern nahm ihn bei der Hand und führte ihn durch die dunklen Gänge nach dem Gewächshause. Dort ließ sie ihn allein. 5,' Es war eine geräumige Halle, welche nur von obenher Licht empfieng. Eine gefärbte Lampe brannte

im Hintergrunde. Graf Hugo ließ sich auf der Nasenbank darunter nieder. Seine Hände, die über die heiße Stirn streiften, zitterten vor Er regung. Das Weib feiner Träume, das Unheil seines Lebens würde kommen, vielleicht aus Angst; aber einerlei, er sollte sie wiedersehen! Ein leiser klingender Ton vom Schloss der Thür her ließ ihn zu sammenfahren; dann blieb es wieder still; nur die Lampe zischte und surrte keife über ihm. „Sie kommt noch nicht, e» ist zu früh', sagte er sich. Der betäubende Blütenduft drang

war alles mit dichten Läden verschlossen. Nur ein dumpfes Röcheln drang aus der Kehle deö Grafen. Er sah im zuckenden, erlöschenden Schein der Lampe das Blut über seine Hände fließen; dann wusste er nichts mehr und schlug wie ein gefällter Baum in die Blumen und Sträucher. Graf Hugo hatte etwas anderes gefunden, als er hoffte. XX. Es war am Morgen nach der Abreise dcS Fürsten Sartorsky, als der Gärtner die Thür des Gewächshauses öffnete, um seinen gewöhnlichen Gang zu uuternehmeu. Nicht lange dauerte es, da stand

er vor der leblosen Gestalt des Grafen Hugo. Schon beim Betreten der Halle war dem Gärtner die schwere Luft aufgefallen, und er hatte mehrere Fenster geöffnet. Der Mann bengte sich mit einem Schreckensrufe über den Leblosen. ES war keine Wunde zu sehen, der elegante Cavalier schien einem Schkag- ansalle erlegen zn sein. Das nächste war, dass die Polizei benachrichtigt wurde, welche auch bald in Gestalt einer GerichtScommission am Platze war. Graf Hngo, den niemand persönlich kannte, da der Fürst das ge- sammte

der Leb lose war. Hugo trug ein Portefeuille bei sich, welches mehrere Visiten karten enthielt, die sämmtlich auf den Namen „Hugo, Graf Weyringen' lauteten. Dies genügte der Polizei. Telegraphisch wurde Gräfin Ellen in Kenntnis gefetzt.

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 22.05.1900
Physical description: 8
, da sich Asta zwischen das Fenster nnd Bett ge stellt hatte. Nun gieng er wohl. Schwer athmend ließ sich Asta wieder am Bette des Gatten nieder. Die Ruhe währte jedoch nur kurze Zeit, dann fuhr die Gräfin wie elektrisiert in die Höhe, und ein Ausdruck des Entsetzens trat in ihre schönen Züge. — 213 — Ehemann war, er wollte dessen Gesicht sehen. Das ließ sich ja schließlich bewerkstelligen. Nachher konnte aufs neue operiert werden. Graf Hugo gab dem Krummen ein Geldgeschenk. „Vater Tibaut hat klug gehandelt

ihm eine so unangenehme Sache eingebrockt, dass wohl sehr leicht möglich wäre, er würde selber die Polizei rufen.' Graf Hugo nagte voll Aerger an den Spitzen feines Bartes. „Gehe!' rief er schließlich. „Was ich auch thue, ich bin alt genuK, um Vorsicht walten zu lassen.' Jako entfernte sich. Graf Hugo nahm nun wieder den Revolver und legte ihn in ein Kästchen zurück. „Es ist beschlossen, ich nehme die Galgenfrist an!' sprach er. „Fürst SartorSky mag dann seinen „Lovell' suchen. Er wird Augen

machen, wenn er dem gegenübersteht, welcher diesen Namen trägt! UeberdieS steht der Russe ja bereits mit einem Fuße im Grabe. Wer weiß, ob er jemals dazu kommt, mich an dies sonderbare Abkommen zu erinnern!' Der Leichtsinn deö Grasen Hugo kam auch hier wieder zum Durch schlag. Nachdem er sich einige Stunden niedergelegt, erhob er sich und ließ alles zu feiner sofortigen Abreise ordnen, ohne anzugeben, wohin eS gieng. Er selbst löste am Bahnhose die Fahrkarten und bestieg mit seinem Diener den Wagen. Das Gepäck kam

mit. Noch kurz vor der Abreise hatte sich Graf Hugo die Briefe durch seine» Diener holen lassen, welche die Gräfin Hortense stets postlagernd senden ninsöte. Hugo hatte sie jedoch gar nicht erbrochen, denn die Fahrt gieng nur einige Stationen weit. Dann verließ der Graf mit seinem Diener den Train und ließ sein Gepäck nach dem Hotel bringen. Bald darauf studierte er den Fahrplan. In der kommenden Nacht wollte er allein nach Monaco zurückkehren und dem Fischerhause einen Br- Tie Krlsin von »Siyilnsni V4

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