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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 12
Date: 10.08.1901
Physical description: 12
entstanden ist, gieng das Geschäft den Sommer über doch recht flolt. Drüben im Grand Hotel kehrte die vornehme internationale Gesellschaft ein, hier im Stieglhof Pflegten nach wie vor die Touristen abzusteigen; auch ein paar köpfereiche deutsche Prosessorensamilien hatten sich Heuer wochenlang bei Herrn Stiegl in Pension gegeben. Mit dem ersten Schnee, der hier oben auf dem Manzaro -Pass schon Anfang September fiel, hat der starke Verkehr aber erheblich nachgelassen. Der junge Herr Martin Stiegl

hat daraufhin sogleich das Personal einge schränkt, den Oberkellner und den Portier entlassen, und damit hat eine ziemlich faule Uebergangszeit eingesetzt, weil am 1. October doch der stiegl hof stets ganz geschlossen wird. Von der Besitzerin des Grand Hotel frei lich verlautet, dass sie deni Beispiel des Herrn Stiegl nicht zu folgen beab sichtige, vielmehr den Winter hier oben auszuhalten gedenke. Die Leni und die Rosel, denen es jetzt schon im September auf dem PafS zu einsam ist, fröstelt

jetzt im Herbst so kurz sind. Es ist recht still in dem gemüthlichen, altehrwürdigen Hotel, das hier schon auf der Pass höhe steht, seitdem die herrliche Fahrstraße vom Etschthal aus der Bozner Gegend in den langen, kühnen Serpentinen über das Manzarogebirge nach Italien hinüberführt. Trotzdem dem Hotel Stieglhof durch das jenseits der Straße auf der obersten Passhöhe gelegene Grand Hotel Pelikan, das die Wittingö, entfernte Verwandte der Stiegls, im vorigen Jahre dahingesetzt haben, eine Concurrenz

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 8
Date: 12.11.1901
Physical description: 8
der elektrischen Kraft droben eingeführt worden war, darüber wussten die Meisten nichts Bestimmtes zu sagen; so viel aber stand fest: der Betrieb im Grand Hotel werde im allergrößten Stile stattfinden. Es wurden auch schwindelnd hohe Summen genannt, die erst neuerdings wieder in daS Unternehmen hineingesteckt worden seien. Martin Stiegl schüttelte anfangs ungläubig den Kopf. Er kannte die Witting'schen Finanzvcrhältnisse und wusste, dass nicht einmal das Gesammtvermögen der Geschwister diese Höhe erreichte

ausgeschlagen — nun wohl, mochte sie zusehen, wie sie allein fertig wurde. Der Briefwechsel mit Margitta schlief ein. Martin bemühte sich, überhaupt nicht mehr nach Hause zu denken. Immer wieder ertappte er sich aber dabei, wie er bei zufälligen Reisebegegnuugen mit Bozner und Meraner Bekannten gleich in seinen ersten Sätzen nach dem Grand Hotel Pelikan fragte. Er b?rte bei solchen Gelegenheiten bestätigt, was ihm schon Margitta «eschf' ...» hatte: nämlich, dass Peer Larsen, der norwegische Ingenieur

, tatsächlich die Leitung der Bauerei niedergelegt habe; er vernahm aber — 163 — bald darauf, dass trotzdem keine größere Unterbrechung in den Bauarbeiten eingetreten sei — denn Fräulein Witting habe sich sofort nach einem Ersatz sür den früheren Bauleiter umgesehen, und es werde gegenwärtig sogar mit Hochdruck gearbeitet, um die großartigen Verbesserungen und Neue rungen schon bei der ofsicielleu Wiedereröffnung des Grand Hotel um die Mitte des Monats Mai in Betrieb setzen zu können. Was alles noch außer

; geschweige denn, dass Erdmnthe für ihre eigene Person allein einem so geriebenen Geschäfts mann, wir ihrem Geldgeber, dem Berchetti, derart creditfähig hätte erscheinen können, dass er sich zu solchen Zuschüssen verstanden hätte. Im Verlause des April, als sich Martin Stiegl schon zur Heimkehr parat machte, fiel ihm aber in einem großen österreichischen Blatt plötzlich einmal eine Notiz ins Auge, die ihn die Situation mit einem Schlage klar übersehen machte; die Notiz befand sich im Handelstheil

des betreffenden Blattes und lautete: „Meran, 5. April ». o. Das bekannte Grand Hotel Pelikan auf dem Manzaropaffe, das bisher von Fräulein E. Witting, der Tochter des vor zwei Jahren verstorbenen Begründers, selbständig geleitet wurde, und das bis zu seiner Wiedereröffnung im Mai des laufenden Jahres mit elektrischem Licht, Fahrstuhl, Telephon und Telegraph, Warmwasserleitnng und allem sonstigen den modernen Bedürfnissen eines erstklassigen Hotels entsprechenden Comfort versehen

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Der Bote für Tirol
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Page 8 of 12
Date: 28.11.1901
Physical description: 12
heraus — mit Herrn Stiegl und dem ehemaligen Oberkellner vom Grand Hotel. Die Gerichtsleute, so erzählte später der Kutscher in der „Schwemme', würden erst am andern Morgen eintreffen. So war es denn auch. Tante Adelina hatte, so oft sie den Versuch wagte, den treulosen

empor. „Wieder vertragen? Nachdem einer dem l-ndereu vorgeworfen hatte ...' „Worte, Worte, verehrteste Signorina! Oh, wenn man in die Jahre ckoinmt, Signorina, urtheilt man milder! Mein Freund Auer hat ein gesehen, dass er dem Signor Giorgio Haitzinger unrecht gethan hat. Nicht war? Haitzinger ist ein Prachtmensch. Eben um zur Sprache zu bringen, welch großartige Errungenschaft wir ihm verdanken, hab' ich diese Sitzung anberaumt. Denken Sie: es ist unserem Freunde Haitzinger gelungen, Herrn Stiegl

zu bewegen, dass er ihm seinen kleinen Gasthof da drüben an der Paföstraße verkauft. Und Herr Haitzinger ist nicht abgeneigt, das Haus an unsere Gesellschaft abzutreten, so dass wir also, dank seiner Rührig keit, die Alleinherrscher hier oben werden können.' Gespannt waren sowohl Berche'.tis Blicke als auch die seines ewig vor sich hin lächelnden Nachbars auf Fräulein Witting gerichtet, die eine geraume Weile lang wie erstarrt verharrte, bis sie endlich tonlos und stockend hervorstieß: „Martin Stiegl

, zu Martin zu gehen, mit vem sie sich kürzlich ja schon so halb und halb ausgesöhnt hatte, uni ihm ihre Dienste amubieten, für den Fall, dass ihr die verhasöten Fremden im Grand Hotel, die 'sich jetzt als die Alleinherrscher auf'pielten, nicht Genugthuung gewähren wollten. Die Nachricht von dem Verkauf des Stieglhofs traf sie da wie ein Donnerschlag. Martin war schon zweimal hier oben gewesen, ohne dass ihn die alte Dame gesehen hatte. Da sein Kommen nun für heute, nach Berchettiö Darstellung

— und er würde auch den Sommer nicht mehr hier oben verbringen! Ja, gieng denn die Welt unter? Und — eine Hauptsorge — von wem würde er denn künftige Weihnacht feine „Extras' bekommen? Nein, nein, das war gewiss nur ein Gerede! Aber die Leute vom Grand Hotel behaupteten in der „Schwemme' steif und fest, dass der Kellner, der bei der Sitzung auf gewartet hatte, es ganz deutlich gehkrt habe: der Stieglhof sei durch Herrn Haitzinger an den Pelikan gekommen I Um eine späte Abendstunde trottete ein Zweispänner die letzte Kehre

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 13.08.1901
Physical description: 8
lässt sich's nicht nehmen; sie holt ihr Strickzeug oder ihre Hal.lei ...' Gaudium der Sommergäste oft angestimmt werden. Ernst und düster ist vielmehr die Weise, und sie macht auch den sonst herzlich wenig kuust- empfänglichen Piccolo ganz melancholich, der, um sich zu erwärmen, fortgesetzt in feine rothen Hände haucht. Da kommt Martin Stiegl plötzlich auf EdiS Standort zu und tastet im Dunkeln über dem Haupt des kleinen Sünders an der Wand herum. Edi will zerknirscht in die Knie sinken

, sein Jncognito lüften und um Gnade für fein frevelhaftes Beginnen flehen — da stürmt der Chef aber schon wieder die Treppe hinauf nach feinem Schlafzimmer. Erleichtert athmet der Piccolo auf. Er ist nicht entdeckt. Herr Stiegl h:,t wahrscheinlich nur an vem Wandregal nach seinem Hut gesucht und ist nuu gegangen, ihn von oben zu holen. Ein blitzartiger Entschlnss: mit zwei, drei Sätzen ist Edi draußen. Aber den im weiße», klaren Mondlicht daliegenden Platz vor dem Hause wagt er uicht zu überschreiten

; und ich bin überzeugt, wenn Edi, der nicht gerade ein Held ist, das Bild sähe, er würde aus Angst vor sich selbst mehrere Nächte hindurch kein Auge zuthu«. „He, Onkel Martin!' ruft da eine frische, helle 'klädchknstimme von den alpinen Anlagen vor dem Grand Hotel durch die Nacht herüber. Der Piccolo bemerkt, dass sein hoher Chef soeben unter die Haus thür getreten ist; die Umrisse des großen breitschultrige» Mannes heben sich jetzt von dem durch die Kugellampe erhellten Flurraum scharf ab. Nur so ist's zu erklären

, dass mau ihn drüben erkannt hat, während Martin Stiegl die Ruserin nirgends zu entdecken vermag. „Margitta, Du?' fragt er etwas unsicher, indem er ans die Straße hinaustritt. Da schleicht sich von der HauSwand her eine zierliche Mädchengestalt an den Hünen heran. Sie hat, einen weiten Bogen beschreibend, rasch den Rücken des Angerufenen zu erreichen getrachtet. Mit einem über müthigen. koboldartigen Geschrei stürzt sie sich nun, vermuthlich nm den Großen zu erschrecken, von rückwärts auf ihn. Außer

Piccolo, dessen mikrofkopifcher Kopf etwas immer EulenartigereS Grand Hotel Pelikan. 2

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 10
Date: 01.10.1901
Physical description: 10
Verhältnis des Fräulein Witting zu ihrem Cousin im Schwange waren. Die einen nämlich sagten, Martin Stiegl habe bis jetzt nur deshalb noch nicht geheiratet, weil er immer noch hoffe, die Besitzerin des Grand Hotel, in die er sterblich verliebt sei, werde seine fortgesetzten Werbungen endlich doch noch einmal erhören; die anderen dagegen behaupteten, die beiden Verwandten lebten da droben auf dem Passe wie Satz und Hund, und kein größeres Vergnügen gebe es für sie beide, al» das, dem andern geschäftlich

in möglichst glänzender Form an den Tag zu legen. Er machte also mit der rechten Hand, als ob er eine Serviette darin hielte, eine kühn-wedelnde Bewegung, stellte den rechten Fuß graziös vor den linken und sagte devot: „Sehr wohl, mein Herr!' Sowohl Mutter Freisner als auch Schwester Mizzi konnten nicht umhin, im Stillen bewundernd festzustellen, dass Edi in seinem gesellschaft lichen Benehmen entschieden Fortschritte gemacht habe. Die Art und Weise, in der er nun dem Herrn Oberkellner von, Grand Hotel

Berichts einen eigenthümlich lauernden Zug angenommen. Besonders EdiS Ausführungen über die letzte Aussprache, die zwischen dem Stiegl und seiner Base stattgefunden hatte, schien dem Herrn Oberkellner äußerst wertvoll. Edi musste ja eingestehen, dass er von seinem Stammplatz unter dem Treppenpodest ans, wo er so manche liebe Stunde verträumt, nicht die ganze Unterredung hatte vernehmen können — und viele Dinge waren ihm überhaupt böhmische Dörser geblieben —, aber das, was der blonde Herr George wissen

wollte, konnte er doch so ziemlich genau beantworten. „JessaS!' entfuhr eS dem Oberkellner plötzlich, während er sich — ganz im Gegensatz zu seinen bisherigen LordS-Alluren — lebhaft aufö Knie patschte, „dös iS doch a capitaleö Weib, die Wittiugsche! Wie die den dicken Vetter da über'n Löffel balbiert Hai — zum Schreieu iS dös!' Der Piccolo, für den Herr Martin Stiegl bisher stets ein Mittelding zwischen Halbgott und Strafgericht gewesen war, wagte nicht in das despektierliche Grinsen einzustimmen

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 6
Date: 03.08.1874
Physical description: 6
im Auer Nauth von 24 Latten, die Latte per 7 fl VIII. Nro. 19L1 auS einem Stück Weidegrund im Karnau von 19 Latten, die Latte per ü fl. IX- Nro. 19V4 '/z Kuhfuhr, lit. n, ein Grund von 23 Latten, lit. b, beim KälbermooS von 12 Latten, die Latte per 5 st. 50 kr. X. Nro. 1SK5 >/z Kuhfuhr lit. a, auf Stieg! von 10 Latte», litt, d, alldort am Lehner von 15 Latten, lit. o, auf Stiegl mit 3 Latten, die Latte per 4 fl XI ,Nro. 19KV '/j Kuhfuhr lit. », auf den Schausten von 12 Latten, lit. I), beim Lehner

von 13 Latten, die Latte per 4 fl. 50 kr. XII. Nro. 1977 '/^ Kuhfuhr lit. auf den Schauflen von 12 Latten, lt'. b, beim Lehner von 13 Latten, die Latte per 4 fl. 50 kr. XIII. Nro. 1374 '/z und Kuhfuhr lit. », ein Stück im Grunde von 45 Latten, lit. d, ein Stück zu Spillen von 10 Latten, die Latte per K ff. XIV. Nro. 1978 '/z Kuhfuhr lit. a, auf Stiegl von 10 Latten, lit. b, alldort am Lehner von 15 Latten, lit. o, auf Stiegl mit 9 Latte», die Latte per 4 fl. XV. Nro. 1979 ein Stück in der Darnau

von 19 Latten, die Latte per V fl. XVI. Nro. 1947 lit. a, im Winkelrain v. 70 Latten, lit. d, mehr alldort von 10 Latten, die Latte per 3 fl. XVII. Nro. 1850 ^ Kuhfuhr lit. n, im Grießfeld v. 13 Latte», lit. d, in den Kendlc» vo» 40 Latte», die Latte per 2 fl. XVIII. Nro. 1981 im Borgmahd in der Alpe PolleS geschätzt auf 3 fl. XIX. Nro. 2033 /2 KälbermooS 0 Latlcn die Latte per 2 fl. XX. Nro. K459 ein Stück auf Stiegl aus dem neu fatirten von 14 Latten die Latte per 3 fl. XXI. Nro. 0400 ein Stück alldort

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Der Bote für Tirol
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Page 7 of 12
Date: 21.11.1901
Physical description: 12
nur einmal für eine Saison, zum Packt überlassen wolle. Herr Martin Stiegl war nun so verdutzt, dass er gar keine Er widerung fand. — 177 — auf den Gerüsten durcheinander, der die beiden rechtwinklig ins Plateau hineinragenden Fronten des Neubaues umschlossen. Er traute seinen Augen nicht. Hatte man nicht das MaschinenhanS dort hinsetzen wollen? Aber das war doch — ein ganzes Hotel? Deutlich war schon der Stil der beiden Flanken zn erkennen. Das Gebäude war in d^r Art norwegischer Landhäuser ausgeführt

aber gerade jetzt wieder das Grand Hotel. Es hatte nämlich in den letzten Tagen einen großen Scandal zwischen dcn Aktionären gegeben. Bei der Einlieseruug der Pferde sür die Mail- eoacheS war es zwischen Haitzinger und dem Director Auer zu großen ge schäftlichen Differenzen gekommen. Halb Meran war in den Streit mit hineingezogen worden, weil Haitzinger — man sagte, um den ihm zn mächtig gewordenen Director zu stürzen — eine Unmenge Zeugen anrief, im hitzigen Bestreben, die Unlanterkeit des geschäftlichen

hätte ihn die drüben herrschende Zwietracht befriedigen können, aber er fühlte sich jetzt überhaupt nicht mehr als Concurreut, und so zeigte er auch ganz deutlich, wie gering sein Interesse für die inneren Verhältnisse des Grand Hotel waren. Aber e.n Jammer war eS doch zu vernehmen, wie wenig Erdmuthe Witting droben eigentlich zu sagen hatte. Ueber st- beschwerte sich der Blonde auch nicht weiter — weil sie sich ja um rein nichts mehr be kümmerte — wohl aber über die Undankbarkeit

dieser „Leuteschinder wie B-rchetti' und nnn gar wie der „krummbeinige, habichtSnasige, vermorch-lte Herr Auer mit seinem Backpfeifengesicht und seinen Plattfüß''. — Nein das sei wahrlich keine Freude, mit einer solchen „Bagagen' arbeiten zu müssen. Haitzinger war in seinem Zorn zu allem bereit. „In die Eoncurrenz' wolle ersetzt eintreten, so ließ er sich zum «chlusse vernehmen — und ob Stiegl ihn droben in seinem HanS anstellen oder ob er ihm den ästieglhos probeweise, vielleicht zunächst

und Norden hin. über die PasSstraße hinweg, hatte schon der majestätisch die Höhe beherrschende Monumentalbau des Grand Hotel den Blick vom Stieglhof begrenzt. Jetzt lag das armselige kleine HauS hier oben auf dem Passe eingeschachtelt da wie ein Schilderhaus in einem FestungShof. Als ob er durch möglichste Eile hieran noch etwas zu ändern vermöchte, so lief er nm sein Gehöst herum, Ausschau haltend nach Sepp, dem Wächter. Hausthür und Hofthor waren geschlossen, die Fensterläden verrammt

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 12
Date: 10.08.1901
Physical description: 12
zieht sich die Milchstraße quer über den Horizont. Am Grand Hotel Pelikan vorbei trifft der Blick auf die vom Mond beglänzte Rosengartengruppe, deren frisch beschneite Zacken und Grate ob ihrer bizarren Formen sich schier gespenstisch vom tiefblauen Hintergrund abheben. Martin Stiegl gilt für einen Naturschwärmer; er ist ein leidenschaft licher Bergstelger, und um eine schöne Aussicht zu genießen, schlägt er sich, wenn es das Geschäft erlaubt, gar oft einmal eine Nacht um die Ohren

Stiegl aus dem Weinstübchen in den Hausflur her aus und verfügte sich ins Bureau, um die TageSrechnung abzuschließen. Der Piccolo hatte nur gerade noch Zeit, dies Versteck zu erreichen. Den Athem anhaltend, beobachtet Edi seinen Herrn durch den Thürspalt. Jetzt verlässt der Hausherr das kleine Bureau und tritt ins Thor, das er allabendlich selbst abschließt. ES ist eine wunderbare Herbstnacht. Am wolkenlosen klaren Himmel flimmern die Sterne wie ein Brillantfeuer werk; als brciter duftiger Schleier

. Aber augenblicklich — das vermag der vor Angst und vor Frost zitternde Piccolo in seinem Versteck wohl wahrzunehmen — gilt seine Aufmerksamkeit nicht dem gigantischen Alpenbild, sondern einem erleuchteten Fenster der ersten Etage vom Grand Hotel. Musik und Gesang klingen von dort herüber. ^ ist knnes der lustigen Alpenlieder, die im Stieglhos von den Führern und Trögern in der Gaststube, der sogenannten Schwemme, des AbeudS zum Krcrnd Kotet WeLikcrn. Roman von Paul Oskar Höcker. Nachdruck verboten

. I. „Oh, ich wette, Sie kennen ihn. Tausendmal schon haben Sie ihn. gesehen — im Wiener Eafo, in der Tonristenherberge, im Grafld Hotel. Und immer sah er sich zum Verwechseln ähnlich. Ich meine den Piccolo,/ den possierlichen Piccolo mit der unverhältnismäßig kleinen Kindernase, die er sich letzte Weihnachten erfroren hat, und den gutmüthigen, wasserblauen Augen, die so ängstlich die Handbewegnngen aller in seinen Dunstkreis gelangenden Zeitgenossen verfolgen I Sie sind weder sein hoher Chef

und sich die Backe halten. Er hat in seinun jungen Grand Hotel Pelikan. ^

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Der Bote für Tirol
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Page 7 of 12
Date: 28.11.1901
Physical description: 12
ficki darüber, dass er seinem Herrn nicht von dem schönen Essen, das es doch drüben im Hotel gab, etwas herüberholen durste. Während der Herumlauserei in allen Räumen deö Stieglhoss dachte Martin überhaupt nicht an leibliche Genüsse; und als er dann endlich spät abends sich selbst von Eonseroen eine kleine Mahlzeit zu bereitete, quoll ihm jeder Bissen im Munde. Die Reue hatte ihn wahr scheinlich ergriffen — verzweiflungsvolle Reue darüber, dass er die Schiffe hinter sich verbrannt hatte. Den ganzen

nächsten Tag lauerte Fräulein Bräuer auf eine Gelegen heit, Martin zu sprechen. Heute war die Hauöthüre drüben Äicht mehr geschlossen; Thüren und Fenster standen vielmehr weit offen, und man ver nahm Stimmengewirr, Poltern, Rücken von Möbeln — der Reihe nach aus allen Räumen, in denen die Uebergabe stattfand. Aber da schien Stiegl wieder so beschäftigt, dass für Tante Adelina kein Herankommen war. Packer befanden sich mit drüben» die die von Martin sür leinen Prioat- besitz reservierten Stücke sofort

wegräumten. Er konnte bei dem Termin vor Bewegung ein paarmal nicht weiter sprechen, als er so Stück für Stück daraufhin ansehen musste, ob es lohne, es zum Andenken an die Eltern nach der Stadt oder seinem sonstigen neuen Wohnsitz hinunter zu schaffen. Er war wirklich recht bescheiden gewesen, der wackere Stiegl, denn nur an den unscheinbarsten, wertloseste« Möbelstücken schien sein Herz zu hängen. Der neue Besitzer musste eigentlich herzensfroh darüber sein, dass er das alte Gerümpel auf so bequeme

Erdmuthe lässig ein, „dieser Farce bedarf eS nicht. Ich verwahre mich ganz einfach dagegen, in meinem eigenen Hause einen Mann dulden und befehligen lassen zu müssen, der . . „Signora, Sie vergessen, dass das Grand Hotel der Actiengesellschaft Pelikan gehört, nicht Ihnen. Auer musö hier oben bleiben; er ist der einzige, der kaufmännisch geschult ist. Aber wenn Sie Ihren Posten au einen anderen abtreten wollen, so wird keiner von uns Sie daran hindern.' vraad Hotel PlM-n. 4g

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Der Bote für Tirol
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Page 7 of 8
Date: 18.08.1910
Physical description: 8
in Bozen eingetrosfen. Beim Rayonsposten vor dem Hotel Stiegl passierten in der Zeit von vier Uhr nachmittags bis ein Uhr nachts 42 Personenwägen, 3 Gepäcks- wägen mit 213 Hotelgästen aus Karersee. Am Bahnhofe meldeten sich 8V Fremde, die aus Karersee ankamen. Nach Mitternacht wurden die Rayonsposten eingezogen nnd die patrouil lierende Wachmannschaft beauftragt, an den Einbruchstellcn allfällig noch ankommenden Ho telgästen mit deu Qnartieransweisen znr Seite zn stehen. Der Verein für Alpcnhotels

Rückblick zum Hotel geuießen wollten, iahen vom Dache stärkeren Rauch aussteigen, lehrten zurück und verständigten den Direktor, ^esex lief sofort uuter Dach, konnte zum Fener- herde jedoch nicht zukommen, requirierte Leute mußte mit diesen erst eine Riegelmauer durchschlagen, um zu deu Flammen zu gelangen, u>id in dem Moment, als die Mauer durch löchert war, schlugen gewaltige Feuerzuugsn, direkte Stichflammen, hervor. Der Direktor, velcher durch das heftige Feuer vielleicht eine größere Gefahr sah

Potzelberger-Meran im rück wärtigen Anban blieb intakt. Von den Hotel gästen hatten viele bis' auf einige Kleinigkeiten alle ihre Effekten gerettet gefunden. Vom In ventar steht ein Großteil unbeschädigt auf den Wiesen. Ein Redaktenr der „Neuen Freien Presse', welcher einige Tage oben geweilt und frühmor gens auch einen Spaziergang gemacht hatte, sah das Feuer von weitem, eilte heim, doch! seine Wohuuug im vierten Stock existierte nicht mehr. Dieser hatte bis auf den Anzug, den er an hatte, alles verloren

seiner Fran zn bringen. Vor dem Hotel spielten sich' tieferschütternde Szenen ab. Nahezn hundert den Hotelgästen gehörige Kinder fingen beim Anblick des Feners zn weinen an, die Frauen waren wegen ihrer Habe in Verzweiflung und manche von ihnen, die in das brennende Gebäude noch mals eindringen wollten, um von ihren Sachen etwas zu rette», mußte» vo» ihre» Gatten oder andere» Personen mit Gewalt zurückge halten werden. Zahlreiche Fraueu sielen vor Schrecken in Ohnmacht und konnten nur schwer beruhigt

werden. Glücklichenveise befan den sich unter den Gästen mehrere Arzte, die sich der Damen annahmen. Gegen 70V Personen sind durch dieses Brand unglück obdachlos geworden; sie kampierten auf der großen Wiese vor dem Hotel! und in den nahen Wälder». In voller Verzweiflung sind die Hotelbediensteten, die »m ihr ganzes Hab und Gilt gekommen und brotlos geworden sind. Die von den oberen Stockwerken herabgewor fenen Reisekosfer, Körbe, Hutschachteln, Klei- derstücke u. a. lageu wüst durcheinander und in diesem Chaos

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 8
Date: 13.08.1901
Physical description: 8
erschrocken; denn Martin Stiegl, der diese Art Scherze der kleinen Margitta kennt, lacht gutmüthig. „Du Krabbe bist noch nicht im Bett?' zankt er dann, während er die beiden schmalen Händchen des ohne Hut erschienenen, aber mit einem kostbaren Pelzcap ausgerüsteten BackfischS in die seinen nimmt und dem munteren Mädchen in die dunklen, glänzenden Augen schaut. „Weißt Du nicht, dass zu so nachtschlafender Zeit Zwergkönig Laurin beim Rosengarten feinen Zauberspuk treibt?' Der Piccolo hat, seitdem

mit Dir über morgen reden. Was meinst Du zum Wetter? Wie wär's mit einer kleinen Kraxeltour auf den großen Pelikan?' Martin Stiege! hat die Hände in die Taschen seines Jacketts gesteckt und blickt unmuthig nach dem erleuchteten Fenster des Grand Hotel hinüber. „Würde — hm, würde Erdmuthe mitgehen?' Die Kleine überhört das leise Zittern in ver Stimme des großen starken Mannes. „Ach, Onkelchen, denk' doch nicht immer nur an die! Ich sänd'S viel netter, wenn wir nach wie vor allein blieben. Gegen Erdmnthe kommen

Stiegl, indem er sich des ihn umschmeichelnden Backfisches erwehrt. „Einmal hab' ich gerade jetzt vor dem Schluss alle Hände voll zu thun, und dann, na, Du weißt ja, Deine Schwester sieht's nun 'mal nicht gern, dass Du so strapaciöse Touren machst.' „Ach so,' spöttelte die Kleine, um ihn zu reizen, „und was Erdmuthe sagt oder auch nur andeutet, ist für Dich Befehl!' „Besehl — für mich?' Dir Große geräth nun wirklich in Harnisch. 7 _ „Das wäre ja noch schöner. Ich denke, ich Hab'S oft genug gezeigt

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Der Bote für Tirol
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Page 7 of 12
Date: 23.11.1901
Physical description: 12
. Signvr Giacomo Berchetti war miserabler Laune. Die Telephon - leitung, die zwischen dem Grand Hotel Pelikan nnd Bozen sowie Meran seit vierzehn Tagen bestand, erhielt eine recht wenig feierliche Einweihung, denn Berchetti zankte sich fortwährend mit feinem „stillen' Theilhaber Auer, der droben auf dem Passe alles weniger als still war. Wer ein Conver- sativns-Lexikon der Schimpskunst herauszugeben beabsichtigt hätte, der hätte ans dieser elektrischen Schalleitnng ganz gewiss die herrlichsten

sich selbst fremd droben. Leute wie Haitzinger gehörten jetzt da hinauf — ganz „moderne Menschen''. Haitzinger blieb, nachdem er einmal Boden gewonnen hatte, bei seinem ersten Erfolg nicht stehen. Eines Abends fand er sich wieder beim Stiegl- hosbesitzer ein und stellte ihm in seiner halb schnoddrigen, halb treuherzigen Art vor: „SchauenS a mal, lieber Herr L-tiegl — pachten iS eigentlich nix Ganzes und nix Halbes. Man is nil Herr und B'sitzer — aber man hat die Verantwortung und 's Risico — und keinen Gewinn

, der der Arbeit entspricht. Jetzt, da iS mir schon was besseres eing'sallen, Herr Stiegl: verkaufenS mir die alte Buden da droben!' Martin war zuerst ganz sprachlos über diese Unverschämtheit. Dann brach er in ein zorniges Lachen ans und wollte Herrn Haitzinger knrzweg abweisen. Der blonde Oberkellner fand die «?ache aber durchaus nicht >o spasS- hast und machte ihm ganz ernsthafte Angebote. „Sind Sie — des Teufels?' brauste Martin endlich auf. „Ein vra-id Hol,! P-Ul^n. Iv

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 10
Date: 15.10.1901
Physical description: 10
. Ich weiß droben B'scheid. Und wann Sie nit zu mir halten wollen — nacher halt' ich halt' zum Herrn von Stiegl.' »Dh, zu diesem Grobian, diesem Bauern!' sagte der Großwein händler verächtlich. „Signor Giorgio — ein Mann von Geist wie Sie! Nein, bei meiner Ehre, das sind Sie sich selbst schuldig, dass Sie sich nicht an so einen wegwerfen! pvr L-rodro!' Der Oberkellner zündete sich ungeniert eine Cigarette an. „Ich hab' mich noch nach keiner Seite hin gebunden. Und ich bind' mich auch für die Zukunft nit

. Aber meinen Ehrgeiz hab' ich so gut wie ein anderer; und man will doch nie ewig bloß der Oberkellner da droben bleiben.' „Signor Giorgio.' sagte Berchetti mit raschem EntschlnsS, indem er ihm jovial aus die Schulter klopfte, „ich sehe, Sie sind ein moderner Mensch. Sie werden sich nicht mit diesem Stiegl einlassen. Ich wette: wir schließen Freundschaft miteinander. Es ist unser beider Vortheil und — und es wird mir auch Herzensbedürfnis sein. Denn ich bin nun einmal em Mensch von weichem Gemüthe, Signor Giorgio

war, um ihre Unterschrift zu geben, dies bemerkte, lachte sie hell auf. Sie war anscheinend bester Laune. „Ah, er hat Ihnen gut eingeheizt — da in den Weinkellern, Haitzinger, wie?' Berchetti zwinkerte dem künftigen Direktor des Grand Hotel Pelikan verschmitzt zu. „Er ist nicht umzubringen, dieser Signor Giorgio!' sagte er an HaitzingerS Stelle, indem er wie bedauernd den Kopf schüttelte. Als das Eab die beiden eine Weile später wieder entsührte — es gieng schon auf vier Uhr und der letzte Rest der Fahrt musste schon

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 10
Date: 30.03.1899
Physical description: 10
', welches Herr Trasoyer in Zwölfnialgreien aufführen lässt, ist so weit fertiggestellt, dass schon in nächster Zeit im die Ausschmückung der Jnnenräume geschritter wer den wird. DaS alte Hotelstiegl' war bekanntlich zur Osterzeit ein beliebtes Rendezvous der Münchner Gäste. Landwirtschaftliches. Gewerbe. Handel, und Verkehr« <1in Monate Februar 1899 betrugen auf den österreichischen StaatSbahnen die Transporteinnahmen im Personenverkehr? 1,582.666 fl. und im Güterver kehre 6.0V8627 fl., daher im ganzen

Generalversammlung ab, in welcher Herr Bincenz Senoner wieder zum Vorstand gewählt wurde. In der Generalversammlung des Bozner RadfahrvercinS wurde Herr Dr. ttinfele zum Vorstand gewählt. — Der Gcmciudcratt, der Stadt Bozen bewilligte dem Curverein Bozen GrieS eine Subvention von 1000 fl. unter der Bedingung, dass für die ungesäumte Einführung der elektrischen Vc- leuchtuug an der Sicz»innd-«lroncrstraße^von der Tal ferbrücke bis in die Nähe der „alten säge' Sorge getragen wird- —Das neue Hotel „stiegt

st ein er; von der Wahlgruppe „Nordtirol' die Herren: Fabrikant Wilhelm Dannhanser in Innsbruck und der k. k. Postmeister und Hotel besitzer Josef Müller in Landeck; von der Wahlgruppe „Etsch- und Eisakthal' Herr Con- servenfabrikant Alois Tschnrtsch entHaler in Bozen, sowie endlich vom Pusterthal der Hotel besitzer Jos. A. Rohracher in Toblach. Die Landeshauptstadt entsendete als Vertreter in den Centralausschuss den Gemeinderath Herrn Dr. Alfons Margreiter, die städtische Verkehrs- Section in Innsbruck Herrn Dr. Otto

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 10
Date: 05.10.1901
Physical description: 10
, eine Anleihe bei ihren Ge schwistern machen. Sie begab sich zu diesem Zweck öfter nach Meran zum Vormund der beiden hinunter — dem alten Freund des Vaters, Signor Giacomo Barchetti. Der hatte seinerzeit auch dem alten Witting, als dieser sich mit Stiegl erzürnte und den Concurreuzgasthof auf dem Passe gründete, größere Baugelder vorgestreckt, die als erste und zweite Hypothek das Grund stück des Grand Hotel belasteten. Erdmuthe einigte sich nuu mit dem alten Italiener dahin, dass er ihr eine größere Summe

zustande. Den Gästen, die das Grand Hotel frequentierten, schien der blonde Oberkellner als die Seele des Geschäfts. Er hatte auch wirklich eine ganz ausgezeichnete Art, sich in Scene zu fetzen. George besaß schlagfertigen Witz, den er immer aus Kosten der Abwesenden, um den Anwesenden zu schmeicheln, anzubringen musste; er sprach ganz elegant mehrere Sprachen, abenteuernd hatte er sich durch halb Europa durchgeschlagen, überall die Augen aufgemacht und viel gesehen — wie konnte es also ausbleiben

, dass er mit der Zeit die erste Violine im Grand Hotel spielte? Vom Piccolo angefangen, der ihn wie ein überirdisches Wesen ver ehrte — ich glaube, Edi, der ein gläubiger Christ war, schloss den blonden Oberkellner sogar in sein Gebet mit ein — bis hinauf zu Tante Adelina, hatte er sich allen unentbehrlich zu machen gemusst. Er war ein meister licher 'Schauspieler. Wer ihn sah, wie er mit einer wahren Lordsmiene die höchsten Trinkgelder einstrich, hätte es nicht für möglich gehalten, dass

dies derselbe gutmüthige Plauderer sei, der da des AbendS nach des Tages Last und Hitze sich in der „Schwemme' einfand, beim Abendbrot» im Gcsinde- zinimer den „Damen', der Leni und dem zweiten Stubenmädchen, die Hon neurs machte. Die herablassende Gönnerart gegen diese seine Günstlinge kam ihm übrigens sehr znslatten; denn es passierte rings um ihn im ganzen Hotel nichts, in das er nicht eingeweiht worden wäre. Tagsüber — und nament lich in Gegenwart von dem ,,guä' Fräulein', dem „Fräulein Tante' und dem „Herrn

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 14
Date: 07.03.1903
Physical description: 14
maschinellen Betrieb, von Herrn Baron Lichtenthurn anf den bedeutenden Auf schwung des Unternehmens gegen früher auf merksam gemacht. — Am Gemeindehause in Zwölf- malgreicn erlvärtete die Vorstehnng mit. Hrn. Dr. v. Hcpverger den Statthalter. Nach einer kurze« Besichtigung des Gemeindehauses sowie der schmalen Weg stelle beim Hotel Stiegl erfolgte der Besuch der Konservenfabrik vorm. Ringlers Söhne, woselbst der Präsident und Vizepräsi dent des Verwaltuugsrätes, die .Herren Tschug- gucl und Dr. Viktor

Perathoner die Gäste be grüßten. Unter TührUng des Herrn Direktors Dieffeubach besichtigte der Herr Statthalter ein gehend die .ganze Fabrik uud sprach sich be sonders lobend über die gute Einrichtung und Mc. .Großartigkeit des Etablissements aus. — Hb'enHs' gckb 'Ge. Exzellenz der Herr Statthalter ..— im Hotel Äristol ein Diner zu 22 Gedecken. Nach, dem zweiten.Gange erhob sich der Herr Statthalter v. Schwartzeuau zu folgeuder An sprache: „Seit Jahren ist 'mir die Stadt Bozen bekannt und vertraut

von Zallinger ge leitete den Herrn Statthalter, der im Verlaufe seiner Rundsahrt dnrch den Kurort, anch die Erzherzog Heinrich-Promenade, das Sanatorium uud das Hotel „Austria' besichtigte, iu das Kurhaus, woselbst die Vorstellung der Grieser Kurvorstehnng erfolgte. Freiherr v. Schwartzen- au zog bei dieser Gelegenheit detaillierte In formationen über den Aufschwung des Kurortes und über die Frequenz desselben ein. 5*, Alls Mcrnn schreibt man IMS nnter dem . M.: Die morgige Fremdenliste verzeichnet 59l

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 09.03.1906
Physical description: 8
Bau der Böis^rstraße, de, Straße nach Welschnofeu und verlangt der» » Verstaatlichung, die unbedingt erreicht werden müsse. — Herr Dr. Köster verwies auf die vielen und großen Erfolge des Laudesverbmid s in Bezug auf das Verkehrs wesen. — Uber Anträge des Herrn Dr. v. Walther teilte Herr Aezirksolieringeiiienr Brabetz mit, daß das Korrektion -Projekt der Straße vom Stiegl-Hotel bis Kardaun bereits die Genehmigung des Mini- st.riiiins gefuuden habe, welches, in 4 Teilstreckeft getrennt, 80.000

Gesuche müssen bis spätestens 22. April 1906 bei der gefertigten Direktion ein langen. Innsbruck, am 6. März 1906. ^ic Direktion der k. t. Prüfungskommission für allgemeine Volks- und Bürgerschulen. Nichtamtlicher Teil. Aus und Bozen, 7. März. (Erste Jahresver sammlung der Fre m den verkehrs-Jn le re s s e n t e n.) über Einberufung seitens der Bezirks- hauptmannschaft Bozen fand am 5. d. M. im Hotel „Gasser' in Zwölfmalgreien die erste Jahresver sammlung der Fremdenverkehrs-Jnteressenten

die Gesell schaften mit beschränkter Haftung, ermöglicht werde. In den nächsten Wochen werde er neuerdings eine Versammlung von Interessenten einberufen und hoffe, daß es nun möglich sein werde, dieses Hotel projekt, das in Canazei von Bozen ans eine günstige Etappe anf der herrlichen Dolomiten straße sein nnd bald einen Weltruf Hab ü werde, auszuführen. Er empfiehlt in Angelegenheit neuer Straßenbauten besonders die notwendig.» Verbesse rung der Tierserstraße uud aibt beachtenswerte De taillierungen znm

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