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Der Bote für Tirol
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Page 7 of 10
Date: 25.05.1899
Physical description: 10
reichischen Standpunktes seitens aller Parteien, die Preisgebnng deS Verlangens nach einfacher Aushebung der Sprachenverordnungen und erkennt dem Programme die Eignung zu, als Grundlage von Verhandlungen zu dienen. — Auch die „Reichsw.' begrüßt das Werk als den Schritt aus der unfruchtbaren Negation zu positiven Vorschlägen, als das Bekenntnis des Zweifels an der Unfehlbarkeit der Obstruktionspolitik und als die Preisgebung deö unsinnigen StandpnnkleS, dass über die Forderungen der deutschen Opposition

nicht gesprochen werden dürfe, so lange sich nicht die StaatSantorität vor einem GesSler-Hnte gebeugt habe. Allerdings luge aus den« Programme an allen Ecken und Enden der mühsam eingezwängte Radikalismus hervor, und die politische Logik müsse sich manche Ver gewaltigung gefallen lassen. >wo stehe die Phrase von der „planmäßigen Zurückdrängnng' des deutschen Elements in Oesterreich in schroffem Widerspruche mit der Thatsache, dass das Programm selbst vielfach für die einfache Beibehaltung des Bestehenden

plaidiere. Wo aber so viel des Bestehenden erhalten werden solle, da müsse dieses Bestehende denn doch erträglich sein. Lebhaft protestiert das Blatt dagegen, dass die Förderung der deutschen Armeesprache zum Gegenstände eines nationalpolitischen Programmes und sonach zum Streitobjekte der politischen Parteien gemacht werde. Im großen und ganzen stehe das Programm in» Wi» derspruche zu den gegebenen Machtverhältnissen; es stünde weit eher einer überwältigenden deutschen Ma jorität an als einer Minorität

die Deutschen ein agressioes Pro gramm ausstellen. WaS verloren ist, bleibe verloren, aber eS solle nichts weiter verloren werden. Die Erklärung, dass kein Programm sür die Regierung deS Staates ausgestellt werden soll, sei gleichbedeutend mit dem Verzichte auf die StaatSlenkung. Nicht einmal die volle Revindication der den Deutschen durch die Sprachenveroidnnngen genommenen Rechte werde verlangt. Wenn auch, wie selbstverständlich, die voll ständige Beseitigung der Verordnungen ein Hanptbe^ gehren bilde

, so sei doch andererseits unter der Vor- anssetzung praktischer Respektierung des deutschen Sprachgebietes in Böhmen dem czechischen Gebiete die volle Gegenseitigkeit, die czechische Amtssprache im äußeren Verkehre wie im inneren Dienste, eingeräumt. Die Gleichberechtigung sei voll gewahrt, und ihre we sentliche Errungenschaft bliebe den Ezcchen erhalten, wenn sie sich nach Beseitigung der Sprachenverord nungen zu einer gesetzlichen Regelung des Sprachen- gebrauch'S in Böhmen nach Maßgabe

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 27.10.1849
Physical description: 6
. Provinzen und auf den ionischen Inseln. Die drei übergetretenen Generale >u Pascha« ernannt. Die „Neue Münchner Zeitung' bringt in ihrer neue sten Nummer unter der Ueberschrift: „Grundlinie»! einer deutschen BmideSstaats- Verfaffnng, entworfen auf Grundlage des preußischen Entwurfes einer deutschen Reichsvcrfas- sung die Skizze eines Verfassungscutwurfcs für Deutschland, die sie mit folgendem Vorworte einbegleitet: „Es gilt bei Vielen als ein unbestreitbarer Satz, daß uns Deutschen bezüglich

der Neugestaltung unserer Ge- sammtverfassung keine andere Wahl bliebe, als Annahme des Berliner Entwurfes einer deutschen Reichsverfassuug — oder Rückkehr zum alten Bundestage! — Als ein Beitrag zur Ausführung des Beweises, daß diese Be hauptung gänzlich unbegründet, und innerhalb der wei ten Kluft, die zwischen dem Staatenbunde von ISIS Und den Frankfurter» und Berlincr-RcichSverfassnngs- Entwürfen gähnt, —- die Möglichkeit so mancher andern Vcrfassungsform für Deutschland gegeben ist — wurden

die hier folgenden Grundlinien einer deutschen Buudes- staats-Versassung ausgearbeitet.' »Die Mängel nnd Gebrechen, welche die praktische Unausführbarkeit der in Frankfurt und Berlin aufge- stellten Entwürfe einer deutschen Reichsverfassuug be gründen — sind allbekannt; der eigentliche Grund der selben liegt in dem fehlerhaften Prinzipe, von welchem ihre Verfasser ausgingen, indem sie aus einem System verbündeter Staaten ein Reich — d. h. einen wahren Einheitsstaat bilden wollten, was folgerecht zu dem trau

rigen Resultate führte, daß der eiue der beiden mäch tigsten Staaten des bisherigen BundeSvereins — anS dem projektirten Reichsvrrbande ausgeschlossen werden mußte, was statt der Vereinigung der deutschen Macht deren Zersplitterung — statt des gleichmäßigen RechtS- zustandeö aller deutschen Staaten nnd aller deutschen Volkestäniine die schreiendste Rechtsmiglcichheit derselben begründen würde.' »Ob diese unheilbaren Gebrechen jener Entwürfe durch die l'icr veröffentlichten Grundlinien

einer Verfassung des deutschen BundeSstaateS beseitigt, ob nach denselben einerseits i!e wahre innere Einbeit der deutschen Nation begründet, andererseits die Selbstständigkcit und RechtS- gleichbeit der verbündeten Staaten genugsam crbalren nnd gesichert sind, so daß diese Verfassung alle Mitglie der des biol'erigen deutschcn BuildcS in gleicher Weise vereinigen könnte hicrnber möge die öffentliche Mei nung entscheiden.' AIS eine Prob- in welchem Sinne man Seitens der bairischen Regierung, als deren Organ

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 12
Date: 16.03.1849
Physical description: 12
, um so zentralisirter die Staatsge walt ist. Je mehr die Staatsgewalt auseinander gestreut ist, je mehr sie auf Bezirken ruht, um so weniger verfüg bare Kraft hat der Staat im Verhältniß zu seiner Aus» dehnung. Im unilarischen Oesterreich können die nicht deutschen Provinzen den deutschen die Wage yaltcn. Sobald aber Oesterreich Föderativstaat würde, fiele der ganze Schwer punkt feiner Macht auf die deutschen Provinzen. Die deut schen Provinzen machten einen großen Körper aus, wäh rend die übrigen Provinzen

, jede auf sich beschränkt, da stünden, ungerechnet, daß sie an und für sich an Kraft- cntwicklunz Deutsch-Oesterreich nachstehen. Der Zusammenhang der deutschen Provinzen mit der übrigen Monarchie käme im Föderativstaate einer Perso nalunion nahe. Die Bestrebungen der deutschen Provin zen, in den deutschen BundeSstaat einzutreten, könnten ZeilenS der nicht deutschen Provinzen keinem Hindernisse begegnen. Der Anwendung der LZ. 2, Z und 4 des deutschen V-rfassungSentwurfeS auf Deutsch - Oesterreich stünde nichts im Wege

Mehrzahl seiner Bürger höher stehen, als der Wille der deutschen Nation. Der unilarische Staat Oester reich kann in den deutschen BundeSstaat eintreten, aber nur vorbehaltlich der Autonomie über alle seine Länder, vorbehaltlich der staatlichen Einheit der deutschen mit den nicht deutschen Provinzen, vorbehaltlich endlich der Leitung der deutschen Angelegenheiten, entweder allein, oder concur rirend mit Preußen, was sich später ergeben würde. Die Leitung Deutschlands gcbührt Oesterreich mit Rück licht

auf die Größe und die Krastentwicklung feiner deutschen mit Rücksicht auf seine nicht deutsche Macht, mit Nucrficht auf die großen Opfer, welch- rs zu bringen hat, end- li^v ui.t^ucksicht auf seine unabhängige Stellung in Europa. Hragc schiebt, oh Oesterreich «in einheitlicher yhee Föderativstaat wird Vor Entscheidung dieser Frage kann Oesterreich, mit Rücksicht auf die Resultate der ersten Lesung des deutschen Verfassungsentwurfs eine engere Ver bindung mit Deutschland weder eingehen

, noch für alle Zu» tunkt ablehnen. Die Sache der Oesterreicher ist, dahin zu wir ken, daß die Frage rücksichtlich der Art und Weise des Ein trittes der deutsch österreichischen Provinzen in den deutschen BundeSstaat offen bleibe. Dieses Offenbleiben ist durch die Ausstoßung der LL. L, 3 und ) auA den, drUtschrn V«»- fassungS-Entwurfe bedingt. Die Stelle der beseitigten Pa ragraphen hätten folgende Sätze einzunehmen: »Die Vereinigung deutscher Bezirke mit nicht deutschen Län dern hat aus das Verhältniß dieser Bezirke

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 12
Date: 03.04.1902
Physical description: 12
, und so lange die großen Parteien das Parlament arbeitsfähig erhalten wollen, könne auch die neueste Cillifrage ihre friedliche Ausgleichung finden. Die deutschen Parteien konnten bisher die Gewissheit ge winnen, dass ihre Interessen am besten unter einer wirklich unbefangenen Regierung gewahrt werden, und auch für Cilli werde sich der Ausweg finden, den die deutschen Parteien ohne Verletzung ihrer nationalen Empfindungen zu betreten bereit sein werden. Die „MontagSprefse' legt dar, die Resolution Stiirgkh

sei bestimmt gewesen, eine Brücke zu bilden, aus welcher sich ein freiwilliger, geordneter Rückzug hätte vollziehen lassen. Die politische Unverständigkeit der gegen die Deutschn» zustande gekommenen Zufalls- mehrheit habe die Deutschen neuerlich in eine Kampf stellung hineingedrängt. Die auf keinerlei Beweise ge stützte Annahme einer Parteilichkeit der Regierung gegen die Deutschen in der Cillier Frage bezeichnet das Blatt als eine durchaus unstichhältige und dev Thatsachen widersprechende

, ja für die deutschen Parteien schädlichen Verlauf zu geben. Allerdings werde die Regierung geschickt ein greifen müssen, um dem weiteren Umsichgreifen der Gefahr für ihre mehrjährige, mühevolle Sanierungs arbeil Einhalt zu thun. Das „Vaterland' veröffentlicht Betrachtungen eines Abgeordneten über die Obstruktion. Der Verfasser nimmt an, dass für den Fall, als von irgend einer Seite wieder zur Obstruktion übergegangen werden sollte, Dr. v. Koerber schon seit geraumer Zeit sehr weitgehende Vollmachten besitze

selbst ausschaltet, würden sich die Verhandlungen schwieriger und für Oesterreich nachtheiliger gestalten, und wenn wirklich die Deutschen den größten Theil der Lasten für den Staat tragen, dann würden sie es sein, die in erster Linie dir Kriegs kosten für eine Störung der parlamentarischen Arbeiten tragen. Die „Wiener Neuesten Nachrichten' erklären, die Bevölkerung sei von einem tiefen Bedürfnisse nach Ruhe, Frieden und Arbeit erfüllt, und sie wünsche nichts sehnlicher als einen nationalen Waffenstillstand

haben. Man höre nicht mehr die Sturmglocken erschallen, und ein seines Ohr werde im Geläute der Osterglocken unschwer helle FriedenS- töne vernehmen. Die „Wiener AllgemeineZeitung' legt den deutschen Parteien die Erwägung nahe, dass ein Zurückgreifen zur Obstruktion wegen Cilli wohl auch keine deutsch freundlichere Regierung ans Ruder bringen könnte, als es die dermalige Regierung ist. Die Folgen wären nur eine Gefährdung des Parlamentes, eine Schwä chung der Stellung Oesterreichs gegenüber Ungarn

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Der Bote für Tirol
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Page 9 of 12
Date: 15.04.1882
Physical description: 12
U Vieira-Beilage zu«» „Bote« f»lr T 1 Nichtamtlicher Theil. Das Deutschthum in Oesterreich und Ungarn» Unter, diesem Titel enthält die „AugSb. Allgem. Ztg.' einen Artikel aber die Entwicklung, welche die Dinge in der Habsburg'fchcn Monarchie seit dem Beginne der konstitutionellen Aera genommen. Der Verfasser hebt hervor, dass im Dualismus die - Stellung der österr. Deutschen ungünstiger sei, als die der Magyaren. Wohl stehen auch den Magya« ! ren in Ungarn andere Nationalitäten gegenüber

, aber diese seien durch die Consession ze> splittert und kom men den Magyaren an socialer und cultureller Be deutung nicht gleich. Die Deutschen bilden in letzterer Beziehung eine Ausnahme, sie gehen aber auch in politischen Dingen mit den Magyaren Hand in Hand. Anders sei es in Oesterreich. Die Slaven, zusammen etwa 56o/o der Bevölkerung, wohnen einzeln in großen j homogenen Gruppen beisammen, besitzen zum großen z Theile eine namhafte geschichtliche und ehedem natio- i nal-stoatliche Bedeutung und kommen

in cultureller ! Hinsicht den „führenden' Deutschen ziemlich nahe. Auch machen in politischen und nationalen Fragen die slavischen Stämme Oesterreichs nur zu gern ge meinsame Sache gegen die Deutschen. Der einseitige Teutonismus in Oesterreich habe alle diese That sachen ignoriert. Die einseitige nationale Herrschafts tendenz durchziehe wie ein rother Faden die ganze Gesetzgebung. Dies habe eine Reaction unter den Nationalitäten provociert. „Ist diese Opposition be rechtigt?' fragt der Verfasser

. In der Beantwortung dieser Frage wirft er einen Rückblick auf die Cultur- arbeit der Deutschen in dem heutigen Gebiete unserer Monarchie und sährt dann fort: So ist das gesammte Wesen der österreichisch ungarischen Königreich? und Länder von deutschem Einflüsse durchdrungen, und kein Unbefangener wird ? die hohe Wichtigkeit und Bedeutung des Deutsch- ! thums in Oesterreich-Ungarn sowohl in der Ver- ' gangenheit als in der Gegenwart negieren oder schmälern wollen. Allein dem prüfenden Beobachter

der geschichtlichen Vorgänge und der thatsächlichen Zustände kann dabei ein bedeutsamer Umstand nicht verborgen bleiben. Die Deutschen erscheinen nämlich ! von Anbeginn ihres Auftretens an der mittlere» Donau, sowie an der Moldau, vorwiegend in der Gestalt segenbringender Culturarbeiter, nicht aber als Moloche, welche dieVölk-.r nur so eultivieren, indem sie dieselben zugleich entnationalisieren. Wir sehen übeall die Deutschen zwar als eifrige Werkleule im Dienste der materiellen und geistigen Cultur thätig

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 09.10.1901
Physical description: 8
. A n l a n d. Der von der deutschen Volkspartei in Böhmen sür den 6. dS. nach Reiche nberg einberufene Parteitag war gut besucht. Den Vorsitz in der Versammlung führte LandtagS-Abgeordneter Dr. Karl Schilcker. Er begrüßte dir Erschienenen in einer längeren Ansprache. Hierauf ergriff Abg. Kaiser das Wort und sagte, er freue sich, wieder einmal unter Gesinnungsgenossen zu stehen. In nationalen Dingen stehe Reichenberg seit jeher an der Spitze; von hier haben viele Er» folge, welche die Partei errungen, ihren AuSgang ge nommen

mit sich selbst auszumachen, welcher Kirche er sich anschließen will. Wohl müsse der Kampf gegen den CleriealiSmuS mit aller Kraft fortgeführt werden, allein einen katholischen Mann beiseite zu schieben, wenn er für das Deutfchlhum eintritt, gehe nicht an. Die Alldeutschen mögen den Kampf nur mit sachlichen Waffen führen, wenn ein solcher schon nothwendiger weise geführt werden muss. Der jetzige Krieg sei ein Bruderkrieg, welcher der Gesammtheit des deutschen Volkes nur schade. Mit Hinweis auf die nothwendige

Agitationsarbeit gegen die slavische und clericale Ge fahr schloss der Redner unter stürmischem Beifall. Sodann sprach Abg. Locker, der sich gegen die Schlogworte in der Politik wendete. Er kritisierte in längerer Rede dir Haltung Schönerer« der deutschen Volkspartei gegenüber. Der Vorwurf, dass die deutsche Volkspartei eine Regierungspartei sei, falle in sich selbst zusammen, sobald man ihre Haltung der Re gierung gegenüber ins Auge fasse. Zum Schlüsse kam Dr. Locker auf das Verhältnis der deutschen

Volkspartei zu den Alldeutschen zurück, bemerkte, dass die Alldeutschen früher stets treu zu den Deutschen nordwärts der Donau gehalten hätten und dass erst jetzt der Kampf so h'stig entbrannt sei. „Wir sind nicht gesonnen', schloss Dr. Löcker, „diesem Kampf ruhig und thatenlos zuzusehen.' Abg. Albrecht sprach zunächst über die Zwei- theilungSfrage in Böhmen. Die deutsche Volks- Partei habe mit dieser Forderung das Richtige ge troffen. Auch er charakterisierte da« Verhalten der Alldeutschen. Er gehöre

nach wir vor zur deutschen Vollspartei, wenn er sich auch zu den radikaleren Elementen zähle. Abg. Prade besprach zunächst das deutsch-öster reichische Bündnis. Mit Bezug auf den deutschen Zolltarif müsse man sich vor einem Zollkrieg mit Deutschland hüten und die von ungarischer Seite aus gehende Agitation nach Kräften bekämpfen. Die ZweitheilungSsrage besprach Abg. Prade an der Hand alldeutscher Blätter. Von Seite des Abg. Dr. Ba- reuther sei ihm der Vorwurf gemacht worden, dass er die Zweilheilung Böhmens

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 05.06.1866
Physical description: 6
Wälschtirol und da» Umsichgreifen der italienischen Rare im deutschen Südtirol von Kurtatsch und Saturn an beiden Etschufern aufwärts besprochen. So sehr ich in jenen Aufsätzen die Sorglosigkeit der frühern RegierungS- organe beklagen mußte, der es zuzuschreiben ist, daß in den letzten 4Oer Jahren das deutsche Element in Wälsch- tirol fast ganz verdrängt und selbst bereits im dcutschen Südtirol ernstlich bedroht ist, eben so sehr niußte ich als genauer und unbefangener Berichterstatter lobend

, auch hinsichtlich der deutschen Schule in der GemeindeProveiS verfügt worden sei. In Nr^55 hatte ich weiter der Anordnung erwähnt, wornach in allen deut schen Gemeinden WälschtirolS der thünlichste Gebrauch der deutschen Sprache als Amtssprache im Verkehre zwischen Gemeinde und Bezirksamte den betreffenden Bezirksämtern zur Pflicht gemacht worden ist. Sollten diese Beweise nicht genügend dafür sprechen, daß die gegenwärtigen Negiernngsorgane einen andern, dem frühern geradezu entgegengesetzten Weg eingeschlagen

Unterdrückung zu schützen. Es hat sich nämlich ergeben, daß die Unter stellung deutscher Schulen unter italienische Schul- distriktS-Aufseher, die der deutschen Sprache gar nicht einmal mächtig sind, als ein Hauptgrund der allge meinen Jtalienisirung und der Ausrottung der spär lichen Ucbcrreste des deutschen Elements in Wälschtirol zu betrachten ist, da diese Schuldistrikts-Ausseher sehr oft den Gebrauch der deutschen Sprache in den Länd schulen der wenigen deutschen Gemeinden ihres Bezirkes ungern sehen

und theils direkt, theils indirekt in Ge meinschaft mit den gleichfalls italienischen OrtSseelsorgern hintanzuhalten suchen, wie dies z. B. bezüglich der deutschen Schule in ProveiS geschah, wo man, wie eS scheint, absichtlich unterlassen hatte, für die armen Schul kinder die ihnen gebührenden deutschen GratiSschulbücher anzusprechen. Um derlei Mißgriffe zu beseitigen, soll nun dem Vernehmen nach beantragt sein, die deutschen Schulen in Wälschtirol, in jenen SchuldistriltS- Aussichten, wo die Aufseher

der deutschen Sprache nicht mächtig sind, von der Ueberwachung durch diese Schul- distriktS-Ausseher gänzlich loszuzählen. In welcher Weise ein Ersatz dafür geboten werden soll, ob durch Zu teilung dieser Schulen an die nächstliegeudzn deutschen SchuldistriktS-Aussichten, oder aber durch Uebertraguug der bezüglichen Pflichten und Obliegenheiten eines Schuldistrikts-Aussehers sür sämmtliche deutsche Schulen in Wälschtirol an eine hiezu geeignete Persönlichkeit in Trient oder Rovereto scheint

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 27.03.1867
Physical description: 6
und leitet, ist., wenn ich so sagen darf, eine geschtcht. !icke Nothwendigkeit.' und.Letzterer hat m einem s.i-er Werke ausdrücklich die Behauptung aufgestellt. in der krastlosen Anarchie deS 'deutschen Reiches skslere StaatSbildungen (wie z. B: der preußische Staat) ,.lNekicn mußten > wenn nicht die Nation zu Grunde aclicn sollte, Kettcler. illnstrirt diese Behauptung M der ganz richtigen Glosse, daß »a eben diese „fester-, StäatSbildungkN' der Grnnd der wachsenden Anarchie im deutschen Reiche

waren! — Der PartiknlarlsniiiS, der den einzelnen Theil über das Ganze stellt. hat das deutscke Reich mehr und mehr geschwächt, und dasselbe i>cr Anarchie und dem Untergänge cntgegengeführt — rvie will nun Jemand im Ernste beweisen, daß die Anarchie die Bildung von Sonderstaaten im deutschen Reiche verschuldet hat, während das gerade Gegentheil das Nichtige ist? Wie lange schon der Plan der Vergrößerung Preu ßens, der im vorigen Jahre, begünstigt durch ver schiedene Umstände, zur Ausführung kam, vorbereitet .war, davon

erzählt der Hr. Verfasser ein Beispiel,, das er selbst erlebt hat. Im Jahre 1843, als er noch Pfarrer zu Hopsten in Westphalen war, wurde er zum Abgeordneten des deutschen Parlaments in Frankfurt a. M. gewählt. Bevor er dorthin abging, trug ihm ein sonst „höchst achtungöwerlher' Mann dringend auf, im deutschen Volksparlamente dahin zu. wirken, daß die Gränzen Preußens bis zur Mainlinie erweitert werden! So alt schon ist dieser Gedanke, und doch — meint Hr. v. Ketteler— so gefährlich für Europa

l?) und für Preußen selber. Eine scharfe Lektion ertheilt unser Auktor im 6. Ka pitel, das überschrieben ist: „DerZweck heiligt dieMittel' den preußischen Staatsmännern, welche, um ihr lange angestrebtes Ziel zu erreichen, im verflossenen Sommer zu einer Zeit losschlugen, da Oesterreich ohnehin mit so vielen Verlegenheiten im Innern und.Aeußern zu kämpfen hatte. Und wie niedrig war es, mit Vik tor Emmanuel. mit einem Garibaldi, einem Klapka sich zn verbünden, um Oesterreich, den deutschen Nach barstaat

. Das deutsche Volk, sagt unser Auktor, ist im großen Umfange noch ein gewissenhaftes Volk/und dies hält bei uns die Fortschritte der Revolution am meisten auf. nicht die Macht der Bajonnete. Warum war das preußi sche Heer siegreich? Weil eS zum größten Theile aus treuen, gewissenhaften, tüchtigen Leuten besteht, die durch die Schule des Christenthums gebildet sind. — Wir eitiren diesen Ansspruch des höchw. Bischofs von Mainz über den Charakter des deutschen Volkes, dessen Treue. Gewissenhaftigkeit

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 08.02.1899
Physical description: 8
Mr. Innsbruck, Mittwoch, dcn 8. Februar 1899. 85. Jahrgang uic>naliit!> !>'< , : uiigc^ iiltt »iiiiieu p^siirei Nichtaintlicher Ttieil. ^»ur innere»» Der Vertagung ^es ReichSratheS s^lgeu nunmehr, »lackidem die meisic» Parteien des Abgeordnetenhauses Kundgebungen erlassen haben, auch Parteivcrsainmlun- gen der Wählerschaft. Wie es heißt, bcabsickitige» die deutschen OppositionSgrupp.en die Abhaltung meh rerer Volkstage. Ueber d>e am Sonntag hier in Innsbruck stattgehabt Verlrauensinäiiuer

-Versamm- lpng der deutschsorischrittlichen und ?er deutschnationa- len Pariei haben wir gestern au dieser Stelle in Kürze berichtet. Das Ergebnis der Berathungen .wurde bekanntlich in einer schon gestern ihrem wesent sichen Jyhatie nach mitgetheilten Resolution zusam^ niengefafst, welche zunächst aufs freudigste das Auf geben der neuen Taktik begrüßt und der Erwartung Ausdruck gibt, dass die deutschen Abgeordneten, info- lange nicht die berechtigten Forderungen des deutschen Stamnics in Oesterreich

erfüllt sind, unbedingt in der Obstrnetiön verharren werden. Die Resolution bil lig! das Bestreben der deutschen Parteien hinsichtlich der Aufstellung gemeinsamer nationaler und politischer Forderungen, setzt aber voraus, dass die VeNiaud lungen der deutschen Parteien ausschließlich uur diesem Zwecke dienen .und, nicht n:it etwa geu Ausgleichs oder Annäherungsversuchen an die Regierung oder die derzeitige ParlanicutSuichrheit im Zusammenhange slNien. Die deutsch tirolischeu Vertrauensmänner

be zeichnen als die obersten Forderungen des deutschen Volkes die Aufhebung der Sprachenverördnuugrn und di-, Declarieruug der deutschen Sprache als Staats sprache; sie pi »testieren gegen die Anwendung des Z 14 und verlange» die Aufhebung dieses Noth paragraphen überhaupt. Schließlich drückt die Re solution der katholischen Äolkspartei das vollste Miss trauen aus und fordert die in dieser Partei ver bliebenen Tiroler Abgeordneten zum schleunigen Aus tritte auf. In mehrfachem Gegensatze

zu dieser Kundgebung steht die ebensalls gestern kurzerwkhnten Betrachtung, welche der ReichsrathSabgeordnetc Dr. v. Grabmayr der gegenwärtigen politischen Läge gewidmet hat. Der .B.eduer schilderte die entniuthigende Stimmung, welche sich der Deutschen in Oesterreich bemächtigt habe, und erwähnt auch jener extremen ralitischcn Richtung, die nur iu der schärfsten Ausstachelung der nationalen In stinkte ihre Aufgabe erblickt,' ohne sich über den schließ lichen Ausgang des Kampfes weiter den Kops zu zer brechen

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 15.03.1899
Physical description: 8
Verordnung, der Zwang einer vor- liegenden Thatsache habe sich fast immer als probates Htilmittel erwiesen. Mit der Veröffentlichung eines Sprachengesetze« auf Grund des H 14 falle das letzte Hindernis, welche« heute noch zwischen den aufrichtig!» deutschen Friedensfreunden und der Regierung stehe: 5ic Sprachenvcrordnungen. — Die „Sonn, und MontagS-Ztg.' stellt sest, dass man auch in deulsch- böhmischen Kreisen kampfmüde sei und einen annehm baren Frieden wünsche. Es scheine jedoch, dass auch diesmal

die günstigen Dispositionen von den berufs mäßigen Hetzern und ihren ungebetenen Helfershelfern zerstört werden sollen. Di<: Rascbheit. mit der in Abwesenheit sast sämmtlicher Mitglieder des Vorstan des der deutschen Fortschrittspartei dieser Tage eines jener bekannten „Evmmuniqnee' sabriciert wurde, zeigte, »dass die anonymen Hintermänner, die für die Erzeugung der Unzufriedenheit in Böhmen nach der Zeile gezahlt werden oder hoffen, dadurch von den Herren Schönerer und Wolf geduldet

nicht zu, denken sei, so lange nicht die Forderungen der Deutschen insgesammt ersüllt seien. Dieser Stand punkt sei der wohlfeilste, denn in der Bevölkerung behalte heute derjenige am leichtesten Recht, der in den schärfsten Ausdrücken und mit donnernden Worten der irritierten Stimmung unter den Deutschen Ausdruck leihe. Deshalb kann das Blatt auch eine Beruhi- gnug des ausgelegten deutschen Geistes so lange nicht erwarten, als nicht das gesainmte System der Re gierung ein den Teutschen aufrichtig zugethanes

Schluss der LandtagSstssion und sagt, es sei unleugbar ein erheblicher Fortschritt, dass die Regierung die Befriedigung der Deutschen versuchen wolle. Das Blatt erklärt sich aber gegen die Er lassung einer Sprachenverordnung auf Grund des H 14, weil damit neuerdings über dir Rechte der Deutschen verfügt würde, ohne dass sie befragt wer den. Es sei schwer, daran zu glauben, dass sich die Deutschen ihr Glück werden octroyiercn lassen. ES handle sich darum, die Deutschen zu gewinnen, nicht sie zu zwingen

, ob die von der Regietung geplaiue Entscheidung für die Deutschen ersre«tich sei oder nicht. — Die „Ostd. Rundschau', in gewohnter Größe ihrer politischen Aufs»ssung, weiß angesichts des Artikel« der „Wiener Abendpoft' nichts anderes zu thun, als anderthalb Spalten hindurch »ach dem Verräther zu schreien, welcher die „JndiScretion' bekanntlich — nicht be gangen hat. Zu der der Regierung »ugeschriebenen Idee der Lösung der Sprachenfrage mittelst des Z 14 nimmt die demschfortfchrittliche Provinzpresse in, ganzen

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 26.01.1898
Physical description: 6
Untrr dem Beifall des ganzen HauscS weist Abg. Baron Longo den pon Chini erhobenen Anwurf zu rück, als ob durch da« Vogelschutzgesctz ei» Gesetz gegen die Italiener beschlossen werde. ES handle sich »m ein rein wirtschaftliche« Gesetz, da« den Italienern so gut w>e den Deutschen zugute kommt. Der Eifer, womit sich der Landtag Heuer einsetzen wird für das Zustandekommen dieses Gesetzes rührt daher, dass eS auch deutsche Gemeinde,' gibt, in denen der Vogelfang stark betrieben

wir der Sache des deutschen Volkes besser dienen, wenn wir alle Deutschen um das nationale Banner zu scharen trachten, als wenn wir in der nationalen Noth den Kamps Deutscher gegen Deutsche zu schüren uns bemahlen. Die aus Allerhöchstem Munde gezollte Anerkcniinng des LandtagSbeschlnsseS wecke die Ueberzeu gung, dass an höchster Stelle der Wunsch und Wille bestehe, dass den Deutschen Gerechtigkeit widerfahre und wieder Ordnung und Ruhe einkehre. Auch bei der Regierung könne man gnten Willen voraussetzen

, obwohl die Deutschen manchen AnlasS haben, dem Ministerium Gautsch kein allzu großes Maß von Ver trauen entgegenzubringen. Mit dem guten Willen allein sei es unter solchen Verhältnissen nicht gethan; soll der Regierung das VersöhnungSwerk gelingen, be darf sie Energie, Takt und Klugheit. Gerade das Gegentheil dieser Eigenschaften verrathen die jüngsten Regierungsmaßregeln durch den Statthalter in Prag. Redner erörtert das bekannte Verbot des Tragens von Farben und Vereinsabzeichen durch die Prager

Polizeidirection. Darüber sind alle einig, dass die ConleurS sür die Studenten einen tiefen Sinn haben, sie sind mit dem deutschen Studententhum seit alters innig verbunden. Die Farben sind für den Studen ten das, was für den Soldaten die Fahne: das Symbol der Zusammengehörigkeit der «-tudien-, Ge- sinnungs- und Volksgenossen. Warum soll den Prager Studenten das uralte Recht, dak> auf allen deutschen Universitäten besteht, entzogen werden? Weil die Czechen das Tragen der CouleurS als Provocation betrachten

. Es hat sich in Böhmen leider eine neue Theorie, die ProvorationS-Theorie, entwickelt. Was wird nicht alles als Provocation angesehen? Das Singen deutscher Lieder, ja der Gebrauch der deut schen Sprache. Das geht zu weit, das können die Deutschen unmöglich ertragen. Wenn diese Provoca- tionS-Theorie weiter geübt wird, wird es dahin kom men, dass die Deutschen die alte Stadt Prag, auf die sie ein ebenso guleS Anrecht haben, wie die Czechen, »leiden. Dieser Vorgang ist in keiner Weise vereinbar mit der Einheit Böhmens

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 25.02.1903
Physical description: 8
^Krtra-Beilaae zu ..Bote für Tirol und Znr inneren Lage. Die Annahme der Wehrvorlagc und die da durch in der politischen und parlamentarischen Lage eingetretene Wendung bildet andauernd den Geaeilstand der Erörternug in der Presse. Die Präger „Politik' anerkennt, das; die Negiernng einen großen Erfolg errungen habe und betont, daß sie denselben in erster Linie den deutschen Parteien verdanke. Es wäre daher nur logisch, daß sich die Deutschen ossen als Regierungs partei erklären und danach

handeln. Wenn da- acaen die Nichtdcntschcn, mit Ausnahme der Polen, bei der Abstimmung über die Wehr vorlagc im gegnerischen Lager gestanden sind, so sei dies etwa nicht deshalb geschehen, weil die Slaven dem Staate verweigern wollten, wessen er bedarf, sondern weil es galt, die Probe auf das Exempel der Negierungssreund- lichkeit zu machen. Es bleibe jetzt abzuwarten, ob die Interpellationen der Deutschen betref fend die Errichtung eines deutschen Bistums, einer deutschen Post- und einer deutschen

diesen Standpunkt gutheiße. Die Furcht vor den Radikalen dürfe bei so ernsten und für das Volkswohl so wichtigen Fragen nicht in Betracht kommen. Der zu erwartende Vorteil werde die allsällige Einbuße an Popularität reichlich aüswiegen. „Narodni Listy' legen dar, daß vor allem die Stimmen der deutschen Parteien den Aus schlag zuguusten der Wehrvorlagc gegeben haben. Das sei auch begreiflich, weil die jetzige Regie rung im deutschen Geiste ihres Amtes walte. Man dürfe deshalb annehmen, daß die deutschen Parteien

die Erlangung einer tschechischen Universität sür Mähren von hoher Bedeutung. „Hlasy od Blanika' glauben, daß es sich bei den deutschen Forderungen betreffend die Errichtung eines deutschen Bistums, einer deutschen Post- nnd einer deutschen Staatsbahndirektion in Nord- Böhmen darum haudle, dem Kabinettschef die Position zu erleichtern, falls die Tschechen natio nale Zugeständnisse sür die Zulassung der Be ratung des ungarischen Ausgleiches verlangen sollten. Der Herr Ministerpräsident

werde dann den Tschechen nahelegen, daß er ja ohne ihre Zustimmung auch den Deutschen nichts gewäh ren könne, somit nichts übrig bleibe, als die gegenseitige Verständigung. ?kur kämen hiebei die Tschechen zu kurz, weil die Deutschen in nationaler Beziehung einen großen Vorsprnng haben und namentlich die Bureaukratie zum größten Teile auf ihrer Seite stehe. Die Neichenberger „Deutsche Volkszeitung' bemerkt, Dr. v. Koerber könne auf seine Er folge stolz sein, zumal Österreich nunmehr Un garn voraus sei. Das Eintreten

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Der Bote für Tirol
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Page 4 of 14
Date: 18.01.1838
Physical description: 14
Forscher der Geschichte unzwei felhaft erkennen läßt. Das Buch, obgleich eine ununterbrochene Abhandlung, zerfällt seiner Einrichtung nach in zwei Ab schnitte. Der erste behandelt den Zn stand der deutschen Völkerschaften bis znm Jahre l8Ö nach Christi Geburt. Diese Aufgab?, die sich der Verfasser in scharfer Absonderung gestellt, umfaßt die schwierigste Periode der deutschen Geschichte, und nimmt die ganze Umsicht des gewandtesten GeschichtforscherS in Anspruch, da der Verfasser beim gänzlichen Mangel

historischen KouibinatirnSgabe grlten kann. Die Gränzen der deutschen Bevölkerung, die Beschaffenheit deS von ihr bewohnten Landes, Lebensart, Vclkscharakter, Einrich tungen und Gesetze, Religion, Handel und Verkehr ziehen im feinabgemessenen, mit tcbcnSwerlhem Geschicken einem Gan zen '.'erschmolzenen Bilde vor dem Leser vorüber, und lassen einen tiefen Eindruck in der Seele zurück. Der zweite Abschnitt erzählt die Kriege der Deutschen uuler-August, Drusus, Tibc-- riuS und GennanikuS, die Zwiste im Innern

der deutschen Nation, ihre Verbindungen gegen auswärtige Feinde,, den Krieg der Markomannen, und andere LebenSfchläge der ger manischen Volker. Sollen wir nun unsere Llnsicht über die Ge schichte des deutschen Volkes in» Verhältnisse zum vorliegenden Werke ausspreclicu, so wäre sie folgende: Die deutsche Ge schichte ist ein Dcppelgcsicht nach Süd und Nord, und erst von beiden Seiten aufgefaßt und bearbeitet kann sie Anspruch ans Vcüständigkeit und Porträtähnlichkeit machen. Im Sü den mahlen die. klassischen

Schriftsteller das Bild des deutschen Volkes von il'rcm oft nicht ganz richtigen Standpunkt aus, mit der gan-.cn Eingtit -unmenheit dünkelhafter Sieger, mit allem Vorgefühl der verfeinerten LebenSbildung, der deutschen Barbarei gegenüber. Im Norden bewegt sich das deutsche Ele ment in seiner cigcncnFcrm, auf seine eigene Art ündWeise, die Urtheile der sremden Zunge erläuternd, berichtigend und ergänzend. Dieses Qncllcngebicth der deutschen Geschichte ist durch tiefsinnige Forschungen grcßer Gelehrten erst

in neue ster Zeit eröffnet, und gehörig gewnrdigrt worden. Dahin rechnen wir zn'.'ördersi daS umsichtige Studium der ältesten deutschen Sprache und Poesie, wie sie uns in wenigen Bruch stücken übrig geblieben, um alle zerstreuten Funken des älte sten deutschen Volkclebenü im Brennpunkte kcmbinirender Darstellung zu sammeln. Obgleich später als der vom Verfas ser behaudelte Zeitraum, reichen sie gleichwohl ins heidnische Zeitalter des deutschen Volkes zurück,'und sind für die Ge^ schichte

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 10
Date: 08.04.1902
Physical description: 10
, 8- April. Nach einem heute ausgegebenen Kommunique beschloss der Verband der deutschen VolkS- partei in der gestern abgehaltenen Sitzung nach ein gehender Besprechung der parlamentarischen Ereignisse der letzten Zeit, angesichts der andauernden schweren Schädigung der nationalen und wirtschaftlichen Inte- reffen des deutschen Volkes in die schärfste Opposition zu treten und in derselben so lange zu verharren, bis ausreichende Gewähr geboten erscheint, dass derlei Schädigungen ausgeschlossen bleiben

. Demgemäß wur den die dem BndgctauSschufse angehörenden Mitglieder des Verbandes aufgefordert, die Referate zurückzulegen und alle deutschen Parteien von diesem Beschlusse ver ständigt. (Privat - Telegramme.*) Wien, 3. April. Abg. Dr. Derschatta, der Ob- niann des Verbandes der deutschen Volkspartei, wurde gestern nachmittags vom Ministerpräsidenten Dr. von Koerber empfangen, welcher mittheilte, dass die Re gierung bestredt sei, einen ModuS zu finden, um die Beschwerden der Deutschen zu beseitigen

. Dr. von Koerber ersuchte den Abg. Dr. Derschatta, auf die Mitglieder der deutschen Volkspartei beruhigend einzu wirken. Dr. Derschatta erwiderte, dass er keine Zu sage machen könne, indem er auf die überaus erregte Stimmung seiner Partei hinwies. — In der Club- Verantwortlicher Redacteur Johann Tsehuginell. obmännerconferenz erklärte Dr. Derschatta, er könne nur di: vorgebrachten Anregungen entgegennehmen, jedoch keine bindende Aeußerung abgeben. Mehrere Redner drückten die Ansicht aus, dass die deutschen

Parteien ihre Aktion reiflich überlegen müssen und das« sie unter Bedachtnahme auf alle Eventualitäten eine neue Taktik zu beschließen haben. Dem Abge ordneten Dr. Derschatta wurde nahe gelegt, seinen Verband aufmerksam zu machen, dass desien Beschlüsse eventuell Consequenzen nach sich ziehen könnten, welche weiter reichen würden, als vielleicht in dem berechtigten Bestreben, die Interessen des deutschen Volkes zu wahren, gelegen ist. Wien. 3. April. Ueber die gestrige Sitzung der deutschen Volkspartei

sich von vornherein mit allen Beschlüssen einverstanden, indem er betonte, dass er sich mit jedem einzelnen solidarisch sühle. Abg. Walz beantragte, der Verband möge anläss lich der letzten Ereignisse zur Wahrung der Interessen des deutschen Volkes in die schärfste Opposition treten. Der OppositionS-Beschluss sei der deutsche» Oümän- nereonferenz mitzutheilen und, falls er von derselben nicht genehmigend zur Kenn'nis genommen würde, sei der Austritt aus der Obmännerconferenz anzuzeigen. Sämmtliche Mitglieder

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 18.04.1898
Physical description: 8
Getra'SZeilaae ,« „Bote für Tirol «nd Borarlberg « Str. »». STbg. Dr v. Grabmnyr über die innere Lan«' Am letzten Freitag abends fand im großen Curbaussaale in Meran die erste Wanderver sammlung des Deutschen Voltsvereins für Tirol statt. Der Saal war voll beseht mit Damen und Herren aus allen Kreisen. Es waren circa SO« Personen anwesend, darunter als Regie, rungsvertreter der k. k. Bezirkscommissär v. Bal karin;, der Obmann des Deutschen Bolksvereins, Dr. Erler ans Innsbruck, lind

der Reichsraths- Abgeordnete Welponer aus Bozen. Die Ver sammlung begann um 8 Uhr. Der Bürger meister von Meran. Dr. Weinberger. begrüßte die Erschienenen anss wärmste, woranf Dr. Erler den Borsitz übernahm. Er besprach in längerer Rede Entstehung. Zweck und Mittel des deutschen Tiroler Bolksvereins. Er wehrt sich energisch gegen die Anwürfe: ,Unpatriotisch und religions feindlich' und bat um die werkthätige Unter stützung des Vereins durch Wort und That und um Einigkeit vor allem. Sodann ergriff Abg

hierauf die Frage, ob Obstruction oder Opposition, die Haltung der deut chfreisinnigen Parteien entgegen dem radical nationalen «treben, das den Zerfall Oesterreichs anstrebt. Dagegen sei energisches Wirken geboten. Wir finden — sagte er — in den Erklärungen der deutschen Parteien wohl mancherlei Schat tiernngen, doch in der Hauptsache sind die Deut schen einig, einig vor allem in der Ueberzeugung, dass in dieser Zeit des Kampfes den Deutschen Einigkeit noththut. Nur von einer kleinen Gruppe

, alles, was wirklich ist, in gewissem Sinne auch vernünftig ist. Als treibendes, befreiendes Element haben die Radicalnationalen zweifelsohne manches Gute gewirkt, sie haben dem deutschen Michel die Schlafmütze vom Kopfe gerissen und haben den Phlegmatischen Gesellen mit wohlgemeinten Puffen und Rippenstößen zu einer Strammheit angeeifert. die ihm noch vor wenigen Iahren kein Mensch zugetraut hä te. Dieses nationale Verdienst, diese politische r»isou <1' ütrv wollen wir den Radikalen nicht schmälern

, ernste, jahrelange erfolgreiche Arbeit, dazu gehört besonnene Ueberlegnng, die den je weiligen Verhältnissen die angewendeten Mittel anpasst und durch vernünftige Beschränkung auf das Erreichbare ihr Ziel auch wirklich erreicht. Was sehen wir dagegen bei den Radicalen? Das Häuflein von fünf Männern, will anch den andc en hnndertfünfzig Vertretern der großen deutschen Parteien die politische Haltung vor schreiben, ein Verhalten, das im Wesen anf Ran dalieren, Seandalmachen. auf ein intransigentes

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Der Bote für Tirol
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Page 7 of 12
Date: 28.07.1888
Physical description: 12
, jenes Fürsten mit den» großen Herzen und dem heißen Drang zum Schönen und Idealen zu entwerfen, an dessen Werken alle Ge schlechter bis in die spätesten Tage sich noch erfreuen , und begeistern werden. Schon in seiner Jugend war eS dem echtdeutschen, hochsinnigen und genialen Fürsten vergönnt, eine be deutende Rolle in der vaterländischen Geschichte zu spielen; denn als Kronprinz war er der Abgott der deutschen Jugend, der HofsnungSstern der deutschen Patrioten. Hort und >schirm der bayerischen Ver fassung

. Gönner und Schutzherr der deutschen Kunst. Zur Zeit der größten Schmach und tiefsten Erniedri gung unseres Vaterlandes, als das deutsche Volk sich verzweiflungsvoll und hoffnungslos unter dem Joche Napoleons krümmte, in jenen Tagen der höchsten Noth und Muthlosigkeit, in einer Welt voll Feilheit, Eigennutz und Erbärmlichkeit, als alles Nationalgefühl erstorben, alle Nationalkraft gebrochen zu sein schien, da zeigte dieser deutsche Fürstensohn znm erstenmale wieder das Bild eines von Patriotismus

und stolzen» Nationalgesühl durchglühten, von Menschenfurcht und Kleiumuth unbeirrten deutschen Fürsten, der. an der Zukunft des deutschen Volkes nicht verzweifelnd, mit ten uuter französischem SiegeSjnbcl den stolzen Ge danken fasste, dem weltgeschichtlichen Rnhm des ger manischen Volkes eine Ehrenhalle, die nachmalige Walhalla, zu> errichten. Ja, der Zorn über die seinem deutschen Volke zugefügte Schmach und das Mitleid mit dem von Blut und Thränen überschwemmten teutschen Vaterlande gab

und am thatkräftigsten am bayerischen Hofe für den Anschluss an die Ver> bündeten wirkte. Mit begeisterten und seurigen Liedern begleitete er die Erhebung des deutschen Volkes, setzte Tapferkeitspreise aus, spendete große Summen für Militärzwecke und bestimmte 13.000 fl. als StistungS- sondS zur alljährlichen AuSspeisung von Armen am Jahrestag der Schlacht bei Leipzig. Er organisierte die bayerische Trnppenmacht zum Kanipfe gegen Napo leon, zog mit in Paris ein und setzte daselbst die Herausgabe der ans

allen Ländern geraubten Kunst schätze durch: ja auch auf die Zurücknahme von Elsaß- Lothringen drang damals der patriotische Prinz, ohne jedoch bei Deutschlands Fürsten die nöthige Unter stützung zu finden. Nach Wiederherstellung des Frie dens gab Ludwig durch Stellung großartiger Auf gaben und durch Heranbildung und Unterstützung be deutender Künstler den Anstoß zu einer neuen und mächtigen Entwicklung der deutschen Kunst, ferner er warb er sich um die Verleihung der bayerischen Ver fassung

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 29.01.1867
Physical description: 6
serne zu hallen, und obwohl vor zugsweise und entschieden deutsch gesinnt, doch auch die Eigenthümlichkeiten unserer wälschtirol. Nachbarn gebührend zu würdigen weiß, und dabei über jeden Verdacht erhaben dasteht, mit der Österreich-feindlichen, zu deutsch preußischen Partei zu kokettireu. Z Bon der Et sch, 23. Jän. Dank der Korrespon denz aus Wälschtirol in Nr. 12 Ihres Blattes ist der Schleier von der geheimnißvollen deutschen Schule in Palü gefallen. Ein halbes Jahr lang fand nian keinen Lehrer

für die neu errichtete Schule, dann fand sich endlich ein Magister aus Enneberg, der die neue Schule eröffnete und mit Fleiß besorgte, dem die Paluer nur alles Gute nachrühmten; doch den Bilder der deutschen Jugend entriß das unerbittbare Laos ungeachtet aller Vorstellungen dem friedlichen Berufe, und er mußte das L-iciiliii» mit dem Schwerte vertauschen- Und nun steht der Schule ein Priester italienischer Abkunft vor, von den, die Bauern erklären, daß er nur mit Unlust den Unterricht in deutscher Sprache

ertheile. Verhalten sich die Dinge so, dann waltet ein eigener Unstern über die deutsche Schule der armen Paluer, und wir müssen dringend den Wunsch auSsprechen, daß die Behörde, welche endlich der deutschen Gemeinde eine deutsche «chule gab, und so altes Unrecht gut zu machen strebte, alle jene Wachsamkeit und Energie entfaltet, die unerbittlich notliwendig ist, um das neue Institut zu schützen und zu fördern. Was nützt es einen Bau zu beginnen, wenn man den kaum begonnenen in 'S Stocken gerathen läßt

in der Schule wälsch lernen. In Eorvara ist eine italienische Schule und alle Akten werden deutsch geführt. In Gröden, wenigstens in St. Ulrich, lernen die Kinder wohl deutsch lesen und wird jeden vierten Sonntag eine deutsche Predigt ge halten, jedoch der Katechismus und andere Lehrbücher sind italienisch, vorgetragen wird grödnerisch. Sollte dies in einem Thale, welches von Deutschen umgeben ist, deutsche Sitten und »Sympathien hat, in einem Thale, dessen Bevölkerung eine Sprache spricht, die der ita

, da man dort die Kenntniß der deutschen Sprache so nothwendig erachtet, ihnen deutsche Schulen zu biethen? — Vor Allem aber sorge man für ordent liche deutsche Schulen in Fennberg, Margreid,Knrtinig, Buchholz, Gfrill, Pfatten und Branzoll. Diese Ort- R4S schasten bilden gleichsam die anSgestcllten Posten. Daß dieselben nicht zum feindlichen Lager fallen, dafür müßt Ihr, Nordtirolcr, die Ihr gleichsam, den Geiieralstnb bildet, sorgen. An Euch ist eS. durch Theilnahme und Erniunterung das deutsche Element zu halten

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 09.01.1867
Physical description: 8
, gefährlich krank- Der edle Herr zeichnete sich von jeher durch einen nnbcgränzten Wohl- thätigkeitSsinn. durch die werkthätigstc Unterstützung der Kunst und Wissenschaft und alles Guten und Nütz lichen in wahrhaft hervorragender Weise anS. Selbst verständlich ist daher die allgemeine Theilnahme der Bevölkerung und aufrichtig die Gebete um Erhaltung des theuren Lebens. Z Von der Etsch. Mit Freude vernahmen wir vor I>,'2 Jahren, daß endlich in den deutschen Gemein den Luserna und Palü deutsche Schulen

Stimpel von den dortigen Gemeinden in dankbarster Erinnerung nachgerühmt wird. Wer ein Haus zu bauen angefangen hat, muß den Bau weiter führen, wenn nicht der Halbbau zur Ruine werden soll. Wir erlauben uns aber hier die bescheidene Frage, warum hat man nicht noch eine von den deutschen Gemeinden im Eanezzathale mit einer deut schen Schule bedacht? Wir halten es nach unserer Anschauung für eine um so größere Pflicht der Re gierung, die Reste des deutschen Elementes im tiefern Südtirol zu hegen

ein deutsches Wort zu hören. Man schiebt gewöhnlich die ganze Schuld davon auf die «schullern des KleruS. Wir wissen gar wohl, daß er einen großen Theil der Schuld trug, wir wissen z.B., daß ein Priester so weit ging, daß er den in deutscher Sprache Beichtenden die Absolution verweigertet?« und wir kennen einen Seelenhirten in einer noch nicht ganz verwälschten Gemeinde, der die Kinder „auszankt', wenn sie sich ihres deutschen Dialektes unter sich be dienen. Allein, war es nicht Aufgabe der Regierung

, ihre deutschen Unterthanen in ihrer Sprache und Sitte zu schützen? War nicht sie verpflichtet, für deut sche Schulen in deutschen Gemeinden, für die Erhal tung deutscher Stiftuugen zu sorgen und Uebergrissin vorzubeugen? — Der Schuld solgt die Strafe, und wir haben nur allzusehr Ursache zu befürchten, daß sie auch hier auf dem Fuße folge. Die Italiener fordern die Gebiete, so weit die watsche Zunge reicht, zu Ita lien gehörig. Man hat die Verbreitung der wälschen Sprache gefördert und dadurch die Forderungen

der Gegner gesteigert, man hat denselben geradezu vorge arbeitet. Heutzutage ist es deßhalb doppelte Pflicht der Regierung, das deutsche Element dort zu wahren, wo eS sich noch vorfindet. Wir wollen kein Germani- siren italienischer Bevölkerung, davon kann ohnehin nicht die Rede sein, wohl aber wollen wir das Konser viren der Deutschen. Verdienen dies schon deutsche Enclaven in Wälschtirol, so muß dies noch mehr ge fordert werden bei deutschen Gemeinden im Etschthale selbst. Man wache mit Argnsaugen

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 10
Date: 29.03.1902
Physical description: 10
auf der Beilage.^ Nichtamtlicher Theil. Hnr innere» Lage. Ein Theil der deutschfortschrittlichen Provinzpresse ist durchaus nicht darauf bedacht, aus der Abstimmung über Cilli einen ousus döllr zu machen. ES mehren sich vielmehr da die Stimmen, die einen objectiv er wägenden Standpunkt empfehlen So schreibt das Oigan der deutschen Fortschrittspartei in Schlesien, die Teschcner „Silesia': „Es handelt sich um eine einfache Majorifiernng, wie sie vom parlamentarischen Leben unzertrennlich

ist; sie ist empfindlich, weil ge wisse Begleiterscheinungen nicht gerade chevaleresk waren, aber im parlamentarischen Leben muss man dergleichen hinzunehmen wissen und den Erfolg auf eine günstigere Zeit verschieben. Wir leben nicht mehr in der Obstructionszeit, wir können die ange fangenen wirtschaftlichen Fragen ohne weiteres nicht wieder hinwerfen. Dergleichen können sich höchstens die Scköneriancr erlauben. Um eine friedlichere und den Deutschen günstigere Beendigung der SchlusSabstim- ninngen zu verhindern

um. d>6 Wiederherstellung > des Pnrlamentai iSwuS nicht auszugehen /und ans ihrer objectiven HaUuug zu schroffer Opposition überzugehen. Auf einen solchen taktischen Fehler der Deutschen hoffen ja die Czechen, die- selbf^. mcht die Courage haben, das Parlament ,^,,Dje. „Ansch'euWodeubacher Zeitung' sieht die Be- deutuug'''i>eH,Abstimmungs-Ergebnisses darin, dass dabei ' die' Ä^nmacht der Deutschen im Parlamente off^ubyr^ wurde. Es sei begreiflich, dass die deutschen H^rteA' '.pertferen, länger die staatSerhaltende HMs

» zu''.jhlAn,'''.wenn nur die slavisch:» Parteien zdävan.v^u^utzen ^abe/i sollen- Allein je schrosser sie aüsireten, desto'fester'werde sich der eiserneRing wieder zusammenschließen' lind 'desto mehr werde die Regie rung auf >,ie Seite der' Slaven gedrängt werden. Was ^>ie>Minde diS> deutschen Volke« durch ihreWühl- arbeit erstrebt und >waS,.zu verhindern die Ausgabe der „neutralen' Regierung war, deren Berufung die einzige Frucht der > ^eutscheuj,Abstruction war, wäre .Mieder..voUtch.e

^,.,^Wa^.'habe das deutsche Volk von der von den Deutschen abwechselnd übernommenen Rolle einer Oppositions-Partei und Negierungepartei. Gerade diejenigen, welche die „Hilfe von oben' ver ächtlich abweisen, klagen jetzt den Cabinetsches an — was haben aber die deutschen Parteien selbst, die eS doch viel näher angehe, gethan, um sich Bundesgenos sen zu erwerben? Die Furcht vor der Hetze und dem TerroriSmuS der radikalen Partei hemme noch immer alle Schritte zn einem positiven Erfolge. Man könne in Oesterreich aus zwei

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Page 1 of 10
Date: 15.01.1898
Physical description: 10
es der k. k. Regierung gelingen werde, entsprechend den For- dernngcn der Gerechtigkeit und den thatsächlichen Be dürfnissen, sowie unter Wahrung des berechtigten Bc sitzstandes der Deutschen eine Verständigung zwischen den beiden Volköstämmen in Böhmen und Mähren zum Zwecke der gesetzlichen Regelung der Sprachen- Verhältnisse herbeizuführen.' Abg. Dr. v. Grabmayr sprach sich gegen diese Resolution aus, woraus Zallinger eine viertelstündige Unterbrechung der Sitzung beantragte, um eine Ver ständigung zwischen beiden

Parteien zu ermöglichen. Diese kam denn auch nach ^ständiger Verhandlung mit folgendem Ergebnisse zustande: Der einleitende, die Obstruktion im Abgeordnetenhaus? verurtheilende Theil der Resolution Zallinger wurde mit den Stimmen der Rechten gegen jene der Linken angenommen, der zweite Theil der Resolution wurde mit folgendem Zu sätze einstimmig angenommen: „und betont die Noth wendigkeit, den berechtigten Beschwerden der Deutschen gegen die Spracheuerlässe vom 5. und Ä2. April 1397 abznhelscn

berühren. Als ein überwiegend von Deutschen bewohntes Land kann Tirol nicht achtlos zusehen, wenn auf die uatio nalen Rechte des deutschen Volkes in was immer für einem Theil des Reiches ein ungerechter Angriff erfolgt, und ist verpflichtet, zur Geineinbürgschast der Volks genossen seine Stimme zn erheben. Der Sprachen- streit in Böhmen beschränkt seine Wirksamkeit nicht auf das Land, sondern über das ganze Reich, das in eine noch nie dagewesene Verwirrung gebracht wurde. Als Glied des Reiches

ist der Landtag berufen, gegen Maßregeln Stellung zu nehmen, die zur Lähmung der NeichSgesetzgebung, zu einer Krisis dcs GesainnitstaateS geführt habe«. Die Sprache-xnrdmwgen. treffen mich dircct Tirol, unsere Landcötindcr, da eine Einschrän kung der Aemtcrfähigkeit der Deutschen in Böhmen die Zulassung unserer Landcösöhnc in den Sndctcn- ländern erschwert. Erscheint sonnt die Compctcnz de. Landtages betreffend die Bcschlnssfassnng über den Antrag anßer Zweifel, so glaubt er mit Zuversicht, dass das Meritum

wollte. Auf einscitigeö Dictat der Ezechen, ohne die Deutschen zu hören, sind sie er lassen worden. Dieser Vorgang war eine empfindliche Beleidigung für die Deutschen. Redner will weiter nicht untersuchen, in wie weit die Regierung durch die Spracheuerlässe das versassnngsmäßige VerordnungS- recht überschritt. Es genüge festzustellen, dass diese ungeschickte Lösung der hentigen Sprachensrage eine Summe großer und offenbarer Eingriffe in den natio nalen Besitzstand der Deutschen bedeutet. ie einzige richtige Lösung

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Page 2 of 6
Date: 18.07.1871
Physical description: 6
sei sicher, „den mehrmaligen Versuch, die nationale Opposition zu ignoriren oder gewaltsam nieder zu beugen, will man nicht 'och einmal machen.' Eines läßt sich aber mit ziemlicher Sicherheit entnehmen. So lange die österreische Regierung noch gewohnt war. All-s aus einem vorwiegend deutschen Gesichtspunkte, aus seiner Wirkung auf Deutschland zu betrachten, waren gewisse deutschliberale Prinzi pien die äußerlich maßgebenden; man wollte in Deutschland moralische Eroberungen machen und kümmerte

sich wenig um die Opposition der Slaven. Heute hat man dies Interesse nicht mehr; heute will man ein starkes. ebenbürdigeS Oesterreich. Man mußte sehen, daß man die Czechen und Polen, die Slaven überhaupt gewinnt; man mußte sie mit glei cher Rücksicht behandeln, wie die Deutschen. Man muß versuchen, ein Gleichgewicht zwischen den Land tagen und dem NeichSrathe herzustellen, die oppo- nirenden Nationalitäten auch zum NeichSrathe zu bringen. Daran wird Graf Hohenwart mit aller Zähig keit arbeiten, trotz

nur 6 unerledigte Berichte vor; andere 7 be fanden sich zur Zeit der Vertagung des ReichSrathS im Stadium der Berathung in den verschiedenen Aus schüssen^ des Abgeordnetenhauses. Brittltt. Ein slavischer Geistlicher in Mähren, Naiiiens Prutek, hat auf die Aufforderung, zur Gründung eines polnischen Vereins in Teschen etwas beizutragen, dem Comitä Folgendes erwiedert: „Geehrte Herren! Ich will Niemandem schaden; wie ich den Polen nicht geschadet habe, will ich auch zum Schaden der deutschen nicht beitragen. >Zch

, weder in Rußland noch im neuen deutschen Kaiserreiche, noch in Frankreich. Wozu also ein polnisches Comitö in Teschen? Etwa daS Polnische Volk nach Teschen einzuladen, um die em sigen Leute zu gewöhnen im Lande herumzuziehen, Zeit und Geld zu verlieren und die Deutschen zu hassen? Die Deutschen zu hassen, welche auf die Slaven so wohlthätig gewirkt haben, da diejenigen, welche in der Nachbarschaft der Deutschen in Oester- reich und Preußen wohnen, unter allen slavischen Stämmen in der Civilisation

sich am meisten aus zeichnen; die Deutschen hassen, welche Oesterreich zusammenhalten; die Deutschen hassen, die Lieb linge Gottes, denen er einen Triumphsieg über die Franzosen verliehen hat, von denen sie zum Kriege ungerecht herausgefordert waren? Für wen Gott ist, für den sind alle Heiligen. Daher sollen wir die Deutschen lieben, ihnen in der Erhaltung Oester reichs nicht hinderlich sein. Oder wollen Sie, geehrte Herren, das polnische Volk etwa dazu versammeln, um es gegen seine Geistlichen aufzuwiegeln

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