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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 23.04.1858
Physical description: 6
Punkte während der Haussuchung in sein Taschenbuch einge tragen hatte. — Durch Mr. James kreuzverhört erklärt Zeuge, am 7. sei sein Oheim, am i). ein Polizeikonstabler mit ihm gewesen. Habe auf Befehl der Pvlizeikommissarien offent- lichen Versammlungen in Wvlds Leselckale beigewohnt. DaS erstemal am v. Jänner. Habe sich Notizen gemacht, wenn dort offen debatlirt wurde: sei dabei civilgeklcidet gewesen; Bernard habe bei diesen Debatten einmal präsidirt; es habe sich bei diesen um den Unterschied

, an Parlamentsglieder und Journalisten gerichtete Briefe, sei überdies nichl beantwortet worden. Ein anderer von den Vertheidigern, Mr. Simon, hebt hervor, möglichdaß Bernard den Brief beantwortete und AlleS darin Gesagte wiederlegte. Lord Campbell jedoch er klärt. der Gerichtshof sei der Ansicht, der Brief gehöre zu den zulässigen Zcügcnbeiveisen. Er wird vorgelesen. Der Kaiser wird darin als gemeiner Verbrecher erwähnt. »Ich habe, schreibt Ällsöp an Bernard. volles Vertrauen in die Zukunft

, antwor tet er. er habe nicht gewußt, daß Handgranaten von den Ungarn gegen österreichisches Militär, von Circassiern gegen Nüssen gebraucht worden seien. — Georg Burke, Advokat, kennt Bernard, der seine Kinder unterrichtet hat. War in jeder Beziehung mit Bernard zufrieden. Erinnert sich, daß dieser mit ihm über Gase^pcrimente sprach und Interesse da für äußerte. War von lLernard wegen einer Rechtsange legenheit Allsop'S einmal um Rath gefragt worden. Hatte Allfop zu diesem Zwecke an einen gewissen

Masoni in der Cily empfohlen. Dieser wird jetzt als Zeugen vernommen, hat aber blos Allsop's Handschrist zu identificiren. — Zu nächst wird Eliza Cheney verhört. Lebt in 2 Grastonstreet, Kentifh Newn Town (Londoner Vorstadt), kannte Orfini zuerst in einen, Wohnhause, wo sie als Magd diente. Lebte dann bei Orsini als Haushälterin bis zu dessen Abreise von England. Kannte Bernard, der sehr intim mit Orsini war, diesen wöchentlich etwa zweimal besuchte, in dessen Abwesen heit seine Briefe

—^ wenn nicht privat« auf der Adresse stand — übernahm, und selbe wie sie glaubt, beantwortete. Zeugin sah, von der Negierttng nach Paris geschickt. Orsini im Gefängnisse. Während dessen letzter Abwesenheit von London kamen wenige Briefe für ihn an. Bernard speis'te im Hause einmal mit zwei ihr iinbekannte» Herren, die sie seitdem nicht wieder sah. Orsini hatte das Haus auf 12 Monate gemiethet und selbst möblirt. Als er abreis'te. ließ er mir das Geld für Miethe und Steuern zurück, beauf tragte mich, Weihnachten

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 08.01.1851
Physical description: 8
>»v SV- Uhr begann die vierte Schwnrgcrichlssitzung. Es ersch'e» vor den Schranken Jobann Baptist, Sohn des Jobann Georg Beriiard, genannt Cicele, gebürtig von Vigo, seßhaft zu Sampitello, Bezirks- Gerichts Fassa. Bauersmann, 29 Jahre alt, verhei rat!, et, angefchnldigt des Verbrechens des Todtschlags. Schon seit einiger Zeit war ,wischen drin Ange klagten Bernard und Johann SIntvu Schenk, genannt Gärdener, ein ziemlich gespaiintes Verbältm'ß, und wie es scheint, weil Schenk mit dem Weibe nnd

der Schwägerin des Angeklagten in dessen Hanse sich untcrln'clt, und denselben Wein, Brod und Käse zahlte; spätere Versuche dcs Schenk, sich mit Bernard auszusöhnen, waren fruchtlos. Am 4. August v. I. kam Johann Anton Schenk vo» Caiiazei »ach Eain- pitello, und ging mit seiner Familie und Stesan Stnffer in das Wirthshaus eines gewissen Jobann Vernarb, vo» dort mit Slnffer allein in eine Schenke, niid kehrte mi't ihm wieder in daS Wirthshaus deS Johann Bernard zurück, wo Schenk mit dem Ange klagten Johann

Baptist Bernard zusammenkam, ohne daß eS im Wirthshaufe mit Äernarb jtt einem Streite, gekommen wäre. Um 9'/, Uhr SbendS entfernt ssch Schenk uud Stuffer, und. bald darauf folgte ihnen Beruard auf dem Füße nach. Die Straße, die Schenk nnd Stnffer einschlugen, führte am linke» Ufer ter Dnrone von Campitello nach Eanazei am . Hanse eines gewissen Sorroperra vorbei, in welchem Johann Baptist Bernard mit seiner Familie wohnt. Vor diesem Hanse blieb Stuffer stehen, um mit der Schwägerin des Job. Bapt

. Bernard zn sprechen, als dieser selbst eben dazukam, und mit drohendem Ausrufe den Stuffer packte, zu Boden warf und mißhandelte, dann aber nach dringenden Bitte» aus- ließ, sich gegen Schenk wendete, und demselben mit einem Prügel einen Streich auf den Kopf führte. Bei dein ärztlichen. Angenschein zeigten sich vorzüg, li'ch zwei Wunden, wovon eine an der reckten Seite der Stirne nach dem AuSspruche der uutcrsuchenden Aerzte von einem Streiche herrühren solle und absolut tödtlich war, ekne

an der linken Seite des Kovses, die nicht tödtlich im Falle SchenkS ihre Ursache fände, anßer diesen noch minder bedeutende Verletzungen, welche ebenfall« vom Falle des Schenk, nachdem er den Schlag vo» Bernard bekommen datte, herrühren mochien. In derselben Nacht verschied Joh. Anton Schenk, nnd wie das Gutachten der Aerzte erklärte, ' mußte derselbe nothwendig an der Wunde an der rechten Seite deS Kopses, die ihm durch einen Streich beigebracht wurde, nnterliegen, da das Gehirn ver letzt und erschüttert

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 4
Date: 09.04.1851
Physical description: 4
mit dem eigenen vertauscht, und war über Neumarkt zu seinem guten Freunde und ehemaligen Kerker genossen Bkrnard in keifers gegangen, nachdem sie sich bereits früher Kameradschaft zugesagt. Er erzählte ihm den Diebstabl, und übergab ihm mit Ausnahme der Banknoten und etwas Silbermünze die ganze Beute zur Aufbewahrung, wobei er auch dem Bernard erlaubte, davon Gebrauch zu machen. Bernard hatte wahrscheinlich, nachdem er das üb rige Geld versteckt, ein?» Tbeil der Thaler, um sie bei der Hand

zu haben, im Strohfacke eines der Betten in der Schlafkammer verborgen; dort wurden dieselben von Abram gefunden, nnd damit dieser schweige, ihm von Bernard die Hälfte angeboten. Bernard hatte fohin dem Abram auch einen Theil des übrigen Geldes, Gold und Zwanziger gezeigt. Abram oder Bernard waren mit Verausgabung der Thaler wahrscheinlich nicht vorsichtig genug, u. um nicht in den Verdacht eines Diebstahles zu kommen, sprengten sie das Gerücht aus, '72 Thaler in der Lotterie gewonnen zu haben. Äks der Hausherr

des Bernard J.B. Gantili.dies hörte, und zufällig nach Bozen ging, sah er bei einer Lottokollektnr, daß da selbst nur schwarze Nummern aushingen, u. schloß daber , weil Gewinnst? mit rothen Nummern bezeich net werden, daß die Angabe des Bernard u. Abram erdichtet sei. Er forderte den erstern auf, das Geld, welches derselbe nun von einem Deutschen zur Auf bewahrung' erhalten zu haben erzählte, zu Gericht zu tragen; Bernard mußte nun wahrscheinlich, weil er dem Abram nicht traute, sämmtliche ihm gezeigte

Baarschast ausliefern, beharrte, aber standhast da bei, daß er vom Diebstable nichts wisse, obwohl er in jedem Verhöre seine Aussagen änderte und neue Lügen erfand, endlich aber auch zugab, daß ihm mehr Geld von Hannes übergeben, daß ihm der Rest aber wahrscheinlich von Abram gestohlen worden sei, da gegen gab er zu, niedreres Geld jedoch nnr Nach Er laubniß des Hannes verbraucht zuhaben. Aus allem leuchtete hervor, daß Bernard die in Sicherheit ge brachten noch fehlenden 300 fl. für sich retten

als auch den Bernard der Theilnahme am obigen Diebstahle durch Verhehlung eines Betrages von mehr als 300 fl. CM. einhellig für schuldig u. der Gerichtshof, verurtheilte den ersteren über die Anträge der Staatsbehörde und nach Anhörung der Hrn. Vertheidiger zu 4'/zjäbrigem schweren Kerker, den zweiten zu 2jährigen, Kerker. Die Verhandlung schloß gegen halb 4 Ubr Morgens. Wien, 6. April. Der bereits gestern von uns erwähnte Prozeß der Sängerin Madame G. endete mit einer.Freisprechung durch die Geschwornen

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 21.04.1858
Physical description: 8
eine Aufregung im Volke verursachen sollte, durch sein Eintreffen nicht Anlaß zu Demonstrationen gegen Frank reich zu geben. Die Verzögerung der Abreise ist ledig lich inderAbsicht geschehen, den UrtheilSspruch im Prozeß Bernard abzuwarten, damit der neue Gesandte bei seiner Ankunft eine klare und deutliche Situation vorfinden Der Marschall wird in London die Residenz seines Vorgän gers beziehen, Albert Gat House in Hyde Park. (Sein Eintreffen in London wurde bereits gemeldet.) — In der Differenz

mit der Schweiz stößt Frankreich auf ein neues ganz unerwartetes Hinderniß. Die beiden von der Regierung ernannten Viccconsuln für Basel und La Chaur de Fond haben die Annahme dieses schwie rigen und vielleicht selbst gefährlichen, jedenfalls sehr ge hässigen Postens abgelehnt. ES handelt sich nun darum, andere geeignete und zugleich willige Personen dafür zu finden. (Avoßk'l'itoUttt'sLZ. London, l2. April. Die Procedur gegen Dr. Simon Bernard. welcher der Mitschuld an dein Attentate vom Jänner

gegen den Kaiser der Franzos-n und an der Er mordung des Nieolao Batti. Eugene Niguenr und anderer bei jenem Attentate umgekommener Personell angeklagt ist. begann beute früh im Central-Criminal-Gerichtshose. Die Richter sind die in Gemäßheit einer Parlamentsakte, durch welche das von Bernard begangene Vergehen desinirt wird, von dnn > Lord - Kanzler ernannten außerordentlichen Kom missare. Die betreffende Parlaments-Akte ist die Akte v. Georg lV. Kapitel Zl, in welcher verfügt

des großen Siegels zum Zwecke der raschen AburlheiNng eines solchen Verbrechers er nannt werden soll; und daß besagte Personen Vollmacht haben sollen, alle solche Vergehen innerhalb des in ihrem Bereiche liegenden Bezirkes oder OrteS. wie sie von ihnen zu dem Zwecke erwählt worden sind, in derselbe» Weise zu prüfen, zu hören und zu entscheiden, als ob das Verbrechen wirklich in dem besagten Bezirke oder Orte begangen worden wäre.« Bernard ist etwas über Jahre alt. Er ist in Car- cassonne im Jahre

, Welsby nnd Clerk. die Vertheidi gung durch Edwin James, HawkinS, I. Simon, Sleigh, Brewer und Srxvell vertreten. Auf die ihm nach Verlesung der Anklageakte gestellte Frage, ob er schuldig oder nicht schuldig sei, cntgegnete Bernard: »Der Hof hat keine Ge richtsbarkeit, mir auf diese Anklage hin den Prozeß zn ma chen, und aus diesem Grunde lehne ich eS ab. zu plaidiren.« Lord Eampbell: »So sagt ihn», daß^nach englischem Gesetze, wenn er es ablehnt, zu plaidiren, die Erklärung »»Nicht- schuldig

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 10
Date: 24.04.1858
Physical description: 10
werden. Virrmdvieyigster Jahrgang. Die lirsier Dolk<- «»d Gchäsenzeiw»« erscheint wöchentlich dre»««l. »rei« »aldiährig 2 N. ai er.» »er Volt de>ogen Z N. »o tr. CM.. Die Znntdrucker Nachrichten erscheiien wöchentlich sechs«»!. Preis ,ier»elkä»riz » ft. »2 kr., per Voll de»ogen I sl. »2 kr. Die katholischen Blätter erscheinen «vchentlich einmal. Preis Hai»« ,'Shriz 2 fl. 2S kr., rer Voil de»cgen 2 <1. 45 kr. ?M. ^ 92. Innsbruck, Samstag den SA. April 1858. Uebersicht. Nichtamtlicher Theil. Der Prozeß Bernard

. Innsbruck. Weinbau. Bahnhof. Wien, Tagsbsrictite. Krontänder. Salzburg, Minister v. d. Pfordten. Deutschland. Vom Main, daS »inabhängige Italien. — Nürnberg. König' Mar. — Berlin, Korrespondenz. -- Osnabrück, Cinzug des neuen Bischofs. — AuS Schles wig, zum dänischen Ausbeulungssystem. Trankreich. Paris, Differenz mir Portugal. Constitution- nel und Univers über Bernards Freisprechung. Der Bo- napartiSmuS im Turiner Kabinet. Großbritannien. London, der Prozeß Bernard. Italien. Turin, eine Aeußerung

deS Grafen Cavour. Ostindien und China. Nachtrag. - - - Torflager und Kalksteine im Oetzthale. Nichtamtlicher Theil. Der Prozeß Bernard. Die durch den Telegraphen gemeldete Freispre chung BernardS von den englischen Geschwornen konnte nicht verfehlen, in Europa und insbesondere in Frankreich Sensation zu erregen. Der halbamtliche „Eonstituiionnel' hat seiner Entrüstung auch bereits Worte geliehen,— und eS ist ein sonderbares Spiel deS Zufalls, daß der Herzog von Malakoss, der die gelockerte englisch

-französische Allianz fester knüpfen soll, an dem Tage den Boden , der Kreide-Insel betritt, an welchem ein der Theilnahme an dem Morde der Opfer deS 14. Jänner — welcher Tag dem Plane der Ver schwörer gemäß dem Kaiser Frankreichs den Tod brin gen sollte — angeklagter Franzose von der englischen Jury freigesprochen worden ist. Indeß ist durch spätere Depeschen die Sache mehr aufgehellt, und sie sieht sich nicht mehr so grell an. Bernard war nämlich in zwei facher Richtung angeklagt. AIS Urheber und Mitge

nosse deS Mordes an den Opfern deS Attentats am 14. Jänner, und als Theilnehmer an einem Komplotte gegen den Kaiser der Franzosen. Nach englischem Gesetze ist daS Erstere Felonie oder ein mit dem Tode verpöntes Verbrechen, daher auch für den Angeklagten keine Bürgschaft zugelassen, sondern selber in Hast genommen wurde. Die zweite strafbare Hand lung, wegen welcher Bernard angeklagt ist, ist aber blos schweres Vergehen, und diese Art von Anklage wird von der QucenS Beuch, einem anderen Gerichts höfe

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 04.03.1858
Physical description: 6
Eonventions-Münze, mit 42 Millionen Gulden Oesterreichischer Währung in 420.000 Stück Antheilsscheinen n lyo fl. Oesterreichischer Währung auszugeben. Anklageakte in Bezug auf das gegen den Kaiser Napoleon am 14. Jänner verübte Attentat. (Fortsetzung.) Hr. Outrcquin hatte früher ähnliche Beziehungen mit dem Angeklagten Bernard gehabt; dieselben scheinen in dem Schweizer Cafä zu London begonnen zu haben. Anfangs 1357 wurde ein Engländer Hodge, der in Frankreich reiste, von Hrn. Bernard an Hrn. Ou trcquin

empfohlen und von demselben gut aufgenom men; eine gleiche Empfehlung wurde von Bernarv an Hrn. Outrcquin in einem Briefe vom 6. Dezb. 1357, der bei den Akten ist, zu Gunsten OrstniS unter dem falschen Namen AlsoppS gerichtet. ES befindet stch auch bei den Akten ein zweiter Brief von Bernard an Hrn. Outrcquin, welcher Danksagungen für die gute Ausnahme deS Hrn. Hodge mit der Bitte enthält, ihn wieder gut aufzunehmen und ihm bei einer neuen Reise in Paris behülflich zu sein. Dieser Brief

war« wie der auf Alsopp bezügliche, vom Monat Dezember 1857 da- tirt. Bernard schlug Herrn Outrequin gleichfalls ge legentlich vor, gegen Provision in Paris, einige LuruS- waffen auS der Birminghamer Fabrik anzubringen. Da Hr. Outrcquin bejahend antwortete, so erhielt er An fangs Januar mit einem Briefe von Bernard (ebenfalls ve! den Akten) die Anzeige von der Abfendung zweier Revolvers als Muster. Herr Outrcquin wurde beauf tragt, die Waffen zu 15» Franken daS Stück zu ver- kaufen. Gleichzeitig aber ermächtigte

theile jedes Geschosses angebracht waren. Er erklärt, daß ihm dabei Gomez geholfen habe, dessen stärkere Faust die Schrauben leichter bewegte. Der 14. Januar kam heran. An diesem Tage suhr Orsini um 9 Uhr 55 Minuten Morgens in einem Fiaker aus. Er be gab sich zuerst nach der Straße St. DeniS Nr. 195 zu Herrn Outrequin, wo er anfragte, ob keine Nach richten von Bernard angelangt seien. Die verneinende Antwort schien ihn sehr verdrießlich zu.stimmen. Sr ließ sich darauf nach der Straße MiromeSn/l ter

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 27.04.1858
Physical description: 6
sich diese ungeheure Bestellung im Laufe deS JahreS zu effektui- ren. Zu derselben Zeit waren sämmtliche Maschinen« Werkstätten Frankreichs, die deS Staates eingerechnet, nicht im Stande mehr cilö 3 große Schraubenmaschinen in einem Jahr zu liefern. Seitdem ist eS kaum anders geworden. Paris. „Die englische Jury hat Simon Bernard freigesprochen; daS englische Volk hat mit seinen Hur- rahS die Krönung dieseö Gerichtsverfahrens begrüßt; die englischen Richter, die sich gezwungen sahen, den Angeklagten

wir ausrichtig und fügen Wir hinzu, daß wir, bei dem wirklichen Stande der Dinge, die niederträchtigen Hurrahö^deS Londoner GerichtösaaleS beiwcitem ken verpesteten Artigkeiten vor ziehen, mit welchen 24 Stunden früher der Gemeinde rath von Dover den Freimuth deS Herzogs von Mala- koff aus dke Folter spannte. In ihrer Schaulegung von biederer Gesinnung waren diese Complimente allerdings sehr englisch, doch dke im Triumph um Simon Bernard auSgestoßenen HurrahS, sie waren das englische Herz

Haltung einiger hundert Wichte ausbürdete, die in'S.Auditorium durch die Blut geschichte gelockt wurden. Nein, eS war nicht das Volk, daS die Stimme von JameS mit Jauchzen übertäubte; nicht aus dem Herzen Englands kamen die schmählichen Hurrah'S, welche die Freisprechung von Bernard be grüßten. Vor etwa 25 Iahren bot Frankreich ein ähn liches Schauspiel. Im Jahre >331 sprach der Afsisen- hos 13 Angeklagte srei, darunter Godefroib Cavaignac und Guinard, und diese Fieisprechung wurde durch ein Banket

von Malakoff eine Ein ladung erhalte» soll, den vorbereiteten Festlichkeiten durch ihre Gegenwart eine höhere Bedeutung zu geben. Man glaubt aber zugleich, daß die Einweihung, die zuerst im Monat Juli vor sich gehen sollte, nun auf den Monat September vertagt worden sei. Diese Vertagung steht eben mit dem erwarteten Besuche der Königin im Zu sammenhange.' — In den amtlichen Kreisen von Paris betrachtet man daS Verdict gegen Bernard als eine Thatsache, die nicht vorhergesehen werden konnte

in Hemdärmeln für österreichische Soldaten gehalten. Nun sei er (Lamartine) seit 1322 weder in Piemont überhaupt noch in Alessandri'a gee wesen. Grof?britLttnieN. London, 17. April. Am vorigen Mittwoch Nachniittags ein paar Augenblicke, ehe der Gerichtshof sich vertagte, hatte Jemand dem Angeklagten Bernard ein weißes Taschentuch mit den Worte» überreicht: -Hier ist ein reines Taschentuch für Sie, Herr Vernarb.« Einer Aufforderung deS Unter-She riffs folgend, nahm der Gefängniß - Gouverneur dem Ange klagten

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 24.03.1853
Physical description: 8
bekleidet, stand an der Straße. — »Weißt Dtt, arm^ä Kind, wo Vater Bernard nnd feine Fran, die Wäscherin, wohnen?' — »Der Vater nnd die Mütter? Ei frei lich ; komme» Sie nur.' — Und in einen finstern Hausgang wandte sicl, Corinna, dem Kinde folgend; viele, viele Treppen kletterte sie hinan 5 eine winzige Dachstube betrat sie endlich. Arm an Geräthe> r«ich an Stroh, auf dem ein Rndel vott größetn lind klei nern Kindern schlief, wär die elende Dachkammer. Ein Lichtstümpfcheil brannte auf einem Knollen

Lehm; ein greises Weib, lebensmüd nnd unheimlich aus sehend, flickte beim schwächen Lichtschimmer Zerrissene Lumpen. — Sie begegnete mit ihrett verwunderten Augen denen Corimia's und fragte: »Wen suchen Sie, Madame?' (Fortsetzung folgt.) scuszte Corinna — „ich will etwas für Euch thun.... ich will Euch licimsiichen, gute Leute .... wie ist Euer Name, braver Maiin?' 'Ich heiße Jakob Bernard,' — cntgrgncte dcr Mann — „cin Maurer von Profession, und liabe lange in Pantin gehaust, bin erst seit cin

paar Jahren nach Paris gezogen .... in die Vorstadt Sr. Mar- cean .... jedes Kind kennt dort deix alten Bernard nnd die Wäscherin, seine Fran!' Corinna sprang in der höchsten Bewegung anf, und fragte: »Bernard vou Pantin? Ach, mein Him mel, babt Ihr nicht einmal eine Tochter Corinna ge habt?' — Bernard schüttelte den Kopf. — «Eiiie Tochter, die von der Marquise von St. Tropcz an« genommen wurde?' — ,,Ei, ei, hm, hm .... ich besinne mich auf dergleichen. Ja, ja, Sie werden Recht baben

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 26.04.1858
Physical description: 6
» der FranzosendurchPtatzenvo n Granaten abzielte. In der NechtSsprache ist Bernard angeklagt al« Mitschntdigfr am Morde eines Mannes, Namens Battie.' und obwohl der Mord BattieS nicht in seiner Absicht gelegen,' wäre doch, wenn Battie's Tod' die natürliche und wahrscheinliche Folge deS gegen den Kaiser der Franzosen verübten Mertansalle« gewesen ist, und wenn diese Thatsache gegen den Angeklag ten festgestellt wird , Bernard Mitschuldiger am Morde Bat lies. Der einzige RechtSpunkt, den Sie für die Zwecke de« gegenwärtigen Prozesses

-- lungen deS Parlaments, oder um irgendwelche Einwirkungen zu kümmern. Ich bitte Sie, unabhängig zu verfahren und Ihren Ausspruch nur auf Thatsachen zu stützen, von denen Sie überzeugt sind. . 'l- — — Der Präsident reiht darauf in langer Rede ausführ lich alle im Prozesse vorgekommenen Umstände aneinander. Bemerkt zum Briefe Allsop's, derselbe brauche »ur. alS Be weis dafür zu gelten, daß Bernard Kenntniß von den zwi schen Allsop und Orsini verhandelten Planen gehabt und sie gebilligt

, nicht daß er daran theilgenommen hat. Ueber die Aussage KingS meint Lord Campbell, die Worte Bernard 'S: »Ich werde gehen, wxnri der andere wieder in Engsand sein wird,« lassen vermuthen, man habe an einen allge meinen Aufstand gedacht, nicht an einen vereinzelten An griff auf Kaiser Napoleon j wenn die Jury daS annehme, dann ist Bernard kein Mitschuldiger an der That Orsini 'S vom l-I. Jänner. Der Lord-Oberrichter schließt: Prüfen Sie die Thatschen, .welche dem Angeklagten zur Last gelegt werten, gerade

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 22.04.1858
Physical description: 6
, sei nicht bei Orsini'S Prozeß gewesen, war bei dessen Hinrichtung im Dienst. hat von Rudio'S Pardonirung nichts gewußt, hat Letztsrcm keine Aussage gegen Bernard abge nommen . war auch nickt bei derartigen Aussage» Nudio's zugegen. erfuhr um 4 Uhr am 14.. daß der Kaiser in die Oper fahren werde, glaubt, daß dieser von den> Tnilerien kam. hatte die gewöhnliche Eskorte. Der Theaterbesuch des Kaisers sei nie geheimnißvoll. — Louis Franyois Devi sme. Büchsenmacher. beschreibt 'den Bau der Granaten

Punkte der von beiden Gouvernements beantragten BillS vereinigt werden durf ten, ist nicht mehr zu erwarten, daß die Vorschläge deS Gouvernements in Bausch und Bogen verworfen würden und damit ist die Stellung deS Gouvernements vor, läufig gesichert, bis eine andere Principiensrage^auf taucht, die eS in die Minorität bringen könnte. L o ii do n, 17. April. Ueber den Verlauf deS Pro zesses Bernard enthält die Korrespondenz „HavaS' nach stehendes Telegramm: Um 3 Uhr zogen sich die Ge schworenen zurück

, um in Betreff der Anklagepunkte zu berathen. Nach einer viertelstündigen Berathung traten sie wieder in den Audienzsaal und verkünden ihren AuS-. spruch, welcher den Angeklagten Bernard des Verbrechens der Fclonie für nichtschulbig erklärt. Dieser AuSspruch wird im Saal und den benachbarten Straßen mit Hurrah begrüßt. Die einklage wegen Theilnahme an Verschwö rung bleibt noch bestehen, allein eS ist Bernard gestattet Kaution zu stellen. Bernard soll nach einer zweiten Depesche auch ohne Kaution

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Page 2 of 8
Date: 08.03.1883
Physical description: 8
unter dem Vorsitze des Herrn Prä sidenten, Hosraty Dr. Grafen Melchiori, eröffnet. Bei der ersten Verhandlung fungierten. auf der An klagebank zwei vielversprechende junge Burschen, Sag schneider aus Campitello in Fassa, namens Carlo - und Giovanni Bernard, ersterer 25, letzterer noch nicht einmal 20 Jahre alt. Diese beiden äußerst schlecht beleumundeten Subjecte waren, wie Ihnen seinerzeit gemeldet wurde, am 27. November v Js. auf dem Wege von Pian in Giöden zum Sellajoch mit einem gewissen Emannele Fontanive

wegen des sen Schwester Theresa in Conflict gerathen, wornach Carlo Bernard den Fontanive so lange in brutalster Weise misshandelte, bis er den Schlägen ic. erlag, während Giovanni Bernard sich der Theilnahme an der That seines Bruders schuldig machte, indem er eigentlich die ganze Affaire eingeleitet hatte. Mit welch bestialischer Brutalität die beiden zu Werk giengen, und wie nahe ihre That das Verbrechen des Mordes streifte, erhellt am besten aus dem Um stände, dass Carlo Bernard

während der tödtlichen Misshandlungen seinem Opfer das »Vv protunckis' vorsang. Beide wurden von den Geschworenen ein stimmig des Todschlages, resp, der Mitschuld an die sem Verbrechen schuldig gesprochen und demnach Carlo Bernard zu 10 Jahren, und Giovanni Ber nard zn 5 Jahren schweren und verschärften Ker kers verurtheilt. Außerdem haben sie dem Vater des Erschlagenen, Celeste Fontanive, 200 fl. und der

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Page 3 of 6
Date: 26.04.1858
Physical description: 6
/ — Die ^.„Toryblälter' besprechen daS Verdict über Bernard lin> einiger Verlegenheit/ Der „M. Herald' sagt Wir wollen gern denken, daß die Geschwornen ehrenhaft handelten, und.>daß., wenn sie sich durch die beredte, aber höchst tadelnSwer'lhe Deklamation vom Hrn.'Edwln JameS bestimmen ließen, sie sich dieses Einflusses selber unbewußt waren. Wir dürsten nach keines.,Mannes; Blut, und nehmen daher ihren Wahr, spruch hankend an. Die «M. Post' zweifelt keinen Augenblick, daß die Jury nach ihrem« Gewissen richtete

. liberalen englischen Mittel klasse aus ,der' die Londoner kleine/ Jury genommen wird' ^vie'die ^TlMeS' so pikant ^bemerkt hkit^. London, 20. April. Im .Unterhause machte Roebuck heute die Anzeige/daß i«r sicher morgen.an denGencral-! Advokaten die Frage stellen werde, ob er der weitern Klage gegen Bernard »auf Theilnahme an einer Ver schwörung'. Folge geben würde? — Heute morgen erst wurde Bernard vor den Hos der QucenS Bench geführt. Auf den Antrag seines AnwaltSJameS entschied der Höf

, daß der Angeklagte gegen eine persönliche Bürgschaft' von !0lX1 Pf. St. und zwei Bürgen von je 500 Pf. St. feine Freiheit wieder erhalten würde. Erst nachdem die Bürgen sich eingefunden, als ^welche Kaufmann Stewart aus Liverpool und Dr. EppS aus London auftraten, wurde Dr.-Ber»ard,i>, Freiheit^ gesetzt. (Bekanntlich hat die englische Regierung jede weitere Anklage gegen Bernard fallen gelassen.) Vor dem Gerichtshöfe blieb Alles still; als er aber auf der Straße davonfuhr, tönte ihm der Zubel dcS Straßenvolks

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Page 3 of 6
Date: 20.04.1858
Physical description: 6
des parlamentarischen EideS wurde genehmigt,^ und somit das Gesetz , für an genommen erklärt. Jetzt wird also das Oberhaus über die Zulassung von Juden in'S Parlament sich wieder einmal auszusprechen haben. Ob eS diesmal ja dazu sagen werde, müssen wir abwarten; eS gibt aber viele Leute, welche daran zweifeln: ° — DaS entschkidende Merichtöverfahren gegen.Simon Bernard hat am 12. d. M. seinen Anfang genommen. Der Angeklagte weigerte sich, die Zuständigkeit deS Ge richtshofes anzuerkennen, worauf dieser annahm

, daß Bernard sich für „nichtschuldig' erklären wolle. In früheren Tagen würde der Angeklagte nach einem jetzt in Abgang gekommenen Gesetz sich durch seine Wei gerung eine barbarische Behandlung zugezogen haben. Bernard hatte die Befugniß, als Fremder die Jury zur Hälfte aus Ausländern zusammensetzen zu lassen, ent sagte 'aber diesem Rechte. > Portugal. Lissabon. DaS aufgelöste portugiesische Parla ment hat keine trauernden Freunde hinterlassen. Man trägt den Abgeordneten allgemein die Feigheit

zu befestigen. In der heutigen Sitzung' begann Hr. JameS seine Verttheidigung BernardS. — 17. April. Die Jury hat Bernard von der An klage auf Felonie freigesprochen. Turin, 14. April. In der gestrigen Sitzung der Depulirtenkammer begann die Berathung des Preß- gefetzeS. Graf Solaro della Margherita bekämpfte eS als ungenügend und als das Resultat eines auswär tigen Druckes. Pareto von Genua griff daS Ministe rium wegen der häufigen Preßprozesse und Ausweisun gen von Flüchtlingen an. Mamiani und Farini ver

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Der Bote für Tirol
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Page 10 of 12
Date: 16.02.1878
Physical description: 12
ist von der königlichen Regierung zu Danzig eine Belohnung von 300 Mark ausgesetzt. , ' Claude Bernard 1-. Die „Franz. Corresp.' berichtet zu dem (vom ,Moten' in Nr. 37 mitge theilten) Ableben Elaude BernardS: „Gestern Abend erlag der Gelehrte Elaude Bernard einer Lähmung die ihn vor wenigen Tagen schlagartig getroffen hatte.' Im Jahre 1313 im Rhöne-Departement geboren, war er als junger Mann mit einem Trauerspiel in der Tasche nach Paris gekommen, um sich der literarischen Lauf bahn zu widmen. Aber hier schlug

er bald einen anderen Weg ein: der Dichter warf sich auf das Studium der Heilkunde und der Naturwissenschaften ini allgemeinen und zeichnete sich durch seinen Eifer wie durch seine Leistungen ans. Von Grad zu Grad höher steigend, wurde Claude Bernard im Jahre 1854 zum Professor der allgemeinen Physiologie an der naturwissenschaftlichen Fakultät von Paris, dann das Jahr darauf zum Professor der Experimentalphysto« logie am College de France ernannt und später auf den Lehrstuhl für allgemeine

Physiologie im Museum des Jardin des Plantes berufen. Er war als Nach folger FlourenS' in die französische Akademie gewählt worden, und seit 1869 gehörte er dem Senat des zweiten Kaiserreiches an. Durch seine Entdeckungen auf dem Gebiete der Physiologie hatte Claude Bernard sich einen europäischen Ruf in der Gelehrtenwelt er worben, während seine Artikel in der „Revue de deux MondeS' nicht wenig dazu beitrugen das Verständ niß für die Fragen feines Faches auch in weniger exclusiven Kreisen zu wecken

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 4
Date: 21.03.1851
Physical description: 4
Interesse dar, uitd da sie nebstbei eine» tirolischen Fall betraf, welcher schon in der Gerichts- zeitnng deS Tiroler Bothen Nr. S auseinandergesetzt wurde, so dürfte eine Mittheilung der wesentlichen Momente derselben um so willkommener erscheine». Die Nichtigkeitsbeschwerde war nämlich gegen das Erkenntniß, des Schwurgerichtshofes in Trient vom 4. Jänner l. I., vermöge welchem Johann Georg Bernard von Eampktello.wegen deS.Verbrechens des Todschlages zn zweijährigci» schweren Kerker vcrnr- theilt wnrde

, vom Vertheidiger des Angeklagten Dr. Dneati erhoben wordcn. Wie bekannt, hatte Bernard' eingestanden , dem Joh. Anton Schenk am Abende des 4. Angnst l8S0 mit einem Stücke Brennholz einen Schlag ans den Kopf'grgeben zn habe», so zwar, daß derselbe z» Bodcn fiel, und in Folge dcr hiebe! erlittenen Ver letzung noch in derselben Nacht verschied. Ueber die Ursache i>cö Todes datten sich die i» dieser Beziehung vernommenen Aerzte verschieden ausgesprochen lind die Geschwornen fanden ihrem Verdikte den Ansfprnch

des Tov- schlageS eine Handlung, wodurch der Mensch um das Leben kömmt, somit eine» »»mittelbaren Znsaninienhang zwischen eincr Handlung »nd dein Tode, waö hier nicht der Fall sei, weil der Tod ScheilkS nicht als von dcr Handlung des Bernard, nämlich von dem von demselben geführten Streiche, sondern von dem Falle Herrührend anerkannt wurde — mau würde somit deu Z u f a l l bestrafe». 2 Sowohl bei dein Verbrechen des MordeS nach F. 127, als bei jenem dcs räuberischen Todschlages nach 124 verlange daö

Berufung auf deu H. ZdL lit. i der St. P. O. die Anfkebnng deS Erkennt nisses dcs Schwnrgeri'chtshofes begehrt. Wir werden den Schluß morgen liefern, unk bemerken vorläufig nur. daß dervorliegendenNichligkeittbeschwerde stattgegeben, und taß Bernard wegen de< Verbre chen« der schweren Verwundung zu l8monatlichen> schweren Kerker verurthiilt wurde. Oeffentltcher Da«k. Schon nnterm 3. Dezember 1849 fühlten wir uns verpflichtet, den rdelniiithigell Bewohner» von Steyr in Obcrösterreich für die liebevolle

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 4
Date: 21.05.1856
Physical description: 4
beiogen » fl. .'u» kr. <5M. Die Tiroler Volks- und Schii?cn;eit>ing erscheint irö>5entli6> dreimal. Preis halbjährig l fl. Ir., per Post beiogcu U ft. Ä> kr. t52>?» n c l> e r s l oll t. Amtliches. Innsbruck. Bischof Bernard Galura. y^amenstagfeier Ihrer kaiserl. Hoheit der Frau Erzherzogin Sophie in Absani. Die Ainraser Sammlung. Wien, Negulirnng des DonaubetteS. Pesth. Erzherzog Albrecht. Die geistlichen Güte, in Ungarn. Frankfurt, die Herzogin v. Orleans nach Soden. Be schluß der Bundesversammlung

. K. K. ObcrlandcSgericht. Innsbruck am 13. Mai 1856. Innsbruck, 20. Mai. Seit drei Tagen verkün dete der eherne Mund der Glocken von sämmtlichen Thürmen der Stadt den Tod unseres greisen, geist liche» Oberhirten, deS hochwürdigsten Fürstbischofes Bernard. So war denn sein letzter Hirtenbrief, mit dem er vor drei Monaten das Fastenpatcnt begleitete, und in dein er von dcr seiner Obhut anvertrauten Heerde mit ergreisenden Worten Abschied nahm, im Borgefühle des nahen Todes geschrieben! Zu Herbolz- hcim im BreiSgau

im Jahre 17L4 geboren, erreichte der verblichene Fürstbischof ein Alter, wie eö wenigen Menschen beschieden wird, denn nahezu 93 Jahre alt, war er der Zweitälteste Bischof dcr ganzen katholischen Christenheit. Uns einen näheren biographischen Abriß über den Verewigten vorbehaltend, erwähnen wir hier bloö, daß Bernard Galnra am 27. Juli 1783, also im Alter von 24 Jahren zu Wien zum Priester ge weiht, später Doktor der Theologie wurde, General- ScminarS-Studicii-Präsckt zu Freiburg und durch meh rere

angepaßt. In großer Menge haben sie sich nicht nur in den meisten Ländern Europas verbreitet, sondern sind als stille Sendboten christlicher Lehre über ferne Meere gedrungen. Seine zahlreichen Hirtenbriefe, voll deS Geistes seines heiligen BernfeS, sind eben so viele Denkmale väterlicher Liebe uud regsten Eifers für die geliebte Diöccse. Auf welch hohen Standpunkt der Fürstbischof Bernard durch Berufung von in Wandel nnd Wissenschaft ausgezeichneter Lehrer die theologische Stndienanstalt zu Briren

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 28.04.1858
Physical description: 6
zu Steuer-Kontrylloren lll. Klasse, die Steuer-Assistenten II. Klasse Viktor Stockhammer und Karl^ Sandbichler zu Steuer-Offizialen lll. Klasse, der quieSzirte PmtSoffijial Mathias Wach zum Steuer-Assistenten I. Klasse, dann die SteueramtS- Prakiikanten Kranz Niederwieser und Joseph Litzl zu Steuer-Assistenten III. Klasse. Nichtamtlicher Theil. Der Prozes? Bernard. Wir glaubten unS in unserem letzten Artikel über diesen Prozeß, der ohne Zweifel den Wendepunkt der englisch-französischen Allianz bildet

, daß der Prozeß Bernard den Wendepunkt der englisch-französischen Allianz bildet. So gewiß eS ist, daß eS LoniS Napoleon darum zu thun ist, mir England in gutem Vernehmen zu bleiben, so lange seine Allianzen auf dem Koniinent sich nicht inniger gestalten, und so wenig er dem Kabinet Derby jetzt nach solchen Demonstrationen der Antipathie gegen die gegenwärtige Regierung Frankreichs im englischen Volke, Zumutbungen stellen wird, die ihm nur Ver legenheiten bereiten, und eS höchst wahrscheinlich stürzen

, das was Frankreich will, aber doch nicht erzwecken würden, — ebenso sicher darf angenommen werden, daß durch diesen Prozeß daS Verhältniß Englands und Frankreichs zu einander ein anderes geworden, was sich im Laufe der Dinge bald genug nach außen zeigen wird. Die durch die französischen Militär - Adressen, und durch die Palmerston'sche FlüchtlingSbill ohnehin schon gelockerte Allianz ist durch den Ausgang des Pro zesses Bernard vollends auf den Gefrierpunkt gesnnken, — man behält sie ehrenhalber

zu stecken. Wie weit die Dinge gekommen sind, hat eben der Prozeß Bernard im grellsten Lichte gezeigt. Nickt nur geht aus demselben die Gewißheit der Schuld des Angeklagten und die Unzulänglichkeit deS englischen Ge setzes, um den aggressiven Planen der Flüchtlinge auf englischem Boden ,u begegnen, sondern auch die Stim mung bei einem Tbeile deS englischen Volkes hervor, anerkannten Mördern Straflosigkeit zu sichern, wenn sie nur auS politischen Motiven morden und von England wie von einem sichern

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 22.03.1858
Physical description: 6
.. ' ^ — Die Entlassung deS Grasen Persigny von seines -Posten in London wird heute (l7.) alS ossiciell betrachtet^ Ueber-seinenNachfol.,er ist noch nichts bestimmt; man nennt zwar den Herzog von Grammont, allein eS ist bekannt, daß die d.finiiioe'Wahl nicht immer diejenigen trifft welche von den Gerüchten ursprünglich bezeichnet werden. ' Großbritannien. ^ London, 45 Mä^z. DaS Ende der Vorunter suchung von Bernard und seine Verweisung an die Assisen (diese beginnen im nächsten Monat) auf die An- klage

gegen Verschwöinng und Theilnahme an, Morde ist om SamStag duich den Telegraphen nach demAest- lande gemeldet worden. Ueber daSj ENdvlshör jeneö TageS vc>r dem >Pc>lizeigericht, daS wohl öffentlich war, ohne daK jedoch nikbr Personen, als der Saal bequem fassen konnte,- zugelassen worden wären, ist wenig zu berichten. Der Ankläger Bodkin erklärt, er habe für jetzt keine weiteren Zeugen vorzuladen (eS heißt hier, man werde Rurio hei über bringen,'um gegen Bernard zu zeugen). Er soidert den Nichter auf, den Singe

der köm'gl. Besitzungen ve>übt Worten sind,. eS sür jeden Friedensrichter gesetz, lich sein.soll, von einer derartigen Klage Kenntniß zu nehmen und in derselben Weise zu verfahren, als ob! die Tbat innerhalb der Gränzen seiner gewöhnlichen Jurisdiktion vnübt worden wäre.' Der Mord, so fährt der Ankläger fort, ist in diesem Falte nachgewiesen. Bernard ist ein Unterthan der englischen Kione, wie jeder in England lebende Ausländer, dessen Regierung mit, England im Frieden sich befindet. Bernard

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Page 2 of 6
Date: 07.05.1858
Physical description: 6
von den 130 Mill. für die Verschönerung von Paris einen Nachlaß von zehn Millionen zuge standen. Belgien. Nach Berichten aus Brüssel, 2. Mai, wird die Königin von Portugal übermorgen zu Ostende ein treffen, bis wohin sie von dem preußischen Gefolge be gleitet werden wird., Großbritannien. Aus London, 27. April, wird der „Wiener Ztg.' geschrieben: »Um auf den Prozeß Bernard zurück zukommen, so wird auf das Bestimmteste versichert, daß selbst in dem Falle, daß daS Attentat vom 14. Jänner gegen daS Leben

der Königin von England gerichtet gewesen wäre, die Jury Bernard dennoch freigesprochen hätte, trotzdem Jedermann und auch jedeS Jurymitglied die moralische Ueberzeugung vou der Schuld Bernard'S hat. In Frankreich hat die Jury nach ihrer morali schen Ueberzeugung ihr Verdikt zu sprechen. Bernard wäre also dort unter allen Verhältnissen schuldig besuuden worden. In England ist eS jedoch anders. Die Jury darf nicht nach ihrer moralischen Ueberzeugung, sondern sie muß »den Thatsachen und dem Gesetze gemäß

' ur theilen, d. h. sie darf nur dann ein Schuldig aus- sprechen, wenn eine Evidenz der Schuld vorliegt. Nun fehlte in dem.vorliegenden Prozesse der Beweis, daß die von Bernard gelieferten Instrumente dieselben waren, welche in Paris zur Anwendung gekommen sind; ferner hat die Jury die Worte Bernard'S, die er zu einem Eisenbahnbeamten gesprochen und die unge fähr lauteten, „er werde nach Frankreich gehen, bis Jener herüberkomme,' dahin gedeutet, daß der Ange klagte damit deutlich bewiesen

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Page 3 of 6
Date: 22.03.1851
Physical description: 6
der Kraiua zu überfallen. Gerichts-Zeitnnn. 8 Wien, 18. März. (Schluß der im gestrigen Blatte abgebrochenen Verhandlnngvor dem KassationS- hofe). Die, dnrch den Gen. - Advokaten vertretene Staatsbehörde beantragte die Verwerfung der Nich tigkeitsbeschwerde', denn, so führte sie an, sie könne die Ansicht der Vertbeidigung, daß im vorliegenden Faktum zwischen der Handlung des Bernard u. dem darauf folgenden Tode des Schenk der zur Ver brechen des Todschlages ersotderliche Zusammenhang nicht vorhanden sei

Streich erhielt , nnd Bernards Handlung war demnach die Ursache des Falles — des Todes. Hätte er ih» bloß zn Boden geworfen, so würde man es als Todschlag betrachten, warum hier nicht, wo er ihn zu Boden schlug? Der 8. 123 des Strafgesetzes verlange nur, daß aus der Handlung der Tod erfolge, und uicht mehr, diese Erfordernisse seien vorbanden, und der gedachte Paragraph finde somit seine volle An wendung. Zudem konnte anch Bernard nicht unschwer vor aussehen, daß Schenk dnrch den Streich zu Boden

fallen und sich an dem spitzen Gesteine bedeutend verletzen könne, — hätte er init Bestininilhekt vor aussetzen könne», daß hiedlirch der Tod n otl> wen dkg erfolgen werde, so müßte man die That als Mord betrachten. Das sofortige Erkenntniß des KassationshoseS kan tete dabin, daß der Nichtigkeitsbeschwerde des Ver theidigers deS Joh. Georg Bernard stattgegeben, und das? dieser unter Aufhebung des Urtheiles deS SchwnrgerichtshoseS in Tririit. wegen dos Verbrechens der schweren Verwundung

sich dieß ereignen können, nnd Niemand könnte behaupten, daß sich Bernard dabei eines TodschlageS schuldig gemacht hätte. Daß zur Bildung des Begriffes der Tödtuug der Tod uumittelbar uizd nothwendig ans der Handlung fol gen müsse, sei in dem Gesetze ausdrücklich vorge schrieben. Im 8 1l7 des St.G.B. heißt eS: „Wer gegen einen Menschen, mit dem Entschlüsse ihn zn todten, auf eine solche Art handelt, daß dessen Tod daraus nothwendig erfolgt, macht sich deS Ver brechens deS MordeS schuldig', uud

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