eines Hlaidekindxs. so. dahinfliegen läßt.'' ' ' — 61 — Elinor sah fragend, fast hilfesuchend zu ihm auf. Seine letzten Worte hatten sie bis ins Herz getroffen. Er blieb aber «ungerührt bei ihrem fast verzweifelten Blick, sondern ein selt sames Wohlgefüht kam über ihn, daß es in seine Hand gegeben, sie zu kränken, wie sie noch niemand gekränkt hatte. „Wie Sie wissen, Gräfin', fuhr er unbeirrt fort, „habe ich einen Freund. Er ist reich und mächtig im Lande, und er erscheint darum vielen begehrenswert
. Er ist nicht schlecht igenug, um zu betrügen, aber er ist auch zu gut, um betrogen -zu werben. Kennen Sie ihn?' „Ich weiß nicht, was Sie wollen', flüsterte Eliuor kaum hörbar. ' - . „Gut, so hören Sie weiter. Ich habe noch einen Freund. Er ist hübsch, jung und edel. Er hat ein prächtiges Herz und ein prächtiges Besitztum. Er ist sozusagen eine gute Partie, aber mein bester Freund ist eine noch bessere. Was meinen Sie nun wohl dazu, was man seinen Freunden schuldig ist, wenn man die Gewißheit erlangt, daß' eine Tame
den weniger besitzenden Freund aufgibt, trotzdem sie ihn liebt, und den wählt, der ihr Glanz und Macht bietet, wenn auch ihr Herz keine Liebe für ihn fühlt.' „Ich liebe Niendorf nicht', murmelte Eliuor und lehnte sich fester auf seinen Arm, weil! sie ob der ungeahnten Enthül lungen ihre Kräfte schwinden fühlte. „Nicht? Umso schlimmer. Aber Sie gewähren ihm doch Zusammenkünfte, von denen mein erster. Freuud, den Sie hei raten wollen, nichts weiß.' Elinor sah so qualvoll zu ihm auf, daß er sich einer leisen
Regung I>es Mitleids nicht erwehren konnte. Aber er wollte hart .sein, er wollte ihr zeigen, »ine tief i er sie verachtete. Und wemi ihm auch schon nach Elinors ersten Worten fast, zur Ge wißheit geworden, daß sie ganz unschuldig, war, er wollte es sich selbst in seinem finsteren Groll nicht eingestehen. Elinors Stolz bäumte sich in dem Augenblick, wie sie den Kamps? in seinen Zügen los, von neuem auf. Etwas wie eine eisige Erkältung fühlte sie ihr .Herz durchziehen. Nein,, er, er durfte niemals