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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 20.11.1891
Physical description: 8
lischen Lehrerverein rusen wir ein recht herzliches »Vivat, llorss.t, ersseat!' zu. Lek. Der Krieg und die Börse. Auf welch schamlose Weise gewisse Kreise ihre Vortheile suchen, selbst wenn es sich um das Wohl und Wehe ganzer Nationen handelt, be weist die Nachricht eines Wiener Blattes» die für für einige Stunden eine förmliche Kriepspanik auf allen bedeutenderen europäischen Börseplätzen her vorrief und vielleicht auch so manchen ehrlichen Besitzer von Anlagepapieren um einen Theil seines oft

noch sauer erworbenen Vermögens brachte, weil er in übergroßer Sorge sich seiner Papiere bei stürzenden Coursen entledigte. Das „Wr. Tagbl.' hatte nämlich Samstag die gänzlich unwahre Nachricht gebracht, als hätte Se. Majestät der Kaiser dem polnischen Abge ordneten Jaworski gegenüber sich über die äußere Lage in einer Art geäußert, welche dieselbe als weit bedrohlicher erscheinen lasse, als dies aus der jüngsten Thronrede hervorgehe. Dar ob so fort großer Schrecken an der Börse und rasches Fallen

unser Va terland Oesterreich, wenn möglich in einen Krieg mit Russland hineinzutreiben. Der Rummel habe nicht in Wien begonnen, sondern an der Pariser Börse und wurde hier nur fortgesetzt. Wenn man weiß, welche Personen hierin Frage kommen, wenn man weiß, dass das „Wr. Tag blatt' nicht bloß zur österreichischen Regierung, sondern auch zu einer Finanzmacht, die vielleicht oft mächtiger als eine Regierung ist, zu der Macht des Baron Hirsch in sehr engen Beziehungen steht, dann kann man wohl zur Ueberzeugung

unter unseren College« einen geben sollte, der eine solche Nachricht offenbar noch bevor sie veröffentlicht wurde, benützt, um an der Börse zu spielen und für sich Gewinnste einzuheimsen, so wird jeder dagegen feierlichst protestieren, dass dieser Mann unser College ist; es wäre, glaube ich, Pflicht des Hauses, mit aller Entschiedenheit dahin zu wirken, dass ein allgemeines Verdammnngsnrtheildenselben aus dem Hause ausweise. (Lebhafter Beifall.) Es wird hoffentlich gelingen, alle jene zu eruieren

, welche Engagements an der Börse eingegangen haben. In der „Sonn- und Montags-Zeitung', welche dem Pressbureau auch nicht allzuferne steht, und deren Eigenthümer sich schmeichelt, intime Be ziehungen zu besitzen, wird ja angedeutet, welche Person an der Börse 10.000 Stück Creditactien an dem betreffenden Tage gegeben hat. Es soll dies, hat man mir gesagt, Herr Salo Kohn sein. Es werden sich auch die anderen Personen eruieren lassen, welche an diesem Tage und schon am Freitage gespielt haben. Redner bespricht

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Brixener Chronik
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Page 1 of 8
Date: 12.09.1917
Physical description: 8
des Staatskredites, um so nachdrücklicher und scho nungsloser die Beachtung jem. unabweisli - chen Forderungen heischen, die in dieser Zeit der Kriegsnot erhoben wcr^n müssen.' (Dro hung des halbamtlichen „^remdenblatt' vom September 1917 an die Börse.) Seit Wochen erleben mir in Wien eine fieberhafte, geradezu wahnsinnige Spekulation ^ an der Börse; es ist, als ob alle Teufel losge- ^iasssn wären unk..sich nun in milder Gier auf Staat und Gesellschaft stürzten. Man braucht dieses Treiben an der Wiener Börse

. Das ist in schwachen Andeutungen nur wiedergegeben, das Bild des Lebens und Trei bens an der Wiener Börse, ein Bild, das Bän de spricht und vor unseren Augen einen Ty pus der Menschheit aufzeigt, wie er verkomme ner und entarteter nicht mehr gedacht werden kann. Drohend kündet das halbamtliche „Frem denblatt' dieser Horde nachdrückliches und schonungsloses Vorgehen der Staatsverwaltung an. Wie arg müssen da bereits die Verhältnisse liegen, wenn dieses Blatt, das sonst vor jedem lauten Worte sich entsetzt

, zu solchen Drohungen greift, wenn die ses Blatt der liebevollen Schonung aller Spe kulanten den sch-neren Vorwurf erhebt, daß die Menschen an '? Börse ganz im Banne der Devise „B e r e i ch e r t Euch!' stehen. Hof fentlich folgt der Drohung auch rasch die er sehnte, die so notwendige Tat! Aber — so fragen wir — lebt die Sorte von Menschen, deren Charakter das „Frem denblatt' so trefflich gezeichnet, nur an der Börse, treibt sie nur dort ihr Unwesen? Auch der Blinde schier kann diese Frage sofort

mit einem kräftigen Nein beantworten. Was an der Börse durch sein Treiben die Entrüstung des halbamtlichen „Fremdenblatt' ausgelöst fortleben und, wie es scheint, auch im nächstge legenen rätoromanischen Sprachgebiete Ladi^ niens nicht mehr sehr geläufig sind. Um so we niger kennt er die eigentlich rätischen Wort stämme, die jetzt überhaupt verloren zu sein scheinen, in den Namen aber noch vielfach er halten blieben. Doch glaubt er auch mit diesen lückenhaften Kenntnissen die rätoromanische Herkunft der zitierten

der Börse und der Bör- seaner vom Schottenring in Wien, nach dieser Devise wird nicht nur in Wertpapieren, son dern ebenso leidenschaftlich, ebenso unter Au ßerachtlassung aller „ethischen Momente', nun schon seil drei langen und bangen Jahren mit allen Lebensmitteln und allen Bedarfartikeln spekuliert. Nach demselben Losungswort ha ben sich mit Kriegsausbruch all die Hyänen des Schlachtfeldes, all die Blutsauger des Volkes auf die vorhandenen Vorräte gestürzt, haben diese gesammelt, verborgen

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Brixener Chronik
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Page 5 of 10
Date: 20.01.1893
Physical description: 10
und Auchkatholicismus breitet seinen schützenden Mantel gar sehr über Wien aus. Vielleicht bald ein paar Beispiele! Vom Geldmarkt. Unter demselben Titel brachte die „Brixener Chronik' Nr. 98 vom 6. December 1892 einen Artikel mit den Schlussworten: Trau, schau, wem! Die an der Wiener Börse jetzt veranstalteten Courstreibereien dürften diesen altdeutschen Spruch jedermann ins Gedächtnis rufen. Das katholische „Münchener Fremdenblatt' schreibt hierüber Folgendes: Die heutigen Vorbörsencourse von Wien geben

einen deutlichen Beweis, in wie hohem Maße gerade die Wiener Börse von den neuen Geschäften zu profitieren erwartet, und die dortige Speculation, die fast immer mehr oder minder zu den Pessimisten gehörte, schwelgt ge radezu vor Wonne in dem Gedanken, was die Zukunft für Rosen in ihrem Schoße berge! — Ueber das Steigen der Creditanstaltactien sagt das genannte Blatt: Allerdings wird die Credit anstalt (Rothschild hoch!) einen über Erwarten günstigen Gewinn sich machen können; doch scheint es durchaus

.' Also es erscheint am 2. Jänner das durch die Valutagesetze gesteckte Ziel nicht etwa wahr scheinlich; nein, es ist nur nicht unmög lich. Nun, letzteres ist in dergleichen Angelegen heiten wohl alles, ohne Ausnahme. Dabei ist das Symptom von höchst bedenklicher Vorb edeutung in demselben Artikel bereits als bestehend ausdrücklich erwähnt. Gerade 14 Tage später, nämlich am 16. Jänner, schreibt derselbe Herr Rsch. in derselben Rubrik, Börsenbericht: „Für die Wiener Börse sind die erwähnten Symptome

einer günstigeren Börsentendeuz der j 20. Jänner Seite 5. deutschen Plätze sehr erfreulich, aber sie würde auch ohne diese keinen Anlass haben, missgestimmt zu sein. Die Verkehrsentwicklung ans dem Renten- und Anlagemarkte, der Heißhunger des an lagesuchenden Capitals, der Beginn einer Campagne, welche den Banken reiche Gewinne verheißt, das sind Momente, wohl geeignet, die zuversichtliche Stimmung der Wiener Börse zu rechtfertigen. Dazu kommt, dass auch auf allen anderen Ge bieten unseres wirtschaftlichen

nicht über jeden Zweifel erhaben, ob die augenblicklich so optimistische Anschauung hiefür auch in die Länge anhalten wird! — Nun, das ist ja die ganze Unterlage sicherer Gewinne der die Börse beeinflußenden Factoren; zuerst die Stimmung drücken und kaufen; dann heben und zu möglichst hohen Preisen Gutes wie Schlechtes bei dem nichtbörsenkundigen Pnblicum anbringen, um bei wieder gedrückten Coursen die guten Papiere billigst zurückzukaufen. Es bietet sich zufälligerweise gerade die Ge legenheit, zu zeigen

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Brixener Chronik
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Page 10 of 10
Date: 07.06.1902
Physical description: 10
Samstag, „Brixener Chro nik» Jahrg. XV. ?as Heröot des öörsemäßigen Her- minliandels in Getreide und Wttfil- faönkaten. (Rede des Reichsratsabgeordnetm Dr. Aemiliail Schöpfer m der Ternnnhandels-Debatte des WgeordnewchauseS am 31. Mai tN02.> Hohes Hansl Wie der Bericht des volkswirt schaftlichen Ausschusses ganz richtig hervorhebt, stehen wir hier bei dem eigentlichen Kernpunkte des Ge setzes, dem Verbot des Börse-Terminhandels. Be sonders um dieses Verbotes willen wurden auch die verschiedenen

Konsumtion miteinander in Verbindung zu bringen, eine organische und lebendige Verbindung zwischen ihnen zu erhalten nud dadurch aus beide günstig einzuwirken, beide zu heben und zn fördern. Daß dies bei dem Börse-Terminhandel nicht der Fall ist, das läßt sich schon aus den Grundlagen erkennen, auf denen er sich vollzieht, aus den Ge schäftsbedingungen, die eigens sür ihn erfunden worden sind. Es wurde ja in sehr weitläufiger und eingehender Weise bei der vor zwei Jahren abge haltenen Enquete klar gelegt

einmal eine sehr hervorragende Persönlichkeit entweder an der Hosoper oder am Hosburgtheater — ich kann mich so genau nicht mehr erinnern — in ganz unge heure Engagements anf der Produktenbörse ver wickelt gewesen und als dabei Verlegenheiten heraus gekommen sind, habe sich weiter herausgestellt, daß ein großer Zeil des Theaterperfonales in Getreide- gefchäfte an der Börse verwickelt war. (Hört! Hört!) Das wären freilich sonderbare Käufer und Verkäufer an der Frucht-- und Mehlbörse. Es wurde uns heute vom Herrn Abgeordneten

Auspitz gesagt, wozu denn eigentlich der Börse-Terminhandel von nöten ist und wozu er so vieler nach Bauernbegriffen ganz unberufener Elemente bedarf, nämlich dazu, daß im Interesse eines soliden Handels die Preise fest- gehalten, Preistreibereien und Preisstürze vermieden werden. Wenn eine Handelsform zn dein Zwecke, um den Preis festzuhalteu, so viele unlautere Elemeute braucht, die mit dem Geschäfte sonst gar nichts zu tun haben, so ist doch klar, daß wir es mit einer ganz unnatürlichen nnd

zweckwidrigen Geschäftsform zu tun haben. Die gefährlichste» Germittspieler und die verderb lichste,r Geschäfte. Nun komme ich auf etwas zu sprechen, was der unmittelbare Herr Vorredner Dr. Menger vor gebracht hat. Er ist nicht einverstanden mit seinem Kollegen Auspitz. Herr Auspitz ist nämlich dafür, daß der Spekulant rein im Interesse des Differenz- gewinnes an der Börse sich beteilige, damit der von mir soeben erwähnte Zweck, Befestigung der Preise, 7. Juni 1902. Seite 9. Nr. 66. erreicht

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Page 2 of 8
Date: 05.07.1889
Physical description: 8
dessen erlebten wir das merkwürdige Schauspiel, daß die Wiener Börse, ehe noch von auswärts irgend eine Anregung kam, auf die kaiserliche An sprache mit einem geradezu auffallenden Curssturze antwortete.. Während die ganze Monarchie unter dem Eindrucke der Worte ihres kaiserlichen Herrn stand, hatten die Männer der Börse nichts Eiligeres zu thun, als den Cours der Staatspapiere zu Fall zu bringen und damit gleichsam auszudrücken, daß Israel jetzt nach der Ansprache des Monarchen sein Vertrauen in den Staats

gegen Ruß land. Die Delegations-Mitglieder begrüßten mit lautem Beifall die auf Erhaltung des Friedens bezüglichen Stellen und die Presse aller Parteischattierungen erachtete die Thronrede entschieden als eine Friedenskundgebung, wenn auch selbstverständlich von einer Reihe von Blättern der Wunsch zum Ausdrucke kam, Minister Graf Kalnocky möge eingehendere Aufklärungen über die politische Lage geben. Man hätte nun glauben mögen, daß auch die Börse die Thronrede in ihrer Art begrüßen werde; statt

credit noch um ein Paar Pröcente niedriger als zuvor taxiere. Das ist denn doch eine sonderbare Art von „Patriotismus' und muß jeden guten Oesterreicher auf das tiefste empören. Doch es fehlt nicht der Schlüssel zu dieser für die Krone geradezu beleidigenden Haltung der von einem preußischen Minister als „Giftbaum' be zeichneten Börse. In den Börsenberichten vom 26. Juni der offi- ciösen „Presse' steht zu lesen, daß ein bekannter Großspeculänt (Rothschild?) die niederen Course zu bedeutenden

, die Allgemeinheit aber ge schädigt, Sollte es denn gar kein Mittel geben, diesem Treiben ein Ende zu machen? Würde wenigstens eine Börsensteuer bestehen, so hätte der Staat doch etwas von dem Fischzuge der großen Bör sianer und könnten die kleineren Steuerträger entlastet werden. Allein, während so viele andere Steuern erhöht wurden, erfreut sich die Börse bis zur Stunde eines Freibriefes und ist die Börsen steuer-noch immer nicht eingeführt. Die Groß- und Klein-Spe- cnlanten können Millionen verdienen

; In den Kasernen der. Wiener G nison wird eine Einrichtung ins Leben treten, wie sie biMr M, in keiner einzigen Armee besteht, es werden nämlich theken errichtet, denen die Soldaten gute und nützliche UM S Lektüre während ihrer freien Stunden entlehnen können. Mie überreicht hat, in welcher der Ausschuß die Ersprießlichkeit richtung von Bibliotheken für die Mannschaft der Garnison , einandersetzt, und sich zur Bestellung dieser Bibliotheken Der Kriegsminister hat diese Eingabe mit einem herzlichen Zust^ mungs

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Page 2 of 8
Date: 24.09.1921
Physical description: 8
. Ferner werden die Gegen stände, auf die sich die Spekulation bezieht, mit Beschlag belegt. Zur leichteren Festnahme der Spekulanten hat die Regierung jenen, die sie zur Anzeige bringen, die Hälfte der beschlagnahmten Waren versprochen. — Letzten Dienstag wurde an der Wiener Börse von antisemitischen Partei gängern versucht, die Börsenbesucher zu verprügeln. Die Demonstrationen nahmen bereits einen be drohlichen Umfang an, als die Polizei einschritt und Ordnung schaffte. Dieser Akt vermeintlicher

Notwehr hätte gewiß seine volle Berechtigung, wenn die Schuld an dem rapiden Sturz der Krone, der zur fast vollstäudigM Äreditlosigkeit von Handel und Industrie im Auslande führen muß, an den wüsten Spekulationsorgien an der Börse allein läge. Wenn man jedoch erwägt, daß zum Beispiel eine einzige Woche, diejenige vom 23. bis 31. August, einen Zuwachs von neuen Banknoten von nicht weniger als 2760 Millionen gebracht hat, d. i. bei einem früheren Stande von etwa 55.000 Millionen eine Erhöhung

sie von der Pfarrkirche bloß 15—20 Minuten entfernt sind. Sonst gehen sie vielfach nach Neustist Archen. Brixeuer Chronik. nächst der Börse haben sich 2000 bis 3000 Per sonen beteiligt. Einer Abordnung erklärte der Polizeidirektor, daß allen Ungesetzlichkeiten im Spekulantentum entgegengetreten werde, daß zum Beispiel kürzlich in der Umgebung der Börse 39 Winkelhändler und Valutaspekulanten ver haftet worden seiend daß aber anderseits Vor kommnisse wie der letzte Versuch eines gewalt samen Eindringens in die Börse

Demonstrationen für Jugoslawien kam. Bei der Abgrenzungskommission erschienen die Bauern aus den benachbarten Orten und ver langten die Vereinigung mit Jugoslawien. Die angeblichen Bauern, die sich ohne äußere Ein wirkung sicher nicht gerührt hätten, wurden schließ lich von der Gendarmerie zerstreut. „Republik' Westungarn ! Der „Wiener Mittag' meldet, daß die Ausrufung einer westungarischen Republik bevorstehe. Da die Entente bekanntlich die Uebergabe Westungarns an Oesterreich forderte, so erklärt

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Brixener Chronik
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Page 3 of 8
Date: 20.11.1891
Physical description: 8
, nach einem Wiener Blatte aus Verkäufe zweier Großspeculanten von Wien, die auch am Samstag an der hiesigen, wie an der dortigen Börse vielfach genannt worden. Am Samstag gaben in Wien in der Vorbörse' wie in der Mittagsbörse die Curse allmählig nach. Die Mairente sank von 91.05 bis 89.90. Plötzlich um 1^/4 Uhr brach eine Panik aus, welche Mairente bis 88 warf. Creditactien, die an der Abendbörse 273 notiert hatten, stürzten auf 261, also um fl. 12, die Actien der Boden- credit-Anstalt um fl. 15, Länderbank

uns nicht dazu her, dass wir eventuell mit dem Blute unserer Brüder, unserer Kinder, Fragen lösen, an deren Lösung andere Kreise interessiert sind, die uns weiter nicht kümmern. Ueber den aufsehenerregenden Vorfall noch einiges zur Ergänzung: Schon vorher giengen Gerüchte, der Kaiser habe die politische Lage gegenüber Herrn v. Jaworski als eine sehr ernste bezeichnet; den vollen Effect bewirkte diese Aus streuung aber erst dann, als die Abendausgabe des „Wiener Tagblatt' erschien, welHes die Angeblichen

Aeußerungen des Kaisers inoernoch' viel ernsteren Fassung brachte. Etwa eine Stunde dauerte das maßlose Ausgebot, gegen den Schluss der Mittagsbörse trat einige Beruhigung ein auf die Erwartung eines Dementis. An der Abend börse begann das Haus Rothschild zu kaufen, mit der offenen Angabe, dass diese Käufe eine Beruhigung des Marktes bezweckten, und dass eine officielle Erklärung zu gewärtigen sei. Am Freitag Abend schon giengett ay der Pariser Boulevard-Börse ungarische Goldrente von M/z auf 88^/z zurück

um fl.' 10, Staatsbahn um fl. 11, Nordbahn um fl. 75. Locale Jndustriewerte waren unverkäuflich, Alpine wurden von 59^ auf 53 V2 heruntergesetzt, Prager Eisenactien von 352 auf 328. Die Marknoten erhöhten sich um fl.58.05, also fast um 1°/g. Abends des 14. Nov. brachte die „Wiener Abendpost' folgendes Dementi: „Das heutige „Wiener Tagblatt' (Abendblatt) veröffentlicht einen „Nachtrag', in welchem über die Audienz, die Sn Majestät der Kaiser vorgestern dem Herrn Abgeordneten Ritter v. Jaworski zu ertheilen geruhte

, berichtet wird. Die Mittheilungen des genannten Blattes sind ihrem ganzen Inhalte nach durchaus erfunden, da keine der Sr. Maje stät zugeschriebenen Aeußerungen thatsächlich ge macht worden ist.' Auf den böswilligen Ver breiter der falschen Nachricht wird scharf gefahndet. Er dürfte aber sein Fischlein bereits am Trockenen haben. Politische Rundschau. Oesterveich-Ungavn» Ueber die Erregung, die letzthin Minister Dr. Gautsch im Abgeordneten hause hervorrief, hat eine Wiener Originalcorre- spondenz

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Brixener Chronik
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Page 6 of 12
Date: 03.05.1913
Physical description: 12
ist. Nicht nur die Wiener Börse mußte einen Kurssturz über sich ergehen lassen, auch Paris, London und Berlin zollten der politischen Lage ihren Tribut durch scharfe Kursrückgänge. Auf dem Wiener Markte waren es Renten und die Speku lationspapiere, welche von ihren Kursen abgeben mußten, und ebenso war es auch in Paris der Fall. Auch dort wurde die französische Rente, welche schon längere Zeit eine Neiaung zu sinkenden Kursen zeigte, abermals im Kurse zurückgedrängt. Bei der Bedeutung, welches dieses Papier

Seite 6. —Nr. 52. Vumstag, „Brixener Chronik/ 3. Mai. Gendarmerie ist es gelungen, diese kostbaren Vögel einzusangen. W «Inur direkt! — schwarz, 11» »I weih u^farb. v. Kr 1'3S anperMet..für Blusen III» . u. Roben. Franko und »R«V» 1 Hvrzeoltt ins Reiche Musterauswahl umgehend An Dolks- ««d FandmrtjWt. Unegsfurcht und Börse. Der Ernst der poli tischen Lage kommt am sprechendsten in den Be richten über die europäischen Hauptbörsen zum Aus druck, welchen die Kriegsfurcht in die Glieder ge fahren

auf die ganze französische Politik ausübt, ist dies bemerkenswert und daraus zu schließen, daß in Paris die Lage wirklich sehr ernst aufgefaßt wird. An der Pariser Börse zeigte sich ferner das Bestreben, die Platz spekulation einzuschränken, so eine Art finanzieller Mobilisierung der Banken. Auch London zeigte ein sehr unfreundliches Gesicht an der Börse. Während auf allen Effektenbörsen gestern rückfällige Kurse waren, so trat auf den Getreidemärkten wieder eine Steigerung der Preise auf, abermals

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 15.11.1895
Physical description: 8
schwer über ladenen Wiener Börse aus, wie das längst voraus gesehen und vorausgesagt worden, war; er ver tiefte und verschlimmerte sich dann durch die türkischen Verwicklungen, die als armenische Frage auch schon lange genug gespielt hatten, um be sonnene Unternehmer und Capitalisten zur Zurück haltung oder zur Abwicklung ihrer Geschäfte zu mahnen. Jetzt sind die Preiserhöhungen des ganzen Jahres großenteils von dem Sturm hinweg gefegt, ja, für österreichische Papiere ergibt sich schon

MKMr Köchitkrllch. Zu diesem Krach, von dem nur Speculanten betroffen wurden, da Besitzer derzeit ja keinen Anlass haben, ihre Papiere zu verkaufen, solange sie ihre regelrechten Erträgnisse abwerfen, schreibt ein deutsches Blatt: . „Die letzten Ursachen dieses Krachs liegen zweifellos in den Ausschreitungen, die die Börse mit Hilfe der Spielgeschäfte treibenden weiteren Kreise von Capitalien sich zuschulden kommen ließ. Der Krach gieng von den Goldgrubenmärkten und von der seit Jahr und Tag

zu raschem Verkaufe habe verleiten lassen. AlteHausse-Engage- ments sollten zu jedem Preise gelöst werden. Die Kunden, namentlich der kleineren Bankge schäfte, wurden, da sie die verlangten bedeutenden Nachschüsse nicht leisten konnten, executiert. Die Politischen Besorgnisse und die trüben Nachrichten über die inneren Verhältnisse der Pariser Börse steigerten die Dringlichkeit der Verkäufe, und so entstand ein Massenangebot, wie es seit den Novembertagen 1891 und den damaligen Bank brüchen nicht erlebt

Zahlungsfrist-Verlängerung (Moratorium) von drei Monaten den totalen Krach hintanzuhalten versuchen musste. Die Börsenkönige haben reichlich gefischt, tausende von Menschen ihr Vermögen ganz oder theilweise verloren. Und die Moral von der Geschichte ist: 1. dass das Publicum nicht den schwindelhaften Verlockungen der Commissions häuser auf den Leim gehen soll; 2. dass die Regierungen Europas endlich ernstlich daran gehen sollten, die gemeinschädlichen Triebe des Gift baumes, Börse genannt, gehörig

sich die Wiener endlich ermannt haben, mit dem Banne Judas auf dem Rathhause zu brechen und christliche Männer hineinzuwählen. Elsaß-Lothringen. Bekanntlich steht Elsaß- Lothringen noch unter der Dictatur der Aus- nahmegesetzgebuug. Was das heißt, das hat kürzlich wieder ein Fall in Mülhausen gezeigt. Dort wurde bei einem Blatte eine Haussuchung vorgenommen wegen eines Pressvergehens. Im ganzen übrigen Deutschen Reiche kann der betreffende Redacteur ohne weiteres solch einen unliebsamen Besuch in den Spalten

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Page 9 of 10
Date: 07.06.1902
Physical description: 10
, uns zumutet, etwas derartiges von ihm als bare Münze anzunehmen. Das Zermwspiet und die Meisfestigung. Run muß ich wiederum auf die wirtschaftliche Bedeutung des börsemäßigen Terminhandels, wie sie der Herr Abgeordnete Auspitz uns gestern dargestellt, zurückkommen, und ich werde mir erlauben, dieselbe durch einige Daten zu beleuchten. Der Herr Abge ordnete Auspitz hat gesagt, wir brauchen den börse mäßigen Terminhandel zu demZwecke, nm die großen Preisschw ankuugeuim H an d el z u verh ü ten

; er hat gesagt, daß der Termiuhcmdel die Preise stabil (fest) mache. Wer hierüber aus den Tat sachen eine Aufklärung haben will, dem empfehle ich unter anderem die Lektüre von Nnhlauds Schrift „Zur Aufhebung der Blanko-Termingeschäfte in Getreide', Kapitel 5. Dort sind ganz verläßliche, den Börse zeitungen entnommene Berichte über diese Preis festigkeit, die man aus den: Terminmarkte beobachten kann, mitgeteilt. Da wird zum Beispiel über den Monat Juni des Jahres 1 8!)5 aus der „Börse- und Handelszeitung

hat im ganzen Monat 0 Mark 75 Pfennig, Roggen 12 Mark 10 Pfennig verloren.' Da haben Sie, meine Herren, die Illustration für die Preisfestigung, welche auf dem Terminmarkte erzeugt wird. (Beifall.) Dazu kommt noch die momen tane Abhängigkeit des einen Marktes, der im Ter- minhaudel fpielt, von dem anderen; fast alle diese Preisschwankungen waren erheblich beeinflußt durch die Preisschwankungen, die an der New-Uorker Börse sich vollzogen haben. Wir haben es ja übrigens selbst erlebt

von einem ehr lichen wissenschaftlichen Streben geliefert habe und darum weiß ich auch, welcheu Wert eiue wissenschaft liche Ueberzeugnug uicht bloß im Herzen desjenigen besitzt, der sie hegt, sondern auch welchen Wert er der Oeffentlichkeit gegenüber darauf legen muß. Nun ch es bekannt, daß Herr Sektionsra't Scheimpflug als Fachmann anf dein Gebiete des Terminhandels lange Zeit hindurch und mit dem Aufgebot seiner ganzen hervorragenden wissenschaftlichen .Kraft gegen die Börse nnd den börsemäßigen

und WnMlvnM.Mch o» tische Ausschau. - Bauemweft. ^ Wa» Wut . Das Verbot des börse-nS»->M ^ermntsanocl!-. - U«erltt M» der «aildwiriiÄ'ist. - BolkswlrtscizMlche«' Teil. — Uebe^.-mmpS. ^ P ute » - Die steinerne Frau und der brennenoe Vem. — Die NeujahrMaHt eines Unglücklichen. Das Festlegen d?x Mhe. — Auskünfte aller Art. — Marktberichte. Ncehl- und' Getreidepreiss — Inserate.

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Page 13 of 14
Date: 27.11.1902
Physical description: 14
. Sie haben sich zwar lange gewehrt, und gerade die ihrer seits gemachten Ausflüchte haben uns in der Ueberzeugung bestärkt, daß wir daran fest halten müssen. Der Streit im Subkomitee. Ich erlaube mir da auf einiges, und zwar wieder mit Berufung auf meine Stenogramme hin zuweisen. Es wurde eingewendet, an der Börse werde überhaupt kein Terminhandel mehr sein, weil ihm die Grundlage entzogen sei, er habe keinen Boden mehr, und nachdem kein Boden da ist, könne auch kein Baum daraus wachsen. Darauf habe ich mir erlaubt

, mehrmals zu erwidern, es könne aber dieser Terminhandel in gleicher Weise, wie gegenwärtig an der Börse, dann außerhalb derselben sich vollziehen. Damit wurde erwidert einen derartigen Termin handel zu verbieten, gehe schon deshalb nicht an, weil dieser sich an Winkelbörsen vollziehe und diese ohnedies schon verboten seien, es sei etwas ganz Sonderbares, wenn man eine Handlung in einer Gelegenheit verbietet, nachdem die Gelegenheit schon verboten ist. Begrifflich ist diese Einwendung ganz gewiß falsch

an der Börse — und ich glaube, es war auch der Herr Hofrat Ploj auf meiner Seite^ ebenso der Herr Abgeordnete Dr. Licht, dies weiß ich ganz genau — gesagt, daß diese Winkelbörsen oft lange Zeit, nachdem bereits die Anzeige erfolgt ist, ihr Unwesen weiter treiben. Herr Dr. Licht hat gesagt, daß Detektivs hingeschickt wurden, daß man die Sache ganz genau gewußt habe, aber geschehen sei dagegen nichts. Dann wurde eingewendet, daß dieser Termm- handel «ußer der Börse eigentlich gar keine Be- dentvng

habe Davomf wieder ist gesagt worden — > «nd zwar von «im« Kenner der Verhältnisse —I daß zirka «0 Prozent der bSrftkwüßige» Termin- i geschäfte sich außerhalb der Börse abspielen. I Nun werden Sie begreifen, daß auf et» der- t artiges Vorgehen hin das Mißtrauen, das sich schon von Anfang an im vorigen Subkomitee gebildet hat, nicht zerstört werden konnte, sondern daß es im Gegenteile nur noch gewachsen ist, so daß wir beschlossen haben, eine Formulierung zu suchen, gegen welche von juristischer Seite

des Inkrafttretens des Gesetzes in Geltung sind, spricht die Verordnung der Regierung von allen Geschäftsbedingungen u. f. w., die bisher für den Terminhandel i» Geltung wäre»; — gut, so können wir eS auch in da» Gesetz auf nehme«, f- daß e-S dam, H -ist gisst): .«eschäst» i« Getreide und MühlenfaSritaten, welche nach Inkrafttreten dieses Gesetze« a« oder cuch«chalb der Börse auf «rund »»« SeschästS- bedingungen und AbwickelungsSestimmungen, die

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Page 2 of 8
Date: 11.12.1902
Physical description: 8
- mäßige Geschäfte in Getreide und Mühlen produkten sind verboten.' Der Abgeordnete Dr. Schoepfer allerdings fürchtete, es könnte in die Durchführungsverordnung des Ackerbauministeriums etwas hineingenommen werden, was dem Blavko-Terminhandel ein Hintertürchen offen halten würde. Darum beantragte er für Z 12 folgende Fassung: „Geschäfte in Getreide und Mühlen fabrikaten, welche nach Inkrafttreten dieses Gesetzes an oder außerhalb der Börse auf Grund von Geschäftsbedingungen

die Sache so dar, als ob der Z 12 gelautet Hätte nach dem - - Antr ag Sch oepfer: „Geschäfte in Getreide und Mühlenfabrikaten, welche nach Inkrafttreten dieses Ge setzes an oder außerhalb der Börse auf Grund. von Ge schäftsbedingungen oder Ab- wicklungsbestimmungen, die an den Börsen für landwirt schaftliche Produkte in Oester reich für Börsenterminqe- fchäfte bis zu diesem Zeit punkt jemals in Geltung waren, abgeschlossen und ab gewickelt werden, sind ver boten.' Denn er sagt ausdrücklich

- gräfler' schreibt: „Vor allem ist es notwendig, ein Gesetz zu schaffen, welches den Blanko- und Terwinhandel allgemein und in jeder Form ver bietet', so hat er ganz recht; aber ohne es zu des Herrenhauses: „Wenn an einer Börse oder außerhalb derselben Geschäfte in Getreide und Mühlenfabrikaten ausGrund von (tatsächlich in Uebung stehenden) Geschäftsbedin gungen und Abwicklung^ Bestimmungen der im Z 11 .bezeichneten. Art abge^ schlössen werden oder wenn Gründe für die Annahme vorliegen

« Wortlaut seines Z 12 (soll heißen § 19) gestellt habe, fälscht er den Gesetzestex-t Und er täuschtdie Leser über das, um was es sich eigentlich gehandelt hat. Tatsächlich hat der strittige Z 12 gelautet nach der Fassung des Dr. Schoepfer: „Geschäfte in Getreide und Mühlenfabrikaten, welche nach Inkrafttreten dieses Ge setzes an oder außerhalb der Börse auf Grund von Ge schäftsbedingungen oder Ab- Wicklungsbestimmungen, die an deit Börsen für landwirt schaftliche Produkte in Oester reich

für börsenterminge schäste bis zu diesem Zeit punkt jemals in Geltung waren, abgeschlossen und ab gewickelt welden, sind ver boten. Wenn an einer Börse oder außerhalb derselben Ge schäfte in Getreide und Mühlenfabrikaten auf Grund- von anderen Geschäftsbe dingungen und AbwiBungs- bestimmungen der im § 11 bezeichneten Art abgeschlossen werden oder wenn Gründe vorliegen, daß solche Ge schäfte unter den in § 11 be zeichneten Bedingungen. und Bestimmungen abgeschlossen oder abgewickelt werden dürften

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Brixener Chronik
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Page 5 of 12
Date: 08.02.1913
Physical description: 12
um keine förmliche Demarche, die Borstellungen der Gesandten erfolgten einzeln. Leider war diese Maßnahme fast erfolglos. Aus Rumänien liegt die Nachricht vor, daß eine neue Stockung in den Verhandlungen mit Bulgarien eingetreten ist. Sollte diese Stockung andauern, so wird das Kabinett Majorescn, bevor es eine selbständige Aktion unternimmt, sich an die Mächte um Intervention wenden. Nilöe Serüchte unä «ursttur? an «le? Biese? vsnk. Der 5. Februar wurde von einer Spekulanten gruppe an der Wiener Börse

zu einem Vorstoß be müht. Durch Verbreitung wilder Gerüchte sollten die Kurse herabgedrückt werden, damit die Kontermine billig kaufen könnte. Die Börse wurde gegen drei viertel 2 Uhr ganz unvermutet von einem panik artigen Kurssturz heimgesucht, der den ganzen Wert papiermarkt in große Aufregung versetzte. Erst all mählich lösten sich aus der Verwirrung einige Ge rüchte heraus, die den Kurssturz erklärlich machten, und zwar: Einmarsch der Rumänen in Bulgarien, Sieg der Türken über die Serben, Entsatz Adria

- nopels durch die Türken, Massenstreik in Ofen-Pest. Die Wirkung der hastigen Verkäufe zeigte sich in einem raschen Kursfallin derKulisse(Skoda,Rimausw.), während die Schrankenpapiere (Renten, Prager Eisen, Petroleum usw.) weniger getroffen wurden. Der Nr. 16. — Seite 5. Kurssturz war das Werk weniger Minuten. Auch war die Berliner Börse wegen eines angeblichen W. - ^ Türken matt. Da aber alle Gerüchte unbestätigt blieben, kehrte die Börse in ruhige Bahnen zurück und es trat eine Erholung der Kurse

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Page 5 of 8
Date: 08.12.1891
Physical description: 8
gesetzten Nachtrag in sehr officiös gehaltener Form von directer Kriegsgefahr sprach. Zum Schluss theilte das officiöse Organ mit, es werde die authentische Publication der Aeußerung des Monarchen, die soeben redigiert würde, im Morgenblatt zu bringen in der Lage sein. Diese Nachricht hatte die Wirkung einer Bombe. Einzelne Papiere hatten einen Courssturz von fl. 70 und darüber zu verzeichnen, die Staatsrente wich mehr und mehr. Die Verhältnisse der Wiener officiellen Presse sind ja an der Börse genau

der Eltern kamen ihm bekannt vor. Da die Familie zufällig im selben Hotel wohnte, wie der Schreiber, war es ihm möglich, zu erfahren, dass es Erzherzog Heinrich mit Gemahlin und Tochter war. Bei allem, was in diesen Tagen über die beiden hohen Verstorbenen geschrieben wurde, wird es für die österreichischen Katholiken im Schmerze ein Trost sein, auch dieses zu erfahren.' (Der „Wiener Börsenseandal') wird von der „Kreuzzeitung' in einem überaus scharfen Artikel behandelt:. Eine furchtbare Panik

hatte sich der gesammten Börse bemächtigt. Die Scenen, die sich da ereigneten, sind nur mit denjenigen zu vergleichen, welche sich am sogenannten schwarzen Freitag im Mai 1873 abspielten. Millionen und Millionen von Gulden hatten in wenigen Minuten ihre Besitzer gewechselt-, dex österreichische Staats credit erhielt eine.schwere und wegen der bei diesem Anlass gezeigten Schwäche dauernde Schädigung. Alarmirende Depeschen gierigen sofort an die aus ländischen Börsen und setzten auch dort das Werk der Vernichtung fort

Journalistik notorisch sind. Man erzählte sich, dass in der Audienz, welche der Obmann des Polenclubs, Herr v. Jaworski, beim Kaiser gehabt habe, der Monarch die aus wärtige Lage als eine überaus ernste geschildert hätte und hierbei Worte gefallen seien, aus denen der Ausbruch eines Krieges mit Russland als unmittelbar bevorstehend gefolgert Werden müsse. Auf der Mittagsbörse wurde plötzlich das von Moriz Szeps herausgegebene „Wiener Abend blatt' colportiert, das in einem schon äußerlich höchst auffällig

bekannt. Man weiß z. B., dass Graf Taaffe den famosen Ale xander Scharf und Jacob Herzog, den Heraus geber der „Montags-Revue', allwöchentlich zu empfangen Pflegt. Man weiß, dass der Leiter des hochofficiösen „Fremdenblatt', ein gewisser Marcel Friedmann, und der Leiter der „Wiener Allgemeinen Zeitung' und gewesene Chef des officiellen Telegraphen - Korrespondenz - Bureaus, Ludwig Hirschfeld, bei jedem wichtigen Anlasse im Bureau des Hofraths Freiberg, Pressleiters im Ministerrathe, sich einsinden

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 29.05.1891
Physical description: 8
und der Hercegowina weibliche Aerzte angestellt werden. Diese Forderung erwies sich als nothwendig, weil erkrankte Mohame- danerinnen trotz aller Bemühungen sich weigerten, männliche Aerzte zuzulassen. Weder Nationalität noch Confeffion soll bei Anstellung dieser weiblichen Aerzte in Betracht gezogen werden. Zwei Damen, welche die Züricher Hochschule besucht haben, sollen bereits angestellt sein. (Eine theure Ohrfeige.) An der Wiener Börse spielte sich jüngst eine seandalöse Scene ab, die ihr Nachspiet

Qualität wenig vorhanden, gering. Der Schweinemarkt war gut bestellt, besonders an Zungschweinen (Ferkerl) zeigte sich kein Mangel, so dass dieselben größtentheils nicht an den Mann gebracht werden konnten. Kälber fanden raschen und guten Abgang. Der Pferde markt, obwohl gut besetzt, gieng, da schönere Ware wenig vorhanden, ziemlich flau von statten. (Ernennung.) Der Kaiser ernannte den Privatdocenten der Wiener Universität, Dr. Gabriel Anton, zum außerordentlichen Professor der Psychiatrie

vom hygienischen Stand punkte aus abgehalten werden. (Eine Postsyarcasseu-Lotterie.) Die Wiener Handelskammer beschäftigte sich kürzlich mit einem ihr zur Prüfung unterbreiteten Projecte zur Einführung eines neben dem gewöhnlichen Sparverkehr organisierten Pramiensparverkehres bei dem Postspareassenamte. Die Postspareasse gibt nach diesem Projecte vom Tage der Ein führung der Reform zweierlei Büchel aus: 3per- eentige gewöhnliche Sparbüchel und 2^per- centige Prämiensparbüchel. Die Prämiensparbüchel

vor dem Richterstuhle hatte. Ein junger Mann, der nicht Börsen besucher war, löste sich eigens zum Zwecke, einem Börsenbesucher eine Ohrfeige zu geben, eine Gastkarte zum Besuche oes Börsensaales. Grund zu diesem Vorgehen sollen beleidigende Aeußerungen über eine Dame gewesen sein, die der Börsenbesucher gemacht 'haben soll. Der junge Mann wurde festgenommen und zahlte die ihm vom Schiedsgerichte der Börse auf erlegte Ordnungsstrafe von 500 fl. freiwillig, obwohl er nicht Börsenbesucher war. Der Be leidigte klagte

aber noch seinen Gegner gerichtlich, und vor dem Richter kam ein Vergleich zustande, in welchem sich der Beleidiger zu einer in zwei Wiener und zwei Berliner Journalen zu ver- öffentlichendenEhrenerklärung verpflichtet, inwelcher er das tiefste Bedauern über seine Handlungs weise ausspricht, es als Ehrenpflicht erklärt, dies vor Gericht auszusprechen und als Sühne den Betrag von eintausend Gulden zu Gunsten der Wiener Armen zu erlegen. Somit kostete die Ohrfeige die respektable Summe von fl. 1500

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Page 2 of 8
Date: 29.11.1904
Physical description: 8
des Antisemitismus ab schrecken lassen und dann kurzer Hand alle, welche sich gegen die heutige Judenemanzipation erklären, in einen Topf zusammenwerfen. Diese mögen sich mit unserer bereits abgegebenen Erklärung beruhigen, daß wir jeden Antisemitismus, der auf Religions- und Rassenhaß hinausläuft, verab scheuen; unser Antisemitismus ist seinem Wesen nach Christenschutz. Besonders deuten diese Leute' — fährt unser konservativer Fachmann in der Judenfrag'e weiter — „mit Fingern auf die Wiener Antisemiten

und rufen mit Hinweis auf manche bedenkliche Er scheinungen: Mit diesen können wir nicht zu sammengehen !' Der Klärung dieser Frage möchte ich einige Worte widmen. Die Wiener Antisemiten sind eine sehr bunte Ge sellschaft, die sich, wie es oft geschieht, ihren Vereinigungspunkt im negativen Gebiet, dem Anti(-Semitismus), gesucht hat. Es gibt eine große Partei unter den „Vereinigten Christen', die das „Christen' lediglich im Gegensatz zum „Semiten' ausfaßt und nur in dieser oppositio nellen Richtung

mit einem großen Denkmal zum Gedächtnis der 1830 im Kampf gegen die Holländer gefallenen Revo lutionsmänner. Neben vielen anderen schönen Gebäuden, deren Besprechung hier zu weit sühren würde, ist eines der gewaltigsten Bauwerke die 1874 im Stil Ludwigs XIV. erbaute Börse. Zum Schluß sei noch eines herrlichen Brunnen denkmals, „Monument Ansbach', gedacht, das sich am gleichnamigen Boulevard befindet. Dieses besteht aus einem hohen Porphyrobelisken, auf dessen Spitze ein Genius schwebt, während alle gorische

in ihren Auslagen ihre Waren. Gast- und Kaffee- viel die ethische Seite derselben, die meiner An sicht nach die Hauptsache ist . . . . Wenn jemand mit diesen Antisemiten nichts zu tun haben will, geben wir ihm vollkommen recht, ja wir wünschten sehnlichst, daß die Mehrzahl der Wiener Anti semiten, die in dem Namen „Vereinigte Christen' etwas Positives anerkennen, von diesen Elementen sich mehr fernhalten möchten als bisher, denn das sind keine Christen im wahren Sinn, sondern Leute, die vom geistigen Judentum

, dem Materia lismus durchseucht sind. Gottlob ist die große Mehrzahl der Wiener Antisemiten ernstlich bestrebt, es mit dem Namen „Christen' ernst zu nehmen; darüber kann nach allem, was man über den Aufschwung des religiösen Lebens in der Wiener Männerwelt zu hören bekommt, kein Zweifel sein. Warum sollte man sich vor diesen so ängstlich hüten? ,Aber sie begehen so oft Exzesse!' Nun, nun, so schrecklich ist die Sache nicht; die Exzesse, welche die Judenblätter tagaus tagein gegen Glaube und Sitte begehen

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Page 4 of 8
Date: 19.03.1904
Physical description: 8
, weil viele Wiener Fleischhauer durch Kreditgewährung von ihm abhängig ge worden sind und ihm die GönNer der Börse mit ihrem weitverzweigten Einflüsse zur Ver fügung stehen. Es muß nun dahin getrachtet werden, daß das städtische Uebernahmsamt, welches auch die Vertretung der bäuerlichen Interessen darstellt, in dem ° Konkurrenzkämpfe nicht der unterliegende Teil werden wird, denn dann würde der jüdisch-ungarische Zwischenhandel umso uneingeschränkter herrschen, was namentlich dann von der schwersten

Kauerustaud. Man schreibt uns aus Wien: Die Errichtung eines städtischen Ueber nahmsamtes, welches die Schlacht-Vieh zufuhr nach Wien zu regeln hätte, ist bekanntlich von der Gemeinde Wien beschlossen worden. Be reits aber befindet sich das ganze Kartell der jüdischen Vieh-Kommissionäre gegen das Projekt im heftigsten Kampfe. Es ist nicht zu leugnet», daß der jüdische Kommissionshandel eine un geheure Macht auf dem Wiener Schlachtvieh markte ist,, weil er ausgerüstet ist mit großen Kapitalskrästen

Bedeutung wäre, wenn es nicht gelingt, für die Viehausfuhr nach Deutsch land annehmbare Zollbedingungen zu erwirken, und also die einheimische Virhproduktivn umso- mehr auf den Wiener Markt angewiesen wäre. Die Gemeinde Wien muß deshalb die neu zugründende Organisation im J:>ter»sse der Wiener Bevölkerung und jener der damit eng verbundenen bäuerlichen Kreise gegen alle zu er wartenden Schliche des gefährlichen Gegners sicherzustellen suchen und ist hiebei notwendiger weise auch angewiesen

auf die Mit hilfe der Regierung. Doch diese rührte bisher keinen Finger dafür. Das Ackerbau ministerium begnügt sich damit, daß den unga rischen Juden der Wiener Markt er hatten bleibe; daß es seine Pflicht und Schuldigkeit wäre, dem österreichischen Bauer den Wiener Markt eröffnen zu helfen und dadurch gleichzeitig der Fleischnot in Wien abzuhelfen, darum scheint sich das Ministerium nicht zu bekümmern. Sollten wirklich jene Recht haben, welche erklärten, die Energie des Ministers bei dem Einschreiten

des Ackerbaummisteriums in Sachen der Wiener Fleischfrage rühre nur daher, weil dabei das Interesse der Juden im Spiele gewesen sei? Wenn der Ackerbauminister dies widerlegen will, dann wird er bald — und zwar sehr bald — die Gründung des städtischen UebMahmsamtes dadurch ermöglichen müssen, daß die Tarife für den V ehtransport der öster reichischen Landwirte nach Wien zugunsten der Lieferanten des zu gründenden Uebernahmsamtes ermäßigt u d durch Vorsorge für einen ent sprechend billigen Kredit die beteiligten Wiener

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Page 6 of 10
Date: 01.02.1889
Physical description: 10
sind in ihren Taschen.' Gstegramnre öer „Wrwener Wronik.' Wien. 30. Jan., 3 Uhr 30 Min. Von Meierling nächst Baden, wohin Kronprinz Erzherzog Rudolf vor gestern Abends zu Jagdausflüge sich begeben hatte, langt soeben die tieferschütternde Nachricht ein, daß Kronprinz Rudolf einem plötzlichen Tode in Folge eines Schlag anfalles erlegen sei. Wien, 30. Jan., 5 Uhr 25 Min. Soeben erscheint ein Extrablatt der Offiziellen Wiener Zeitung folgenden Wortlautes: Ein erschütternder Schicksälsschlag hat das aller höchste

haucht habe. Wie der Blitz aus heiterem Himmel traf die erschütternde Kunde in der Hofburg ein.. Bei dem unaus sprechlichem Weh, welches das allerhöchste Kaiserhaus Wt, Gott erhalte, Gott schütze, Gott segne Se. Majestät den Kaiser, das Allerhöchste Kaiserhaus und verleihe uns Alle» Stärke, Kraft, solch großes Unglück standhaft zu tragen. Wien, 30. Jan., 5 Uhr 45 Min. Der offizielle» Darstellung der „Wiener Zeitung' gegenüber, entfallen jene Versionen der Abendblätter, welche in Wiedergabe der ersv

über das furchtbare Unglück nach Wien gedrungenen Gerüchte von anderen Todesursachen des Kronprinzen, insbesondere einem angeblichen Jagdunfalle sprechen. Die Trauerbotschaft wirkte Anfangs allseitig lähmend. Gegenwärtig durchziehen die Hauptverkehrsadern der Stadt große Menschenmengen, in deren Haltung sich tiefe Bestürzung ausdrückt und inn''^ Theilnahme kundgibt. Die Extraausgabe der wandert von Hand zu Hand. Zu den herrscht kolossaler Andrang. Auf -der Börse machte der Börsenkommissär um »/.2 Uhr

die Mittheilung vom TB des Kronprinzen ; daraufhin höchste Bestürzung ! Alles w schüft stockte; alles stürzte in chaotischer Unordnung ans Straße; die Börse wurde sofort geschlossen. — Die SW des Abgeordnetenhauses wurde ebenfalls unter großer M' regnng der Abgeordneten geschlossen als die offizielle M tignng des Unheilsgerüchtes einlief. Beide Hoftheater' sämmtliche Privattheater sägten die heutige Vorstellung»' Wie«, 30. Jan.. 1 Uhr Früh. Offiziell ist nun festgeM w Se. k. k. Hoheit der Kronprinz

^ Vormittags zu einer Extrasitzung zusammen. Die Börseina^. beschloß außer morgen auch am Beisetzungstage keine Börse ^ ^ halten. Sämmtliche Carnevalseste und Vergnügungen find > Weiteres sistiert. Aus allen Theilen der diesseitigen und M Reichshälfte treffen Berichte ein über den tiefschmerzlichen

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