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Brixener Chronik
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Page 3 of 12
Date: 01.12.1914
Physical description: 12
sich schon recht unangenehm fühlbar machte. Nur wenige suchten eine Sitzgelegenheit auf den niederen, halbverfallenen Steinmauern, welche die aufgeweichte Straße zu beiden Straßen einsäumten. Ueberall sah «an man abgespannte und verdrossene Gesichter. Kein Wunder. Seit frühmorgens da Oberleut nant Steiner mit den zwei Zügen von Cattaro gegen Kudua abmarschiert war, hatte es ohne Aufhören geregnet, mit jener Beharrlichkeit, die dem Regen in der Bocche eigen ist und keinen trockenen Faden am Leibe läßt

. Erst jetzt, als die Abteilung den Sattel der Dnbovica erreicht hatte, lichtete sich ein wenig das graue Gewölk und unten im Süden blinkte zeitweilig ein Sonnenstrahl durch die Nebel fetzen, die an dm kahlen Bergen hingen. Hier, wo es geradewegs nach Budua hinunter geht, hatte Oberleutnant Steiner eine sogenannte Keine Rast anbefohlen und schritt nun durch die gruppenweise beisammenstehende Mannschaft, hie und da durch ein freundliches Wort oder eine scherzhafte Bemerkung aufmunternd. „Feldwebel

bei einigen die etwas mangelhafte Adjustierung in mitunter ziemlich derben Worten. Steiners ernstes Gesicht umspielte ein Lächeln, als er diese Verdolmetschung seines Befehles durch den Feldwebel hörte. Er sah diesem noch eine Weile nach, dann zog er eine Tabaksdose aus der Tasche und versuchte mit dem feuchten Papier eine Zigarette zu drehen. Plötzlich fühlte er einen leich ten Schlag auf der Schulter und gleichzeitig vernahm er eine bekannte Stimme: „Servus Erich! ' Ueberrascht blickte sich Steiner um. Es war Leutnant Welten

, sein bester Freund, den er ganz unerwartet vor sich sah. „Fritzl, grüß dich Gott!' rief er und reichte dem Leutnant die Hand. „Ja sag, wo kommst denn du daher?' „Geradenwegs von Budua heraus', antwortete Welten, die dargebotene Rechte des Freundes herz lich schüttelnd. „Ich Hab doch nachschauen müssen, ob Ihr nicht gar am Ende unten im Zupatale stecken geblieben seid. Wunder wär's schließlich keines bei dem Hundewetter. Und dann', fügte er hinzu, indem er Steiner freundschaftlich auf die Schulter klopfte

die' Frauenzimmer! Ich sag' dir's, Erich, so etwas hast noch nicht gesehen. Da macht eine jede schon das Kreuz, wenn sie einen Soldaten nur von weitem sieht.' Steiner mußte unwillkürlich lächeln, als er sah, wie sein Freund sich immer mehr in die Hitze hinein redete. „Na, das Kreuzmachen wäre schließlich noch nicht das Schlimmste, was einem bei den Frauen passieren kann', sagte er dann halb für sich. „Nun ja, das geb' ich schon zu', erwiderte Welten und fügte dann gleichsam zur Entschuldigung hinzu: „Weißt

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Brixener Chronik
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Page 7 of 12
Date: 01.12.1914
Physical description: 12
anrechnen.' „Ganz ein anständiger Mensch', bemerkte Hell mut beim Aussteigen zu seiner Tochter. — Unter den Personen, die am Ufer die Ankom menden vom Schiffe erwarteten, befand sich auch Frau Putnik. Als das Boot angelegt hatte und Passagiere ausgestiegen waren, trat sie auf den Sol daten zu. „Sind Sie der Franz, der Bursche vom Herrn Oberleutnant Steiner?' fragte sie ihn. »Ja, ja, der bin ich', gab der Angesprochene zur Antwort. ^ „Dann kommen Sie nur mit mir, ich werde >5hnen seine Wohnung zeigen

bei. Morgen muß ich den Koffer noch viel weiter tragen, gar bis auf Cosmae hinauf'. „O, was fällt dir ein, Bruder!' rief der Mor lake verwundert und hob den Koffer prüfend vom Erdboden auf. „Diesen schweren Koffer willst du drei Stunden weit bis aufs Fort hinaufschleppen? Das bist du nicht imstand! Sag' nur deinem Herrn, er soll sich dazu um ein ordentliches Tragtier um sehen — ' „Das geschieht auch!' fiel ihm Frau Putnik ins Wort und erklärte, daß sie von Steiner beauf tragt worden sei, zum Transport

am Dubovicasattel bot ausreichenden Gesprächsstoff. Es wurde viel darüber hin und hergesprochen, wo bei jeder der anwesenden Herren seine Ansicht über die mögliche Ursache zum Besten gab und manche mitunter recht gewagte Behauptung aufgestellt wurde. Nur die Hauptbeteiligten, Welten und Steiner, verhielten sich ziemlich zurückhaltend und beschränkten sich in ihrem Berichte auf die bloße Aufzählung der Tatsachen. Besonders Steiner war beinahe wortkarg. Leutnant Welten sah, daß es seinem Freund peinlich

war, jedem über die Angelegenheit Rede und Ant wort zu stehen. Es atmete daher auch förmlich aus, als der alte Platzhauptmann endlich die all abendliche Tarockpartie vorschlug. Außer ihm be teiligten sich an derselben Major Kutschera, dann Hauptmann Hellbacher und Welten, während der Bataillonsadjutant das Amt eines Kibitzes ständig innehatte. Oberleutnant Steiner, der schon vorher Ermü dung vorgeschützt hatte, nahm als Ueberzähliger die sich bietende Gelegenheit zu einem schicklichen Ab gange wahr. Nachdem er mit Major

Kutschera S noch einige dienstliche Angelegenheiten geordnet hatte, empfahl er sich von den Anwesenden. Als Steiner zuhause angekommen war, übergab ihm sein Diener einen Brief, den ein Knabe gebracht hatte, der draußm im Hausflur auf eine Antwort wartete. Steiner war von dieser Meldung nicht wenig überrascht und öffnete dm Brief. Derselbe enthielt nur ein paar Zeilen: „Lieber Erich! Ich muß heute noch dringend mit dir sprechen. Folge unbesorgt dem Ueberbringer dieser Nachricht. Milna,' Nachdem Steiner

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Page 4 of 12
Date: 01.12.1914
Physical description: 12
Baumkronen HMe der BataAlonstommandant Major Kutschera das Eintreffen der Abteilung des Oberleutnants Steiner erwartet. Nachdem der übliche Rapport erstattet und die Mannschaft abgetreten war, machte Steiner dem Borgesetzten die Meldung von dem auf dem Her marsche erlebten Vorfalle, ohne jedoch das Zu sammentreffen mit der schönen Reiterin auch nur mit einem Worte zu erwähnen. Den gleichfalls anwesenden Leutnant Welten nahm dies zwar Wun der, er schloß aber, daß Steiner jedenfalls seine guten Gründe

berichten lassen. „Nein, Herr Major', antwortete Steiner, „nicht das geringste, obwohl ich und der Herr Leutnant Welten mit den Leute:: die nächste Umgebung des Tatortes, so gut dies möglich war, absuchten. Nur, wie gesagt, die paar Blutspuren an der Straßen mauer waren aufzufinden, aus denen man schließen konnte, daß der vom Feldwebel abgegebene Schuß getroffen hatte.' Der Bataillonskommandant nickte beifällig. „Die ser Feldwebel Müller scheint ein ganz tüchtiger Mensch zu sein. Hat prompt geantwortet

eine Antwort abzuwarten, wandte er sich neuerdings an seine Begleiter: „Oder haben die Hirren vielleicht persönliche Feinde unter dem Zivil? Ich bitte es nur unge- scheut zu sagen. Ich weiß, es kann ja allerlei vor kommen, zum Beispiel, daß — sagen wir — eine Frauensperson oder sonst irgend etwas — na, Sie verstehen mich ja —' Bei dieser Anspielung, des Majors war Steiner einen Augenblick sichtlich betroffen. Dann warf er rasch einen vielsagenden Blick auf seinen Freund, den dieser auch richtig M deuten

dort noch einmal gründlich absuchen. Es muß, zum Kuckuck, dort oben doch irgendwo ein Loch geben, worin sich dieser Lump verkrochen hat und das ihrer Auf merksamkeit entgangen ist. Hoffentlich gelingt es uns, in diese rätselhafte Geschichte einiges Licht zu bringen.' Die Offiziere waren hei den vom Kastellplatze in die Stadt hinuntersüyrenden Swsen angelangt und der Major verabschiedete sich hier von seinen Begleitern. „Heute abenks sehen wir uns ja noch in der Offiziersmesse', sagte er zu Steiner gewendet

, „ich habe ihnen noch einiges vor ihrem Abmärsche auf das Fort mitzuteilen. — Guten Tag, Meine Herren.' Kutschera berührte leicht mit zwei Fingern den Kappenschirm und wandte sich der zum Eingange ins Kastell führenden Pampe zu. Welten und Steiner salutierten vorschnstmäßig ihrem Vorgesetzten und schlugen den Weg über den Platz bei der nächst dem Kastell befindlichen katholischen Kirche ein. „Also, das wäre glücklich überstanden und ich bin nur neugierig, was unser Bataillonsorakel heraus kratzen wird.' — Welten sagte dies im Gefühle

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Page 8 of 12
Date: 01.12.1914
Physical description: 12
6 es mich, einige Ueberwindung gekostet hat, Ihrer Einladung Folge zu leisten.' Milna mochte gut herausgehört haben, wie Steiner bei seinen Worten das konventionelle Sie ganz besonders hervorhob, da sie in merklich ver ändertem Tone entgegnete: „Ich glaube, Sie zu verstehen, Herr Oberleut nant. Sie befürchteten wahrscheinlich einen neuer lichen Anschlag auf Ihre Person?^ „Dies vielleicht weniger, obgleich auch der Ge dankt nicht ganz von der Hand zu weisen war. Meine Gedenken aber galten

nicht so sehr der Sicher heit meiner Person —' ,Als vielmehr dem Verkehr mit mir', fiel ihm Milna ins Wort. »Sie scheuten sich jedenfalls, mit derjenigen noch einige Worte zu wechseln, die man Ihnen als eine Spionin bezeichnet hat!' Ueberrascht schaute Steiner auf Milna. „Woher wissen Sie das?' „Aus Ihrem eigenen Munde. Ich stand nur wenige Schritte entfernt, als Sie heute mit Ihrem Freunde im Garten eine Unterredung hatten.' „Da haben Sie also gehorcht', sagte Steiner und setzte dann in geringschätzendem Tone hinzu

: „Na ja, schließlich gehört dies ja mit zum Geschäft.' „Ihr Vorwurf trifft mich ungerecht', verteidigte sich Milna, „ich mußte Sie heute sprechen, leider traf ich Sie nicht in Ihrer Wohnung an und ver barg mich deshalb im Garten, wo ich auf eine passende Gelegenheit warten wollte. Da aber Ihr Freund nicht von Ihrer Seite wich, war ich ohne jede weitere Absicht Zeugin Ihres Gespräches.' Steiner richtete einen forschenden Blick auf Milna. „Und haben Sie alles bis zum Ende unserer Unterredung gehört

feierlichem Tone abgegebene Erklärung machte auf Steiner einen unverkennbaren Eindruck. „Weshalb sind Sie aber dann von Cattaro hiehergekommen?' forschte er weiter. „Weshalb? Weil ich dich sehen wollte, weil ich, wie ich schon sagte, mit dir sprechen muß!' Bei diesen Worten, in denen eine bisher mühsam zurück gehaltene Leidenschaft jäh aufloderte, ergriff Milna Steiners Hand und zog ihn in den Schatten der Allee bäume. „Die Sorge um dich nur hat mich hieher geführt, um dich, den einzigen

, der mir auf dieser Welt nahesteht!' Steiner blickte sie erstaunt an. „Die Sorge um mich?' fragte er ungläubig. 'Wie soll ich das verstehen? Ich weiß nicht, was ich davon denken soll!' „Ja, du weißt es nicht', fuhr Milna in leiden schaftlich erregtem Tone fort, „weil du blind bist, so wie Ihr alle mit Blindheit geschlagen seid und nicht erkennt, was um Euch vorgeht. Aber ich weiß mehr als Ihr. Ich kenne die geheimen Kräfte, die rastlos am Werke sind und den Boden unter wühlen, auf dem Ihr so sicher zu stehen glaubt

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Page 5 of 12
Date: 01.12.1914
Physical description: 12
Haar vergessen, Ihnen was Wichtiges auszurichten. Borhin war eine Dame da, die nach Herrn Ober leutnant gefragt hat.' Steiner blickte überrascht aus. . Mach mir?' fragte er. Dann aber setzte er in Möglichst gleichgiltigem Tone hinzu: „Ich wüßte doch nicht, welche Dame sich hier nach mir erkun digen sollte.' „Ja, ja, ganz gewiß nach Ihnen,' bekräftigte Frau Putnik. Dann aber legte sie halb zweifelnd den Zeigefinger an die Stirne. „Nur weiß ich jetzt nicht, hat sie gesagt, daß sie von Cattaro

oder eine Verwechs lung sein.' Frau Putnik blieb noch einige Augenblicke unter der Türe stehen. Dann verließ sie achselzuckend das Zimmer. III. „Sonderbar', sagte Welten zu Steiner als sie allein waren, „das wäre also heute schon das zweite mal, daß diese rätselhafte Person uns über den Weg läuft.' Steiner sah eine Weile starr vor sich hin. „Sage lieber, das drittemal', erwiderte er und erzählte dann dem Freunde, was er vorhin vom Fenster aus beobachtet hatte. „Ich wäre fast geneigt, das ganze als ein Trug- bild

jetzt beide unten im Garten einmal recht gründlich nach. Vielleicht treibt sich die Dame mit den schönen Augen noch irgendwo in der Nähe herum.' Steiner lehnte diese großartige Idee Weltens vorerst rundweg ab. Als dieser aber immer unge stümer in ihn zu drängen begann, gab er endlich nach und beide begaben sich hinab in das Erdge schoß, von wo aus eine Tür rückwärts aus dem Hause hinaus in den Garten führte. Hier angelangt begann Welten ohne weiteres seine Nachforschung. Steiner hatte ihm die bewußte

. „Hier hast du den sichersten Beweis, daß du dich nicht getäuscht hast', sagte er aus die gefundenen Fußspuren weisend, „und mein Scharfsinn sagt mir, daß dir eines der galantesten Abenteuer winkt, das je unsereiner in dieser weltvergessenen Gegend er leben kann. Nur Schade', fügte er dann bedauernd hinzu, „daß die schöne Besitzerin dieser kleinen Füß chen vorderhand über alle Berge sein dürfte.' „Es ist vielleicht besser so', erwiderte Steiner kurz und wollte sich dem Ausgange des Gartens zuwenden

. Welten nahm ihn unterm Arm, um ihn zum Bleiben zu nötigen. „Oho, mein Lieber, so geschwind kommst du mir jetzt nicht aus!' rief er in halb komischem Ernst. »Oder willst du nun wieder den Unnahbaren spielen, wie heute am Salvatore oben, wo uns die Kugel des vermutlichen Beschützers dieser Dame so wenig einladend um die Ohren pfiff?' Als Steiner noch immer keine Miene zum Blei ben machte, ließ Welten seinen Ann los und sagte ächselzuckend: „Möglicherweise hast du Gründe, mir gegenüber eine Aufklärung

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Page 12 of 14
Date: 02.02.1915
Physical description: 14
hatte, ohne sie bis jetzt znruckgebracht zu haben. Anderenfalls hätte Steiner eben das Fort ver lassen können, ohne daß jemand von der Mann schaft etwas davon erfahren hätte. Unten im Hose traf Steiner den Feldwebel. Die ser war gerade dabei, die vor kurzem eingelieferten Säcke mit Kommißbrot durch ein paar Leute in das Mannschastszimmer zu schaffen. Als die Leute weggegangen waren, befahl Steiner dem Feldwebel, das Tor aufzusperren. Bei diesem Begehren sah Mütter feinen Vor gesetzten erst verwundert an, dann wollte er nach der nahen

Wachstube, um die Wache zu rufen. Diese hatte nämlich laut Vorschrift bei jedesmaligem Oeffnen des Tores in dem bei dem Fortausgang befindlichen Koffer anzutreten. Steiner hielt ihn davon zurück. „Lassen Sie das', sagte er, „es ist nicht nötig, denn ich bin in kürzester Zeit wieder zurück. Sie können sogar auf mich warten. Auf das hin schloß Müller ohne weitere Ent gegnung das Tor auf. Da die Rollbrücke schon wieder eingezogen worden war, schob er nur das Laufbrett über den Graben. Steiner überschritt

es einigemale in der Luft flattern. Müller hatte mit dem Schließen des Tores et was gezögert und Steiner beobachtet. Zugleich hatte er gesehen, wie von drüben her auf dieses Signal auch die nämliche Antwort gegeben wurde. Ueber sein Gesicht huschte ein verständnisvolles Lächeln, das von einem verräterischen Zucken seiner Schnurrbartspitzen begleitet war. „Auch nicht schlecht,' sagte er zn sich. „Schau, schau, wer hätt' denn so was von unserem Herrn Oberleutnant 'glaubt.' Dann schloß er das Tor und setzte

, wie die Ablieferung anstandslos vonstatten ging, hatte sie erleichtert aufgeatmet, da sie nnn überzeugt war, daß der geplante Anschlag ihres Vaters mißlungen war. Mchtsdestoweniger wollte sie doch Steiner über die ganze Sachlage ausklären, da sie vielleicht mit Recht vermutete, daß über kurz Ist nur mehr flammenlose Glut im Ofen so soll man beide Türen schließen, um den Gas- zug zu verlangsamen und so den Ofenkörper kräftig zu durchwärmen. Da die Ofentüren nie ganz luftdicht schließen, strömt

hatte sie nun von Steiners Fenster aus die erhoffte Antwort bekommen und mit hochklopfendem Herzen auch das von ihm außer halb des Forts gegebene Zeichen bemerkt. Steiner hatte dann bei seinem Abstiege dasselbe einigemale wiederholt, so daß Milnas scharfe Augen trotz der schon ziemlich vorgeschrittenen Dämmerung bis ins Tal hinab den Weg verfolgen konnte, den Steiner nahm. Jetzt hörten aber mit einemmale diese Zeichen auf. Sie winkte noch einigemale mit ihrem Tuche, dann hielt sie damit inne, da sie einsah

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Page 3 of 6
Date: 31.01.1915
Physical description: 6
im Hofe traf Steiner den Feldwebel. Die ser war gerade dabei, die vor kurzem eingelieferten Säcke mit Kommißbrot durch ein paar Leute in das Mannschaftszimmer zu schassen. Als die Leute weggegangen waren, befahl Steiner dem Feldwebel, das Tor auszusperren. Bei diesem Begehren sah Müller seinen Bor gesetzten erst verwundert an, dann wollte er nach der nahm Wachstube, um die Wache zu rufen. Diese hatte nämlich laut Borschrist bei jedesmaligem Oeffnen deS Tores in dem bei dem Fortausgang befindlichen

Koffer anzutreten. Steiner hielt ihn davon zurück. .Lassen Sie daS', sagte er, „eZ ist nicht nötig, denn ich bin in kürzester Zeit wieder zurück. Sie können sogar auf mich warten. Auf das hin schloß Müller ohne weitere Ent gegnung daS Tor auf. Da die Rollbrücke schon wieder eingezogen worden war, schob er nur das Laufbrett über den Graben. Steiner überschritt dasselbe und eilte dann auf die gegenüberliegende Zeile der hier außen vor dem Fort mündenden Straße. Bevor er sich von dort aus auf unge

bahntem Wege talabwärts wandte, zog er sein Taschentuch und ließ es einigemale in der Luf^ flattern. Müller hatte mit dem Schließen des Tores et was gezögert und Steiner beobachtet. Zugleich hatte er gesehen, wie von drüben her aus dieses Signal auch die nämliche Antwort gegeben wurde. lieber sein Gesicht huschte ein verständnisvolles Lächeln, das von einem verräterischen Zucken seiner Schnurrbartspitzen begleitet war. „Auch nicht schlecht,' sagte er zu sich. «Schau, schau, wer hätt

nicht aus den Augen gelassen. Als sie den Brotpanduren kommen sah, und be obachtete, wie die Ablieferung anstandslos vonstatten ging, hatte sie erleichtert aufgeatmet, da sie nun überzeugt war, daß der geplante Anschlag ihres Vaters mißlungen war. Nichtsdestoweniger wollte sie doch Steiner über die ganze Sachlage aufklären, da sie vielleicht mit Recht vermutete, daß über kurz oder lang etwas Aehnliches in Szene gesetzt werden könnte. Sie gab deshalb wiederholt mit ihrem Taschentuche ein Zeichen, um die im Fort

drüben auf ihre Gegenwart aufmerksam zu machen. Nach einer Weile hatte sie nun von Steiners Fenster aus die erhoffte Antwort bekommen und mit hochklopsendem Herzen auch das von ihm außer halb des Forts gegebene Zeichen bemerkt. Steiner hatte dann bei seinem Abstiege dasselbe einigemale wiederholt, so daß Milnas scharfe Augen trotz der schon ziemlich vorgeschrittenen Dämmerung bis ins Tal hinab den Weg oersolgen konnte, den Steiner nahm. Jeyt hörten aber mit einemmale diese Zeichen aus. Sie winkte

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Page 5 of 8
Date: 03.01.1915
Physical description: 8
, der sich an einer für einen i m Felde kämpfenden Soldaten bestimmten Nachdruck verboten. 24 Die spiomn. Tin Roman aus Dalmatien von Karl Neckermann Oberleutnant Steiner hatte seinen Koffer wieder erhalten. Die Soldaten, die Welten abschickte, als ihm Hellmut und Susi die Mitteilung ihrer Ent deckung machten, fanden das Gepäckstück noch auf der bezeichneten Stelle in der Schlucht auf, ebenso das verunglückte Maultier, dessen tätliche Verletzung mit voller Bestimmtheit auf einen in böswilliger Absicht herbeigeführten Absturz

einen Brief, in welchem Steiner ihn von dem Erhalt des Koffers verstän digte. Am Abend desselben Tages war Welten wie gewöhnlich bei Hellmnt zu Besuch. Es war ihm lieb, diesmal auch Bater Sebastian dort Ml treten. Er kannte zwar den Pfarrer schon längere Zeit, war aber erst durch seine Besuche bei Hellmnt mit ihm Liebesgabe vergriffen hatte. Der Angeklagte gab das nach anfänglichem Leugnen zu, be hauptete jedoch, in der Feldpostsendung nur 3 Zigarren gefunden zu haben. Der Staatsan walt beantragte

auch nicht das Schreiben den Anwesenden ohne weiteres zur Kenntnis zu bringen. In dem Briefe teilte Steiner seinem Freunde nnter anderem mit, daß er aus dem Inhalte des Koffers nichts als ein Gebetbuch vermisse, doch hätte er jeden anderen Verlust leichter verschmerzt, als gerade diesen. „Das war jenes Buch, das der eine von den Männern zu sich steckte', sagte Susi. „Ohne Zweifel,' erwiderte Welten, nur wundert es mich sehr, daß Steiner so arg einen Verlust be klagt, der doch ganz leicht zu ersetzen ist.' Helmut

Rolle spielte. Wenn ich nicht befürchten darf, Sie zu langweile», würde ich die Sache erzählen.' Vater Sebastian sah bei diesen Worten die An wesenden mit fragendem Blicke an. „Bitte, >--- bitte, - Hochwürden, nur sehr an genehm', tönte es ihm all'eirs zustimmend omgcgen. „Borher aber noch eine kleine Frage. Herr Leutnant', wandte sich der Pfarrer an Witten, „sagten Tie nicht, Ihr Freund HMt Steiner?' „Gewiß. Erich Steiner.' „Erich Steiner!« widerholte Pfarrer Sebastian halb für sich und schaute

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Page 5 of 8
Date: 06.01.1915
Physical description: 8
. In den wenigen lichten Augenblicken, die sie noch hatte, gab ich mir Mühe, noch einiges über die Herkunft des Kindes und über seine Mittler Zu erfahren. Aus ein vaar abgerissenen Sätzen konnte ich ent nehmen, das? die Mnuer in Semlin wohnhaft ge wesen und der Knave Erich Steiner beiße.' Bei Nennung dieses Namens war Leutnant Welten wie elektrisiert ausgesprungen. „Wie sagten Sie. Hochwürden, hieß das Kind?', rief er aus. ..Erich Steiner', entgegnete Vater Sebastian, mit rulngem Tone. ..Obwohl der Name

Steiner Land- und Volkswirtschaft. Auflösung des Sohlenlederkartells. Der jetzige Krieg hat sich insoferne als ein Kartell feind gezeigt, als er den Anstoß zur Auflösung des österreichischen Sohlenlederkartells gab. Welche Bedeutung dieses Kartell hatte, ergibt sich daraus, daß demselben 14l) Firmen aus Oesterreich und Ungarn angehört hatten und daß der Wert der Erzeugung derselben etwa IM Millionen Kronen ausmachte. Mit dem Sohlenlederkartell verschwindet ein Fabrikan tenverband

. Ich konnte nur soviel in Erfahrung bringen, daß wirtlich eine gewisse Martha Steiner j in einem Dorfe in der Nähe Semlins eineil Lina ben geboren habe, welcher in der dortigen Pfarre getan?! wurde. Die Mutter verehelichte sich später hin und war mit ihrem Manne nach einiger Zeit ans Semlin weggezogen mck seitdem verschollen. Mir selber war'leS leider nichr vergönnt, so wie ich es gerne getan hätte, über das weitere Gedeihen und die Erziehung des mir allvertrauten Pfleglings zu ligkeiten

, Kr 2.—; Alois Weiß steiner, New-Lotrop, Nord-Amerika, Kr. 25.— ; hochw. f.-b. Pfarramt Franzensfeste für die Verwundeten im Jofefiuum in Franzensieste Kr. 40. ; Frl. Filomena Stocker, Brixen, Kr. 10. ; Familie Dr v. Klebelsberg, Brixeu, Kr. 40.—; Gemeindovorstehuttg Meranfen.! Paar Pulswärmer. N Schnee- Hauben, t Leintuch; Schulleitung Tschölsch Charpie: Samm lung in der Friibstnrksstnbe Schmid, Brixen, Kr. 50 —; Sammlung der Zöglinge des St, Josef Missionshauses, Brixen, Kr. 65.31

; Wohltätigkeitskonzert des Männer-Gesangsvereins am 16. Dezember 1914, Brixen, Kr. A5^.tt0. wachen. Die Kriegsereignisse riefen mich in den Dienst des Vaterlandes und erst nach geraumer Zeit erfuhr ich, daß die Förstersleute auf einen neuen Posten tief drinnen im Böhmerwalde über siedelt waren.' „Und haben Hochwürden dann keine Nachricht mehr voll dem kleinen Erich Steiner erhalten?' fragte Welten mit sichtlicher Ungeduld. Ter Pfarrer zuckte mit dem Ausdrucke tiefsten Bedauerns mit den Achsel«. „Trotz eifrigem Erkundigen

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Page 4 of 8
Date: 08.08.1901
Physical description: 8
Seite 4. Nr. 96. Donnerstag, Mrixener Chronik.' 8. Angust 1901. . Jahrg. xrv. RMsrathsabgeordneter Leopold Steiner !N Aus Nordtirol, 4. August. Anlässlich eines kurzen Aufenthaltes in Tirol erachtete Herr Reichsrathsabgeordneter Steiner, als Referent über Nothstandsfragen im Reichsrathe, es als feine Pflicht, sich über die Durchführung der vom hohen Reichsrathe ge-> fassten Beschlüsse zu informieren, und reiste zu diesem Zwecke nach Nauders. Er wandte sich dort direct an den Vorsteher Jung

des hohen Reichsrathes durchgeführt werden. Herr Ab geordneter Steiner gab dem Vorsteher Jung das bestimmte Versprechen, er werde die Pflichtver säumnisse vonseite der berufenen Faetoren in Innsbruck an maßgebender Stelle brandmarken und im Einvernehmen mit den christlichsocialen Abgeordneten von Tirol dahin arbeiten, dass die Beschlüsse des hohen Reichsrathes der Erledigung zugeführt werden. Abgeordneter Steiner bemerkte: „Es ist vieles faul, nicht im Staate Dänemark, fondern im Lande Tirol

durch diese That des unermüdlichen Herrn Abgeordneten Leopold Steiner glänzend widerlegt. Wir wissen bestimmt, dass die christlichsocialen Abgeordneten von Wien und Niederösterreich stets bereit sind, alle Aetionen der Tiroler Christlichsocialen zugunsten unseres Landes Tirol mit allem Nachdrucke zu unter stützen. Herr Reichsrathsabgeordneter Leopold Steiner hat heute von Innsbruck folgendes Telegramm abgesandt: „Sr. Excellenz Herrn Ministerpräsidenten Dr. v. Koerber, Wien. Um mich von der Durchführung

des vom Reichsraths gefafsten Beschlusses in Bezug auf Nothstandsangelegen heiten der Gemeinde NauderS in Tirol zu überzeugen, begab ich mich an Ort und Stelle und erlaube mir, Eurer Excellenz mitzutheilen, dass bis heute nichts anderes geschehen ist, als dass ein Landesingemeur die Unglücks stätte besucht hat. — An die bekannte Energie Eurer Excellenz appellierend, bitte ich ergebenst, das Nöthige zu veranlassen. - Leopold Steiner, Reichsrathsabgeordneter.' Politische Rundschau. Unruhen in Klausenburg

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Page 9 of 12
Date: 01.12.1914
Physical description: 12
hatte. „Die Geschichte mit ihr und diesem Oberleutnant Steiner gefällt mir nicht.' Pawlowitsch blickte den Sprecher überrascht an „Mißtrauest du etwa meiner Tochter?' „Das will ich nicht gerade sagen. Aber man wacht so seine Beobachtungen. Schon bei mir zu hause in Mulla gefiel mir dieses Getue mit dem Offizier nicht.' »Du weißt, daß dies nur auf meinen Befehl geschah. Du kannst überzeugt sein, Milna weiß zu gut, was sie zu tun hat.' „O, sie tut vielleicht noch mehr!' Pawlowitsch warf einen strengen Blick

. Als diese jedoch auf seine Anwürfe schwieg, fuhr er in eindringlicher Weise fort: „Du schweigst, Milna, weil du mir Recht geben mußt. Du hattest soeben eine Zusammenkunft mit dem Offizier. HM du Einblick genommen in die Wachevorschriften, die er von seinem Kommando erhaltm hat? „Nein.' „Nicht?' —Warum nicht? brauste Pawlowitsch aus. „Ich habe es dir doch befohlm!' „Rege dich nicht auf, Vater,' gab Milna in ruhigem Tone zur Antwort, „es war mir dies nicht möglich, denn Steiner trug die Papiere

auf Andrija hinzu: „Wahrscheinlich hielt Steiner nach seiner heutigen Erfahrung es so für ange zeigter.' Diese Schlußfolgerung schien Pawlowitsch ein zuleuchten. Er nickte zustimmend. „Es ist gut', sagte er. Dem unweit in einem Winkel hockenden Gjuro war von dieser Unterredung kein Wort entgangen. Jetzt erhob er sich und trat mit kriechender Unter würfigkeit näher. „Siehst du, Herr, ich habe doch ganz gut daran getan —' „Kann sein,' fiel ihm Pawlowitsch rasch inS Wort. „Wir sprechen noch darüber.' Ueber

sie sich dem Ausgange zu. Kurze Zeit darauf saß Milna im Sattel und ihr Pferd trabte den Feldweg zur Straße hinab. Ihre Gedanken weilten bei Steiner und ein zufriedenes Lächeln umspielte ihr Gesicht. Sie wußte, daß ihr Vater ganz bestimmt die falsche Fährte, auf die sie ihn gebracht, weiter verfolgen werde. Natürlich ohne den gewünschten Erfolg, denn sie war, ohne daß sie darnach gefragt, vollkommen überzeugt, daß Steiner die fraglichen Papiere bei sich trug. Hatte sie doch deutlich die Diensttasche

in seiner Blouse verspürt, als sie sich bei der Fontana an den Geliebten schmiegte. VI. Am frühesten Morgen des nächsten Tages hatte Oberleutnant Steiner mit seiner Mannschaft die Stadt verlassen. Kurze Zeit nach seinem Abmärsche sand sich Gjuro mit seinem Tragtier beim Seetore ein, wo Franz, der Bursche des Oberleutnants, bereits mit dem Gepäck seines Herrn auf ihn wartete.

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Page 2 of 8
Date: 23.05.1905
Physical description: 8
eine gerechte Wahlreform und ein Gesetz für Ver besserung der Tal- und Bergwege schaffen. Den beiden Abgeordneten, Dr. Schoepfer und Dr. v. Guggenberg, wurde Dank und Vertrauen ausgesprochen; mit Hochrufen auf die beiden sowie auf den Fürstbischof, auf Papst und Kaiser wurde die Versammlung geschlossen. Abgeordneter Steiner — Wiener Vizebürger- meister. Erster Vizebürgermeister von Wien wird Dr. Neu^mayr, der bisher die zweite Vize- Abwechslung, Mannigfaltigkeit in Raumbildung und Ausschmückung, bewegte

, das breit durch die große Kirche flutet und Marmor und Gold erst recht zur Wirkung bringt. Allerdings möchte man fast meinen, daß das Jahrg. XVM. bürgermeisterstelle inne hatte. An seine Stell? tritt infolge einstimmigen Beschlusses des Christlichsozialen Bürgerklubs der bisherige Landes ausschuß Leopold Steiner, der auch als Nachfolger Strobachs als Oberkurator dermeder. österreichischen Landeshypothekenbank in Aussicht genommen ist. ^ Abgeordneter Steiner, 48 Jahre alt ik wie Strobach, ein Selfmademan

Gemeinderat, in den Landtag und Reichsrat gewählt. Als Mitglied des Landesaus schusses hat er in den Reseraten über Irren-, Gebär-, Findel- und Siechenanstalten Glänzendes geleistet. Später übernahm er auch das Armen referat und das vom Landtag neugeschaffene Gewerbereferat. Steiner ist auch im Reichs rat sowohl für das Gewerbe wie für die Land wirtschaft, besonders für die Weinbauern, seit Jahren in hervorragender Weise und erfolgreich eingetreten und ist ständiger Referent in Not

standsangelegenheiten geworden. — Vom Kaiser wurde er durch das Komturkreuz des Franz Josef-Ordens und das Ritterkreuz der Eisernen Krone ausgezeichnet. — Die jüdischen Blätter, die erwartet hatten, daß die Vizebürger meisterwahl die Veranlassung zu wilden Partei kämpfen bilden werde, hatten sich gründlich ge täuscht. In kaum fünf Minuten war ohne die geringste Debatte die Wahl zugunsten Steiners unter lauten Beifallskundgebungen entschieden. An Stelle des Landesausschusses Steiner wurde einstimmig Abgeordneter Hermann

Bielo- hlawek zum Kandidaten für die Landesausschuß- stelle aufgestellt und wird nach seiner Wahl sein Stadtratsmandat niederlegen. Die „Arbeiter zeitung' und die „Neue Freie Presse' sind ent setzt, daß ein solcher Antisemit der Nachfolger Steiners werden soll. Das „Vaterland' schreibt hiezu: „Diejenigen Kreise, die ein Herz sür die Armen im Lande Niederösterreich haben, werden sich erinnern, daß auch der zurücktretende Ab geordnete Steiner bei Uebernahme der Landes- ausschußstelle

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Page 4 of 12
Date: 11.02.1915
Physical description: 12
ihm viel daran, Anhaltspunkte aufzufinden, um den seit den Morgenstunden immer wiederkehrenden Ver dacht niederzuringen, daß Steiner vorsätzlich den ihm anvertrauten Posten vorsätzlich verlassen habe. Das Wenige, das ihm Feldwebel Müller über die Ereignisse des gestrigen Abends zu melden wußte, war aber keineswegs geeignet, diesen Verdacht zu Z'.rftreuen, es drängte sich ihm im Gegenteil noch viel mehr die Überzeugung auf, daß Steiner seine Warnung, keine Unüberlegtheit zu begehen, leider unbeachtet gelassen

habe. Was der Grund dieser vermeintlichen Pflicht vergessenheit seines Freundes gewesen war, glaubte Steiner nicht unschwer zu erraten. Der Bericht des Feldwebels ließ es ja doch ganz deutlich durch blicken: Ein galantes Abenteuer! Der Mann hatte es zwar nicht geradezu herausgesagt, aber nach den Einzelheiten und der Art semer Schilderung blieb Hag als erster Obmann des Vereines hervor. Der junge Verein arbeitete emsig und gründete das Museum. Das erste Stück, welches gekaust wurde, es war gerade auf dem Wege

, und diese konnte keine andere sein, als Milna. Nur sie allein war imstande, Steiner, den sonst so pflichtgetreuen Mann, zu so einem unglückseligen Schritt zu verleiten. Damit war aber auch Welten am Schlüsse seines Gedankenganges angelangt. Einen oder den andern von der Mannschaft auszufragen, hielt er für überflüssig, zumal ihm der Feldwebel erklärt hatte, daß außer ihm niemand beim Weggehen des Oberleutnants zugegen war. Während seines kurzem Verweilens im Fort hielt Welten noch im Zimmer Steiners Nachschan

, daß Steiner den Ränken und Verführungskünsten einer kaltberechnenden Geg nerin zum Opfer gefallen sei. Das Gefühl des Hasses, das sein offenes, heiteres Gemüt bisher nicht gekannt, stieg in ihm aus, wenn er an Mlna dachte. Zu all dem kam noch, daß ihm der Gedanke ungemein peinlich war, bei der Rückkehr dem Major Bericht erstatten zu müssen, denn er sagte sich, da? er es seiner Ehre schuldig sei, hiebe» seiner inneren Ueberzengnng unumwunden Ausdruck zu geben. Luzie hatte auf dem abwärts führenden

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Page 6 of 8
Date: 06.01.1915
Physical description: 8
, Sammlung Kr. 15.—: 13. Barbara Mantinger in Afers Kr. 5.—; 14. von einem Priester Kr. 10. -; 15. Familie Fischer in Klerant Kr. 7.— ; 16. von den Herren im Jäger- stüberl im Brixener Bräuhaus Kr. 132.—. ,.Gold gab ich für Eisen!' Sammelstelle Brixen. X. Spender-Verzeichnis. Brixen: Olsacher Josef. Ungenannt. Oberhauser Maria. Ungenannt M. F. Steiner Rosa. Schmied Wilhelmine. Müller Johann. Meßner Maria. Mehner Emma. Bramstaller Helena. Schraffl Emma. Pichler Georg. Mayr Amon- Blaas Josefine. Ungenannt

, Rosa. Schwertberg: Eder Anna. St. Ulrich: Ungenannt. Weitental: Ungenannt K. St. Meransen: Gofer Pius. Eggenburg: Resch Johann. Klausen: Keifl Paul. Schabs: Tauber Maria u. Frida. Liebl Ida. Steiner Rosa. Plaseller Nothburga. Klara Theres. Jocher Maria. Prader Nothburga, Theres. Rosa u. Gabriel. Ritsch Johann u. Maria. Nitz Rudolf u. Maria. Gostner Luzia. Petreider Maria. Jocher Maria, Rosa u. Anna. Sader Engelbert n. Filomena. Prader Georg, Josefa u. Rosa. Gasser Josef. Leitner Josef. Nitz Johann

tiefgefühltesten Dank aus. Bahrn, den 8. Jänner ISIS. Die tieftrauernde Mutter und Geschwister. 1268 „So — so', sagte der Pfarrer und machte eine kleine Pause ehe er seufzend hinzusetzte: „Da läßt sich nichts ändern. Es wäre mir zwar lieb gewesen, gerade im Interesse des Kindes jener Martha Steiner von ihrem Freunde Näheres zu er fahren.' „Auf diese Weise kommen wir wohl schwerlich vom Fleck', mischte sich jetzt Hellmut ins Gespräch. »Ich meinesteils glaube bestimmt. Hochwürden, daß wir auf dem besten Wege

, Vor schrift ist Vorschrift. Dann müßte ich mir hiezu erst einen kleinen Urlaub nehmen und endlich glaube ich, daß es Steiner denn doch vielleicht peinlich wäre, derartige Familienangelegenheiten vor einem größeren Kreise zu erörtern.' Vater Sebastian und Hellmut pflichteten dieser Ansicht rückhaltlos bei und schließlich kam man überein, daß Welten allein seinem Freunde in der bewußten Angelegenheit auf dem Fort einen Besuch machen solle. Hauptmann Hellbacher hatte dem Leutnant Welten bereitwilligst

aufgenommene Meldung: „Cosmac nach Budua — Dienst. Herr Oberleutnant Steiner gestern abends außer dem Fort Spaziergang gemacht. - Bis jetzt nicht zurückgekommen. Müller, Feldwebel.' (Fortsetzung solgt.)

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Page 5 of 6
Date: 17.09.1901
Physical description: 6
: 1. Jakob Burgmann in Bierschach 70 Kr. und die silberne Medaille, 2. Josef Leiter in Sillian 60 Kr. und die silberne Medaille, 3. Jyfef Lercher in Sillian 50 Kr., 4. Stefan Steiner in Prags 30 Kr., 5. Johann Oberstaller in Taisten 30 Kr., 6. Jakob Sinner in Taisten 20 Kr., 7. Desi- derius Allverda in Ampezzo 20 Kr., 8. Peter Amhof in Pichl die silberne Medaille, 9. Josef Durnwalder in Pichl die silberne Medaille, 10. Johann Lienharter in Obertilliach die silberne Medaille, 11. Balthasar Clara in Enne

30 Kr., 3. Ger» trand Michsler in Obervierschach 15 Kr., 4. Arcangelo Dandera in Ampezzo 15 Kr., 5. Eduard Told in Welsberg die silberne Me daille, 6. Stefan Steiner in Prags die silberne Medaille, 7. Josef Kamm in St. Martin die silberne Medaille. — v. Einjährige Hengst-undStnifohlen: 1. Jakob Burg mann in Vierfchach 40 Kr. und die silberne Medaille, 2. Jakob Wilder in Arnbach 30 Kr. — II. InWindischmatreiam 9. September wurden vorgeführt: 2 einjährige Hengstfohlen, 29 Mutterstuten mit Saugfohlen, 20 junge

Stuten (drei- und vierjährige), 12 zweijährige und 10 einjährige Siutfohlen. Hievon erhielten Preise: H.. Mutterstuten mit Saug fohlen: 1. Josef Oblasser in Prägraten 70 Kr. und die silberne Medaille, 2. Josef Greil in Stronach 60 Kr. und die silberne Medaille, 3. Paul Steiner in Windischmatrei 50 Kr., 4. Andreas Niederegger in Wmdischmatrei 30 Kr., 5. Jakob Libiseller in Lsngberg 30 Kr., 6. Jakob Octner in Windischmatrei 20 Kr., 7. Johann Mariacher in Virgsn 20 Kr., 8. An dreas Steiner

in Windischmatrei die silberne Medaille,-9. Johann Winkler in Nikolsdors die silberne Medaille. — L. Junge Stuten (drei- und vierjährige): 1. Josef Winkler in Glanz 70 Kc. und die silberne Medaille, 2. Johann Steiner in Prägraten 60 Kr. und die silberne Medaille, 3. Philipp Wibmer in Windischmatrei 50 Kr., 4. Josef Wibmer in Windischmatrei 30 Kr., 5. Alois Ricpler in Unterpeischlach 20 Kr., 6. Johann Dorrer in Prägraten 20 Kr., 7. Johann Berger in Windischmatrei die silberne Medaille, 8. Rup'rt Fuetsch

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Page 5 of 10
Date: 27.04.1912
Physical description: 10
in Sterzing am 21. April. — Haupt-Tiefschuß: Rauch, Oberretl, Fink, Larcher, Häusler. — Schlecker» Tiefschuß: Ninz, Rauch, Fink, Häusler. Haas, Ober retl, Ernst Leitner, Larcher. — Schlecker-Kreis, scheide: Häusler, Ninz, Franz. Haas. Oswald Ninz. Rauch, Larcher, Oberretl, Wiesler, Ernst Leitner, Fink. — Armee-Kreisscheibe: Rauch, Fink, Franz Ninz, Ernst Leitner. Larcher, Steiner, Häusler, Oberretl. Rienzner, Nestl. — Meisterkarten: Rauch. Franz Ninz, Larcher, Fmk, Häusler. — Jungschützen- Kreisbeste

: Leitner, Steiner, Rienzner, Max Rainer, Daniel Vene, Josef Wieser. — Prämien für die Tagesnummern: Fink, HäuSler. — Für die meisten Schüsse: Ninz, Rauch. StelÄng. 24 April. (Pferdeklassifikation.) Die k. k. Bezirkshauptmannschaft in Buxen hat die Abhaltung der Pferdeklassifikation in Sterzing auf den 19. Mai um 8 Uhr früh angeordnet, bei wel- cher alle bis 29. April namhaftgemachten Pferde der Gemeinden Sterzing, Tschöfs-Ried, Pfitsch, Wiesen, Trens, Thums, Stilfes, Gossensaß, Brenner, Jaufenthal

, Mauls, Mersch vorzuführen sind. Für die Gemeinden Mareit, Ratschings, Ridnaun und Telfes findet die Pferdeklassifikation in Mareit am 10. Mai um 4 Uhr nachmittags statt. 5te!Ävg» 24. April. (Schießstands-Nach- richten.) Bestgewinner vom Eröffnungsschießen 1912: Hoser Anton Kr. 8; Leitner Ernst Kr. 6; Ninz Oswald Kr. 5; Oberretl Josef, Larcher Josef je Kr. 4; Ninz Franz, Fink Karl, Wieser Justin ze Kr. 3; Carli Lino, Carli Karl. Häusler Paul, Steiner Josef, Haas Wilhelm, Sparber Georg und Wiesler

, Genossenschaft St. Jakob. Zweiter Klasse mit je Kr. 35-, Josef Prenn, Mühlwald; Peter Stolz- lechner, St. Jakob; Johann Hellweger, Gais; Vinzenz Berger, Ahornach; Vinzenz Leiter, Sankt Johann; Anton Notdurfter, Prettau. Dritter Klasse mit je Kr. 25: Zuchtgenossenschaft Prettau; Anton Aschbacher, Mühlwald; Johann Steiner, Mühlwald; Josef Obergasteiger. Ahornach; Johann Gärtner, St. Jakob; Johann Kirchler, Weißenbach; Johann Mölgg. St. Johann; Peter Niederkofler. Weißen bach; Jakob Hofer, St. Johann und Josef

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Page 2 of 8
Date: 15.11.1895
Physical description: 8
, wie die Thatsachen lehren, ohne an der Ehre oder sonst Schaden zu leiden. Es liegt kein Grund vor, von diesem Vorsatz abzugehen. dem „Vaterland' konstatierte. Dock nm, die Geschichte. Der Abgeordnete Steiner also am 11. November im Abgeordnete?^ ie l Äge 'fnc .. ämtern. Darauf erhob sich Graf Badmi Ä bestritt beides. Die Truppen seien nicht consianÄ gewesen, und -es sei auch kein Auftrag »2 worden, die erwähnten Telegramme nicht a? zunehmen. Das erregte Widerspruch, so da s Mv c Badeni schon daraus Zweifel

an der Richtig seiner Aussagen bekommen konnte. Der Abqeordn? Steiner bekräftigte aber seinen Antrag und M sich zu dem Worte hinreißen: Die ConsianieruM des Militärs . . . war eine unsinnige nick! menschliche, keine edelmännische, sondern eine U Bevölkerung der Stadt Wien nach oben hm ver- dächtigende, „eine große niederträchtige NiaM der Urheber'. Das war dem Präsidenten zu stark so dass er dem Abgeordneten das Wort kiitM Graf Hohenwart stellte mit einem Eifer und ein Schneidigkeit, deren

er nicht einmal in der Krem- zeichen-Affaire fähig war, den hochwichtig Antrag, den Ordnungsruf in das amtliche Protokoll der Sitzung aufzunehmen. Der Antrag wurde an genommen, hatte doch Steiner selbst dafür gestimmt — Das die Geschichte. Sie ist kaum zu Ende. Die „Reichspost' und andere Blätter berichten auch nach dieser Debatte, dass an jenem Tage thatsächlich das Militär consigniert war, und es wird im Abgeordnetenhause noch mit besonderem NachdM bewiesen werden, trotz der Erklärung des Generals von Wien

Zeitungen, auch im „Vaterland'. Als Held aber und Retter in der Noth erschien Graf Hohenwart, das Vaterland zu retten und eine schreckliche Gefahr abzuwenden. Was war geschehen? Worüber entrüstete man sich denn? Vielleicht über den Börsenkrach oder über die Nichtbestätignng Luegers, über die traurige Haltung des Ministeriums? Nichts von all dem. Die Ursache war viel bedeutungsvoller und schrecklicher. Der antisemitische Abgeordnete Steiner hatte einen unparlamentarischen Ausdruck gebraucht, der Erregung

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Page 3 of 8
Date: 21.05.1895
Physical description: 8
Sahrg. vm. .HriAetter GhroM.' sits 5. unter allen Umständen nächsten Sonntag, den 26. Mai, 4 Uhr nachmittags, statt. (Das Betreten der Exercierplätze) wird dem Civile, laut einer Kundmachung, ein- für allemal verboten. Zuwiderhandelnde werden nach dem Gesetze bestraft. Werden Kinder auf dem Exercier- platze betroffen, so verfallen deren Eltern der Bestrafung. (Concert.) Der hiesige Männergesangsverein gibt dein von Brixen scheidenden Herrn Oberst Steiner Edl- v. Steinstätten zu Ehren morgen

Dienstag abends im Walthersaale ein Concert. Herr Oberst Steiner ist in diesen Tagen von seinem mehrwöchentlichen Urlaub, während welchem sein Avancement erfolgte, hier wieder eingetroffen und wird Mittwoch oder Donnerstag Brixen verlassen, um in Innsbruck das Regiments- Commando des I. Tiroler Kaiserjäger-Regiments zu übernehmen. Man sieht hier Herrn Oberst Steiner nur mit Bedauern scheiden. Er erfreute sich im Osficierscorps wie bei der Mannschaft großer Beliebtheit und auch in der Bevölkerung hoher

Achtung, wie sie seiner militärischen Lauf bahn zukommt. Oberst Steiner hat vier Feldzüge mitgemacht, 1864 in Schleswig-Holstein, 1866 in Böhmen (Königgrätz), 1869 in der Cnvoscie, 1873 in Bosnien und erfreut sich auch jetzt noch einer bewunderungswerten Rüstigkeit. (Metrisches Maß im Holzhandel») Die k. k. Bezirkshauptmannschaft Brixen erließ an sämmtliche Gemeindevorstehungen im politischen Bezirke Brixen ein Circular, worin neuerdings betont wird, dass im öffentlichen Verkehre über haupt, sohin

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