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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 24.07.1917
Physical description: 8
lungen eingedrungen waren, räumen. Nach 10 Stunden haben die Anhänger Lenins den „Modernen Zirkus' räumen müssen, wohin sie sich geflüchtet hatten. Eine amtliche Bekannt machung erklärt die Ruhe wiederhergestellt. Nach den jüngsten eingetroffenen Nachrichten sind die Parteigänger Lenins entwaffnet. Nach den Meldungen der Petersburger Tel.-Ag. wäre der Widerstand gegen die Re gierung gebrochen und die Ordnung in der Hauptstand wieder hergestellt. Dagegen mel det „Exchange' aus Petersburg

: Zwischen den Revolutionären und der provisorischen Regie rung wurde ein Kompromiß abgeschlossen, wo nach die Aufstände in Petersburg bis zur Ent scheidung über die Fortsetzung oder Unterbre chung der Offensive sistiert werden. — Die „Morningpost' erfährt aus Petersburg: Die Lage in der Hauptstadt hat sich wieder bedenk lich verschlimmert. Es streiken mehr als 30.000 Arbeiter. Die Manifestanten haben neuer dings große Unruhen hervorgerufen und das Vertrauen auf durchgreifende militärische und politische Erfolge

der Regierung verringert. Man hofft aber in Regierungskreisen bestimmt der Lage bald wieder Herr zu werden. Von St. Petersburg hat der Wirrwarr auch auf andere Städte übergegriffen. Nach einer Meldung aus Amsterdam vom 20. d. M. überrumpelten 80 russische Deserteure, die ge meinsam nach Baku flüchteten, die Wache des Arsenals und rüsteten sich mit Munition und Gewehren aus, öffneten das Gefängnis und ließen die 600 Gefangenen frei. Dann ver sahen sie sich mit Waffen und begannen die Stadt zu plündern. Fast

, sich des Arsenals in Kiew zu bemächtigen. Das Generalsekreta- riat der Ukrainer wußte aber durch energisches Auftreten die Ordnung wieder herzustellen. Die Vorkehrungen der Regierung. Stockholm, 21. Juli. (KB.) „Sozialdemo kraten' erfährt aus sicherster Quelle, daß in Petersburg der Belagerungszustand erklärt worden sei. Das Redaktionslokal des Bolfche- wike-Blattes „Prawda' wurde gestürmt. Die einstweilige Regierung beschloß die Verhaftung aller an der bewaffneten Unter nehmung gegeil die Regierungsgewalt

der Schiffe der baltischen Flotte ist kundzumachen, daß sie sofort aus ihrer Mitte die Verdächtigen ausscheiden, die zum Ungehorsam gegen die vorläufige Regie rung auffordern und gegen die Offensive Het zen, und daß sie nach Petersburg behufs Un tersuchung uud Aburteilung geschickt werden. 3. Den Kronstädter Abteilungen und den Li- Dienstag, den 24. Juli , nienschiffen „Petropablow', „Republik' und „Slawa', deren Namen durch die gegen die Revolution gerichteten Handlungen befleckt sind, wird befohlen

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Brixener Chronik
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Page 1 of 4
Date: 15.09.1917
Physical description: 4
gemeldet wird, an die Minister der neutralen Staaten Europas Einladungen zu einer Konferenz in Stockholm ergehen. Rußland. kornilow vor Petersburg. Wie italienische Blätter aus Petersburg melden, ist General Kornilow mit seinem Heer bereits vor Zarskoje Selo, 20 Kilometer süd lich von Petersburg angelangt. In Petersburg brach auf die Nachricht, daß das Kornilow- sche Heer unmittelbar vor den Toren Peters burg steht, eine ungeheure Panit aus. Die Bahnhöfe sollen von MchÜingen umlagert sein. — Reuter

bringt aus Petersburg das Gerücht, daß die ersten Truppenabteilungen Kornilows bereits in Gatschina eintrafen. Offener Bürgerkrieg. Wie aus Rotterdam, 13. ds. gemeldet wird, berichten die letzten Reuterdepeschen aus Petersburg, daß es in Rußland zum offenen Bürgerkrieg gekommen ist. — Italienische Blätter berichten aus Petersburg, daß Korni low die Abgesandten der Petersburger Regie rung verhaften ließ. Die Unterhandlungen sind bereits als gescheitert anzusehen. In Petersburg sind wie ein Londoner

Blatt schreibt, an den Straßenkreuzungen be waffnete Posten aufgestellt. Der Kraftwagen verkehr wird überwacht, ein sicheres Zeichen, daß etwas im Anzüge ist. Es ist noch nicht möglich festzustellen, auf welche Hilfe Kornilow rechnen kann. kornilows Anhang. Petersburg. 12. Sept. (KB.) Die Regie rung hat unter der Beschuldigung der Rebel lion die gerichtliche Verfolgung des Generalis simus Kornilow, des Generals Denikin, Kom mandanten der Armeen im Südwesten, des Generals Lksky, Chefs des Großen

General stabes, des Generals Markow, Chefs des Ge neralstabes der Südwestfront, und des Gene rals Kisliakow, Gehilfen im Verkehrsministe rium, zugeteilt der Armee im Felde, angeord net. — Die Petersburger Blätter melden, daß auf Befehl der Regierung die früheren Groß fürsten Michael Älexandrowitsch und Karl Alexandrowitsch von ihrem Wohnsitze in Gat schina nach dem Ministerium des Innern ge bracht wurden. Die Stühen kerenskis. Nach einer Meldung der „Neuen Korre spondenz' aus Petersburg bezeichnet

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 30.11.1917
Physical description: 8
An gelegenheiten der maximalistischen Regierung in Petersburg hat den Vertretern der sechs neutralen europäischen Staaten in Petersburg eine Note überreicht, wodurch er Kenntnis von den Vorschlägen gibt, die den Botschaftern der Entente bezüglich eines Waffenstillstandes und Frieden» gemacht worden sind. In der Note verlangt Trotzky die offizielle UVer mittlung dieser Vorschläge an die Regierungen der Zentralmächte. Der Mweizerische Gesandte in Petersburg hat nach Verständigung mit den übrigen neutralen

Ge sandten dem Kommissär Trotzky den Empfang der Note bestätigt. — Der Bundesrat hat heu te von diesen Mitteilungen Kenntnis genom men und beschlossen, bei seiner Gesandtschaft noch genauere Erkundigungen einzuziehen und die Mitteilung der Vorschläge der russischen Regierung zu verlangen, die den Botschaftern der Alliierten in Petersburg gemacht worden sind. Demgemäß hat der Bundesrat feine Ent scheidung über die Folge, die durch den Schritt Trotzkys gegeben ist, vorbehalten. Petersburg. 29. November

. Es wird auch viel davon abhängen, ob die Maximali - sten geschlossen vorgehen und jede Zwistigkeit in der Partei vermeiden. Nach Wiener gut un terrichteten Kreisen scheinen zur Stunde gün stige Aussichten für ein russisches Friedensab» kommen zu bestehen. Der aus Petersburg in Haparanda einge troffene Legationsrat der italienischen Bot schaft, will nach einer Kopenhagener Meldung wissen, daß Rußland vor dem Frieden stehe. Wenn die Engländer Rußland verlassen haben, werde es nicht viele Tage dauern, bis der Son

doner Abmachung vom September 1914 ver- letzt, zur Kenntnis des russischen Voltes zu bringen, aber nicht an die Regierung Lenin, die die Verbündeten nicht anerkennen. Frank reich würde seinerseits noch besonders gegen die Verletzung der französisch . russischen Äl- liance protestieren. Ausrufung der Ukraine als Republik. Rotterdam» 28. November. „Daily Ehra- mcle meldet aus Petersburg vom 25. ds.: In Kiew ist die Macht in Händen der ukr^. Rada, die die ukrainischere»?»», ausrief. Die Republik

wird mit RuAani? ^ einigt bleiben. Alle RegterunMkllM k. Kiew sind in Händen der Ukrainer schen Blätter sind beschlagnahmt worden^ S0. November erließ die Rada ein MmÄ worin die Republik ausgerufen, alle orÄ! Ländereien sowie der Grundbesitz der und Domänen im ukrainischen Gebiete.«! Staatseigentum erklärt werden, und die setzgebende Versammlung der Ukraine für 23. Jänner einberufen wird. Englische Hoffnungen aus kaledin. Der Berichterstatter der „Morning ^ in Petersburg setzt alle Hoffnungen auf Kalt

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 01.04.1917
Physical description: 8
te. als ein Gebet sür die provisorische Regie rung gesprochen wurde. Für die Aortsetzung des Krieges. Petersburg, 29. März. Die Pet. Tel.-Ag. meldet- Während des ganzen gestrigen Tages haben Kundgebungen verschiedener Regimen ter der Garnison von Petersburg stattgefun den, die Fahnen mit Inschriften trugen, in de nen die beiden Worte „Krieg' und „Freiheit' vorherrschten. General Iwanow gefangen gesetzt. Petersburg, 29. März. (Reuter.) General Iwanow, der gestern verhaftet wurde, wird nach Petersburg gebracht

. Aufhebung der Kriegsgerichte. Petersburg, 29. März. Die Pet. Tel.-Ag. melden Der Kriegsminister hat die Aufhebung der Kriegsgerichte angeordnet. Der frühere Kriegsminister Pyliwanow ist ins Hauptquar tier abgereist, um es auf neuer Grundlage zu reorganisieren. Neue Verhaftungen. Zürich, 30. März. Die „Neue Züricher Zei tung' erfährt aus Petersburg! Der Militär kommandant in Moskau, General Mrosowskif, wurde verhaftet und nach Petersburg geschafft. Die politische Regierung ordnete ferner die Verhaftung

des ehemaligen Chefs des Seme- nowschen Regimentes, Generals Nnnam, an, der durch die grausame Unterdrückung des Moskauer Aufstandes von 1905 bekannt ge worden ist. Die Gesamtzahl der in ..Peters burg Borhafteten beträgt 4000. Gleichberechtigung der Frauen. Amsterdam. 30. März. Reuter meldet aus Petersburg. Die provisorifche Regierung be schloß. alle Regiernngsämter, anch die Mini steriellem den Frauen zugänglich zu machen. Fürst <^o!itz:)n nnd Gorsmikin sind wieder frei gelassen. Aufhebung der. Zensur

. Petersburg. 30. März. Der Minister des Innern ordnete die Aufhebuug der Zensur über alle im Anstände erscheinenden, in aus ländischer Sprache abgefaßten Zeitungen an. Verschiedene Nachrichten. Audienzen beim Kaiser ^ . -c- Majepöt hat am Donnerstag ^ o'M'fn -Mtem». de» Landeschcf für zzU* und >)c! ^'goivina v. Sarkotrc den M drs Ätzern Grafen Tzernin und dm M»!,,erprlindemen Grafen Tlmn-Martinic ^ besonderen Audienzen empfangen. Erkrankung des ungarischen MniskerprSN denten. - , Mmisterpräsident Graf

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Page 2 of 8
Date: 22.07.1917
Physical description: 8
zu den Niederlagen an der Front kommt noch das Blutvergießen im Innern. Nahrungsnot, Brennstoffmangel und Verkehrsschwierigkeiten sind in Rußland ebenfalls unerträglich groß. Das sind die Fol gen des Wahnwitzen Krieges, in den sich die Völker vor drei Jahren mit blinder Begeiste rung gestürzt haben. Ist der Erfolg die furcht baren Opfer wert? Rußland hat zuerst abge wirtschaftet. Sein Schicksal ist ein warnendes Beispiel für andere. Russischer Kriegsbericht vom IS. Juli. Petersburg, 18. Juli. Heftiges feindli

wieder. Der Bürgerkrieg in St. Peters burg. Der Wirrwarr. Der Petersburger Korrespondent des „Daily Chronicle' schreibt: Das politische Cha os, das seit dem Austritte der Kadetten aus der Regierung herrscht, nimmt immer größe ren Umfang an. Die Lage wird durch den Um stand wesentlich verschärft, daß die Ernäh rungsschwierigkeiten täglich zunehmen, die ins- befonders bei den arbeitenden Volksschichten nicht ohne schwere Folgen bleiben. Die Teue rung in Petersburg zeigt sich sehr deutlich in dem Umstand, daß Holz

von 30 Rubel auf 350 Rubel gestiegen ist. Die Butterration ist wöchentlich auf 100 Gramm festgesetzt. Die Straßenkämpfe. Den „Daily News' wird aus Petersburg über die Ereignisse am Dienstag gemeldet: Als sturm-Arbeiter, deren Leistungen in keiner Hinsicht hinter jenen der anderen technischen Formationen zurückstehen, die trotz ihrer Min dertauglichkeit in gleicher Linie mit Sappeuren und Pionieren arbeiten, die keinen Rasttag kennen und still und ergeben ihre Pflicht er füllen. Landsturm-Arbeiter

in der Mitte der Straße Schüsse knallten, entstand eine allge - meine Schießerei. In der Panik wurden viele Frauen zu Boden getreten, aber die Anzahl der Verwundeten war verhältnismäßig klein. Zum Schlüsse kam es zu einem regelrechten Feuer aus den Maschinengewehren der Auto mobile und zu einem Gewehrfeuer auf der Brücke Dor der britischen Botschaft. Die Men ge, die nach der inneren Stadt ziehen wollte , wurde von Kosaken angehalten. Auch dabei wurde geschossen. In Haparanda aus Petersburg eingetrof fene

Reisende erzählen, daß Montag abends der letzte Zug aus Petersburg abgegangen sei. Der Bahnverkehr sei eingestellt. In Helsing- sors hätten Marinesoldaten auf Offiziere ge - schössen, wobei mehrere getötet worden seien. Schüsse auf den kriegsmimster kerenski. Wien. 21. Juli. (K. B.) Reuter meldet aus Petersburg: In Plock wurden aus den Kriegsminister Kerenski drei Schüsse abgege ben, die ihn aber nicht trafen. Vorkehrungen der Regierung. Nach der „Nowoje Wremja' ließ der Mi- litürgouverneur

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Page 2 of 8
Date: 09.05.1917
Physical description: 8
sehr wohl, wie ernst die U- Bootgesahr sei. — Nach einer Meldung des „Matin' nähern sich die amerikanischen Kriegsschiffe den europäischen Gewässern. — Holländische Blätter melden aus Washington, in den Vereinigten Staaten dränge die Presse überall darauf, daß auf Schiffen mit Lebens mitteln für die Alliierten deutsche Kriegsgefan gene untergebracht werden sollen. Die Wirren in Ruhland. Die Unsicherheit in Sl. Petersburg. Das Kopenhagener „Extrabladed' vom 7. Mai meldet aus Haparaudcn Reisende

aus Rußland teilen mit, daß sich bei den Auslän dern in Petersburg, steigende Unruhe geltend mache. Aus Anlaß der Entwicklung, welche die Dinge jetzt in der russischen Hauptstadt mit reißender Hast nehmen, ist jede Disziplin aus- gehoben und der Zustand ein beinahe anarchi stischer. Besondere Beängstigung herrscht in englischen Kreisen wegen der offenbaren Feind schaft, welche man in weiten Kreisen gegen die s.lben an den Tag legt. Man ist auf unange nehme Ueberrasehungen vorbereitet. Die eng lische

und die englischen Ein mischungen gerichtet. Tag und Nacht kommt >.^s zu lebhatten Unruben uud Ausschreitungen. Soldaten und Arbeiter veranstalteten nicht allein r>ar der Wohnung Milinkows. fondern auch aar der englischen und amerikanischen Botschaft Kundgebungen, die einen sehr ern sten Eharatter annahmen. „Dailu Mail' drahtet aus Veters bürg'. Znm Schutze bevorstehender Regierungsmaß- nahmen trafen in Petersburg regierungstreue Artillerieregimeitter aus Moskau ein nnd wur den in den Preobrashenski-Kasernen

unterge bracht. — Dem ...Manchester Guardian' wird gemeldet! Miljukow hat seiue große Volkstüm- 1V17. lichkeit durch seine Parteipolitik völlig verspielt Die Regierung habe beschlossen, den Verbün deten Rußlands Kriegsziele mitzuteilen. Stockholmer russische Kreise haben Nach richten erhalten, die darauf schließen lassen, daß die provisorische Regierung Petersburg ver läßt nnd nach Moskau übersiedelt, da sie Wh ^ Petersburg selbst seit dem Uebergang der Re- Dinkntter zum Arbeiterrat nicht sicher fühlt

. Die wesentlichste Veränderung ist die, daß die provisorische Regierung jetzt von der gesamten Armee fallen gelassen wird. Falls die Regie rung Petersburg verläßt, wird es als möglich angesehen, daß der Arbeiterrat sich selbst als Regierung erklärt. Nach amtlichen Meldun gen entwickeln sich in Petersburg außerordent lich wichtige Ereignisse, d >ie zur Entscheidung kommen müssen. Es ist nicht ausgeschlossen daß Kerenskij mit den radikalen Elementen die Nachfolgerschaft der heutigen Regierung an tritt

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Page 2 of 8
Date: 21.12.1917
Physical description: 8
Seite 2 Freitag, dett 21. Dezember. Kerensti sei plötzlich in der Nähe von Pe - tersburg aufgetaucht. Er stehe an der Spitze einiger tausend Mann. Die Bolschewikiregie- rung habe sofort Truppen zu seiner Gefangen nahme abgesandt. „Petit Parisien' meldet aus Petersburg: Die Armee Kornilowsist völ lig geschlagen. Kornilow ist geflohen. Ander seits behauptet der „Matin' in einer Depesche aus Petersburg, die Regierung Lenins sei be nachrichtigt worden, daß eine Kosakenarmee sich dem großen

Hauptquartier in Mohilew nähere. Nach einer Meldung des „B. K.' begann an verschiedenen Frontteilen, vor allem in der Gegend von Minsk, bereits ein Tauschhandel von Lebensmitteln, die die Deutschen für Me tallwaren einhandelten. Die „Balkan-Agentur' meldet aus Petersburg: .Die Waffenstillstands verhandlungen üben bereits ihre Wirkung auf die Front aus. Die Mannschaften warten den Demobilisierungsbefehl nicht ab, oerlassen ihre Stellungen und fluten ins Innere des Landes zurück, um so rasch wie möglich

ihren Heimats ort zu erreichen. „Stockholms Daqbladet' mel det: Die auf dem Aaland-Inseln stehenden rus sischen Truppen beginnen mit dem Abtrans port. — Englische Blätter berichten angeblich aus Petersburg, daß deutsche Kriegsgefangene in großer Zahl aus abgelegenen Gebieten Ruß lands zurückkehren. Mehr als 100 seien am 17. Dezember aus den Provinzen Wologda und Archangelsk in Petersburg eingetroffen. Die Aolgen des Waffenstillstandes mit Ruß land. Der Korrespondent der „Eorriere della Sera' in Petersburg

lands zugunsten Deutschlands ins Wert zu set zen. Den Petersburger Banken seien bedeut same Berichte zugegangen, daß Deutschland die Handelsbeziehungen zu Rußland besonders in der Lebensmittelbranche sofort nach Abschluß des Waffenstillstandes wieder aufnehmen wer de. Zahlreiche deutsche Geschäftsleute sind in Petersburg eingetroffen, denen binnen kurzer Zeit Journalisten folgen werden. Der Ge währsmann des „Eorriere della Sera' legt den Regierungen des Vierverbandes nahe, der sich vorbereitenden

werden bei der demnächst w Petersburg zusammentretenden Konferenz der Vertreter der vertragschließen den Teile festgelegt werden. Vollends werden selbstverständlich bei den Friedensverhandlun gen auch die wirtschaftlichen Beziehungen zu Rußland eine Regelung erfahren. Die bevoll mächtigten Vertreter Oesterreich-Ungarns wer den bemüht sein, solche Abmachungen zu erzie len. die den wirtschaftlichen Bedürfnissen Oe sterreich-Ungarns voll und ganz gerecht wei> den. Eine Befürchtung wegen Uebervorteilunz

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Page 2 of 8
Date: 26.06.1917
Physical description: 8
und Soldaten geschos sen hatten. In ^Petersburg wurden 4 englische Offiziere aus ihren Wohnungen heraus ver haftet, weil sie planmäßig gegen den Arbeiter und Soldatenrat gehetzt hatten. In Tula wur den zwei französische Jnstruktionsoffiziere vom Arbeiter- und Soldatenrat verhaftet. — Der Moskauer „Utro Roßkij' schreibt-. Die Freund schaft und das heilige Bündnis Rußlands mit Frankreich haben einen Riß erhalten. Es sei schwer zu sagen, was weiter geschehen werde, man stehe am Vorabend ernster Veränderun gen

in der internationalen Politik. — Die Ag. Havas meldet aus Petersburg vom 22. d., daß dort das Kriegsrccht verkündet worden sei. Wie die Pet. Tel.-Ag. unterm 23. d. mel det, hat der Oberbefehlshaber der Schwarzen Meer-Flotte, Adiniral Koltschak, telegraphisch in entschiedenem Tone seinen Abschied gefor dert. — In den letzteil Tagen fanden in Se wastopol, so meldet die Pet. Tel.-Ag., stürmische Kundgebungen der Matrosen statt, bei denen der Rücktritt des Oberbefehlshabers der Flotte Kolischak gefordert wurde

, die Abgeord netenmandate für Null und nichtig erklärt und die für den Unterhalt dieser Einrichtungen ausgeworfenen Kredite aufgehoben werden. Die Entschließungen des Arbeiter- und Solda- tenrates. Petersburg. 23. Juni. (Pet. Tel.-Ag.) Der allgemeine Kongreß der Vertreter der Arbei ter- und Soldatenräte von ganz Rußland hat mit 543 gegen 126 Stimmen u. a. folgende Entschließungen angenommen: Die Versamm lung billigt die Schaffung einer Koalitionsre gierung. Sie fordert die einstweilige Regie rung

in Petersburg Sir Buchanan scheint abermals einen vollen Sieg über die russische Friedenspartei davon getragen und England seinen russischen Vasal len wieder fest an der Leine bekommen zu ha ben. Der Stockholmer Korrespondent des „Allgemeen Handelsblad' will aus gut unter richteter russischer Quelle erfahren haben, daß die vorläufige Regierung und der Ausschuß des Arbeiter- und Soldatenrates am 21. Juni die Wiederaufnahme der Offensive an der ganzen russischen Front beschloffen haben. Aus den Meldungen

nach UA geben. ^ Das Ariedenstetegramm des Schweizer Bun- desrates hoffmann. Wie weit entfernt die englische Regierung von Friedensabsichten noch ist, geht wohl am klarsten daraus hervor, daß sie mit der Bemer- kung, sie betrachte das Friedensvermittlunas, telegramm, das der Schweizer Bundesrat Hoffmann an den Schweizer Sozialisten Grimm nach Petersburg nachsandte, als „unneutra len', also feindlichen Schritt, nicht bloß den Rücktritt Hoffmanns, sondern auch die Abberufung des schweizerischen Gesandten

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 23.03.1917
Physical description: 8
erregendste. Der Zar ist also nun anscheinend vollständig in der Hand des revolutionären Dumaausschusses. Damit ist die Gefahr, daß er im Falle einer Gegenrevolution seiner An Hänger einfach beseitigt wird, bedeutend ge^ wachsen. Im Nachfolgenden lassen wir die verschiedenen Meldungen folgen. Der Zar und Sie Zarin gefangen. London. 2l. März. s>'.. B.) Reuter mel dei aus Petersburg: Die Regierung ordnete an. das; v:'r frühere Zar und feine Gemahlin als Gefangene betrachtet werden und nach Anrs5oje

der Verdacht batte, auf den Frieden hinzuarbeiten. Aber die Dinge entwickelten sich so, das; die Ar- beiterpartei. die schon längst die Beendigung des Krieges verlangt hatte, die Macht an sich riß. Für England bedeutet der Gang dieser Ereignisse eine neue Enttäuschung. Die Llgitation der Arbeite? gegen die Re gierung. Berlin, 21. März. lKB.) ^aut ..Lowl-An zeigcr' nimmt die anarchische, gegen den Krieg j gerichtete Agitation in Petersburg immer ge i jährlichere Formen an. üeberall auf den Stra

gegen die z Offiziere ist gänzlich disziplinlos: die Solda l ten grüßen ihre Ofiziere nicht mehr. ^ UnverläMichteit der Nachrichten. ! Der ..Bossischen Zeitung' zufolge besteht ' zurzeit keine Möglichkeit, objektive Preßtele- ^ gramme aus Petersburg nach dem neutralen j Ausland abzusenden. Nur ein londoner und ! ein Pariser Vertreter besiuen eine Art von ! Monopol für die Absenduna der Pressetele ! grainme. die unter Miljukows Redaktion her ! gestellt werden. Daraus kann auf die Verlaß- ' lichkeit der Berichte

geschloffen werden. Wie ! viel wird da verschwiegen werden? ! Die Arbeit der revolutionären Regierung. ! Bern, 21. März. Harias meldet aus Pe- ! tersburgi Die provisorische Regierung hat be- ! schlössen, alle Gouverneure und Vizegouver ^ abzusetzen und sie provisorisch durch die Präfi denten der Semstwos zu ersetzen. Die Lokal polizei wird durch Miliz erfetzt. Ein Aufrufs der Artneelieferanten. Bern/W. März. Die „Information' mel det aus Petersburg' Das .Komitee der Armee lieferanten erlief einen Aufruf

Sozialistenführer Tscheidse: Die dänische Sozialdemokratie beglückwünscht die Parteigenossen zu dem wichtigen Schritt auf dem W^ege zur Befreiung Der Admiral der Ostseeflotte. Nepenin, ermordet. Petersburg, 20. März. (Petersb. Tel.-Ag.) Ciii Teil der Flotte hatte dem Höchitlomman- ! dierenden. Admiral Riepen in. dus Vertrauen ! üt-sgesprochen, während ein anderer Teil ihm ? dcs Mißtrauen ausdrückte. Im Laufe der Un i inben wurde ein. Teil der Offiziere getötet oder i verwunde?. Die provisorische Regiern.na ent

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Page 2 of 4
Date: 21.07.1917
Physical description: 4
Seite 2 Samstag, den 21. Juli Berlin» 19. Juli. (Wolffbureau.) Amtlicher Abendbericht. herausgefordert durch die Offensive, die die Russenarmee auf Befehl ihrer Regierung und trotz ihrer Ariedensbeteuerungen an un seren Fronten unternommen hat» sind wir in Ostgalizien zum Gegenangriff übergegangen. Deutsche Korps haben die Stellungen der Rus sen östlich von Zloczow in breiter Front durchbrochen. Der russische Heeresbericht vom IS. Iuli. Petersburg, 16. Juli. Auf dem Abschnitte der unteren

zurückzr- gehen und sich am Ostrand von Liziani fest zusetzen. Bei dem Kampf am 15. Juli nahmen wir 16 Offiziere und etwa 900 Oesterreicher und Deutsche gefangen und erbeuteten einige Ma- j fchinengewehre. Schwere Ausschreitungen w Petersburg. Petersburg, 19. Juli. (Reuter.) Am 17. Juli abends wurden zu Schiff viele Tausende Matrosen, Soldaten, Arbeiter, Arbeiterinnen von Kronstadt nach Petersburg gebracht. Ge- stern veranstalteten die Matrosen einen Auf- zug, wobei sie Banner mit Aufschriften

gegen die Regierung trugen. Am Äewskiprospekt wurden Schüsse abgegeben. Unmittel- bar daraus seuerten Rtaschinengeweh- reblinddarauflos. Ls entstand eine allgemeine Panik. Die Zahl der Verletzten ist noch nicht bekannt gegeben. Auch auf dem Lystenyprospekt wurde geschossen. Petersburg, 19. Juli. (Reuter.) Nach dem Hauptbureau des Kommissärs der Litov- nydistrikts wurden gestern über 100 Verwun dete gebracht. Abends begegneten Meuterer und Arbeiter der roten Garde Kosakentruppen, beschossen diese, wodurch mehrere

des revolutionären Rußlands ist, ein. Tscheidse u. Skobelew hielten Ansprachen an die Soldaten, wobei letzterer auf den Unterschied zwischen Demokratie und Anarchie hinwies. Reuler meldet aus Petersburg vom 17. Juli: Gestern abend kam es zu einer gro ßen b e w a f f n e t e n K n n d g e b u n g, die von den Maximalisten in Szene gesetzt worden war. Stundenlang durchfuhren Automobile mit Soldaten, Matrosen und Zivilisten, die mit Ge wehren bewaffnet waren, die Stadt. Am News- ky-Prospekt wurde geschossen

des amerikani schen Gesandten, der sich auf der Heimreise be fand, eine Verspätung von 31 Stunden. Eine neue Regierung? Amsterdam, 19. Juli. (K. B.) Nach ei nem hiesigen Blatte erklärte die Exchange Tel. Co. aus Petersburg, daß Eisenbahnminister Nekrassow aus der Kadettenpartei ausgetreten ist, weil sie die Regierung im Stiche ließ. Man hält die Bildung eines sozialistischen Kabinetts unter dem Vorsitze Tseretclis sür wahrschein lich, obwohl auch eine Regierung von Soziali sten und gemäßigten Liberalen

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Page 1 of 4
Date: 14.11.1917
Physical description: 4
Kr. »8.- Prei»anfragen und Annahme aller Anzeigen außerhalb Tirol und Vorarlberg werden durch unser Anzeigenbüro. Wien Wollzeile 16, schnellstens erledigt. Nummer 260 I Mittwoch, den 14 November 1Sl7 I 3». Jahrgang Kerenski wieder am Ruder? Holland von England bedroht. — Unaufhaltsamer Vormarsch im venetianischen Gebirge. Her MMN in ROM. ßerenstl wieder Herr der Lage? — kornilow ln Petersburg eingezogen? Stockholm. 12. November. (Swenska-Bü° «.) Ein Gerücht will wissen, die russische Ge sandtschaft

habe aus Petersburg ein Tele gramm erhalten, wonach in der Nähe der hmwtstadt ein blutiger Kampf zwischen den Truppen und Bolschewik! stattgesunden habe. Kerenski soll Sieger sein. Stockholm. IL. November. (Meldung des Vertreters des Korrespondenzbüros.) Gerücht- '«He verkmtet, dk englische Gesandtschaft ha be Mitteilung vom Einzüge Kornilows ivPe tersburg erhalten. Das Stockholmer 5Äsgr<when!bürv meldet von autoritativer Sei te den Sieg der Truppen Kerenskis nach bluügem Kampfe in Petersburg. Erst vor wenigen

Tagen haben die Maxi malsten die Regierung Kerenskis gestürzt und Lenin an seine Stelle gesetzt. Das neue Re giment in Petersburg war aber, wenn die Be richte aus Stockholm der Wahrheit entsprechen, von sehr kurzer Dauer. Kerenski ist schon wie der Herr der Lage u. hat die Maximalsten mit Hilfe seiner Truppengefolgschaft um die Herr schaft in Petersburg gebracht. Daß es den Ma- ximalisten nicht gelungen ist, die Herrschaft zu befestigen, dürfte auf das Fehlen der nötigen militärischen Macht

England den Plan, die höchste Macht in Rußland zu übernehmen, falls das neue Regi- sich behaupten und die anarchistische Po- «uk weiter führen würde. . Welches Ende der Bürgerkrieg nehmen AiA ist noch unbekannt. Nach Meldungen und Aufrufen aus dem Lager Kerenskis scheint die ser eine ziemlich feste Hoffnung auf das Ni^ ?^^ken Gegenrevolution zu haben. Auch Auen die volkstümlichen Generäle Alexejew. ^aledin und Kornilow zu Kerenski stehen und ^. 5^ schon wieder in Petersburg eingezo gen sein. Empörung

gegen die Bolschewik! in Peters- bürg? . ^ach einem Bericht aus dem Kriegspres- Au?rtier richtete Kerenski an die Armeeor- S^atwnen und Kommissäre einen Ausruf, in ^ es heißt-. In Petersburg wird die Empö rung gegen die Bolschewik? immer größer. Es kam zu offenen Auftritten gegen sie auf den Straßen und an verschiedenen Orten zu Schie ßereien. Der Fernsprecher ist von den Juntern vom allgemeinen Armeeausschuh besetzt, wel cher die Wachen der Bolschewik verdrängt. In Moskau ist die Rote Garde geschlagen. Ke renski

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Page 1 of 4
Date: 17.03.1917
Physical description: 4
30. Jahrgang. Der Zar hat abgedankt. Großfürst Michael Alexandrowitsch zum Regenten berufen. Ausdehnung der revolutionären Umwälzung. London, !ß. Mörz. (Reuter.) Bonar Law teilte im Unterhause m it, der Zar habe abgedankt. Großfürst Michael AleXandrowitsch sei zum Regenten berufen worden. - ! Die Revolution in Petersburg ist die Ant wort der Reichsduma auf ihre Vertagung. Ein Dumaausschuß hat nun die Regierungsgewalt in Händen und dieser Ausschuß leitete seine Tä tigkeit damit ein. das ganze, der Duma ver

^ ! haßte Ministerium ins Gefängnis zu setzen, z Die Duma hat über die ihr mit deL Vertagung angedrohte Diktatur Protopopows einen ra schen Sieg davongetragen und steht nun vor der ungleich größeren Aufgabe, die in Petersburg gelungene Umwälzung dem Lande gegenüber zu rechtfertigen und sie auszubreiten. Die Städte Moska u, Kasan, Chart o w und Odessa erklärten ihren Anschluß an Peters burg. Ja selbst die Garnison der großen S e e ieste Kronstadt stellte sich zur Verfügung des Petersburger

werden. Ohne großen Einfluß wird eine solche Umwälzung sicher nicht bleiben. Zunächü ist zu beachten, daß der revolutio näre Handstreich in Petersburg von Duma-Ab ^ordnete.? der bürgerlichen Linken ausgeführt worden ist. ulso aus jenem Kreise, der vollkom einig mit dem englischen Residenten in dem Botschafter Buchanan. geht und ^ut ihm Hand in Hand arbeitet. Dieser pro- hlesnne Dumablock nebt zwar auf dem Stand punkt grundlegender freiheitlicher Refonnen im Innern, aber zugleich auch energischer ,5ort Ehrung

des Krieges. Die Bevölkerung, die bei der Revolution mitwirkte und dabei der ^''p.lischen Botschaft die Fenster einwarf, dürft», üeilich anderen Sinnes sein. Aber in i^ein ^all werden wir gut daran tun, wenn uür uns gegenüber den Umwälzungen in Rufl iand, die mannigfach wechseln, kühl verhalten und keine übermäßigen Hoffnungen an sie knüpfen. Bericht der Petersburger Telegraphenagentur. Die Petersburger Telegraphenagentur, die aMenbttckttH^imLientze ^»es tn Petersburg HL« MMN verbreitete am 14. März

folgende Darstellung über die letzten Ereignisse: Die Bevölkerung von Petersburg, die über die vollständige Desorganisation im Trans- port- und Verpflegungswesen aufgebracht war, war schon seit langem erregt und murrte dumpf gegen die Regierung, die sie für alle Leiden, die sie erduldete, verantwortlich machte. Die Re gierung, die Unruhen voraussah, ergriff um fassende Magnahmen zur Aufrechterhaltung der Ordnung; u. a. schrieb sie die Auflösung des Reichsrates und der Duma vor. Aber diese be schlog

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Page 1 of 8
Date: 16.03.1917
Physical description: 8
Sterne M Blumen'. Leitung für das katholische Volk z,NiM täglich am Schatter abgeholt: Monatl. Kr, l.^o. viertel,. Kr. 4 vawi « ch maliger Poitzustellung. monatl !>n um», viertelj, 4.K0, halbj Kr, 9,- ganzj. Kr. 18.- Nummer 61 Freitag, den 1k. März 1917. S0. Jahrgang. Mbmch cler Devolution in Petersburg. Einsetzung eines Exekutivkomitees. — Die Minister gesangen gesetzt. — Die Garnison auf Seite der Revolutionäre. — Deputierter Engelhardt Kommandant von Petersburg.' Wien? 15. März

. (KB.) Die Petersburoer Telegraphen-Agentur meldet aus Petersburg: In Petersburg ist die Revolution ausgebrochen. Ein aus 12 Duma-Mitgliedern bestehender E x e k u t i v a u s s ch u h ist im Besitzder Macht. Alle Minister sind ins Gefängnis gesetzt worden. Die Garnison der Hauptstadt. 3V.VW Mann» vereinigte sich mit den Revolutionären. Am Donnerstag (Mittwoch), dem dritten Tage der Revolution war die Ordnung in der Hauptstadt wieder hergestellt. Der Depu tierte Engelhardt wurde vom Exekutivausschich zum Kommandanten

von Petersburg ernannt. Ein Zeichen der fortschreitenden Zersetzung des politischen und wirtschaftlichen Lebens der uns feindlichen Staaten sind die zahlreichen Revolten, die sich bald in diesem, bald in jenem Aaate bemerkbar machen. England und Ruß- la u^ l ind nickt mehr die militärisch und wirt- !WWM unangreifbar MpriefensnMächte,; wofür sie noch zu Beginn des Krieges in man chen politischen Kreisen der Mittelmächte an gesehen wurden. Mit der Ohnmacht Englands zur See, mit derjenigen Rußlands zu Lande

von St. Petersburg sah sich bereits genötigt, die Bevölkerung darüber zu politisch und wirtschaftlich bedeutend weniger j verständigen, daß die Truppen im ^alle eines fest gefügt sind, als die beiden Kaiserreiche Mitteleuropas, gährt es. Die schweren te- derlagen Rußlands im Jahre 1915 und der Mißerfolg seiner im Jahre 1916 mit großar ligen Mitteln in Szene gesetzten Offensive ge gen die Heere Deutschlands und Oesterretch- llngarns haben im russischen Volke tiefen Ein druck gemacht. Die riesigen Opfer

hätten, von der Waffe Gebrauch zu machen. Der Stra ßenbahnbetrieb in Petersburg ist bereits ein gestellt. Wie man sieht, geht es bei dem ..Aus hungern' der Mittelmächte bereits recht leb haft zu, es kommt in den Staaten der Entente zu militärischen Zwangsinaßregeln gegen die eigene Bevölkerung und zu Einschränkungen des Bahnbetriebes, die in den Großstädten Republik begrüßen. Wenn man alle diese trei benden Kräfte in Rußland in Betracht zieht, so mag man es verstehen, daß die Konservati ven daselbst

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Page 2 of 8
Date: 21.09.1917
Physical description: 8
holten sich blutige Köpfe. Ein klägliches Fiasko beschloß also das erste Auf treten der 1. italienischen Sturmtrupps. Rußland. kerenski eine Stütze für die Entente. „Birschewija Wjedomosti' melden, daß für die Alliierten eine sozialistische Regiermch ohne Kerenski einen Schritt ins Ungewisse be deute, da Kerenski das einzige Unterpfand für Rußlands Bundestreue sei. Aber trotzdem Ke renski ein Unterpfand für die Entente fein soll, fühlen sich die Engländer in Petersburg nach „Dagens Nyheter' recht

unsicher. Das Blatt meldet: Wegen der in Petersburg herrschen den Unsicherheit fordert die englische Botschaft alle in der Stadt lebenden englischen Unterta nen auf, innerhalb drei Tagen beim Konsulat ihre Adressen und Telephonnummern anzuge ben und die Zahl ihrer Familienmitglieder zu melden. Das militärische Kommando in Petersburg. Petersburg. 18. Sept. (Pet. Tel.-Ag.) Die vorläufige Regierung hat in der Erwägung, daß die Bewegung Kornilows vollkommen un terdrückt ist und infolgedessen die außerge

wöhnlichen Maßnahmen, die durch sie veran laßt waren, unnötig geworden sind, die Aufhe bung des Postens des Militärgouverneurs von Petersburg angeordnet. Oberst Palkownjkow ist zum Oberkommandierenden der Truppen des Bezirkes Petersburg ernannt worden. Der neue Kommandant ist mit ausgedehnten Machtbefugnissen zur Regelung der Fragen der Lebensmittelversorgung und des Trans portwesens ausgestattet. Daß der neue Kom mandant die Macht braucht, sagt uns ein Be richt aus Rotterdam, in dem es heißt

: Die Wolkowa-Werke in Petersburg sind durch di? Arbeiterschaft in die Luft gesprengt werden. Aus dem Privatleben der russischen Macht' Haber. Die russischen Revolutionshelden haben trotz der erschütternden Ereignisse, von denen das russische Volk gegenwärtig heimgesucht wird, genügend Zeit zu allerhand Liebes-Ese leien. So hat sich Kerenski am Tage, als er gegen Kornilow zog, ohne besonderes gerichtli ches Verfahren von seiner Gattin scheiden las- sen und sich ein Fräulein Timmen? vom Pe tersburger

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Page 2 of 8
Date: 27.03.1917
Physical description: 8
Revolution und die Verhaftung Lud wigs XVI. Der ehemalige Minister Raynauld ruft im „Echo de Paris den russischen Revolu tionären zui Halt, nicht weiter? — „La Vic- toire' und andere Blätter schreiben: In Frank reich wurde die Nachricht von der Verhaftung des Zaren mit peinlichem Befremden ausge nommen und man warnt vor einem Schreckens regime. Die Regierung arbeitet mit der Furcht vor Deutschland. Amsterdam, 25. März. ..Handelsblad' meldet aus Petersburg vom 2!!. d.i Die provi sorische Regierung

hat an das Volk, die Armee uno Flotte einen Appell gerichtet, worin auf die Gefahren aufmerksam gemacht wird, die von Seiten Deutschlands drohen, das sich an schicke, die inneren Schwierigkeiten Rußlands auszunützen. Diese könnten für die kaum er rungene Freiheit vernichtend sein. Man müsse alle Kräfte zusammenhalten, um die Gefahr ab-u wenden. Der neue russische Oberbefehlshaber. Petersburg, 24. März. (Reuter.) Groß fürst Nikolai ist von seinem Posten als Ober befehlshaber enthoben. General Alexejew übernahm

bis zur Ernennung seines Nachfol gern diese Stelle. Dementierte Gerüchte über eine Flucht des Zaren. Petersburg, 25. März. Die Petersburger Agentur meldet i Alle Gerüchte, das; der Zar geflohen sei, sind frei erfunden. Rußland Republik? Petersburg. 24. März. Der Zentralaus- schus; und die parlamentarische Fraktion der konstitutionellen demokratischen Partei ent schied sich bei der Beratung über die einzufüh rende Regierungsform für die demokratische Republik. Dem Parteitage in Petersburg am 7. April

wird ein in diesem Sinne abgefaßter Bericht vorgelegt werden. Paris, 24. März. Einer Meldung des „Petit Parisien' aus Petersburg zufolge bil dete sich ein Bund republikanischer Offiziere. Revolutionäre Kindereien. Genf, 24. März. Der „Temps' meldet aus Petersburg, daß die provisorische Regie rung mit Ausschaltung aNer Ehrentiteln im <-U(> enc ^ Infanteriegeschütz wurden eingebracht. Starke n j griffe gegen unsere vorgeschobenen 'Abteilungen öst ! lich des Ailettegrundes und gegen die Linie Lenilly- j Neuville wurden

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Page 4 of 8
Date: 05.11.1908
Physical description: 8
Bedeutung bei. vie Lage am kalkan. In Belgrad und Cetinje ist schwere Enttäuschung eingekehrt. Kron prinz Georg, der voller Hoffnungen auf eine Unterstützungszusage seitens des Väterchens nach Petersburg gereist ist, kehrt statt dessen mit einem Verweise in der Tasche zurück. Desgleichen hat Fürst Nikolaus aus Petersburg eine strenge Miß billigung der serbisch-montenegrinischen Kriegshetze erfahren müssen. Rußland hat deutlich erklärt, daß die beiden Malkontenten auf dem Balkan bei ihren Kriegsplänen

auf seine Unterstützung nicht rechnen dürfen, daß es den Frieden wolle, um an seiner inneren Erstarkung ungestört arbeiten zu können. Dem allslawischen Traum wurde in Petersburg nüchterne Vernunft entgegen gesetzt. Wenn auch der russische Gesandte in Belgrad sich mit der ablehnenden Haltungseiner Regierung in Widerspruch setzt, so scheint es doch, daß er damit nur eine Politik auf eigene Faust betreibt. Freilich würde man in Petersburg gut tun, ihn baldigst zur Ordnung zu rufen, um jeden Zweifel an der Aufrichtigkeit

wird, daß in Petersburg zwischen dem Zar und dem serbischen Kronprinzen auch der Rücktritt König Peters besprochen worden sei. Auch sonst sind Anzeichen zu bemerken, daß die Kriegsströmung in Serbien eher fortschreitet als nachläßt. Momentan freilich macht die Jahreszeit eine ernstliche Sorge überflüssig. Man wird aber gut tun, den Winter über den Gang der In trigen, die von Belgrad und Cetinje nach London und Rom kommen, mit gebührender Aufmerksamkeit zu betrachten und für das Früh jahr allen Eventualitäten ins Auge

zu blicken. Der serbische «ronprin? in Petersburg. Kronprinz Georg, sein Bruder Alexander und das Gefolge des Kronprinzen waren am Sonn tag vom Zaren nach Petersburg zum Frühstück geladen. Der Zar überreichte dem Kronprinzen den Alexander Newski-Orden. Im Laufe des Nachmittags stattete Minister Stolypin dem Kronprinzen einen Besuch ab. —^ Aus Regierungs kreisen verlautet, daß Rußland demnächst eine Note an die Mächte richten wird, in der die Annexion Bosniens und der Herzegowina nicht anerkannt

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Page 2 of 8
Date: 04.08.1914
Physical description: 8
selbst uvlernommeve verwtttluogssrdeit von äer russischen Negier»»« üurch sie Allgemeine Mobil- «schling iler russischen Armee uv<l lüsrine gettSrt Worcken ist» hat <lie kegierung §r. MsjeltSt <>es «Atter» heute in Petersburg «isseo lallen, cksss äie deutsche ModNwschuvg In Aussicht steht, tslls «uss- lsnü nicht dlvnev »«ölt Stuvüen äie «riegtvor- bereltuogea eivltellt unö hierüber eine bestimmte LrUSrung Abgibt. SIeichzeMg ist so Äie frsniö- lische Negietung eine »nirsge über ihre hsitung im fslie eine» aeutlch

in Petersburg beauftragt, die russische Regierung aufzufordern, die Mobil machung gegen uns und unseren österr.-ungarischen Bundesgenossen einzustellen und hierüber eine bün dige Erklärung binnen 12 Stunden abzugeben. Eine Meldung des Botschafters über die Antwort der russischen Regierung ist nicht eingelaufen, dagegen wohl eine Nachricht über einen Angriff russischer Patrouillen, welcher abgewiesen wurde. Hiernach hat Rußland deutsches Reichsgebiet angegriffen und den Krieg eröffnet. Tie Melle KriMilMW

JeutMM. Peterburg. 2. August. Der deutsche Bot schafter hat gestern um V --7 Uhr abends dem Mini sterium des Aeußeren die offizielle Kriegserklärung überreicht. MM der dWniMen Beziedmen. Berlin, 2. August. Gleich nach Publizierung der Kriegserklärung wurden dem russischen Bot schafter am Berliner Hofe die Pässe zugestellt. Der russische Botschafter ist bereits nach Petersburg ab gereist. Russische Spionage in Deutschland. Verlin, 2. August. (K.-B.) Nach zuverlässigen Nachrichten bereisen Offiziere

, wo wiederholt begeisterte Kund- gedungen stattfanden. Kriegszustand über Petersburg. London, 2. August. Das Reuterbureau meldet aus St. Petersburg: Ueber St. Petersburg und tlv' gebung wurde der Kriegszustand erklärt. WM Iii MerreWMll. Vie allgemeine Mobilisierung. Wien, 31. Juli. (K.-B.) Die Amtsblätter in Wien und Budapest werden morgen folgende Ver lautbarung bringen: Nach einer amtlichen Mitteilung vom 31. Juli hat der Kaiser die allgemeine Modi, lisierung des Landsturmes anbefohlen. Diese Ber» fügnng

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Page 2 of 12
Date: 25.12.1917
Physical description: 12
schließen.' — Nach einer Genfer Meldung teilte der französische Ministerpräsi dent mit, daß von der russischen Bolschewiki- Regierung ein neuer Vorschlag zur Teilnahme an allgemeinen Friedensverhandlungen bei den Alliierten eingegangen sei. z Krieg Misch«» de« Volschewiki und der AtrÄtte. Reuter meldet aus Petersburg: In Beantwor tung des Ultimatums der russischen Regierung stellt der Zentral-Rada der Ukraine folgende For derungen auf: Nichteinmischung der russischen Re gierung tn die inneren

der Ukraine werde nur möglich sein, wenn diese sofort und unbedingt verspreche. Gene ral Kaledin und seinen Kosaken und den Umtrieben der Kadetten jeder Unterstützung zu entziehen. -- Nach den „Daily News' hat sich der Stab der russi schen Armee an der rumänischen Front der ukraini schen Rada angeschlossen. » Die „Times' melden aus Petersburg: Nach der Ablehnung des Ultimatums der Ma ximalsten der Petersburger Regierung hat die ukrainische Rada die Mobilmachung al ler Streitkräfte der neuen Republik

beherrschen Odessa, das jetzt von Kiew aus regiert wird. — „Weterna Po - sten' meldet: Die Truppen der Bolschewik! umzingeln Kiew von drei Seiten. — Stock holms „Sozialdemokraten' meldet: Ein Son derkongreß der russischen sozialistischen Arbei terpartei beschloß, die westeuropäischen soziali stischen Parteien über die Schreckens herrschaft der Volschewiki zu benachrichti gen. Die inneren Wirren in Rußland. Aus Petersburg wird gemeldet: Hier wurde der Belagerungszustand verhängt. Es wurde an geordnet

, daß Plündernde auf der Stelle erschossen werden. — Reuter meldet: Rote Garden haben Mitglieder des ukrainischen revolutionären Stabes verhaftet. — Der außerordentliche Kom missär von Petersburg hat daselbst eine gegen revolutionäre Verschwörung der Kadetten aufge deckt. — „Morningpost' berichtet: In Taschkent hat der Konflikt zwischen Bolschewiken und den Abtei lungen der Kadetten und Kosaken mit dem Sieg der Bolschewik! geendet. — Dem „Berliner Tagblatt' zufolge hat Kaledin an das Smolna-Jnstitut

in Petersburg einen Brief gerichtet, worw er vor schlägt, dem Bürgerkrieg ein Ende zu machen. El» russisch'japanisches und ein russisch-türkisches Vündni». .Aaily Telegraph' meldet aus Petersburg: Die Sowjet veröffentlicht einen von Rußland und Ja pan am 3. Juli 1V16 geschlossenen Geheimvertrag, worin sich beide Reiche zu einem Offensivbündnis verplichten gegen jede Macht, die versuchen würde, in China eine politische Vorherrschaft zu erlangen. Der Vertrag läuft bis Juli 1V21. — Gemeint ist Amerika

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Page 1 of 4
Date: 13.09.1917
Physical description: 4
„Sterne und Amen'. Leitung für das katholische Volk z» «rixen täglich am Schalte -?b-?evott.- Mona:l. Kr, l.iv, viertes Kr. 4.- halbj Kr 8- m» ,-g-, »., -v>-rt«>, ^ 2-_'°M. ->-->-<> «««, »., »«. „ ««_ P--I»«fr.»e» und Annahm- aller Anzeige« .«ker b, I b Tirol „nd vor-rlb« H.WI ».ml, IS,-, ^ ' ^ werden durch unser Anzeige nbür», Wien I„ wollzeile le, Ichnxvslens erledig«. Rummer 208 Donnerstag, den 13. September 1917 30- Jahrgang Truppen Kornilows im Anmarsch gegen Petersburg. Die Italiener

in der 11. Jsonzoschlacht fast eine Viertelmillion Mann verloren. Der Kampf zwischen Kornilow uno Kerenski. Kornilow'sche Truppen im Anmarsch gegen Pe tersburg. — Das Kabinett Kerenskis zurückge treten. Amsterdam, 12. September. (KB.) Reuter meldet aus Petersburg'. Die sogenannte wil de D i v i s i o n. die Kornilow befehligte, ver ließ Pstow und setzte sich auf Petersburg in Bewegung. Die ersten Abteilungen der Trup pen Kornilows sollen bereits in Luga» IM WM.M» KetMdurg, eingetroffen sein. Auf ^ M Knie LMWW^ttMurg

habe. Nachrichten aus Kiew be sagen, daß General Kornilow mit seinem Stabe und den ihm ergebenen Generalen dort einge troffen sei; er sei mit grossem Jubel empfangen worden; die Delegierten der provisorischen Re gierung in Kiew seien nach der Ankunft Korni lows verhaftet worden. In Petersburg verlau tet gerüchtweise, daß die Truppen der Südarmee von General Kornilow neu vereidigt wer den, und zwar nicht mehr auf die provisorische Negierung, sondern auf das russische Vaterland. Die Unruhen im Innern

denn je. Der Arbeiter- und Soldaten rat tadle die Kriegsberichterstattung des Ober kommandos, die er als verleumderisch für die russischen Soldaten bezeichnet. Wie ein finnländisches Blmtt meldet, hat die russische Regierung erfahren, daß zwischen dem 14. und 18. September bewaffnete Kund gebungen in Petersburg zu-befürchten seien. Das Kriegsministerium traf starke Vorkeh- rungsmaßnahmen. Russische Gemeindewahlen. Der Pariser „Matin' meldet aus Peters burg. Die Ergebnisse der Gemeinderatswahlen haben in politischen

Kreisen lebhaft überrascht. Die sozialistischen Revolutionäre erhielten 120.000, die Leninift6lf'Ä8.000 und die Kadet ten nur 52.000 Stimmen. Der Kampf um die Lebensmittel in Rußland. Wie aus Petersburg gemeldet wird, nimmt im ganzen Lande ein systematischer Lebensmittelraub auf der Eisenbahn überhand. Im Gouvernement Tambow kam es zu wilden Zusammenstößen zwischen den aus dem notleidenden Nachbargouverne ment Kalusch eingetroffenen Bauern und Mi lizen, die die von den Leuten eingekauften

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Page 2 of 8
Date: 25.09.1917
Physical description: 8
gegen alle bürgerlichen Institutionen fortzuführen. Die „Magdeburgische Zeitung' meldet aus Lugano: Die unmittelbare Folge der Verkün digung der Einbeziehung Oberitaliens in die Kriegszone ist die am 19. September erfolgte Einsetzung von Kriegsgerichten in Mailand und Turin, denen die Massenaburteilungen der während der revolutionären Unruhen Verhaf teten übertragen wurde. Die Zustände in Rußland. Nach dem „Allgemeen Hcmdelsblad' ist es in der letzten Woche in Petersburg zu merk würdigen Szenen gekommen. Kerenski

war vorübergehend im Winterpalast gefangen. Tausende von Bolchewiki belagerten tanzend und singend das Gebäude. Die Bolschewiki nahmen eine Entschließung an, in der der so fortige Friede verlangt wird. Aus Wiborg werden neue Offiziersmorde durch Soldaten gemeldet. Rücktritt des Präsidiums des A.- und S.-Rates. Petersburg» 22. September. Das Präsidi um des Arbeiter- und Soldatenrates ist zurück getreten. — Der Rücktritt des Präsidiums des Arbeiter- und Soldatenrates beweist das A n- wachsen des Einflusses

der Bolschewi- k e n. Straferlaß für kornilow. Der „Morning Post' zufolge hat der rus sische Arbeiter- und Soldatenrat mit 231 gegen 140 Stimmen dem Direktorium den Wunsch nach Straferlaß fürKornilow und die der Meuterei beschuldigten 32 gefangenen Generale übermittelt. Die Unruhen im Reiche. Dem Londoner „Daily Expreß' wird aus Petersburg telegraphiert, daß dort ein Schrek- kensregiment herrsche. Die Bolchewiki ver laugten das Leben Miljukows, Rodsiankos und zwanzig anderen Dumamitgliedern, denen

sie vorwarfen, daß sie Kornilow unterstützt ha ben. Kerenski sei den Bolschewiki gegenüber ebenso machtlos wie Kornilow gegenüber, den er nicht mit dem Tode zu bestrafen wage. Man könne jeden Augenblick in Petersburg und Moskau bewaffnete Kundgebungen der Bolsche wiki für den Frieden erwarten. Der „Daily Mail' w5rd ans Petersburg gedrahtet: In Rostom a. D. brennen die Arse nale und ^taatsgebäude. Die Kosaken sind Herren der Stadt nnd führen ein Schreckens - regiment. Der Kampf der Parteien in Rußland

. „Daily Telegraf' meldet ans Petersburg: Diese Woche ist die Woche des Kampfes z w i s ch enden H a u p t st r ö m u n - gen der Revol u t i o n. Die Bolsche- w i k i Balten es für unbedingt notwendig, dem K rieg ein Ende z n m a ch e n. Sie ver langen eine sozialistische Regierung n nd sofortigen Waff e n st i l l - st a n d. Die Extrem e n der anderen Rich tung mallen den Krieg fortsetzen nnd zu die sem Zwecke die Disziplin wieder herstellen. Dies kann aber, so sagten diese, nur duMM Diktatur

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Page 2 of 4
Date: 20.06.1917
Physical description: 4
wird verlautbart: Im Valleputna-Abschnitt wiesen wir einen russischen Vorstoß ab. Sonst nichts von Belang. Rußland wünscht eine Revision der Kriegs ziele. Petersburg. 18. Juni. (KB.) Die Peters burger Tel.-Agentur meldet: Anläßlich des Besuches, den der französische Minister Albert Thomas den Mitgliedern der provisorischen Regierung auf seiner Rückreise nach Frankreich abstattete, überreichte ihm der Minister des Aeußern Tscherestschenko eine Note, in der un ter anderem stand: Rußland hegt keine Erobe

der Minister des Aeußern Terestschenko beim Empsang der ame rikanischen Sonderabordnung in Petersburg eine Ansprache, worin, er u. a. ausführte: Das russische Volk denkt nicht an Vorherrschaft und wird gegen derartige Absichten anderer Län der ankämpfen, vor allem aber wird es nicht Zulassen, daß die imperialistischen Wünsche des Feindes in politischer, finanzieller oder wirt schaftlicher Beziehung verwirklicht werden. Die Engländer fühlen sich in Petersburg nicht mehr sicher genug. Stockholm, 18. Juni

. (KB.) Einer Mel dung des „Astonbladet' zufolge haben in den letzten Tagen auffallend viele englische Frauen und Kinder Petersburg verlassen und sich ins Ausland begeben, was man mit bevorstehen den ernsten Ereignissen in Rußland in Zusam menhang bringt. — „Dagbladed' verzeichnet die Aeußerung eines aus Petersburg einge troffenen Schweden, wonach in Rußland eine zweite größere und furchtbarere Revolution bevorstehe, welche mit dessen Zusammenbruch enden würde. Die Situation sei hoffnungslos, die Regierung

ratlos. Die Soldatenübergriffe bilden eine wahre Landplage. Die Lebensmit telteuerung sei groß. Ein Liter der schwer er hältlichen Milch kostet 1—2 Rubel. Die Zahl der Arbeitslosen in Petersburg übersteigt 40.000 und wird immer größer. Die Kriegs unlust ist allgemein. Trotz der Anstrengungen der Kriegspartei lehnt der Arbeiter- und Sol datenrat eine Offensive ab. Die Stimmung gegen England nimmt zu. Kerenski sei sehr populär gewesen, aber heute sei er ein gebro chene überarbeiteter Mann. Er wurde

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