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Brixener Chronik
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Page 1 of 8
Date: 17.06.1920
Physical description: 8
vor der Kirchtür ausgeteilt werden, ^ei den drei Gottesdiensten sollten nicht bloß alle «tadt- und Gäumeister, Knechte und Lehrjungen, sondern auch alle anderen Brüder und Schwestern ^)ßig sich einfinden, zum Opfer gehen und an dächtig beiwohnen. Wer ohne erhebliche Ursache nicht erscheine oder vor Vollendung des Gottes dienstes hinweggehe, soll gestraft werden, ein Meister um ein Pfund, ein Knecht um V? Pfund Wachs; ein Lehrling soll nach Gutbefinden durch den Meister am Leib bescheidentlich gestraft

werden. Zur Fronleichnamsprozession soll der Bruder meister mit Gutheißung des Handwerks den Fahnen- und den Wandlstangenträger samt ihren Gehilfen bestellen, die Standeskerzen unter die Knechte und jüngsten Meister austeilen; die übrigen sollen mit Andacht folgen, die „Lerner' vorangehen. Am Vortage vor dem - Hauptfeste nach der Totenvigil war Generalversammlung in der Hand werksstube. Der Rechenschaftsbericht wurde erstattet, Beratungen wurden gehalten; nach Ablauf von drei Iahren wurden der Brudermeister erwählt und die Kassiere

, „PixeNmeister und Knecht'. Alles sollte in das Bruderschaftsbuch durch den Schreiber steißig eingeschrieben werden. An den vier Quatembersonntagen um 12 Uhr wurden die gewöhnlichen Versammlungen gehalten, bei denen das Leggeld eingezahlt wurde, von einem Meister 26 Vierer, von einem Knecht 13 Vierer. Wenn nötig, konnte der Brudermeister durch den „Pixenknecht' außerordentliche Versammlungen einberufen. Bei allen Zusammenkünften sollte der Bruder meister den Vortrag halten, den alle Anwesenden aufmerksam

mit Stillschweigen und ohne Einrede anhören sollten. Ein jeder sollte dann bei der Umfrage, nach der Ordnung, nach bestem Ge wissen seine Meinung äußern, keiner soll den andern hindern oder nicht aitsreden lassen. Zu widerhandelnde sollten gestraft werden, ein Meister um ein Pfund Wachs, ein Knecht um Vs Pfund. Wer mit Schmähreden, groben Scheltworten her vorbreche oder anderes Ungebühr mit Worten oder Werken verüben würde, soll um das Dop pelte abgestraft und noch dazu der Obrigkeit zur Bestrafung angezeigt

werden. Wer die Beratungen und Beschlüsse ausschwätze, soll bestraft werden, ein Meister um zwei Pfund, ein Knecht um ein Pfund Wachs. — Am Oster-, Pfingst- und Weih nachtstag war das Brokbacken verboten. Wer in der Stadt Meister werden wollte, mußte sich ausweisen wenigstens über zwei Wander jahre und mußte in Gegenwart der Abgeordneten des Stadtrats und zweier vom Handwerk abge schickten Müller- oder Bäckermeister das Meister stück verrichten und dadurch zeigen, daß er des Hand werks genugsam kundig sei

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Brixener Chronik
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Page 13 of 15
Date: 12.12.1890
Physical description: 15
2. Weil'ags zu Wr. 50 der „Wriieener KHrorrik' Meister Knvller und der Pater Prior. Von R. Friedaue r. Die St. Karlskirche bei der Volderer Brücke in Unterinnthal wurde in den Jahren von 1620 bis 1654 erbaut; am 25. Juli letzteren Jahres erfolgte die Einweihung. (Das Klostergebäude wurde 1698 vollendet.) Noch mangelte dem herrlichen Gotteshause der Schmuck der Deckengemälde; derselbe, wahrhaft die Krone des ganzen Werkes, wurde ihm erst im Jahre 1764 zutheil. Die Aus führung

war einem der ersten unserer vaterländischen Künstler, dem Meister Martin Knoller (geboren in Steinach 1725), anvertraut. Knoller hatte seit 1754 in Italien gelebt und sich an den Kunst schätzen der ewigen Stadt zum Meister im wahren Sinn des Wortes herangebildet. Der berühmte Träger in Wien, bei dem Knoller mehrjährigen Unterricht genoss, hatte hiefür einen guten Grund gelegt. Im Voldererkloster fand Knoller an dem damaligen Prior der Serviten einen für die Kunst ebenso begeisterten, als darin erfahrenen Mann

die Aussöhnung, und die heitere Laune war wieoer hergestellt. Einen solchen Zug will ich eben, wie er im Munde des Volkes lebt, den verehrlichen Lesern der „Brixener Chronik' erzählen. Meister Knoller und der Pater Prior stehen auf dem hohen Gerüste in der großen Kuppel, welche oie Darstellung des Himmels erhalten soll. „Wie machen wir's da mit der freien Ecke, Meister Martinus? Ich denke, wir setzen eine dunkle Wolke her, das gibt einen guten Hintergrund, von dem sich die Gestalten der Engel deutlich

hat. „Sicherlich aber auch nicht nur voll Engel! Meint er denn, sonst ist niemand oben?' „O freilich! Da sind ganz zuerst alle heiligen Serviten, eine ganze Menge, alle von dunkeln Wolken umgeben ' „Lass er das Spotten!' unterbrach der Prior den Meister und fuhr die Zeichnung betrachtend ärgerlich fort: „Der Engel verdirbt uns die ganze Malerei!' „Der macht erst die Gruppe vollständig, sage ich !' wandte nun auch ärgerlich Knoller ein. „Er hat eine absunderlich närrische Phantasie!' „Mehrere Leute haben gar

, so sich für Kunstmaler halten, wenn sie einmal Rom gesehen!' Der Meister, durch diese Aeußerung höchst süchtig gemacht, fuhr ihn an: „Scher' er sich ins Pfefferland und lass er mich hmsnr mit seinen Narretheien unbehelligt.' Die Hitze der beiden Kunstjünger ist aufs höchste gestiegen, und die Situation wird in Anbetracht des etwas unsicheren Stand punktes bedenklich. Doch Pater Prior sinnt auf edlere Rache; den letzten Worten des erbosten Meisters folgend, verlässt er grollend das Gerüst und begibt

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 23.01.1894
Physical description: 8
wird sein Name nicht ge nannt) schon im Jahre 1482 angefertigt wurde. Hierauf kommen viele Uebergaben von gemünztem und ungemünztem Silber vor an den Meister Valentin Schawr (Schaur), Goldschmied zu Brixen.^) Wie viel nun dieser Meister „an 2) Da das Abkürzungszeichen doppelt gelesen werden kann, könnte der Name Schauer oder Schaurer lauten. Das erstere dürste richtiger sein, da der Name Schauer St. Agnesen Haupt' gearbeitet hat, lässt sich nicht genau sagen; denn im Jahre 1494 kommt ein Meister Christoph

als Arbeiter „an sand Agnesen Haupt' vor. Vielleicht hat Valentin die Büste gemacht, ist dann gestorben, und Meister Christoph hat das Ganze, hauptsächlich die Krone, vollendet. Dieser Gedanke wird durch Folgendes nahegelegt. Im Jahre 1490 erfolgt eine gewisse Schlusszahlung an Meister Valentin, ohne dass jemals von Edelsteinen, Perlen U. s. w. eine Rede wäre, während matt bei den Ausgaben an Meister Christoph nicht mehr die Silbermasse, sondern die Schmuckerfordernisse findet. Ferner leistet

dieser letztere Meister im Jahre 1494 (die Rechnungen von 1491—93 fehlen leider). eine einmalige Zahlung (mit einer kleinen Nachzahlung) „an der Tottenpfründt'. Ist also vielleicht Va lentin der Vater oder Bruder Christophs ge wesen? Leider ist Christoph niemals mit seinem Familiennamen genannt. Im Jahre 1496 ward die Arbeit fertig gestellt und das Bild am Vorabende von St. Agnes von Meister Christoph und seinem Sohne Caspar an' den Dom überbracht, bei welcher Gelegenheit öfter vorkommt. Am Anfang

Caspar geschrieben hat, worunter Christoph mit zitternder Hand seine Handschrift, setzte. Er nennt sich: „Meister Christoff, goldschmit, burger zue brixn, gesessn in der Rungkadt daselbs', und Schreiber dieser Zeilen, ebenfalls „gesessen in der Runggad', freut sich, zwei wahrhafte Künstler^ und Brixener Bürger ans Licht gezogen zu haben,, welche ihre künstlerische Gediegenheit gerade zur Ehre unserer liebenswürdigen heiligen Agnes glänzend bekundet haben. Waliy-gger. 2) Man verbrauchte dabei für Wein

und Brot vier zehn Kreuzer; jedoch wäre zu bemerken, dass im Jahre 1498 die Maß (msnsurs,) Wein mit einem, im Jahre 1495 mit zwei Kreuzer berechnet wird. <>) Ohne Zweifel ist dies der nämliche, bisher nicht weiters bekannte „Christoforus', der im Jahre 149V diesen Namen an die schöne Monstranze, welche die Psarrmche in Lüsen besitzt, gesetzt hat. Das schöne Krystallkreuz des Domschatzes dürfte vielleicht auch noch diesem Meister zu-- zuschreiben sein.

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Brixener Chronik
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Page 7 of 8
Date: 26.08.1898
Physical description: 8
einer Wen zusammenthun. Die Zweiglogen sind den Hauptlogen und diele wiederum der Großloge unterstellt. Z 2. Der Zweck der A. B.-L. ist: Unter- Mung des wirtschaftlich Schwachen, Hebung Milder Existenzen, Hilfeleistung in Nothlagen M Sterbefällen nach freiem (!) Ermessen der Meister, beziehungsweise Obermeister, Veranstal tung von Festlichkeiten zu wohlthätigen Zwecken Errichtung von Logenhäusern und Altersheim- Wlten. Wr die Brüder der A. B.-L. ist ein Aus-. liinMreau eingerichtet

, welches über die Credit- vnMnisse, Rechtssachen, in wissenschaftlichen und anderen Fragen weitestgehetide Auskunft er theilt, Politik ist ausgeschlossen. K 3. Die A. B.-L.' wird von der Groß- Misterschast verwaltet. Die. Hauptlogen leitet der Obermeister und die Zweiglogen der Meister. I 4. Die Großmeister werden auf zwölf Jahre, die Obermeister auf sechs'Jahre und die Meister ms drei Jahre ernannt. Z 5. Logenbruder kann jeder Unbescholtene werden, welcher die Aufforderung zum Beitritt Mi, sofern

u??5 H verpflichtet, niemals Eikennungs- A N n Wichen, sowie über die Ceremonien der Np M Nichtlogenbrüdern zu sprechen, bei eidung von Strafen und Ausschluss. Strafen setzt der Meister fest, gegen bei ^ Obermeister und in letzter Instanz v Großmeisterschaft Berufung eingelegt Berwnlt Die Strafgelder fließen in die d,. A''gscasse der A. B.-L. Vergehen gegen Ziebw jungen und Nichtzahlung der Beitrage A N o Ausschluss eines Bruders von der nachM. Den Ausschluss eines Bruders M ^ Meister bei dem Obermeister

, welcher F-Z Me seines Gutachtens über den jeweiligen denselben wiederum bei der Großmeisterschast d!?Sr7ß„°^^ »>' . - s Die Austrittserklärung ist schriftlich ve,m Meister anzubringen, welcher dieselbe dem Obermeister und dieser wiederum der Großmeister- 'Mt zu überreichen hat. Der Ausscheidende hat abzulleftrn Utensilien (!) an den Meister .8 10. Das Abzeichen der A. B.-L., welches bei den Aufnahmefeierlichkeiten, fowie bei allen Mstlgen Veranstaltungen an einem grün-rothen -Lande getragen werden muss, liefert die Groß

- meisterschaft; es ist für die Brüder aus Silber und für die Meister und Obermeister vergoldet. 8 11. Die Brüder sind verpflichtet, alle (!) von ihnen geforderten Auskünfte, welche von den Obermeistern, Meistern oder einzelnen Brüdern klonen eingezogen werden, nach bestem Wissen zu beantworten, sofern den Anfragen das Rückporto beigefügt ist. Z 12. Im Falle einer Auflösung wird daS vorhandene Vermögen wohlthätigen Anstalten zu gewendet. Kleine Chronik. (Das älteste hölzerne Gebäude der Welt) ist eine Kirche

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Brixener Chronik
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Page 6 of 8
Date: 27.04.1909
Physical description: 8
und einer mindestens zweijährigen Lehrzeit und dreijährigen Verwendung als Gehilfe, bezw. als Geselle erbracht werden muß. Die Gesellenprüfung ist für alle Lehrlinge handwerksmäßiger Gewerbe obligatorisch, das heißt, sie muß abgelegt werden. Besteht der Lehrling diese Prüfung, so erhält er einen Ge sellenbrief und wird zum Gesellen frei gesprochen. Nur em Geselle kann später Meister werden. Wenn der Lehrling die Gesellenprüfung vor Beendigung der Lehrzeit nicht bestanden hat, so hat eine Verlängerung der Lehr zeit

werden. Nur eine bestandene Ge sellen Prüfung verleiht das Recht, einmal Meister zu werden. Ein Gehilfe, der die Gesellenprüfung nicht bestanden hat, kann daher niemals Meister werden. Ist einem solchen Gehilfen trotzdem der Gewerbeschein zum selbständigen Betriebe eines handwerksmäßigen Gewerbes aus gefolgt worden, so ist, sobald der Mangel der nichtbestandenen Gesellenprüfung der Gewerbe behörde von amtswegen bekannt wird, die Fort setzung des Betriebes bis zur Behebung dieses Mangels zu untersagen

. Damit wird die irrige Ansicht, daß diejenigen, welche die Gesellenprüfung nicht ge macht haben, später nur den einen Nachteil haben werden, keine Lehrlinge halten und ausbilden zu dürfen, gründlich widerlegt. Die Gesellen prüfung ist absolut Voraussetzung für die Erlangung eines selbständigen handwerks mäßigen Gewerbes. Dagegen ist die Meiste r- prüfuug fakultativ, das heißt, in das Belieben des einzelnen gestellt. Diese Prüfung können sowohl Gehilfen als auch Meister (selbständige Gewerbetreibende) machen. Wer

die Prüfung be steht, erhält, falls er Meister ist oder wird, den Titel „geprüfter Meister'. Im Jahre 1912 wird der Handelsminister verordnen, daß in bestimmten Gegenden nur mehr geprüfte Meister Lehrlinge halten dürfen. Diese Verordnung wird aller dings nicht rückwirkend sein und sich nur auf solcke Meister beziehen, welche nach dem Erscheinen dieser Verordnung das Gewerbe anmelden. Die im Vereinsgebiet bei manchen Genossen schaften noch bestehende Unklarheit über die Be stimmungen der Gewerbeordnung

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Brixener Chronik
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Page 4 of 10
Date: 05.06.1909
Physical description: 10
Lohnerhöhung. Selbstverständlich müssen die Vertrauens männer anerkannt werden, damit kein Gehilfe sich mehr der Botmäßigkeit dieser Freiheitsmänner entziehen kann, die bei ihrer Herde mcht einmal die Freiheit des Denkens, viel weniger des Handelns aufkommen lassen, damit endlich dem Meister das einzige Recht in seiner Werkstelle entzogen werden kann, das Recht, einzustellen und zu entlassen, wie er es als notwendig er kennt. Die Verhandlungen der Parteien scheiterten und der Vertragsentwurf der Meister

, welcher die Gehilfen nirgends verkürzt, auf die schlechten Erfahrungen mit dem früheren Vertrage aber einigermaßen Schutz gegen willkürliche Vertrags brüche auch dem Meister gegenüber bieten soll, wurde verworfen, trotzdem die Gehilfen zugeben müssen, daß nichts Unbilliges darin verlangt und das Möglichste zugesagt wurde; aber die Störung aller Betriebe war einfach beschlossen und die Sperre wurde sür ständig verhängt und ausrecht erhalten. Auf unsern Vorwurf wegen dieser Gewaltmaßregel ohne Grund wurde

uns die höhnische Antwort: „Machen Sie es halt auch so.' Dieses ungerechtfertigte Vorgehen mußte die Meister aufs äußerste schädigen und jede weitere Verhandlung unmöglich machen. Nach reiflichster Erwägung und in der Ueberzeugung, daß in keiner Weise dauernde Ruhe in unsern Gewerbe betrieben zu erreichen ist, haben die vereinigten Meister einhellig die Forderungen als unerfüllbar erkannt. Wer fragt, kann überall von jedem einzelnen Gehilfen bestätigt erhalten, daß nur einige Schreier und die unqualifizierten

k-i». Geltung. ^ mne Aber hier ist in der Bezirkskrankenkasse kanzlei liöbevoll dafür gesorgt und der game Kurort muß darum die ewige wirtschaftliche Schädigung und Unruhe leiden, die durch Sperre Boykott und Streik ohne jede Ursache über das Baugewerbe verhängt wird. Die vereinigten Meister müssen den Kamvk aufnehmen, weil sie nicht mehr imstande sind mehr zu zahlen und von ihren Rechten noch mehr auszugeben. ^ Derzeit muß wohl auch das sonst unbeteiligte Publikum dieselbe Einsicht erreicht

haben. Denn jedermann kann sehen, daß niemand mehr über, angestrengt arbeitet, und 48 Heller per Stunde für einen Hausknecht können derzeit noch nicht gezahlt werden, auch verlangt diesen Lohn nicht der Hausknecht, sondern eben nur die Streik« sichrer. Jedenfalls können wir von unsern Kundschaften erwarten, daß dieselben uns allseits unterstützen und dadurch den unerträglichen gegenwärtigen Zustand abkürzen helfen. Die Meister aller Baugewerbe haben sich solidarisch erklärt und die Genossenschaft der Bau

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Brixener Chronik
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Page 7 of 8
Date: 29.08.1918
Physical description: 8
, seinem Landsmann, mit, daß ihn Leutnant Tu rek für die Patrouille bestimmt habe. Tusak erwiderte: „Weißt du was, sage dem Herrn Leutnant Turek, daß icy nicht'mitgehe.' Laut der beeideten Aussage des Erhartie war diese Behauptung nicht ernstlich gemeint. Als Erhartie das dann dem Leutnant Turek meldete und dieser Tusak deshalb dienstlich zur Rede stellte, äußert« sich der zufällig vorübergehende Leutnant Meister in ab fälliger Weise über den Korporal Tusak, indem er sagte: „Psni, so eine Scheißpatrouillek

' Tusak erwiderte: „Scheißpairouille kann jeder sagen, aber mitgehen!' Die Weigerung und- diese Entgegnung veranlagen den Heutnant Turek, den Korporal Tusak dem Bataillonskom mandanten Hauptmann Wolfgang vorzuführen. Tusak ge» stand dem Hauptmann sofort alles. Hauptmann Wolfgang entschloß sich mm. den Korporal sofort erschießen zu las sen. Als man de» Korporal mit verbundenen Augen vor dte Mannschaft führte, bat Leutnant Turek, vom Batall « Pnsadjutanten Leutnant Meister, unterstützt,. den Haupt

? abgesehen, obwohl er avc?> dielen Mann mit Mtem Recht niederknallen hätte können. Wenn er auch bedm»re. daß es so kommen hal^e io stehe er doch auch noch beute auf denk Standpunkt, daß « Im Rechte sei. Leuwant Meister, de? sagte, er habe l!5 von seinem Temperament hinreißen lassen, sei ein re^t ?sngc? und m? erfahren er Mensch. Diesem K>errn spre^ tt fede Menschenkenntnis und jede UrteiWäbigkeiL a?>. Der Militäranwalt protestiert geaen diese Art de? Äeran> Oortung. Der Angeklagte habe nicht das Recht

, der ihnt mitteilte, daß Tusak keine Freud« habe, mitzugehen. Auf daS hin habe er den Tusak holen lassen. Als . Tusak gekommen sei. habe er ihn ge fragt, ob es wahr fei, daß er sich dem Erhartie gegenüber geweigert habe. Nach einigem Schweiget Habe Tusak ge sagt; Jawohl! Zeuge habe Min dem Tusak die Folgen seiner Haltung vorgehalten, während eben der Leutnant ° Meister vorbeigegangen sei, und da Hobe sich das Gespräch - und die Erwiderung des Tusak abgespielt. Auf diese freche ! Antwort

hin habe er den Korporal zum Hauptmann gs» . führt. Der .Hauptmann habe gleich erklärt, daß er den j Korpora! erschießen lassen werde. Der Zeuge habe dem ; Hauptmann erwidert, die zwei, Erhartie und Tusak. habe 4 j als Kameroden und gute Bekannte miteinander gesprochen, > und da wisse der Teufel, ob was dahinter sei. Das Hobe ! auch Leutnant Meister gesagt. Der Hauptmann habe je» ! doch erklärt, das Dieustreglement erlaube ihm das und dana , habe der Hauptmann Wolsgaug selbst alle Anordnunaen ' zur Hinrichtung

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 05.07.1895
Physical description: 8
der Capelle zu sein, was Herrn Kapell meister Peter Mayregger alle Ehre macht. Sicher wird Herr Gastgeber seinen so zahlreich erschienenen Gästen in Bälde wieder einen so angenehmen, musikalischen Nachmittag bereiten. Innsbruck, I.Juli. (Kirchenmusikalisches.) In den letzten Tagen brachte der sonst so harm lose „Tiroler Bote' ein kirchenmusikalisches „Ein gesandt', als dessen Verfasser sich „mehrere be geisterte Freunde classischer Kirchenmusik zeichneten. Dieser Erguss ist zu — drollig, um übersehen

sein wollen als der Papst (!), nicht erloschen ist. Mögen sie im blinden (!) Eifer be haupten, die Musik sei nicht kirchlich, wir aber fragen sie: Ist es möglich, den Schöpfer in brünstiger anzubeten (!), seinen Ruhm glänzender und herrlicher zu preisen, das Glau bensbekenntnis entschiedener und kräftiger abzulegen, reumüthiger(!) an die Brust zu klopfen und seine Sünden zu bekennen, als es unser größter Meister Beethoven im Kyrie, Gloria, Credo und Agnus Dei gethan? Sollten unsere Meister Haydn, Mozart und Beethoven

scheinen. Oder wenn sie je deren Werke aufführen hörten, muss es wohl mit jenem „Wandalismus' geschehen sein, der Kirchenchören eigen ist, welche für Compositionen kirchlicher Meister keine Verständnis und keine Schulung besitzen und sie wie orchestrale Werke behandeln 5. und — singen. Uebrigens glauben wir versichern zu können, dass Herr Musikvereins-Director Pembaur mit dem allzu begeisterten Lobe seiner Aufführung nicht einverstanden ist. Denn eine kirchliche Aufführung, deren erster Erfolg weniger

, die Mechanik sehr sauber, namentlich im Spieltisch und an der pneumatischen Maschine (alles von der Firma Reinisch selbst hergestellt), die Ansprache trotz der complieierten Winkelmechanik präcise, die Spielart auf der Claviatur infolge Function des pneumatischen Hebels (Spielmaschine) sehr angenehm und leicht im Plenum wie bei gezogenen Koppelungen. Kurz, das Resultat der Prüfung ist ein sehr befriedigendes und das Werk dem Meister wohl geglückt, trotz der Schwierigkeit der Orgelanlage, die vonwegen

eines Rundfensters zweitheilig werden musste und 3 Q- und 3 Qis-Laden erheischte, zwei davon ganz oben im Hochbaue der Orgel. Bei der all gemeinen Zufriedenheit wurde auch dem Herrn Meister beim Collaudierungsmahl, welches die Generosität des hochw. Herrn Pfarrers bereitete, von den zahlreichen Musikherren ein dreifaches Hoch ausgebracht, was derselbe gar wohl ver diente. Wir beglückwünschen den Herrn Meister zu seinem neuesten Erfolge und sprechen die sichere Erwartung aus, dass das neue Werk demselben

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Brixener Chronik
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Page 6 of 8
Date: 15.12.1908
Physical description: 8
Keispiel vom sozialdemokra tischen cerrorismus. Am Mittwoch, 3. Dezember, wurde dem Tischler F. Fürtges vom Tischler meister August Brand in Bozen für den Montag, den 7. Dezember die Aufnahme in seinem Be triebe zugesagt. Als dann am Montag die roten Holzgenossen sahen, daß wieder einer kommt, ?er bestrebt ist, überall die Arbeiter über den Schwin del der freien (roten) Gewerkschaften aufzuklären, gingen sie schnurstracks zum Werkführer und er klärten, daß, weun der betreffende Arbeiter ein gestellt

würde, sie sofort die Arbeit niederlegen. Darauf erklärte der Werkführer dem Tischler Fürtges, daß er ihn nicht einstellen könne, und zwar aus dem angeführten Grunde. Darauf wurde der Arbeiter vom Meister angewiesen, nachmittags um halb 2 Uhr in der alten Werk stätte (in welcher zwei Genossen arbeiten) einzu treten. Wegen verschiedener Umstände wurde der Arbeitsantritt jedoch noch bis zum Mittwoch, den 9. Dezember hinausgeschoben. Als jetzt am Mitt woch der betreffende Kollege zur Werkstätte kam

, hatten inzwischen die beiden Genossen, dem Zwang der übrigen folgend, bereits dem Meister erklärt, daß auch sie die Arbeit stehen lassen würden, wenn der schreckliche, christliche Arbeiter eintrete. Der Meister wollte oder konnte sich nicht dieser Gefahr aussetzen und so konnte der christliche Arbeiter wieder gehen. Auf Grund einer Klage wurde der Meister gerichtlich verurteilt, dem christ lichen Arbeitsuchenden den vertragsmäßigen vollen Lohn für zwei WoHm. auszubezahlen. Nach Aus sage des Werkführers

und auch des Meisters soll sich der rote Holzarhkiterverband, respektive die Bo zener Ortsgruppe desselben bereit erklärt haben, dem Meister die Unkosten zu erstatten!! Der rote Sekretär ging sogar so weit, daß er erklärte, die Roten würden die ganzen Unkosten des Streiches tragen, selbst wenn es fünfhundert Kronen koste. (Sehr bezeichnend!) Besonders zu erwähnen ist noch das Bestreben der Roten, die alles aufbieten wollen, damit der betreffende Arbeiter in Bozen überhaupt keine Arbeit erhält und von hier ab reisen

muß. So steht es mit der Freiheit der ärgsten aller Freiheitsschänder. Einen Terrorismus und eine Verfolgungswut, mit welchen die Roten gegen christliche Arbeitskollegen gerade in Bozen vorgehen, würde man in andern Städten ver geblich suchen. Einer der Gründe dafür liegt aller dings in dem Verhalten einerseits vieler Meister, die den Roten überall weichen und dadurch deren Machtgefühl noch stärken, andererseits in dem laxen Vorgehen der Gewerbebehörde, die das Gewerbe und die arbeitslustige

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Page 2 of 8
Date: 08.10.1908
Physical description: 8
, das innerliche Wesen seiner Kunst nach und nach in mein bescheidenes Können zu übertragen. Von diesem Standpunkt aus möchte ich über ihn schreiben, auch wenn derselbe einseitig ist. Jedoch im Grunde des Herzens kann jede Ueberzeugung nur einseitig sein und die eines andern wird entweder geehrt oder, wenn es not tut, bekämpft. Es ist eine gefährliche Sache, vom aller- modernsten Standpunkt aus diesen Meister zu taxieren; doch es muß Geschmacksache sein, ob einem derselbe maßgebend erscheint

, auch wenn er künstlerisch dar gestellt würde. Daß sich die Innerlichkeit jedes Meisters auch nach außen hin das dazu passende Kleid sucht, welches in diesem Falle Form und Farbe heißt, ist klar. Und gerade dies Kleid gibt in der Zeit, wo man hauptsächlich auf das Kleid schaut (Pinselschwung, Lichtproblem usw.), den Hauptanstoß. Deswegen sind Meister wie Desregger von den Modernen einfach abgetan. Es ließe sich ja schließlich darüber streiten, in welcher Weise die Kunst bilden soll, ob selbe nur dem künstlerischen

Kategorie ist auch Seitz zu rechnen, und zwar im wahren Sinne des Wortes. Deswegen ist er auch in modernem Sinne mehr abgetan als ein anderer. Man macht ihm auch zum Vorwurf, daß er sich in seinen Formen an die alten Meister anlehnt. Nun gut. In allen Schulen werden heute Bilder von Velasquez, Hals, Rembrandt aufgehängt: die Meister der Kraft. Ahmt einer diese in Form und Wesen nach und wahrt sich noch sein eigenes Individuell dabei, so ist er ein großer Meister: Zaloaga, Lenbach usw. Die Meister

der Liebe, wie Raffael, Fiesole usw., sind in der modernen Schule mcht zu finden. Deswegen ist auch der, welcher stch an diese anlehnt und auch dabei seine Origi nalität bewahrt, kein modemer Künstler. In dieser Art ist Seitz heute der Haupt vertreter gewesen. Obwohl manches seiner Werke an die lieblichen alten Meister erinnert, so stno sie doch so verschieden von diesen, daß fik 6?^ kein anderer gemacht haben könnte als nur Seitz

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 24.07.1902
Physical description: 8
und auch des Staates durch prunk volle Teilnahme an denselben zum Ausdruck kam. Eine besondere Erstarkung des Gewerbe- standes wurde durch den von der Zunft be sorgten Einkauf der notwendigen Rohstoffe erreicht. Die Zunft besorgte dann die Verteilung des Rohstoffes an die einzelnen Meister. Die Zunft bestimmte auch den Arbeitslohn für die Gesellen. Niemand durfte einem andern dessen Arbeiter abwendig machen, niemand einen Gesellen oder Lehrling, der sich in irgendeiner Weise gegen die Sitte vergangen, aufnehmen

. Strenge wurde darauf gesehen, daß em Meister nur eine be stimmte Zahl von Gesellen und Lehrlingen halte und dieselben weder zur Nachtarbeit, noch zur Arbeit an Sonn- und Feiertagen anhalte. Auch der Verkauf der Erzeugnisse und ihr Preis wurden durch die Zunft geregelt. Ein jeder Meister durfte nur ein Verkaufsgewölbe halten. Der Hausierhandel wurde aufs strengste verboten. Das Handwerksamt sorgte dafür, daß nur tadel lose Arbeit abgeliefert und zum Verkauf gebracht wurde. Die Zunft übernahm sogar

stattfand, war äußerst feierlich und nachdem demselben in gewerblicher Beziehung seine Pflichten ans Herz gelegt worden, erhielt er einen Lehrbrief, der ihm in die Familie des Meisters den Eintritt gestattete, von welchem Augenblick an der Meister die Pflichten der Eltern übernahm. Der vor geschriebenen Lehrzeit folgte die Lossprechung und Aufnahme unter die Gesellen, was immer ein sehr feierlicher Akt war. Auch der Geselle stand in einem innigen Verhältnisse zur Familie: er wurde als ein Glied

derselben betrachtet. Er stand in jeder Hinsicht unter der Obhut des Meisters, mußte abends zur bestimmten Stunde zu Hause sein und durfte nie über Nacht aus bleiben ; besonders streng wurde das Wirtshaus sitzen bestraft. Wurde ein Geselle wegen schlechten Betragens entlassen oder schied er sonst nicht in Freundschaft von seinem Meister, so fand er keine Aufnahme mehr bei einem anderen Meister. Ebenso wie die Meister trugen auch die Gesellen Degen. Daß sie mit denselben auch umzugehen wußten, bewiesen

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Brixener Chronik
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Page 3 of 12
Date: 08.04.1909
Physical description: 12
. Mit 31. Dezember 1908 war der zirka drei Jahre dauernde Vertrag der Meister mit den Gehilfen zu Ende. Schon einige Monate vor Ablauf desselben war die Vereinigung der Tischler meister Niederösterreichs bemüht, mit der Gehilfen vertretung wegen eines neuerlichen Abschlusses in Verhandlungen zu treten. Sonderbarerweise ließ die letztere aber nichts von sich hören bis einige Tage vor Weihnachten, wo dem Vorstande der Vereinigung die neuen Forderungen zugesandt wurden. Unter denselben war enthalten: die Freigabe

zu ziehen suchte, daß er die Verhandlungen unter dem Vorwand abbrach, erst den Ausschuß oder das Exekutivkomitee usw. fragen zu müssen. Obwohl von seiten der Meister alles auf geboten wurde, um einen Streik oder eine Aus sperrung zu verhindern, mnßte schon am 7. Februar mit der Aussperrung begonnen werden, wenn nicht den Gehilfen später Gelegenheit geboten' werden sollte, einen Streik, im Frühjahr, mit Aussicht auf Erfolg zu führen. Zu bemerken ist, daß die Aussperrung nicht von der Genossenschaft

und ihre Be triebe gesperrt. Diese Massenaussperrung währt nun seit zwei Monaten. Sie wird, wie zu befürchten steht, infolge der mangelnden Intelligenz des größeren Teiles der Tischlermeister wahrscheinlich mit einer Niederlage derselbe!: enden. Denn von etwa 4000 Meistern haben bloß 600 die Tragweite des Organisationsgedankens begriffen, darunter meist die größten Meister, denen die Forderungen der Gehilfenschast auch mehr auf die Haut gehen. Geht die Aussperrung ohne jeden Erfolg der Meister

der Liebe oder aus Gründen der Selbstsucht durchgeführt werden muß. Im letzteren Falle wird die Nachgiebigkeit natürlich schmerz licher empfunden. — - Die Idee der Errichtung von sog. „Kon zentrations - Werkstätten' bei großen Meistern, in denen die von einem Streik oder einer Aussperrung betroffenen Meister dringendste Arbeiten erledigen und arbeitswillige Gehilsen Beschäftigung finden können, ist sür dieTischler in dem diesmaligen Kamps neu und gut gemeint. In der Praxis dürfte dieselbe indes

keine guten Erfolge zeitigen. Diejenigen Industriellen, bei denen fremde Meister und Gesellen durch mehrere Wochen hauste n. werden nach Abschluß des Kampfes ein Lied davon zu singen wissen. Vielleicht aber wird auch dieser Gedanke eine Ausbildung insofern erfahren, daß in den je weiligen Konzentrations-Werkstätten die Arbeiter nur unter der Leituug des betreffenden Chefs stehen. Die folgerichtigste Entwicklung des Organi sationsgedankens wird allerdings einmal die sein, daß die (mit denselben Mitteln

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Page 6 of 8
Date: 21.08.1900
Physical description: 8
. Herr Wallnöfer, Reichs rathsabgeordneter Professor Dr. Schoepfer, Landtagsabgeordneter Dr. Otto von Guggen-- berg, Redacteur Dr. Egg er, Bürgermeister Julius Mittermayr, Magistratsräthe, fast sämmtliche Gemeindeausschüsse:e. N-ichdem in Zinggen drei heilige Messen ge lesen worden waren, begaben sich die Tischler meister, gefolgt von einer großen Anzahl Gewerbe treibender !c., in feierlichem Zuge zur Maschinen halle. Hier nahm Herr Decanatsprovisor mit Herrn Cooperator Moling die Benedieiion

Monarchen so manche Sorge drückt, glaubten die Brixener Meister es laut und feierlich verkünden zu sollen, dass felsenfest wie ihre Berge auch die Treue Zu ihrem Landesfürsten steht. So offen man die Vaterlandsliebe bekunde, so offen wolle man auch zeigen das religiöse Bekenntnis. „Wo der Herr nicht baut, bauen die Bauleute vergebens.' Deshalb Habs man die Arbeiten unter den Schutz des hl. Zimmer- manns gestellt. Möge er allen fortan ein treuer Beschützer sein, und bitten wir ihn, dass

des k. k. Handslsministeriums biete. Bekanntlich befinde sich die Gründung von Maschinen-Werksgenossenschaften für Klein gewerbetreibende, in denen jedem Meister seine Selbständigkeit gewahrt bleiben soll, in dem Gewerbesörderungs - Programm der Regierung. Und da nun sämmtliche Gewerbefreunde ohne Unterschied der Partei dieses Programm unter- stützm, so konnte man mit Genugthuung die Wahrnehmung machen, dass bei allen Körper schaften ohne Ausnahme, Ministerium, Landtag, Handelskammer

soll, dann werde sie, bei aller Wahrung der Selbständigkeit der einzelnen Meister darangehen müssen, gewisse Arbeiten auf gemein same Rechnung zu liefern. Gemeinsam mMn die Meister Arbeiter für ihre Werksgenossenschast aufnehmen und dieselben gegen Vergütung an die Werksgenossenschast in Anspruch nehmen; auf gemeinsamem Lager müssen sie ihre Rohproducte Holz 2c. einkaufen, um sie reichlich und in guter Auswahl vorräthig zu halten; gemeinsam müssen sie Massen-Jndustrie-Artikel erzeugen und gemein sam verkaufen

; die Parketbodenerzeugung zum Beispiel werde ihnen später manche Erwerbs quelle eröffnen, die bisher noch gar nicht floss. Doch das sei dsr nächsten Zukunft vor behalten; vielleicht gelingt es in derselben auch, die Zimmerleute der Vortheile des Maschinenbetriebes theilhaftig werden zu lasten, wenn sie mit den Tischlern gemeinsam ihre beiderseitigen Befug nisse abgrenzen. Jedesfalls gebe die Einigkeit und Ent schlossenheit unserer Meister in den letzten Monaten die Gewähr, dass auch für sie in Zukunft sich erwahre

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Page 3 of 8
Date: 21.01.1922
Physical description: 8
- D-r ^dinand Karl und seines Hofstaates. Wuck.!. ^ schöner Mann von stattlichem ^blle, von Gesundheit strotzende ^ Blüte seiner Jahre. Zu des in sckn?^ Hand ging ein stattlicher Mann die soi^^ bürgerlicher Tracht; die weißen Haare, o^en» bedeckten, und die treuherzige, ehrwii^: ^ wachten seinen Anblick wahrhaft seinem beinahe scheu, ging er neben das U - Bonner einher. „Das ist der Meister, und allp^Ä-5^', flüsterten sich die Leute zu, könnt? richteten sich nach ihm. Jakob iahe von ihm lassen

, indem sie sich ihrer zur Verherrlichung des Gottesdienstes bedient. Darauf ging er über auf die Veranlassung des gegenwärtigen Festes; er erwähnte der per sönlichen Verhältnisse des Meisters Herz und seiner Tugenden und erzählte, wie er anfangs mit Not und Hindernissen jeglicher Art zu kämpfen gehabt und wie endlich sein fester Wille und sein brennender Eifer, der Ehre Gottes zu dienen, alles besiegt habe. Solange der Prediger von ihm selbst sprach, sah der Meister bescheiden errötend zu Boden; als er aber des Glückes erwähnte

. Ein „Herr Gott, dich loben wir!' schloß die feierliche reliaiöse Handlung. Die Priester hatten sich vom Altar entfernt, die letzten Töne der Orgel waren verklungen, schon schickte sich das Volk an, die Kirche zu ver lassen, da erhob sich der Herzog von seinem Bet stuhl, wandte sich zu dem noch immer in tiefer Andacht versunkenen Meister und sprach: „Mein lieber Meister Daniel! Die Freude über Euer schön gelungenes Werk muß Euren andächtigen Sinn am meisten für Eure aufgewendete Mühe belohnen

; doch vergönnet Eurem Fürsten auch öffentlich zu zeigen, wie fehr er das Glück erkennt, solche Männer in seinen Diensten und um seine Person zu haben.' Während dieser Rede nahm er die goldene Kette, die er um den Hals trug, ab und hing sie dem. sprachlosen Meister um, der in sturmner Rührung die Hand des groß mütigen Gebers ergriff und sie mit Tränen be netzte. Das Volk aber brach in laute Freude aus und rief: „Es lebe unser Erzherzoa, der groß mütige Ferdinand Z Es lebe der brave Meister Herz!'

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Page 1 of 8
Date: 22.09.1918
Physical description: 8
^en erst 25 Jahre alten Steinmetzen Johann Auhaus Schussenrieh bei Ravensburg im schwäbischen zum Baupolier an und spater ^erzichtete Cngelsberg zu Gunsten dieses äu- o?rst geschickten und tätigen Poliers gsnz auf ^Oberleitung des Baues. Meister Lutz be- 'chäftlgte nun in seiner Bauhütte meist Nicht - nroler als Arbeiter, was die Steinmetzen von Azen begreiflicherweise nicht wenig wurmte. Ebenso wurden sie darüber von Neid erfaßt, daß der fremde Lutz so im Handumdrehen die Gunst der Bozner

Kirchenverwalter erlangt hatte und zum allgemein geachteten, vielgefeier ten Mann geworden war. Sie sannen deshalb, der Sage nach, auf Rache, nnd weil man ur - sprünglich geplant hatte, der Kirche zwei Tür me zu geben, wußte der Bozner Steinmetzge selle Wilhelm Großmund nichts besseres zu tun. als sich in großsprecherischer Weise zu rüh men. als Gegenstück zu dem ersten Lutz'schen Turm) den zweiten Turm so schief zu bauen, wie Meister Wilhelm von Innsbruck den schie fen Turnt zu Pisa, wenn man nur den Bau

in seine Hand geben wolle. Zugleich versprach er den übrigen neiderfüllten Gesellen, daß er dem hinter den Ohren noch nicht ganz trockenen Meister schon noch einen Brand schüren werde. Am selben Tage, als er diese unüberlegten, ge - hässigen Reden führte, hatte er abends am Turmbau ein Gerüstbrett heimtückischerweise so gelegt. daß Meister Lutz, sobald er nach seiner Gewohnheit in der nächsten Frühe als erster den Bau besichtigen käme, unfehlbar in die Tie- f» stürzen mußte. Da begab es fich

war, der sie dem anderen gegraben hatte. Von blaffer Furcht gepeinigt, glaubten sie steif und fest, daß der leibhaftige Teufel ihren Genossen Großmund auf den Turm hinaufgeködert und hinabgestürzt habe. Da ein jeder der w den henntückischen Plan Eingeweihten meinte, auch ihm könne der Tschad'rwarschtl eine Nummero ins Schuldbuch geschriebeil haben, traute sich keiner von ihnen mehr hinauf auf das Gerüst. Der von ihnen angefeindete Meister Lutz aber führte fortan seinen Turm ohne weiteres Hindernis auf. Die Sage erzählt weiters

auch Meister Lutz, der glückliche Erbauer, von Grau-

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Page 1 of 8
Date: 25.09.1906
Physical description: 8
vor 150 Jahren das Licht der Welt erblickte. Keine größere Stadt, kein bedeutenderer Gesangs- oder Musikoerein wird es in diesem Jahre unterlassen haben, den unsterblichen Meister durch Festfeiern und Auf führungen seiner herrlichsten Werke zu ehren. Salzburg, seine Vaterstadt, ehrte in Begeisterung ihren größten Sohn; Wien, die Kaiserstadt mit den stolzen Türmen und Palästen, die einst den Meister verkannte, holte das Versäumte nach; München, Darmstadt, Berlin und viele andere Städte

hatten ihre Mozartfeiern großen Stils, aber auch kleinere Städte entboten mit nicht ge ringerer Begeisterung dem verewigten Meister den Tribm ihrer Verehrung. So kann dieses Jahr in musikalischen Kreisen mit Recht ein Mozartjahr genannt werden: ein Jahr, in welchem Mozart als ein lichtes Bild heraufsteigt aus der Vergangenheit mit frischer Lebenskrast, um der Welt zu verkünden, daß das wahrhaft Große niemals vergessen werden kann und daß „die Kunst des Weltbau's Säulen trägt' ; ein Mozart-Jahr

, in welchem der unsterbliche Meister seine Jünger zu edlem Schaffen ent flammt, aber auch wie ein Tempelwächter, wie ein schirmender Dioskur, jedem den Eintritt in die heiligen Hallen der Kunst verwehrend, der, ver achtend die Überlieferungen der Meister, den Tempel der Muse durch seine Werke zu schänden wagt. Wir gedenken in diesem Jahre aber noch eines anderen Meisters, der zwar nicht so genial und so fruchtbar arbeitete wie Mozart, aber sicher lich wie dieser allzeit zu den beliebtesten und unvergeßlichsten Meistern

der Besten schlössen sich dir an, begeisterten dich durch ihre Begeisterung und lohnten dich durch ihre Zuneigung. Und welch eine Liebe schmückte dein Leben! Ein Weib, angetan mit der Strahlen krone des musikalischen Genius, stand dir zur Seite und du warst ihr wie der Tochter der Vater, wie der Braut der Bräutigam, wie dem Jünger der Meister und wie dem Gläubigen der Heilige. Und als sie nicht mehr an deiner Seite weilen und nicht mehr jedes Steinchen von deinem Wege entfernen durfte, da fühltest

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Page 2 of 8
Date: 26.06.1896
Physical description: 8
Ge sellenverein erlässt folgende Einladung: Montag, den 29. Juni (Fest St. Petri und Pauli) wird der alljährliche Wallfahrtsgang nach Weißen st ein stattfinden, wozu die Herren Schutzvorstände und Meister, sowie die Bruder vereine in Kältern, Meran, Brixen, Bruneck und Sterzing freundlichst eingeladen sind. Schluss der Anmeldung zur Stellwagenfahrt nach Leifers am Freitag, den 26. Juni, abends. — Der Katholische Gesellenverein von Brixen wird sich wie in den letzten Jahren auch Heuer wieder zahlreich dabei

an der Universttat in Wien promoviert werde. der Herr Versasser S. 12 mittheilt, sind also die der Steinmetzgesellen, nicht die „der Werk meister des Kreuzgangbaues' (S. 13 Anm.). Die Steinmetzgesellen standen, wie heutzutage, unter einem Steinmetzmeister, wenn sie nicht aus nahmsweise fest angestellt waren, z. B. zur Unter haltung städtischer Gebäude u. dgl., oder arbei teten unmittelbar unter dem „Werkmann' oder „Werkmeister', dem Baumeister (Architekt) von heute, wenn dieser „Hüttenfürderung', das heißt

Steinmetzarbeiten auszuführen hatte. Jene Stein- metzmeister arbeiteten wie heutzutage fast nie mit. Siehe Steinmetzordnung vom Jahre 1459 bei Janner, S. 252, Art. 2: „Das sollent die Meyster sin, die solichn köstliche Bäne und Werk könnent und machent, do sie uffgesryget sind, und mit keinem Handwerk dienent, sie woltend es den gern tun.' Der Werkmeister, also der Baumeister, arbeitete noch viel weniger mit, aus anderen naheliegenden Gründen. Zudem dursten „auch nit zwey Meister ein Werk oder ein Gebeue

Bewunderung entgegenzubringen und trotzdem zu meinen, der Handwerksgesell oder Meister, der geistlos von früh bis spät den Schlägel führt, habe sie ersonnen. — Das Seite 12 mitgetheilte Schild ist das eines Maurers. Gehört das Schrift band mit der Inschrift: »Lspultura msZistri ntkviüs« zu diesem, so wäre der Meister Utz ein Maurermeister. Da die Steinmetzen sehr selbst- bewusst auf die „murer' herabsahen, so ist nicht anzunehmen, dass der Meister Utz der Werkmeister des Kreuzgangbaues gewesen sei

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Page 2 of 8
Date: 17.02.1912
Physical description: 8
» haben die gewerblichen Vereine in Brixen darauf hingewiesen, welche Schäden dem Kleingewerbe m Kreditwesen durch die allzulange Stundung von Forderungen an die Kunden erwachsen. Unseres Wissens hat der Gewerbeverein und auch der Meister« verein Beschlüsse gefaßt, um ihre Mitglieder zu ver anlassen, Rechnungen in Vierteljahrsterminen hinaus zugeben. Nunmehr hat auch die hiesige SHH, machergenossenschast in ihrer letzten Generalver sammlung einen diesbezüglichen Beschluß gefaßt. Nach diesem sind ihre Mitglieder

verhalten, an ihre Kunden Rechnungen alle Vierteljahre hinauszugeben. Dieser Beschluß wird beiden Teilen, Kunden und Meistern, erwünscht sein. Es gibt viele Kundm, denen eine Begleichung ihrer Schuldigkeit möglichst bald nach Ablieferung der Ware lieber ist, als zu Neujahr von einer großen Rechnung überrascht zu werden. Meist ist es nur die alte Gewohnheit, a« der der Meister nicht schuldlos ist, daß die Zahlungen nach langer Frist geleistet werden. Für den Meister bildet die prompte Zahlung den Lebens

nerv in seiner Geschäftsführung. Er verfügt infolge der säumigen Hereinbringung seiner Forderungen oft nicht über das nötige Kapital, um selbst seine Lieferanten befriedigen zu können. Der daraus ent stehende Verlust des Kassaskontos wäre vielleicht nicht das Schlimmste. Oft kommt es zu unliebsamen Mahnungen und Auseinandersetzungen, womit der Meister von seinem Fabrikanten gedrängt wird und die seine Kreditfähigkeit schwächen. Dieser Uebel- stand ist leider der eigentliche Grund

der nicht glänzenden Kreditverhältnisse im Kleingewerbe. Eis ordnungsliebender Kunde wird es seinem Meister sicher nicht verargen, wenn dieser nach ehester Zahlung seiner geleisteten Arbeit trachtet. Der oben erwähnte Beschluß ist sehr zu begrüßen und es wäre zu wünschen, daß er nicht wieder auf dem Papier bleibt und auch bei anderen Genossenschaften Nach ahmung fände. KllS Äew Nwtsblatte. Im Firmenregister wurde eingetragen die Firma Brixener Hotel- und Bau gesellschaft m. b. H. Gegenstand des Unternehmens

ist der Bau, Erwerb und Betrieb von Hotels, Pen- sionen, Restaurationen und Kaffeehäusern some ähnlichen Unternehmungen. Den Vorstand bilden: Franz v. Guggenberg, Direktor der Brixener Bant; Franz Graf Ledochowski, Gutsbesitzer in SarnS bei Brixen, und Franz Strasser, Gastwirt und Bäcker meister in Brixen. Eheste? im liaMaveuw. Man schreibt uns: Auch Heuer wiederum hat das Kassianeum den allen Ruf durch sein Theater vollends gerechtfertigt. Ge geben wurde das Schauspiel „Schuster und Studmt

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Page 3 of 12
Date: 22.04.1909
Physical description: 12
hat sie doch hervorgebracht, so einfach und natürlich, so wohlgeformt und eben noch immer nicht übertroffen! Wer liebt sie nicht und wer flüchtet nicht zu ihnen nach den An strengungen, welche das Anhören mancher Werke der Jetztzeit auferlegt!? Doch denken wohl viele nicht daran, welche Kampfe die edlen Meister zu bestehen hatten, bis ste endlich die verdiente Anerkennung fanden oder wie mancher, ohne letztere erlangt zu haben, von vteser Erde ging und erst von der Nachwelt empfing, was ihm die Mitwelt verweigerte

. Am Ausgange des 18. Jahrhunderts stand „Brixener Chronik.' die musikalische Kunst auch in Oesterreich und ! besonders in der Hauptstadt an der Donau in großem Ansehen. Dort hatten sich meistens italienische Künstler festgesetzt, die leider nicht immer das Beste zu Gehör brachten. Die deutschen Meister, aus dem kernhaften österreichischen Volke herausgewachsen und für die hohen Ideale der Kunst begeistert, kamen nicht immer zur Geltung. Gar oft litt sie die Heimat nicht in ihren Marken, weil sie nur Auge

und Ohr für leichtbeschwingte italienische Musik zu haben schien. Erst wenn die Söhne des Landes mit Ruhm bedeckt vom Auslande heimkehrten, rieb man sich die Augen aus und beeilte sich mit anerkennenswertem Be streben, das Versäumte nachzuholen. Am 31. Mai nächsthin werden 100 Jahre vorüber sein, seit der größten einer aus diesen deutschen Heroen der Kunst aus diesem Leben schied, dessen Werke aber fortleben durch alle Geschlechter, so lange es noch eine deutsche Kunst gibt. Dieser Meister ist Josef

von seiten seiner Braut hatten hingereicht, wenigstens sich ein kleines unansehn liches Häuschen zu kaufen, in welches er mm seine Braut heimführte. Sonst besaß er nichts als ein Paar starke Arme, mit denen er sich und die Seinigen anständig zu ernähren hoffte. Die Wagnerei, welche er erlernt hatte, bot in Rohrau genügende Aussicht auf ein ehrliches Fortkommen. Und Meister Matthias Haydn hatte Glück und Gottes Segen. Bold mußte er mehrere Gesellen einstellen, da er allein nicht mehr im stande

war, die Arbeit zu bewältigen. Gott schenkte ihm 12 Kinder, von denen aber sechs bald nach der Geburt starben. Am 31. März 1732 wurde ihm das zweite Kind geboren, welches in der Taufe den Namen Franz Josef erhielt. Es war der spätere Meister der Tonkunst, dessen Andenken vorliegende Zeilen gewidmet seien. Ueber das Datum der Geburt des Meisters ist viel hin- und hergeschrieben worden Im Matrikenbuch der Pfarre Rohrau ist als Tag der Tause der 1. April 1732 angegeben. Haydn selbst setzte seinen Geburtstag

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Page 6 of 8
Date: 03.07.1894
Physical description: 8
veranstaltet der Bozner Gesellen verein seit 40 Jahren schon eine Wallfahrt nach Weißenstein. Nach und nach haben sich andere Ge- sellenvereineangeschlossen: Meran,Brixen, Kältern; auch ehemaligeMitglieder derGesellenvereine zieht's an dein Tage wieder dahin, so dass diese Wall fahrt eine schöne Kundgebung des christlichen Handwerkes zu werden beginnt. Das war es auch gestem, am 1. Juli. Mehr als 200 Per sonen waren hinaufgepilgert (über 100 Personen, Meister, Gesellen und Schutzvorstände, von Bozen

. I. Wahl'körxer. Hochw. Cttssitt» Mid, f. b. Mensa!-- Verwalter. „ Dr. Alois Kpielmann» Virsr- ior des f. b. Vinrenlinums. Herr Julius Mittermanr, k. k. Nokar. „ Dr. Otto v. Gnggenverg, Arzk. » Dv.IoscfMntschlechner.Krzt. „ Alfred Kirchkerger» Kauf- mann. Gr fatzrnÄnnor: Herr Aut. UnterttziUsr, Sxängler- meister. „ Johann Massermann, Hut- machermeister. „ Meter Mayr, Kuxserschmied- meister. II. Wahlkörxer. Herr Wilhelm Seidner, Kaufmann» Haus Heiß, Hotelier. Ignax Peer, Apotheker. Peter Kinigaduer, Gasthofbe

- scher.' Oswald Maitz, Naichnsnn. Johauu Karth, Tischlermeister. Herr JohauuGoldiuer, Schuhmacher- meister. Roman Augscheller, Gastwirt. Koman Schwaighofer, Färber- meister. III. Wahlkörxer: Hochw. Klafius Ggger» Deran und Sisdkxsarrer. Herr Josef Huder» Baumeister. » Franx Wnteregger, Metzger- meister. Herr Raimund Krainer> Hof schlosser. „ KarlMefsuer, Bäckermeister. . „ Johann Stremiizer» Gsstwivk. Grfcchmännsr: Herr Josef Gasser, Pomolog. „ Naul Mulfer, Handelsmann. ,» Aosef Gehler, Gärbenneister

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Page 4 of 8
Date: 26.09.1916
Physical description: 8
aus jener Zeit fehlen. Das erstemal begegne ten wir einer genauen Zahlenangabe im Jahr 1456. In diesem Jahr wurde ein neuer Glok- kenstuhl von Meister Britz aus Hall gefertigt. Aus dem Bau-Kontrakt geht hervor, daß sich damals nur 4 Glocken im Turme befanden. Auch fehlte bis dorthin eine schlagende Uhr im Turm, Dem längst gefühlten Bedürfnis nach einer solchen wurde im Jahre 1489 abgehol fen. Meister Niklas. Schlosser in Meran. fertigte sie für 31 Mark Berner (62 Gulden) an. Sie wmde nm ein Stockwerk

von Schussenried, einem Schwaben. Noch im Jahre 1501 begann dieser den Bau. Im Jaln'e 1503 konnten schon die Fenster des er sten neuen Stockwerkes und um Ostern 1505 die des zweiten geschlossen werden. Ende Au gust 1508 wurde das Gewölbe der Glockenstube vollendet und Mitte September mit Platten von Auer gedeckt. Währenddem konnte man auch schon an die innere Einrichtung des Turmes denken. Noch im Jahre 1507 wurde der Glockenstuhl von Meister Lukas Peylstainer, Zimmermann von Miemingen im Jnntal, hergestellt

..Königin' oder auch .Weinglocke' genannt wurde. Von dem selben Meister stammte auch die ..dritte' im Gewichte von 1375 Pfund, und die sogenannte Vesperglocke von 594 Pfund, welch beide er im Jahre 1506 um 150 Gulden goß. In dem glei chen Jahre goß er auch die kleinere Uhrglocke. Vis zum heutigen Tag ichlägt diese als älteste Glocke des Psarrturmes den Boznern die Vier- 1916 telstunden. Jetzt, in ihren alten Tagen, muh sie aber noch ihren mehr als 400 Jahre inne gehabten Standort verlassen. Infolge

hat der Meifel des Stein Metzes dieses Ereignis verewigt. Die Inschrift lautet: „Anno dni 1501 anfang des paus am 18. tag wintermonets durch maister hanß lutz, stam met; von schussenriedt, volent des 16. tag herbst- monets anno dni 1519.' Nach einer unver bürgten Sage soll Meister Lutz schon am drit ten Tag nach Vollendung des Turmes bemerkt haben, daß derselbe sich geneigt habe. Aus Verdruß darüber sei der Baumeister aus Bo zen verschwunden, ohne noch den Rest seines Lohnes in Empfang zu nehmen

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