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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 29.04.1920
Physical description: 8
Sinjispiele schuf welkem foliViide Haudlung, die in den Äicrzigerjahren des vorigen Jahrhundert spi.lt, zugrunde liegt: ! t. ^ilt. Der jovi'le, ältliche Maler Bergmann hat den romanisch angehauchten Maler Hans Winkler in seinem Heime am Fusze des Lepoldsberges zu Gast. Letzterer erfreut sich der bereits er.'lärten Liebe des Töchterchens seines Gastgebers mit Namen Grete. Weniger als Gast, denn als Schmarotzer i'oird Hans von Bergmanns Frau behan delt, welche in Loirischa>?>'ornen ausgeht und ein ewig

ein Gebnrtstagständchen zu brin gen. An diese Szene gliedert sich wieder ein Liebesdnett zwischen Hans und Grete — das Kncknckslied — das unter einem neckischen Tanze gesungen wild. Hieran schlieft sich das drollige Erscheinen des GerichtZ- dieners Hnbinger, welcher Hans zur Behandlung einer Ladung vor Bezirksgericht sucht. Es entspinnt sich nun ! zwischen Herrn und Frau Bergmann eine heftige Zwie» ' spräche über den Zweck der L'dnng welche schließlich von Hnliinizer dahin an'geklärt wird, daß Hans reicher Erbe

geworden s.'i. Nachdem Frau Bergmann nnn nebst dem seelischen Kontakte zwischen Hans und Grete auch eine gute Partie entdeckt h'tte, so wußte sie den Maler Hans bald beim Kragen zu fassen nnd fröhliche Verlobung wird gefeiert. Doch nicht lange soll das Glück währen. Der zweite Akt bringt dessen dramatische Lösung. Der selbe trägt sich vor dem Hanse Bergmanns zu, beginnt bei scheidender Sonne und endet in verderbenbringender Mond scheinnacht. Die gaii'.e Familie Bergmann samt Hans sitzt vor dem Hause

und es entsteht zwischen den Alten ein uner quicklicher Ehedisput, in den auch das Brautpaar hinein gezogen wird. Jedoch bald wird die Siesta aufgehoben, die Familie Bergmann mit Tochter begibt sich zur 8>nhe, während Hans noch vor seiner Staffelei im Garten si'5en bleibt und ein Bild der Mond'che'wnacht auf die Leinwand werfen will. Bei dieser selnrast?'rstörenden Tätigkeit schlä't er ein und es taucht vor ihm ein freudvolleres Bild auf. > Aus den Donauwassern steigt das Tonauweibchen auf und I beginnt

singend mit Wasser- und Waldgeister«, Gnomen i und Nixen einen Reigen. ! Hans erwacht und sieht gebannt diesem Geisterspuke zu. Ein Wasseri,eck kommt noch hinzugesprungen, mit dem das Donanweibchen einen gesungenen Dialog führt. Mit einem Male ist der Geisterchor zerstoben, nur d«s Donanweibäjen bleibt zurück, vor dem Hans aufs Knie sinkt, ihm unvor- sichtigerweise seine Huldigung darbringt, welche mit einem Stirnuisse quittiert wird. Dies ist Oel ins Feuer, HnitZ versucht d^s Weibchen zu fassen

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 26.09.1918
Physical description: 8
erst am 1. Oktober) sind' für Haus Nr. 2 Friedrich Pleticha, Buchdruk- kereibesitzer, mit 100.000 Kronen; Nr. 3 An ton Braunstein, Stadtkammeramts-Beamter. mit 124.000 Kronen: Nr. 8 Rocziner, Wein händler in Tramin: (155.000 Kronen); Nr. 10 Rainer. Antiqu.-Hdl.. Innsbruck, mit 71000 Kronen: Nr. 11 Platzer jun., mit 90.000 Kronen, und Nr. O Hans Lex. Spedit., mit 150.000 Kronen. — Der Gereithof (Unter- mais) ist in den Besitz des Hans Nock, Weiher sohn in Freiberg, übergegangen. Die elektrische

, so wenig als möKich an Ruch zu denken. Wenn das nur nicht so schwer gewesen wä re, wenn er nicht immerfort ihr,Bild vor sich gesehen hätte. Die Baronin wollte nun von Hans Näheres über Villa Sund utch seine Bewohner hören, und Hans er zählte, was er wußte. Er berichtete, auch über Ruths Er folg als Sängerin zu dem Verlobungsfest. Aber er tat es in einer Art, daß niemand auf seine innere Anteil - nähme schließen tonnte. Frau Dina beobachtete ihn je doch verstohlen mit scharfen Blicken. Und wieder kam

ihr die UeberZeugung, daß Hans vo« Rainsberg im Herzen ihrer Ruch viel näher stand, als er zugeben woll te. Und sie grübelte darüber nach, was ihn wohl veran laßt haben mochte. Ruch setzt ganz anders zu begegnen, als früher. Sie sand aber keine Antwort darauf. Bei Tisch kam dann das Gespräch auch auf Walter von Rainsberg. Der Baron berichtete, daß ihn dieser den Eindruck eines seelisch und körperlich völlig zerrütteten Menschen mache. Bei diesen Worten beobachtete Hans Frau Dina. Und er sah, daß dieser eine sähe

Röte in die Wangen schoß und daß e? in ihren Augen seltsam aufblitzte. Es war auch, als wollte sie schnell etwas sagen, aber sie vrchte die Lippen fest zusammen und schwieg. Da war Hans überzeugt, daß sie doch um Ruths Verlobung mit Walter wissen mußte. Anscheinend war s il,r unangenehm, daß man in dieser Weise von dem künftigen Gatten ihrer Tochter sprach. Hans überlegte, ob er den Worten des Barons noch ?twas Hinzufügen sollte, das wie eine Warnung wirken '»nute für Frau von Goseck

. Aber er unterließ es doch. ^Was acht das Dick an', sagte er sich wieder, und das Gesprach hatte nun schon eine andere Wendung ae- na.n:.?en c, <. So btteb diese GelegenWt für Frau Dina. Ruth« Lebe^Wff m eme freie Bahn zu bringen, unbenutzt Am Spatnachmittag fuhr Frau Dina mit Hans von 207 Rainsberg zilsammen nach der Stadt zurück. Sie plau derten ganz angeregt zusammen, von hundert Dingen, nur von Ruth sprachen sie nicht. Und wieder war ein tiefes Bedauern in Frau Di- nas Herzm daß aus Ruch und Hans

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Brixener Chronik
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Page 1 of 12
Date: 02.02.1910
Physical description: 12
: Schoepfer und Genossen, betreffend den Aus bau der Mühlwalderstraße; Winkler und Genossen, betreffend die Inan griffnahme der Arbeiten zur Rekonstruktion der Enne- bergstraße; Kuperion und Genossen, betreffend den Bau Die lchte Mette. Bon Oswald Menghin Hans Lang war ein Taugenichts und lebte vom Wetten. Im ganzen Dorfe gab s schon keinen Menschen mehr, mit dem er mcht Lew hätte. Daran läge ja nichts und niemand h sich etwas Schlechtes gedacht, wenn ..A' Wesen wäre: Der Hans gewann immer. M wenere

, daß in des dicken Maus' Wald dreihundertsechM schlagbare Stämme stünden und nicht um fünf mey oder weniger. Sein Partner schätzte auf nnndest fünfhundert. Das Gespräch war zufällig daraus gekommen, niemand ahnte, daß Hans dem ZU' em bißchen nachgeholfen hatte; es wurde L^we , man ging hinaus und zählte — was nützt s? ^ ^ hundertzweiundsechzig Stämme waren reif, ya hatte die Wette gewonnen. Hinterher einige boshafte Kerle, daß Hans drei Tage zuvor gesehen worden sei, wie er in diesem Walde auf- u abschritt

und Stamm um Stamm musterte.. - - Hans saß beim Oberwirte und vertrank s letzten Heller. Er befand sich in der rosigsten ^aune. Sein Onkel war gestorben und hatte ihm Kr. vermacht. Morgen sollte er sie bei Gericht erHeven. Drum saß er heute, an einem hellichten Werk tag. im Wirtshaus. Das erwettete Geld konnte er doch nicht mit dem ehrlich ererbten mengen. Der Hans hatte noch ein Gefühl für das, was sich gehört. Er befand sich allein in der Wirtsstube. Wo ist denn der Wirt? fragte er die Theres

, die ihm den Wein brachte. „Er tut sich in der Kammer rasieren.' Hans stieß die Kammertüre auf. „Michel, bist da?' „Ja, gleich bin ich fertig.' „Schon recht!' Hans lümmelte sich wieder auf seinen Platz nieder, faul wie ein vollgestopftes Krokodil. Da ging die Stubentür auf. Der Tischler lehrling brachte die neuen Kegel. Morgen sollten sie eingeweiht werden. Ein Widder war als Preis ausgesetzt. Der Lehrbub ging gleich wieder. Hans be trachtete mit Kennermiene die Kegel: „Michel, die neuen Kegel sind da.' „Gleich

bin ich fertig,' brummte der wieder in der Kammer. Auf einmal durchzuckte Hans ein Gedanke. Krautdonnerwetter! Da ließe sich ein Geschäft machen. Herrlich ! Auf morgen schien sich für ihn alles Glück konzentrieren zu wollen. Vorsichtig schaute er um sich. Die Kellnerin war draußen. Der Wirt mußte achtgeben, daß er sich nicht das Gesicht zerschnitt. Kein besserer Augenblick konnte kommen. Hans zog eine Schnur heraus und maß die Kegel. „42 Zenti meter,' murmelte er. Der Wirt drinnen war fertig und trat

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 30.05.1917
Physical description: 8
2917 Mittwoch, den 3V. Mai Seite 5 Nanne, die will mich fürchten machen: wart', du L..dich krieg' ich schon!' Mit ausge brüteten Armen stürzte er drauf los und liegt in einer Dornhecke. Jetzt fällt dem guten Hans erst ein, daß eine Dampfmaschine auf vier Füßen laufe und nicht auf zweien und flugs krabbelt er weiter. Da plötzlich sieht er die Straße wie mit einem mächtigen Riegel versperrt — es ist der große Dorfbrunnen. Der Hans richtet sich auf und — schwupp — liegt er im Wassertroge

. Es war jedoch das Wasser im Troge ganz seicht, sonst wäre der Hans elendlich ersoffen: so aber tut ihm das Bad außerordentlich wohl und „fünf Minuten Aufenthalt', meinte er, „kann auch nichts schaden'. Droben auf dem Brunnenstocke stand ein Bild des hl. Florian mit dem Wassereimer in der Hand und es ist dem Hans allgemach vor gekommen, als ob der Heilige fortwährend mit dem Kübel Wasser auf seinen brennenden Kopf heruntergieße. Anfangs war ihm die Kühlung sehr lieb und willkommen: er dankte dem Helligen

für seine liebreiche Sorge, doch bald meinte der Hans, das Wasser sei allzu naß und zu kalt. Er drehte sich und streckte sich , alles wollte nichts helfen. St. Florian goß und goß und immer traf der Strahl mitten ins Gesicht. Das wurde dem Hans zu toll, er schickte sich an, wieder ab zufahren. Allein, es ging nicht, er war ins Wasser hineingeschraubt. St. Florian aber goß be harrlich weiter. Da faßte sich der Hans ein Herz und schrie zum Heiligen empor: „Heiliger Florian, jetzt hör' amol auf!' Jedoch St. Florinn

ließ sich nicht beirren, er goß und goß weiter. Der Hans glaubte sogar zu bemerken, wie der Heilige verstohlen zur Seite lache. So eben war auch der Mond hinter der Brunnen säule emporgestiegen und der zog seinen Mund hinauf bis hinter die Ohren und lachte herzlich mit. Da überkam den Hans ein kaltes Gru seln; St. Florian schien nicht auf ihn zu hören, der Kübel wurde nimmer leer, das Wasser im Trog stieg höher und höher : schon fühlte er es langsam den Hals hinaufkriechen. Da fing der arme Hans

an zu schreien und zu lamentieren, daß es einen Stein hätte erbarmen mögen. Ob dem Feuerlärm wurde auch bald die Nachbarschaft munter. Richtig, da kam schon die Liese, die teure Ehehälfte des Wasserman nes. und die leuchtete ihm mit kräftigen Zu sprächen aus dem Wasser heraus. — Der Hans hat ferner keine Dampffahrt mehr un ternommen. — So oft er später am Brunnen vorbei mußte und vor dem hl. Florian den Hut zog, blickte er scheu zur Seite. Tagesneuigketten. * Der neue Münchener Nuntius. Der neu ernannte

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Page 4 of 8
Date: 30.05.1917
Physical description: 8
über Wunsch kostenlos ?osterlag scheine. von v—>2 Uki» »oa L—4 Udi> nao!inii«ay». Der Pech-Hans und der heilige Florian. Eine Erzählung vom Reimmichl.*) Es war der Pech-Hans schon mit allerlei Fuhrwerken durch die Welt gefahren, mit Lei terwagen und mit Schlitten, mit Kutschen und Karren, aber eine Fahrt per Dampf hatte er noch nie mitgemacht. Er hielt es daher an der Zeit, einmal eine Dampffahrt zu probieren. Es war im Hochsommer, drüben in Trok- kenfeld, an einem grünen Sonntage. Der Hans gehörte

auch der Pech-Hans hinter seinem steinernen Kruge, obschon er, wie gesagt, nicht zu oben beleumundeter Bruderschaft gehörte. Doch bei einer solchen Hitze tut's ein We niges nicht, da braucht es einen eindringlichen Guß. so dachte auch der Hans und es kam eine zweite Kanne, eine dritte und eine vierte. Der Hans verspürte schon ein Brummen und Sau sen im Kops wie bei einer Lokomotive, wenn sie zum Davonlaufen hergerichtet ist. Aber mit dem Biergeplemper im Magen kann man nicht nach Hause gehen

und ein meeralrer Magdalener-Tropsen wartet schon lange im Keller auf Erlösung. Dem Hans sein Kopf leuchtet bereits wie eine Heiliggrabkugel und drinnen im Kopse siedet's und brodelt's wie in einem Kessel: der Hans ist sast über zeugt. er sei eine Dampfmaschine geworden. — Jetzt noch ein Gläschen Brennwasssr zum Zu spitzen... da fängt es an zu schieben und zu zerren an den Hosenröhren, an den Aermeln und Rockschößen: der Hans kann nicht an ders er muß fort, hinaus... Draußen, da hüpften und sprangen die Steine

auf der Straße herum wie gewaltige Kröten, die Bäume und Häuser flogen vorüber in rasender Eile, die Sterndlein droben am Himmel, die tanzten und schwirrten wie feu rige Mückenschwärme und den Hans trieb es die Dorfgasse hinunter. Drnnten, wo die Stra ße sich biegt, steht der Zollbaum. Der Hans meinte, es sei der Nachtwächter. „Ausgewi chen, es kommt ein Fuhrwerk!' schrie er. da — plumps, hatte er den Baum schon umarmt. Doch weiter zog es ihn und weiter. Nun sieht er vor sich einen schwarzen Haufen. „Aha

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Page 1 of 14
Date: 24.12.1908
Physical description: 14
wird, welche als direkt reichsfeindlich gebrand-- markt werden muß. Der gegenwärtige Minister des Aeußern, Baron Aehrenthal, steht nn Zentium einer Preßkampagne, wie sie gehässiger nicht Der kleine Vermittler. Gine A?eihnachtsgeschichte von Flora v. Waldenburg. Hans und Erika waren Nachbarskinder und hatten stets gute Kameradschaft gehalten. Als Hans Kadett wurde, kam für die beiden der erste Trennungsschmerz, aber die Freundschaft wurde durch einen regen Briefwechsel aufrecht erhalten, der die gegenseitigen

Erlebnisse pflichtschuldigst berichtete. Die Zeit verging. Eines Tages war Hans zum Fähnrich aufgerückt. Er brannte nun vor Begierde, sich Erika in seiner neuen Würde vorzustellen. Endlich bekam er Urlaub und fuhr auf einen Tag hinüber zu den Eltern. Sorgfältig machte er Toilette, malte sich aus. was Erika wohl für Augen machen würde, und wohlgefällig betrachtete er fein schmuckes Spiegelbild! Erika war zu einem allerliebsten Backfischchen heran gereist das zweierlei Tuch — na, er würde sicher imponieren

. — Ein langgezogenes „Miauauau!.... ' unterbrach seinen Gedanken gang und ans Fenster tretend, gewahrte er auf dem gegenüber befindlichen großen Lindenbaum ein Kätzchen.' — Sein Gewehr ergreifen, an legen und auf das Tierchen fchießen — war das Werk eines Augenblicks — pardautz! — da lag es am Boden und befriedigt von seiner Heldentat, beendete Hans nun schnell seinen Anzug und eilte dann ins Nachbarhaus. Als er in die Haustür trat, bemerkte er durch das geöffnete Gartentor Erika und ge wahrte

, daß sie das von ihm soeben erschossene Kätzchen im Arme trug und auf das Tierchen mit tränenüberströmtem Autlitz herabsah. „Aber, Erika,' trat er, bestürzt ausrufend, auf sie zu. „Du weinst um eine Katze? Weißt du, daß ich es war, der ihr soeben den Garaus gemacht hat?!' „Du, Hans, du hast mein Miezchen er schossen, meinen armen Liebling?' Und mit ent setzten Blicken starrte sie ihn an. „Erst vor kurzem schenkte sie mir Onkel Robert — heute zu Ehren deiner Wiederkehr hatte ich sie mit einem blauen Bändchen geschmückt

— und du, Baibar, konntest dieses unschuldige Tierchen kaltblütig morden!' „Aber, liebst? Erika,' versuchte Hans sie zu beschwichtigen, „ich konnte doch unmöglich wissen, daß es dein Kätzchen war. Ich schieße alle Katzen tot, die ich beim Wildern ertappe ' „Wildern — wildern — mein kleines Miezchen und wildern — nein, Hans, das ist nicht wahr! Schäme dich, du hast keine Helden tat vollbracht, es war roh und gefühllos — aber so seid ihr ja alle, ihr.. . ihr ...' Die Erregung ließ sie mit dem Satze nicht zu Ende

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Page 4 of 8
Date: 19.09.1918
Physical description: 8
alle Kinder wurden nMrekch ihres Aufenthaltes dort von der Fürsorge be* 190 das Haupt, als entreiße er sich widerwillig seilten Ge - danken. Hans erschrak über seinen Anblick. Walter sah furchtbar elend aus. Er, der sonst soviel Wert auf ele - gante Kleidung gelegt hatte, schien in seinem Aeußern sehr vernachlässigt. Das Haar hing ihm ziemlich wirr in die Stirn, als wenn er häufig mit den Händen darin herumwühlte. Und seine Augen blickten erloschen und doch whe im Fieber. „Kommst Du endlich!. Ich warte

schon lange auf Dich', sagte er mit einer matten, tonlosen Stimme. Hans trat einen Schritt näher. „Was wünschest Du von mir?' fragte er wider Willen vom Mitleid ersaßt, von einem Mitleid freilich, zu dem sich das Grauen gesellte. „Was ich wünsche? O, ich bin nur gekommen. Dir Glück zu wünschen. Ich hörte von Deinen Erfolgen. Du wirst mir doch gestatten. Dir Glück zu wünschen?' Mit zusammengezogener Stirn sah ihn Hans an. „Ich danke Dir. Aber Du hättest uns diese Be gegnung ersparen

können. Da Du aber einmal hier bist, gestattest Du mir eine Frage. Baron Hainau sag te mir soeben, Fräulein von Goseck hat sine Stellung angenommen. Hast Du das nicht verhindern tonnen? Sie war doch immerhin mit Onkel Heinz verlobt. Und Du wolltest doch auch um ihre Hand anhalten?' Es lag eine tiefe Erregung in seinen Worten und Walter fühlte diese Erregung instinktiv heraus. Ein tückisches Leuchten trat in seine Augen. Sollte Hans doch nicht so gleichgültig Ruth von Goseck gegenüber - stehen. Sollte er jetzt, da er Ersolge hatte, gar daran

denken, sich selbst um sie zu bewerben? Sie liebte Hans, das wußte er, trotzdem sie es geleugnet hatte. Und das genügte ihm schon. Hans zu hassen. Wenn aber Hans sich jetzt einfallen lassen würde, um Ruch anzuhalten — wenn sie seine Frau wurde — dann— Vor Walters von Rainsbergs Augen wallte ein roter Nebel. Er erschauerte vor seinen eigenen Gedan ken. Sem Atem ging tief und schwer und in feinen Au gen brannte der Wahnsinn. 191 Und doch funkelte zugleich eine schlaue Berech nung darin. Er sagte

sich, daß er zwischen Hans und Ruth von Goseck eine unuberiteigliche Mauer aufrich ten müsse, wenn er nicht vor Eifersucht wahnsinnig wer den sollte. Und so sagte er nach einer Weile in einem scheinbar überlegenen, sarkastischen Tone: „Du kannst ganz unbesorgt sein. Ruch von Goseck wird meine Frau. Sie hat meine Bewerbung angenom men — aber vorläufig sage ich Dir das nur unter strengster Diskretion. Sie will ihrem ersten Verlobten wenigstens ein Jahr die Treue halten, und es ist wohl auch besser, wenn wir das Trauerjahr

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Brixener Chronik
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Page 6 of 8
Date: 10.10.1907
Physical description: 8
, Brixen; 8. Julius Steinkeller, Bozen; 9. Johann Köster, Unter perfuß; 10. Heinrich Haimbl sen., Brixen; 11. Alois Kreidl, Brixen; 12. Heinrich Winkler, St. Leonhard, Passeier; 13. Anton Pohl, Sillian;- 14. Josef Winkler, Neustift; 15. Johann Mitter rutzner, Brixen. Ehrenfcheibe: 1. Franz Sdmsfer, Brixen; 2. Julius Steinkeller, Bozen; 3. Hans Erharter, Brixen; 4. Alois Schlecht leitner, Schalders; 5. Alois Kreidl, Brixen; 6. Heinrich Winkler, St. Leonhard, Passeier; 7. Peter Jesacher, Sillian

; 8. Josef Meßner, Villnöß; 9. Anton Pohl, Sillian; 10. Eduard Pattis, Kardaun; 11. Ferdinand Stufleffer, St. Ulrich; 12. Robert Kinigadner, Buxen. — 11. S ch l e ck e r b e st e: 1. Hans Larcher, Brixen; 2. Heinrich Winkler. St. Leonhard, Passeier; 3. Georg Moser, Prags; 4. Peter Sigmund, ' Brixen; 5. Franz Lemayr, Brixen; 6. Hans Er harter, Brixen; 7. Johann Mitterrutzner, Brixen; 8. Ferdinand Stuflefser, St. Ulrich; 9. Hochw. Rudolf Kralinger, Brixen; 10. Peter Jesacher, Sillian; 11. Heinrich Winkler

, St. Leonhard; 12. Dr. Josef Lutz, Brixen; 13. Franz Lemayr, Brixen; 14. Johann Mitterrutzner, Brixen; 15. Peter Jesacher, Sillian; 16. Josef Ruetz, Oberperfuß; 17. Julius Steinkeller, Bozen; 18. Robert Kinigadner, Brixen; 19. Alois Schlecht leitner, Schalders; 20. Alois Mantinger, Vahrn; 21. Josef Ruetz, Oberperfuß; 22. Ferdinand Stuflefser, St. Ulrich; 23. Robert Kinigadner, Brixen; 24. Hans Erharter, Brixen; 25. Eduard Pattis, Kardaun; 26. Peter Sigmund, Brixen; 27. Hans Larcher, Brixen; 28. Dr. Josef

; Ferdinand Stuflefser, St. Ulrich, 77 Kreise; Georg Moser, Prags, 77 Kreise; Alois Kreidl, Brixen, 77 Kreise; Heinrich Winkler, St.Leonhard, Passeier, 75Kreise; Friedrich Mayr, Bruneck, 74 Kreise. — I V. P r ä- mien: 28. September 1907. Schleckerschuß: Hans Larcher, Brixen; Johann Mitterrutzner, Brixen; Franz Strasser, Brixen. — Schwarz schuß: Hans Larcher, Brixen; Franz Strasser, Brixen; Johann Mitterrutzner, Brixen. — 29. Sep tember. Schleckerschuß: Franz Lemayr, Brixen; Peter Jesacher, Sillian

; Dr. Josef Lntz, Brixen. — Schwarzschuß: Peter Jesacher, Sillian; Franz Lemayr, Brixen; Dr. Josef Lutz, Brixen. —- 30. September. Schleckerschuß: Robert Kini gadner, Brixen; Johann Köster, Unterperfuß; Josef Ruetz, OberperfuH. — Schwarzfchuß: Robert Kinigadner, Brixen; Johann Köster, Unterperfuß; Josef Ruetz, Oberperfuß. — 1. Oktober. Schlecker schuß: Johann Mitterrutzner, Brixen; Hans Er harter, Brixen; Heinrich Winkler, St. Leonhard. — Schwarzschuß: Johann Mitterrutzner, Brixen; Hans Erharter, Brixen

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Page 3 of 4
Date: 24.08.1918
Physical description: 4
Hans mit einem ei sernen Griff seine beiden Hände. „Komm' zu Dir!' rief er scharf und befehlend. Da schrak Walter auf. Er lachte wie verstört und strich sich übers Haar. „Ja, ja — Du hast recht — ich bin schon wieder vernünftig. Wenn es eben nicht sein kann — dann — ja — dann muß ich ruhig zusehen, wie ein anderer die Braut heimführt. Also — laß mich — ich — ich bin nun schon wieder ganz ruhig.' Besorgt sah ihn Hans davontaumeln, wie eknn Trunkenen. „Trag's wie ein Mann!' rief er ihm mit harter

, als er sich umwandte, um hin über in die Herrengarderobe zu gehen, sah er Walter auf sich zukommen. „Ich suche Dich überall, Hans. Ist es wahr, daß Du mit Fräulein von Goseck die gleiche Nummer gezogen hast?' Hans nickte. .Ja, Du bist recht unterrichtet.' Walter legte die Hand auf seinen Arm. „Ich bitte Dich, Hans, laß uns tauschen, laß mich Fräulein von Goseck begleiten.' Das Blut stieg Hans in die Stirn und seine Au» gen blickten unmutig. „Daran ist nicht zu denken, Walter. Fräulein von Goseck weiß bereits

, daß ich ihre Nummer gezogen ha be. Es müßte sie beleidigen» wenn ich tauschen wollte.' „Ich werde ihr sagen, daß Du es nur auf meinen dringenden Wunsch getan hast.' „Auch das geht nicht', meinte Hans. „Wie wolltest Du Deinen Wunsch begründen?' Walter hielt sich mit aller Kraftanstrengung ruhig. „Ich weiß es noch nicht, aber es wird mir schon etwas einfallen. Ich bitte Dich nochmals, lass mich statt Deiner mit der jungen Dame fahren.' ..Nein, Walter, ich bedauere. Dir diesen Wunsch nicht erfülleil

zu können.' Walter biß sich auf die Lippen, daß sie bluteten. Es war, als wenn ihn das Fieber schüttelte. „Hans — sei barmherzig — lass mich nicht ver - geblich flehen. Ich will Dir sagen, warum ich Fräulein von Goseck begleiten will. Ich muß mit ihr sprechen. Lass Dir sagen, daß Onkel Heinz morgen s?ine Verlo« bung mit ihr proklamieren will — sie sind bereits heimlich verlobt.' Hans zuckte zusammen wie unter einem Schlag. ..Bist Du von Sinnen? fragte er. Walter schüttelte den Kopf und starrte

vor sich hin. „Nein — noch bin ich es nicht — noch kann ich ganz und logisch denken.' Mit Aufbietung aller Kraft sichte Hans seine Rw

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Page 7 of 8
Date: 11.08.1918
Physical description: 8
-, Soda« oder Mineralwasser la. künstl. kZirribeersakt ls. künstl. Atronensakt mit Sacharin versüßt und haltbar konserviert. sgnsi Pratau, Laien. »Das stolze Schweige«-. Roman. 72 Walter lachte noch mehr — es wahr ein Lachen, das Hans in die Ohren schnitt und ihm wehe tat. „Nichts — gar nichts hat es zu sagen. Onkel Heinz. Man spricht zuweilen Blödsinn. Und ich bin so lustig, daß ich nun bald auf Deiner Hochzeit tanzen werde.' Der Majoratsherr war kein großer Menschenken ner, und Wenn er auch Walters

Luftigkeit nicht für echt hielt, so war er, doch weit entfernt, zu ahnen, was in ihm vorging. Aber Hans konnte es sich denken, und er sah mit einem beklommenen Gefühl das unheimliche Funkeln seiner Augen. Es sah aus. als blitze der Wahn sinn aus diesen Augen. . „Seltsam', dachte er, „da sitzen nun die drei letz ten Freiherren von Rainsberg zusammen, und alle drei lieben dasselbe Mädchen. Jeder, liebt sie auf seine Ar?. Onkel Mit der zufriedenen Ueberlegenheit des Mannes, der weiß, daß er das glänzendste

sein Glas. „Wir wollen auf das Wohl der künftigen Majo - ratsherrin von Rainsberg trinken. Stoßt an'' Hans biß die Zähne zusammen. Einen Moment zögerte er. Aber dann faßte er nach seinem (Nase. Wa rum sollte er nicht auf das Wohl der künstigen Herrin von Rainsbsrg trinken? War es eine andere, als die er meinte, dann mochte ihr sein Wohltrunk Glück bringen. War es aber Ruth von Goseck — was Gott verhüten mochte — dann -- dann ^ Hans vermochte nicht weiter zu denken. Sein Glas klang leise und zag

an das des Onkels: es zitterte ein wenig in seiner Hand. 69 „Das ist doch Unsinn, Hans. Ich habe dies Geld einmal für Euch ausgesetzt, und wenn Du etwas dazu verdienst, kannst Du Dir noch einige Annehmlichkeiten mehr damit schaffen.' Mit ernsten Augen sah Hans den Onkel an. „Die große Annehmlichkeit, die ich mir damit schas. sen kann, ist eben die, daß ich auf eigenen Füßen fte - hen kann und Deine Güte nicht mehr in Anspruch neh- men muß. Mein Einkommen wird von jetzt an stetig stei gen

. und damit werde ich selbständig und mein freier Herr. Du wirst verstehen. Onkel Heinz, daß mir dies Gefühl um nichts feil ist.' „So stolz bist Du? fragte der Onkel und sah Hans mit seltsam nachdenklichen Blicken an. Hans strich sich über die Stirn. „Ich hoffe, daß Du mich verstehen kannst, Onkel Heinz. Und wenn Du das Geld nicht anders verwenden willst, dann kannst Du vielleicht Walter etwas mehr zukommen lassen, der ja vorläufig noch.aus Dich allem angewiesen ist.' Walter hatte mit einem hämischen Ausdruck

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Page 2 of 12
Date: 02.02.1910
Physical description: 12
desselben, Dr. v. Guggenberg, unter großer Spannung des Hauses folgende Er klärung ab: Hans schwelgte aber im Glücke. Noch harrte die Wette seiner! Mit feierlicher Miene brachte der Wirt die neuen Kegel. Zuerst wurde Kritik geübt. Es waren die größten Fachmänner des Ortes beisammen. Aber keiner wußte etwas auszusetzen. Die neuen Kegel waren ohne Tadel. Hans, der Mann des Tages, betrachtete die Dinger lange und mit Winde, ließ die andern reden und schwieg. „Na, Hans, was sagst denn du zu den neuen Kegeln?' fragte endlich

Jörg, sein dickster Freund: „besser wie du versteht's ja keiner.' Das ging auf einen neuen Doppelliter. Hans wäre trotzdem dem Jörg am liebsten um den Hals gefallen. Jetzt kam die'Gelegenheit ganz un auffällig. „Daß wir bald anfangen sollen zu kegeln,' tat ^ halb widerwillig Hans ^ i „Na, ein gutes Wort kannst schon zuerst sagen - über die neuen Kegel,' meinte da der Wirt. j In Hans jubilierte es: „Er stellt sich selbst > die Falle; jetzt muß er mir kommen!' Und laut ! sagte er: „Die Kegel

sind recht. Nur ein bißchen , lang.' l „Lang? Keine Spur! Wie ich sie bestellt habe- 40 Zentimeter und nicht einen halben mehr. Die ^ Kegel sind gut,' entgegnete der Wirt. : „Lieber Freund,' sagte Hans ganz kühl, „du z weißt nicht, was ich für ein Augenmaß habe. Auf einen Millimeter schätz' ich dir jedes Ding. Die Kegel sind 42 Zentimeter lang. Wenn ich's nicht so genan wüßte, sagte ich: wetten wir' „Und ich,' fuhr der Wirt los und schien heiß zu werden, „ich weiß ganz gewiß, die Kegel sind 40 Zentimeter

lang, und du erbarmst mir nur, sonst würde ich um deine 400 Kronen, die du heute ausgezahlt bekommen hast, wetten.' Jetzt war's am Hans, den Zornigen zu spielen: „Michel, wenn du anhebst, vom Erbarmen zu reden, so bin ich dabei: Da liegen meine 400 Kronen.' „Da die meinen.' sprach der Michel, zog die Brusttasche herans und warf vier Hunderter hin. Sie gaben sich die Hand und warteten auf den Meterstab, den einer holen gerannt war. Die allgemeine Spannung war kolossal. So eine hohe Wette

war noch nicht dagewesen. Und die Gegner so kühl, als gelte es einen Erdäpfel. Einer mußte doch verliereu. Der Meterstab kam. „Dummer Mensch,' platzte da Hans los, „spar' dir die Mühe! Ich habe gesteru in der Wirtsstube, während du dick in der Kammer rasiertest, die Kegel abgemessen, die 400 Kronen sind mein!' schüttelte sich vor Lachen und alle tateu es ihm gleich. Nur der Wirt blieb kalt, nahm das Wettgeld auf und sagte: „Lieber Hans, ich bedauere, aber du hattest vergesse», daß ich beim Rasieren vor dem Spiegel

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Brixener Chronik
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Page 11 of 20
Date: 22.03.1913
Physical description: 20
l Jahrgang 1913. Samstag, ^nauf, finden Hansens Hut mit einem wundem Möschen, vollen Röslein. Sonst nichts! Seit alters blühen droben im Garten während des Winters die prächtigsten Rosen. Der Garten aber gehört einer Prinzessin und ihrem Vater. Wer ein Röslein bricht, Ard von diesen verzaubert und muß oben dreißig Jahre schlafen. So erzählt man der Lene. — Seit dem Tage kränkelt sie. Ihrem Hans hat sie ein Marterl setzen lassen. Sie selber kam bald auf den Freithof. Nach dreißig Jahren

aber feiert Hochzeit die Seebacher Liesl mit dem Platlpeter in Tiersch. Witten im Festgelage taucht ein alter, Verwetterter Mann aus. Der Vater des Hochzeiters erkennt in ihm unsern Hans. Der aber kann den Alten nicht verstehen. Tanzen will der Hans, der schönste Bursch von Tiersch. Der Alte nimmt ihn beiseite Nld erzählt ihm das von den 30 Jahren, Hans antwortet nicht und fragt nicht mehr: er ist tot. Das ist die Sage zu Domanigs Bauernspiel. Er hat sie durch einen Gedanken vertieft, den er wohl in Wien

. Aber Mena, die stolze, reiche Erbin, kann sich doch nicht ent schließen. Wenn wirklich seine Liebe so groß und rein ist, so solle Hans ihr die Rapunzel bringen und sie sei sein. Hans ist sofort bereit. Einen Kuß als Pfand erbittet er, auch den schlägt sie aus. Er geht. Mena überfällt die Angst, sie gesteht ihr Ver langen — zu spät. Im zweiten Akt befinden wir uns in der Felsen'halle des Königs Laurin am Schlern. Langsam besinnt sich Hans, wie er die Rapunzel erfaßt, wie es donnerte, er in die Tiefe

gezogen, mit einem Trunk berauscht und nun mißbraucht wurde. Hulda war es gewesen, die nun nach seiner Liebe lechzt. Allmählich überlistet sie den Uner fahrenen. Er fügt sich in das Reich, wo es nicht Sonne noch Lust, nicht Brot noch Wasser gibt, wo Wollust und Lebensgenuß des Tages Auf gabe sind. Der dritte Akt sührt uns ins Bauernhaus zu Seis zurück. 30 Jahre und 3 Tage sind ver gangen. Menas Tochter hält Hochzeit mit einem .Brixener Chronik.' Tierscher. Wie von einem Schlafe kommt Hans, auf dem Hut

die welke Rapunzel, freut sich über Himmel und Luft, Wasser und Brot. Er will hoch zelten mit seiner Mena, er greift nach seiner ver meintlichen Braut, ein Spiegel und der alte Bauer belehren ihn über das Vergangene. Er stirbt mit den Worten: Daß Gott erbarm', nicht sei geträumt! Nein, nicht geträumt! Ich Hab' gelebt! Zu was — für was — Hab' ich gelebt? Und der herbeieilende Geistliche antwortet: Ein Knecht, der müßig ging in letzter Stunde, Rief ihn, auch ihn der Herr! Vertrau' dem Herrn! Hans

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Brixener Chronik
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Page 3 of 24
Date: 06.05.1920
Physical description: 24
für landwirtschaftliche Zwecke Der Ncwdchsf in Brixen ift um den Be- trag von Lire an den Landesprodnkten- Gro^Händler Herrn Hans Gaffer in Brixen übergegangen. Die Bewerbung war ziemlich scharf. Schließlich erstand.das Gut Herr Gas ser, der es zur Abrundnng seines Besitztums, des prächtigen Schirmerhofes in Kranebitt, sehr gut brauchen kann. Herr Gasser war auch Bormund der minderjährigen Erben des Hofes. Die lcMen Ausführungen des Voi?slhea- ter-Vei.eZn?s Brixen in der Wintersaison 1S1Z --1L20

werden sollst, meine süße, angebe tet Frau.' Babette schloß einen Augenblick die Angen. Der xrüße. kraftvolle Mensch an ihrer Seite zitterte und in seinen sonst kühlen, harten Augen brannte ein he.nüiches Feuer, das strahlte ihr tief ins Herz. Doch sie durfte nicht schwach werden, durste nicht anhören, was er ihr sagte. Babette schüttelte den Kops und zog. als blende sie die Sonne, die weiße Flügelhaube, die ihr das ^usfehen einer jungen Nonue gab, tiefer in die Stirn. „Da-z wäre ein schlechter Dank, Hans

Stolz!' erregte sie sich, als Hans Ulrich sie un terbrechen wollte. „Was sollte ich wohl in euren Kreisen? Ich würde dir eine Last und mir selbst zuwider sein,' Hans Ulrich faßte stürm'sch nach ihrer Hand. , Da? ist alles nicht so, Vabettche, niemand wird dich tränken, niemand wird dich gering achten, da für laß mich sorgen- Du weißt, wie gütig mein Vater ist. Mit seinem Vunsch und Willen bin ich hier. Ich habe ihm erklärt, entweder würdest du mein Teeib ober ich liesze aües im Slich und ginge

in die weite Welt. Was schert mich der ganze Kram ohne dich. Deinetwegen, Babettche. habe ich mich seit Iahreefrift in die Arbeit gestürzt, deinetwegen das Bununelleben aufgegeben. Aber wenn du nicht willji, dann, bei Gott, schmeiße ich den ganzen Krempel zusammen und laufe davon und nie soll mich eins wieder sehen.' Vabette sah ihn tödlich erschrocken an. „Wie wild und schrecklich du bist. Hans Ulrich, wie leichtfertig nnd unüberlegt. Fühlst du denn nicht, daß es eine himmelschreiende Sünde

gegen deinen Vater, gegen dich selbst ist? Nicht minder sündhaft wäre es, wenn ich deinen Wünschen nachgeben woll- te. Du würdest es bald bereuen, dich an mich, die Unwissende gekettet zu haben — du würdc.t an meiner Seite eine Leidensstraße gehen, die ich dir nicht wünschen mag.' „Weil du mich nicht liebst,' grollte Hans Ul rich, „weil noch immer dein Herz an dein andern hängt, weil du nicht los kommst von deiner alten Liebe. Ich zürne dir auch darum nicht,' fuhr er w-eicher sort. als er sah, daß Babette

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Brixener Chronik
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Page 7 of 8
Date: 27.04.1905
Physical description: 8
Jankotncz. Budapest. Herr Hans Munding, Innsbruck Herr Jos. Gauß mit Gemahlin und Kindern, Wien. Herr und Frau Emil Bareuther, Asch (Böhmen). Komtesse L. v. Obersdorff. Prenßisch- Schlesien. Graf Rudolf Coronini-Chronberg, Rom. Fräulein M. Scomparini, Budapest. Graf A. Szechenyi und Sohn, Budapest. Gräfin Sophie Wallis, Wien. Villa Alexandra. Graf A. Szechenyi mit Gemahlin, Kindern und Dienerschaft, Ungarn. Mister Borrowes, England. Marchese Benzoni mit Gemahlin, Italien. Baronesse Moll, Italien. Gya

. Schmitt, Bildhauer, München- Solln. Johanna und Lida Schonka, Wien. B. Neu burger, Kaufmann, mit Frau, München. Walter Dubbers, Gerichtsassessor, Düsseldorf. Dr. M. Schlesinger, Rechts anwalt, mit Frau, München. Josef Hahn, dipl. Ingenieur, m t Frau. München. Ludwig Tschan, k. u. k. Haupt mann, Rovereto. Univ.-Prof. Dr. Emil Pfetsche, Prag. OSkar R. v. Luschan, k. k. Notar, Millstatt. Heinrich Freiherr v. Wöhrmann, Sachsen. Marianne Neugebauer, Kaufmannsgattin, Breslau. Hans Unterthiner, Innsbruck

. Abgeordneter Dr. Tschan mit Familie, Innsbruck. Landes gerichtsrat Gunzenhauser, Nürnberg. Gasthof „zum goldenen Adler': Karl Degischer, Kaufmann, Bozen. Marie Großgasteiger. Innsbruck. Marie Schund, Regensburg. Friedrich Plaseller, ReÄnungsrat, mit Frau und Sohn, Innsbruck. Wiiwe Ruppert mit Tochter, München. Rud. Storch, Berndorf. Hans Willich, München. Emst Gaberle, Ingenieur, Dornbirn. Johann Novak, Wien. Paul Cahn, Bruneck. L. Tennbaum, Private, Laibach. Dr. G. Kaufmann mit Frau und Sohn, Breslau

, München. Georg Stottberg, Direktor, München. A. Braun mit Frau, Lindau. Fanny Marsoner, St. Ulrich-Gröden. Karl Jand. Kaufmann, Innsbruck. Paul Rebdig, München. Hermann Schulz mit Frau, München. Gasthof Strasser: Siegfried und Marie Kurzweil-Frisch, Gmunden. Med.-Dr. Wald. Lawrowsky, Nisko (Galizien). Ritter v. Heilbert, k. u. k. Major. Rud. Sagmeister, Bregenz. Laura Marcovich, Innsbruck. Leo Zessinger. A. Anhofer, Bruneck. Adele Heinzl, Innsbruck. Hans Richter mit Frau, München. Gasthof

, Bozen. Ludwig Tisfen, Privatier, Innsbruck. L. Kircher, Kaufmann, Innsbruck. Julius Moesmang, München. Dr. Johann Gerhard, Regensburg. Wilibald Bermenlen, kgl. Professor, Regens - bürg. Hans Danner, Innsbruck. Joh. Bapt. Leißgang mit Frau und Tochter, München. Josef Firsctmig, Dampfach (Unterfranken). I Kemenater, Landes-Ober- kommissär i. P., Mühlbach. Prof. Dr. Anton Weber, Regensburg. Hans v. Roden mit Frau, München. Gasthof „zur goldenen Sonne': Jos-f Schindler, Meran. Hans Wild, Afchaffenburg

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Brixener Chronik
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Page 3 of 16
Date: 08.05.1920
Physical description: 16
will ich haben, für dich sorgen, dich hüten Hmd pflegen zu können, bis du mir eines Tages aus Ostiem Herzen sagen kannst: „Ich habe dich lieb, Hans Ulrich!' ,,Und wenn es nie geschieht?' fragte Babette DjH»„wenn deine Hoffnung eine vergebliche war?' Der große Mensch sah Babette mit strahlen- D» Augen an. «Das fürchte ich nicht, Babette, denn meine Lieb« ist so groß und reich, daß sie mir die Zuver sicht gibt, die deine zu wecken. B°.s dahin wollen wir gute Weggesellen sein, treue Kameraden und geduldig harren

, bis sich uns beiden dos blaue Ko- nigsland strahlend auftut, von dem die Mutter uns einst erzählt. Weißt du es noch, Babette?' Große Tränen tropften plötzlich über des Mäd chens Wanaen und fielen aus chre kleinen, blassen Hände. Hans Ulrich zog diese Hände an seine Lippen und küßte die Tränen fort. „Ein Wort, Babettche, ein einziges Wort'' Da sah sie mit einem ganz unbeschreiblichen Blick in seine flehenden, hellen Augen, doch sie ent zog ihm ihre Hände und sagte leise: „Vielleicht ist es Unrecht, Hans Ulrich

, und ich weiß nicht, ob es im Sinne deines Vaters ist. was ich dich jetzt bitte: Laß mir ein Jahr Zeitl Laß mich erst das lernen, was mir fehlt, um ohne Scheu an deiner Seite stehen zu können. Bist du dann nach Jahressrist noch der Meinung, nicht ohne mich le ben zu können, und bin ich auch den Deinen als Tochter und Schwester willkommen, dann — Hans Ulrich —' „— dann, Babettche!' jubelte er auf. „Dann will ich dein Weib werden, nicht wie du meinst, um in deinen Armen zu vergessen, son dern

weil ich dich lieb habe, Hans Ulrich, innig und von Herzen lieb.' „Ueberwältigt von soviel unverhofftem Glück wollte er die zarte Mädchengestalt an sicr. ziehen, aber eine einzige Bewegung Babettes scheuchte ihn zurück „Bis dahin, Hans Ulrich/ schloß sie ernst, ..mußt du mir fern bleiben. Du sollst dich m diesem Tahre prüfen und kein Band soll dich binden. Ich werde dich bis dahin nicht wiedersehen, wenn aber wie- der die Blätter fallen, dann wird vielleicht für uns beide neu der Frühling erblühen.' Ehe Hans

, „nun kann mich nichts mehr schrecken. Ba bette liebt mich und übers Jahr da wird sie sür immer mein!' Die rosenroten Kleider der Kinder verblaßten hinter den herbstlichen Büschen, die weißen Schleier der Nonnen flatterten noch einmal im Abendwinde aus, dann verschwand die lichte Schar, die Babette entfühite. Hans Ulrich wandte sich und langsam, tief in seligen Gedanken schritt er dem Ufer zu. Ein jauchzendes Lied vom Lebtn wollte ei Babette singen, dem geliMen, törichten Kinde. Zu allen Himmeln wollte er sie tragen

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Brixener Chronik
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Page 14 of 18
Date: 27.05.1917
Physical description: 18
« zur Ilebez «-eisung von Hetder« SSe? Wunsch koKenkos ^osterkagschMe. van A—IL »oz» L H Ukn i»2>okn»it>sig«. M7 Der Pech.Hans und^' heilige Florian. Eine Erzählung vom Reimmichl.*) Es war der Pech-Hans schon mit allerlei Fuhrwerken durch die Welt gefahren, mit Lei terwagen und mit Schlitten, mit Kutschen und Karren, aber eine Fahrt per Dampf hatte er noch nie mitgemacht. Er hielt es daher an der Zeit, einmal eine Dampffahrt zu probieren. Es war im Hochsommer, drüben in Trok- kenfeld, an einem grünen

Sonntage. Der Hans gehörte zwar nicht mit in die Bruderschaft zum Zapfen-Peter und Zipfel-Much, zum Schluck- Veitl und Fraggele-Hias, aber es herrschte in benanntem Trockenfeld eine schreckliche Dürre und Trockenheit. Die Grashalme lagen ver schmachtet am Boden, die Blumen sperrten ihren Mund weit auf, als ob jede den ersten Tropfen erhaschen möchte, die Brünnlein gin gen dünn wie ein Faden, selbst die Tische drun ten beim Hektoliter-Wirt waren auseinander gegangen vor lauter Hitze und sogen das Naß

ten kaum für das arme Vieh. Saß auch der Pech-Hans hinter seinem steinernen Kruge, obschon er, wie gesagt, nicht zu oben beleumundeter Bruderschaft gehörte.' , Doch bei einer solchen Hitze wt's ein We- i niges nicht, da braucht es einen eindringlichen « Guß; so dachte auch der Hans und es kam eine zweite Kanne, eine dritte und eine vierte. Der Hans verspürte schon ein Brummen und Sau sen im Kops wie bei einer Lokomotive, wenn sie zun? Davonlaufen hergerichtet ist. Aber mit dem Viergeplemper

im Magen kann man nicht nach Hause gehen und ein meeralter Magdalener-Tropfen wartet schon lange im Keller auf Erlösung. Den? Hans sein Kops leuchtet bereits wie eine Heiliggrabkugel und drinnen im Kopfe siedet's und brodelt 5 wie in einem Kessel; der Hans ist fast über zeugt, er sei eine Dampfmaschine geworden. ^ Jetzt noch ein Gläschen Brennwasser zum Zu spitzen. .. da fängt es an zu schieben und zu zerren an den Hoseuröhreu, cm den Aermeln und Rockschößen; der Hans kann mcht an ders er muß fort

, hinaus... Draußen, da hüpften und sprangen die Steine auf der Straße herum? wie gewaltig. Kröte??, die Bäume und Häuser flogen vorüber in rasender Eile, die Sterndlem droben cm? ! Himmel, die tanzten und schwirrten w?e seu - ige Mückenschwärme und den Hans tl ieo die Dorfgasse hin unter. Drunten, wo die St.a ße sich biegt,'WM der Zollbamn. Der meinte, es sei der Nachtwächter. „Ausg'->^ che;?, es kommt ein Fuhrwerk!' schrie — plumps, hatte er den Baum schon umcui'?. Dach weiter zog

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Page 11 of 24
Date: 06.05.1920
Physical description: 24
will ich haben, für dich sorgen, dich hüten Hmd pflegen zu können, bis du mir eines Tages aus Ostiem Herzen sagen kannst: „Ich habe dich lieb, Hans Ulrich!' ,,Und wenn es nie geschieht?' fragte Babette DjH»„wenn deine Hoffnung eine vergebliche war?' Der große Mensch sah Babette mit strahlen- D» Augen an. «Das fürchte ich nicht, Babette, denn meine Lieb« ist so groß und reich, daß sie mir die Zuver sicht gibt, die deine zu wecken. B°.s dahin wollen wir gute Weggesellen sein, treue Kameraden und geduldig harren

, bis sich uns beiden dos blaue Ko- nigsland strahlend auftut, von dem die Mutter uns einst erzählt. Weißt du es noch, Babette?' Große Tränen tropften plötzlich über des Mäd chens Wanaen und fielen aus chre kleinen, blassen Hände. Hans Ulrich zog diese Hände an seine Lippen und küßte die Tränen fort. „Ein Wort, Babettche, ein einziges Wort'' Da sah sie mit einem ganz unbeschreiblichen Blick in seine flehenden, hellen Augen, doch sie ent zog ihm ihre Hände und sagte leise: „Vielleicht ist es Unrecht, Hans Ulrich

, und ich weiß nicht, ob es im Sinne deines Vaters ist. was ich dich jetzt bitte: Laß mir ein Jahr Zeitl Laß mich erst das lernen, was mir fehlt, um ohne Scheu an deiner Seite stehen zu können. Bist du dann nach Jahressrist noch der Meinung, nicht ohne mich le ben zu können, und bin ich auch den Deinen als Tochter und Schwester willkommen, dann — Hans Ulrich —' „— dann, Babettche!' jubelte er auf. „Dann will ich dein Weib werden, nicht wie du meinst, um in deinen Armen zu vergessen, son dern

weil ich dich lieb habe, Hans Ulrich, innig und von Herzen lieb.' „Ueberwältigt von soviel unverhofftem Glück wollte er die zarte Mädchengestalt an sicr. ziehen, aber eine einzige Bewegung Babettes scheuchte ihn zurück „Bis dahin, Hans Ulrich/ schloß sie ernst, ..mußt du mir fern bleiben. Du sollst dich m diesem Tahre prüfen und kein Band soll dich binden. Ich werde dich bis dahin nicht wiedersehen, wenn aber wie- der die Blätter fallen, dann wird vielleicht für uns beide neu der Frühling erblühen.' Ehe Hans

, „nun kann mich nichts mehr schrecken. Ba bette liebt mich und übers Jahr da wird sie sür immer mein!' Die rosenroten Kleider der Kinder verblaßten hinter den herbstlichen Büschen, die weißen Schleier der Nonnen flatterten noch einmal im Abendwinde aus, dann verschwand die lichte Schar, die Babette entfühite. Hans Ulrich wandte sich und langsam, tief in seligen Gedanken schritt er dem Ufer zu. Ein jauchzendes Lied vom Lebtn wollte ei Babette singen, dem geliMen, törichten Kinde. Zu allen Himmeln wollte er sie tragen

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Page 4 of 4
Date: 21.08.1918
Physical description: 4
derselben: ihr war, als stehe ihr Herzschlag still. Warum sah er sie mit so unheimlich starren Au - gen an .Ein Gefühl von Angst und Furcht vor etwas Namenlosem stieg in ihr auf. Sie ahnte nicht, daß Wal ter sie und Hans mit eifersüchtigen Blicken beobachtet hatte. Walter wußte seit diesem Augenblick bestimmt, daß Ruch seinen Vetter Hans liebte. Trotzdem fürchtete er aber seinen Onkel als Nebenbuhler mehr, denn er sag te sich, daß Hans keine Chancen hatte, Ruth zu errin - gen, weil diese doch unbedingt den reichen Freier

auch zu seinem Onkel und Frau von Goseck hin unter. „Da ihm Hans bei der Tochter zuvorgekommen ist. 9S widmet er sich nun der künftigen Schwiegermutter', dachte er höhnisch, mit grimmiger Bitterkeit. In heiterster Stimmung wurde das von den Osfi' zieren gestiftete und sorgfältig zusammengestellte Mahl verzehrt. Als die Tafel zu Ende war, unternahmen 5?e jun- ten Herrschaften, bis der Saal ausgeräumt und fiir den Tanz bereit war, einen Ausflug nach der Ruine, die oben auf dem Perge lag, zu dessen Füßen

die Eremitage mit ihren hübschen Erkern und Veranden stmrd. die jetzt !m Winter freilich nicht benutzt wurden. Hans hielt sich bei dem Aufstieg nach der Ruine an Ruths Seite. Und sie plauderten in den, scheinbar un - befangenen und doch verhaltenen Tone, der zwischen zwei Meuchen üblich ist. die sich Neben und doch noch so nn elf mtteinmrder verkehren müssen. Als die jungen Leute nach der Ruine aufbrachen, eilte Walter ihnen nach. In atemlosem Laufe holte er Hans und Ruth endlich ein und behauptete

mm den Vlatz an Ruths Seite. Das war weder Hans noch Ruth angenehm. Er iah mit Besorgnis in das erregt zuckende Gesicht des Zetters, aus dessen Augen es wie beginnender Wahn - sinn glühte. Waller tat ihm leid, aber er oermochte sich in des sen zügellose 9datur nicht hinein zu denken. Er bemitlei» dete ihn wohl, aber diesem Mitleid n>ar eine kleine Dosis ^rachtuüg beigemischt. Je weiter sie auftnärts fliegen, desto beschwerlicher wurde der Weg. Der festgestampfte Schnee VUdete glat te, abschussige Stellen

, und die jungen Herren hatten eis beschwerlich. Hans und Walter boten Rutb zugleich u>re Hilfe an- Ruth legte ihre Hand schnell auf Hans o. Rainsbergs unn, um sich vonlhm führen zu lassen. Da verzerrte sich -Walters Gesicht einen Moment in wilder Leidenschast. sah aus, als wollte er sich ans den Vetter stin'zen und 'NN niederschlagen. Uber de? anruckende Arn, sank ?,u -

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Brixener Chronik
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Page 2 of 14
Date: 24.12.1908
Physical description: 14
Abends überzeugt gewesen fein und das haben auch die anwesenden fünf Aerzte (kaiserlicher Rat Dr. Peer, Dr. Otto v. Guggenberg, Dr. Josef Peer jun., Dr. Paul v. Guggenberg und Doktor Hans v. Guggenberg) festgestellt. Herr Böhuer, der heute beinahe 30 Jahre alt ist, hatte mit 15 Jahren Bauchtyphus mit arg — gut denn, wenn das Mädel so wollte — mochte es dann dabei bleiben — er würde es gewiß um einer so albernen Geschichte wegen nicht um Verzeihung bitten. Gekränkten Herzens reiste Hans

in die Garnison zurück. — Ein zweiter und ein dritter Urlaub führte ihn heim ins Eltern haus; aber Erika und Hans sahen einander nicht — auf der Straße vermieden sie, sich zu be gegnen — der Riß war nicht zu heilen. So verging ein Jahr. Weihnachten, das Fest des Friedens und der Eintracht stand vor der Tür! Hans wurde als jüngster Leutnant im Elternhaus erwartet und schon lag auch eine Einladung sür den Honvratiorenball, der noch vor dem Feste statt finden sollte, für ihn bereit, welche die Mutter

, mit stolzen Blicken den hübschen Sohn musternd, ihm übergab. „Dn wirst doch gehen, mein Junge?' Hans tanzte zwar seit der Entzweiung nicht gern, aber dennoch, ein Etwas zog ihn hin zu diesem Ball — die Sehnsucht, Erika vi lleicht wiederzusehen, die in diesem Winter in die Ge sellschaft eingeführt werden follte. Er beschloß hinzugehen. Als er den Ballsaal betrat, hatte der Tanz bereits begonnen und seine Blicke entdeckten bald Rückfall und litt mehrere Jahre an großen Unter leibsschmerzen

, keinen Tanz mehr frei Zu haben. „Aber vielleicht darf ich um eine Extratour bitten?' Und leicht und elegant führte Hans im eben be ginnenden Walzer feine reizende Tänzerin in den Reigen. Eioe Unterhaltung wollte jedoch zwischen ihnen nicht in Fluß kommen; Erika blieb kühl und reserviert, sie wollte Hans fühlen lassen, daß die Kluft zwischen ihnen nicht so leicht zu überbrücken war und daß er ihr gleichgültig ge worden sei! Hans wurde denn auch immer einsilbiger und verließ schon nach kuxzer Zeit das Fest

, 64 Hemden, 18 Paar Schuhe, 40 Paar Strümpfe, 54 Mützen und Mädchenhauben, 94 Schürzen, Jacken, Hüte, Pulswärmer, 100 Puppen und viele andere Spielwaren und Backwerk. wieder; der Abend war ihm verdorben. Erika war, so schien es, eine hartherzige Kokette ge worden. So viel stand fest, das weichherzige kleine Mädchen mit dem goldigen Charakter, mit dem er als Knabe so gern gescherzt und getändelt, war untergegangen, Erika war jetzt nur noch Weltdame. Hans mußte versuchen, die alte Kinderfreundschaft

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Page 4 of 4
Date: 31.08.1918
Physical description: 4
. Diese vermachte er zu gleichen Teilen seinen bei- den Neffen. Er fchrieb darüber: „Ich hätte im Gefühl ausgleichender Gerechtigkeit vielleicht diese ganze Summe meinem Neffen Walter vermachen follen, da er nicht mein Nachfolger im Ma - jorat wird. Aber mein Neffe Hans hätte das vielleicht als eine Unfreundlichkeit von mir auffassen können und das will ich nicht. Will er zugunsten seines weniger vom Glück bevorzugten Vetters Walter auf dies Erbe verzichten, so ist das sein freier Wille. Ich bin über * zeugt

, daß er auch ohnedies mancherlei zugunsten sei. nes Vetters tun wird.' Es folgte noch der Schlußsatz des Testaments. Hans von Reinsberg hatte ruhig, mit ernstem Gesicht , Ktyehört. tvähreüd Waltet unruhig und Nervös in sei- . Nem Sessel hin und her rückte. Hans erhob sich nun und wollte erklären, daß er zugunsten seines Vetters Walter von Rainsberg auf die hunderttausend Mark verzichte. Aber ehe er noch ein Wort hervorbringen konnte, sprang Walter empor und sagte mit einer scharf und heiser klingenden Stimme

. „Der Herr Erblasser hat sich in einem Irrtum be funden. Nicht mein Vetter Hans von Rainsberg ist der Erbe des Majorats, sondern ich bin es.' Hans wandte Walter sein Gesicht zu. Er glaubte einen Moment, Walter habe den Verstand verloren. Mehr besorgt, als erschreckt, sah er auf ihn. Aber dann sagte er ruhig: „Der Irrtum liegt auf Deiner Seite. Walter. Du solltest doch wissen und hast es auch stets gewußt, daß ich Majoratserbe bin, sofern Onkel Heinz ohne männ liche Leibeserben stirbt. Der Vater von Onkel

Heinz, sowie Dein und mein Großvater waren Brüder. Der älteste dieser Brüder war der Vater von Onkel Heinz, der zweitälteste mein Großvater und der jüngste Dein Großvater. Folglich bin ich der nächste Majoratserbe.' Walter stützte sich auf die Lehne seines Sessels und richtete sich so straff als möglich auf. Aber er vermied es. Hans anzusehen. In seinem Antlitz zuckte es nervös 131 und er mußte seiner Stimme Festigkeit geben, als er antwortete: „Es stimmt allerdings, daß mein Großvater der Jüngste

der drei Brüder war. Aber Du hast wohl ver gessen, daß ein Paragraph in unse'rem Hausgesetz lau tet: „Wenn ein Freiherr von Rainsberg eine Frau heiratet, die nicht aus gleichaltem und ebenbürtigem Adelsgeschlecht stammt, dann scheiden seine Söhne von der direkten Majoratserbfolge aus. Sie können erst dann als Majoratserben in Frage kommen, wenn kein Freiherr von Rainsberg mehr am Leben ist, dessen Mutter aus gleichaltem und ebenbürtigem Adelsge schlecht stammt.' Hans schüttelte verwundert den Kopf

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Page 5 of 8
Date: 24.11.1918
Physical description: 8
abgeschafft war. wird neuerlich anbefohlen werden. Die Gebühren, und zwar 6 K pro Weiderechtstreit der Sarntaler undPasselrer mit den Epponern Von Nikod. Rabensteine?. (Schluß.) Im Jahre 1520. St. Veitstag. wurden auf Ansuchen der Sarner. Passeirer u«ü> Eppaner von AndrS Walch. Landrichter in Sterzing, 4 unparteiische Zeugen aus auswärtigem Gerich te namens Hans und Andrä Veit in Ridnaun. Michel auf der Wiesen in Ratschings und Frick Umer zu Tewns (Tuins) w Gegenwart des Hans Geratwol, Prokurawr

des Gerichtes in Passeier und der Nachbarschaft in Sarnthein, und des Hans Starsf. Prokurators der Epp ci oer, verhört. Hans Veit in Ridnaun bekennt, ihm sei wissentlich, er sei vor 6V Jahren hinüber (nach Passeier) ..samfart gfarn' (mit Saum - pferd gefahren), da seien die aus Passeier u. die nis Sarntal auf Gartlmig (Artlung) auf die Weide mit Rossen gfahrn von St. Gertranten- <og bis auf Pfingsten, er habe keine Irrung oder Cpän darum gehört, und man habe es Hnen nie gewährt, aber das habe er von denen

phund perner weniger lon müessen ne- men, d<mn die nit in passeier sein.* — Frick Almer zu tewns (Tuins) hat bekennt, „im engedeiner Krieg fei er mit feinn vater und bruedern fämfart gfarn' (1499) und zu St. Gertrautentag haben sie ihre Rosse auf Gart lung geschlagen und da losten gehen bis in die Pfingstfeiertage ^vor dem gedingten saltner', und nach dem bayrischen Krieg (1504) Hab er allein aw sämfart ahabt, dieweil er noch ln Passeier gehaust hat. sei ein Saltner gewesen» genannt Hans Graßsteiner

, der habe von Sarntalern und Passeirern die Roßhuet auf Gartlung aufgenommen, der sei krank gewor den .da habe er der Kundschaftsmann (d. i der Frick Jlmer) und Hans SSmer die Huet angenommen und da behuetet bis in die Pfingstseiertage, da seien die Sarner gekom-- men, haben die Rosse aufgefangen und ihm den Lohn gegeben, und die Passeirer haben auch Boog: „Die neue Zeit wird selbstverständlich eine menschenwürdige Art und Form der mi« litärischen Erziehung fordern, und die früheren Mittel, die bisher bei gewissen

, und die EppaneU ! haben sich nicht eingemischt, er habe auch kein« ! Irrung oder Spän darum gehört, wohl Hab« j Herr Jakob Fuchs dem Blast in Saltnuß (in j Rabenstein-Passeier) ein Roß aufgefangen^ > das dem Blast aber zurückgegeben worden fei. ! (Die Aussagen sind vom Landrichter AndrD > Walch gestegelt.) ' In demselben Jahre am Donnerstag nach , unsers lieben Herrn Auffahrtag oerhörte Tho» mas Zötl, «Landrichter an Meran', den Eon» rad Stelzer. Bürger an Meran, Caspar Mayv am ort zu Untermal??, Hans

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