15,968 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1910/27_10_1910/BRC_1910_10_27_2_object_146426.png
Page 2 of 5
Date: 27.10.1910
Physical description: 5
mit seinen im allgemeinen sehr bescheidenen Bewohnern haben auch mustergültige Einrichtungen, wie z. B. die Postsparkassa und die Oesterreichisch-ungarische Bank. Diese hat vor zwei Jahren, als überall das Gold fehlte, der Deutschen Reichsbank, wie ich glaube, mit einer Summe von 75 Millionen ausgeholfen und die österreichische Postsparkasse wurde erst im Vorjahre von einer Abordnung des Deutschen Reiches studiert, um dort nach gebildet zu werden. Spricht jemand in Oester reich davon? Sehen wir weiter uns um im Reiche

oder Polifka und Timouschek klingen in gleicher Weise jedem urgermanisch. Angesichts des Vorgeschilderten und bei dem Vorhandensein der verschiedenen Nationen unseres Staates ist das Schielen über die schwarz-gelben Pfähle hinaus etwas nicht zu Seltenes. Für die Deutschen in Oesterreich kommt dabei das benachbarte Deutsche Reich in Betracht. Für manche unter ihnen ist Alldeutschland ein Ziel der Sehnsucht. Die Herren, die so schwärmen, würden allerdings schauen, wenn sie im Deutschen Reiche es ebenso

des Geistes! Wer hat uns Oesterreicher mit einem Mozart, mit einem Schubert im Reiche der Tonkunst über troffen? Und die Dichter, wie Grillparzer, Halm, Lenau, Stifter, Anzeugruber, Hlatky, Müller, Rieger und Rosegger, wie würden diese, wenn sie, sagen wir, in Frankreich geboren wären, dort auch gefeiert und nebenbei gelesen und gekannt sein? In Wien vor dem Gebäude der technischen Hochschule steht ein Denkmal, schier das einfachste der schönen Stadt. Ressel, dem Erfinder der Schiffsschraube

, ist es gewidmet; doch ich wette, die wenigsten, die dort vorbeigehen, wissen es und die draußen im weiten Reiche noch weniger. Es war ja nur ein Oesterreicher! Wem ist der NameUchatius nicht bekannt, jenes Mannes, der der österreichischen Artillerie die famose Stahlbronze gab? Und heute, wo die Luftschiffahrt plötzlich in so gewaltige Bahnen der Entwicklung getreten ist, da erscheint es nicht überflüssig, zu erinnern, daß der österreichische Ingenieur Kreß, jetzt ein alter Herr, seine ganzen geistigen

. Es ist schon eingangs der nationale Hader in unserem Reiche erwähnt worden, der, geschürt von einigen wenigen, hoffentlich bald den Gang alles Zeitlichen nimmt. Welche Komödie das Ganze ist, beweisen uns die Namen der par lamentarischen Führer. Es ist wahrlich über zeugend für das ultratschechische Blut, das in den Adern der Vorkämpfer für die tschechische Sache fließt, wenn sie Engel, Herold, Fiedler, Kaizl usw. heißen oder geheißen haben, und die Namen der Patentdeutschen wie Malik, Stransky, Jro

1
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1920/21_02_1920/BRC_1920_02_21_4_object_125718.png
Page 4 of 8
Date: 21.02.1920
Physical description: 8
Seite 4. Samstag, Knsis, die nicht ohne Erschütterungen abgeht. Und dieses Uebel, welches ist es? Das Mißverhältnis, in dem der Reiche zum Armen steht. Nicht daß es Reiche und Arme gibt, ist des Uebels Grund. Teilet heute alle Hüter der Erde W gleiche Teile unter die Menschest; morgen schon beginnt die Un gleichheit wieder und heute übers Jahr werdet ihr Reiche und Atme genug haben. Da läßt sich unter Menschen nie ganz helfen; es find Träume aus einem fabelhaften Nebelland, wenn Man glaubt

oder doch den Glauben verbreiten möchte, der Unterschied von Reichen und Armen werde je auf hören. Aber dys ist's. Wenn der Reiche oder der Arme oder alle beide kein Christentum haben oder wenn ihnen das Christentum nur auf der Zunge sitzt, nicht im Herzen: dann entsteht ein Mißver hältnis, unter dem die Menschheit schwer leidet. Und gerade der Kern des Christentums, das Kenn zeichen des wahren Christen, die Liebe ist es, welche diesem Uebel einzig und allein abhilft ; die Liebe bildet die rechte Brücke

. Das Christentum wendet sich rücksichtslos an Hohe und Niedere, Reiche und Arme und stellt an sie seine Forderungen. Dem Priester, der in seiner höhern Stellung aller Augen auf sich zieht, an dem die Laien die nachahmenswerten Züge christlichen Sinnes und Wandels anschauen sollen, ruft die katholische Kirche die Worte der Schrift zu: „Brich dem Hungrigen dein Brot; Arme und Herberglose führ' in dein Haus; wenn du einen Schlechtaekleideten siehst, so kleide ihn und ver achte deinen Mitmenschen nicht.' (Isai Kap

des Hopfens zur Bierbereitung gesetzlich verboten war. Die bekannten englischen Biere und „Porter-, letzteres eine Erfindung des Brauers Harword, können auf ein Alter von kaum hundert Iahren zurückblicken. Heutzutage wird Bier wohl in allen Ländern getrunken. Nach der Statistik fällt der zweifelhafte Ruhm, die größten Biertrinker der Welt zu fein, uns Deutschen zu. Produzieren wir doch alljährlich rund 73 Millionen Hektoliter Bier, von denen trotz der Ausfuhr doch der weitaus größte Teil im Lande

verbraucht wird. Auf jeden Deutschen entfallen hiemit 137 3 Liter. Dieses Bierguantum wird in rund 13.200 Brauereien erzeugt, wovon annähernd 5000 allein auf Bayern entfallen. An ! zweiter Stelle stehen die Amerikaner mit einer Bierproduktion von etwa 63^ Millionen Hekto litern, so daß in Amerika auf den Kopf der Bevölkerung 75 6 Liter im Jahre entfallen. England steht mit 54 Millionen Hektolitern und 127 3 Litern für den Kopf der Bevölkerung an dritter Stelle, 21. Februar. 192Y. dem armen Lazarus

2
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1917/04_11_1917/BRC_1917_11_04_4_object_137558.png
Page 4 of 8
Date: 04.11.1917
Physical description: 8
Seite 4. Die Monarchie und das Dsuiscke Reicd (Voni Reichsratsabgeordneten Dr. Schöpfer.) In einer der letzten Sitzungen des Abge ordnetenhauses hat der polnische (genauer jü disch-polnische) Sozialdemokrat Dr. Lieber mann die Bundesverhältnisse zwischen der Mo narchie und dem deutschen Reiche berührt und im Anschluß an die Behandlung gewisser Vor fälle ernährungs- und verkehrspolitischer Na tur mit sehr scharfer Betonung erklärt: „Wir haben das Recht zu verlangen, daß das Bundesverhältnis

es doch der Mühe wert erscheinen, auf den Gegenstand selbst einzuge hen, umsomehr, als man dann und wann Äu ßerungen hört, als ob unser Bündnis mit Deutschland wirklich darnach angetan sei, die Monarchie dem deutschen Reiche unterzuord nen, sie, um das Wort Dr. Liebermanns zu ge brauchen, zum Vasallen des deutschen Reiches zu machen. Auch sonst kann man öfter Äuße rungen vernehmen, die entweder von Miß trauen gegen den deutschen Nachbarn und Bundesgenossen diktiert sind, oder auch die handgreifliche Absicht

sein, weshalb es hier nicht weiter geschehen soll. Oder sollen wir vielleicht nicht im Stande sein, den Deutschen im Nacheifern auch nachzukommen? Haben wir sie nicht auf einzelnen Gebieten sogar überflü gelt? Haben wir sie nicht teilnehmen lassen und zwar von den ersten Tagen des Krieges an, an unsere eigenen Errungenschaften, zum Wohle, ja zur Rettung des Reiches? Die Wege beider Monarchien können gar nicht auseinanderge hen; die Lebensinteressen beider Reiche sind so ineinander verschlungen

verfolgen, solches Miß trauen auszusäen. Nur sei beispielsweise er wähnt, daß dann und wann das deutsche Reich oder dessen tatkräftiger Kaiser als Hindernis des Friedens und darum einer Lebensbedin gung Oesterreichs hingestellt wird, als müßten wir eigentlich nur mehr des deutschen Reiches wegen Krieg führen. Doch bleiben wir für heute bei der allge meinen Frage: Läuft unser Bündnis wirklich Gefahr zu einem Vasallentum gegen das deut sche Reich auszuarten? Zur Behauptung dieser Frage stelle

bei der heutigen Weltlage, gerade ein Verhältnis anzustreben, das nur geeignet wäre, die gegenseitige Bundestreue erkalten zu lassen und den die bisher in Not und Tod ver einigten Bundesgenossen umklammernden Reif zu sprengen. Die Deutschen haben gerade in diesem Kriege gezeigt, daß sie es verstehen, die richti gen Ziele fest ins Auge zu fassen und alles zu tun. um sie auch zu erreichen. Soll es bei die sem Hauptziel anders sein? Deutschland hat al- Sonntag, den 4. November

3
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1918/10_11_1918/BRC_1918_11_10_2_object_127320.png
Page 2 of 4
Date: 10.11.1918
Physical description: 4
Oesterreichs, die allein (?) sich bisher für diesen Staat geopfert haben, zu uns ins Deutsche Reich hinüberzuziehen. Ihr Wille (?) ist eS, mit dem Deutschen Reich nach dem Selbstbestimmungsrecht der Völker vereinigt zu werden. Hoffentlich haben wir die Kraft, gegen die selbstverständlichen Hemmnisse, die die Entente diesem Wunsch entgegentürmen wird, diesen deutsct,en Brüdern daö Tor unseres Hauses offen zu halten. Die Wieder vereinigung (?) der braven ostmärkijchen Deutschen mit dem Reiche wäre

Seite 2. Sonntag, 10, November. 1918. MmeMmeW. Die sog. farblose österreichische Großpresse, die sich mach Art gewisser Fliegen überall dort breit macht, wo Fleischtöpfe sind oder wo sie einen Vor tal zu finden hofft — sie ist heute ckelig kaisertreu undhündisch-loyal, morgen demokratisch, übermorgen republikanisch oder sozialdemokratisch und macht ge legentlich auch ihre Bücklinge vor der Autokratie — zitiert bereits mit Wohlgefallen die Urteile jener deutschen Blätter, die dem Anschluß

Deutschösterreichs an das Deutsche Reich das Wort reden. Ohne Glossen — „farblos' für den einfachen Leser, aber doch mit unverkennbarer Absicht — bringen sie die Auslassung der Berliner „Täglichen Rundschau', die Folgendes schreibt: „Oesterreich-Ungarn hat sich aufgelöst, ohne Würde, ohne Bedauern irgendeines von der Donau monarchie losgelösten Vollsteiles. (?) Seine Zer trümmerung wird im Lande selbst fast wie eine Er leichterung empfunden. Hoffentlich gelingt es uns, die Besten dieses Landes, die Deutschen

ein etwas mildernder Trost in den schweren Prüfungen, die wir in diesen Wochen an uns herantreten lassen müssen.' S o wird gearbeitet, werden die Gefühle der «drückenden Mehrheit des deutschen Volkes in Oesterreich umgedeutet, das in seinem Herzen treu und unerschütterlich zu seinem Kaiser hält. Ge wiß haben die Deutschen Oesterreichs sich ein un vergängliches Denkmal der Treue zu ihrem Reich gesetzi. Aber es ist bewußte Fälschung der Geschichte, zu leugnen, daß auch die Ungarn, die tapferen Kroaten

der Unsrigen geworfen. Trient selbst war anläßlich der Ankunft reichsitalienischer Truppen großartig beflaggt. Trientiner Mädchen besorgten sogar an manchen Orten, festlich gekleidet, unter dem Schutz der Gegner die Entwaffnung der österreichischen Truppen! Deren Rückzug geschieht, je uach der Volks zugehörigkeit, möchte man sagen, verschiedenartig. Die Ungarn entgleisten öfters. Obwohl viele Truppen aus diesem Reiche vollständig klaglos die Bahn und die Heerstraße an Brixen vorüberzogen, gab

4
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1908/16_07_1908/BRC_1908_07_16_2_object_110281.png
Page 2 of 8
Date: 16.07.1908
Physical description: 8
«? (Von einem österreichischen Diplomaten a. D.) Der vormalige kaiserlich deutsche Legations rat Herr vom Rath hat in der „Neuen Freien Presse' einen Artikel veröffentlicht, welcher darauf abzielt, in Oesterreich-Ungarn die Geneigtheit, in den Bann der englisch-russischen Politik zu treten, wesentlich zu verstärken. Der Artikel ist eine an die dem Deutschen Reiche verbündete habsburgische Monarchie gerichtete Drohung, die selbst die leiseste Umhüllung diplomatischer Höflichkeit ver schmäht. In kürzere Worte gefaßt, sagt

wird dann seine Armee soweit verstärken, daß es jeder mili tärischen Koalition gewachsen ist, und gleichzeitig wird sich Deutschland durch Einstellung des Baues von Panzerschiffen mit England aussöhnen. Wenn dann Oesterreich von seinen Rivalen angegriffen wird, so wird Deutschland keine Hand rühren, vielleicht sogar... Soviele Worte, soviele Torheiten! Jeder Oesterreicher, dem das Bündnis mit dem Deutschen Reiche wirklich am Herzen liegt, muß sich ver wundert fragen, ob denn wirklich in den Berliner diplomatischen

haben und auch der Umstand, daß die „Neue Freie Presse', die ja schon längst im Lager der englischen Politik steht, Herrn vom Rath noch besonders animiert hat, läßt darauf schließen, daß man in London an den schriftstellerischen Leistungen dieses Herrn seine helle Freude hat. Denn, wenn es derselbe fertig bringt, dem Deutschen Reiche seinen einzigen zuverlässigen Bundes genossen zu entfremden, so hat er gewiß den Engländern einen großen Dienst geleistet. Ob Lord Curzon wirklich eine so törichte Denkschrift verfaßt

Seite 2. Nr 85 Donnerstag, „Brixener Chronik.' 16 Juli 1908. XXI- Jahr». langen nach Schaffung von Schiffahrtswegen, nach Schutz der wertvollen Ufergelände und Ge meinwesen gegen die Gefahren der Hochfluten verweist auf die Durchführung zahlreicher Fluß regulierungen, der reiche Schah unserer heimischen Wasserkräfte harrt seiner Verwertung, die impul sive industrielle und gewerbliche Tätigkeit be darf der behördlichen Unterstützung und För derung. Alle diese Interessen zu wahren

, weil sich dadurch große innere Schwierigkeiten ergeben würden (Streiten sich doch schon um den Besitz Bosniens die „drei Reiche' Oesterreich, Ungarn und Kroatien!), zweitens, weil sich außer der Türkei Serbien, Bulgarien und Montenegro dem widersetzen würden, und drittens, weil dann die Italiener sehr bald in Albanien stehen und die Adria zu einem italienischen Binnensee machen würden. Die Angebote, die man Oesterreich machen wird, sind ganz anderer Art. Oesterreich hat an gewissen Stellen Nachbarn

5
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1911/23_03_1911/BRC_1911_03_23_5_object_143831.png
Page 5 of 8
Date: 23.03.1911
Physical description: 8
. Wäre es den Zeitungs austrägern nicht gelungen, die Polizei zu ver ständigen, so wäre es zweifellos zu einem tragischen Zwischenfalle gekommen. StstiMK <k? ?olt w veulWzM unä 0elt«k- reich-llagarn. Die neueste Postverkehrsstatistik weist folgende Ziffern aus: Im Deutschen Reiche be stehen 40.769 Postanstalten, in Oesterreich-Ungarn 15.273. Nach dem Flächenausmaße berechnet, ent fällt in Oesterreich auf 32 Quadratkilometer, in Ungarn auf 56 Quadratkilometer, im Deutschen Reiche

, Oesterreich 72 Millionen und Ungarn 31 Mil lionen. Es entfallen demnach auf je 100 Einwohner in Deutschland 11.000, in Oesterreich 6500, in Ungarn 3000 Briefsendungen jährlich, femer auf je 100 Einwohner in Deutschland 3463, in Oester reich 1050 und in Ungarn 933 Zeitungen, endlich im Deutschen Reiche 463, in Oesterreich 236 und in Ungarn 183 Wert- und Postpaketsendungen jährlich auf je 100 Einwohner. Vergleichen wir noch die Einnahmen aus dem Post-, Telegraphen- nnd Telephonbetrieb in diesen Ländeni

, so sehen wir, daß im Deutschen Reiche die Einnahmen aus dem Post-, Telegraphen- undTelephonbetrieb9l2Mil» lionen Kronen gegenüber Ausgaben von 335 Mil lionen Kronen betragen, wonach sich ein Reinertrag von 27 Millionen Kronen ergibt. In Oesterreich betragen die Einnahmen 166 Millionen Kronen, die Ausgaben 174 Millionen Kronen, so daß die AuS» gaben um rund 3 Millionen überwiegen, welche» Minus allerdings durch den GeschästSüberschuß des Postsparkassenamtes per 6 Millionen Kronen auf 2 Millionen Kronen

nichts oder nur Schaden hat, den Moment erfaßt hätten, so ginge vielleicht die Mntschgaubahn schon. Wenn die Konservativen es überhaupt entsprechend gemacht hätten, so wären sie auch heute noch die Vertreter Tirols, weil dann tin Wechsel überflüssig gewesen wäre. Ja wenn! verschiedenes. eis Ivterekksotes Legst fg? <Zea Deutschen LWvereio. Der Slovenski Narod meldet: Am 18. März wurde in Gmkfeld die im Alter von L0 Jahren verstorbene Tante des Reichsratsabge ordneten Dr. Hocevar zu Grabe getragen. Bei Eröffnung

des Testaments wurde ein Legat von 50.000 Kr. zu Gunsten des Deutschen Schulvereines vorgefunden. Das gesamte hinterlassene Vermögm wird auf 200.000 Kr. geschätzt. Ihrem Neffen, dem Abgeordneten Dr. Hocevar, hinterließ die Verstorbene nichts; sie verfügte vielmehr ausdrücklich, daß die ihr vom Abgeordneten Dr. Hocevar geschuldeten 58.000 Kr. der Erbschastsmasse zufließen sollen. Lrossltscktfi'ieähöke. Sie sind so ganz anders geartet als die am Lande. An Stimmung bieten in der Regel letztere weit mehr

6
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1915/27_03_1915/BRC_1915_03_27_4_object_111909.png
Page 4 of 8
Date: 27.03.1915
Physical description: 8
. ! Auch hier hatte man an den diesbezüglichen! Verfügungen im Deutschen Reiche einen bald- j wegssicheren Maßstab, der Verbesserungen ! leicht zuließ. Zunächst mußte man sich dar- j über klar werden, daß eine einheitliche Fest- ^ letzlmg der pro Kopf und Tag bestimmten Ber- 5 brauchsmenge angesichts der Verschiedenheit - der Ernährung der einzelnen Bevölkenmgs.- ! klaffen untunlich erscheint. Vor allem müßte ! mait zwischen der städtische;: und ländlichen j Bevölkerung unterscheiden und für leMere eine z wesentlich höhere Verbrauchsmenge

und können zu jederzeit vom Staate für neue Zwecke und Erfordernisse wieder flüssig ge macht werden. Damit steht dem Deutschen Reiche eine unerschöpfliche Geldquelle zur Ver fügung, die dasselbe befähigen muß, wie mili tärisch so auch finanziell den ihm aufgezwunge nen Krieg auf unbestimmte Dauer hin durch zuhalten. GGGGGGGTGGGGGTTGG Mit I.April beginnt ein neues Quar tal. Wir laden aus diesem Anlasse zum Bezüge der „Brixner Chronik' ein. Jene Abonnenten, deren Bezugsrecht abläuft oder welche mit der Bezugs gebühr

, im ganzen weiten Reiche beginneil sich Hunderttausende und Millionen fleißiger Hän de zu regen, um der Gesamtbevöllerung unse- i res Vaterlandes für den Spätsommer und z Herbst eine reiche Ernte zu sichern. Bis dahin j freilich heißt es mit dem Vorhandenen Haus- Z halten und durch eine planvolle Sparsamkeit - die Pläne unserer Gegner auf Aushungerung - der beiden Zentralmächte zu durchkreuzen. Es - darf ims nicht so ergehen wie der durch Mo nate hindurch heldenmütig verteidigten Festung j Przemysl

mit einer Anleihe zur Deckung der Kriegsbedürfnisse herangetreten. Fünf Mil liarden wurden angesprochen und — nahezu das Doppelte, nämlich 9 Milliarden, stellte die Bevölkerung dem Reiche Mir Verfügung. Es ist dies ein abermaliger glänzender Beweis für die gewaltige finanzielle Wehrkraft des Dent- Zchen Reiches, die sich mit der Kraft und Macht seiner Armeen vergleichen läßt. Innerhalb von 6 Monaten hat die Bevölkerung des Deut schen Reiches, die gerade kurz vorher zu einem gewiß nicht geringfügigen Wehrbeitrag

, alles übrige für den Krieg notwsn- dige Geld aber sich von der Bank de' Franca!« kreditieren lassen mußte, und selbst dem Reich tümer sammelnden England die Aufbringung einer ähnlichen Summe sehr schwer fiel, hat die deutsche Regierung ohne jegliche Mühe von der Bevölkerung allein die bisher notwendigen Summen zu erhalten vermocht. Es zeugt dies von dem felsenfesten Vertrauen der deutschen Bevölkerung zu seinen Armeen und Heerfüh rern nicht weniger als zu den gesunden Grund lagen seiner Volkswirtschaft

7
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1918/07_07_1918/BRC_1918_07_07_2_object_130169.png
Page 2 of 8
Date: 07.07.1918
Physical description: 8
der Salzburger Beratung«! wird das künftige handelspolitische Verhältnis zwischen der Monarchie und dem deutschen Reiche sowie das gemeinsame handelspolitische Borgehen der beiden Staaten gegenüber dem neutralen und gegenwärtig noch feindlichen Ausland in der Zeit nach dem Kriege bilden. Ansehnliche Vorarbeiten, für die Konferenzen sind in fruh^en eingehenden Beratungen M- schen den Vertretern der Monarchie uns Deutschlands ableistet worden. Es liegt berew der Entwurf eines gemeinsamen All schema

? vor, der de?! wirtschaftlichen Korpora« tmnen in 5>sterr^ch-Ungarn und in Deutsch' s'nd zur Veantnchflmn schon Mgeannaerr ist- Es handelt sich nunmehr um die Festsetzung AoURtze im Verkehr ? mischen dei- Monar' chie und dem Deutschen Reiche. Soviel in poli tischen Kreisen vermutet wird, scheint die M- gung vorzuwolten. überall, wo irgendwie an' gangig. die Zollfreiheit festzusetzen, sonst aber möglichst niedrige Z o l l s a k für den gegenwärtigen Verkehr zu erstellen. Man nimmt hier an, daß die BeratuM ?me Dauer

von l5—H Wochen habe?: konnten. Die Frage ^einer Z oltun i o n Mische der Monarchie u. dem Deutschen Reiche für begreiflicherweise in dem wirtschaftlich M. rem Deutschland med?- Anhänaer sind als Oesterreich-Ungarn, scheint insbesondere ou den Widerstand Ungarns etwas in den.n., tcrarund aedrängt zu sein, und e? ^mrfte geaenmärtw nur noch um die Schafsiw^ möglichst innigen handelspol. Verhältnisses ^ lcheu den beiden Staaten und um ^ . nes. aemeinsames Auftreten in Handels? . schen Dingen gegenüber

. Aus deutschnationalen Kreisen, die bisher zu Seidler standen, verlautet, daß sich nun auch die Deutschen damit abfinden würden, wenn ihnen Seidlers Nachfolger, über den noch nichts ver lautet, die entsprechenden Bürgschaften für die Beibehaltung des bisherigen Kurses gegenüber den Deutschen bieten würde. Der neue Sultan. Durch den Tod des Sultans Muhammed V. gelangt der bisherige Thronfolger, der jüngste Bruder (nicht Vetter) des verstorbenen Sul tans, Prinz WahideddinEffendi auf den Thron der Osmanen

der Deutschen ist wahrscheinlich, die Murman-Eisenbahn zu beschlagnahmen und dann in der Richtung auf Kola zu marschieren. Wie dem ukrainischen Pressebureau aus Kiew berichtet wird, meldet der „Dziennik Kijowski': Au den geplanten Operationen der Entente in Sibirien, Mur- man und Archangelsk wird von bolschewistischer Seite erklart, daß die bolschewistische Regierung nichts dagegen habe, wenn die Deutschen zu Hil fe kommen, um die früheren Verbündeten Ruß lands zurückzuschlagen. Kurze Meldungen

8
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1914/16_10_1914/BRC_1914_10_16_2_object_116907.png
Page 2 of 4
Date: 16.10.1914
Physical description: 4
auf Warschau zu machten die Deutschen 8000 Ge fangene und erbeuteten 25 Geschütze. Wie der „D. Tagesztg.' aus Wien gemeldet wird, nähern sich die Deutschen von Norden her Warschau und ihre Vorhut hat Pultusk bereits er reicht. Die Säuberung der Kalpatyen. Siegreicher viertägiger Kamps. — lorsoxs ?uriichge«wnnea Wien» 15. Oktober. (K.-B.) Vom 14. Oktober, abends, wird amtlich verlautbart: I» Äeo «srpAthen nahmen nalere Gruppen nach vlertSgigea kämpfen Loronv». ver seiock «mrcke vo» <!oN vermieden unck ckie

Kutte» mräe» Zeit in «ler Mtung gegen verfolgt, kuch im VMo- tsle fsncken kleinere, für unsere Gruppen lehr erfolg- reiche «Swpke mit felnaiichen Ndteilungen statt. Ter lllssW MW MWeM zooo küssen gefangen, Lelchütze unck I! Maschinengewehre erdeutet. Verlin, 14. Oktober. (Wolff-Bureau). Aus dem Großen Hauptquartier wird vom 14. Oktober, vor mittags, gemeldet: Auf tlew östlichen Kriegsschauplätze «uräen in <len ltämplen bei Schiwinttt äte Kusse» von Äen «leutlchen Streitltt'atten geworfen

. Sie Deutschen wachten Zooo Sekangene unö erbeuteten 2b Selchütte unck U Msschinengeu'evre. vie Stackt c^ck» ckie ckie knllen dereit; «lecker besetzt hatten, «Mcke von cken ventschen «lecker zurückerobert, vie Ortschaft Mali» «urcke von cken Kusse» gerSumt. Line liiesenschlscht erwarten. London» 13. Oktober. Die „Morning Post' meldet aus Petersburg: Hier werden augenblicklich die Kriegsoperationen in Rußland völlig geheim ge halten. Die Heere konzentrieren sich zu einer Riesenschlacht, deren Umfang

auch in Mittel-Galizien gebessert hat. (K.-B.) Ale man sich ckie „reilung' Oesterreichs vorstellt. In einem Leitartikel führt der halbamtliche „Rußkoje Slowo' aus, bei der Teilung Oesterreichs könne Italien nicht mehr erhalten als das Trentino, weil dieses rein italienisch sei. Trieft, Fiume und Dalmatien müßten dem großen südslawischen Reiche zufallen, weil in diesen Gebieten die Italiener nur Einwanderer seien, die sich in „slawischen Landen breitgemacht' hätten. i« m Lille vo» Ära veuischen besetzt

. — »500 Lekangene. Verlin, 14. Oktober. (Wolff-Bureau.) Aus dem Großen Hauptquartier wird vom 14. Oktober mittags gemeldet: Im Laufe des heutigen Vormittags wurde die Stadt Lille von deutschen Truppen besetzt. Die Deutschen machten 4500 Gefangene. Die Stadt war durch ihre Behörden den deut schen Truppen als offen erklärt worden. Trotzdem schob der Gegner bei dem Umfassungsversuche von Dünkirchen Kräfte dort vor, mit dem Auftrage, sich bis zum Eintreffen der Umfassungsarmee zu halten

9
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1911/26_08_1911/BRC_1911_08_26_9_object_140846.png
Page 9 of 12
Date: 26.08.1911
Physical description: 12
Milspe zu Nr. 102 der „Brwener Chronik' 19U. Berliner Dries. Bom Reichstagsabgeordneten Erzberger. Berlin, 24. August 1911. i. oss ttelkeltreibea gegen «Ks Oestrum. Der Katholikentag zu Mainz hat den deutschen Katholiken Freude gebracht, den Gegnern Respekt abgezwungen, denn sein Verlauf war über jede Erwartung gut und großartig. Wo mau hinkam, überfüllte Säle und von Begeisterung übervolle Herzen. Ernste Arbeit ist geleistet worden. Der Generalappell fiel gut aus. Was an solchen Tagungen

: Unter den 25 Millionen deutscher Katholiken gibt es natürlich auch Querköpfe und Eigenbrödler, Solotänzer und Seitenspringer; man kann deren Ansicht doch nicht als die maß gebende ansehen. So lange die deutschen Bischöfe und derNuntius in München gegen die kirchenpolitische Haltung des Zentrums und der deutschen Katholiken nichts einzuwenden haben, so lange braucht man keine Richter dulden, die kein Mandat haben und sich selbst zum Richter auswerfen. Wer aber in Mainz erleben konnte, wie begeistert sich das Volk

um die Bischöfe scharte — die Beifallsstürme für Bischof Kirstein (Mainz) und Faulhaber (Speyer) übertrafen alle anderen Kundgebungen — dem ist nicht bange um den deutschen Katholizismus und der huldigt einem gesunden Optimismns, ohne daß er blind Hegen die Schattenseiten ist. Die Arbeitsfreudigkeit-ist daher auch in Mainz gehoben worden und darum geht die ernste Bitte an die katholischen Blätter des Auslandes, diese nicht durch Aufnahme falscher und unwahrer Berichte zu lähmen. Wohin sollen die Katholiken

. Deutschland ist in den Verhandlungen vom Anfang an weit entgegenge kommen, es brauchte seine Forderungen nicht zu er mäßigen; es hat einen guten Boden für feine Wünsche. Aber, eine Grenze gibt es: Deutschlands Großmacht- stellung,. die weder von Paris noch von London an getastet werden darf und für welche namentlich der Kaiser ein lebhaftes Gefühl hat. Wenn die fran zösischen Schmeichler und die deutschen Unvernünftigen wüßten, wie ihre Redereien über den Kaiser bei diesen gewirkt haben, hätten

sie die Tollpatfchereien ebenso unterlassen wie den „nichtsnutzigen Unfug'. Deutschland führt wegen Marokko keinen Krieg, so wenig wie Preußen im Jahre 1870 wegen der spanischen Thronkandidatur. Aber wenn der stete Druck von zwei oder drei Großmächten auf dem Reiche lastet, dann kann eS eine Grenze geben, über die Deutschland nicht mehr geht, sondern wo es hart auf hart stößt. Man war Anfang dieses Monates sehr nahe an dieser Grenze. England darf sich unter keinen Umständen einreden, daß Deutschland nach dem Anlauf

10
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1915/04_05_1915/BRC_1915_05_04_2_object_111386.png
Page 2 of 16
Date: 04.05.1915
Physical description: 16
die günstigsten Ausblicke für eine sieg reiche Zukunft. Die erfolgreiche Bezwingung des Landungsversuches der verbündeten Geg ner auf der Halbinsel Gallipoli bürgt dafür, daß es den Gegnern auch in Hinkunft trotz aller Anstrengungen nicht gelingen werde, ihr dor tiges Kriegsziel, die Bezwingung der Darda nellen, die Eroberung Konstantinopels zu er reichen. Sultan Mehmed el Ghazi, der Sieg reiche, und seine tapfere Armes wird schon da für Sorge tragen, daß auch hier alle Pläne unserer Gegner zuschanden

werden. Blicken wir noch zurück auf die Erfolg versprechenden Er eignisse zur See, soweit sie in den letzten Tagen stattgehabt haben, die Versenkung des franzö sischen Panzerkreuzers „Leon Gambetta' in der Straße von Otranto durch unser heldenmütig geführtes Unterseeboot „U 5', auf die erfolg reiche Zurückweisung aller Vorstöße englischer Unterseeboote gegen die deutsche Küste, die Beherrschung der Nordsee durch die deutsche Hochseeflotte, die in wiederholten Kreuzfahrten unbehelligt bis in die englischen

Geheimen Rates mit Nachsicht der Taxe ver liehen. 5 Das Ringen am Merkanal. Die Engländer und Franzosen machen augenscheinlich verzweifelte Versuche, in Flan dern das verlorene Gelände zurückzuerobern und die bedeutenden taktischen Erfolge der Deutschen wettzumachen — mit dem einzigen Erfolg, daß sie -schwere Verluste zu verzeichnen haben, ohne daß sie bisher ihr Ziel erreicht hat ten. So griffen sie die auf dem westlichen Ka nalufer befindlichen deutschen Stellungen nörd lich Vpern und am Pperleebach

bei Steenstraate und Hetfas ununterbrochen, aber vergeblich an. Ebenso scheiterte östlich des Kanals ein von Franzosen, Algeriern und Engländern gegen den rechten deutschen Flügel gemeinsam unter nommener Angriff unter sehr starken Verlusten für die Feinde. Von besonderem Interesse ist die Mitteilung des deutschen Generalstabes, daß die Zahl der von unseren Truppen in den Kämpfen nördlich von Wern erbeuteten feind lichen Geschütze sich auf 63 erhöht hat, was wohl am besten die Bedeutung und den Umfang

des deutschen Sieges beleuchtet. Der militärische Sachverständige der „Däily Mail' führt aus, daß die Verbündeten sich bemühen, das ihnen entrissene Gebiet zurückzuerobern, weil ihre Stellung in Vpern gefährdet sei. Die Deutschen ständen nur mehr 11 Kilometer von Pope ring he, und ihre schweren Geschütze hätten eine Schußweite von mindestens 14 Kilometern. Inzwischen haben die Deutschen aber sogar schon Dünkirchen selbst zu beschießen begonnen. DerÄamps um dle Dardanellen. Noch ein englisches Kriegsschiff

11
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1901/27_08_1901/BRC_1901_08_27_4_object_152198.png
Page 4 of 8
Date: 27.08.1901
Physical description: 8
ausgefüllt. Zollunion mit Deutschland? Bruneck, den L0. August. Wirklich köstlich ist eine Notiz des „Pust. Boten' in letzter Nummer. „Ein großer Theil der Bauern der hiesigen Umgebung ist mit — den bei der Versammlung des christlichsocialen Vereins m Bruneck geäußerten Ansichten nicht einverstanden', sagt das „Bötl'; „man verlangt eme wirtschaftliche Bereinigung mit dem Deutschen Reiche.' Bei der Versammlung des christlichsocialen Vereins in Bruneck wurde nun einstimmig von hundert Anwesenden folgende

durch Anwendung von Repressalien entgegenzutreten. Die Regierung wird ferner aufgefordert, die möglichst schnelle Verstaatlichung der Südbahn durchzuführen und den Alpen ländern durch eine entsprechende Tarifpolitik den Wiener Viehmark zu eröffnen, der gerade der hohen Südbahntarife wegen uns sozusagen ver schlossen ist.'' Die Nichteinveistandmen des „Pusterer Bötl' verlangen also eine wirtschaftliche Ver einigung mit dem Deutschen Reiche, sind aber nicht damit einverstanden, unsere Regierung auf zufordern

, den durch Verrath an die Öeffentlichkeit gedrungenen deutschen Zollsätzen „mit aller Energie' entgegenzutreten. Solchen Politikern dürfte ebenso schwer zu helfen sein als wie jenen, die Galizien abtreten, Trieft und Wälsch- tirol germanisieren wollen und sich zu diesem Zlvecke bald an liberale Zeitungen, bald an die „N. T. St.' und andere wenden. Eine Zoll vereinigung mit dem Deutschen Reiche und möglichst niedrige Ausfuhrzölle für unsere Land- und Forstproducte wird jeder Tiroler Bauer und Landwirt wünschen

Resolution gefasst: „Die heute am 9. August in Bruneck tagende Versammlung des christlichsocialen Vereins be schließt: die hohe k. k. Regierung aufmerksam zu machen auf die großen wirtschaftlichen Nach theile, welche das Inkrafttreten des bekanntgewordenen deutschen Zoll tarifs für ganz Tirol und insbesondere für die Viehzucht-, wein- . und obstbautreibenden Theils desselben hätte, und sie fordert die Re gierung auf, diessn, einer Grenzsperre nahe kommenden Zollsätzen mit aller Energie, nöthigenfalls

die Ausfuhr dieser Artikel völlig unmöglich wird. Auf gesunde Gehirne wirkte diese Nachricht ungefähr so, wie wenn ein Freiersmann erfährt, dass ihn seine Angebetete mit einem Besen em pfangen wird. Unter solchen Umständen um eine — Vereinigung werben wie der Corre- spondent des „Pusterer Bötl' nimmt sich sehr — komisch aus. Darum glaubten die Brunecker Christlich- socialen dem spröden deutschen Bräutchen mit gleicher Münze aufwarten zu sollen und selbes daran zu erinnern, dass es nicht gut

12
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1901/16_07_1901/BRC_1901_07_16_3_object_152981.png
Page 3 of 6
Date: 16.07.1901
Physical description: 6
ist und schwere Uebertretnngen betrifft. Die Beicht ist als Gericht eingesetzt. Wie der Richter, so müsse auch der Priester bei der Beicht in obiger Voraussetzung fragen. Die Anwesenden seien aber in Bezug auf die Beicht nicht competent. — Engel fragt: „Wsr aus Ihnen, meine Herren, hat die Osterbeicht abgelegt?' Ueberdies wurde das Machwerk Graßmanns gegen Liguori im Deutschen Reiche in erster ynd letzter Instanz als nieder trächtiges Sammelwerk von Verleumdungen gegen die Kirche behördlich verurtheilt

XIV. Dienstag, „Brixener Chronik.' 16. Juli 1901. Nr. 85. Seite 3. q»des ist kaum zu.zweifeln, dass sie hiemit die ZLliM Kirche verstehen. Welches Verbrechen k?t nun die katholische Kirche an der deutschen Nation begangen? Der Ruf ^Los von Rom!' wäre nur begreiflich, wenn die Kirche je deutsch- Nndlich sich erwiesen hätte. Sie ist aber die aroße Murspenderin der Menschheit. Das -Mr nicht zum mindesten die deutsche Nation. Ver deutsche Kaiser hat bei seiner letzten Reise nach Bonn in feierlicher

Rede erklärt, dass Bonifaeius nach Deutschland Christenthum und Cultur gebracht habe. Er war ein Missionär, der aus Rom seinen Ausganss nahm. Die Schätze des classische» Alterthums wurden auch in Deutschland durch die Mönche der katholischen Kirche der Mit- und Nachwelt erhalten-, Die osteMschen Provinzen» zwei Fünftel des heutigen Deutschen Reiches wurden durch dew katholischen Wrcienserorden und den Schwertorden eultiviert M germanisiert. Die ansehnlichste Macht des MittellckerS

haben die römischen Päpste den deutschen Kömgen vermittelt, indem sie dieselben durch eine Reihe von Jahrhunderten zu Kaisern fönten und ihnen damit' zum größten Einflüsse in Europa verhalfen und die Unterthanentreue ihnen sicherten. „ Nur der deutsche Kaiser trug als kirchlich gekrönter Monarch den TitelMajestät. Wie in jedem gesellschaftlichen Verbände, so kamen auch in. der Kirche in den langen Zeitläuften ihres Bestandes Missstände und Unordnungen vor. Aber was .folgt daraus! Wo ist ein Reich

, jn hm es nicht Unordnungen, ja Corruption der schlimmsten Art gibt ! Es gibt Reiche, in denen k. k. Professoren und Beamte über die Grenze schielen, vaterlandsfeindlich agitieren und wählen. Deshalb darf der treue Unterthan nicht die Parole „Los vom Reiche' proklamieren. Wo käme eS hin, wenn in Deutschland, Frank reich, Russland stiegen bestehender Missstände die Losung „Los von Deutschland, los voy Frankreich, loS von Rassland' ausgegeben und pgchdrWch verbreitet würde! Die Gegner berufen sich nicht selten

13
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1920/20_11_1920/BRC_1920_11_20_2_object_120996.png
Page 2 of 8
Date: 20.11.1920
Physical description: 8
Seite 2. Samstag, Märchen von der Selbständigkeit Bayerns ein Ende gemacht. „Wir in Bayern', so führte er aus, „halten mit aller Zähigkeit, deren wir fähig sind, an der Einheitlichkeit und Unzerreißbarkeit des Deutschen Reiches fest, Nichts kann uns hierin irremachen, Mn ÄMel kamr staiß' genug sein, die Bände der Liebe. und der Anhänglichkeit >zu zerreißen, die uns mit unseren Stammesbrüdern im geeinten Deutschen Reiche verbinden.' Dieses Bekenntnis deckt sich auch mit den Leit sätzen

der bayerischen Volkspartei, die an der Ein heit des Reiches festhält. Das Kesseltreiben gegen sie ist nur deshalb entstanden, weil sie im Gegen satz zu den Sozialdemokraten, die Zentralsten sind und kulturelle Gesichtspunkte bei der Neubildung des Reiches nicht gelten lassen, ihren föderalisti schen Standpunkt, eine große Selbständigkeit des Landes, betont, getreu ihrer innersten Ueber- zeugung, daß gerade dadurch die Festigkeit des Reiches und die Freude am Reiche bestärkt^oerden. Fast in allen Staaten

reich nur Interesse haben an einem starken, rebelli schen Bayern; es mag ja eine Zeit lang gehofft haben, Uneinigkeit ins deutsche Volk zu bringen, aber es erfuhr eine gründliche Absage, denn auch Bayern verspürt die schwarze Schmach an den deutschen Frauen, wofür Frankreich die volle Ver antwortung zu tragen hat. Auch die bayerische Volkspartei weiß, daß in Paris noch immer die übermütigen Sieger das große Wort führen, und wenn in einzelnen Pariser Blättern verschiedene Ansichten über Bayern ver

; bei der Anlegung der Wahllisten wurde das österreichische Gesetz berücksichtigt. Im Ministerrat wurden Giolitti, Sforza und Bonomi zum Übereinkommen von Rapallo be glückwünscht. Sur Behebung der Manznot. Der aus Frank reich nach Rom gereiste italienische Schatzminister Meda sprach sich dahin aus, daß man im Aus lande das ernste Bestreben anerkennen sollte, mit dem die Regierung die finanzielle Gesundung des Landes herbeiführen will. Vielleicht ist in keinem anderen Reiche die Fiskalpolitik so energisch

viel leicht Mtleid ob seiner Kunst in der Interpretation erregt, verscherzt er sich die Gunst aller jener Kreise, die bisher von Deutschland alles Heil er warteten. Nach deo Liberia spricht Herr v. Bceren- berg-Goßlervon„ItalienerndeutscherNationalität'. Solche Aeußerungen sind sicher nicht damit zu entschuldigen, daß der Gesandte mit dem deutschen Sprachschatz nicht genügend hauszuhalten weiß, ' sondern man wiM vielmehr zur UeberzeuHMg gedrängt, daß darm System liegt und uns Hie deutsche Diplomatie

14
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1914/10_09_1914/BRC_1914_09_10_2_object_117618.png
Page 2 of 8
Date: 10.09.1914
Physical description: 8
Seite 2. Nr. 104. Donnerstag, .Brixener Chronik.' 10. September. vie fektuag Msubeuge gefallen. - »o.ooo frsnzolei, ui>«l »oo Selchütte In ckeiitichen HSvilen. - vepeschea«echlel Glichen «slker Bilhelm uock <Iem prSNSeiitea cker ver einigten Stssten. — ?sr>5 i« Lnvartung der Deutschen. Repressalien Deutschlands wegen der Dum-Dum- Geschosse? Verlin, 8. September. (Wolff-Bureau.) Aus dem Großen Hauptquartier wird gemeldet: Immer wieder finden unsere Truppen auf der ganzen Front bei den gefangenen

die „Evening News' vom 29. August eine Depesche des Inhaltes, daß die verbündeten französischen und englischen Truppen Boulogne geräumt haben. — Die Depesche wurde vom offiziellen Zensurbureau amtlich zugelassen. Mit Boulogne überliefert Frankreich seinen dritten großen Hafen zum Verkehre mit England in die Hände der Deutschen. Die anderen zwei Hafen plätze, die für eine Ausschiffung englischer Hilfs truppen auf französischen Boden in Frage kommen, Calais und Le Havre, sind (ersterer) entweder stark

defanilen. »00 Selchütte unä eine Unmasse Kriegs- gerSte fielen cken einrückenden Deutsche» ln ckie HSncke. Der Einzug der Deutschen in Reims Verlin, 8. September. (K.-B.) Ueber das Ein rücken der deutschen Husaren in Reims melden die Kriegsberichterstatter der hiesigen Blätter: Da es noch unbekannt war, ob die Aussagen der Ein wohner wahr seien, daß die Besatzung Reims ge räumt habe, beschloß der Rittmeister Hubrecht, mit einer Patrouille festzustellen, ob das Fort Vitrylles vom Feinde frei sei

. Auf die Aufforderung zur Teilnahme an dieser Patrouille meldeten sich zahl reiche Soldaten, aus denen der Rittmeister eine kleine Anzahl auswählte. Auf einem 6 Kilometer langen Waldweg galoppierte sodann die Patrouille zum Fort und stellte fest, daß es geräumt sei. Dann ritt die Patrouille weiter in die Stadt, wo die Straßen bereits von Neugierigen dicht besetzt waren. Die Patrouille ritt zum Rathaus, wo dem Bürger meister mitgeteilt wurde, daß Reims nunmehr in deutschem Besitz sei und er als Geisel mitgenommen

des Deutschen Kaisers, die zahlreichen unter den französischen Kriegsgefangenen befindlichen algerischen und tunesi schen Muselmanen in Freiheit zu setzen und nach dem Sitz des Kalifats geleiten zu lassen, hat dort ungeheuren Eindruck gemacht. Ein Führer der deutschen Sozialdemokraten gefallen. verlin, 8. September. (K.-B.) Wie der „Vor wärts' meldet, ist einer der Führer der Sozial demokratie, Frank, bei Luneville im Kampfe gefallen. Ein franzosischer Zlugzeugpark erbeutet

15
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1918/04_08_1918/BRC_1918_08_04_4_object_129425.png
Page 4 of 8
Date: 04.08.1918
Physical description: 8
bis zum Brenner und Reschen-Scheideck d-r Heimatgau Andreas Hofers, ist eines der Kriegsziele Italiens. Das Selbstbestimmung»-, recht der Viertelmillion Deutschtiroler iidlick des Brenners, im Etsch-Eisakgebiete, soll dem Sacro Egoismo preisgegeben werden. Da«or schützt uns nach außen die Wehrmacht der „er. bündeten Reiche, im Innern, vor allem ' rt« schaftlich, zielbewußte Selbsthilfe und Se'vst- sorge der Deutschen in Tirol, im übrigen Oesterreich und im Deutschen Reiche ohne Vn terschied der Parteirichtung

. Ohne feste Wirtschaftsgrundlgae auf den!» scher Eigentumserde kein dauerhaftes Deutsch, tum! Nur auf gesichertem deutschen Boden kann der der deutsche Volksbau im Süden dem zähen Gegner standhalten. Dieser wirts ycn't> liche Verteidigungskrieg bedarf großer Geld» mittel, welche durch deutsche Opferwilliqkeit leicht beschafft weren könnten. Um das Andenken Andreas Hofers und seiner Getreuen zu ehren, und den deuMen Boden in Südtirol, vor allem im Fest'ngs. dreieck Meran—Salurn—Briren, Et^laud

. Unter-Eisaktal, wirksamer zu schützen, beschloß die Bundesleitung des Tiroler Volksbundes eine Andreas Hofer-Sammlung für deutschen Vodenschutz im Süden. Die Sammlung besteht aus Bausteinen zu je. 200 Kr. und wird vom Tiroler Volkskunde^ ; der Angehörige aller deutschen Parteien M z Mitgliedern zählt, durch einen eigenen Fach» ausschuh unparteiisch und sachgemäß verwalkt Die Andreas Hoser-Sammlung dient in erster Reihe dem deutschen Bauernstande, dann de»! deutschen Gewerbetreibenden nebst der d»ut' schen

Arbeiterschaft dieser Berufskreise, schließ lich der ganzen übrigen deutschen Bevölk^ uiig. Deutsche Kriegsteilnehmer und aus »hnon Kriegsbeschädigte (Kriegsversehrte) sollen be vorzugt werden. Darlehensgewährung M Zinsenhaftung besonders bei Grundstücke werh, Güter- und.Häuserankauf, Schms ng bäuerlicher Rentengüter und gewerblicher Be triebsstätten sollen Hauvtverwendungsarten der Andreas Hofer-Sammlung sein. Bausteine von je 200 Kr. können von Em- zelpersonen wie von Körperschaften (Gemem- den, Vereinen

, Gesellschaften, Genossenschaf ten) in beliebiger Anzahl beigesteuert we.'«'en. Zeichnungen von Bausteinen wäre an me Geschäftsstelle des Tiroler Volks- bundes, Innsbruck, Fallmerayer« straße 12/1 zu richten, die Einzahlung bei der Zentralbank der deutschen Sparkassen, Zweig' anstatt Innsbruck, zu Rechnung „Andreas Hofer-Sammlung' oder mittels Postsparkasse zu Rechnung 65.354 Tiroler Volksbund (V»'' zeichnung Andreas Hofer-Sammlung) ZU!ek' sten. Die Einzahlung soll womöglich gleichzen tig mit der Zeichnung

16
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1898/15_07_1898/BRC_1898_07_15_1_object_118872.png
Page 1 of 8
Date: 15.07.1898
Physical description: 8
Autonomie und des weitestgehenden Selbstbestimmungsrechtes, warum wehren sich die Czechen gegen den Vorschlag der Deutschen, es soll in Böhmen in rein deutschen Bezirken bloß deutsch, in rein böhmischen bloß böh misch und in gemischtsprachigen Bezirken deutsch und böhmisch amtiert werden ?Dieswärederrich- ti ge Föderalismus! Aber dem Reiche gegen über den Föderalismus proclamieren und dann fürs eigene Land den ärgsten Centralismus treiben, das ist eine Inkonsequenz und eine Verlogenheit. Die Magyaren

ganzi. «o kr., wlbj. Z0 kr., Post ,anzj. so k, »a»j. Vsammt Frrt.x.mxlar für den Adressat.,,. Auf j-d-s welter. v«»,nd 'b.nfall, «I, Freiexemplar. — AnI«ttndiilMta«N 1k« den »rtr«l», v»lk»bot«« xra »>,rj»«sxatt«n» p«»tj«W il I e»>. br»Ii) «kr. Ar. 67. Brixen, Lreitag, den Z5. Iuli ^8A8. XI. IcrHvg. t«s !1l Thun ist eifrigst bemüht, dasjenige, MS er im Parlament nichts erreichen konnte, jetzt Ms außerparlamentarischem Wege, nämlich durch verbindliche Besprechungen' mit den deutschen B slavischen

aber die Deutschen Böhmens. In neuerer Zeit vollzieht sich auch bei den con- servativen Deutschen ,deH Alpenländer ein ent schiedener Umschwung zugunsten des Centralismus. Der Föderalismus besonders wie er von den Czechen angestrebt wird, hat nämlich sein sehr Bedenkliches. Die Czechen haben die Magya ren zum Vorbild genommen. Aus dem Dua lismus soll der Trialismus mit Großböhmen herauswachsen,, und Großböhmen soll ein cz ethischer Staat sein, geradeso, wie'Ungarn ein magyarischer Staat wurde. Das ist eben

die Verlogenheit des ezechischen Föderalismus: Dem Reiche gegenüber si ud si e Föderalisten, im eigenen Lande aber sind es die ärgsten Centrasisten, welche sich auf die empörendste Gleichmacherei eingeschworen haben. Wenn dem nicht so wäre/ warum eapricieren sie sich darauf, dass in ganz Böhmen Und Mähren deutsch und czechisch amtiert werden soll, auch dort, wo kein Bedürfnis ist? Wenn den Czechen ernst ist mit dem, was am Föderalismus wirklich Wahres und Schönes ist, nämlich mit der Wahrung der möglichsten

sind daran, die Deutschen, Slaven, Rumänen u. s. w. Ungarns gewaltsam zu magyari- sieren. In einem künftigen Großböhmen würden oie Deutschen ebenso gewaltsam ezechisiert werden, VsstiZiÄ tsrrsnt! ' Aus diesem Grunde können sich die Deutschen Böhmens mit dem Föderalismus unmöglich be freunden. Dabei ist zu bemerken, dass sich die Deutschen Böhmens beim Föderalismus in ge wisser Hinsicht, nämlich wirtschaftlich viel besser stehen würden wie beim Centralismus. Bekanntlich sind die Deutschen Böhmens

17
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1907/02_03_1907/BRC_1907_03_02_1_object_119437.png
Page 1 of 8
Date: 02.03.1907
Physical description: 8
ein Greuel ist. In diesem Widerstreit der Auffassungen und Strebungen liegt eine reiche Quelle von Schwierig keiten, welche fortwährend die Arbeitsfähigkeit des Reichsrates bedrohen können. Was haben die österreichischen Völker in dm letzten Jahr zehnten schon gelitten wegen des unlösbar scheinenden böhmischen Knotens! Für die deutschen Abgeordneten aus den Alpenländern wird es ein solches Maß von Klugheit brauchen, um die nationalen Pflichten gegen die Deutschem Böhmens mit den Rücksichten

ein bedenkliches Schwinden des großösterreichischen Patriotismus zu Grunde. Zentrifugale Kräfte sind es, welche den eigentlichen Untergrund dieser Krisen bilden. Oesterreich ist kein Nationalstaat, sondern ein Konglomerat verschiedener Nationen. An seinen Grenzen bestehen große Nationalstaaten, welche nicht verfehlen, auf die Konnationalm in unserem Reiche fast mit der Naturkraft der Attraktion anziehend zu wirken. Die Folge davon ist, daß die Gespenster des Panslawismus, des Pan- germanismus

und des Panromanismus das Reich zu gefährden drohen. Die verschiedenen Nationen fordern innerhalb des Reiches nationale Autonomie und versuchen so, einen Staat im Staate, ja manchmal sogar einen Staat im Kronlande auf zurichten. Nationale Rechte und nationale Be schwerden müssen oft den Vorwand liefern zu Bestrebungen, bei welchen es zweifelhaft ist, ob die Sorge für die eigene Nation noch gepaart bleibt mit österreichischem Patriotismus. Immer mehr fühlen sich die Konnationalen im Reiche als eine Einheit, mögen

sie räumlich noch so sehr auseinandtTliegen und wirtschaftlich noch so ver schiedene Interessen haben. Die Italiener Süd tirols z. B. fühlen sich solidarisch mit den Italienern des Küstenlandes und Dalmatims, die Slawen des Reiches machen Konzentrations versuche und die Deutschen der Alpen- und der Sudetenländer fühlen sich in nationalen Dingen einig. Bei allen Nationen machen sich aber Strebungen geltend — allerdings nur bei Minoritäten - welche hart an Hochverrat streifen. In allen nationalen Fragen

keine andere Nation begründete Klage führen kann. Eine be sondere Gefahr für die Arbeitsfähigkeit auch des künftigen Reichsrates bietet der alte Konflikt zwischen den Deutschen und Tschechen in Böhmen. Wenn auch durch das Gelingen der Wahlreform eine bedeutende Abschwächung der gegenseitigen Spannung und Erregtheit erfolgt ist, so sind doch noch so viele Reibungsflächen zwischen beiden Volksstämmen vorhanden, daß ein geringfügiger Anlaß neuerdings zur Obstruktion der Reichsrats arbeiten führen kann. Die Tschechen

18
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1909/04_12_1909/BRC_1909_12_04_2_object_152075.png
Page 2 of 10
Date: 04.12.1909
Physical description: 10
tragen. Wolf verweist auf die Bundes treue des Deutschen Reiches und erklärt, die gegen wärtige Slawenpolitik Oesterreichs sei gegen den Dreibund und gegen das Zusammengehen Oester reich-Ungarns mit dem Deutschen Reiche gerichtet. Die Dringlichkeit des Antrages Lisy wird ab gelehnt. Der Ausschuß des Staatseisenbahnrates nahm die Dringlichkeitsanträge betreffend Her stellung entsprechender Anschlüsse zwischen Süd tiroler Fremden st ationen einerseits und der Trauernbahn sowie Triests andererseits

- bahn solle bis zum Kilimandscharo fortgeführt und das füdwestafrikanische Bahnnetz ausgestaltet werden. Diese Bahnbauten in Südwestafrika würden es ermöglichen, die im Schutzgebiete verwendeten Truppen zu verringern. Weiter kündigt die Thronrede einen Gesetzentwurf be treffend die Verlängerung der Handelsbeziehungen zum britischen Reiche um weitere zwei Jahre und einen deutsch-portugiesischen Handelsvertrag an. Sie schließt folgendermaßen: „Um dem deutschen Volke eine ruhige und kraftvolle Ent

wicklung zu sichern, ist Meine Regierung an dauernd bemüht, freundliche Beziehungen zu den anderen Mächten zu pflegen und zu festigen. Mit Befriedigung sehe Ich, daß das mit der französischen Regierung getroffene Abkommen über Marokko in einem Geiste ausgeführt wird, der den Zwecken, die beiderseitigen Interessen auszugleichen, durchaus entspricht. Im Deutschen Reiche ist ebenso wie in der österreichisch-ungari schen Monarchie dankbar der Zeit gedacht worden, als vor einem Menschenalter die später

durch den Beitritt Italiens zum Dreibund erweiterte Allianz beider Mächte ins Leben trat. Ich hege das Vertrauen, daß das Zusammenhalten der drei verbündeten Reiche auch ferner seine Kraft für die Wohlfahrt ihrer Völker und die Erhaltung des Friedens bewähren wird.' Am Mittwoch fand die Präsidentenwahl statt. Zum Präsidenten wurde der Konservative Graf Swlberg gewühlt, zum I. Vizepräsidenten der Zentrumsabgeordnete Dr. Spahn, während der Nationalliberale Dr. Paasche, der die Stelle des U> Vizepräsidenten erhielt

20
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1916/31_08_1916/BRC_1916_08_31_4_object_150089.png
Page 4 of 8
Date: 31.08.1916
Physical description: 8
aus einer angesehen'!! siidfr-mMschen Familie, de ren Sprossen Jahrhunderte hindurch im fran zösischen Sia-Zweien eine bedeutende Rolle gespielt haben- er war. als Meli wieder deutsch wurde, bereit-, ein B-'eis und fast dreißig Jah re laug sranMistlier Bischof von Metz. Wäh rend der Lel'-a u-ng von Metz war seine größte Sorge, auch nl'-?: eAnschein eines Trotzen den env-cken. Er b.'gegnete den deutschen Vebö2e,'n vorn.-<nn nnd schicklich. Wo er ein - .r- >es .s 'ür zu streng hielt, bat Donnerstag, den 31. August

unknrante Solästüoke, Lokiessbeste oäer laukmünsen 2ur cüe sie 2akwns> ües Verengertes clein Qo!68LkLl.t26 Äer österreivkisok-un- g'ariseken Lanlc xukülirt unü die clen de- Körälicz!i6n cZleser patriotisoken 8g.mm1unA dat. 1S16. Reiche und arme Völker. Reiche und arme Völker. Der „Soldaten-Zeitung' entnommen: Ob wir glücklich und zufrieden sind, hängt nicht so sehr von der Menge des Geldes ab, das wir besitzen als von der Art, wie wir es verwenden. Mancher Rei che ist unzufrieden

, weil nicht alle seine Wünsche, be- sonders seine Bestrebungen nach immer größerem Be sitz in Erfüllung geben. Mancher Arme, wenn er auch nur über das Notwendigste verfügt, fühlt sich glücklich weil ihm das wenige gesichert ist. Aber für das allge meine Volkswohl und das Gedeihen des Staates ist'es doch am besten, wenn der Besitz des Geldes möglichst verteilt ist, wenn es wohl Reiche und Arme gibt,'Venn dieser Unterschied wird sich nie ganz beseitigen lassen daneben jedoch einen weitverbreiteten Mittelstand

und wenn die Armut nicht in Elend, der Reichtum nicht in Protzentum ausartet, sondern ein gemeinsames Band der Zusammengehörigkeit alle, Reiche und Arme, um schlingt. Die geregelte gesellschaftliche Fürsorge ist das beste Mittel, diesen glücklichen Zustand allmählich M erreichen. Betrachen wir von diesem Standpunkte den Reich tum der Völker ohne jedoch bestimmte Ziffern anzu führen, die immer sehr zweifelhaft sind, da sie größ tenteils auf Schätzungen beruhen. Beginnen Wir mit unseren Feindeil. England

. Die englischen Arbeiter bilden einen Staat im Staate. In Frankreich, das ebenfalls seit jeher als rei ches Land gilt, da es über einen fruchtbaren Boden und reiche Schätze im Boden verfügt, ist der Reichtum viel mehr verteilt, als in England. Der Durchschnittsfmn- zcse ist sehr sparsam und sein Ehrgeiz geht dahin, in einem gewissen noch rüstigen Alter als kleiner Rentner leben zu können. Die Regierung hat diese Neigung ausgebeutet, indem sie die Leute bervog, ihr Geld in auswärtigen, hohe Zinsen tragenden

21