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Brixener Chronik
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Page 1 of 8
Date: 21.10.1920
Physical description: 8
. Zwar mühen sich die bayerischen Sozial demokraten und ein Teil der bayerischen Demo kraten mit einer bewundernswerten Ausdauer ab, den Zentralisiert in Berlin, die aus den Erfahrun gen der verflossenen Monate immer noch nichts gckmt haben, stets von neuem Wasser auf die Mühle zu leiten; allein, der Gang der Geschichte ist nicht mehr aufzuhalten. Der föderalistische Ge danke marschiert in ganz Deutschland, nicht nur m Bayern, mit unwiderstehlicher Macht seinem Ziele entgegen. Das neueste Verfahren

, das man von soziali- fischerTnnd jüdisch-demokratischer Seite anwendet, Bayern in der Meinung der Welt herabzu- WM w dem Versuche, denMl glaublichen H des sozialdemokratischen preußischen Ministers Severing, Bayern müsse der Charakter eines Ordnungsstaates abgesprochen werden, durch entsprechende Tatarennachrichten aus Bayern, dem »deutschen Ungarn', dem Lande des „weißen Terrors', zu unterstreichen. Mit den offenkundigen Lügenmeldungen eines bekannten Züricher Blattes, die demselben von einem Münchener Korrespon

denten mit orientalischem Namen zugehen, hat stch dieser Tage die berufene Vertretung der ge samten bayerischen Presse in einer scharfen Protest erklärung auseinandergesetzt; hoffentlich schenkt man dieser Erklärung auch im Ausland die nötige Beachtung. Man fühle es uns anständigen Bayern doch einmal nach, was das heißt, täglich den Schmutzkübel über die Heimat ausgegossen zu sehen durch Menschen, die bloß Gastrecht bei uns zu genießen scheinen, um uns desto besser verleumden zu können! Noch toller

aber treibt es' die Berliner sozia listische und jüdisch-demokratische Presse in ihrer großangelegten Hetzkampagne gegen Bayern. Ein Beispiel: Der sattsam bekannte Berliner „Sexual forscher' Dr. Magnus Hirschfeld hielt letzter Tage in München einen Vortrag, angeblich über die Steinachsche Verjüngungstheorie; in Wirklichkeit verteidigte er aber die gemeinsten sexuellen Laster und gleichzeitig zeigte er obszöne Lichtbilder, wie man sie in den niedrigsten Kaschemmen nicht ordi närer zu sehen bekommt. Es gab

Pogromopfer in Bayern' gefeiert, der sozial demokratische Parteitag in Kassel erhebt sich zu Ehren des von der „Reaktion' hingeschlachteten Kulturträgers von den Sitzen, kurzum, es wird der Anschein erweckt, als herrsche in Bayern der Schrecken in schlimmster Gestalt. Und alles wegen einiger Prügel, die ein perverser jüdischer „Sexual- forscher' aus Berlin von jungen Burschen erhielt, die nicht bloß dem „Vorwärts' unsympathisch sind. Als in München dagegen harmlose „Bour geois' von roten Terroristen

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Brixener Chronik
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Page 1 of 8
Date: 02.09.1920
Physical description: 8
der Berliner Re gierung und ganz besonders des Reichstages in der Durchführung des Entwaffnungsediktes von Spa hat in Bayern zu einer Zuspitzung der Lage geführt, die das Schlimmste befürchten läßt. Hat schon das allgemeine Verbot der Selbstschutz organisationen („Orgesch'---Organisation Escherich) für ganz Preußen in Bayern verstimmend gewirkt, weil die vom Landeshauptmann der bayerischen Einwohnerwehren, Forstrat Escherich, ins Leben gerufene, durchaus gesetzliche Organisation wie eine Verbrecherbande

mit Zuchthaus bedroht wurde, so hat die Erklärung der Reichsregierung, daß die Anerkennung oder das Verbot der „Orgesch' Sache der Landesregierungen, ihre Entwaffnung aber Sache der Reichsregierung sei, in Bayern wie eine Verhöhnung der bayerischen Ein wohnerwehren gewirkt und die Erbitterung maßlos verschärft. Dabei hätte sich auch die bayerische Einwohnerwehrsrage in aller Sachlichkeit lösen lassen, wenn die Berliner Regierung nur ein klein wenig Regie verstünde und nicht in blindem Parteifanatismus

und ebenso unberechtigtem als grenzenlosem Mißtrauen gegen Bayern im deut schen Reichshause sich benehmen würde wie der Stier im Porzellanladen. Hat die von einer „bürgerlichen' Regierung in ganz sozialistischem Geiste beschlossene Ent waffnung der bürgerlichen Bevölkerung (denn die Radikalen pfeifen auf das Entwaffnungsgesetz!) schon in Norddeutschland zu der überaus bedenk lichen Erscheinung geführt, daß der anständige Teil der Bevölkerung nicht bloß dem einheimischen bolschewistischen Terror

, sondern in den östlichen Grenzgebieten obendrein den polnischen (und bald wieder vielleicht auch den russisch-bolschewistischen) Mordbrennerbanden schutzlos preisgegeben worden ist, so droht durch das unvernünftige Vorgehen der Reichsregierung in Bayern, wo die Verhältnisse wesentlich anders gelagert sind, eine Krise aus zubrechen, die sehr leicht zu einem gewaltigen Anschwellen der Loslösungsbestrebungen führen kann. Die ersten Anzeichen sind schon da. Zunächst haben wir so etwas wie eine verschleierte

Re gierungskrise. Ministerpräsident v. Kahr hat be kanntlich aus höheren Rücksichten seinerzeit durch den bayerischen Gesandten in Berlin seine Zu stimmung zum Entwaffnungsgesetzentwurf der Reichsregierung gegeben unter der stillschweigenden Voraussetzung, daß dieser Entwurf Gesetz würde- und daß im übrigen die Reichsregierung gegen über der „Demagogie des Reichstages' (Ausspruch des Außenministers v. Simons) Rückgrat und Bayern gegenüber Verständnis und Vernunft zeigen würde. Bon all diesen Voraussetzungen

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Brixener Chronik
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Page 1 of 8
Date: 19.08.1902
Physical description: 8
sichtbar wurden, schollen ihnen aus den Reihen der. Tiroler Veteranen und Schützen spontan die Rufe ent gegen: „Hoch die Wiener! Hoch der Andreas Hofer-Verein!' Ebenso wie vonseite der Tiroler wurde dem Verein von den bayrischen Kriegern und Beteranen Dank gezollt, der sich hauptsächlich darin zeigte, daß 250 Bayern die Fahnenweihe am 16. August in Brixen durch ihre Teilnahme erheblich verschönerten. — Daß selbst von aller höchste^ Stelle die Bemühungen und Verdienste des Vereins um das Zustandekommen

' nach dem k. k. Statthalter zu einer Ansprache. Vorerst ge dachte Se. Exzellenz des Prinzregenten Lnitpold von Bayern, des nachbarlichen Freundes unseres Kaisers. Schon lange verknüpfen Bande der Blutsverwandtschaft die Regentenhäuser Habs burg und Wittelsbach; daß die stammverwandten Völker Bayerns und Österreichs gute Freund schaft halten, beweisen die bayrischen Veteranen, die in so großer Zahl zmü heutigen Fest, er-- schienen seien. Daher ersuche er, ein dreifaches Hoch auf den Freund Sr. Majestät unseres Kaisers

, auf den Prinzregenten von Bayern auszubringen. - Nachdem die begeisterten Hoch-Rufe ver klungen waren, erhob sich Se. Exzellenz von neuem mit der Bemerkung, er habe noch einige Worte beizufügen: „Ich habe die Ehre, heute als Vertreter der beiden kaiserlichen Hoheiten, des Protektors des Denkmals Erzherzog Franz Ferdinand und des Höchst-Landeskommandierenden Erzherzog Eugen zu erscheinen und habe bereits früher (bei Enthüllung des Denkmals. D. R.) Gelegenheit gefunden, den höchsten Dank Leider für die patriotische

.' Statthaltereirat Dr. Schorn begrüßte in Vertretung desLandeshauptmanus Grafen Brandis, der zu seinem Bedauern verhindert gewesen zu erscheinen, und im Namen des Landesausschusses die Festgäste aus allen Teilen des Landes- und besonders jene aus Wien und aus Bayern, welche gekommen, ihre Toten zu ehren. „Wir feiern heute einen Ehrentag sür unser Land, aber auch eine schöne Gedenkfeier, welche über das Alltagselend weit emporhebt. Bei wieder holten Gelegenheiten haben wir es bereits er fahren: nichts einigt

. Ich gratuliere im Namen der tirolischen Landschaft den/durch Allerhöchste Gnade Ausgezeichneten und trinke aus deren Wohl. Sie leben hoch, hoch,, hoch!' . Der I. Präsident des bayrischen Veteranen-, Krieger- und Kampfgenossenbunds, Exzellenz . General Ritter von W aag en, drückte iü herz lichen Worten die Freude und den Dank der Bayern aus über den schönen Empfang, den sie überall in Tirol gefunden. Er versicherte, sie werden diese Tage unter die schönsten ihres Lebens rechnen, und schloß mit einem.Hoch

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Brixener Chronik
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Page 6 of 8
Date: 24.11.1918
Physical description: 8
beginnt in Deutschland gefahrdrohend zu werden. Solf teilte in einer neuen Note an Lanfing mit, Deutschland befinde sich in einem Zustande, daß er nicht einmal für eine Woche die Ernäh rung der Städte sicher stellen könne. Einen ahnlichen Aufruf um Hilfe in der Not hat auch Eisner in Bayern erlassen. Indessen dauern die Kämpfe zwischen den beiden sozialdemokratischen Richtungen an. Obwohl Liebknecht bedeutend in der Minder heit ist. zumal sich die Soldaten ausnahmslos gegen ihn erklären, gibt

er und Rosa Luxenburg zeichnen. In Ostpreußen ist eine neue Frage aufgetaucht. In einem Manifeste einer litaui- schen Kommission wird gefordert, daß das Ge biet um Insterburg und Goldap zu Litauen ge schlagen werde. Bayern drohk mU dem Abfall von Berlin. Die „Münchner Zeltung' schreibt, indem sie auf die Erklärungen von Parteianhängern Liebknecht hinweist: „Bayern ist gegen jede Ausschreitung des Radikalismus. Es hat sich für die Republik erklärt, weil es notwendig war. wenn dies auch den innersten

Empfindun gen der Bevölkerung nicht entspricht. Bayern will eine Republik der Ordnung und der Frei heit sein. Versteht Berlin nicht Ordnung zu halten, wird Bayern ihm nicht folgen. Bayern weiß, daß die Ordnung für die Erlananng des Friedens unerläßlich ist, wie dies Wilson erst jünast erklärt hat. Gelinat es Berlin nicht sich zu sestiaen. wird aanz Süddeutschland abfallen und sich als unabhängig erklären und auf ei gene Faust den Frieden schließen. Verschiedene Mitteilungen. Los von Wien! Dieser Ruf

. Nach derselben Quelle die Möalichkeit nicht ausgeschlossen, daß sich ein süddeutscher Staat bildet, dest« Mittelpunkt Bayern wäre 5 Für den Anschluß der Deutschen Destongar»», Der deutschösterreichische Staatsrat beschäk- tigte sich in der Sitzung am 18. November nÄ Presseftimmen aus dem deutschen Westun » garn und hat dazu folgenden Beschluß gefaßt; 1. Der Staatsrat erklärt: die geschlossene« deutschen Siedlungsgebiete der Komitate Preßburg, Wieselburg, veden» bürg und Eisenburg gehören geogra« phisch

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Page 5 of 8
Date: 13.12.1906
Physical description: 8
Steuern. Man möchte also glauben, die k. k. Regierung würde ein sorgsames Auge auf diesen schönen Flecken Erde richten, aber gerade das Gegenteil trifft zu. Dem Verkehre nach sind wir fast voll ständig auf Bayern angewiesen; die österreichische Regierung tut aber alles Mögliche, um das Leben hier recht teuer und schwierig zu machen bezüglich der Einfuhr der unentbehrlichsten Lebensmittel aus Bayern. Und wenn anderseits der 12 bis 13 Stunden weite Weg von Innsbruck oder Jenbach über bayrisches Gebiet

es mehr aus, so muß alles mit 30 Heller per Kilo verzollt werden. Bedenkt man nun den riesigen Verbrauch im Sommer (Hinterriß ist ja Fremdenstation und beherbergt oft mehrere hundert Arbeiter) und die ohnedies hohen Preise der Lebensmittel, besonders in Bayern, und dazu das Postporto, so muß man sich beim Herrn Finanzminister für diese gütige Fürsorge gewiß bedanken. Im Jahre 1903 wurde deshalb ein Bittgesuch um Erhöhung des zollfreien Einfuhrsquantums von Brot und Fleisch an die Handelskammer

in Innsbruck gerichtet, blieb aber natürlich bis heute unbeantwortet. Will man Rindvieh durch Bayern treiben, so muß jedes Stück zuvor von einem österreichischen und bayrischen Tierarzt beschaut werden, was oft die größten Schwierigkeiten und immer einige Unkosten verursacht. — Vom 15. Dezember 1906 an ist auch die Durchfahrt aller jener Artikel durch Bayern verboten, welche in Bayern über haupt nicht eingeführt werden dürfen. Für die Schweine z. B., welche auf dem Thomasmarkt in Innsbruck gekauft

werden, wird man wohl müssen hermetisch verschließbare Särge bestellen, damit sie passieren dürfen; oder man soll uns frischweg die Veschneidung aufoktroyieren, damit wir uns von Gesetzes wegen des Schweinefleisches gänzlich enthalten müßten. Kommt eine Sendung lebender Pflanzen, gleichviel, welcher Art, vom Ausland herein oder geht sie nnr ein Stück über Bayern, so muß dieselbe einen mit allen möglichen Siegeln und Unterschriften versehenen R.blans-Aitest besitzen, sonst wird sie wieder an ein Hanptzollamt zurück

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Page 3 of 10
Date: 03.07.1902
Physical description: 10
die Zentralkommission, eine Subvention von 1200 Kronen zu beantragen. Taufererbahn. Das Eisenbahnministerium hat dem Advokaten Dr. Leiter in Brnneck die Konzession zur Vornahme technischer Vorarbeiten des Bahnprojekts Bruneck-Sand vom 10. Juli1901 aus ein Jahr verlängert. — Dieselbe Konzession wurde dem Comite zur Erbauung der mit elek trischer Kraft zu betreibenden Lokalbahn Bludenz- Schruns bewilligt. D as Ariegerdenkmalin der Äachsenklemme. Reise-Programm der Gäste aus Bayern. (Zweiter Sonderzug München

-Innsbruck.) Am 14. August München-Zentralbahnhof ab 12 Uhr mittags. Kufstein aN: 2 Uhr 3 Minuten nachmittags. Herr Johann Waroschitz, Vorstand und Komman dant des Militär-Veteranenvereins „Erzherzog Karl Ludwig' in Kufstein, wird mit Deputation und Vereinsfahne am Bahnhof Kufstein die Bayern begrüßen, weshalb die Bayern eine Ehrenab teilung mit Fahne und Musik daselbst gegenüber stellen. Fahnenmarsch, Begrüßung. — Kufstein ab 2 Uhr 30 Minuten nachmittags. Innsbruck an 4 Uhr 30 Minuten. Kronprinz Rudolf

- Veteranenverein in Innsbruck und Veteranen verein Mitten werden mit Fahne und Musik unter Führung des k. k. Zolloffizials Herrn Franz Resch zur Begrüßung der Bayern am Bahnhofplatz aufgestellt sein. Die Bayern ver lassen den Zuq, formieren Aufstellung in vier Gliedern, die Damen im fünften Glied, Fahnen und Standarten eingeteilt, Musik am rechten Flügel. Fahnenmarsch, Begrüßung, dann Ab marsch in folgender Reihenfolge: 1. Musik des Veteranenvereins Innsbruck; 2. die bayrischen Vereine mit Fahnen

und Standarten; 3. Musik korps des kgl. bayr. I. Schweren Reier- regiments unter Leitung des kgl. Musikdirigenten Herrn Röder; 4. Kronprinz Rudolf-Beteranen- verein Innsbruck mit Fahne; 5. Wiltener Veteranenverein mit Fahne; 6. andere anwesende Vereine; 7. Abmarsch. Z>r Zug bewegt sich durch die beflaggte Rudolfstraße, den Margareten platz, die Landhaus- und Maria Theresien-Straße, den Marktgraben zum Bierwastelgarten. Die Bayern, unter Führung des Präsidialmitgliedes des Bayr. Veteranen-, Krieger- und Kampf

genossen-Bundes, Herrn Adolf Savimereyer, und des Ehrenvorstandes der Vereinigung ehemaliger Kürassiere und Schweren Reiter Herrn Josef Hestle formieren ihren Zug, wie folgt: Bereinigung ehe maliger Kürassiere und Schweren Rnter, des Re giments „Prinz Karl von Bayern' mit Standarte und vollständiger Regimentsmusik, Veteranen- und Militärverein Dachau mit Fahne (44) (die bei gesetzten Zahlen bedeuten die Anzahl der Teil nehmer), Vereinigung ehemaliger Toxis-Chevaux- legers mit Standarte (20), Krieger

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Page 1 of 8
Date: 29.09.1923
Physical description: 8
, den sie entgegenzusetzen hatte, nur der Not gehorcht. Schwer verständlich ist unter den gegenwärtigen Verhältnissen die Haltung des Deutschvölkischen Schutzbundes in Bayern, der eine Versammlung abhielt, bei der zur blutigen Abrechnung mit der bayerischen und Berliner Regierung aufgefordert wurde. Die Reinigung soll beim bayerischen Innen minister Schweyer beginnen (der sogar Ehren präsident der bayrischen. Kampfo'-ganisation ist! D. Red.). Die Bayern seien zum Marsch nach Berlin bereit. Die Reinigung

werde nur ein Werk der Mobilisierung sein. Es wurde eine Entschließung angenommen, in der die Auflösung des Reichs tages, der Rücktritt Stresemanns und Ebsrts und die Aufstellung einer Regierung der nationalen Notwehr gefordert wird —Forderungen, die solange einem Schlag ins Wasser gleichen, als nicht irgend welche politische Neugestaltungen und Bündnisse in Aussicht stehen. Auch sonst wird in Bayern jetzt viel politisiert und wenig Wolle erzeugt. So fand in Bayern» vergangenen Montag ein Parteitag der Deutschen

Bolkspartei in Bayern statt. Hiebei wurde der Austritt aus diesem preußischen Ableger und die Gründung einer Nationalliberalen Landespartei beschlossen. Die Bayern, so begründen sie, können, die Linksschwenkung der Deutschen Volkspartei nicht mitmachen, sondern müssen an dem geschicht lichen monarchistischen deutschen Staatsgedanken festhalten und auch weiterhin für die Farben schwarz-weiß-rot kämpfen. In München haben die Führer des Deutschen Kampfbundes bei voller Wahrung der inneren Geschlossenheit

der einzelnen Kampfosrbände die politische Leitung an Adolf Hitler (!) übertragen. Dieser fordert die Parteigenossen auf, aus allen militärischen Verbänden, die nicht dem Kampf bund angehören, sofort auszutreten und in die Rei ben der Sturmabteilungen der Nationalsozialisten, der „Reichsflagge' oder des „Oberlandes' einzu treten. Parteigenossen, di? dieser Aufforderung nicht binnen zehn Tagen nachkommen, gelten als aus der Partei ausgeschlossen. — Die Erregung über die RuhrFapitulation«k'.t-.m Bayern

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Page 7 of 8
Date: 30.10.1906
Physical description: 8
, Landshut. Miß Margaret Jackson, England. Frl. Maria Friedburg, Frankreich. Frau von Burian, Hofrätin, .mit Frl. Tochter, Wien. Hugo Jäger, Forstrat, mit Frau, Bayern. Dr. Sette, Lavis. Fräulein I. Somler, Wien. H. Vallentini, Forstrat, Zara. Frau Foradori. Kaufmannsgattin, Bozen. Frau Baronin Schneider mit Tochter und Kammerfrau, Wien. Hofrat Jllasiewicz mit Frau, Wien. Dr. Johann Gschirhakl, k. u. k. Oberstabsarzt, Salzburg. Johann Webhofer, Lienz. Frau Dr. Emilie Jllinger mit Kammerfrau, Lemberg

. Anton Gasser, Bahnbeamter, Innsbruck. Frau Ohlinger, Postmeistersgatlin, Salzburg. Friedrich Fürst zu Sage und Wittgenstein mit Diener, Rußland. Bahnhof. Hotel: A. Krammel, k. k. Bezirks- geometer, Schweinfurt, Bayern. Ferdinand Polatschnigg, Marburg. Wilhelm Renott, Tourist, Regensburg, Bayern. Jbigniew Gniardowsky, Ingenieur, Warschau. Hermann Sper, Pfarrer, Kals. Heinrich Canetti, Reisender, Wien. Lorenz Huber, Reisender, Ritzlhos bei Linz. August Mala, Bahnbeamter, Deutsch-Landsberg. Frau Else

Krätschner, Reisender, Brünn. August Hausen, Reiseingenieur, Wien. Hermann Schneider, Ingenieur, mit Frau, Dortmund. Elise Eckl, Private, Innsbruck. Heinrich Felix, Reisender, Georgswald. Max Rosenbaum, Reisender, Wien. Josef Rottensteiner, Pfarrer, Söll, Tramin. August Fantl, Reisender, Wien. Georg Erlsbacher, Kaufmann, Wien. Dr. Stephan Schindele, Professor, Dillingen, Bayern. Franz Petritz, Reisender, Wien. Joses Deml, Bahnaufseher, Brixen. Fritz Fägtmeyer, Reisender, Meißm. Anton Winkler, Reisender

, Wien. Josef Würth, Reisender, Wien. Arnold v. Mor, k. k. Postkommissär, Innsbruck. Anton Bständig, Reisender, Kaufmann, Wien. Gasthof „Goldener Adler: Julius Schlangen berg, Hauptmann des k. u. k. Jnf.-Regt. Teschen. Oskar Huck, Rechnungsrat, mit Schwester, Jnsterbura. Julie Witwe Rumer, Private, mit Tochter, Innsbruck. Marie Arnold, Kaufmannstochter, Schwaz. Georg Siber, tkövl., Meran. Olga Gallas, Gossensaß. Frau Direktor Schnitzlein mit zwei Töchtern, Anerbad, Bayern. Ludwig Schnitzlein

, Arztensgattin, mit Tochter, St. Ulrich. Rudolf Bauer, Apotheker, Grassau, Bayern. Otto Werner, Architekt, Kolmar, Elsaß. K. u. k. Leutnant Rössel, Brünn. Jng. Eduard Franzelin, Bruneck. Gasthof „Gold. Kreuz': Magnus Schratz, Pfarrer, Neustist. Jguaz Praxmarer, Pfarrer, Hötting. Rudolf Fischer, Reisender, Wien. R. Pollinger, Wien. Lisabeth Häderli, Zürich. Rudolf Bollemeier, Wien. Jgnaz Teschaner, Atzwang. Marie Nilz, Private, Rovereto. B. Hofer, Bruneck. Hans Wechselberger, Sterzing. Bioritz Storch

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Page 6 of 8
Date: 11.07.1905
Physical description: 8
, Bayern. Baronin RM Malfatti di Monte-Tretto, Padua. Frau Generalinten- dant Marie Mandiö, Wien. Graf Alexander Nalffi Budapest. Lady Mary Lyell, Schottland. Mister Arckic Langmann, C. M. G., mit Gemahlin, London. Fräulein Schulze, Cannes. Mad. Helene Forinyal, Budapest Gräfin Ressöguier-Kinsky mit Komtesse Anna Nislo Frau Therese Durvay, Preß bürg. Cavaliere Antonio Vitalba, Venezia. Villa Alexandra: Miß Stollins. Miß Wora. man, England. Frau V.Przewlocka mit Kindern. Fräulein v. Fudakowska. Gräfin

Kraszinska, Rußland. Gräfin Festetics und Tochter, Ungarn. Herr v. Gränzenstein. Villa Gasser: Frau Baronin Fiath mit Sohn Ungarn. Frau v. Russanowska mit Familie, Polen. Graf Josef Preyfing, Landshut, Bayern. Baronesse Seltenegg Ungarn. Herr Gsteinzer, Kaufmann, Bozen. Frau Amalia Mathias mit Sohn, Rumänien. Frl. v. Zehengmber Wien. Herr und Frau Kollar, Rechtsanwalt, Budapest! Hochtv. Sodek Erzieher, Ungarn. Frau Krippel mit Sohn, Galizien. Graf Franz Rssseguier, Galizien. Frau Doktor Emilie Kinger

, Mühlbach. Josef Ebner, Neumarkt. Johann Fuchs, Toblach. Sebastian Wmkler, Pfarrer. Gast Hof „zum goldenen Stern': mann Fischer, Genzart, Bayern. Max Schweigt, Kaus- mann, Innsbruck. Ferdinand Flor, Branzoll. I- ' Ungerhemsen, Bayern. Johann Fickler, Tellheim, Bayern. Viktoria und Rosina Fickler, Ungerhemsen, Bayern. Velegv, K«r» der Vom 10. 4°/gkonv. Rente, Mai-November 100.40 4°/a konv. Rente, Jänner-Juli 100.35 4'2°/g Notenrente Februar-August 100,95 4-Z°/g Silberrente April-Oktober 100.95 Oesterr

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Page 3 of 8
Date: 15.04.1920
Physical description: 8
eine Ansprache qehaiten, in der er erklärte, daß Bayern sich einer Auflösung der Einwohnerwehr widersetze. Die Lage sei ernst. „Wenn die Reichsregierung auf unsere Vorstellungen hin nicht entsprechend, handelt, werden sich unsere Wege von denen des Reiches trennen und es kann mit einem vorübergehenden Ausscheiden aus dem Reichsverbande gerechnet werden.' Die Bauernschaft Bayerns erläßt einen Aufruf, in dem von der bayerischen Regierung verlangt wird, unter keinen Umständen die Einwohner wehren aufzulösen

. Der Aufruf lehnt jede Klassen herrschaft ab, verwahrt sich aber dagegen, daß über Bayern ein Reichskommissär gesetzt wird. Der Aufruf fordert, bekanntzugeben, daß alle bayerischen Staatsbürger auch willens sind, von den schärfsten politischen Kampfmitteln Gebrauch zu machen. Hiezu schreibt der „Allgemeine Tiroler Anzeiger': Es ist verständlich, daß man in Bayern aus die Erhaltung der Einwohnerwehren bedacht ist. Bayern hat bereits den Bolschewismus gekostet und monate lang eine kommunistische Regierung

durchgemacht. So was geht einer Bevölkerung auf die Nerven und sie fühlt einen unüberwindlichen Drang, der Gefahr einer Wiederholung bolschewistischer Ex perimente vorzubeugen. Eingriffe von Reichs wegen, die gegen das Schutzbedürfnis der Bevölkerung gerichtet erscheinen, können von dieser leicht als feindlicher Akt empfunden werden. Das läßt sich begreifen. Man wird von Berlin aus die Bayern schon mit Vorsicht und Klugheit behandeln müssen. Die Süddeutschen haben ein Recht, vollauf be rücksichtigt

zu werden. In den letzten Wochen hat de?; Norden kein gutes Beispiel gegeben. Der «»»den war diesmal das Versuchsfeld der General streiker und der Schauplatz der bolschewistischen Experimente, die zum bewaffneten Eingreifen zwangen. Im Norden wurden dem Deutschen Reich jene Verlegenheiten eingebrockt, die sich das feindliche Ausland zunutze machte. Dagegen hat der Süden durch seine ruhige Haltung und Be wahrung der Ordnung diesmal die Situation gerettet. Das weiß man in Süddeutschland und daher mag wohl auch in Bayern

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Page 4 of 8
Date: 05.09.1907
Physical description: 8
jener, welche laut Totenbuch beim Durchzug der Bayern ums Leben gekommen sind, an dem Denkmal verewigt. Das Denkmal ist aus Untersberger Marmor gearbeitet, erhebt sich auf einem ungefähr 1 Meter hohen Betonsockel und besteht ans einem Postament mit Schrifttafel aus schwarzeit? schwedischen Granit mit eingelassener Goldschrift und einer gegen 2 Meter hohen Säule, auf der eine Kugel als Symbol des Kampfes ruht. Das Denkmal schaut gegen Norden und tragt ciw dieser Seite die Inschrift: Zur Erinnerung

der Bayern anheimfielen: Andre Kienpointner, Gemeindevorsteher, Besitzer des Heipenhansergutes. Er soll gemäß mündlicher UeberlieserMg den siegreichen Feind um Schonung der Ortschaft und um Aufgeben der Verfolgung Wehrloser gebeten haben. Er stellte sich als Geisel, verbürgend, daß von seiten der Landesschützen kein Schuß mehr auf die durchziehenden Bayern fallen werde; da aber sein Vertrauen auf das Einstellen der Feind seligkeiten von seiten der erbitterten Tiroler ge täuscht wurde

, soll er durch Bajonettstiche miß handelt und in die Gefangenschaft nach München abgeführt worden sein. Gemäß Pfarramtlichem Totenbuch erhielt man im Oktober 1809 sichere Nachricht über Kienpointners Tod in der Kriegs gefangenschaft. Jakob Schreder vom Zenzergut, Simon Schwaiger, Simonbauer, Matthias Kiechlegger, Bruggenfchuster, laut Auszug aus der Sterbe- matrik des Pfarramtes; Maria Zorn vom Bergergut; sämtliche wurden von den Bayern ermordet. Christine Oppacher vom Poschengut; diese wurde im angezündeten Hause lebendig

, Tiroler Landesverteidiger aus Hall. Dem Herrn Johann Jakob Stainer hatten seine tieftrauernd Hinterbliebenen im Friedhof einen herrlichen Grabstein setzen lassen. Er be findet sich an der Friedhofsmauer gegen Westen und verdient von jedem Kunstkenner besichtigt zu werden. Nach mündlichen Mitteilungen wird über Waidrings Schicksal im Jahre 1809 erzählt: Die Bayern hatten beschlossen, Waidring in Brand zu setzen. Aus welchem Grunde man schließlich davon abgegangen, ist nicht ganz auf geklärt

, in welchem die Christine Oppacher lebendig verbrannte. Am sogenannten „Einfang' bei Kapellbühel soll noch das letzte Scharmützel zwischen Waid ringern und Bayern stattgefunden haben; wenigstens fand man im nahen Gehölz bei der Holzarbeit im Boden und in den gefällten Stämmen eine Masse Flintenkugeln und im Moos, gegenüber vom Döllerer, sollen lange Zeit noch Leichen aufgefunden worden sein. Diese Zeilen, teils historischen Wertes, teils nur Erzählung, waren anfangs nur für die Pfarrchronik bestimmt. Vielleicht

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Page 2 of 8
Date: 22.08.1905
Physical description: 8
Seite 2. Nr. 100. Dienstag, „Brixener Chronik.' 22. August 1905. Sakrg. xvill. pesen wegen, trotz der unsinnigen Zölle, vom Ausland bezogen werden. Getreide und Mehl beziehen sie iransito über Bayern. Diese Leute müssen ihr Vieh nach Bayern verkaufen und bekommen zu den Frachtkosten von Kr. 2 40 per Meterzentner Getreide nun noch höhere Getreide--, Maschinen- und Eisenzölle. Findet ein Bauer in seinem Wald ein abgestoßenes Hirschgeweih und liefert's nicht dem Jagdpächter ab, bekommt er sechs

Tage Arrest. Beschädigen ihm die Hirsche drei Dutzend Lärchbäumchen, bekommt er eine Krone und ein paar Heller Schadenersatz. Das sind die Zustände in Außer fern. Schlauer als die Oesterreicher und in wohlverstandenem wirtschaftlichen, politischen und militärischen Interesse suchen die Bayern den ganzen Handel und Verkehr nach Bayern zu lenken. Diesem Zwecke dienen von den Bayern bis knapp an die Grenze vorgeschobene Sackbahnen, die bei Garmisch, Füssen, Psronten, Weiler, Oberstdorf und Kochl enden

. Während Bayern sechs Bahnlinien gegen die Tiroler und Vorarlberger Grenzbezirke vorgeschoben hat, um allen Verkehr an sich zu ziehen, wird von einer Verbindung dieses Bezirkes mit Tirol bei uns immer noch erst gesprochen. Allerdings gibt's über sieben verschiedene Projekte, damit die Geschichte nicht langweilig wird. Das Außersern hat demnach von Oesterreich nichts als die Erlaubnis, Rekruten und Steuern über den Fern ins Innere des Reiches zu senden, und Zollverträge, welche den Bezirk zugrunderichten

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Page 2 of 12
Date: 22.07.1909
Physical description: 12
mit Rück sicht auf den Beginn der Schulen. Wir mußten darauf sehen, am 14. September mit dem Pilger- wo aber alles, was gehen konnte, ausrückte; diesmal ging es über Klausen und Brixen nach Unterau, um die Bayern zu vertreiben, und ich rückte auch wieder mit; die Bayern waren von Aicha her auf der Flucht und hatten die Brücke bei Mauls bis auf die Enzbäume abgetragen, und der Landsturm mußte über diese hinweg klettern. In Mauls wurden die Bayern aber ordentlich geschlagen und ist einer meiner Kame

raden, mit welchem ich früher in Reischach beim Perschtaler im Dienste war (Zinner Peter mit Namen), der sich hinter einem Kornschober ver steckt hatte und fleißig die Bayern niederschoß, von einem Kavalleristen in Stücke gehauen worden, so daß man dessen Körperteile in einer Henblache zum Friedhof trug; in Mauls wurde sogar vom Turm herunter auf uns geschossen, aber die Bayern wurden doch tüchtig hergenommen und wir Grödner Schützen erbeuteten zwei feindliche Pferde, welche mit in unsere Heimat

aber nur sehr wenig Leute zusammen kamen und die Franzosen anfingen, alles in Brand zu stecken, wurde von jeder weiteren Ver teidigung abgegangen. In späteren Jahren mußte ich unter Bayern siebenmal Zettel ziehen (Los ziehen), hatte aber nie das Unglück, einen Treffer zu bekommen. zug heimzukommen, und eine geringere Heil den Pilgerzug konnten wir nicht ansetzen W? bitten demnach die Teilnehmer aus Vorarlber» auch unsere Schwierigkeiten würdigen zu woll?» und das Opfer zu bringen, das dieses Zusammen treffen

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Page 5 of 8
Date: 23.10.1909
Physical description: 8
, meinte, wenn auch die Vorarlberger Wirte von den Tirolern getrennt seien, so fühlten sie sich dennoch eins mit ihnen. Nach dem offiziellen Teil begann die ge mütliche Unterhaltung, an die sich um 1 Uhr noch ein Tanzkränzchen anschloß. Der russische Kiir und der bayerische Howe sind in diesen Tagen hintereinander gekommen. Von wegen den Spitzbuben, den politischen und den andern. Und das kam also: Seit dem Jahre 1869 besteht zwischen dem Königreich Bayern und Väterchens Reich ein sogenannter

Auslieferungsvertrag, welcher im Jahre 1885 „abgeändert', in Wirklichkeit aber verschlechtert wurde. Derselbe bestimmt u. a., daß politische Ver brecher von Bayern an Rußland ausgeliefert werden sollen. Nachdem nun in Bayern die Rechtspflege eine bei weitem humanere als in Rußland ist und dort Leute wegen an sich geringfügiger Vergehen von den sogenannten Nebengerichten zu den schwersten Strafen ver urteilt werden, wurde im bayerischen Landtag, wie schon in früheren Jahren, eine Interpella tion angebracht

es sich um einen gemeinen Verbrecher, einen Mörder, welche ja auch fürderhin ausgeliefert werden. In Rußland selbst hat dieser Beschluß eine gewisse Aufregung hervorgerufen, die sich zum Teil in ganz niedrigen Beschimpfungen der bayerischen Kammer äußert und einen krassen Beleg für den Bildungsstand der russischen Re gierungspresse bildet. Auch will man den russischen Gesandten von München ab berufen. Und endlich hat der Zar beschlossen, seine Jtalienreise, statt wie bisher projektiert über München, um Bayern herum

zu machen — ein Entgang an Ehrung, über den die Stadt der Frauentürme sich wohl zu trösten imstande sein wird. Ganz untröstlich aber sind wir in Bayern natürlich über die geschäftige Mundaufreißerei einiger norddeutschen Zeitungen, die in dieser Wahrung bayerischer Rechte ohne allerhöchste großpreußische Genehmigung wieder eine Art Verstoß gegen die guten Sitten finden. Wenn es ob diesen schlimmen Falles am Ende zu einem Krieg kommen sollte, so ist es selbstverständlich, daß Bayern die ganze Macht seiner Würm

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Page 6 of 12
Date: 24.01.1914
Physical description: 12
. ^ Preußentags Echo. In Bayern Ist die Erregung über die ungewollte Her absetzung des Anteils der bayerischen Armee ?^bmeöragen von 1870 nicht gering. Allenthalben werden Volksversammlungen einberufen, in denen gegen die vermeint lichen Beschimpfungen Bayerns Einspruch erhoben werden soll. Auch in bayerischen Neglerungskrelsen ist man verstimmt, und es sollen offizielle Schritte in Berlin beab- Wohl kaum seine ^ ^ haben dürste, da der „Preußen tag keinen irgendwie amtlichen Charakter

hatte. :: Generallett'ttanl v. Kracht erk ärt auf Anfrage des Kriegsministers über seine in Bayern als Beleidigung aufgefaßte ,Aeuße- rung auf dem Preußentage in einem Schrei ben, oer der Hochachtung, die er für seine braven alten WasfengefHrten von der Loire bis an sein Lebensende empfinden werde, setz es ganz unmöglich, daß er etwas gesagt ha ben sollte, daß die Bayern, deren Ritterkreuz' mit Schwertern zu tragen er sich zur höchsten Ehre anrechne, verletzen könnte. Das Schrei ben wird in der „Nordd. Allgem. Zeitung

- wörtlich zum Abdruck gebracht, und das offi ziöse Blatt bemerkt dazu: „Wir glauben, daß durch diese Erklärung des Generals von Kracht die nach der ersten ZeitungSmel. dung berechtigte Erregung nicht nur in Bayern, sondern im ganzen Reiche beseitigt wird. Die in so vielen Schlachten bewie sene Tapferkeit der Bayern braucht keinen Vergleich zu scheuen, und sie Zweifeln aus zusetzen, wäre ein Verstoß gegen den Geist der Waffenbrüderschaft gewesen, in der die Deutschen aller Stämme die staatliche Eini gung

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Page 2 of 8
Date: 10.07.1920
Physical description: 8
, das bringt Pro fessor Schrörs uns wieder deutlich zum Bewußt sein. Nicht minder aber auch die nicht wegzuleug nende Tatsache, daß die Erschütterungen und Ver fallserscheinungen innerhalb der Zentrumspartei sich mehren, je unitaristischer und zentralistischer der Parteiapparat umgestaltet worden ist. Bayern hat plötzlich eine Sensation erlebt! Ausgerechnet in dem Zeitpunkte, da alles ver mieden werden müßte, was die Verhandlungen in Spa erschweren könnte, bringt es ein bisheriger Reichswehroffizier

geleistet, besonders als vorzüglicher Novizenmeister. Aus dem benachbarten Weitental finden wir 2 Kapuziner im Totenbuche aufge zeichnet : Ii. ?. Gabriel Engl, ^ 1853 zu Burg- Hausen (Bayern). Das ist wohl neben dem Ordens general 1'. Hartmann von Brixen der größte Mann und die schönste Zierde, welche das Brixener Dekanat dem Kapuzinerorden geschenkt. Gabriel war der Sohn einfacher Bauersleute und war geboren am 19. Februar 1783 zu Weitental. Sein Vater besorgte daselbst den Mesnerdienst. 1801 trat

in jeder Be ziehung seinen Mann gestellt hat, so hat er doch so recht erst seine große Bedeutung erlangt als Restaurator und Reformator der bayerischen Kapu- zinerprovinz. 12 Jahre hat er im Auftrage und mit Gutheißung des Königs Ludwig I. von Bayern an der Wiederherstellung der dortigen Kapuziner provinz gearbeitet..Seine Berufung nach Bayern verdankte Gabriel dem Bischof von Passau, Karl Josef von Riccabona, der von Eavalese gebürtig war und den König auf?. Gabriel aufmerksam gemacht hatte. Daß aber ?. Gabriel

, von Gott reich gesegnete Amtsführung als Provinzial den Orden der ?. ?. Kapuziner in Bayern wieder herstellte und ausbreitete, widmet diesen Denkstein in dankbarer Erinnerung Heinrich, Bischof von Passau, 1854.' Aus Weitental war ferner der mit?. Gabriel verwandte Laienbruder Leo Engl, l' 1854 in Meran. Aus N.-Vintl sind bis jetzt auch nur 2 Kapuziner hervorgegangen: ?. Hippolytus Polini, 5 1810 in Brixen. Sein Vater war der Steinmetz Georg Polini, seine Mutter war eine geborene Niederbachem». Obwohl

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Page 4 of 10
Date: 07.09.1920
Physical description: 10
. Weiter soll die französische Regierung zugestanden haben, daß Hauptmann von Arnim nicht entlassen, sondern in eine Provinzgarnison versetzt wird. Die Affäre gilt bereits als erledigt. Der Polizeipräsident von Breslau ist überdies in den einstweiligen Ruhestand versetzt worden. Bedenkliche Ernahrungsaussichten für Bayern. Die bayerische Landesbauernkammer hat ihre ordent liche Tagung begonnen. Zu Beginn derselben gab Präsident Dr. Heim einen Ueberblick über die Er nährungsverhältnisse und den Abbau der Zwangs wirtschaft

. Im Zusammenhang damit werde die k!;. Fleischwirtschaft ab 1. Oktober katastrophal für Bayern wirken. Denn infolge der arökew„ Kaufkraft des Nordens und der Verreichlichuna der bayerischen Eisenbahnen kann die freie Med ausfuhr aus Bayern nicht mehr Hintangehalte» werden. Es werde eine gewaltige Abwanderung von Schlacht- und Arbeitsvieh nach dem Norden einsetzen und Bayern werde im nächsten Frühjahr kaum noch Arbeitsochsen haben. Die Folge der Vieh- und Fleischnot werde Anarchie oder eine neue Zwangswirtschaft

sein. Um das Schlimmste von Bayern abzuhalten, müssen sich Erzeuger und Verbraucher zu gemeinsamem Handeln verbinden Ebenso trostlos wie mit der Fleischversorgunq sehe es mit der Milchversorgung aus. Die Maul, und Klauenseuche zeige hier ihre fürchterlichste Auswirkung. Die ernsten Worte Dr. Heims hinter ließen einen tiefen und nachhaltigen Eindruck. Nngarn. Neue Anschuldigungen gegen Stefan Friedrich. Die militärischen Führer der ungarischen Ok toberrevolution, der ehemalige Kommandant von Budapest, Hauptmann Viktor

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Page 2 of 4
Date: 27.11.1918
Physical description: 4
und das Herrelchsus zu unerdrücken. Wie es in Bayern ^ur Revolution ka«. David Giudici, der Berichterstatter btt „Secoio' meldet unterm 21. November aus München: Die Revolution in Bayern hat nach außen hin keine Veränderungen Hervorgerufe». In München sieht man das Sträßenbild ook srüher-, in den großen Kaffees im Zentrum d« Stadt sitzen die gewöhnlichen Leute, denen jeK von der Front zurückkehrende Soldaten un? Offiziere sich hinzugesellen. Die Staotsmaschi- ne funktioniert wie vordem weiter. Nur Gruppen

, die die Kundmachungen, der neue?» Regierung lesen, worin der Bevölke» rmig Versammlungen für die körn» Menden Wahlen zur Nationalverfamm» lung angezeigt werden, zeigen, daß ide politi schen Vorgänge das Interesse des Volkes Ä Anspruch nehmen. Am ersten Tage unser« Ausenthaltes in München haben wir weni^ stens 20 Personen über die eigentlichen Urs«« chen der Revolution in Bayern und insbeson» ders in München gefragt, aber niemand konn^ uns genmie Antwort darüber geben. Nach un seren Erkundigungen steht

die Revolution i? Bayern in keiner Verbindung mit den Umsturz bewegunaen in den übrigen Teilen des deut schen Reiches. Berlin war nicht mv terrichtet über die Vorgänge in München unI München nicht über die von Berlin. Die Grün de des Umsturzes in Bayern sind zu suchen kß der Zurückhaltung des Herrschers und seine? Regierung hinsichtlich demokratischer und sozia ler Reformen und in verschiedenen Handlung gen des Königs, die den Unwillen des Volke» erregten, weiters im Fehlschlagen der Offen sive von Amiens

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Page 2 of 8
Date: 17.02.1906
Physical description: 8
ebenfalls wieder fallen gelassen und es dem freien Willen überlassen, wie bisher da oder dort solche Vereinigungen zu bilden, und hiedurch für unabsehbare Zeit wieder die Aussicht be nommen, allerwärts eine gesunde Unterlage zu erlangen für den Uebergang zu einer Organi sation des Handwerkes, die zur Selbsthilfe und zur Selbstverwaltung seiner J rteressen führen würde. Bayern abgetreten. Dem Kurfürsten von Bayern ward königliche Würde und Souveränität zuge standen. Tirol, seit dem Wiener Frieden

Marschall Ney die Stadt verlassen hatte, bezogen die bayerischen Generale v. Sibein und Minucci die Hofourg. Selt dieser Zeit scheint sich Bayern bereits als Herr und Gebieter betrachtet zu Kaben un) daher wurde auch die Erhebung zum Königreiche mit geräuschvollem Prunk in Innsbruck gefeiert. Der Donner von Kundert Kanonenschüssen leitete am 6. Jänner 1806 den festlichen Tag der Geburtsfe er Bayerns als Königreich ein. Vormittags war Parade der bayerischen Garnison in der Maria Theresien- straße

der Kaserne, als welche damals das „Goldene Dachl'-Gebäude diente, beschloß den historisch denkwürdigen Tag. Jedoch die erste, vollständig sichere Kunde, daß Tirol im Preßburger Frieden an Bayern abge treten wurde, kam erst am folgenden Tage, 7. Jänner, nach Innsbruck. Diese Trauerbotschaft für das treue Volk von Tirol, das ftst zu Kaiser Franz, zum Hause Habsburg, zum schönen Oester reich hielt, brachte der Pokzeidirektor v. Carneri. Doch war dies mehr eine Privatnachricht. Die feierliche Landesübergabe

an den König von Bayern und deren Veröffentlichung fand erst am 11. Februar 1806, also genau heute vor hundert Jahren, statt. Im Rietensaal in der Hofburg vor den versammelten Behörden, dem französischen und bayerischen Offizierskorps su-de das napiileonische Dekret in bemg auf den achten Artikel des Preßburger Friedens vorgelesen. Hierauf las der königl'ch bayerische Kabinetts sekretär das königliche Besitzern,f>mgspatent vor und nun gehörte Tirol tatsächlich und offiziell

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