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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 14.07.1897
Physical description: 4
begrüßte ebenfalls rechts und links Bekannte.' Als alle Vergnügungen erschöpft waren, gingen wir in den Goldenen Hirsch und aßen dort zu Abend. Peter war unsichtbar, und hätte Wilhelm nicht nachdrücklich für uns Platz geschafft, so wären wir wohlhungerig ge blieben. Es schlug unterdessen neun Uhr. Hansel wurde in der Stube der Wirthin, welche seine Pathin ist, zu Bett gebracht. Wir aber giengen zurück; denn der Tanz un ter der großen Dorslmde sollte beginnen. -Jungfer Elsbeth,' sagte Wilhelm

, „Sie haben doch nicht vergessen, daß Sie mir den ersten Tanz versprachen; ich habe mich den ganzen Tag darauf gefreut.' „Ich auch,' gab ich zurück, „besonders da es zum ersten Mal ist, daß ich auf grünen Rasen tanze . .' Ich stockte verwirrt. „Haben Sie denn früher solche Feste nicht mitge macht?' fragte er verwundert. „New ... bei uns, da kommt so was nicht vor.' Die Dorfmusikanten fiedelten einen flotten Walzer, und die Paare drehten sich bereits, als Wilhelm und ich den Tanzplatz betraten. Kein Parquett

hat mich je mit solcher Lust ^.walzen' lassen, wie dieser oft recht unebene Boden, über den ich vom Arme des schmucken Jägerburschen umschlungen, dahinflog. Und wie er tanzte I Noch nie hat ein ande rer Herr so zu mir gepaßt; zum ersten Mal schien es mir, daß ich verstand, was ein Walzer sein kannl Bald kamen der Sohn des Amtmannes und der des Dorf schulzen und baten mich gleichfalls um die Ehre ; aber Wilhelm blieb mein Haupttänzer und forderte herrisch den Löwen-Antheil für sich. „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt

, und durch die blütenschweren Zweige der Linde zog ein süßer Dust. „Ich möchte Ihnen das zeigen, was ich vorhin beim Goldschmied kaufte; Sie fragten mich danach. Jungfer Elsbeth,' fing Wilhelm plötzlich zu sprechen an. Wir standen etwas abseits von dem lustigen Treiben der Tanzenden. Er zog ein schlichtes Ringlein hervor; ein dünner Goldreif war es, mit einem Vergißmeinnicht. „Wenn wir uns trennen müssen,' sagte er leise, „so mag dieses schlichte Ringlein 'Sie an einen Menschen erinnern, der . . . der . . .' er zögerte

. Mir wurde entsetzlich bange um's Herz. „Für mich?' unterbrach ich heftig. „Ich danke Ihnen, Herr Wilhelm.' „Werden Sie das bescheidene Andenken tragen?' „Ja, ich verspreche es Ihnen.' Bärbchen mahnte zum Aüfbrnch. „Noch einen letzten Tanz,' bat Wilhelm, und noch ein Mal umschlang mich sein Arm, und wie von Schwin gen getragen flog ich über den ländlichen Ballsaal. Zö gernd gab er mich frei, und ich hörte, wie er leise seufzte. Armer Wilhelm! Sollte Bärbchen Recht haben? Und wie steht es mit dir, Elsbeth

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 11.08.1877
Physical description: 6
und konversirte dort mit dem Generaladjutanten Baron Mondel. Nach zehn Minuten Harrens verkündete eine Staubwolke in der Ferne das Nahen einer Hofequipage. Der Wagen welcher den deutschen Kaiser brachte, war mit sechs Pferden bespannt. Kaiser Franz Josef eilte seinem Gaste einige Schritte entgegen. Kaiser Wilhelm grüßte herzlich mit der Hand herüber, der Wagen hielt, Kaiser Wilhelm stieg rasch ans und eilte auf unsern Kaiser zu. den er lebhaft umarmte und küßte. „Ich danke Dir, daß Du kamst,' sagte der Kaiser

. „Wir freuen uns darüber außerordentlich. Ich hofse, daß Dir die Eur gut angeschlagen hat.' Kaiser Wilhelm, der besser als se aussieht, versicherte, daß er sich vor- treffiich befinde und fragte nach der Kaiserin. Der Kaiser entschuldigte ihr Nichterscheinen mit der gewal tigen Hitze, die heute herrsche, was der Gast mit lau nig zustimmendem Nicken aufnahm, Kaiser Wilhelm sprach noch einige Worte mit Baron Mondel und be stieg dann den Phaeton, in dem Kaiser Franz Josef gekommen war und suhr

mit diesem im eifrigsten Ge spräche und im raschesten Trabe nach Jschl. Das Ge folge war in sechs Postwagen schon früher vorausge fahren. Die Scenerie in Jschl war interessant. Viele Fen ster waren mit Blumen und Fähnchen geschmückt, die Einfahrt und das Portal des .Hotel -Elisabeth', wo Kaiser Wilhelm mit seiner Suite 18 Zimmer bewohnt, war sehr geschmackvoll mit deutschen und österreichischen Fahnen und mit Blumenguirlanden geschmückt. Das distinguirte Publikum bildete von der Stroblerstraße bis zum Hotel dichtes

die Erinnerung an jene glückli- Um zwölf Uhr trafen die Wagen ein. Der Kaiser half seinem Gaste beim Aussteigen und ging sofort auf den Kronprinzen Rudolf zu. der ihm die Hand küßte und vom Kaiser Wilhelm stürmisch umarmt und geküßt wurde. Mehrere Damen überreichten dem Kaiser Bouquets. Dem ihn um 3 Uhr abholenden Kaiser Franz Jo- sef kam Kaiser Wilhelm schon auf der Hoteltreppe entgegen. Auf der Terrasse der Kaiservilla erwartete den Letzteren die Kaiserin von Oesterreich. Sie war in tiefe Trauer gekleidet

wie alle übrigen Herrschaften wegen des Hinscheiden» des Prinzen von Wasa. Kaiser Wilhelm küßte ihr die Hand und wurde aufs Herz lichste vvn der hohen Frau begrüßt. Hierauf bot er ihr den Arm und geleitete sie in den Balkonsalon, wo Cercle gehalten wurde, bis das Zeichen zum Diner gegeben ward Es war Familientasel mit 20 Gedecken. Kaiser Wilhelm saß rechts neben der Kaiserin. Kaiser Franz Josef links, der Kronprinz neben dem deutscheu Kaiser. An dem Diner nahmen noch theil die beider seitigen Adjutanten

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 10.08.1885
Physical description: 4
blitzendes Juwel in die belle Sommerpracht ein, die den Reisenden von allerwärts her entgegen- lachtcn. In Gastein hatte bereits eine Stunde vor der anberaumten Ankunftszeit des Kaiserpaares das Curpublicum alle günstiger gelegenen Punkte besetzt. Der Straubingerplatz, die Straubinger- straße und alle Promeuadewege waren von einer Kopf an Kopf gedrängten Menge occupirt. Kaiser Wilhelm zeigte sich am offenen Fenster, die zahlreichen Huldigungen durch ein freundliches Neigen des Kopfes erwidernd

. Auf der Terrasse des Badeschloffes hatte die Suite in glänzender Parade-Uniform Aufstellung genommen, um die Ankunft des österreichischen Kaiservaares zu er warten. Der kleine Platz zwischen dem „Hotel Strau binger', wo das Kaiserpaar wohnte, und dem Badeschloß, welches Kaiser Wilhelm beherbergt, war von einer zahlreichen Menschenmenge dicht besetzt. Sonst ist dieser Platz das Centrum der Gasteiner Badegäste, heute ist er der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit aller politischen Kreise, die Stätte eines großen

; dann sprach der Monarch die Gra fen Thun und Chorinsky an, während die Kaiserin den Grafen Pernponcher uns darauf den Cardinal Fürstenberg mit Ansprachen beehrte. Graf Pern poncher überbrachte dem Kaiserpaar die Begrüßung des Kaisers Wilhelm. Graf Perponcher fragte, wo der Empfang genehm wäre, worauf der Kaiser sofort der Kaiserin den Arm reichend, die Rich tung gegen das Badeschloß einschlug, und noch ehe er seine Appartements im „Hotel Straubin ger' betrat, in's Badeschloß ging, um dem Kaiser Wilhelm

einen Besuch zu machen. Auf der Treppe, welche ins Badeschloß führt, wartete bereits Kaiser Wilhelm, in die Obersten- Uniform seines österreichischen Infanterie-Regi ments gekleidet und mit dem Bande des Stefans- ordens geschmückt. Alle Herren des Gefolges trugen österreichische Orden. Als er das Kaiserpaar sah, ging Kaiser Wil helm rasch seinen kaiserlichen Freunden entgegen, küßte der Kaiserin die Hand, umarmte und küßte dreimal den Kaiser Franz Josef, welcher sagte: „Ich freue mich. Majestät wohl

zu sehen. Zwischen dem Kaiserpaar und dem greisen Herrscher folgte darauf ein reger Auswusch von Fragen und Erkundigungen, und auf eine Frage der Kaiserin Elisebeth antwortete Kaiser Wilhelm: „Die österreichische Luft und Oesterreichs Heil- quellen üben bei mir eine geradezu wunderthätige Wirkung', worauf Kaiser Franz Josef sagte: „Nun, so Gott will, werden Majestät noch oft diese Wirkung erproben.' Kaiser Wilhelm dankte für den Besuch, hierauf reichte er der Kaiserin den Arm und führte die hohen

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 13.01.1877
Physical description: 6
anbaltendeS Theetrinlen, da derselbe ein milde« Sclven« (austösendes) und nrintreibende« Mittel ifi. Massenhafte Zeugnisse, Anerkennung«- und Bel,bmig«schrei» ben, welche ans Verlangen gratis zugesendet «erden, bestätigen der Wahrheit gemäß obige Angaben. Zum Beweise des Gesagten führen wir nachstehend eine Reihe anerkennender Zuschriften an: 40 1vj2 Herrn Franz Wilhelm, Apotheker in Nennlirchen. P etlenh, bei Kapvsvor, 28. Juni 1L7S. Die mir freundlichst gesandten 2 Pallete Wilhelm'» anti» vrthritischen

antirhenmatischen Blutreimgungt-Tbee habt ich bereit« verbrancht und bezeuge Ihnen hiemit, daß ich durch den Gebrauch diese« Thee'S von meinen Leiden befreit wurde. Hochachtend Gotdberger Mor. Herrn Franz Wilhelm, Apotheker in Neunkirchen. Gottschee. 4. November. 1875. Durch dm Gebrauch von Wilhelm'« ontiarthritischen und antirbenmatischen Blutrcio>gung«-Thee. welchen «ch theil« uu- inittelbar von Ihnen, «Heils von Wien bezog, bin ich von einem hartnäckigen rhrumathischeu Leiden befreit worden

. Mich Ihnen besten« empfehlend, zeichne mit aller Hoch achtttvg Johann Biermann, I. k. Bezirk«-Sch!itzung«refere»t. Vor /ätschung und Täuschung wird gewarnt. Der echte Wilhelm'« amiarthritische antirheumatische Blut» ninigung« »Thee ik nur zu beziehen au« der ersten internatio nalen Wilhelm'» antiarthritifchen antirheum-tischen Blut» reinignngl-Thee-Fabrilation in Neunkirchen bei Wien, oder»» »ein,» in de» Zeitur.gr» angeführten Riederlagen. Ei« Packet i» 8 Gabt« getheilt, nach Vorschrift de« »rite« bereitet

liefern die besten Be- die weise über vorzüglichen Wirkungen be» ^/ilkölm's SchllllbergsKrüllttt Allop. Herr Franz Wilhelm, Apotheker in Neunlirche». Bervsic, Post Aiinigstadl, üö. Februar I87K. Meine» herzlichsten Danl Euer Wohlgebore» für die Zuscn- dnng Ihre« Wilhelm Schneiders« Kräuter Mop, ich fühle, daß »ir dieser Nllov bei meinem Lunge »leiden gute Wirkung ge macht hat, ich vitte Sie daher, mir »och L Flaschen Wilhelm'« Schnee berge KrSuter-Mop dn Post gegen Nachnahme einzu senden. ES zeichnet

sich mit aller Hochachtung Ihr dank» schuldiger üonelk», Lehrer. Herr Frsanz Wilhelm, Apotheker in Nennkirchen. BoSkowitz, S. Zuni !876. Ich ersuche wundlichst mir postwendend, wie letztgesandt, zwei Flasche» Wilhelm« Schneeberg« SrSuter-Allop, dtese« so vorzüglichen Mittel«, einzusenden, e« hat hier einer sehr schwer kranken Frau so Heilsam gewirkt, daß .sie den Gebrauch fort setzen will. Mich bestrn« empfehlend hochachtungsvoll 44 7j1 ZlorÜ! 8«cl. Diejenige» P. T. Sluser, welche de» s«t dem .. ZUhre

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 10
Date: 26.03.1912
Physical description: 10
dort ihren Einzug gehalten. T<i- Artilleriebrigadrer Oberst Bsscheiden mir die- „Bozner Zeitung' (Südiiroler Tageblatt! len Offizieren kam der Eskadron entgegengerit ten. Die für sie hergestellte Unterkunft in der Via Graziali Präsentiert sich sehr hübsch. Haus guten Ranges in der Nähe des Süd- nnd Trento-Male-Bahnhoses. — Direkt an der Stadt und am Stadtpark. — Zentralheizung. Bäder im Hause. — Zimmer von X 2,M an. — Portier am Bahnhof. -A. Tommasini.' Kaiser Wilhelm in Wien. Die Begegnung der beiden Kaiser

. Um llbr fand ein Aamilicinmahl iin engsten Kreise statt. Gleichzeitig ffand ein Marschallmahl statt, an dem das Gefolge des deutschen Kaisers. Bot schafter v. Nchinschky und die Hestourdenträger teilnahmen. Besuche. Kaiser Wilhelm hat »in Sarge 'der Kaiserui Elisabeth und des Kronprinzen Mi^dols zwei schö ne Kränze niederlegen lassen. Kaiser Wilhelm empfing den Minister des AeuAern Grafen Borch- told in besonderer Audienz. Nach der Audienz des Grafen Berchtold, die etiwa eine Stunde dau erte, fuhr

Kaiser Wilhelm in die StoSdt und stat tete -gegen halb 5 Uhr der Geinajhl'm des deut schen Botschafters -einen Besink, im Botschaftspa- laste ab, wo sämtlilchc ^Herren der Botschaft mit ihren Damen zugegen waren. Der Kaiser zind Prinzessin Viktoria Lanse nahmen hier den Tee. Nack» -einer Stunde wurde Nie Rückfahrt nach den' -Schlosse Schönbrunn angetreten. Bor dem Besuche auf der deutschen Botschaft stattete Kaiser Wilhelm dem Erzherzogpaar Rai ner uud der Erzherzogin Maria Josefa Beßuche

ab. — Das Pviuzenpaar August Wilhelm machte uachinittags in Begleitirng des Erzherzogs Franz !Sal^>ater und der Erzherzogin Marie Valerie so wie -mehrerer jüngerer Mitglieder des Kaiserhau ses eine längere Fahrt dmch die Stadt, besichtigte den StxPihanZdom, die Kapuzinerkirche, die Burg sowie andere -Scihenswürdigkeiten aind kehrte ge gen L Uhr nachmittags na-ch Srhönbrnnn zurück. Die Hvftafel. Als einzige Veranstaltung, die über den Fa' milienchaMkter des Bösliches des deutschen Kai sers hinaufgeht

, ist die Hoftafel, die abends auf der großen Galerie des S-chönbrimner Schlosses stattfand, anzusehen. Das hellerleuchtete Schloß war von einer großer Menschenmenge belagert, um der Auffahrt der znr Tafel geladenen Gäste Dienstag, den 2L. März 1912. ' beizuwohnen. Um 7 Uhr betrat der Hof den gro. ßeu Galeriesaal. Voran schritt K-aHer Wilhelm mit Erzherzogin Maria Ehristina, dann Kaiser Franz Josef uvTt Prinzessin Alexandra Viktoria von Preußen, Prinz August Wilhelm von Preu- ßen mit Erzherzogin Blanko

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 31.07.1894
Physical description: 4
, die einen selbständigen «unstwerth beanspruche» können. Die geographlichen Karten entsprechen durchaus den Forderungen der moternen Kartographie. Erzherzog Wilhelm f. Unser Kaiserhaus, die Armee uud da» ganze öfter reichische Volt hat einen schweren Verlust erlitten Erzherzog Wilhelm» einer unserer tüchtigsten und veroienstvollsten Generale, ein überaus liebenswür diger, leutseliger Herr» der sich in Wien großer Be liebtheit erfreute» ist Soniuag um halb k Uhr Abends iu seiner Villa in Baden in Folge

eines entsetzlichen Unglückssalles von einem jähen Tode dahingeraM worden. Wie alltäglich, hatte Sonntag Morgens Erzherzog Wilhelm einen Spazierritt 'unternommen. E» war 0 Uhr und der Erzherzog ritt gerade üben dieHil- »egardbrücke. da sauste die neue elektrische Tramway leran. Der Fuchs. auf dem der Erzherzog saß. cheute und stellte sich aus die Hinterfüße. Erzherzog Lilhelm stürzte vom Pferde, ein Fuß blieb im Bügtt >asten und das Pferd schleifte seinen abgeworfenen Reiter, bis der Fuß frei ward. Der Kopf

und diesem gegenübe« z eigte der Herr Erzherzog die ersten Zeichen d«S Bewußtseins. Am Krankenlager erschien sodann Professor Wem» echner aus Wien. Nachmittags kehrte das BewuM» ein auf k>«rze Zeit zurück und wurde Se. t. und K Hoheit mit den Sterbesakramenten versehen. Ul» halb 6 Uhr verschied der Herr Erzherzog. Unmittelbar nach dem erfolgten Unfälle traf Herr Srcherzog Otto ein. Nach dem Hinscheiden deS Erz herzogs Wilhelm kamen die Erzherzoge Karl Ludwig und Friedrich an. Der Kaiser, Erzherzog Albrecht

und die übrigen Mitglieder deS kaiserlichen Hauses wurden von dem Tranerfalle telegraphisch verständigt. Erzherzog Otto kam Nachmittags auf die Schreckensnachricht aus Oedenburg herbeigeeilt. Wilhelm. Erzherzog von Oesterreich, geboren 21. Äpr>l 1827 zu Wien, ist der jüngste Sohn des Erz herzogs Karl, des Siegers von Aspern. Wie sein öruoer, Erzherzog Albrecht, widmete sich auch Wilhelm oem milikärischen 'Lernte und wendete sich mit beson derer Äorliebe eer Artillerie zu. 1842 zum Oberst inhaber des 42. Jnf

mit. Als General-Inspektor der Artillerie hat Erzherzog Wilhelm sich große Verdienste um die Neuorgaui- sanou dieser Waffe, welche seit jeher einen Ruhmes titel unseres Heeres bildete, erworben. Man weiß, daß er es war. welcher die Erfindung der Stahl bronze durch Uchatius, beziehungsweise der Verwen dung dieses Materiales zum Kanonenguß außerordent lich wrderte uno dadurch unserer Artillerie neue Bahnen wies. Seiegramme der „Sojner Zeitung'. Erzherzog Wilhelm i- Wien. 30. Juli. Sämmtliche Blätter widmen

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 08.05.1908
Physical description: 8
Weise zum KV- jäl'rigen Negierungsjubiläum. Inzwischen liattei: siä die deut'äx'n Bundcsnirslen im, Maria-T'.iere- sien-Zinnuer versammelt und liier sand um 12 Mir dcr<u Huldigung iür uferen Monarchen statt. Kaiser Wilhelm hielt an den Kaiser Franz Josef eine überaus herzliche Beglückiviinschiiiisisaiispraclie für die der Kaiser lies gerührt dankte nnd die Er- irarlni!/! aussprach. das; das seit 3» Jahren be gebende unerichütteitichc Bündnis, das die sried> lächsien Znecke veriolge. dem gleicke

begab sich Kaiser Wilhelm nach der Stadt. 2>m die in Wien weilenden Mitglieder des öster reichischen Kaiseraus es Zu bestickten. Das GlUadiuer. Wie», 7. VZoi. (5i.-B.) Im Tcl^>nbrunner Scliioß fand um Uhr abends ein Galadiner statt, wozu Kaiser Franz Joses, das deutsche 5kaijer- -paar, Prinz August Wilhelm und Prinzessin Vik toria Luise, Äie in Wien amvejenden dcutsäM Bundessürsten, Bürgermeister Burchard. die Mit glieder des Kaiserhauses, Sie Suiten vom Ehren- dienst und Äie Hohen Würdenträger

erschien«:. In der Mitte der Tafel saßen Kaiser Frai^ Josef und Äie deritsche Kaiserin, zur Rechten der Kaiserin szy der König von Sachsen, zur Linien des Kai- l'c ! -? Fran^ Josef Kaiser Wilhelm. Bei der Tafel trug Kaiser Franz Joses .die Uniform als Chef 5 Preußischen Kaiser Franz Josef-Gardegrenia- die^giments Nr. 2 mit dem Bande des Schtvvr- Ken . dlerordens, Kaiser Wilhelm die Uniform des oster: .ichisch-:.! ^arisä>en Husarenrogiments Nr. 7. Beim Galaduier brachte Kaiser Franz Josef fol gende

meines seligsten Negicrungsjahres in einer Weise Aus- druck geben wollen, die meinen innigsten Dank wachruft und in mir die Ueberzeugung festigt, daß die so engen, zwischen uns bestehenden Beziehun gen. uns allen ein lvahres Herzensbedürfnis sind, von dieser Zuversicl<t durchdrungen, möge mir ge staltet sein, dieses Glas auf das Wohl, sowie ans unsere unerschütterliche Freundscl^st und Bundes- geuoisenschasr zu erbeben und dabei auszurusen, meine erlauchten und hohen Gäste leben hoch! Kaiser Wilhelm erwidene

der Erreichung meines sechzigste-: Negierungsjahres an demselben Tage auszuspre chen. an wcltl>em seine Majestät Kai!er Wilhelm, unser erhabener Bundesgenosse und Freund und die deutsch.!, Fürst«! um mich, versammelt sind. Indem ich Eurer Ädasestät Herzlichst danke, beglück wünsche ich mich zn diesem neuen Zeichen der en-'en Bundesgenossenschafr und innigen Frenndsch.u:, die uns verbindet. Franz Josef. Ein klrinrr Zwischenfall. Wirn, 7. Mai. Bei der Fahrt des Großher- ,?ogs von Baden

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 10.03.1888
Physical description: 8
des Kaisers berich ten die „M. N. N.': Gestern (Donnerstag) Nach mittag um 5 Uhr setzte plötzlich der Puls aus. Die Aerzte glaubten, der Tod sei eingetreten, doch kehrte der Puls noch einmal wieder. Ober- Hofprediger Kögel verlas Gebete mit BibMellen. Der Kaiser unterbrach ihn wiederholt mit dem Zuruf: „Richtig!' Bald darauf sprach der Kai ser bei vollem Bewußtsein mit dem Prinzen Wilhelm über die politische Lage, besonders über die Vorgänge in Frankreich, die dortigen Armee-Einrichtungen, über Bonlanger

noch den ««erfüllten Wunsch aus: „Sohn Fritz nur «och einmal umarmen!' — Der Tod des Kaisers trat leicht und schmerzlos, ohne schweren Kampf, um halb 9 Uhr ein. Erst gegen 9 Uhr wurde daß Ereigniß in Berlin bekannt. Der Platz vor dem Palais wurde abgesperrt. Alle öffentlichen Gebäude, zahlreiche Privathäuser haben Flaggen auf Halbmast aufgezogen. Prinz Wilhelm selbst hat dem Prinz-Regenten von Bayern das Ab scheiden seines erlauchten Großvaters angezeigt. — Kaiser und König Friedrich Wilhelm ist auf dem Wege

über München nach Berlin begriffen. Palais ein Trauergottesdienst statt. Kaiser Friedrich sprach in einem Telegramm aus San Remo Bismarck und dem Staatsministerium den wärmsten Dank aus , er rechne, besagt das Tele gramm, auf ihren kräftigen Beistand. In dem Erlasse sagt der neue Kaiser, er wolle keine An ordnungen wegen der Landestrauer treffen, son« deru er überlasse dies jedem Deutschen. Berlin, 10. März. Kaiser Wilhelm äußerte sich in den letzten Stunden sehr befriedigt über die bestehenden

dem Botschafter Herbette in Berlin ein Condo- lenztelegramm. Der Vorftaud des deutschen Clubs begab sich in die deutsche Botschaft, um sein Bei leid auszudrücken, die Mitglieder des Clubs ga ben ihre Karten ab. Neueste Foft. Der Tod des Kaisers Wilhelm. Im österreichischen Abgeordnetenhause gestern der Präsident Smolka zu Beginn der hielt Hriginal-Helegramme. Berlin, 10. März. Das Hinscheiden des Kai sers Wilhelm erfolgte ohne Todeskampf. Seit Mitternacht lag der Kaiser ohne Bewußtsein. Nach der Feststellung

des Todes wurde der StaatSakt aufgenommen 'und das Militär beei digt; die Beisetzung erfolgt i» 8 bis 10 Tagen. Berlin, 10. März. Stach dem Tode des Kai sers Wilhelm weilten die KaiseriuMugusta und Prinz Wilhelm lange bei der Leiche; später wurden die Staatswürdenträger eingelassen. Ueber das Antlitz des Kaisers ist friedliche Ruhe ge breitet. Die Bevölkeruug der Hauptstadt ist lief erschüttert. Zehntausend Personen sammelten sich nach dem Bekanntwerden der Todesnachricht un ter den Linden

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Page 2 of 8
Date: 10.11.1883
Physical description: 8
gestellt wecken. Das ArsnMyzenpaar in Berlin. Am Mittwoch hat uuser Kronprinzenpaar mit dem deutsch« Kaiser und der Prinzessin Wilhelm eiuen Ausflug «ach Potsdam unternommen^ wo eS von dem Prinzen Wilhelm empfangen worden ist. Bor dem Bahnhofgebäude stand ein Zug des 1. Garde-Regiments mit fliegender Fahne und der Regimentsmufik, sowie den historischen Blech mützen in Parade. Nach dem Abschreiten der Front, während dessen die Musik die österreichische Volkshymne spielte, wurdeu die bereitstehenden

Hofeqnipagen bestiegen > und ging die Fahrt nach dem Regimentshause des 1. Garde-Regiments, wo ein Dejeuner zu 90 Gedecken stattfand. Der Kaiser saß zwischen dem Prinzen Wilhelm und dem Kronprinzen Rudolf. Die Kronprinzessin Stephanie und Prinzessin Wilhelm nahmen an dem Dejeuner nicht theil, sondern fuhren indessen zum Marmor- Palais, um dort die Kinder der Letzteren zu be suchen. Beim Eintritt in das Regimentshaus des 1. Garde-Regiments salutirte das Officiers'Corps, welches sich im Hofraum aufgestellt

hatte. Der Kaiser stellte dem Kronprinzen jeden einzelnen Officier vor, worauf der Letztere die anwe senden in dem Regiments dienenden Prinzen begrüßte und ihnen die Hand reichte. Beim Eingange zu den Casinoränmen stand ein Doppel posten in der Uniform aus der Zeit Friedrich Wilhelm 1. (1740) in Parade. Als der Kaiser mit dem Kronprinzen Rudolf den Speifefal betrat, intonirte die Jauitscharen-Mnfik den Radetzky- Marsch. Nach Aufhebung der Tafel begaben sich Beide zum Marmor-Palais, um die Kronprinzes sin

Stephanie und die Prinzessin Wilhelm abzu holen und sodann nach Nen-Babelsberg, wo die selben den Extra-Zug zur Rückfahrt nach Berlin bestiegen. Wir haben gestern schon mitgetheilt, daß Kron prinz Rudolf in Potsdam mit all den militäri schen Ehren empfangen worden ist, die sonst nur gekrönten Häuptern erwiesen werden. Ueber die Ballet-Borstelluug am Dienstag berichtet die „Post' aus Berlin: Die Aufmerksamkeit des gestern im Opernhause anwesenden Publicums war vollständig auf die Vorgänge gerichtet

und vergingen. Das Mädchen saß avf dem Rand ihres Bettes und schaute nachdenklich vor sich nieder. Sie saß nc ch so, als die letzten Wendsonnenstrahlen sich einen Moment flüchtig an dem grünlichen GlaS des kleinen, hochgelegenen, vergitterten Fensters brachen. Die Farbe war allgemach in ihre zarten Wangen zu trat Prinz Wilhelm ein. Der Kaiser nahm sofort Platz, au seiner rechten Seite saß die Kronprin zessin und Prinzessin Wilhelm, an seiner linken Seite der Kronpriuz Rudolf; Priuz Wilhelm nahm im Fond

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Page 2 of 8
Date: 05.02.1875
Physical description: 8
,' dachteer, „kommt sie ohne diese davon!' und bei dieser tröstlichen Hoffnung empfand er eine Erleichterung in seinem Herzen, die ihm ge stattete, Rosa'S forschendem Auge mit einem süßen Lächeln zu begegnen. „Wilhelm,' sagte sie nach einem kurze?. Stillschwei» gen. „ich sehe, daß Du Dich fürchtest. In diesem Falle darsst Du nicht hier bleiben, ich bitte Dich von ganzem Herzen, kehre um!' «New, mein geliebte Rosa, wie kannst Du nur so etwas glauben?' antwortete Wilhelm und bemühte sich, eine vollkommen

ruhige Haltung anzunehmen. „Ich kaun nicht ferne von hier sein, so lange Du in Gefahr bist — ich müßte ja in Verzweiflung gerathen.' Diese Worte klangen recht schön, aber Rosa genüg ten sie nicht, denn der Ton seiner Stimme wider sprach ihm. ,Du bist nicht ganz aufrichtig, Wilhelm,' sagte sie, „und eö ist doch durchaus kein Verbrechen, wenn man sich vor Ansteckung fürchtet. Thu' so, wie ich Dich bitte. Reise heim! sei überzeugt, daß man eS Dir sagen läßt, wenn es schlimmer mit mir wird.' ES regte

zurück Am vierten Tage schrieb die Professorin mit eigener Hand, daß Rosa'S Zustand so gefährlich sei, daß der Doktor für ihr Leben fürchte. Sie forderte Wilhelm nicht auf zu kommen, allein sie sagte, daß Rosa oft wachend und schlafend seinen Namen erwähne. „Ich muß hin,' rief der Auditor. . „Meine Ehre, meine Liebe gebieten mir, dieses Opfer zu bringen- Es muß sein, ich würde mich selbst verachten, wenn ich jetzt nicht hinreiste.' An demselben Abend, als er noch unter dem Ein fluß des neuen

ParoxismuS stand. fuhr er an Hillingehof an io demselben Augenblick, als der Doc tor sich'in seine Droschke setzte, um wieder ia die Stadt zurückzukehren. „Wie steht eS mit meiner Braut, Herr Doctor.' fragte Wilhelm hastig. »Schlecht, Herr Auditor,' antwortete der Doktor mitleidig. „DaS Leben hoffe ich ihr mit Gottes sich zu wiederholtenmalen als unmächtig und schatten« haft erwiesen, weil e», wie einst Waldeck richtig be merkte, an zwei Dingen fehlte: erstens an der gehö rigen Begränzuug

retten zu können, aber mit ihrer Schönheit ist es leider für immer vorüber. Sie hat die schlimmsten Pocken, die ich jemals behandelte.' „Wie erstarrt blieb Wilhelm noch lange, nachdem der Doctor abgereist war. in dem Gig sitzen. End lich hörte er Leopolds Stimme von einem Fenster im zweiten Stocke aus: „Was Teufels hast Du denn. Wilhelm, willst Du denn nicht auSsteigm?' Ohne eine Antwort zu geben, stieg der in seinem Glück betrogene Bräutigam sachte herab. Unaufhör lich tönte dieselbe Stimme

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Page 2 of 6
Date: 12.02.1875
Physical description: 6
und seelenvollen Züge entstellt. Der arme Wilhelm, der nichr recht wußte, ob er träumte oder wachte, zog den Bergherru so heftig beim Arme, daß dieser sich mit erheuchelter Verwunderung umwandte und etwas spitzig fragte, was der Herr Auditor befehle. Die Ceremonie war zu Ende, und während sich die Gäste mit Glückwünschen um das Brautpaar drängten, stürzte Wilhelm in das Kabinet, in daS er Rosa hatte eintreten sehen. Sie stand am Fenster, und eS war klar, daß sie seiner wartete. „Rosa, Rosa

, meine unaussprechlich geliebte und angebetete Rosa! welche schreckliche Qualen hat die ses grausame Spiel mir gekostet! Mit Dir, Du Engel, werde ich doch jetzt meinen Himmel wieder gefunden haben?' Er wollte fie an sein Herz schlie ße». aber fie schob ihn ernst, obschoa sauft zurück. „Nicht so, Wilhelm,' sagte fie enschlofsen. „Du hast wir entsagt und zwischen unS ist eS jetzt vorbei — vorbei auf immer !' — .Gott, was sogst Du, Rosa? New, eS ist unmög lich, Du hast mich aur prüfen wollen!' „Ja Wilhelm

hinzuzutreten, und die durch Krankheit entstellte Ansprache konnte keinen Argwohn in Dir erregen. Ich hatte Mama, den Doctor und Leopold in das Geheimniß eingeweiht; und ich muß Dir gestehen, Wilhelm, daß an dem Tage, der zu Deiner Prüfung bestimmt war, ich die Einzige war. welche Hoffnung hatte, daß Du sie bestehen würdest. Wie diese ge rechtfertigt wurde, weißt Du. Ich habe nichts mehr hinzu zu setzen, als daß ich, um Deinen Wahn nicht vor Abfassung Deines Entschlusses zu heben, mich auf meinem Zimmer

hielt und die Leute über mein zerstörtes Gesicht schwatzeu ließ, was fie wollten.' Rosa schwieg. Wilhelm staud bleich und niederge schlagen da. „Ich war sehr leichtsinnig,' begann er, „aber glaube mir theure Rosa, daß sich meine Reue bereits eingestellt hat, und ich wäre heute Abends nicht hieher gekommen, wenn ich nicht wegen eines Benehmens hätte Abbitte leisten wollen, das ich jetzt verabscheue, und um zum zweitenmal um Deine Hand anzuhalten.' „Wohl Dir, Wilhelm, wenn Du Deine Gefühle künstig

wird einen Theuerungsbeitrag gewähren was vorgefallen. Dir nie mehr die Hand zu dem wichtigen Bunde gereicht hätte. Laß uns jetzt wieder zur Gesellschaft zurückkehren! Wir haben einander nichts mehr zu sagen. Wilhelm kannte Rosa'S Festigkeit und machte da her keine weiteren Einwendungen, da er aa ihrem Blicke sah und in ihrem Tone hörte, daß alle Hoff- nuug für ihu dahiu sei. Schweigend verbeugte er sich vor seiner ehemaligen Braut; als er aber zu eiuem langen Lebewohl ihre Hand an seine Lippen führte, siel gegen feinen

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Page 3 of 4
Date: 20.04.1882
Physical description: 4
eines ausge dehnten Leichenfeldes in einer Diluvialablagerung beim Pfarrdorfe Völs, eine Stunde von Inns bruck entfernt. Nach den gefundenen Urnen und Broncegegenständen, die der vorrömischen Zeit angehören, zu schließen, muß dort die Begräbniß- stätte des rhätischen UrVolks gewesen sein. Die fehende Person, die sie erschrecken konnte und vor welcher sie sich zu fürchten Veranlassung hatte. Der Wagen stand schon vor der Thür und als die Zofe davon Meldung machte, bot Wilhelm seiner schönen Braut den Arm

und führte sie die breite, mit Teppichen belegte Treppe hinab. In ihrem Haar funkelten blitzende Steine und in ihrer Toilette, mit ihrer Haltung gewährte sie das An- fehen einer Königin. Wilhelm reichte seiner Braut die Hand und Theresa Bordini hatte gerade den kleinen, mij Atlasschuhen bekleideten Fuß auf das Trittbrett des eleganten Coupe's gesetzt, als sie plötzlich einen Schrei ausstieß und, indem ein Zittern ihre Ge stalt durchlief, mit enfetztem Ausdruck zur Seite blickte. Als Wilhelm der Richtung

ihrer Augen folgte, sah er jenes abstoßende Gesicht, welches schon am Nachmittag seinen Widerwillen erregt hatte und es w«r ihm einen Augenblick, als ob sich in den Zügen des Mannes Hohn und Spott ausprägten. Das zweifelhaste Gaslicht ließ ihn etwas Derartiges aber wohl nur unklar erkennen oder täuschte ihn ganz. Im nächsten Moment sank Theresa halb bewußtlos in die seidenen Polster und schloß den Wagen, der nun dem Stadttheater zurollte. Wilhelm war nicht unangenehm berührt durch den Zwischenfall

Zusammenhang stehen könne, aber der Ge danke, daß sie von ihm belästigt worden sei und er ohne Zweifel einen bestimmten Plan verfolgte, da er sich nicht abweisen ließ, harte etwas Peini gendes für ihn. Jetzt hielt der Wagen vor dem Theater. Der Schlag wurde in demselben Augenblick geöffnet und — Wilhelm prallte selbst einen Moment zu rück — dasselbe wüste, unheimliche Gesicht starrte ihm entgegen. Der Mann mußte sich auf irgend eine Weise an den Wagen geklammert und die Fahrt mitgemacht

gesehen, als ihr Ver lobter desselben ansichtig wurde. Wilhelm legte nun seinen Arm um ihre schlanke Gestalt, um sie vollends c.us dem Wagen zu he ben. Sie lehnte bleischwer an ihm mit geschlosse nen Augen, als fürchte sie, noch einmal dem An blick des fremden Mannes zu begegnen. Halb ohn Neueste Post. Wien, 17. April. Der Vorstand der Vereinigten Linken ist auf den Vorschlag mehrerer Parteimit glieder, eine KuudLebuug gegen Baron WalterS- lirchen zu beschließen, nicht eingegangen. Maß gebend

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Page 2 of 4
Date: 22.10.1884
Physical description: 4
Herzog Wilhelm von Sraunschweig. „Braunschwelg, mein Braunschweig!' waren die letzten Worte, welche der sterbende Fürst sprach; er ist in dem schleichen Schloß Sybillenort fern von seinem Lande gestorben nach achtstündigem Todeskampfe. Die Ueberführung der Leiche nach Braunschweig wird vermuthlich am Dienstag er folgen ; dort findet die feierliche Aufbahrung und Beisetzung in der Familiengruft im Dome statt, wo dn größte Welse, Heinrich der Löwe, ruht. Wilhelm August Ludwig Maximilian Friedrich

, Herzog von Braunschweig war am 25. April 1806 geboren, als zweiter Sohn des im Jahre 1815 bei Quatrebras den Heldentod gestorbenen Her zogs Friedrich Wilhelm. Seine Mutter, Prinzessin Maria Elisabeth Wilhelmiue von Baden, war im Jahre 1808 zu Bruchsal gestorben, wohin sie sich mit ihren beiden Söhnen Karl und Wilhelm, mit denen sie nach der Schlacht bei Auerstädt 1806, wo Herzog Karl Wilhelm von Braunschweig die Todeswunde erhalten, nach Schweden geflüchtet hatte, von da aus begeben. Die Großmutter

der Prinzen, die verwitwete Herzogin Auguste, Schwe ster Königs Georg Ul. von England, leitete dann in England die Erziehung ihrer Enkel, welche nach deren 1814 erfolgten Rückkehr nach Braunschweig dort unter der Vormundschaft des Königs Georg l V. von Großbritannien vom Hofrath Eigner fortge setzt wurde. Prinz Wilhelm bezog 1822 die Uni versität Göttingen und trat später als Major in ein preußisches Kürassier-Regiment ein. Sein Bruder Carl, der seit 1823 regierte, trat ihm 1826 das Fürstenthum Oels

in Schlesien ab. Als Herzog Karl — als „Diamantenherzog' berüchtigt — durch den Aufstand vom 7. September 1830 als ein Opfer seiner Willkür und Ausschweifungen gefallen war, übernahm drei Wochen später der jüngere Bruder Wilhelm erst provisorisch und am 20. April 1831 definitiv die Regierung, nachdem eine Familienacte des Gesammthanses Braun schweig den Herzog Karl für regierungsunfähig er klärt und sein späterer freiwilliger Verzicht von dem Bundestag Bestätigung erhalten hatte. Die Negierungszeit

des Herzogs Wilhelm ver lief ohne ernsthafte Trübungen seines Verhält nisses zu den Ständen-, der Herzog ergriff nur selten die Initiative, sondern überließ die Füh rung der Geschäfte den Ministern, die er in der Mehrzahl der Fälle mit Geschick wählte. Er selbst lebte den größeren Theil des Jahres außer Lande, besonders in seinem Fürstenthum Oels und auch in Oesterreich, von wo aus nur wenig von ihm in die Oeffentlichkeit drang. Nur seine lebhaste Theilnahme für das Theater in allen seinen Ab stufungen

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Page 3 of 4
Date: 27.04.1882
Physical description: 4
Es gibt keinen schwereren Dienst, als den Polizeidienst, und was ist der Lohn: ein sehr ge ringer! Was habe ich erfahrenNach Wjähriger Thätig-- kcil muß ich meine Ehre, meinen Namen, meine Stellung vor dem Strafgerichte verantworten! Ingenieur Wilhelm bekennt sich nicht schnl- Jngenieur und die Ausführung der Befehle durch den Execirmeister. Auf den Brand des Ringthea- ters übergehend, beruft er sich darauf, daß „Dach- seuer am Ringtheatcr' nm ti Uhr 55 Minuten die erste Meldung war. Spritze

. Es war still. Darauf sei er wieder hinausgegan gen und habe sich überzeugt, daß inzwischen die Leute vom Balcon gerettet wurden Präs.: Mit Ihrer Angabe, daß ihre Action mir der Rettung gewidmet war, stimmt nicht, da Sie das .Hans für leer hielten. — Wilhelm: Letztere Ansicht mußte ich mir nach der Sachlage bilden, nichtsdestoweniger war ich darauf bedacht, zu retten, was zn retten ist und ich bin der festen Ueberzeugung, wäre das Pnblicnm rechtzeitig avisirl wo'den, so wäre es auch gerettet worden. Präs

: Haben Sie das Haus gekannt:' — Wilhelm: Nein. Präs.: Ist das nicht ein Fehler? Auch haben Sie es empfnuden, daß Ihnen diese Kenntniß mangelt? — Wilhelm: Sehr stark: aber es war im Moment nichts zu machen. Präs.: Es kommt vor, daß nicht einmal der train das vorgeschriebene Material hatte? Wilhelm: Das ist nicht richtig. Präs.: Hat Ihnen Jemand vom Theater den leg gezeigt? — Wilhelm: Niemand. Es war Niemand da und wir haben den Mangel schwer empfunden. Präs.: Sie haben sich aber nach dem Brande urientirt

? — Wilhelm: Nach dem Brande wohl. /Präs.: Ist es Ihnen da nicht anfgefallen, daß es ganz überflüssig war, daß das Sprungtuch an gewendet wurde, wenn Jemand den Leuten die Stiege gezeigt hätte und den Ansgang durch den Nestaurationsfaal? — Wilhelm: Jawohl, aber wir kannten ja gar keine Stiegen und vom Theater war Niemand zu sehen Dr. Fialla: Das, was die Anklage als un zureichendes Material bezeichnet, ist also das ganze Material, das die Feuerwehr überhaupt besitzt? — Wilhelm: Jawohl. Angekl. Leonh. Herr

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Page 11 of 12
Date: 10.10.1914
Physical description: 12
, während ein dritter deutscher Dampfer etwa 3l)ö Meter seewärts zu Anker lag. Die gesamte Be satzung war seit Tagen bei der Kohlenübernahme beschäftigt. Die Bunker waren noch nicht zur Hälf te gefüllt, als gegen Mittag ein Schiff, der eng lische geschützte Kreuzer „Highflyer', in Sicht kam. Es fand dann folgender Signalverkehr durch Scheinwerfer zwischen beiden Schiffen Patt: Englisches Kriegsschiff: „Ergeben Sie sich.' „Kaiser Wilhelm der Große': Keine Antwort. „Highflyer': „Ich fordere Sie auf, sich zu ergeben

.' „Kaiser Wilhelm der Große': „Deutsche Kriegsschiffe ergeben sich nicht. Ich ersuche Sie, die spanische Neutralität zu achten.' ..Highflyer': „Sie kohlten zum zweitenmale in diesem Hafen. Ich fordere Sie auf, sich zu erge ben. Wenn nicht, werde ich sofort auf Sie feuern. „Kaiser Wilhelm der Große': „Ich kohle hier zum erstenmal. Im übrigen 'ist das eine spani sche Angelegenheit.' „Highflyer': „Ergeben Kie sich sofort.' „Kaifer Wilhelm der Große': „Ich habe Ih nen nichts mehr zu sagen.' Hierauf

eröffnete um 1 Uhr 16 Limiten „High flyer' das Feuer, das vom „Kaiser Wilhelm dsr Größe' sofort erwidert wurde. Der Kampf wurde von letzterem geführt, während das Schiff etwa 2M Meter von der Küste vor Anker lag, sich also innerhalb der spanischen hoheitsgewässer befand. Um unnötige Menschenverluste zu vermeiden, ließ der Kommandant des Hilfskreuzers das nicht auf den Gefechtsstationen gebrauchte Personal auf die beiden längsseits liegenden Kohlendampfcr übersteigen, ebenso die an Bord befindlichen

des „Kaiser Wilhelm der Große' aus Mangel an Munition ins Stocken. Gleich bei Beginn des Gefechtes hatten nämlich zwe Schüsse Ken vorderen Laderaum getroffen, in den die Hälfte der Muniton verstaut war. so daß dic ser voll Wasser lief und die Munitionsförderunz vorn unmöglich wurde. Als daher die Munition der achteren Geschütze verbraucht war. befahl der Kommandant, das Schiff, um es nicht in feindli che Hände fallen zu lassen, zu versenken. Beim Verstummen der Geschütze stellte auch „Highflyer' fem Feuer

ein und näherte sich lang sam bis auf 56lZÜ Meter. Als er jetzt aus dem einzigen deutschen Geschütz, das über Munition noch verfügte, einer Reoolverkanone, beschossen wuride, begann auch der Engländer wieder das Feuer, um es abzubrechen, nachdem auch das Re- volvergeschütz nach Derbrauch aller Munition hat te verstummen müssen. „Als „Kaiser Wilhelm der Große' ansing, sich infolge des eindringenden Wassers überzulegen, begab sich die' Besatzung in die Boote. Der Kom mandant verließ als letzter das Schiff

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Page 1 of 6
Date: 12.08.1882
Physical description: 6
nun mehr ausführliche Nachrichten vor, niit denen wir die telegraphischen Mittheilungen unserer gestrigen Nummer ergänzen wollen. Des trübseligen Wet ters wegen, welches seit zwei Wochen schon im Salzkaiiuiie'-gute anhält, hat Kaiser Wilhelm die Reise von Gastein nach Jschl nicht, wie in frü heren Jahren, über Aussee angetreten, sondern den weniger beschwerlichen Weg über Salzbnrg- Altnang gewählt. In Ebensee herrschte am Mitt woch seit den frühesten Morgenstunden lebhafte Bewegung

. Aus den benachbarten Orten eilten Sommerparteien und Landleute herbei, um die Monarchen zu sehen. Kaiser Franz Joses, der die preußische Uniform mit dem Bande des schwar zen Adlerordens trug, traf mittelst Hofzuges um 11 Uhr 20 Minuten von Jschl in Ebensee ein und blieb bis zur Ankunft des deutschen Separathof zuges auf dem Perron. Der Letztere langte eine Viertelstunde später an und hielt nur wenige Secunden. Kaiser Franz Josef schritt auf den Salon-Waggon zu, in welchem Kaiser Wilhelm sich befand

. In demselben Augenblicke öffnete sich die Coupöthür und der deutsche Kaiser wurde sichtbar. Kaiser Franz Josef eilte seinem kaiser lichen Freunde entgegen, stieg in den Waggon und man sah, wie die beiden Herrscher einander die Hände schüttelten, sich umarmten und küßten. Kaiser Wilhelm, welcher die Oberst-Uniform sei nes österreichischen Infanterie-Regiments mit dem Bande des Stefans-Ordens trug, hat sich sichtbar durch die Cnr in Gastein gekräftigt. Die beiden Kaiser kamen beim prachtvollsten Wetter in Jschl an uno

. Die Kaiserin begrüßte den Kaiser Wilhelm aus's freundlichste, reichte ihm die Hand, welche derselbe küßte. Kaiser Wilhelm erkundigte sich hierauf nach dem Befinden des Kronprinzen paares, reichte der Kaiserin den Arm und schritt vom Kaiser Franz Josef, an dessen Seite Prinz Reuß ging, gefolgt, durch den Hof-Wartesalon vor das Bahnhofgebaude. Als das Publicum des deutschen Kaisers ansichtig wurde, brach es in lebhafte Hochrufe aus. Bei der hierauf erfolgten Fahrt nach dem Hotel, das prachtvoll dekorirt

ist, befand sich in der ersten geschlossenen Hofequipage die Kaiserin zur Rechten des deutschen Kaisers, in der zweiten Kaiser Franz Josef mit dem deut schen Botschafter Prinzen Reuß. Nachdem die Majestäten zehn Minuten im Salon des deutschen Kaisers verweilt hatten, kehrten sie in die kaiserliche Villa zurück, während Kaiser Wilhelm sich in seine Gemächer zurückzog, bis ihn unser Kaiser Nachmittags zum Diner ab holte. Dasselbe fand im Prachtsaale der kaiser lichen Villa statt, und hatte der hohe Gast dcn

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Page 5 of 8
Date: 11.01.1872
Physical description: 8
auf seiner jungen Frau. .Ach. Wilhelm, vergieb' !' schluchzte sie, nun erst in einen Strom von Thränen auSbrechend, indem sie ihre Arme leidenschaftlich um seinen Nacken schlang, „vergieb' mir, daß ich so schlecht sein kann. Aber habe Mitleid mit mir, gieb' mir nur eine Antwort auf meine Frage, ein einziges kleine» Wörtchen und ich will Dich segnen und. Dir durch tausendfache Liebe vergessen machen, daß Deiir Weib an Dir ge zweifelt. Sage mir, daß Du am Tode der Monika Leuhard unschuldig

sie ihrem gepreßten Herzen Luft doch aus all' den auf sie einstürmenden Gedanke« drängte sich immer nur der klar vor : Ihr Gatte wa Monika Leuhard'S Mörder. r Längst hatten die wenigen Gäste die Löwenwirth- schast verlassen und im Hause war's still und ruhig geworden. Wilhelm. Halle wie gewöhnlich den Abend it« t der Gaststube zugebracht und jetzt lauschte Marianne > angestrengt, ob er wie sonst an ihrer Kammer vorbei tn die seine ging, welche unmittelbar nebenan laH Ja, jetzt km er, da» war sein Schritt. Langsam

, in der Absicht, ihm leine Antwort zu geben . indem er abermäw'seine Hand gegen den Drücker legte, „öffne, wenn Du mich hörst. Ich hoffe. Du wirst mir ein paar Worte gönnen.' Seine Stimme klang so weich und zugleich so bit tend, daß Marianne unwillkürlich sich der Thüre nähert?. Im nächsten Augenblick hatte sie den Riegel zurückgeschoben und — beide Galten standen einander gegenüber. Marianne konnte sich eines leichten Schändern? nicht erwähren, als Wilhelm eintrat und die Thür hinter sich schloß

— daß Du mich für einen Mörder hal ten kannst, das — ertrage ich nicht.' Noch «he der Löwinwirth ausgesprochen hatte, lag sein junges Weib zu seinen Füße» und hatte seiue Kniee umklammert: „Wilhelm, nur ein einziges Wort: Bist Du un schuldig an dem Tode der Monika?' Er schwieg einen Augenblick. „Marianne, Du bist eine Thöriu,' sägte er dann. „WaS liegt einem Mörder an einer' Lüze! Wenn Du nicht eher meiner Versicherung glauben kannst, dann—' »Sag' „Ja,' Wilhelm/ beantworte meine Frage

mit einem „Ja' und ich werde nicht an Deine Schuld glauben, wenn man mir die Beweise bringt,' unter brach ihn Marianne leidenschaftlich. „Ich stehe Dich au um das einzige kleine Wörtchen! Sag' „Ja!' Aber vergebens wartete Marianne auf eine Antwort — daS „Ja' kam nicht über Wilhelm» Lippen. Er schüttelte nur schmerzlich lächelnd den Kopf. „Du willst eSnicht fageu? — Du kannst eS nicht?'' schrie Marianne auf. „Geh Wilhelm — wir find auf ewig getrennt.' > Sie war aufgesprungen und wandte ihm kalt den Rücken. Ihr Herz war plötzlich wie zu Eis

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Page 3 of 4
Date: 14.08.1871
Physical description: 4
Publicum hat sich auf dem Perron des Bahnhofes eingefunden. Die Ankunft des Kaisers Wilhelm wird um 12 Uhr 50 Minuten erwartet. — Nachmittags. Die Ankunft des Kaisers Wilhelm erfolgte um 1 Uhr 10 Minuten Nachmittags. Se. Majestät der Kaiser Franz Joseph, in der Obersten- Uniform seines preußischen Regiments, erwartete den selben auf dem Perron des Bahnhofes. So wie der Zug anhielt, eilte Kaiser Wilhelm, in der Obersten- Uniform seines österreichischen Regimentes, sofort aus dem Waggon dem Kaiser

von Oesterreich entgegen, und umarmten sich beide Monarchen in der innigsten und herzlichsten Meise. Hierauf erfolgte die Vorstellung des Statthalters von Oberösterreich, der Generalität, des Bezirkshaupt- manneS und des Bürgermeisters von Wels. Nach einem Aufenthalte von 3 Minut-n bestiegen beide Majestäten ein Coups und wurde die Weiterreise fortgesetzt. Ischl, lt. August, halb 5 Uhr Nachmittags. Ihre Majestäten Kaiser Franz Joseph und Kaiser Wilhelm sind um halb ö Uhr Nachmittags in Ebensee ange kommen

. An der Landungsbrücke hatten sich die Be hörden in Gala-Uniform zum Empfange Ihrer Ma jestäten eingefunden. Der Landungsplatz und der Postplatz waren festlich beflaggt und decorirt. Die am See aufgestellte Musikbande spielte beim Heran nahen des kaiserlichen Schiffes die preußische VolkS- hymne. Ihre Majestäten verließen gemeinschaftlich das Schiff und bestiegen sofort den Wagen, um die Reise nach Ischl fortzusetzen. — 6 Uhr. Ihre Majestäten Kaiser Franz Joseph und Kaiser Wilhelm sind um halb 6 Uhr Nachmit tags

hier eingetroffen und direct in'S .Hotel Bauer' gefahren, wo sie vom Herzog von Mecklenburg, dem Prinzen von Holstein, dem Fürsten von Waldeck, der Gemeindevertretung und einem zahlreichen Curpubli- cum mit Hochrufen empfangen wurden. Unmittelbar nach der Ankunft erschien der Obersthofmeister Fürst Hohenlohe im „Hotel Bauer', um Kaiser Wilhelm zur Hoftafel einzuladen, zu welcher sich derselbe jetzt um 6 Uhr begibt. — 8^/q Uhr Abends. Soeben fährt Kaiser Wil helm nach beendeter Hoftafel in das „Hotel Bauer

' zurück. Auf der Fahrt von Ebensee nach Ischl, bei Weißenbach, wurde den Majestäten ein prachtvolles Blumenbouquet in den offenen Hoswagen geworfen. Als der Kaiser von Oesterreich nach der Ankunft im „Hotel Bauer' allein in die kaiserliche Residenz zu rückkehrte, wurde er überall mit stürmischen Hochs begrüßt. Im „Hotel Bauer' soll ein Feuerwerk stattfinden. — 10 Uhr Abends. Aus ausdrücklichen Wunsch des Kaisers Wilhelm unterblieb die im „Hotel Bauer' beabsichtigte Beleuchtung, wie auch das Abbrennen

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Page 4 of 8
Date: 17.07.1908
Physical description: 8
auch dieser. Mike Leichen wurden -g.kor^en. — UnglücksprophezelAngell für das D-eurschc Reich. Ten Franzosen genügt offenbar die Freund schaft NußlaiU»s und Englands nicht. Um den bösen Deutschen beizukommen, haben- sie jetzt noch ganz an!dore und eLwas unerwartete Bundesge nossen geworden. Zuerst meldete das „Echo de Har'is' aus Wien, daß mau inder vertrautesten Umgebung des Kaisers von Leiterreich sebr gut wisse, warum Wilhelm II. keinen Krieg ansangen weiche. Tos komme daher, weil der Mönch Her» .mann

in feinem Vaticiniuim Lehninense voraus gesagt Habe, Wilhelm II. werde durch einen Krieg umkommen und der letzte deutsche Kaiser sein. W.'Kbcj.d 'hat ifick der großartige Philosoph SduarL Txumont der Sache bemächtigt, und in einem 'langen Leitartikel fuhrt er aus, daß nicht nur T-sr weife Mönch Hermann, sondern auch die hei lige Hildegard den: Untergang des Deutschen^ Rei ches unter Wilhelm II. prophezeit hat. Deshalb Haide Wilhobin, der äußerst abergläubisch sei, eine entsetzliche ÄnZst vor dem Kriege

, daß wir uns der SaurcZurkenzcit des Sommers näl)ern. Immer hin ma.z es amüsant sein, »ick-, das Vaticiniuni Kehninense etwas näher anzusehen. Tiefe berühm te Weissagung hat i'-ämlich sckon öfter — w-ahr- scheinÄG war es iinmer in der Helgen Sommer zeit — von sich reden gemacht. Ganz besonders zur -Zeit 'des Königs Friedrick> Wilhelm. III., der «IterdlNZs Ursache hatte, uni seine Krone besorgt zu sein und Äm Krieg, zu fürchten, denn in seine Zeit fällt Jena und -Preußens tiefste Demütigung durch Ikcholeon,. eine Demütigung

, die e'inem voll- ffrän'digen Untergang des Ho'henzollern>-Reiches in der Tat bedenklich nahe kam. Ms man« daher den Mönch Hermann in jenen Tagen ausgrub und ^e!'gte, daH er den elften Hohenzollernfürsten als den letzten- genannt hatte, kam dem damaligen König, der wirklich gerade der elfte war. die Sache recht unheimlich vor. und er beaufiragte einiger Männer der Wissenschaft, den» Vatirinium AU Leibe zu gehen und womöglich die Fälschung festzustellen. Das geschah denn auch, un'd Friedrich Wilhelm konnte

mit dem elften' Geschlecht, u nd' das- stimmte Wr Friedrich Wilhelm III. . ÄlK^aber das Ge- Wicht mit diesem nicht unterging, 'legre man zur »Zeit de? Kulturkampfes- die Sache so aus, dem Friedrich II. und Friedrich, WchÄm-IV., die keine direkten Aachkommen Hinterließen, nicht als „Gesck ^chÄr' mitigezä^!t werden- durften. Der v also Wilhelm 1.. und mit Hm sollte . .ivzsllerkherrliMeit vorbei sein. Da das Leitung (SÜWv il« UaWM auch nkcht gestimmt hat,- muh jetzt Wilhelm II. herhalten

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Page 2 of 4
Date: 26.06.1882
Physical description: 4
Handelsstadt Wahren Thatsachen nacherzählt von I. Stcinmann. (Schluß.» Diese zeigte sich im höchsten Grade erschrocken uud beunruhigt, obgleich es sie unendlich wohl thuend berührte, daß gerade die Frau, vou wel cher Wilhelm ihr eines Tages mit so viel Liebe und Hochachtung erzählt hatte, sich ihrer mit Wärme angenommen. Sie sagte unter Thränen, daß es ihr unmöglich sein werde, jemals zu Wilhelm zu rückzukehren, so groß auch ihre Liebe für ihn sei. Frau Hellmer widersprach nicht, aber ein feines Lächeln

umspielte ihren Mund, während sie El»- lietl, zu trösten und zu beruhigen versuchte. Da gab es freilich mancherlei Bedenken zu be seitigen, die sich vorläufig noch nicht beseitigen ließen, aber wie hätte ste den fanften Einflüste rungen widerstehen können, die so leicht den Weg zu ihrem Herzen fanden? So sollte Wilhelm schon manche Schwierigkeit hinweggeräumt finden, die sich ihm hindernd in den Weg gestellt haben würde, wenn Frau Hellmer nicht vorgebengt hätte. Es war Frühling geworden

keinen Widerspruch, wcun Frau Hellmer von der Zeit sprach, wo sie und Wilhelm eiu glückliches, friedvolles Leben führen würden. Elsbets konte das Dunkel nicht vergessen, welches ihr Lebeu umgeben hatte; sie mußte der Worte Wilhelm's gedenken, die er in einem Mo ment der Leidenschaft zu ihr gesprochen hatte: „Du hast mich betrogen, schmählich betrogen.' Sie saß iu der blühenden Hollunderlanbe und die berauschende» Düfte hatten sie in einen selt samen Zustand des Tränmens versetzt, aber die unseligen Worte wollten

doch nicht weichen aus ihrem Gedächtniß. Diese Worte waren die düstere Erinnerung ihres Lebens, denn sie hatten sie be lehrt, daß Wilhelm sie mit anderen Angen an blickte, als vor Jahren, als er sie zum Altar ge führt hatte. Elsbeth war so sehr mit ihren Gedanken be schäftigt, daß die Außenwelt nicht mehr für sie vorhanden war. Sie hatte nicht einmal gehört, daß ein fester Schritt sich der Laube näherte und erst ein Geräusch in ihrer unmittelbaren Nähe machte sie aufmerksam. Aber unmittelbar darauf versank

sie wieder in ihr Nachsinnen. Sie hatte die dunkeln Augen nicht gesehen, die seitwärts durch die Blätter und Blü then schauten und mit dem Ausdruck innigster Liebe auf ihr hasteten. Doch jetzt verdunkelte ein Schatten den Eingang ,ur Laube und Elsbeth erhob den Blick. Wilhelm tand vor ihr. Mit einem leisen Schrei fuhr sie auf; mit vorgestreckten Händen wehrte sie Wilhelm von sich ab. Aber er stand fest und ruhig, nicht gesonnen, sich noch einmal abweisen zu lassen; leine Gestalt durchflog eiu leises Zittern vor Glück

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Page 6 of 8
Date: 26.07.1905
Physical description: 8
der 9!. Ar. Pr.' bestätigt, dyß die Zu sammenkunft des Zaren mit Kaiser Wilhelm auf Wunsch des enteren erfolgt sei und daß bei der Zufainmentuuft „eben einer persönlichen freund schaftlichen Aussprache auch politische Fragen be rührt wurden. Der Korrespondent sagt, wer sich Kaisei Wilhelm als Gegner der russischen Frie- densunter>hand!ungen vorstelle, der wiss<? nicht, Zvelchen Änleil der Kaiser daran habe, daß gegen- ibärtig in Amerika Pourparlers über den Frieden stattfinde», und wird der Ansicht sein, der Kaiser

sind und diesem Gefühl auch Aus druck gegeben haben. Petersburg, 25. Juli. Die Marter heben hervor, daß die zweistündige Unterrodung des Zaren mit Kaiser Wilhelm unter vier Augen statt fand. Ihr Ergebnis wird infolgedessen auch streng geheimgehalten. Petersburg, 25. Juli. Die „Natvoje Wremja' schreibt u. a. folgende's zur Begegnung des Zaren mit Kaiser Wilhelm: Natürlich ist es in erster Linie die ostasiatische Frage, «die -die beiden Mo narchen beschäftzgr, doch handelte es sich auch, wie verlaute!, um Frankreich

. Man spricht davon, daß bei der Zusomnrenkunft der Ansang zu einem deutsch-fianzösischen-rnssifchen Bündnis gemach: worden sei, dessen Ausgaben sich nicht nur am Asien, sondern auch Europa erstrecken. Es sei her- vorgehoben, daß der Zusammenkunft ein äußerst -reger Briefwechsel zwischen Kaiser Wilhelm und dem Zaren vorangegangen ist. London, 25. Juli. Die Blätter logen eine große Zurückhaltung bezüglich der Kaiserbegeg- nuilg an den Tag uud begnügen sich meist damit, Kommentare sranzösischer Zeitungen

. Folgen der Entrevue. Kattouiitz, 25. Juli. Der Landwärtschastsmi- nister beschloß, den oberschlesischen Städten durch die Regierungsbehörden mitteilen zu lassen, baß er von einer Aenderung der Einfuhr des russischen Schwejnekolüingenis vorläufig Abstand genvir» men I)abe, nachdem die landwirtschastlickje Vieh- zentrale es übernommen habe, den Bedarf an Schweinen für Oberschlesien zu decken. Rückkehr Kaisers Wilhelm II. Berlin, 25. Juli. Der Kaiser wird voraus sichtlich in argen bei schönem WeNer

- Kaiser Wilhelm und der Friede. Berlin, 25. Juli. Gegenüber den ausländi schen Ausstreuultgen kann die „Tägliche Rundschau.' aufgrund zuverlässiger Informationen feststellen, daß Kaiser Wilhelm an der Annahme der ameri kanischen Friedensverhandlungen durch den Zaren einen größereit Anteil habe, als bisher bekannt geworden ist und daß der Kaiser gegenüber den, russischen Reformen lediglich die Stellung ein nimmt, die bestimmt wird durch Deutschlands Jit-- teresse, im östlichen Nachbarstaat dauernde

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