ich Ihnen meiu Opus, es ist schon weit fortgeschritten, und was Mich ganz unbe schreiblich glücklich macht, daß es der Mama gefällt. Glauben Sie aber nicht, das ich mich unbedingt auf seine „Operationen' begann. Dies war vor 10 Jahren, zu einer Zeit, da die Wiener Börse den Krach noch lange nicht verschmerzt hatte. Aber dieser junge Zierer hatte sich geschworen, er müsse reich werden und er ward es auch. Man erzählt sich, daß er am ersten Tage, da er die Börse be suchte, hunderttausend Gulden gewann
verschwiegen, daß er ganz denselben Zweck verfolge. Es ist nun seine Absicht, eine durchaus ro manhafte und verwerfliche übrigens, sich während des ferneren Beisammenseins wie ein Freund des Prinzen zu geriicn und, salls sie der Gesuchten auf der Spur sein sollten, diese zu warnen und sich zu ihrem Ritter auszuwerfen, vielleicht hofft cr. damit das Herz der Dame zu gewinnen. Der gute Junge hat Sinn für Wiener Briefe. (Original-Feuilleton.) Wien, 13. November. Unter sämmtlichen hiesigen Einspänner-Kutschern
, denn die Her ren Kutscher möchten alle durchaus als Phäno- menal-Tenor für irgend eine Oper engagirt wer den. Und dieses Unheil angestiftet zu haben, har niemand anderer als der Hamburger Tenor Bötel auf d'm Gewissen. Tausend Gulden für jedes Auftreten und dazu ein schrankenloser Enthusias mus, wie er von dem critischen Publikum Wiens einem Sänger noch kaum jemals entgegengebracht wurde, das hat den Wiener Rosselenkern die Köpfe verdreht und sie versuchen nun. ob es ihnen nicht wi« dem Kollegen Bötel
Munkacsy's „Christus auf Gol gatha,' welches gestern aus Budapest hier einge troffen nnd im Künstlerhause ausgestellt worden ist. Vor vier Tagen hat der Wiener Jokey-Clnb seine neuen Räume in einem der prächtigsten Wiener Paläste eingebracht. Dieser großartige Palast gehört dem Wiener Börsianer Wilhelm Zierer, der ihn mit einem Aufwand von 3—4 Millionen Gulden erbauen ließ. Gerade 10 Jahre sind es her, da Herr Zierer, ein blutarmer Teufel, ein junger Buchhalter, seine Stelle verlor
er sich eine Eintritts karte zur Börse und die 30 fl., welche ihm noch blieben, bildeten das „Capital,' mit welchem er Romantik, aber, es thut mir weh, nicht eben viel für Ehrenhaftigkeit, mag übrigens dieser russische Nabob auch der vollendete Schurke sein und das ist er, der arme Brauer unten kaun ein Lied davon singen, so entschuldigt das doch nicht eine solche zweideutige Stel lung, wie Alfred sie ihm gegenüber einzunehmen beab sichtigt. Nun, was soll ich aber dagegen thun, er ist meiner Sorge längst entwachsen