des Tribunals ließen die der Eimor- dung deö Sultans Addul Aziz Angeklagten einen nach dem anderen vor sich kommen und theilten denselben mit, daß sie das Recht haben, sich einen Vertheidiger auszusuchen, weil sonst das Tribunal d'Office solche ernennen werde. Midhat Pascha, welcher der erste vor geladen wurde, machte einen jämmerlichen Eindruck; es fehlte ihm die Würde, die man ihm zugetraut hatte, er schien verwirrt und wußte nicht genau, was er sagen sollte. Als man ihn mehrere Male interpellirt
hatte, sagte er endlich: „Bin ich vor einer Commission oder vor einem Tribunale?' Darauf entspann sich folgender Dialog: Präsident: Sie befinden sich vor einem Tribunale, nämlich vor dem Appellationshofe in Criminalange- legenheiten, deren erster Präsident ich bin. Midhat: Was will das Tribunal von mir? Präsident: Das Tribunal ruft Sie heute nicht vor sich, um Sie zu richten, sondern um ihnen anzuzeigen, daß dem Gesetze zufolge es Ihnen freistehe, einen Ad- docaten zu Ihrer Vertheidigung zu wählen
hier. ^ Das Tribunal hat sich, wie gesagt, auch mit den Actenstücken und mit den Protocollen übn die Verhöre beschäftigt, und das Nerbür Midhat's ist' n atürl ich das interessanteste. DaS Tribunal hat in seinen Aussagen in Smyrna mehrere Widersprüche, entdeckt-^?So« weiß man, daß Abdul-Aziz sich^nie von einM Dolche tren nen wollte, den er selbst mit sich in'S Bett nahm. Es war dies der Dolch des Sultans Selmi, und Äziz hatte einen wahren Cultor für denselben. Der Ministerrath hatte beschlossen, daß dieser Dolch
Midhat omwort,te: weil wir schon bemerkt haben, daß der Sultan Murad nicht seine Funktionen ersüllen könne und „wenn der Löwe zurückgekehrt wäre, so hätte er mehr als eine Mutter zu Thränen genöthigt.' Diese letztere Phrase wollte Midhat in Smyrna nicht unter zeichnen. Er behauptete, laß dies nicht feine individuelle Ansicht gewesen sei. sondern daß Jedermann so gedacht habe. Das Tribunal will jedoch hierin den Beweis finden, daß die Minister sich vor der Rückkehr des Äbdul- Aziz auf den Thron