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Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
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Page 6 of 12
Date: 21.12.1886
Physical description: 12
, sowie au meh-Idie Grube, in welcher Sreiner gefunden wurde, I wieder bei Niederbacher ein. reren großen Sreinen wurden Spuren frischen znm Theile ausgegraben haben. Nach einer halben Stunde verließ er, angeblich Blutes wahrgenommen und an einem der Steine Dieser Verdacht gegen Pokoruy wurde fcruers um Steiner aufzusuchen, das Gasthaus, begab sich klebten sogar kurze dunkle Haare. noch dadurch verstärkt, daß anläßlich der am selben nach Hause, legte hier den Rock ab und zog statt Es wurde ferners

Schwierigkeiten verbunden war und schon Franzensfeste in Gesellschaft seiner Geliebten Kres- auf Steiner zu watteil. Von diesem Garten aus k, der Tiefe von ungefähr einer Spanne stieß zeuz Huber und des Diurnisten Ernst Stempel — I will nun Pokorny, als er sich noch, wie er aus man auf einen beschuhten, mit der Sohle nach welche beide der That vollkommen sernc standen weiter unten darzulegende« Gründen ganz speziell aufwärts gekehrten Fuß und bald kam ein am - verhastet und nach Bruneck eskorrirr. ! betonte

, in Gesellschaft des Stempel befand, den Rücken liegender Leichnam, der sofort als der des Im Reisekoffer des Pokorny wurden ein blut-! gegen halb 1 Uhr Nachts zur Eisenbahnstation vermißten Postexpeditors Josef Steiner erkannt besteckter Rock und eine mit Am besudelte Unter-! fahrenden Postwagen gesehen haben; von diesem wurde, zum Vorschein. Steiner war bekleidet und Hose gefunden, wodurch der gegeu Pokoruy rege! Garten aus will er dann mit Stempel zur Post fand mau in der rechten Hosentasche l Papier

sein um nach Steiner zu sehen, uud in der Gilettasche die noch gehende und halb häuserer, wie dieser in seinem Verhöre am 5. Scp-! Da er jedoch die Thür verschlossen fand, ent- ZI Uhr zeigende Sackuhr. tember angab, den Betrag von 1024 fl. 62 kr. sernte er sich, bemerkte noch als er ins Freie ge- Dnrch die an der Leiche Steiner's vorgenommene mit dem Bemerken übergeben hatte, daß dieses treten war, daß ihm ein Manu aus einer gewissen Seclion wurde tonstatirt, daß derselbe iGeld vom Postexpeditor Steiner sei

! in seinem ersten Verhöre, an der Ermordung des worauf er sich dann mit seiner Geliebten Kreszenz der zerschmetterten Knochen und entsprechend der Josef Steiner Theil genommen zu haben, konnte Huber zur Bahn begab, für diese und sich selbst Hauptwunde (L) nicht einmal mehr im Zusammen-! aber uicht in Abrede stellen, am kritischen Abende Tour- und Retour-Ruudreisebillets nach Wien und hange mit einander, sondern als lose undunregel-Imit Steiner gewesen zu sein. für deu zufällig dort anwesenden Ernst Stempel

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 12
Date: 21.12.1886
Physical description: 12
Steiner desraudirtes Geld sei, während er den Rest dem Knoll anläßlich des diesem abgestattet«! Morgenbesuches übergab und muß hier bemerkt weiden, daß die 120 fl., welche sich Pokorny, wie oben erwähnt, vom Neunhänserer hatte ausfolgen lassen, von dem Betrage per 1024 fl. herrührten. Die Beweise der Schuld Pokorny's wuchsen in dessen immer mehr au und jeder Zweifel hieran, wenn überhaupt ein solcher noch bestehen konute, schwand, als aus Grund der vom Peter Neun hänserer gemachten Enthüllungen

die Nutzlosigkeit eines weiteren Leugneus ein und gestand anläßlich des mit ihni am 20. September aufgenommenen Ver höres ein, den Steiner ermordet zu haben, hielt jedoch die Behauptung, daß das mehrerwähnte Geld von Steiner defraudirt worden sei, ausrecht. Dieses gräßliche Verbrechen war eine Folge früherer böser Thaten und zwar des dem Po korny zur Last gelegten Verbrechens des Betruges zum Schaden der Maria Neunhäuserer. Franz Pokorny, welcher, wie oben erwähnt, bei den Ehelenten Neunhäuserer wohnte, lernte

, da er, wie erwähnt, selbst keine Mittel besaß und das von ihm so oft als Lock- und Beschwichtigungs mittel in's Feld geführte Sparkaffebuch nicht exi- tirte, so sei er daun auf den Gedanken verfallen, den Postexpeditor Steiner zu bitten, ihm aus der Verlegenheit zu helfen und habe er diesen, als er ihm Anfangs August angeblich die mehrerwähnten 20 fl. übergab, gebeten, ihm einen größeren Be trag aus der Postkasse zur Verfügung zu stellen. Steiner soll ihm auch wirklich versprochen ha ben

, ihm, wenn einmal die Kassakontrole vorüber ein werde, helfen zu wollen. Um diese zu begehende Defraudation habe sich nun, wie Pokorny sagt, ihr tägliches Gespräch ge dreht; Steiner habe jedoch die Sache immer hin ausgeschoben und erst am 2. September habe er erklärt, daß er ihm, Pokorny, am nächstfolgenden Tage das versprochene Geld bringen werde, ohne edoch eine Suinme zu nennen, während ihm Po- 'orny doch gesagt haben will, daß er 800-900 fl »rauche. Pokorny gesteht nun, schon Anfangs August, als ihm Steiner angeblich

das aus der Postkasse zu entnehmende Geld versprochen hatte, den Entschluß gefaßt zu haben, den Steiner nach der Uebergabe des Geldes zu ermorden und zu vergraben, damit er ihn, Pokorny, im Falle der Entdeckung der Defraudation nicht verrathe, da hiedurch auch die Neunhäuserer um ihr Geld ge kommen wären. Dieses Projekt theilte er sofort seinem guten Freunde und Helfershelfer Leopold Knoll mit, welcher, wie Pokoruy versichert, nicht nur voll kommen damit einverstanden war und dasselbe guthieß, indem er erklärte

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Bozner Zeitung
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Page 8 of 12
Date: 21.12.1886
Physical description: 12
koruy mi Orl und Stelle zu gehen, was sie auch thaten, um dort jedoch vergebens nach Stock und Hut des Steiner zu suchen; er machte ferners den Pokorny darauf aufmerksam, daß ihm bei der gestrigen Arbeit seine in der Nähe der Grnbc lie gende Schaufel zu Gebote gestanden wäre, ver sprach die Spuren, welche znr Entdeckung führen könnten, zu verwischen und die Sache besser zu richten, und begleitete endlich den Pokorny bis zum Auer'schen Stadel, ja ging sogar in den dor tigen Abort hinein

, um sich zu überzeugen, ob man wohl die vom Pokorny in denselben gewor fene Hacke nicht sehe. So ansrichtig und wahrheitsgetreu Pokorny's Geständnis; rücksichtlich des vou ihm an Sleiner verübteu Mordes ist, indem seine diesbezüglichen Angabe» in den betreffenden Erhebungen ihre volle Bestätigung gesunden haben, da anch die Hacke und der Schlüssel in den Aborten gefunden wur den, ebenso lügenhaft und empörend, ja geradezu absurd ist die Behauptung, das; Steiner die Post- beutel defraudirt habe! Demi abgesehen davon

, daß Steiner einer solchen Handlung gar nicht fähig gewesen wäre, daß er, wenn er eine Defrau- dation hätte begehen wollen, jedenfalls zur Hand kassa gegriffen hätte; daß nie und nimmer angenommen werden kann, daß Steiner aus reiner Gefälligkeit für Pokorny, ohne irgend welchen Vortheil für sich selbst, eine so bedeutende Defraudation begangen haben würde, uin schließlich auf solch' sinnlose Weise seine ganze Existenz zu verderben; abgesehen davon, daß sümint- tiche Gäste, welche sich am kritischen Abende

mit Steiner nnd Pokorny bei Niederbacher befunden haben, ausschließen, daß Steiner nnd dann Po korny etwas Volumiuöses, wie eben drei Post- qeutel, unter den Kleidern getragen haben, da dies jedenfalls aufgefallen wäre und daß endlich Po korny den Schlüssel zu dem Amtszimmer des Steiner uicht geraubt haben würde, wenn dieser die Postbeutel bei sich gehabt hätte, welche Um stände an sich schon Pokorny's Behauptung als hinsällig erscheinen lassen, wurde durch die iu dieser Hinsicht gepflogenen Erhebungen

zweifellos festge stellt, daß die Postbeulel aus der Kanzlei geraubt wurden, da ja der Postexpeditor Josef Hörmann mit Ausschluß eines jeden Irrthums hoch und theuer versichert, die von Steiner vorbercirelen vier Postbeutel, von welchen drei abhanden kamen und der vierte am Boden gefunden wurde, nicht nur um 8 Uhr, souderu auch um N Uhr, als er zu Bette ging, um welche Stunde der arme Steiner ja schon todt war, in der Kanzlei auf der Bar riere gesehen zu habeu und muß der Raub nach Mitternacht

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 12.12.1879
Physical description: 6
, 11. Dezember. Vor den Schranken des Schwurgerichtshofes steht «in begüterter Bauersmann aus Antholz im Pustcr- thale. der 44 Jahre alte verehlichte Josef Steiner, unter der schweren Aullage wegen des Verbrechens deS Meuchelmordes. Die Verhandlung leitet Herr Präsident Dr. Graf Melchiori, als Votanten fungiren diesHerren L.-G.-Ralh Stemtzer und Rathssecretär v. Payr, die Staatsbehörde vertritt Herr Staatsanwalt Ritter v. Reinisch, die Ver theidigung Herr Dr. Julius Perathoner. Geschwornenbank: 1. M. DraSl

. 2.1. Donat. 3. Graf Arz. 4. I. Gänsbacher. 5. A. Nagler. 6. I. Haberle. 7. R. v. Fioresi. L. DKSteiner. 9. I. HaaS. 10. I. Mayr. C. Wolf. Ersatzgeschworner: I. Schneider. D , ,-Der'Anklageschrift entnchmen wir in gedrängter Kürze folgenden - Thatbestand: Der Sießlhofdesitzer Josef Steiner hatte mit dem Bauer Paul Perger einen Händel gemacht, indem er den Pichlleitenhof, dessen Besitzer Letzterer war, gegen die Summe von 3000 fl. an sich lauste, dem Perger in Gegenwart des Zeugen I. Bachler

ein Drangeld von 100 fl. gab und versprach in Bälde die Kaufurkunde errichten zu lassen. In der Folge sah Steiner ein, daß der Kaufpreis zu hoch sei und er zog nun, allem Andrängen -des-Pergerzum Trotze, der auf dem Händel bestand und fich auf die Zeugschast und das erhaltene Darangeld berief, die Sache hinaus und machte die Errichtung des Kaufver trags immer unmöglich. So war eS auch, als beide Männer mit Bachler am 12. August sich beim k. k. Bezirksgerichte Welsberg fanden, um endlich die Ange legenheit

in'S Reine zu bringen; auch diesmal wußte Steiner Einwendungen zu machen, in Folge deren man. ohne ein Resultat erzielt zu haben, das Gerichts- gebäude verließ. Im Wirthshause begegneten fich die Parteien wieder. Steiner war verdrießlich und aufge» regt und äußerte einmal kurzweg .er würde nie und nimmer den Kaufvertrag abschließen'. Um S Uhr Nachmittag verließ Bachler. etwas später Berger und Steiner die Wirthschaft, um gegen Antholz zu fahren. Mehrmals kehrten sie auf der langen Fahrt

ein und überall zeigte Steiner seine Aufregung, er forderte z. B. in Rasen vom Perger die 100 fl. zurück und schrie ihm in Oberrasen bereits die Worte zu: .Ich werd' dich lehren, ich erschlage dich, wenn ich dich allein erwische'. Es war 7 Uhr Abends als Perger von dem Gastwirthe zu Oberrasen mit den Worten Abschied nahm, „er gehe jetzt lieber allein. eS sei mit Steiner nichts zu machen'. Der Bauer war indeß kaum fort, als Steiner von dessen Weggehen hörte, sofort o»<f« sprang und. um ihn eher zu erreichen

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Page 2 of 12
Date: 21.12.1886
Physical description: 12
können, habe ich ihm mitgetheilt, er treibe mich zum Verbrechen; ich werde, da die Neunhäuferer mit Klagen und Exekution bedroht wird, den Steiner umbringen, um zu Geld zu kommen. Knoll hat )en Plan gutgeheißen. Anfangs meinte er wohl, ich soll Steiner nur betäuben und ihm die Post- chlüsseln rauben. Dazu wollte ich nicht bei- 'timmen. Der Angeklagte schildert, wie er an dem Abende, die Hacke unter dem Gilet, in Niederbacher's Gasthause neben dem harmlosen Steiner gesessen, ihn dann hinausgelockt und die schreckliche That

ausgeführt habe. Nach der That ist Pokorny zu Knoll gegangen, der sich benommen, als ob er berauscht wäre. Präsident: Hat Ihnen Steiner Mittheilung gemacht, daß imPostamte eine größere Geldsendung vorhanden sei. — Pokorny: Nein! — Nach dem Postraube übergab Pokorny 1024 fl. zur Aufbewahrung dem Neunhauserer und 400 fl. dem Knoll, sich selbst behielt er nur 62 kr. Am nächsten Tage erhielt er von dem Gelde von Knoll 20 fl., über das Andere wollte Knoll dem Pvkoruy einen Schuldschein ausstellen, worauf

er jedoch verzichtet habe, „die Quittung lag im Grabe.' sBeweauna.l Knoll leugnet, von Pokorny Geld erhalten zu haben, trotzdem erwiesen ist, daß er am Tage nach der That größere Auslagen gemacht habe. Präsident zu Pokorny: Haben Sie irgend welche Vorspiegelungen dem Steiner gemacht, daß er ohne weiteres mit Ihnen gegangen ist. — Pokorny: Steiner hat gerne mit mir verkehrt; er war so arglos, daß er ohne Mißtrauen über all hingegangen wäre. — Präsident: Das ist ja schrecklich und schauderhast! — Pokorny

(der sich mit dem Sacktuch den Schweiß wischt): Ja schrecklich! Wenn die Staatsanwaltschaft kein Wort richtig angebracht hätte, so ist das Wort „bestialisch', mit welcher sie meine That in der Anklage bezeichnet, am Platze. Ich bin ein schwa cher Mensch. Knoll kannte meine Schwächen, er hat sie ausgenützt. Ueber Vorhalt des Vertheidigers Dr. v. Grab mayer, daß Pokorny in der Untersuchung mit seinen Aussagen Steiner des Postdiebstahls ver dächtig habe, sagt Pokorny, es sei Alles richtig, was sich in der Anklage befindet

am Halse auch Suppulationen gefunden wurden. Pokorny lehnt ab, daß er Steiner gewürgt hätte; er wisse sich nicht zu erinnern, daß er Steiner am Halse an gerührt hätte. Die Aerzte sprechen aus, das Steiner, als er von dem Mörder in die Grube geworfen wurde, in Folge der Verletzungen schon todt gewesen fein muß. — Weitere Akten betra fen die Vornahme der Durchsuchung der Woh nung Pokorny's, die Auffindung des Betrages, welchen Pokorny dem Neunhänserer übergab und den dieser der Gerichtskommission

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 12.12.1879
Physical description: 6
Am nächsten Tage wurde Zdie Leiche Paul Perger'S 15 Minuten unterhalb dem Badhause imAntholzer Bache aufgefunden. Die Leiche zeigte.Spuren erlitten?^ Gewaltthaten. Der Verdacht der Thäterschaft mußte fich auf Steiner lenken, .denn, alle Umstände zeugten gegen ihn. er war . mit dem Vernuglückten zuletzt ge sehen worden, er war dessen Segner. er ;war zudem alS ein gewaltthätiger Mensch thalbekannt und bereits zweimal wegen ^ Mißhandlungen Anderer. selbst seines eigenen WeibeS, abgestraft worden

. Der Angeklagte leugnet die That; er gibt an, den Perger. nachdem dieser SalomonSbrunn verlassen hatte, nicht mehr gesehen zu haben. Der Präsident constatirt, daß bei der Haus suchung unter Steiner'S Kleidern eine Joppe aufge sunden wurde, die stark mit Blutflecken besudelt war. Steiner erwidert, er sei oft. genug blutig geschlage^ worden, und habe sich auch oft im Rausche blutig.ge, sollen. .Den- Vorhalt, daß er vom Badhause bis zu seinem Hofe 1^/, Stunden gebraucht habe, während man diesen Weg leicht

und selbst nicht ein mal zum Mittagessen heruntergegangen sei, ja daß er sogar während des TageS daS Haus habe versperren lassen. Als ihm einmal in'S Angesicht die Frage gestellt worden sei, ob etwa er (Steiner) den Perger in den Bach geworfen habe, sei er nicht wie sonst empört auf. gefahren, sondern habe fich auf eine matte, verzagte Abwehr beschränkt. Zeug^Sch uster, Wirth in Oberrasen, deponirt im Sinne der Anklage und gibt an, daß weder Stei» ner noch Perger betrunken gewesen, als sie am 12. August

in seinem Wirthshause waren. Der Aadwirlh Taschler zu SalomonSbrunn meint, daß, Steiner den.Perger.als er -diesem >voiw Badhause weg.milchgwg. noch vor. den Brückec erreicht habe. Die Brücke selbst ist geländerloS aber breit und werde von doppelspännigen Fuhrwerken befahren. Stark betrunken habe er Perger nie gesehen, am fraglichen Abende sei er nicht betrunken gewesen. Nach seiner Meinung würde eS dem Perger, wenn er in den Bach gefallen wäre, beimidamoligeni.Wasse»ßande leicht möglich ge wesen sein, fich

herauSzuretten. Dem Wirthe zu Mitterthal. Zeuze Steinkaserer, fiel es aus. daß Steiner, als er am 13. August zu ihm -kam. nicht betrunken war und nicht stritt, wie sonst immer. Es war ihm auch auffallend, daß er ohne Perger gekommen und er fragte ihn darüber, worauf Steiner antwortete,, Perger sei vorausgegangen nnd bald darauf-hinzusetzte: „ich wollte ich wüßte von bei den Hösen nichts. wenn ich 3000 fl. zur Hans hätte, ginge ich auf und davon. DikcZxugen Crescenz H ü b e r und Jos. Gruber sagen ebenfalls

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 22.04.1902
Physical description: 8
stattfand. Der Tscheche erhielt furcht bare Prügel und mußte von der Polizei „gerettet' werden. Als er das Schlachtfeld verlassen hatte, wurden die zahlreichen Neugierigen rasch von den Wachleuten zerstreut. — SS Mal abgestraft. Der Landstreicher Josef Steiner aus Brixen, der schon 52 Mal abgestraft ist und für seine Heimatsgemeinde Brixen eine wahre Plage bildet, stand am 19. ds. wieder einmal vor dem Bozner Kreisgerichte. Als Steiner nämlich am 7. März d. I. vormittags 9 Uhr aus dem Arreste

des Brixner Bezirksgerichtes entlassen wurde, begab er sich sosort ins Wirtshaus und trank für 80 H. Schnaps. Hiedurch geriet er, namentlich weil er nichts gegessen hatte, in eine hochgradige Aufregung und begann auf der Straße alsbald zu exzedieren. Die Wachleute Fritz und Costisella suchten den Stei ner zu beruhigen und als dies nicht gelang, schritten sie zu seiner Verhaftung. Allein Steiner widersetzte sich aufs Heftigste und beschimpfte und verwundete den Wachmann Fritz. Das Bozner Kreisgericht ver

urteilte den Steiner hiefür zu 3 Monaten strengen Arrest. — Aufsehen erregend waren die schweren Anklagen, welche Steiner gegen die Brixner Stadl- polizei erhob; er habe sich deshalb der Verhaftung durch die Polizisten widersetzt, weil er in den städt ischen Arresten schon wiederholt arg mißhandelt wor den sei ; man habe ihn einmal mit einem Ochsen ziemer blutig geschlagen, ein andersmal 3 Tage lang ohne Speise gelassen, wieder einmal im Winter der Bettdecken beraubt, endlich eines Abends bei den Füßen

über eine Treppe hinuntergeschleift, so daß sein Kopf an jeder Stufe blutig geschlagen worden sei; im Arrest des Bezirksgerichtes hingegen habe man ihn stets gut behandelt. Wachmann Fritz, der als Zeuge erschienen war, erklärte von eventuellen Mißhandlungen Hes Steiner im Brixner städtischen Arreste nichts zu wissen, hingegen mußte Fritz zu geben, daß Steiner, als er verhaftet werden sollte, schrie: „Mit Gendarmen geh' ich gerne, aber mit Euch nicht!' Steiner schien sich also tatsächlich vor den städtischen

habe, die in Rede stehenden Stämme sich anzueignen. Der Kurat ent- gcgnete hierauf, daß dem nicht so sein könne, denn der ReinSwald gehöre der Kirche und nur das sürst- erzbifchöfliche Ordinariat dürfe über ihn verfügen. Obwohl der Kurat zugeben mußte, daß Unterkalm- steiner im Laufe des Sommers mit ihm über den Widdumswald gesprochen habe, so war er doch be reit, vor dem Bezirksgerichte Sarnthein zu beschwö ren, er könne sich nicht daran erinnern, dem Unter kalmsteiner die Erlaubnis zum Fällen von Bäumen

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 12
Date: 21.12.1886
Physical description: 12
gegen den Postexpeditor Joses Sreiuer, in der 'Ab sicht, denselben zu todten, und um sich einer fremden beweglichen Sache zu bemächtigen, mit einer Holzhacke auf dessen Kops in tücki scher Weise gesührre Schläge aus eine solche Art gehandelt, daß daraus sofort dessen Tod crsolgte und habe sich derselbe bei obiger (Ge legenheit des Schlüssel? zum Amtszimmer des Steiner, welchen dieser bei sich harre nnd so dann dreier im genannten lokale befindlichen Postbeutel mir dem Zuhalte von 1429 fl. 62 kr. wirklich.bemächtiget

, 170, Ä, 54 20 172, 181, 182, 192, 194, 197, 202, 203, 204, 207, 209, 210, 212, 213, 214, 217, 219, 222, 226, 230, 231, 234, 235. G r ü ude: Am 4. September d. I. um 6 Uhr Früh er stattete der Postexpeditor Josef Hörmann in Bru neck dein Postmeister Eduard v. Grebmer die Mel dung, daß der Postexpeditor Josef Steiner nicht zu Hause sei und daß die vom Letzteren am vor hergehenden Abende für die Frühpost vorbereiteten drei Postbeutel fehle». Nachdem Herr v. Grebmer, welcher sich nach dieser Meldung

hin sofort in das Postamt begab, den Abgang der drei Postbeutel, iu welchen sich, wie nachträglich erhoben wurde, Geldbriefe mit dem Gesammtiuhalte von 1229 fl. 62 kr. in Noten 5 100 fl., 50 fl. u. s. w. befanden, konstatirt hatte und sich ihm daher der Verdacht einer De- fraudation seitens Steiner aufdrängte^ obwohl ihm andererseits aufgefallen wn' ^ daß die Handk'M de» H sowie die Lokalgeldbriefe mit 416 st. in i>su'.mg waren, benachrichtigte er hievon die Gendarmerie, welche sofort behufs

Habhamverdnng des Steiner die geeigneten Schritte unternahm und kelegra- phirre er überdieß nach verschiedenen Richtungen Bald sollte es sich jedoch einen, wie unbe gründet der gegen Steiner erhobene Verdacht, welch großes Unrecht demselben geschehen war nnd bald sollte dessen mysteriöse? Verschwinden aufge klärt werden. Während sich nämlich noch Alles mit der Ver folgung des vermeintlichen Defrandaulen befaßte, meldete sich gegen ' Uhr Morgens bei der Frau v. Grebmer eü, gewiner Johann Mair. Nieder- maier

iu Dieteuheim. welcher die Steiners an geblicher Flucht gehört haue nnd er',ählre. wie dieß auch aus seiner Aussage hervorgeht, au jenem Morgen um .'> Uhr, als er nch vou Tic:euheim, nach Saaleu begab, aus dem von ihm benümen nnd direkte zum Stationsgebäude in Sr. Lvrcü'.eu führenden Feldwege in der Nähe eines dichten Gebüsches am Boden einen Stock und einen Hur, wie der ihm wohlbekannte Steiner ',n iragen pflegte, gesehen zu haben nnd daß diese i^egeu- stände, welche er unberührt gelassen, wahrscheinlich

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Page 1 of 4
Date: 12.11.1895
Physical description: 4
werde, wenn d.-r Ankauf lang sam und ohne Ueberstürzu'g geschieht. Nunmehr gelangte ein A ntrag der A nlisemit e n über eine angebliche 2)t i - l i t ä r k o n s i g n i r n ng am Tage der Nichlbestäliguna Lueger 'S zur Verhandlung. Badeni erklärte, daß die Be hauptungen der Amijcmilcn vollkommen unwahr seien. Es sei unwahr, daß das Militär u»o die Polizei konsignirl waren uns daß Telegramme über Lueger's 'Nichlbestärigung inhibirl wurden. (Beisall im ganzen Hause.) Steiner er klärte, daß dasjenige, waö Badeni gesagt

, unwahr sei. (Rufe der Entrüstung, Lärm. Der Präsident ruft zur Ordnung, Lucger ruft dem Präsicenten zu: „TaS gibt's nicht, lieber Freund, Sie müssen unparteiisch sein!') Steiner fähri fort: „Ich theile Badeni mit, daß das Militär konsignirl war, daß sogar die Artillerie Bereitschaft Halle'. Lucger ruft: »DaS weiß ganz Wien!' (Stürmisches Gelächter im ganze» Hause.) Steiner: „Die Bevölkerung wäre neu- gierig, ob Badeni dem Kaiser, als er ihm den unverantwort lichen Rath gab, Lneger nicht zn bestätigen

, auch von der Ausrelzung der Bevölkerung erzählt. Hat er dies gelyan, dann hat er eine Unwahrheit gesagt.' (Der Präsiden! unter- bricht den Rediier. Lärm bei den Antiicmilen.) Steine r (laut schreiend): „Ich erkläre, daß die Konsignirnng des Militärs eine unsinnige, unmenschliche, niederträchtige Feig heit gewesen ist!' (Stürmischer Beifall bei den Anlisemuen. Allgemeine Entrüstung. Bewegung.) Der Präsident ruft Steiner zur Ordnung. Die Minister und die Parteiobmänner treten zusammen und besprechen erregt

die Aeußerungen Steiner's. Die Erregung, die im Saale herrschte, läßt sich kaum beschreiben. Selbst Badeni, der während der ganzen Debatte ruhig war, erbleichte vor Entrüstung. Unter allge meinem Beisall verlangte Graf Hohenw a r i, das g a n z e HauS möge Steiner seine Mißbilligung aussPrechen

. Antisemit Abg. Steiner uud Genossen stellten weiters eine» DringlichkeitS- antrag, die Regierung möge die Gründe der Depescheninhibirnngen anläßlich der Nichlbestärigung Luegers bekannt geben. Minister präsident Graf Badeni erklärte entschiedenst, es sei kein Re gierungsauftrag wegen Depescheninhibiruug erslosseu. Mien, 12. Nov. (E.-B.) Der kommandirende General von Wien Jseküll richtete gestern ein Schreiben au deu Ministerpräsidenten Grafen Badeni, worin er erklärt, daß die Garnison von Wien weder

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Page 2 of 4
Date: 16.06.1880
Physical description: 4
, ledige, aus Welsberg gebürtige Vagantin Barbara Steiner, genannt die Blasingerbarbl. Die Verhandlung leitet Herr KreiSgerichts-Präsident Dr. Graf Melchiori, als Votanten fungiren die Herren LGRäthe Dr. v. Pfeiffersberg und v. Trentini. Die Anklage vertritt Herr Staatsanwalt - Substitut R. v. Waßhuber, die Vertheivigung hat Herr Dr. Ed. v.Zal» linger übernommen. Auf der Geschwornenbank haben Platz genommen die Herren: 1. Franz Schrott. 2. Josef Dallago. 3. Dr. Carli. 4. Josef Hauninger. 5. Josef Mayr

zu, aus einer Säge bei Brixen ein Leintuch mitgenommen zu haben, dessen sie sich schließlich für ein Glas Schnaps entäußerte. Bei der Arretirung der Barbara Steiner wurden bei ihr vier neue Sack tücher aufgefundkn, die sie unter den Lauben in Brixen gekauft haben will. Da die Annahme nur zu nahe lag. daß die Steiner auch diese Tücher auf unredliche Art erworben habe, wurden genaue Erhebungen ge pflogen und es ergab sich, daß die Steiner den Laden nicht anzugeben wußte, in welchem sie die Sacktücher angeblich

gekauft hatte, und daß auch keiner der be zeichneten Kaufleute zugeben konnte, die Tücher feien thatsächlich bei ihm gekauft worden. Bezüglich eines der Tücher gab die Steiner an, das» selbe von einer näherbezeichneten Verwandten zum Ge schenke erhalten zu haben. Diese darüber befragt, er klärte, das Tuch nicht zu kennen und es nie besessen zu haben. Auch die Frage, woher sie das Geld zum An kaufe der Sacktücher bekommen habe, beantwortete die Steiner mit einer erwiesenen Lüge. Bei der heutigen

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Page 2 of 4
Date: 22.12.1886
Physical description: 4
die Verlesung des Be- weismaterials betreffend die Mordthat fort. EL Mrd die Aussage der Neunhäuserer verlesen, welä e erklärt, sowohl Steiner, als auch Knoll ge kannt zn liabeu. Sie gesteht ihre intime Beziehun gen zn Pokorny und gibt an. was sie weiß, über das Nachhausekommen Pokorny's in der kritischen Nachr. Den Knoll bezeichnet sie als einen gewinnsüch tigen Menschen und dessen Verkehr mit Pokorny als den Ruin des Letzteren. - Knoll antwortet mit ltlizusammenhängenden Ausflüchten. D« Vorsitzende gieng

als Mordinstrument gegen Steiner zu gebrauchen, verneint der Angeklagte und sagt, daß er den Revolver von Steiner selbst geschenkt erhielt. Ueber Antrag des Vertheidigers Herr Dr. v. Zallingerwerdeu einige Briefe der Neuu- häuferer verlesen, welche dieselbe an Pokorny während dessen Haft gerichtet. In einem der selben theilt sie mit, daß sie unter Thränen betet, daß er Begnadigung erlange; sie sei überzeugt, daß er lPokorny), sobald er etwas verdiene, sie bezahlen werde; wenn er lebt, erhoffe si: Hilfe

und hält demselben die Verdachts gründe vor. Einen Hauptverdachtsgrund bildet die Freundschaft, welche Knoll mit Pokorny ge pflegt, die in letzter Zeit namentlich an Intimität zugenommen. (Knoll gibt das zu.) Weiter er scheint es sehr verdächtig, daß Knoll sich für das Zustandekommen der Grube, welche für den ar men Steiner das Grab werden sollte, so sehr ereifert ha» Knoll habe nicht nur seinen Sohn zu der Arbei:, zum Ausgraben der Staude, bes ser gesagt, zum Graben der Grube, angespornt. los

der Staude' angeeifert. Verdächtig für die Theilnahme Knoll's erscheint es auch, daß Pokorny nach der That sofort bei Knoll'erschien und am nächsten Morgen wieder gekommen ist, worauf Knoll dann, wie ein Zeuge aussagt, sich mit Pokorny hinter oas Stations gebäude begeben und dort mit demselben ein heimliches Gespräch geführt hat. Einen Haupt verdachtsgrund bilden auch die bestimmten gestän digen Aussagen Pokorny's. Ebenso verdächtig scheint es, daß die Grube, in welcher Steiner begraben war, ausgefüllt

werde und hiezn eine vidirte Quittung des Jnfpektorats in Klagenfurt erforderlich sei, was zu der Zeit nicht geschehen sein kann. Ein Weinhändler hat deponirt, daß er Knoll über dessen Bitte auf 10 Tage Wein kreditirt und bis heute noch nicht bezahlt fei. — Anf die Anfrage der Staatsanwaltschaft, warum er (Knoll) nickt gezahlt habe, nachdem er 230 fl. in der Kasse hatte, weiß der Angeklagte nichts zu er widern. Der Vater des Getödeten, Steiner, Klein häusler in Welsberg, ist nicht zur Verhandlung erschienen

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Page 3 of 4
Date: 09.04.1896
Physical description: 4
Mn Unlermais der weitbekannte Hofbildhauer Herr Sebastian öZteiner, Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes, nack jahre- Kliuger Krankheit im 6V. Lebensjahre. Herr Steiner war ein gebürtiger Sterzingcr, woselbst sein Vater das Schuhmacher- Handwerk ausgeübt. Als Schiihmachergeselle zog der nunmehr verschiedene in die Fremde, kam jedoch nur bis Innsbruck, wo ihn die Schnitzereien, mit denen er sich im Vaterhause oft beschäftigte, in der Unterberger'schen Kunsthandlung in das Kunstgewölbe lockten

, eine Unterredung mit Herrn Unterberger und ein gul gelungener Versuch ihn zur Aufgabe seines bis herigen Metiers bewogen. Steiner sührte bald mit den pri miliven Werkzeugen kunstvolle kleine Statuen aus und wart mit Bestellungen überhäuft. Unterberger war sein erster Aus- lizggeber, dem Erzherzog Karl Ludwig, die Königin von Sachsen, die Königin von Hannover und der Herzog von Moden» folgten. Erst waren es meist religiöse Gegenstände nach alten und neuen Meistern, welche Steiner plastisch od^r in Relief

in Innsbruck, worauf er mir seiner Familie nach Meran übersiedelte. Mit großem Erfolge betheiligle er sich an den Weltausstellungen von Paris, London, Melbourne, Philadel phia und Wien, wo er überall Auzeichnuiigcn erhielt. In letzterer Ausstellung kaufte unser Kaiser zwei seiner Schnitze reien, darunter das von ihm selbst komponirtc Nclicf den „Schützenkönig' darstellend, an. Bei dieser Gelegenheit wurde Steiner zum zweiten Male dekorirl nnd ihm bald darauf der Hoflitel verliehen. Steiners Werke fiuo wohl

im Besitze der meisten Pol.'iitalen. Europas nüd sonstiger hoher Persönlichkeiten und auch in verschiedenen Museen, wie DubliS, Nem-'A ork, Philadelphia mw Innsbruck. In Meran zeigen von Steiners Tüchtigkeil ein bei Handschuh macher Mayc an der Promenade ausgestelltes plastisches Bild: Die Vermählung des Kaisers Maximilian l. mit Maria von Burgund zu Eent am 1!). August 1477, welche feine Kunst- lerarbeit eine Kopie des von Steiner im Auftrage der Slavt Meran als Hochzeitsgeschenk des sel. Kronprinzen

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Page 4 of 8
Date: 31.08.1906
Physical description: 8
namentlich durch Äie Arbeiten von Penck und Brück- !ner die früher weit bedeutendere Vergletscherung des Alpengebietes während der Eiszeit untersucht worden ist, sind später noch bemerkenswerie Nach träge zu diesen Forschungen erschienen. Tic neueste Ergänzung liefert Dr. Roman Luzerna, der die interessante Gruppe der Steiner Alpen einer ein gebenden Untersuchung hinterzog. Die Steiner Alpen erheben sich auf der Grenze der beiden österrei chischen Kronländer Körnten und Krain. Ihre größten Erhebungen

sind der Grintouc mit 2569, die Ojstrica mit 2208, der Greben mi: 2224 und der Merzlazora mit 235(1 Meter. Zwischen den beiden Erstgenannten vermittelt der Steiner Sat tel einen Uebcrgang von Norden nach Süden. Die Steiner Alpen bilden das östlichste Wied dos /südlichen österreichischen Kalkalpenzuges. Bislie? ihatte Penck hier nur einige Spuren der jüngsten der von ihn, in den Alpen unterschiedenen vie>- Eiszeiralter. der sogenannten Wür-rneiszeit, mit Sicherheit nachweisen können. Die neuen Forschung gen

haben es jedoch unzweifelhaft gemocht, daß di? Vergletscherung der Steiner Alpen durchaus mit derjenigen Äer Ostalpen überhaupt im Zusammen» hang gestanden hat. Dagegen hat diese Gebirgs- gruppe, was einen besonders mevkwürdigen Fall barstellt, «in eigenes räumlich von dsm der übri gen Aispen getrenntes Gletschersystem besessen«. In Äer Eiszeit waren die Sieiner Alpen mit ihren Gletschern also gewissermaßen ein Vorposten, de? sich über das eisfreie LanÄ im Osten uird Süden A>er Ostalpen erhob. Damals

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Page 3 of 12
Date: 22.07.1911
Physical description: 12
Marmorwerke spielte sich am Mittwoch gegen 5 Uhr abends eine ausregende Szene ab. An dieser Stelle wird das Bahngeleise von einem zu den Feldern führenden Fahrwege überquert. Um die obengenannte Zeit fuhr der hiesige Besitzer Josef Steiner mit einem mit Korn beladenen Wagen den etwas ab- schüssigen Weg herab, als der von Mals kommende Lastenzug heranrollte. Infolge der schweren Ladung und des steil abfallenden Weges blieben alle Ver suche, den Wagen anzuhalten, vergeblich. Derselbe wurde

von der Lokomotive erfaßt, zertrümmert und zur Seite geschleudert. Steiner und seine Frau flogen in eine in eine abseits des BahngeleiseS gelegene Wafferrinne; die durch die Wucht des Anpralles vom Wagen losgerissenen Kühe wurden von der Lokomotive, die nicht sogleich zum Stehen gebracht werden konnte, noch 25 Schritte vorwärts geschleift; eines der Tiere kollerte dann über die Bahnböschung hinaus, das andere blieb quer über dem Geleise liegen; die vorne an der Lokomotive zur Befestigung der Schienenbürsten

befindlichen Schrauben hatten sich in den Körper des Tieres eingebohrt. Es läßt sich noch nicht sagen, ob die beiden Tiere am Leben er halten werden können, es wäre dies nur zu wünschen, da Steiner ohnehin arm ist. Steiner erlitt äußerlich keine nennenswerten Verletzungen, klagt jedoch über Schmerzen an verschiedenen Körperteilen; seine Frau kam mit dem Schrecken davon. Did Lokomotive erlitt keinerlei Schaden unz konnte nach einiger Verspätung die Fahrt sortsetzen. Der Unfall, an welchem niemanden

ein direktes Verschulden zuge schrieben werden kann, lockte eine große Menge zur Stelle, die dem Steiner dann das herumliegende Korn und die Kühe nach Hause liefern halsen. Schiffsunfall a« Bodensee. Das erst vor kurzem mit neuen Zylindern ausgerüstete österreichische Schiff „Kaiserin Elisabeth' erlitt gelegentlich einer Gütersahtt Konstanz—Bregvnz auf der Höhe von Romanshorn einen Maschin.nvefekt, sodaß es nicht mehr weiterdamvsen konnte und auf offener See stillstand. Die Achsenlager waren heißgelaufen

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Page 3 of 10
Date: 23.03.1910
Physical description: 10
. Dentschnationaler Handlungsgehilfenver band. Morgen — Donnerstag — Besichtigung der Spinnerei St. Anton. Zusammenkunft der Teil nehmer um dreiviertel 3 Uhr beim König Laurin. Denkmal auf der Wassermauerpromenade. Um pünkt liches Erscheinen wird ersucht. Deutsche Gäste will- kommen. Aas dm GMchalt. H Der gestohlene Knpferdraht. Vor dem hiesigen Kreisgericht hatte sich gestern der 19jährige Hilfsarbeiter Silvester Steiner, welcher in Meran als Telephonarbeiter beschäftigt war, wegen Dieb stahl zu verantworten

. Derselbe eignete sich einmal 17 Kilo Draht an und verkaufte ihn in einer Eisen handlung für 8.50 Kr. Später kam der Diebstahl zutage, weshalb Steiner entlassen wurde. Sein rest licher Lohn von 7.20 Kr. wurde zurückbehalten und zur Rücklösung des Drahtes verwendet; auf die Differenz von 1.30 Kr. hat die Firma verzichtet. Ani 12. Februar entdeckte der Telegraphenaufseher Josef Mair bei einer Revision der Magazinsbestände einen Abgang von über hundert Kilo Kupferdraht. Die Erhebungen ergaben, daß Steiner

diesen Draht — im ganzen 122 Kilo — an Otto Rauta in Meran für 32 Kr. verkauft hatte. Steiner wurde ausgeforscht und am 16. Februar verhaftet. Er ge stand den Diebstahl ein und gab an, den Draht während seiner Dienstzeit teils auf dem Arbeitsplatz, teils aus versperrtem Magazin entwendet zu haben. Steiner wurde wegen Verbrechens des Diebstahls zu einem Monat schweren Kerkers verurteilt. 8 Eine Hundegeschichte. Der 45 Jahre alte Taglöhner Anton Perustit aus Kaltern ist in seinem Leben bereits 3^mal wegen

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Page 1 of 4
Date: 14.03.1896
Physical description: 4
Beifall. Abgeordneter Steiner rief. „Das ist eine Frechheit!' nnd als der Präfid ent ihn zur Ordnung rief, wiederholte er: Das ist eine unerhörte Frechheit, die Gewerbetreibenden zn beleidigen. Abgeordneter Schlesinger schreit: „Nur ein Bube kann so was sagen!' Mit Mühe gelang es endlich dem Vorsitzenden die Rate herzustellen, doch brach neuerlicher Lärm los, als Abgeordneter Wrabetz die Aeußerung wiederholte. Abgeordneter Wrabetz fuhr zu den Antisemiten ge wendet sort: „Wir wissen, daßeS

ihnen unangenehm ist, wenn ihnen jemand entgegentritt. Sie treiben überall Ter orri Sinns und wir haben nur mehr diese Stätte, wo wir reden können. Abg. Steiner: „Gott sei dank! Sie werden auch bald hier herausgeworfen sein!' Abg. Wrabetz: „Dies sind Redenarten, die Sie vom Heurigen her gewohnt sind!' Abg. Steiner: „Uud Sie beim Schwindel und Betrug!' Lebhafte Rufe der Entrüstung links. Der Präsident läutet vergeblich, erst »ach längerer Zeit kann Abg. Wrabetz seine Rede fortsetzen. Zum Schlüsse der Sitzung

ertheilte der Präsident dem Abg. Steiner den Ordnungsruf, weit er dem Abg. Wrabetz das Schimpfwort „Lausbub' zugerufen. Zur Abstimmung über das Kapitel „Zentrale' des Handelsministerium« kam e« gar nicht, obwohl die Sitzung volle sieben Stunden gedauert hatte. Es ist kaum zu erwarten, daß wenn die Debatte in diesem Stile sortgesetzt wird da» Budget bis zu, den Osterserien erledigt sein wird. Pom afrikanischen Kriegsschauplatz. Kondon, 14. März. (Eigenbericht.) Einer Meloung aus Rom zufolge haben 5000

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Page 3 of 4
Date: 04.09.1894
Physical description: 4
Schnklje als Averhöchste Anerkennung. Aus Jschl erhält die Lebensretter. Die „Leibacher Ztg.'. vom 2S. v. M, „M. Ztg.' die Nachricht, daß in der verflossenen ichreibt: Heute Vormittags ritt ein ISjähriger Woche unserem heimischen Künstler und Bildhauer Bauernbursche auS Brezje bei Rudolfswert ein Pferd Herrn Julius Steiner die hohe Ehre zutheil wurde, zur Tränke. Das Pferd gerieth dabei zu weitindaS eine Büste Sr. Majestät modelliren zu dürfen, welche Wasser, muß aber auch zugleich vom Krampfe

be für die Allerhöchste Familie bestimmt, ist. Die frap- fallen oder vom Schlagflusse gerührt worden sein pante Porträttreue, sowie die eminent künstlerische denn es begann Plötzlich zu sinken» ohne einen be Feinheit der Ausführung gab dem Monarchen, der sonderen Versuch zum Schwimmen zu machen. Der dem Künstler huldvollst einige Sitzungen gewährte, deS SchwimmenS unkundige Bursche hielt sich an Veranlassung, Herrn Steiner Höchstseine vollständige dem Kopfe des Pferdes fest und rief laut um Hilfe. Zufriedenheit

mit dem geschaffenen Werke auszn. In diesem Augenblicke kam der Landtags- und sprechen. Se. Majestät unterhielt sich in leutseligster Reichsraths-Abgeordnete Fr. Schuikje. Professor am Weise mit Herrn Julius Steiner nnd nahm auch akademischen Gymnasium in Wien, des Weges, wel noch andere Schöpfungen dieses genialen Künstlers cher keine Minute zözerte und sich in die Gur! in Augenfchein. für jede einzelne ein treffendes Wort stürzte. Sogleich erfaßte er den Burschen, welcher der Anerkennung zollend. Wir freuen

uns mit Herrn jedoch, mit der einen Hand da« finkende, bereits Stelljer, daß seine weit über die Grenzen seines en- todte Pferd an der Mähne festhalten, vom Pferd geren Väterlandes bekannte künstlerische Thätigkeit in die Tiefe gezogen wurde. Auch Prof. Schuklje. nun auch die Allerhöchste Anerkennung fand— eine welcher den Burschen nicht auslasten wollte, begann Anerkennung, die insofern für Herrn Steiner auch bereits zu sinken, doch reichte ihm ei» Kellner des höchst fruchtbringend

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Page 3 of 4
Date: 18.10.1866
Physical description: 4
, noch einmal die schöne österreichische Miktär- mustk zu hören bekommen werde» — erwiederte er: „Was wollten Sie denn, daß sie spiele« — etwa einht Trauermarsch?' Ans dem Gttichtssaale. L Bozen, 17. Okt. (Verbrechen des Betru ges). Vorsitzender L. G R. Römer, St.-Anwalt- Substitut Dr. v. Eecher, Bertheidiger Dr. A. v. Reggla. Josef Steiner aus Thal. Bezirk Rosenheim in Baiern gebürtig, 39 Jahre alt. seine» Zeichens ein Müller- und Bäckergeselle, kam in Brixea auf den genialen Einfall sich ein Certifikat auszustellen

, worin er angab, daß er ein Uhrmachergeselle sei, Josef Steiger hieße und seine an- deren Reisedokumente verloren habe. Dieses Certifikat trägt die Unterschrift des Bürgermeisters Hrn. Dr. Streiter und das Stadtsiegel der Stadt Bozen. Mit diesem Cer tifikat? ging er bei verschiedenen Uhrmachern in BruneS und hier betteln, die ihm auch bei Vorzeigung diese« Certifikates Geschenke reichten. Allein in Bruneck erreichte ihn die Nemesis in Gestalt eines Gendarmen und so sitzt Josef Steiner heute

auf der Anklagebank. Er gibt vor, das Certifikat nur auS dem Grunde angefertigt zu haben, um ein Geschenk zu bekommen und leugnet j«de böse Absicht. Der StaatSanwalts-Substitut formulirt seinen Antrag dahin, daß Josef Steiner durch eigenes Geständ- niß überwiesen des Verbrechens des Betruges schuldig, zu 2 Monat leichten Kerker u. Tragung derUntersuchungskostenzu verurtheilen sei. Der Vertheidiger macht die Staatsbe hörde aufmerksam, daß hier keine böse Absicht von Seite des Clienten vorlag, daß bloß die Noth

denselben zu diesem Verbrechen gezwungen, und der Schaden ein so geringer sei, daß der Gerichtshof wohl aus eine Herab minderung der Strafe eingehen werde. Schließlich wird Josef Steiner zu I Monat leichten Kerker und Tragnng der UntersuchungSkosten verurtheilt, welche Strafe der Angeklagte annimmt und auf jeden Rekurs verzichtet. Neumarkt, l?.. Okt. Heute hat die Raktten- BatteneNro. l ljlX, Hauptmann Schkifchek, ihren Stand ort Neumarkt verlassen. Die Batterie, der Landesver theidigung zugetheilt, befand sich hier seit

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Page 2 of 4
Date: 24.02.1882
Physical description: 4
, da» so lange bezweifelt wm^ ist wahr. Katharina Steiner ist unschuldig. Der ?uf. schrei, der sich ihr nach ihrer Verurthei'.ung entravz, kam aus dem Bewußtsein, daß sie frei' von der ihr zur Last gelegten Schuld sei. Das Verfahren gegen fi. ist dem Gesetze gemäß von neuem aufgenommen woi. den. Sie ist seit heute Morgens im Wiener Landez. gerichte, und nicht mehr in Strafhaft, sondern als U tersüchungs-Gefangene. Sie wird auch dies nicht laaz. mehr sein, denn eS ist Aussicht vorhanden, daß ß schon morgen

in Freiheit gesetzt sein wird. (Ist eSK reits. D. R.) Trügen nicht alle Anzeichen, so hatjdie lanx Leidensschule m ihrem Charakter eine Wendung zu» Bessern hervorgerufen. Der Vertheidiger Dr. Neuda. erhielt heute eine Eii>. ladung deS Untersuchungsrichters, sich in dessen Bur»» zu einer Besprechung. mit- Katharina Steiner, welch heute Morgens hier eingelangt wär, einzufinden. Tr. Neuda folgte sogleich dieser Einladung. Katharina Slei. ner wurde geholt. Sie erschien hocherregt, mit flau, wenden Wangen

glücklich sein.' Sie wisse es. daß ihre frühen Aufführung der'Fluch für sie war, der ihr dieses ga-jl Unglück brachte. x,Jch bin hart genug dafür gestraft I worden,' rief die Steiner' klagend 'aus, und fügt! I hinzu: „Meine Zukunft soll von nUn an anders sein!' Auf Wunsch des Vertheidigers wurde jetzt die sech-! zigjährige Mutler der Katharina Steiner geholt, dl> bekanntlich vorige Woche wegen Diebstahls zu fünf jährigen schweren Kerker verurtheilt wurde; man hol,! I die Frau zu dem Zwecke

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Page 3 of 4
Date: 25.02.1882
Physical description: 4
Irrthümer der Justiz für die ausgestandene Pein und Oua! entschädigt sehen möchte. ES machte einen sehr guten Eindruck, daß Katharina Steiner, ohne viel Aussehen zu erregen, aus dem Lan. deSgerichte entlassen sein wollt«. ES scheint, daß fie ouS ihrer Person keine Sensation schlagen möcht,, wie da- so viele Criminalberühmtheiten vor ihr in geschäftS- kundiger Weise g.than haben, und daS halten wir aller Ehren werth. Wer sie gestern Mittags wankenden Schrittes ouZ dem Seitenthore

des LandeSgerichteS schreiten sah, die Augen zu Boden geschlagen, nicht illhn erhobenen Antlitzes wie sonstige Sensationsweiber drs TageS; fast demüthig in der wiedergewonnenen Freiheit — der konnte sich einer gewissen Rührung des Gedankens nicht erwehren, wie lief auch dieses Weib gefallen sein mög. das Unglück hat alle Schuld getilgt und sie sittlich wieder eu por gehoben. Thrä nen dt- Freude rannen über ihre schmalen, gerötheten Wangen, als sie raichen Schrittes in den Wagen stieg. Katharina Steiner sieht

sehr gealtert aus; nichts an ihr erinnert an die rabiate, rauf- und krakehllustige Katharina Steiner von ehemals. Literatur und Gunst. X Unser LandSmann Dr. Schönherr, Conser« vator der k. I. Centralcoinmission für Kunst» und histo rische Denkmate hat bei S. Pötzelberger in Meran ein kleines, nettausgestatteteS Büchlein herausgegeben, ent haltend die «Geschichte und Beschreibung der alten LandeSfürsilichen Burg in Meran.' Die Geschichte der Burg berichtiget so Manches, was die Sage Jrrthüm- licheS

in seinem Ehrenkränzl und .»deren Geschichtschreiber» wiederholt erzählte Annahme, als habe die Trauung der Tochter Heinrichs vonZ Böhmen mit dem Markgrafen Ludwig von Brandenburg in der lan des- fürstlichen Burg von Meran stattgefunden, vollständig widerlegt. Dr. Schönherr bezieht sich diesbezüglich auf eine alte Äozner Chronik, welche auch von Burglechner und Steiner benützt worden und in des Letzteren .Lomlaentarü pro tüstoria widert! II.' abge druckt ist. In dieser heißt es ausdrücklich, es sei am Sonntag

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Page 5 of 6
Date: 03.09.1900
Physical description: 6
ich fragen was Sie zu mir führt?' begann der Doktor mit leiser, klangloser Stimme, nachdem er den Architekten eingeladen, Platz zu nehmen. „Vor allem der Wunsch, mich Ihnen vor zustellen; mein Name ist Gerhard Steiner. Vielleicht ist Ihnen mein Name nicht ganz unbekannt?' Er mußte lange auf Antwort warten. Der Doktor drückte die Hand an seine Stirne, wie jemand, der sich zu besinnen sucht und sagte endlich: „Entschuldigen Sie mein schlechtes Gedächtniß; ich habe nicht das Vergnügen, Sie zu kennen

.' „Meine Eltern waren mit Ihrem Herrn Vater innig befreundet,' erklärte Steiner, „sollten Sie nie davon gehört haben?' „Verzeihen Sie,— als mein Vater starb, stand ich noch im Kindesalter, später lebte ich in größter Zurückgezogenheit nur meinem Beruf und bin daher der Außenwelt fast gänzlich entfremdet. Das Gespräch wollte nicht in Gang kom men. Der Doktor blieb einsilbig und zurück haltend, so daß doch ein peinliches Stocken der Unterhaltung eintrat. Unter diesen Umständen war es Gerhard unmöglich

der Kommerzienrath Behrens, der mir schon wiederholt bedeutende Summen für dieses Haus bot?' „Davon hörte ich bereits; ich bin jedoch nicht auf seinen, sondern auf Wunsch des Bauunternehmers Förster hier. Dieser ge denkt das Terrain Behrens zu erwerben und würde sich auch zu großen Opfern entschließen, wenn Sie auch geneigt wären, ihm das alte Gebäude zu überlassen, er ersuchte mich —' Steiner verstummte, denn mit dem Doktor gieng in diesem Moment etwas Eigenthümliches, Unerwartetes vor. Die gebeugte Gestalt

schien von der Anwesenheit seiner Schwester im Zimmer unangenehm überrascht zu sein; er machte eine fast zor nige Bewegung, bezwäng sich aber und sprach mit ruhiger Stimme: „Meine Schwester Edith — Herr Architekt Gerhard Steiner.' Der junge Mann stand halb erstarrt vor Staunen da. Plötzlich war das Phantasie- gebilde,das ihn so lange beschäftigt, zur Wirk lichkeit geworden, Dolores war wiedererstan den und ein Empfinden, so mächtig und süß, wie er es bisher nicht gekannt hatte, erwachte

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