sich die schweizerische Bevölkerung durchaus solidarisch. Einzelne französische Geschäfts häuser schrieben ihren schweizerischen Abnehmern, sie seien ja bereit, die Zölle aus sich zu nehmen. Von schweizerischer Seite ward ihnen aber abgewunken. Die vom Bundesrat!) beschlossenen Zollerhöhungen würden illusorisch, wenn die Schweizer Handelsleute sich dieselben von den Franzosen zahlen ließen. Am Entschluß, den wirthschastlichen Krieg mit Elan zn führen, mangelt dem Schweizervolk, wie gesagt, nichts. Einzelne Blätter
, einer dem Schein nach von Bern ausgegangenen offiziösen Losung folgend, erachteten es bereits für nöthig, die mit Fug und Recht verletzten Schweizer vor einer übertriebenen Kriegsstimmung zu warnen. Uns dünkt, jetzt schon Wasser in den Wein gießen zu wollen, war gar nicht nöthig und macht fast den Eindruck, als ob man im BundeörathshauS und anderswo Bedenken trüge, kräftig gegen das Unrecht zu reagiren, das Frankreich der Schweiz anthut. Dergleichen War nungsstimmen von schweizerischer Seite
können in ihrem Erfolg nur den Franzosen nützen, die mit schlechten Witzen über die gerechtfertigte Entrüstung der. Schweizer hinweggehen; schrieb doch letzthin der „Figan', die Schweizer werden imtan von jeden» den Rigi besteigenden Franzosen einen Kopfzoll von 5lZ Franks erheben. Man sollte die Masse des SchweizervolkS, das ja staatsrechtlich der oberste Landessouverän ist, nicht daran hindern wollen, seinen Gefühlen natürlichen Ausdruck zu verleihen. Wir meinen nicht, daß die Schweiz sich nun mit dem welschen
Nachbar zu verfeinden brauche. Wenn aber die Ersahrungen, die wir jetzt mit Frankreich machen, dazu beitragen, die übertriebenen Sympathien, deren die Franzosen sich noch von Seite so vieler Schweizer erfreuen, zu mäßigen, so ist dieß nur vom Guten. Diese Sympathien lassen sich nämlich weder histo risch noch thatsächlich rechtfertigen. Was hat die Schweiz von einem Lande, das außer sich Niemand tennt und berücksichtigt, das fortwährend ohne feste, zuverlässige Regierung ist, zu erhoffen ? Es verdient
bemerkt zu werden, daß fast alle gebildeten Deutsch schweizer sich gegenwärtig dahin aussprechen, es sei für die Eidgenossenschaft von politischem Werth, daß es zwischen ihr und Frankreich zu einem Zollkrieg gekommen. Frankreich. (Zur Panama-Affaire.) Der Deputine Choiseul kündigte eine Interpellation an in Betreff der Restitution der unter Floquet im Jahre 1L8L für Wahljwecke verwendeten Pamama- Gelder an die Kasse der Gesellschaft. Korrespondenzen. Auer, 10. Januar. (Eine Blutthat.) Wieder dringt