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Bozner Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 10.11.1860
Physical description: 6
Proceß-Richter. Am 6. d. Früh. 9 Uhr, begann vor dem Wiener k.k. Ländesgericht in Strafsachen die öffentliche Schluß- Verhandlung in jmer strafgerichtlichen Untersuchung, welche, an den Namen dcL k. k. Feldmarschall'Lieute> näiits Frecherm von Eynatten anknüpfend, vie bei den Lieferungen für die k. k. Armee während des letz ten italienischen Krieges verübten Unterschleift zum Ge- genstand hat. Die Angeklagten auf : 1. Franz Richter, geboren zuBüchau in B5H- Min. 52 Jahre alt. Hauptdirector

der österreichischeii Ereditänstalt »W Besitzer des Ordens der eisernen Krone dritter Klasse, angeklagt des theils vollbrachte», theils versuchtet« Verbrechens des Betruges und des vollbrachten Verbrechens der Verleitung zum Mißbrauch der Amtsgewalt. 2. Johann Krumbholz, 32 Jahre alt, Diree- tör und Procurafuhrer der Franz Richter'schen Fabrik am Smichow bei Prag, angeklagt des vollbrachten Verbrechens des Betrüge«; 3. Heinrich Bayer. 28 Jahre alt. gewesener Agent des Franz Richter, angeklagt der Übertretung

Depositen- buche mit der Ausschrift: »Reines Depot' eingetra gen waren. Bei.t>er .bekannten und polizeilich erhob«, nm UeberscbuIdungz de^ Freihtrrn v. Eanattenund dessen Gemalin wurde er. zur Nachmessung jenes Rechts- titels dieses. Besitzes aufgefordert, mid am l?..Dec«m- ber v. I. von einer kriegsrechtlichen Commission ver nommen^ -Er bekannte, daß er> kein eigenes disponib les Vermögen besitze, und gab an. daß ihm der Haupt director der Kreditanstalt. Franz- Richter. W- seiner Urlaubsreise

er es der Baronin.Eynatten, kla in. die Wohnung schickt«. Bei ihrer Vernehmung am !l8.D«cemberi bemühte sich vieBaronin in Folge einer von ihrem Gemahl einige Augenblicke zuvor im Ge heimen erhaltenen Unterweisung^ daS bei der Credit- anstalt hinterlegte Vermögen als ihr eigenes darzu stellen und dessen rechtlichen Erwerb nachzuweisen. Ins besondere bebauptete sie. sie habe die 23 Nordbahn actien von Richter um den Preis von W.üutj st. an kaufen lassen. Die Erhebungen ergaben die Unmög lichkeit eines solchen rechtlichen

Besitzes von Seite der Baronin. Andererseits! hat Richtn bet seiner gericht lichen Vernehmung am 3. Jänner l. Z erklärt, daß er derselben im Juni 23 Nordbahnactien kanfte und sie ihr im Juli, nachdem sie ihm 34.0V0 st gezahlt batte. einhändigte. Richter erbot sich damals seine Auslage zu beschwöre». Zene Actien waren von dem Börsen-Director der Erevitanstalt. Paul Schiff, am 13. Juli- v. Z. um 43.634 st. angekaufte auf den Conto: „Z. C. Ritter- verbucht und am 4K Ziili an Richter ausgefolgt worden

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 29.12.1911
Physical description: 8
'n . Ä>7 - Aus dem GerichlSsaale. Änouyme l Fortsetzung). . ^ Swl.lS. Dezember, fand in der «ese»q«tisen Ehrenbelsidigungsklage zwischen Herrn Obertier arzt Zeiger unh Frai« Sehnert d« Dritte Berhand- kmg statt und bringen wir nachstehend de» Be richt Hierüber. Als Richter fungiert Herr Bezirks- richte? Baron v. Unterrichter. Schriftführer ist Herr Dr. Dill. Frau Sehnert ist von ihrem Mann Herrn Äberrevifor Anton Sehnert begleitet. Ihre < Vertretung hat wieder Herr Dr. Schlesinger. - wAxreud

Herr Obertierarzt Zelger sich selbst ver tritt imd «n Advokatentische Platz nimmt, auf dem er ein ziemlich großes- Aktenbündel crnsbrei- -tet.i. , ^ ^ ^ ^ » - Der Richter begrm,t »nit -der Aufzählung der seit der letzten Verhandlung in' der Prozeßsache ^M^^nen Vorksnvnnisse. Er sagt, er habe zuerst die Herren Josef Authier, Zolleinnehmer an der Talferbrücke, und den Agenten Josef Buratti dar über einbernommen. ob sie über- ein eventuelles Freuichjchastsver-Hälwis zwischen -Herrn Tierarzt Koller

. und- dein ^nu^liqen Frl. Anselm etwais wüßten, dani-kipsGericht, bei welchem Herr KoÄr einvernommen werden sollte, dies ihm vor halten könnte. Die Auslage, die Herr Koller in ;Meran gei,«cht-habe, sei zu kurz gewesen' weshalb der Richter Herrn-Koller noch einmal einvcrneh- -nien lassen habe. LZoller Hobe zu Protokoll gegeben er Habe Win Interesse an den anonymen Briefen, i mit dem Fräulein Anselm habe er. nur dienstlich verkehrt. Das Zeugnis für Pittertschatscher habe e^ nicht aus Gefälligkeit für -die Frau

Sehnert. sondern über Ersuchen de» Pittertschatscher cniSge- ftellt. Auf den Vorhalt, daß er nnt Frau Sohnert -auf der Straße gesehen worden sei, habe er ange- geben^das seien dienstliche. Gänge mit Frau Seh nert zur Beschäü am Bahichofe gewesen. Herr Koller habe für seine Aussagen Zeugengebühren verlangt, die ihm aber nich? bewilligt worden sei en, Ha er die Aussagen in seinem Aufenthaltsort «smacht hqhe^^ Hierauf tritt Frau Sohnert vor und spricht: „Herr Richter! Ich Hin nicht Hier, mm Äas Gericht

in Ra-dkersburg vor. Ich habe nur meine Provision und muß mit Herrn Fluck strenge ver rechnen. Hier ist «das Buch. Herr Richter, ob dies nicht wahr ist. (Frau Sehnert legt ein großes man nilcht auch zum Beispiel auf der — Adlers- nche einen Garten anlegen?' Und richtig läßt sich der Herr Rieser, der auch ein vorzüglicher Tu- rist ist, auf die sldlersruhe von uns hinaufführen um dort darüber nachzustudieren . . . Aber leider geht es nkcht, sagt er, es ist. doch etwas zu viel -Gletscher und zu wenig Erdreich

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 07.11.1890
Physical description: 4
» R ich t e r: Gendarm, führe» Sie t e» »ächste» Zeugen vor! (Geadarm geht ab, uud gleich darauf deutet er uuter der Thüre »ach dem Richter, worauf ein Man» auf deuselbeu zutritt.) Richter: Wie heiße» Sie? — Ja tob: Jakob Lorch. Richter: Wie alt fiud Ste: — Jatob. Ich meine, da» gehört gar nicht hieher. Richter: Wolle» Sie augenblicklich sage», wie Ät Sie in? — ' I atob: Dreiaaddreißig Jahre. ^ R Mter: Siud Sie lutherisch oder katholisch? — Ja tob: Aber Herr Richter! Richter: Weuu ste fich uoch einmaluutersteheu

, mir zu widerspreche», so. lasse-MSie eiastecke« hei Wasser »nd Brod. - Jatob: Ich bt»latherisch. Richter: Sind fiemit de»Angetlagte» ver wandt, verschwägert oder in Diensten? — Jatob: Ichs mit denen? Fällt mir gar nicht ei», w» denken Sie hin, Herr Richter t.(Steigende» Gelächter im Pablitnm.) '. . » Richte r: Enthalte» Sie fich' der uupaffeude» Bemertuugewl hebe» Sie die Haud, »ad schwöre» Sie. — Int ab: Ich mewe aber wirtlich, Herr Richter, das wäre unuöthig. (Gelächter im Publikum.) Richter (erhebt

sich wüthend uud schreit? Ich lasse Ste arretireu; wen» Sie sich »och etamal er dreiste», eiue Gegenrede z» mache»; Hebe« ste die Haud 'M ' die Höhe,? schwöre» Siel (Jakob erhebt die Haud. Der Richter liest ihG deqEU W„uud Jakob spricht nach.) Rich t e rr Ich schvSre. -so währ Mir. Eytthelft! — I«t ob: Ich schwöre, so wahr mir Gbtt helfe! Richter: Alle» zu bericht«»,. ,7 UM ich; «eik '-. I«tob: Alles zu berschteü/ wä» ich weiß. Dichter: Nichts - zu verschweige», wa» zur Aufhellung d«» Thatbestaade» . diene

» taa» --- Ja tob: Nkcht» z» verschweige», wa» zur Aushel- luug des ^DtbestaudeS dieaew kau». ^ - Richt Uud nichts, al» die relne Wahrheit z» .sagen! ^ . 'H a ^o> b^^d^nicht», al» die^reine Wahrheit' z» »tchter5'A«e»i — Sa-tab: A»e»l. Richter: Nu», wa» habe» Sie zu s«ge»P -- Jatob: Eine schöue Empfehlung vom Herr» Oberst, und er ließe Sie auf heute Abend acht Uhr zum Souper einlade». Da» Reh, da» er gestern geschossen, sei angekommen. (Schallende» Ge lächter im Publikum.) Richter: W—a—a—a—»: Siud

Sie den» kein Zeuge? — Jatob: Nei», Herr Richter, ich bi» der Bediente de» Herrn Oberst, nnd sollt» Sie einladen, uud da» ich Ste uicht z» Hausv fand, biu ich hieher getommeu. Als ich nach Ihnen fragte hat mich ein Gendarm da herein gewiesen. (Allge» meine Heiterkeit.) Hlmege Woft. (Der Zarewitsch in Wien.) Gestem u« zwei Uhr Nachmittags ist der rassische Großfürst» Thronfolger in Wien eingetroffen. Z» dessen Empfang auß dem Bahnhose erschienen der Kaifer, Erzherzog, Karl Ludwig, mit seinen drei Söhne

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 28.12.1911
Physical description: 8
. ' 'Kr, 296 ^ ^ ^ - Aus dem Grrichtssaate. Stupuyme ^ieje. Gortjetzung). Der Metzger Lobis gibt Mi. bcch er mit Frau Schnert in Geschäftsverbindung sei und die Aloise stets iÄber bezahle. Dr. Schlesinger fragt den Zeugen, ob es überhaupt snöglich wäre. Vie Stadt durch KSziscntziehung zu schädigen. Lobis: O ja. dos «cht schon. Hieraarf erscheint der Tietzger Jakob v. Fackel aE Zeuge, dessen Ermxu iMmr sich änderst lebhaft gestattet. ^ Richter: Haiben Sie -mit der Fm« Sehnert

dieser Schrift vor.) v. Fäckl: Ich wM nicht wer's tat. Richter: Haben Sie'sich beim EinmHmer an der Talserbrücke einmal beschwert, ldah die Fr«r Sech- inert nn Schlachthasrse von den UiMstcllten begün stigt werde? v. Wckl: Ja. Er sagte: ,Ss ist tvaui-ig. daß die Anselm nichts zu zahlen brauche, die anderen schon. Ich kann viber nichts -machen, gelben Sie zum Jirspektor'! Ich «sagte: „Ja, Wim Inspektors (Zeuge macht «üue abwehrvnde Hmrdbewegung.) Frvir Scchnert: Ich hoöbe dear Zollernu«H:ner amBalhnhofc

stellte aber dem EtodtuwMtrote gegenüber nÄ,t irur die Gebuh- reMinterzi^hitngen der Frau Sehnert, sondern Isogvr hie BeWvecke dB Herrn Fackl in Abreibe «nd imnnte «M «ach überdies den Inniger. »NU«» (Südtiroler TaMott». Richter zu Herrn v. Fäckl: Hat Sie ker Znfpek tor t»«nflussen -wollen, S« Sache zu vertl^'chen? v. Fäckl : A!ern, Vas-^ nicht, i ' . . . Zeiger: Wurden olle Metzger nnü Händler gleich behanidelt? . v. Fäckl: Nein! Die Anlel:n zahlten nie und nrir müssen immer bezahlen. - - Es crscl

>ei»t imn Herr 'Gefällsinspekior B.^rtl- mä Pfitsch:r als Zeugv. Richter: Die Anselm soll die Stadt' um die Gebühren -gebracht haben. Pfitscher: Ich werß nichts. Mit Transitobol- letten kann man durch's Schlachchaustor. Dort wurden dann die Metzger des Naheren angewie sen. Das geschieht noch jetzt. - Mchter: Die anderen haben dieses RvHt «icht? ' «Pfiticher: Wohl, aber sie führen es nicht aus. Richter: Ist einmal eine Beschwerde beim Siadtnwgl^stvate eingelcuifeni, jmb Äc Anselm im Schlachthanse

ichlägt diese auf und zeigt sie d«n Richter.) Ruhier: Aber zuim' Teus<>l> Herr .Mger, »vänyn haben -Sie denn Äas nicht abgestellt? Zelger ein Aktenstück entfaltend: Da, 'Ipren Sie. He»r Richter, weläze Eingabe ich machte: Älzon cun 9. Dez^ 1907 richtete ich -an den Sta!>t-' niagrstvat eine Hingst«, worin ich den Handel des Sckl>zchthcutsaufsehers uind serner Tochter ab- Nistellen enuck'te. Gleichzeitig meldete ich, daß Lwse das Schlacht>I«u>s für sicl» als abgaben- und müerziusfreies PerkaufÄokal

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 17.01.1879
Physical description: 6
er unter der Thüre nach dem Nichter; worauf ein Mann auf den selben zutritt.) — Richter-. „W>e heißen Sie?' — Jakob: „Jako5 Lorch.' — Nichter: „Wie alt sind Sie?' — Jakob: „Ich meine, das gehört gar nicht hierher.' — Nichter: „Wollen Sie augenblicklich sagen, wie alt Sie sind?' — Jakob: „Dreiunddreißig Jahre.' — Richter: „Sind Sie lutherisch oder katholisch?' — Jakob: „Aber Herr Nichter!' — Richter: „Wenn Sie sich noch einmal unterstehen, mir zu widersprechen, so lasse ich Sie einstecken bei Wasser und Brod

.' Jakob: „Ich bin lutherisch.' — Nichter: „Sind Sie mit den Angeklagten verwandt, verschwägert oder in Diensten?' — Jakob: „Ich? — mit denen? Fällt mir gar nicht ein! Wo denken Sie hin, Herr Richter?' — (Steigendes Gelächter im Publikum.) — Richter: „Enthalten Sie sich der unpas senden Bemerkungen! Erheben Sie die Hand und schwören Sie.' Jakob : „Ich meine aber wirklich, Herr Richter, das wäre unnöthig!' — (Gelächter im Publi kum.) — Richter (erhebt sich wüthend und schreit): „Ich lasse Sie arretiren

, wenn Sie sich noch einmal erdrei sten, eine Gegenrede zu machen. Heben Sie die Hand in die Höhe, schwören Sie!' — Jakob erhebt die Hand. — (Der Nichter liest ihm den Eid vor und Jakob spricht nach). — Richter : „Ich schwöre» so wahr mir Gott helfe!' — Jakob : „Ich schwöre, so wahr mir Gott helfe!' — Richter: „Alles zu berichten, was ich weiß:' — Jakob: „Alles zu berichten was ich weiß:' — Richter: „Nichts zu verschweigen^ was zur Aufhellung deZ Thatbestandes dienen kann!' — Jakob: „Nichts zu verschweigen, was zur Aufhel lung

des Thatbestandes dienen kann! — Richter: Und nichts als die reine Wahrheit zu sagen!' — Jakob: „Und nichts als die reine Wahrheit zu sagen!' „Richter Amen!' — Jakob: „Amen— Richter: „Nun was haben Sie zu sagen?' — Jakob: Eine schöne Empfehlung vom Herrn Oberst und er ließe Sie auf heute Abends 3 Uhr zum Souper ein« laden. Das Reh,.das er gestern geschossen, sei ange kommen!/' .(Schallendes Gelächter im Publikum.) — Nichter: „W—a—a—s? Sind Si« demr kein Zeilge?' — Jakob: „Nein Herr Richter, ich bin der Bevieiue

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 05.07.1907
Physical description: 8
Stock so übel zugerichtet, daß er mit einer eingeschlagenen Nippe ins Spital gebracht werden ? mußte. wo er durch 10 Tage -das Bett hüten mußte, j Eine Titelfrag« der Richter. Wer jemals ^Gelegenheit hatte, auch »u»r für kurze Zeit Ge i richtsverhaMungen beizuwohnen, hat wohl, über Äie Nike von Titeln gestaunt, nüt denen die Par- 'aiserlicher Rat' und ..Kaiserlicher Herr Nat': nicht weniger selten ist die Bezeicknimg „Herr Kommissär', ..Herr k. u. k. Gerichtshof', neben vielen anderen Titulaturen

, die Befangenheit und Angst vor Gericht eingeben. Aber selbst Personen, üe den Rang hes Richters, vor dem sie sind, ken nen. haben oft ein-? Scheu, ihn mit seinem Titel anzusprechen, besonder? dann. wenn der betref- ende richterlickis Funktionär Gerichtsadjuirkt oder Gerichtssckretär ist. Dem soll nun abgeholfen wer den. Kürzlich ging dem Präsidenten der Richter- Vereinigung, Hofrat Els-ner, ein Schreiben des Justizministers Dr. Klein zu. worin der Justiz minister um 'eine Aeußerung. betreffend die Aen- Äerunz

sich von selbst, daß unter dieser Voraussetzung in Hinkunft die Titu laturen sich nickt nach Rangsstufen richten werden, und daß kein Hindernis, bestehen wird, weshalb nicht jeder Richter auch den Titel ..Richter' füh ren köiuite. Dieses ist schon darum wünschenswert, >veil sich hiedurch ain prägnantesten der Unterschied zwischen Nichtern und Beamten ausdrückt, ein Lnterschic>d. der ja auch von >der Justizverwaltung durch die Einführung der Talars als gemeinsame Amtstracht des Richterstandes hervorgehoben wor den ist. Mit Rücksicht

auf die drei in Geltung biet enden richterlichen Instanzen wird dem Titel Richter eine Bezeichnnnig der Instanz beizufügen ein. endlich der Name des Ortes, für den der Richter unverletzbar' ernannt wurde. Im ein zelnen werden sich auf dieser Basis unjer Besei- igung des sinnwidrigen und nicht eingebürgerten Titels Auskultant folgende Titel ergeben: Vom ..Rechrspraktikanten' werden die Anirärter auk den Richterstanb zum ..Hilfsrichter' ernannt. Wird einem Hilfsrichter Hie Qnalität als Einzelrichter

oder das Stimmrecht in einem Senat verliehen, o ist er unter einem zum ..Nichter' zu ernennen. Diesen Titel behält cr. solange er e.in richterliches Amt bekleidet. Ein Richter, der alle Instanzen durchläuft, wird somit Pom „Hilfsrichters zum ..Richter des Bezirksgerichtes ln N.'. von diesen» zum ..Richter des Krcis-(Land?s-)gerichtss in O.', dann zum Richter des Oberlandesgerichtes in endlich zum „Richter des Obersten Gerichts- und KassationS-hofes' vorrücken. Im Sprackgebraucke wird für die erste Instanz

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 12
Date: 10.12.1908
Physical description: 12
-Auszeichnungen. Auf Nnordmnig des Kaisers sind die bis zun: 2. d. M. einer Ernen nung oder Auszeichnung durch den Kaiser teilhaf tig gewordenen Personen des Militär- imS 'jivi! standes von der persönlichen Taiiksagiing denn Kaiser enthoben worden. — Neue Titel für die österreichischen Richter. Nachdem bereits Talar und Barett nach dem Mi ster Deutschlands für die österreichischen Richter eingeführt sind, sollen nunmehr, gleichfalls nach reichsdeutschem Muster die Titel „Amtsrichter'. „Oberamtsrichter

', „Assessor', usw. für die öster reichischen Richter an Stelle der bisherigen, viel bekämpften Titel ..Gerichtsadjunkt', „Gerichtsse kretär', „Auskultant' usw. in Anwendung kom men. Die Vereinigung der österreichischen Richter, der übrigens diese neuen Titel nicht zusagen, teilt hierüber ihren Mitglieder folgendes mit: ..Als zur Zeit der großen Prozeßreform durch die Gesetze des Jahres 1836 die Richter der Bezirksgerichte zu selbständigen Einzelrichtern gemacht, und die inihaltbare Fiktion

der Verordnungen unterlassen wurde, auch den Titel der Richter dem Staats- gr-undsetze über die richterliche Gewalt anzupassen: weniger erklärlich ist es, daß die namentlich in den letzten Jahren durch die Bestrebungen der Richtervereinignng akut gewordene Frage der Schaffung standesgemäßer Titel einer eineinhalb jährigen Ueberlegimgsfrist von feiten der Justiz verwaltung zu ihrer Lösung bedarf und die Lö sung dieser so einfacheil Frage vorläufig trotz aller Vorstellungen nur in Aussicht gestellt ist. Bisher

> Amtsrichter, sondern nur „Richter' kennt. Das Staatsgrnndgesetz über die richterliche Gewalt, der Zivil- und Strafprozeß, das bürgerliche und Strafrecht sprechen nur vom .Liichter'. In den vom Ministerium verfaßten Formularien werden wir als Richter angeführt, dies ist auch die übliche Anrede in der Verhand lung, die Aufschrift unserer Bureaux, die einzig sinngemäße Bezeichnung unserer Stellung, es st endlich ein Schritt zur Beseitigung unseres Rang- klassensystems. Wenn das Gesetz uns so nennt

, das Ministerium uns in seinen Formularien so anführt dann kann wohl für niemand ein Zweifel sein, daß wir berechtigt sind, den Titel Richter zu fiih ren und uns auch in den Urteilsausfertigungen» sowie bei allen dienstlichen und außerdienstliche Anlässen dieses Titels zu bedienen.'Entschließen wir uns, diesen Titel, den uns das Gesetz bereits verliehen hat. zu führen und bis Titelfrags ist gelöst. In ganz ähnlicher Werse kann der unpassen» de Titel Staatsanwaltsubstitut, wie eS heute im Berkehre schon

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 14.11.1860
Physical description: 8
-rheumatifche Beschwerden^ Ebenso liege» auch die unzweideutigsten Beweise vor, daß Diejenigen, welche sich derartiger Un» terkieiver bedienen, vo» gichtisch-rheumatischen Zufällen befteit bleiben. Proceß Richter. (Schluß.^ Franz Richter ist auch noch eines Betruges rechtlich beschuldigt, zu welchem oer beabsichtigte und nur zum geringsten Theil realisirte Einkauf von ausländischen Zwillichen und die vom Freiherr» v. Brück auSge- sprachen? Billigung der Richter'schew Ansicht, daß die Valuta durch Ankauf

fremder Devisen gedrückt werden dürste, die Gelegenheit bot. Richter will deshalb in den ersten Tagen deS MonatS Juli. von Baron Eynat» ten einverständlich mit Baron Brück im Namen der Creditanstalt die Commission zum Ankaus oon l—t'/» Million Ellen Zwillich im Auslande übernommen, zu diesem Zwecke den Kaufmann Hoppe als Agenten ins Ausland gesendet und zugleich zur Deckung der Va luta durch die Erevitanstalt 2».tM Pfd St. gekauft haben. Obgleich über dieses Commissionsgeschäft weder ein schriftlicher

alle Käufe einstelle» und zurückreisen. — Er hatte außer dem in Leipzig gekauften-Zwillich keinen andem gekauft. Hoppe gab an. daß ihm Richter sagte, die Credit anstalt benöthige beinahe Eine Million Ellen Zwillich, welche im Auslande vorrätbig sein dürfte. ES wuroe ihm Vergütung aller Auslagen und Z Percent Pro- viston versprochen; für den Fall aber, als er nicht» fände, oder durch irgend welches' Ereigniß nach Hause berufen würde, von Richter eine Vergütung vo» 3ÄD fl. zugesichert. Zn der That erhielt

er für sein unoerrichtetes Ge schäft eine Vergütung von Wilöfl., welche dem Aerar aufgerechnet wurden. Am t8. Augu t 1859 überreichte Richter im Namen der Creditanstalt dem Armee-Obercommando die Factum über die von Lincke in Leipzig angekauften Zwilliche, nach welcher die Elle auf M'/,o Nkr. zu stehe» kam. während im Inland selbst, nach Angabe der Gewerbe- kammern. die Elle um W—37 Nk. zu taufen ge wesen wäre, und nach einem vorliegenden Ausweise des Armee-Oberkommandos wurden auch wirklich von anderen Lieferanten

^ nicht blos der Zwillich, sonder» auch die Deal? sen verbucht sind, machte doch Franz Richter im Riv» - men der Creditanstalt in einer Eiugabv vom 8. Novem ber t3o9 aus diesem Zwillichzeschäft eine neue For» deruna an da» Aerar im Bettage vowSMMfi. unter denr Titel einer »CurSdifferenz.^ ' Er behauptete vtesfaM daß er damals al» er einen Agenten zum Einkauf von Zwillichen ins AuS» tank sendeten unter ausdrücklicher BenehmigunU oest Armee-Obercommandos einenTheil der zur Bezahlung 5 der zu machenden

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Page 3 of 8
Date: 21.01.1882
Physical description: 8
» dem Bezirksgericht überstellt. Lichter (Dr. Rofsi). Ihr Name ist Alfred Scherz. Sie find 49 Jahre alt. waS ist Ihre Beschäftigung? — Angekl. Ich habe die Ehre jetzt nichts zu sein. — Richter. Und wa» wareü Sie? — Angekl. Darüber schweigt die Jcschichte. — Richter. Sie werden in der Polizeiaote als ein unverbesserlicher Bagabnnd uud Bett ler bezeichnet. — Bngekl. DaS mag schon seine Richtig- keit habe», aber ein Bagabuod na mein Herr, daS bin ich doch aicht. — Richter Ihr Aussehen, Ihr Lebens wandel, insbesondere

ater die Thatsache, daß sie weder Unterstand noch Arbeit haben, berechtigen die Behörde», Sie einen Bl>zab?vden zu nennen. — Angekl. Ne, Herr Richter, Sie täuschen sich ooch, ersten» in meiner Verton, und zweitens darin, daß Sie mir iwpntiieo. ich hätte keene Arbeit und keenen Unterstand, ich habe Unterstand und Arbeit bei meinem Bruder Rudolf, dem Nähmaschinen- fabrikoalen- — Richter. Nun. Sie werden hören, wie Ihr Bruder über Sie denkt. (Zu dem Justizwachmanu), ich bitte Herrn Rudolf Scherz

hereinzurufen. Der Gerufene, ei» achtbarer Wiener Fabrikant, er- scheint und schildert seinen Bruder mit salzenden Wo» ten: Herr Richter! Dieser Mai n mit den zerlumpten Kleidern, der heute leider so ti's gesunken ist. Hot vor einigen Jahren eben so R-cht gt'prachen, wie Sie eS heute. Herr Richter, thun. Er war löniglich-preußiicher KreiSrichter und hatte 2000 Mark Gehalt. Er wurde seiner Stelle verlustig, aus dem preußischen Staats dienste entlassen und heute Angeklagter (seinen Bru der unterbrechend

): Aber Rudols, daS gehört ja doch nicht hierher — Zeuge (bewegt): Sie können «S mir. Herr Richter, gor nicht glauben, wie viel Herzleid mir mein Bruder schon verursacht h. t; ich bemühe mich vergebens, ihn wieder auf rechte Bahnen zurückzubrin gen, ich habe ihm Arbeit, Unterstand, Verpflegung und täglich SV Kreuzer gegeben, aber er wollte keine Regel- müßigkeit. er entfernte fich vom Haus- und wurde stets von Organen der Polizei wieder zurückgebracht; die Kleider verkauste er und den Erlös jagte

er durch die Gurgel; ja, ja. mein unglücklicher Bruder ist tief ge sunken ! — Anzekl. Aber Rudolf, das Alle- gehört nicht hierher; hier handelt stch'S einzigdarum. bin ich ein Bagabund oder nicht? StaatSanwaltlicher Functionär. Ja, mein königli cher Herr Krei-richter, Sie sind ein Vagabund, wie im Buche geschrieben steht; wenn ich den z 1 des BagadundengesetzeS zu inlirpretiren hätte, fürwahr ich könnte kein besseres Beispiel als Ihre Person ansühren. — Angekl. Herr Staatsanwalt. Vagabundengesetz und Vagabund

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Page 5 of 8
Date: 10.02.1903
Physical description: 8
und der Gottesdienst machte, wenn man den Auslassungen eines finnischen Blattes glauben darf, durch seine Ungewöhnlichkeit einen besonders feier lichen Eindruck. — Der Z5chreibsachverständige. Im „Figaro' bringt Pierre Soulaine folgende Satyrs: Der Schreibsachverständige tritt in das Zimmer des Untersuchungsrichters : „Sie haben doch meinen Brief erhalten, lieber Richter?' — Der Richter: „Soeben, und ich erwartete Sie. Sie wollen mir also be stimmt sagen, ob diese Fälschung hiev von der Hand jenes Durand

ist, den ich gestern verhaften ließ?' — Der Sachverständige: „So ist es. . . . Bitte, geben Sie mir nur das „corqus äslicti' und ein Vergleichsstück von der Hand des Angeklagten.' — Der Richter: „Hier ist die Fälschung und hier ein Brief Durands.' — Der Sachverständige (wirft kaum einen Blick hin): „Durand ist schuldig!' — Der Richter: „Das haben Sie schon heraus?' — Der Sachverständige: „Einen guten Sachverständigen erkennt man an der Raschheit seiner Entscheidungen.' — Der Nichter: „Es läßt sich also gar

nicht mehr annehmen, daß der Unglückliche doch unschuldig sein könnte?' — Der Sachverständige: „Ich. bin nicht Sachverständiger in Unschuldssachen, ich bin Sach verständiger um eine Schuld herauszufinden.' — Der Richter (sieht die Beweisstücke an): will mir doch scheinen, als ob diese beiden Handschriften sich nicht ganz ähnlich wären.' — Der Sachver ständige: „Das kommt daher, weil Si« davon nichts verstehen. Für mich gibt es keinen Zweifel, sie sind von derselben Hand.' — Der Richter: „Merkwürdig

. Ohne Ihre bestimmte Behauptung hätt? ich diesen Durand beinahe in Freiheit gesetzt.' Der Sach verständige: „Und einen wirklich Schuldigen ent wischen lassen! Nch, ohne die Sachverständigen würden gar wenig Leute verurteilt! werden!' — Der Richter: „Deshalb nehmen wir ja auch Ihre guten Dienste in Anspruch. OZ o! was sehe ich hier?' — Der Sachverständige: „Was denn?' — Der Richter: „Sapristi! Ich habe mich geirrt!' — Der Sachverständige: „Wie meinen Sie- das?' — Der Richter: „Ich glaubte, Ihnen einen Brief

von Durand zn zeigen.' Der Sachverständige: „Nun .. und?' —' Der Richter: „Und ich habe irr tümlicherweise einen andern von meinem Schreibtische genommen. . . .' — Der Sachverständige: „Das Beweisstück ist also . . . ?' — Der Richter: „Ihr eigener Brief, den ich soeben erhalten hatte. . . — Der König darß keine Geschenke an» nehmen« Aus Montreal.(Canada), wirk unterm 23. Jännee geschrieben^ Eine indianische Sqüaw in der Provinz Neubraunichwekg hatte) einem alten Brauche folgend, dem König Eduard

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Page 4 of 12
Date: 30.12.1911
Physical description: 12
. Ich Wollte -mich ini »Zchlachthause em Freilager Ha ien. crl'er der Inspektor Pfitscher ßagte mir. es sei nicht wÄxr, das; die Anselm idort ein Freilager Habe. ' ^Richter z»» F-van SÄnert: War Herr Tierarzt Noller nicht mich bei Ihnen Im der Wohimng? F»x»> Sehnert: Nur ein «inzigesmal. Das war ?>we7 Stunden bevor mein Bater gestorben ist. Er . war schon sehr krank und bevmhe im Sterben Nagte er, baß ihn der ZÄger so verfolgt und der Vrozotz 10 tvel «ckostet habe. Nicht einmal im Sterbe» hat Nun doS

»toste», Ge fällswächter in Pension, aiisgeiiifen. Richter: Wissen Sie, das; Herr Tierarzt Koller niit Zram Sehnert öfters verkehrt hat? Zellge: Ich lMe öfte»^ gesellen, -daß der Tier arzt Koller in die Wohnung der Anselm hinausge gangen ist. ^ Richter: Wie konnte,, Sie das seh«»? Kofler: Ich hatte die Wohnimg neben der An- jetin im Sctflachthäilse. Mchter: Also ist das wiiOich wahr, daß Sie den Herrn Stoller öftertz in die Walmung des Frl. Anselm gchen gesehen haben? Zenge: Ja, öfters. RWer: Njili

nmß lange km»^ geivesen! sein. ^ ^ ^ ^ ^ .' ', Richter: In welchen, 'Jahre 'war das?. Zeuge: Wie Der große Prozetz zwische»» Herr», Zeiger u»»d dein ./Nroler' nmr. ^ Mchter: Haben Sie bei dem Frl. Anselm einen kranken H^nd gesehen?. Zeuge: HuÄVh<che ich kei,wn gesehen. Zelger: Sie Hab«? öfters die Pcstbolletten in die -Kanzlei des Herrn Tierarztes Koller in die Gärbergasse getragen. Sie sind einmal -vom Herril Koller bei»» Inspektor Pfitscher schriftlich ange zeigt »vorden, und zwar Eirde 19VS

warte»» wollen, bis sie hermiZkäme. Fvau Seknert: Sie hätten ja doch hineingehen können! . - Mckfter: Bei »nir sind mich oft Parteien, aber deswegvu kann doch , jeder <;» mir 'hereinkonuuen. Ze»kge: Ich dachte mir. nia»» kann den Herrn doch nicht «stören. Mchter: Wußten Sie. dag das Frl. Anselm bei Herrn Keller war. bevor Sie in die Kanzlei hineinkamen? Zeuge: Das habe ich durch das Fenster von der Sivaßc mrs gesehen. , Richter: Wann» fi»ch Sie entlassen worden? Zeuge: Was weiß ich. Dr. Schlesinger

war. daß ihn, der Äenst ver meidet »uordeii ist und er eqt da»»»» zu trinke» an gefangen hat. Hierauf verliest der Richter die umfangreichen iGutaktzten der geri-lWiche»» 'Zachoersländigen in, Schtistsoche, nnd z»»iar znersl das' de»' Wie»«:,- »u»d dairn daH der Äoz>«r. Lille vier Sachverständigen erklären anf das Bejlnntntvslc, Saß -die saältlichen anonymen Briefe von eii»e» Hand gejchvieben sind und nur von der Frau Sehnert herrühre,» kön nen. Die Wiener 'Sachverständigen gehen in ih rem Gutachten sogar so weit

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Page 2 of 6
Date: 14.10.1876
Physical description: 6
oder bei Gott, ich er zähle ganz England die Geschichte Deiner Heiralh.' Die Ueberraschung derZ »Hörer war unbeschreib lich bei dieser Angabe. Richter: „Was hörten sie weiter?' Zeuge: „Milady war lehr erregt und entgeguete: „DaS wagen Sie nicht, Sie sind ein Feigling uud Sir Victor hat Sie in der Gewalt. Wiederholen Sie nur einmal die Lüge und Sie sollten im Zucht« Hause verstummen. Gehen Sie, Juan Catheron, ich fürchte Sie nicht. Ich werde bestimmt, daß sie ihm diese» Namen g»b, übrigens war» nur unheim

lich bei der Sache und ich schlich davo«. Boa dem Erltdulß hab' ich außer dem Richter Ferrik Nie mand etwa« gesagt.' James Dicksey wurde mit Kreuzfragen bestürmt, ließ aber an seiner Aussage teiu Titel.chen ändern. Er könne den Namen, den die Lady genannt, be schwören, ebenso die angegebenen Reden. Tiefe Sensation bemächtigte sich der Anwesenden, als JameS Dickjey abtrat. Die Lerhaodluug wurde bis zum nächsten Mor» gen vertagt. Trotz des unfreundlichen Wetter« füllte sich der Saal. Todtenslille

herrschte, als William Hooper wieder vor die Schranken gerufen wurde. Richter: „Erinnern Sie sich des Abends, wo Sir Victor seine Frau heimbrachte?' Zeuge: „Ja.' Richter: „An dem Abend kam noch ein Besuch; wer war eS?' Zeuge: „Mr. Juan Catheron.' Richter: „Besachte Mr. Juan Catheron seine Verwandten regelmäßig?' Zeuge: „Nein.' Richter: „Wie lange Zeit war seit seinem letzten Besuche verstrichen?' Zeuge: ,Bier Jahre. Er stand schlecht mit Sir Victor.' Richter: „Auch mit seiner eigenen Schwester?' Zeuge

: „Ich möchte die Frage lieber nicht beant worten.' Richter: „Und doch müssen wir wissen, auf wel chem Fuße Juan Catheron mit seiner Familie stand? Hat man ihm je das HauS verboten?' Zenge: „Ich glaube so.' Richter : „War sein Besuch an jenem Abend völlig unerwartet?' Zeuge: „Ich weiß es nicht.' Richter: »Wie lange blieb er?' Zeuge: „Höchsttos zwanzig Minuten, dann kam er lachend herunter und ich ließ ihn hinaus. Seit dem habe ich ihn nicht wiedergesehen.' 10. Capitel. Fortsetzung des Berichtes. Jane Pool

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Page 2 of 4
Date: 03.08.1881
Physical description: 4
ausgestattetes HM' und eine Anzahl von Die» nern und Gehilfen '^6r Verfügung! —^Letztere ' fastj nur Es wär kein Wunder, daß-«t bei so verlocken» 'den 'AuSsiHM die Nachtheile der muen'Stellung? Nicht fäh und daß er die'Hälik Imitleidige Art' Weise uicht v«? ^iid,' in Älcher-Pch^snn^^Betän^^^ «ih«>id«abjchL» zirksgerichtes Mieden war gestern (27. Juli) wie ge wöhnlich mit Parteien gefüllt, welche das Auditorium bei denjenigen Verhandlungen bilden, bei denen sie selbst Nichts zu thun haben. Der Richter

zu erblicken. Er trat als Zeuge und Beschädigter gegen seine Gattin, Frau Marie StreSdil, avf^ Richter <aH.«eiLe^ter^Äntmd): Ist das Ihre Gattin ? —^Zeuge: Leider. —'Richter? Wozu dieses „Leider», sagen Sie kurzwsg .ja- oder .nein-. ZkvZe (seufzt). — Richter: Söll^dieseS, Seufzen vielleicht eine Antwort auf meine Frage' sein? — Zeuge: Leider darf ich nicht sagen, so muß ich halt Herzschmerz aus andere Wege ausdrucken. Sie wollen'S wissen, kaiseliche Herr Roth, ob daS ist We>b meiniges (zieht ein Sacktuch

aus der Tasche, sährt Älit demselben über das Gesicht und spricht im wNerlichenZkne) ^. leider muß ich sagen ja. ^ Frau Maria. StreSdil. ge« borene Holaubek, ist meine Gattin. (Heiterkeit.) — Richter: Und Sie leben mit ihr? — Zeuge: Leider ja. — Richter: Dann muß ich Ihnen sagen/ist Ihre Anzeige ein Unikum in ihrer Art, Sie beschuldigen Ihre Gattin, daß Ihnen dieselbe einen Hut im Werthe von zwei Gulden in boshafter Weise beschädigt hat. — Zeuge (pathetisch): Runterg'rissm, kaiseliche Herr Rath

» hat sie mir Hut vom Schädel wie Furie. D'rauf is sie treten, kaiseliche Herr Rath, mit Haxel wie Furie; g'schimpft Hot sie, kaiseliche Herr Roth, wie Furie, und p futsch war Hut. ganz pfutsch, sag' ich Jhne, kaiseliche Herr Rath. (Heiterkeit). — Richter: Ist dieser Scene ein Stint vorhergegangen? — Zeuge:^Streit, kaiseliche Herr Rath, geht immer vorher bei uns. — Richter: Da muß es sehr gemüthlich bei--Ihnen zugehen. — Zeuge: Na und auf Frau Maria StreSdil ist die höchste Gemüthlichkeit. — Richter

Hundel.vor Freud, Frau Maria StreSdil wird wüthend,-reißt sie mir Hut vom Schädel und Pfutsch war Hut. pfutsch,>.sag' ich Ihnen, kaiseliche Herx Rath, ganz pfutsch. (Heiterkeit.) Richter (zur Angeklagten): Nun, was haben Sie auf die An» gaben Ihres Gatten zu bemerken? Angeklagte: Da kann ich gar nichts sazen, der- Hut war keine zwei Kreuzer werih. Wissens, z kaiserlicher Hern Rath, die konischen Lebens erkannten Beide -mit» Entsetzen, welche Prüsungen ihnen auferlegt waren, welche Gefahren ihrem Leben

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Page 3 of 4
Date: 06.03.1875
Physical description: 4
1. SchwurgerichtSsession 1875 werden folgende Straffälle zur Haupt-Verhandlung vor den Geschwor nen kommen: 1. Am 8. März gegen Johann Bocher, ehemaliger Sagerbauer zu Rain, Bezirk TauferS, wegen des Ver brechens der schweren körperlichen Beschädigung. Vorsitzender: Herr Präsident Dr. Graf Melchiori. Richter: Die Herren Landesgerichts - Räthe Baron Ezörnig und Sevignavi. Oeffentlicher Ankläger: Herr StaatSanwalt Ritter v. Köpf. Vertheidiger: Herr Dr. Franz Perathoner. 2. Am 9. März um 3 Uhr Vormittags gegen Johann Neumann

, k. k. Postmeister in KaltenhauS, wegen de« Verbrechens der AmtSveruntreuuug. Vorsitzender: Hnr Präsident Dr. Graf Melchiori. Richter: Herr LandeSgerichtSrath Sevignani, Gerichts- Adjunkt Bergmeister. Oeffentlicher Ankläger: Herr StaatSanwalt Ritter v. Köpf. Vertheidiger: Herr Dr. Huber: 3 Am 9. März um 3 Uhr Nachmittags gegen Anton Lungkofler, Vagant von Bierschach, wegen des Verbrechens des Diebstahls. Vorsitzender, Richter und Vertreter der Staatsbe hörde wie aä 2. Vertheidiger: Herr Dr. Fritz von Zallinger

um sich. Im nächsten Augenblicke stürzte er ans den Secretär zu und uahm das verhSagnißvollePaquet, daS ihm vorhin eotfalleu bar» wieder vom Boden auf. »Das enthält meine Waffen!' rief er dann, „uud ich will sie benutz«» l' Eine einzige, schnelle Bewegung, und die Siegel waren gebrochen. (Fortsetzung folgt.) Richter: Herr LandeSgerichtSrath Sevignam, Rath»- Secretär Dr. v. Pfeiferaberg. Oeffentlicher Anklä ger: Herr StaatSanwalt Ritter v. Köpf. Vertheidiger: Herr Dr. Johann v. Grabmayr. 5. Am 11., 12. und IS. März

LandeSgerichtSrath Dr. Eccher. Richter: die Herren LandeSgerichtSräthe Dr. v. Stemtzer und Sevignani. Oeffentlicher Ankläger: Herr Staatsanwalt Ritter von Köpf. Vertheidiger: die Herren Dr. Huber, Dr. Rottensteiner, Dr. Mumelter, Dr. Franz v. Larcher und Dr. v. Grab mayr. 6 Am 15. März gegen Adolf Rainer, ehemaligen Postexpeditor beim k. k. Postamt- Lienz wegen des Verbrechens des Mißbrauch« der Amtsgewalt und der AmtSveruntreuuug. Vorsitzender: Herr Präsident Dr. Graf Melchiori. Richter: Herr LandeSgerichtSrath

Baron Czörnig und Gerichtsadjunkt Bergmeister. Oeffentlicher Ankläger: Herr StaatSanwaltsubstitut v. Trentiui. Vertheidiger: Herr Dr. v. Hrpperger. 7. Am 16. März gegen Johann Gasser, ehemali gen k. k. Postmeister und Lehrer zu St. Jacob in Deffereggen wegen des Verbrechens des Mißbrauchs der Amtsgewalt. Vorsitzender: Herr Präsident Dr. Graf Melchiori Richter: Herr LandeSgerichtSrath Baron CzSruig, Raths - Secretär Dr. v. PfeiferSberg. Oeffentlicher Ankläger: Herr StaatSanwalt Ritter ». Köpf. Ver

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Page 4 of 6
Date: 02.07.1877
Physical description: 6
am 17. Juli traf dann die Gerichtskommission, der I. k. Bezirksrichter von Glurns m Spondinig ein. Bez.-Richter Pult ersuchte den der fran zösischen Sprache kundigen Adolf Schmid als Dolmetsch zu snngiren, um die ersten Informationen von Tourville zu erhalten. Tonrville erzählte nun dem Dolmetsch in sran- . Mischer Sprache, seine Frau sei immer etwas von Schwindel befallen worden, auch habe sie hohe Absätze getragen. In einem Momente, wo er etwa 11 Schritte von ihr gewesen, sei sie ausgeglitscht

und eine kleine An höhe hinabgesallen. Nun mußte Tourville mit dem Richter an den Thatort, wo die Sachverständigen Dr. Flora und Dr. Zimmeter bereits waren. Dort schloffen sich Professor Dr. Adolf Putzler aus Gölitz und der Mediz. Dr. Poell der Commission an. Tourvillc bezeichnete genau den Punkt, wo seine Frau gestanden sei. Dort habe sie die Gegend bewundert, während er wenige Schritte von ihr gestanden sei. Er mü'se annehmen, so lauten seine Worte, daß unter seiner Frau ein Stein gewichen

hatte den Boden getränkt — Tour« ville wendete sich zur Seite. Hatte er eine Thräne für die Arme? Stein. Er fragte um Uhr und Pretiosen feiner Frau, im Werthe von 40(X> fl., jene Uhr, jene Pretiosen^ die er nach dem Berbrecheu auf die Kalkwendung getragen, und der Richter läßt vergeblich an der Leiche die Werthgegen- stände suchen. Die Leiche wurde nach Trafoi übertragen. Und zu welchem Schlüsse gelangt die Commission? Die Unmöglichkeit des Abfallens von der Straße, bis zum Fundorte der Leiche

im Hnnt'sche« Prozesse so intim verkehrt hatte? Nun kommt die Vorbereitung, die Einleitung zu einer neuen Vertheidigungsweise. Am 21. Juli sagte er plötz lich zu Golderer. daß er nach Glurns gehen und den Bez.-Richter in seinem Namen ersuchen solle, sogleich zu kommen, da er ihm etwas Wichtiges mitzutheilen habe. Es geschah, doch der Bez.- Richter lehnte eS mit dem Be merken ab, daß am nächsten Tage eine Gerichtskommission von Bozen eintreffen werde. Und worin bestand die wich tige Mittheilung

zu sein. Er hatte sich an der Beurtheilung des Terrains des Volkes und des Richters getäuscht. Diese Gewißheit was es auch, die ihn nach der Begehung der II. Absturzstelle am Fuße der Bergseite an der Thalsohle den Gedanken nahe legte, die Be hauptung des Selbstmordes anzubahnen, durch die Frage den Richter um die Pretiosen seiner Frau, die Ge wißheit, daß er mit der Behauptung des zufälligen Todes seiner Frau nicht mehr auskomme, war es wieder die ihn veranlagte am l9. Juli den Bez.- Richter Pult zu ersu che,'. 20 Männer abzuordnen

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Page 5 of 8
Date: 24.07.1905
Physical description: 8
worden. Er ha be ihr solange nachgestellt, bis sie seinen Wünschen gefügig wurde. H. gab dies zu. Der Richter ver urteilte H. zu eintt Woche strengen, mit Fasten verschärften Arrests, die B. zu 24 Stunden Ar rests. Als mildernd nahm der Richter die durch die Wohnuirgsverhältnisfe hervorgerufenen begün stigenden Umstände an. HZ Wien bei Nacht. Am 31. Mai, um 1 Uhr nachts, gingen die drei Söhne des in Wien. Her na l - ser Hauptstraße wohnenden Stabsarztes Dr. Weiß, junge Leute, von denen

der Akt dem Landesgerichte abgetreten. AH Ein verurteilter Plattenführer. Ein Exzeß, der sich kürzlich im zweiten Wiener Bezirk ab spielte und mir der Arretierung des Alfred Bre- siger, Führers einer aus Kutschern bestehenden „Platte', endete, beschäftigte kürzlich den Straf- richte^ des 2. Bezirkes. Lange bevor Bresiger dem Richter aus der Zelle vorgeführt wurde, hatte sich in Korridor schon ein zahlreiches Auditorium von höchst fragwürdigem Aeußern eingefunden. Der Angeklagte ist! erst IS Jahr« alt

sich die Wache, Erwa zwei Stunde.i ivälec exzedierte Bresiger weit ärger, warf einen Stein gegen einen Wachmann, drückte eine Fe>merscheiv>? ein. und lärmte derart, daß sich an hundert Per sonen in der Klosterneuburgerstraße ansammelten. Er begab sich znui Fenster seiner Geliebten und da ihre Wohnnngsgeberiii erklärte, sie sei nicht zu Hauje. schleuderte er einen faustgroßen Steiit in ihr Zimmer, der dein Richter als Corpus Se- licti vorlag. Nun kamen mehrere Wachleute, oi«: Bresiger als „feige Hunüe

und Gauner' dezeiä>- nere. Auf Grund dieses Sachverhaltes lautete Sie vom staatsanwaltschafUichen Funktionär Tr, Korb vertreten Anklage auf tätliche wie wörtliche Äache- deleidignng und GeiährSung Sei- törperlichen S^ cherheit. Tie Polizei ix zeichnet Breiiger als das Haupt einer aus vielen gefährlichen Erzedenteii> bestehenden Platte, die nach ihm ..Bresiger-Platte' genannt wiro, Ter Richter konstatierte aus den polizeilichen Akten, daß Bresiger seit dem vorigem Jahre sechsmal wegen Gast- nnd

Kaffeehausezzessöi? arretiert und zn 24 Stunden bis zu drei Tagen Arrest oerurteijll wurde. Bald provoziert er einen Militärerzeß, bald eine Keilerei, bald tobte er in einem Nachtlokal, wälzte sich auf dem Boden herum, warf Zische und Stühle um, prügelte Miste, desrahl Hausierer und mißhandelte sie u. s. w. Der Richter bemerkte, der Angeklagte sei bisher von der Polizei stets besonders milde beurteilt wor den. Ter Richter fand schließlich Bresiger schuldig? und verurteilte ihn zu sechs Wochen Arrest

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Page 1 of 8
Date: 07.01.1908
Physical description: 8
ge lungen ist. läßt sich vorläufig noch nicht feststellen Vei freunden Leuten. Noman von Arthur Zapp. Nachdruck verboten.) >'5l. Fortsetzung.) Es war ein So-nntag. Alle Läden waren ge schlossen. und so mußte Felicia ihre Ungeduld, ungesäumt ihre Bemühunzen um eine Stelluirg auszunehmen, noch auf vierundzwanzig Stunden zügeln. Uber sie erschrak nicht wenig, als sie nun aus allerlei Vorbereitungen ersaß, daß die Fa milie Nichter Besuch erwartete. Frau Richter prangte schon am Vormittag in ihrem besten Sei

denkleid. Otto erschien bereits beim Frühstück ge schniegelt und gebügelt, zog immerfort an den Manschetten und trug das Haar bis an den Nacken gescheitelt. Am auffallendsten benahm sich Herr Richter, der nicht fünf Mimiken ruhig auf einem Fleck zu sitzen vermochte. Bald trat er im den ..Salon', mn. sich an dem Anblick der prächtigen Einrichtung zu erfreuen und sein Selbstgefühl zu stärke», bald kehrte er in das Wohnzimmer zurück, um sich in einer zweifelhaften Sache, die ihm eben durch den Kopf

seine Kinderkrankheiten, durchzumachen, denn ge ring isr die Zahl der Abgeordneten aus früheren Parlamenten uud die vielen Neulinge müssen auf öeuu es war ihr nun klar, das; alle Vorbereitun gen nnd alle Unruhe der erwarteten Antritts- vifite Bodo von Trombcrgs galten. Als sie ftch nach kurzem, stillem Bedenken er- hob nnd sich zum Ausgehen fertig machte, fnhr Herr Richter, der sich eben eine kurze Ruhepause auf dem Sopha gönnte, erschrocken in die Höhe. „Sie wollen doch nicht sort. Fräulein Felicia

? Er kann ja jeden Augenblick kommen.' „Ich habe einen Besuch bei meinein Vormund vor.' gab Felicia an. ..Eine dringende Angele genheit. die ich mit ihm besprechen muß. Ich bitte mich auch zu Mittag zu entschuldigen.' „Aber —' rief Herr Richter nrit verzweifel tem Gesicht, „gerade heute! Sie wissen doch, der Herr Leutnant von Tromberg will uns mit sei nen! Besuch beehren. Ich habe noch eine ganze Menge Fragen an Sie. liebstes, bestes Fräulein!' Felicia wußte nicht, waA sie tun sollte. Es war ihr sehr peinlich, Herrn

Richter eine Enttäuschung zu bereiten. Zum Glück kam ihr Fran Richter zu Hilfe. „Aber, so lass' doch. Vater.' beruhigte die er- ftere ihren Gatten. „Wenn's doch etwas Unauf schiebbares ist! Fräulein Felicia würde sich gewiß nicht erst lange bitten lassen. Mit dem Leutnant werden wir schon fertig werden. Mein Gott, du tust ja gerade, als ob's der Kaiser selber wär''. Käthe war noch beim Ankleiden, sie schien heute mir ihrer Toilette gar nicht zu Stande kommen zu können. dein ihnen fremden Boden erst

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Page 3 of 10
Date: 02.11.1877
Physical description: 10
.) Vor dem Leopotdstädter Bezirksgerichte in Wien spielte sich dieser Tage eine eigenthümliche Scene ab. Ein sehr schwerhöriger Tag- löhner besuchte einen 'Aufseher, der eine silberne Spiel dose auf dem Tische stehen hatte. Beim Fortgehen nahm der Taglöhner die Dose, die uhm gefiel, mit, wurde aber auf der Treppe von zwei Männern ange halten und zu Gericht gebracht. Die Dose hatte näm lich in seiner Tasche zu spielen begonnen, ohne daß er es hörte. Zwischen dem Richter und dem Angeklag ten. welcher sich anfänglich

den Schein gab, als höre er ganz gut, entwickelte sich folgender Dialog: Richter: Wie heißen Sie ? 'lugell.: Dem werd' ich's schon zei gen. — Ter Richier wiederholt seine gestellte Frage. Angekl.: .'vraiiz Hartlinger. — Richter : Wo sind Sie gebürtig? Angekl.: Das kuiit ^eder sagen. — Der Richter informirr sich darüber ans der Anzeige. — Ritter: Wie alt sind Sie? Angekl.: Ich sch»upfe sehr gern. — Richter: Sind sie verheirathet? Angekl.: Oh, das wird sich schon finden. - Richter: Haben Sie dt'im

kein Sprachrohr bei sich 5 Angekl.: Ich hab' Sie in meinem Leben nicht gesehen. — Da vervollständige Leweis von der Schuld des Angeklagten erbracht ist, vernrtheilt ihn der Richter zu 48 Stunden Arrestes. — Richter (lant): Haben Sie daS Urtheil verstanden? Angekl.: Ich sehe ganz gut. nur schwerhörig bin ich. (Zwei Papierhändler.) Der Sachse Erlecke und sein Landsmann Mündlaaf, welcher vorgiebt Doctor und Professor der Stenographie zu sei», haben von Brüssel aus an den deutschen Botschafter in Wien geschrieben

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Page 2 of 6
Date: 07.12.1881
Physical description: 6
: 1. Am 12. und 13. December gegen Hieronimus Endrizzi, verehelichten Taglöhner von Spormaggiore, wegen Verbrechens des Mordes und der Brandlegung. Vorfitzender: Herr Hofrath Dr. Graf Melchiori. Vertreter der Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt Dr. Ritter v. Reinisch. Richter: Die Herren L.«G. - Rath v. Trentini und Raths-Secretär Bergmeister. Vertheidiger: Herr Dr. v. Hepperger. . 2. Am 14. December um 9 Uhr Vormittag gegen Crescenz Strimmer, ledige Bauerntochter von Laos wegen Verbrechens des Kindsmordes. Vorsitzender

: Herr L -G -Rath Sevignani. Vertreter der Staatsbehörde: Herr S^'-anwalt Dr. Ritter v. Reinilch. Richter Die Herren L.-G.-Rath KSlle und Gerichts- Adjunct Dr. Conrad Bergmeister. Vertheidiger: Herr Dr. Friedrich v. Zallinger. 3. Am 14. December um 3 Uhr Nachmittag gegen Carl Tschaupp, vereheljchter Karrenzieh» von Marling. wegen Verbrechens deS'>Abschläge?. ' ^ Vorsitzender wie uä 2. ' Vettreter der Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt- Substitut Ritter v. Waßhub». Richter: Die Herren L.-G.-Rath Kölle

und Raths- Secretär Lergmeister. - Vertheidiger: Herr Dr. Kieser. ^ 4. Lm 15. December um 9 Uhr Vonnittag gegen Josef Mair, verehelichter Taglöhner von Bilpian, wegen Verbrechens der Nothzucht. Vorfitzender; Herr Hofrath Graf Melchiori. Vertreter der Staatsbehörde; Herr StaatSanwalt- Substitut Ritter v. Waßhuber. Richter: Die Herren L.-G.-Rath Dr. v. Pfeiffersberg und Gerichts-Adjunct Demmelmayr. Vertheidiger: Herr Dr. Mumelter. 5. Am 15. December um 4 Uhr Nachmittags gegen Pietrv Conßantini, lediger

. Hirte von Ampezzo, wegen Verbrechens der Nothzucht. Vorsitzender. Vertreter der Staatsbehörde und Richter wie sä 4. Vertheidiger: Herr Dr. Huber. 6. Am 16. December um 9 Uhr Vormittag gegen Eduard Ritter v. Angeli, suspen.di.rter. k. k, PostaMent hier, wegen Verbrechens deS MißbrauchS der. Amts gewalt.' ' . Vorsitzender.: Herr Hofrath Dr. Graf. Melchiori. Vertreterin StäätsbWrdc: HerrSlaalsanivalt Dr. Ritter v. Reinisch. Richter: die Herren L.-G.-Raih Dr. Ritter v- PseifferSberg und Raths-Secretär

Bergmeister. Vertheidiger: Herr Dr. Huber. 7. Am 17. December um 9 Uhr Bormittag gegen Johann und Aloisia Zöschg. auf dem Neuhausergute in Gargazon, wegen Verbrechens des Betruges. Vorsitzender: Herr Hofrath Dr. Graf Melchiori. Vertreter der Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt Dr. Ritter v. Reinisch. Richter: die Herren L.-G.-Rath Sevignani und GH richts-Adjunct Dr. Widmann. Vertheidiger: Herr Dr. Max Putz. Am 18. December um 10 Uhr Vormittag gegen Johann Titon, lediger Holzarbeiter von Vittorio in Italien

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Page 2 of 4
Date: 27.05.1879
Physical description: 4
l. I. beim k. k. Kreisgeiichte Bozen/beainnen^n.II. ordent lichen Schwurgerichtssession v»Mekli>f^^eVStraffälle zur Verhandlung kommen. ! A1! -JuniM. Uhr. MrmittaH gegen Anton Meeber, leHer vMKürtäW^ wegen 1>eS ^Verbrechens Des vusuWen MuchelmordeZ und der Hentlichen GeÄlltDätigkest. -As'' ' '^Vorsitzender:°Htrr L:-G.>RW Gsteu- . StaatsanÄalt: Herr Rrkter v. Köpf. Richter: 'Die Herren L.-G.-Rath Sevignani und Raths-SecretSr v. Payr. . Vertheidiger: Herr Dr. Julius Perathoner. 2. Am 4. Juni 9 Uhr

Vormittags gegen Johann ? Liener und Johann Jemwein,-ledige BauernsShne-von- Terenten, wegen des Verbrechens des Todtschlags. Vorfitzender: Herr L.-G.-Rath Baron Cjomig' ' Staatsanwalt: Herr Ritter v. Köpf. Richter : Die Herren L.-G.-Rath Sevignani und Bez -Richter Kölle. - - — - Vertheidiger: Herr Dr. Huber. ' 3. Am 5. Juni um 9 Uhr Vormittags gegen Adolf Meyr, von Paris gebürtig, zuletzt Handelsmann in Tschengels, wegen des. Verbrechens deS Betrugs und Gottfried Grißemann. Gutsbesitzer in EyrS, wegen

der Uebertretung deS Ankaufes verdächtiger Waare. Vorsitzender: Herr Kreisgerichts-Präsident Dr. Graf Melchiori. Staatsanwalt: Herr v. Trentini. Richter: Die Herren L.-G.-Räthe Dr. v. Stenitzer und Gsteu. Vertheidiger für Meyr: Herr Dr. Franz v. Larcher, für Grißemann: Herr Dr. Julius Perathoner. 4. Am 6. Juni um 3 Uhr Vormittags gegen Maria Ursula Demichel, Bäuerntochter aus Varda, wegen des Verbrechens des Kindsinordes. ' Vorsitzender: Herr Kreisgerichts-Präsident Dr. Graf Melchiori. Staatsanwalt: Herr

Ritter v Köpf. Richter: Die Herren L.-G.^Räthe Dr. v. Stenitzer und Baron Czörnig. Vertheidiger: Herr Dr. v. Hepperger. 5. Am 6. Juni um II Uhr Vormittags gegen Maria Gschnitzer. Dienstmagd von Jaufenthal wegen des Verbrechens des Kindsmordes. Vorsitzender, Staatsanwalt und Rickter wie ack 4. Vertheidiger: Herr Dr. Edmund v. Zallinger. <Z. Am 6. Juni 4 Uhr Nachmittags gegen Alois Busin, Taglöhner von Auer, wegen Verbrechens der. Nothzucht. . . Vorsitzender: Herr Präsident Dr. Graf Melchiori

. Staatsanwalt: Herr Ritter v. Köpf. 1 Richter: Die Herren L.-G.-Räthe Dr. v. Stenitzer und Sevignani. Vertheidiger: Herr Dr. v. Grabmayr. 7. Am 7. Juni 8 Uhr Vormittags gegen Fioravante Noventa, Vagant aus Padua, w^gen Verbrechens des- Diebstahls. - Z' Vorsikender: Herr Präsident Dr. Graf Melchiori. Staatsanwalt: Herr v. Trentini. . , Richter: Die Herren L.-G.-Rath Gsteu und Bezirks-. richter Kölle. - - Zu Ende'1878 waren noch' 4,153.794 Vorschüsse-aus-' ständig. — Wenn es irgend em wirksames Mittel

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Page 1 of 6
Date: 26.05.1899
Physical description: 6
der gegenwärtige Justizchef für Tirol - im Amte sei ^ schlechter wurden, ja daß die !- italienischen - Richter für Deutschtirol., sörmlich ^.gezüchtet werdest. DieVerwelschung zeige ifich:rNicht nur beim!Areisgerichte in Bozen, sondern auch bei den Bezirksgerichten.. So z. B. feien in Lana beide Richter, in Klausen ein Richte^ Italiener,. welche sich mit der Landbevölk<rüng käüm verständigen könnten. Die .werde dahin aufgefaßt^ daß die Bewerber gut ^ - italienisch. sprechen, deutsch jedoch nur rade brechen

,Mck SZMMachdriAes gxget^ dlvI, voH der. JustlzMwajtung planmätzlg zZzstm« .Zz«!Z .1 !v?,T mV zilllWünL? »^AWWWHWW W bald darauf im Tiroler Landtage die erwähnte Interpellation an Se. Excellenz, den Herrn Statthalter gerichtet und letzterer hat die hier aus ertheilte Antwort amtlich dem Stadtma gistrate Bozen zur-Kenntnis gebracht. Diese Interpellation hat nun — weit ent fernt, die Bevölkerung von Bozen zu beruhi gen — über die höchst bedauerliche Tendenz, nach welcher bei der Richter-Ernennung

Sprache für die Richter min destens gleich groh.ist, wie.das Bedürfnis 'der Kenntnis der italienischen^ Sprache beim Zkreisgerichte Bozen; denn die vielen^Deut schen im: Kurorten Arco, die 2000 Deutschen, welche in Trient wohnen, die 1400 deutschen Äewohner. des' Mocheni-Thales, die der über wiegenden? Mehrzahl- nach deutschen Bewohner ivon Luserna/ die Mb ausschließlich deutschen . Bewohner: der Gemeinden Laurein, St. Felix^ -Proveis^ Unserei Liebe ^ Frau-im Walde, die deutschen GÄneinden^-Altrev

das Oberlandesgericht Gelegenheit zu längerer Praxis bei italienischen Gerichten gibt — was seit längerer Zeit konsequent ver mieden wird — nie das ausschlaggebende Ge wicht gelegt. Wäre es anders^ so könnte man es sich nicht erklären, daß noch vor acht Jahren beim Kreisgerichte Bozen mit Ausnahme eines Untersuchungsrichters kein einziger Richter italienischer Nationali tät angestellt war, während in Folge der Ueberfluthung gelegentlich der Einführung der neuen Zivilprozeßordnung heute sieben Richter italienischer

nis in sprachlicher Beziehung zu befriedigen, ' genügt es eben vollständig, wenn eine Anzahl der Richter doppel sprachig ist. Die Amtssprache ist hier ausschließlich 'd e-u-ts ch? kein-. Richter braucht !oW ,tzin .italienisches Konzept, .M mqchen ; ,es . reicht vollständig hin, ryenn ein doppelsprachiger Senat besteht in> .welchem- die, Richter ver stehen, was ein italienischer Zeuge oder An geklagter spricht oder was in. einer italieni schen Urkunde steht. Dieses Maß vott Doppel- sprachigkeit

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