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Bozner Zeitung
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Page 1 of 11
Date: 31.12.1877
Physical description: 11
und Geschichte eines Dummkopfs. Eine französische Dorfgeschichte von Jules Klaret». Er nannte sich Jean Ciaude Meunicr und wohnte in den Burgflecken Sirian. wo sein Vater einen Pachthof be saß. Es war schon ein großer Bursche, aber ziemlich zart gebaut und s'hr furchtsam. Clauda Mte Mm,ig Zihre und darüber, als er sich noch kaum getraute, mit Katha rina Bernard ein Wörtchen zu wechseln. Gleichwohl be tete er sie an. Katharina war eine kleine Brünette, gefällig, lustig, offenherzig. Sie hatte Clauda Meunier

recht lieb, aber wie man einen Freund lieb hat. Das war durchaus nicht das, was Clauda verlangte Doch ich irre mich. Er verlangte nichts. Er liebte Katharina, hiemit ist Alles gesagt. Er liebte sie, weil sie hübsch und weil sie gut war und weil sie zu ihm: „Mein Zreund Claude' sagte und sich nie über ihn lustig machte, gleich der Mehrzahl der übrigen Dorfschö nen. Kurz, er liebte sie — weil er sie liebte! * . * Im ganzen Canton war damals viel von dem großen Placial die Rede, dem schönen Pachtendem

gegenüber kein Mädchen grausam war. Placial konnte schöne Reden führen, er war ein feiner Tänzer, ein famoser Sänger. Keinen Zweiten gab's, der wie er in eine Unterhaltang Leben zu bringen wußte. Man nannte ihn deßhalb auch den Herzensschlüssel. Er lächelte über diesen Spitznamen, war aber darum nicht weniger stolz darauf. Da gefiel es dem schönen Placial eines Tages, zu be merken, daß Katharina Bernard hübsch war. Er beschloß, sich von ihr lieben zu lassen, und da das arme Mädchen einen närrischen Kops

und ein vertrauensvolles Her; hatte, liebte sie ihn gar bald. Die Reue darüber ließ auch nicht lange auf sich warten. Placial h^tte sie bald verlassen und sie wurde recht trau rig und recht blaß. Wie eine Blume ohne Sonne welkte sie da5!n, als ob sie sterben wollte. „Katharina,' sagte eines Tages Claude Meunier zu ihc, „Sie sind so tief betrübt, und Sie behalte» das Ge heimniß Ihrer Leiden sür sich allein. Bin ich nicht Ihr Freund und könnten Sie nicht wenigstens die Hälfte Ihres Kummers mich tragen lassen?' Sie sah

ihn an und die Thränen stürzten ihr aus den Augen. Seine Mienc war so tranrig und so gut, daß sie ihm ihr Herz öffnete. 'Man hat ja immer das Bedürfniß seinen Schmerz Jemanden anzuvertrauen. Sie sagte dem armen Claude Alles, und Claude, bleich wie Wachs, dachte dabei, er müsse sterbe». Das Herz wollte ihm die Brust zersprengen. „O. arme Katharina!' rief er schluchzend aus, „arme Katharina!' Sie hatte ihm niitgetheilt, daß sie Mutter werden, und ihr Vater, der alte Bernard, der Sergeni Bernard, wie man ihn nannte

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 11
Date: 31.12.1877
Physical description: 11
sich schon in den vormärzlichen Zeiten die freisinnigen Schrift steller und Journalisten gerne zusammenfanden. großen Platze ab. Der schöne Placial, wund geschlagen, «hob sich inmitten eines allgemeinen Gejohles und seit damals machte man sich über Claude nur mehr sehr leise lustig. „Ich hatte Unrecht, mich zu erzürnen,- dachte indessen Claude bei sich; „allerdings haben sie nicht mich beleidigt, sondern Katharina!' Katharina erwies sich als eine gute und würdige Gat tin. Sie führten Allem zum Trotz

eine glückliche Ehe. Das Kind wuchs heran. Claude hatte gewünscht, daß es seinen Namm trage, und er nannte esseinen Sohn. Katharina liebte ihren Kleinen, um darüber den Verstand zu verlieren — ein seltener Fall bei uns zu Lande, wo die Bauem ihre Ochsen ihren Kindern vorziehen. Sie lebte in Wahrheit nur für ihn, herzte und küßte ihn von Früh bis Abends. „Liebe ihn nur. liebe ihn nur rechtsehr,' sagte Claude »ich habe ihn vielleicht noch mehr lieb als Du.' Er liebte das Kind, weil es die Freude Katharinens

war nicht reich. Katharina hatte ihm keine Mitgift ins Haus gebracht und man war schon gezwungen ge wesen, sich Entbehrungen aufzuerlegen, um den Kleinen wie einen jungen Hern zu erziehen. Man hatte ihm Gram matik beibringen lassen, auch Geschichte Geographie und Arithmetik. Eine Frage um das Datum vom Tode Ne ro's oder der Thronbesteigung Karl's des Großen hätte ihn nicht in die geringste Verlegenheit gebracht. Aber der Ankauf all' dieser Wissenschaft hatte schweres Geld geko stet und Claude war dadurch

. Katharina befand sich in Verzweiflung. Häufig sagte sie: „Auch ich werde dara» sterben!' Claude schüttelte den Kops. „Nicht doch, nicht doch!' sagte er. Unterdessen rückte die Zeit heran, da die Rekruten ab- marschiren sollten. Trotz aller Bemühungen und Anstren gungen war es nicht gelungen, das Geld aufzutreiben. Die Mutter ganz abgemagert vor Kummer und verstört, schluchzte herzbrechend. „Warum verzweiselst du, meine gute Katharina?' sagte Claude in seiner sanften Weife zu ihr. „Ist dein Sohn

denn schon fort?' . Und wie immer «ar die Antwort: „O, wenn man mir ihn tödtet, überlebe ich ihnnicht!' An einem Morgen küßte der alte Claude Katharina, und ging aus. Es wurde Abend und er lehrte nicht zu rück. Man suchte ihn überall. Katharina ahnte ein Unglück Man fand den Körper Jean Claude Meunier's indem großen Teiche von Marsaloux. Nicht weit davon im Grase entdeckte ein Bauer einen beschriebenen Papierstreifen. „Wer kann Geschriebenes lesen? fragte er. Ein UeineS Mädchen nahm das Papier und las

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 30
Date: 14.12.1906
Physical description: 30
Atz. Franz Bund. DM Knapp. Alois Haas, Sebastisn Christanrll Kvanz Mach Johann AzWerger, A,idra Mün- Demplel- ZmÄ KmW WTer. OrÄchmAku M»«r. - - We MMSi«rg her NMaze SMt : Theodor Wospiel stanunt aus wohlhabender Wiener Bürgerfcunikie. Seme Mutter Fanny Witwe Wospiel und sein Bruder Rudolf betreiben ein Schivnrzeschäft und verfügen über Vermögen. Der Beschuldigte scheint scho-n seit langem kein Freund der Arbeit gewesen zu sein. Seine Frau Katharina, von Haus aus vermögenslos, beschrieb

um Geld telegraphiert u:U> das Geld durch seine Frau beheben lassen. Hindurch erzielte er für sich eine Slnume von 22V Mark. Später berief er sich auf feine Mutter, von der er erwartete, daß sie zahlen werde. Tatsächlich trat sie für ihn ein und befriedizte die Gläubiger. Diesem Umsrcnrde allein hat er es zu verdanken, daß er wogen seines Vorgehens nicht verfolgt tvird. Von Mitte März bis Oktober 1903 hatten Theodor und Katharina Wospiel in Graz ein Kroiwattengefchäft betrieben, das schlecht ging mrd

auch Leun Arä^ mer ln>d Msschhauer Paul Urjch in Terlan de> Fall gSvessn: jÄcch bkg<um dwnn hier Kakharn« Wospiel. im Einverstäildnisse init ihrem Wanne. Kredit M erreicht: «nH AlMtvsejr bei MM» Anwies, . ein BsrÄMMi. ö«s bei der stauen TsMuGmU und der ganz minimalen Einnahme keine Berechtizimg hatte. ^ Anr 24. April 1906 verließen Theodor und Katharina Wospiel heimlich Verlan. Sie mÄHten aber noch weiter unter der listige Angabe ihrer ZahlimgZfahigkeit Schulden, von welchen zweifel los anzunehmen

ausge führt. Ein großer Teil der SchMndeleien blieb mich hier glücklicherweise leiin Versuche. Als ze,«einsam voll Theodor und Katharina Wospiel durchgeführt wurden mir jene vollbrachten und versuchten Fälle angenommen, bei welchen die . Ingerenz und die Mittäterschaft der Katharina Wospiel zweifellos feststellbar ist. Um all dse erschwindelten Sunmisn bezw. Wa ren herauszulocken, nwchten die WospielI die ver schiedensten falschen oder solche Angaben, welche auf Vermöglichkeit schließen ließen

Landesgerichtsrat gewesen; er Ksoohne mit seiner Frau ein-e Villa allem: e? hake «inen Reisenden angestellt und werde näch stens eine größere KassabestÄung machen (Fall Friüvirth): er sei mir Bestellungen überhäuft: sie könnten von Verwmrdten kein Geld erhalten, da dieselben vorreist seien, er Theodor Wospiel. wolle nach Wien reise», u-m voi« der Mutter Mild ».» holen: sie, Katharina Wospiel. fei in Geldverlegen heit. da ihr Mann verreist sei: sie habe »roch Eiu- laufe zu besorgen »verde mit dein Gelds uicht

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 14.12.1903
Physical description: 8
Nr. „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Mentag, d^.i lt. Tezember l>!.;. ^gnaz Ohnewein behauptet sogar, die ältere 22- jähr'ge Katharina Niedermair immer gern gesehen und sie wiederholt, das erstemal vor zwei Iahren im August um das Heiraten gefragt zu haben, wor aus sie Mummend geantwortet haben soll. Tieser Bescheid und der Umstand, daß sie mit ihm stets stündlich gewesen sei und sogar Liebkosungen uud selbst unsittliche Handlungen geduldet habe, hätten in ihm die Hossuung

geradezu ausgeschlossen war. Auch Katharina Nie dermair selbst ließ über ihr Verhältnis zu Ohnewein gegenüber ihrer Mutter und ihrer Schwester Anna Bemerkungen laut werdeu, welche daraus hindeuten, daß sie denselben nicht gern sehe. So erzählte sie der Anna. Ohnewein habe sie im letzten Juli zwei mal ums Hei'.atcn gesragt, sei aber immer init den Worten abgewiesen worden: „Tas Heiraten sreue sie nicht, sie sei noch zu jung, er zwinge sie nur da^u.' Ta habe Lhnewein erwidert: „Anderen darsil

mir keinen nehmen, andsren kriegst mir k.vnen.' Ein anderes Mal habe er ihr gedroht, „er werde ihr etwas antun, wenn sie ihn nicht ..ehn'.e.' Ihre Mutter hörte, wie Katharina Nie dermair am Aschermittwoch zu ihm sagte: „Du brauchst nicht herauszukommen, wenn ich al- lein da bin. ich bin doch nicht ausgelegt zum Hei raten.' Weilers erzählte ihr diese, daß Lhnewein ihr die Ehe versprochen und daß sie ihm entgegnet habe, „sie habe sie ihm nicht versprochen', woraus er sich folgendermaßen äußerte

: „Wenn Tu mich nicht nimmst, einen anderen kriegst Tu nicht.' Katharina habe ihm aber erwidert: „Ich nehme Tich nicht, lie ber bleibe ich ledig!' Später einmal erzählte sie ibrer Mutter, daß Ohnewein sie im Stalle ausge sucht und ihr mit den Worten gedroht habe: „Wenn Tu mich nicht willst, so kann ich Tir schon einmal etwas antun.' Alle diese Umstände lind Aeußerun gen beweisen, daß Katharina Niedermair dem Ohne wein nie gewogen war und ihm noch viel weniger die Ehe versprochen haben wird. Aber auch die Be hauptung

lenkte er das Gespräch niit Katharina Niedermair ous die von ihm gewünschte Heirat, beide Male erklärte sie ihm. sie hätte keine Freude dazu, wies ihn somit dastehen, s i e war ja nun da, sein Kind, um zu schassen und zu arbeiten. Wenn Isa sich im Augenblicke noch kein klares Bild machen konnte, welcher Art die Arbeit sein würde, die sie vollbringen wollte, so fand sie doch eine große Beruhigung in dem Gedanken, dem Vater auf die eine oder andere Weise nützen zu können. Tas erste, was geschehen mußte

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 14.06.1851
Physical description: 6
der Staatsbe hörde gc^en Peter Kircher und Julie Benin wegen Verbrechens deS Betruges durch falsche Zeugenaussage. Im Oktober v. I. ward eines Morgens oie vagirende, wegen Diebstahls steckbrieflich verfolgte Taglöhuerin Katharina Hanni in der Nähe deS hiesigen Ziegelsradels in bewußtlosem Zustande gefun den. Man entdeckte an ihr eine bedeutende Verwundung am Kopfe, in Folge deren sie sich stark verblut« hatte, und mehrere Wochen lebensgefährlich krank im hiesigen Spitale darniederlaa. Als Thä ter

dieser Verwundung stellte sich bei der vor dem hiesigen BezirkS- kolleglalgerichte im Dezember v. I. gepflogenen Häuptvcrhandlung der Taglöhner Karl Mair von hier heraus, welcher deßhalb auch zu 13 monatlichem schweren Kerker verurlbellr wurde. ES ergaben sich auS derselben auch noch die einzelnen Umstände, daß Katharina Hanni, nachdem sie den Tag vor ihrer Verwundung mit Karl Mair in mehreren Buschenschenken zugebracht, Abends mit demsel ben sich zu dem Stadel des A. MoserS begab, um dort die Nacht zuzubringen

. Mit ihnen waren auch die heutigen Angeklagten, die sich in der Nähe dieses OrteS dazu geftläden hatten. ES gelang nun dem Karl Mair zwar das Schloß der Stadelthür zu der man auf einer hölzernen Treppe gelangte, herabzureißen, die Thür« selbst aber vermochte er nicht zu öfstien. Als in Folge dessen und dcS Unwetters wegen Katharina Hanni sich trennen und nach Hause gehen wollte, versetzte ihr nach ihrer Aussage der hierüber aufgebrachte Karl Maier einen Stretch, von dem sie sogleich be wußtlos zusammensank. Karl Mair läugnete

dieß zwar bei der Hauptverhandlung, und gab vor, Katharina Hanni sei über das hölzerne Geländer hinuntergestürzt und habe sich so ihre Verletzung zugezogen. Allein daS Gutachten der vernommenen Sachverstän digen ging mit Bestimmtheit dahin, daß die Verwundung durch einen gewaltsamen Schlag oder Stoß mit einem harten Körper von kleinem Umfange, höchst wahrscheinlich mit dem nicht wieder auf gefundenen Vorhängschlosse der' Stadelthür erfolgt sein müße, und der von Karl Mair vorgegebme Sturz

vom Geländer ohne an dere Verletzung nicht möglich gewesen sei. Dem entgegen be stätigten nun die als Zeugen vernommene» Peter Kircher und Julia Benin die Aussage Karl MaiecS bezüglich des Falles der Katharina Hanni. Da sie solchergestalt der falschen Aussage ver dächtig erschienen, wurden sie nicht beeidet, und die Staatsbehörde trug auf ihre sogleiche Verhaftung und Einleitung der Vornnter- suchung gegen sie an, in Folge deren sie vor diese Schwurgericht?- sitzung verwiesen wurden. Die heutige

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 09.05.1890
Physical description: 4
dessen Besitzer Franz Mittelberger mit Hinter lassung der Witwe Genovefa Mittelberger geb. Eggev und von 7 Kindern. Das Vermögen gieng auf dem Sohn Johann über, während die Witwe den lebenslänglichen Frnchtgenuß bezog. Mit Ausnahme des Sohnes Martin blieben alle Ge schwister auf dem väterlichen Anwesen und be trieben die Wirthschaft. Mathias Mittelberger trat um diese Zeit schon in nähere Beziehungen zur im eigenen Hause wohnenden Dienstmagd Katharina Egger. welches Liebesverhältniß

nicht ohne Folgen blieb, denn im Juli 1879 gebar die Egger in Innsbruck einen Knaben namens Alois. Durch dieses Vor- kommniß wurde die Familie Mittelberger, die als sehr bigott bekannt ist, in solches Entsetzen ver setzt, daß alle im Hause einen tiefen Haß gegen die Katharina Egger faßten. Die Schwestern Elisabeth und Katharina Mit' telberger drohten dem Bruder Mathias mit Ent erbung und Ausstoßung aus der Familie, wenn er das sträfliche Verhältniß nicht löse, was ihnen dann auch gelungen ist. Obwohl Mathias

Mit- telberger der Katharina Egger die Ehe ver sprochen hatte, so gieng er dennoch einen anderen Ehebund ein, um Ruhe zu haben. So leicht wie das Eheversprechen, nahm es Mathias Mittel berger auch mit der Verbindlichkeit der Alimenta» tion seines außerehelichen Kindes Alois, so daß dessen Vormund Georg Reich und Katharina Egger genöthigt waren, im April 1LS5 auf An erkennung der Vaterschaft. Alimentation und Er satzkosten per 227 fl. klagend aufzutreten. Ma thias Mittelberger wollte aber nicht zahlen, verlor

hatten, daß durch die Enterbung des Bruders Mathias die Katharina Egger und ihr uneheliches Kind Alois leer ausgehen sollen. Denselben Zweck hatten ferner einige schlau stn- girte Käufe und Verkäufe und ähnliche Machina tionen, wodurch zum Scheine Mathias völlig be- sitzlos wurde und nur von der Gnade der Ge schwister mehr abhwg. Die Anklage ergeht sich eingehend über diese Scheingeschäfte zum Schaden der Egger und ihres Kindes und wirft dem Dr. Max Putz vor, derselbe habe durch sein Vorgehen die Partei

ist und niemanden hintergehen; sie habe auch dem Advokaten wegen der Katharina Egger alles gesagt, so wie sie es im Sinne Hatte. Sie selbst (die Mittelbergerischen)' befanden sich km guten Glauben, daß Dr. Putz alles auf Grund lage des Gesetzes so durchführen und regeln werde, wie es ihr Wunsch gewesen. Auch habe Dr. Putz gelegentlich einer Unterredung gesaa die Mutter soll Testament machen. (Fortsetzung folgt.) Lokale und Hageschrouik. Zur Hochzeit der Erzherzogin Valerie. Die „Corr. de l'Est' meldet: In Folge

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 02.01.1877
Physical description: 8
: „Halt, Verräther!' und vor ihnen stand marmorbleich mit flammenden Augen die Kaiserin, neben ihr mit gezogenem Degen Fürst Potemkin. „Also das ist der Dank für meine Liebe, dafür, daß ich Euch aus dem Staube emporgehoben habe.' rief mit bebenden Lippen Katharina; „Oberst Momanoff, geben Sie Ihren Degen ab, Sie find Gefangener.' Im selben Augenblick traten aus dem Gebüsch etwa 10 bis 12 Soldaten mit gezogenem Säbel! Schweigend übergab Momanoff seinen Degen an Potemkin. „Führt in weg,' herrschte

Katharina den Soldaten zu, „und diese,' auf Anna deutend, die ohnmächtig neben Momanoff niedergesunken war, „tragt in's Schloß und übergebt fie der Sorge meiner Kammerfrau.' Die Soldaten nahmen Momanoff, der kein Wort sprach, in ihre Mitte, einige hoben Anna auf und trugen fie in's Schloß. Katharina mit Potemkin folgte. „Sind Sie überzeugt, Majestät,' fragte dieser. „Ja, und ich werde mich rächen, wie es einer beleidigten Kaiserin würdig ist,' entgegnete Katharina mit zusammengepreß ten Lippen

fragte, ob fie Mann und Weib sein wollten, sprach Momanoff in demselben festen Tone sein „Ja', Anna ebenfalls. Ms die Trauung vorüber war, sagte Katharina kalt: „Ich wünsche Euch Glück und Wohlergehen ' — ein Wink, und ein Piket Soldaten führte die Neuvermählten hinweg. Ein Wagen harrte ihrer am Portal, von einer Militär- Eskorte umgeben. Die Ausrüstung derselben war Allen bekannt, die Reise ging — nach Sibirien. Der Gedanke an Anna brach auch jetzt Momanoffs Muth, ohnmächtig sank er zusammen

Marmorbüste der Kaiserin stand. „General Momanoff. meine Mission ist zu Ende, dieses Schreiben wird Jmen das Nähere mittheilen.' Sprachlos vor Erstaunen öffnete Momanoff das Schreiben, welches jener ihm hinreichte. ES war die Schenkungsurkunde über den herrlichen Palast, in welchem fie sich befanden, und ganz unten in der Ecke standen von der Hand der Kaiserin die Worte: „So rächt sich Katharina. Möge der verlorene Geliebte ihr ein treuer Freund sein.' ES war eine jener Großmuthswallungen

, welche bei der groß und edel angelegten, aber leidenschaftlichen Natur Kathari- nens selten zum Durchbruch kamen. — Die Einflüsse ihrer Um gebungen haben Katharina II. zu der gemacht, als welche fie uns die Geschichte zeigt. Aus der Insektenwelt. (Mit Abbildung.) Bekanntlich verdankt der Mensch dem Kunsttriebe einer Spin nerraupe, welche sich ein wärmendes Gewand für den Puppen zustand oder das schlummer- oder todesähnliche Winierleben im UebergangS-Zustand zum Schmetterling webt, den werthvollen Rohstoff

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 12.05.1890
Physical description: 4
, daß der Gerichtshof dem Antrage Dr. Neuner's keine Folge geben könne. Der Vorsitzende ertheilt dem Vertreter der An klage das Wort zur Begründung derselben: Staatsauwalt-Substitut M. Sander weist gleich Eingangs seiner Ausführungen darauf hin, daß die im vorliegenden Falle in Scene gesetzte Ver eitelung der Exekution um so mehr zu verurtheilen ist, als es dabei darauf abgeseheu war, der ver mögenslosen Katharina Egger, beziehungsweise dereu unehelichem Kinde es unmöglich zu macheu, weitere Ansprüche

auf das Vermögen des Math. Mittelberger zu macheu. Redner beleuchtete so dann in sehr objektiver und sachgemäßer Weise deu gauzeu Thatbestand, wie die Anklageschrift ihn darstellt. Die Schuld treffe hierbei weniger die Geschwister Mittelberger; denn diese wurden schließlich das Opfer ihres Hausadvokaten, der iu der Person des Dr. Potz als Mitangeklagter auf der Anklagebank sitzt. Die Geschwister Mittel berger wandten zu llugunsteu der Katharina Egg er und ihres Kindes verbotene Mittel an und ein Rechtsauwalt

sätzungen ?c., dann die Widersprüche des Beschul digten gegenüber den bestimmt lautenden Zeugen aussagen, seien Beweise genug, daß Dr. Putz fich klar bewußt war, um was eS sich bei diesen Geschäften eigentlich handle. Alle von dem Be schuldigten ausgeführten Handlungen waren zum Nachtheile der nothleidenden Katharina Egger, sowie ihres Kindes. Der Ankläger besprach speziell das bekannte famose Testament, das Dr. Putz aufgesetzt hatte, dann die Erbschastsabhand- lung uach Johanu Mittelberger

und Katharina Mittelberger bei der ganzen Sache so wenig betheiligt waren, daß man bei Ihnen vou einer Mitschuld sprechen könne; daß der vorliegende Fall nicht derart be schaffen ist, um von einem wirklichen .Complotte' reden zu können, und begründet diese Anficht. Auch die Genovefa Mittelberger, die 89jährige Greisin, habe uicht uach eigenem Antriebe ge handelt, sondern vur über.Zureden und Einrathen ihrer Kinder; die Vertheidigung beantrage daher die Freisprechung dieser drei Mitangeklagte». Mathias

und Elisabeth Mittelberger find zwar der Hauptsache noch geständig, jedoch hatten fie vorerst nicht ihre Absicht auf die Schädigung der Katharina Egger gerichtet, sondern auf die Sicherstellung ihres Vermögens, was bei dem großem Sparsamkeitssinne dieser Familie wohl begreiflich ist. Was fie daan weiter unternahmen, das führte Dr. Putz für fie aus, auf den fie verkanten, daß er als Advokat alles nach dem Gesetze machen werde. Es möge daher der hohe Gerichtshof bei beiden Angeklagten alle diese Umstände

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Page 4 of 8
Date: 14.12.1903
Physical description: 8
er in der Nacht darüber nachgedacht, daß er nicht mehr aus den Niedermairschen Hof kom men dürfe und daß Katharina Niederinair nichts mehr von ihm wissen wolle, faßte er in seinem Zorn den Plan, sie umzubringen und zwar ihr mit seinein Rebmesser den Hals abzuschneiden. Er de'aß uäm- liäi ein Rebmesier, das so stark geschlissen nnr, daß es nicht einen stark gebogenen, sondern eine ziemlich gerade Klinge uud statt der .Krümmung am oberen Ende bloß mehr einen Haken hatte. Dieses Neb- messer pilegte er immer

im Stalle aus und bittet ihn auch um das Stemmeisen-, die eben falls dort anwesende Katharina Niedermair. welche mit dein Melken der Kühe beschäftigt ist. erwiderte sie doch in Buchecke geblieben, in ihrem reizenden, behaglichen Zimmer, bei den guten Menschen. Dort war sie sicher aufgehoben, und wurde durch kein Wort, durch keilten Blick verletzt. Ihr stark ausgeprägtes Pflichtgefühl hatte ihr einen bösen Streich gespielt, das sah sie wohl ein. Aber zurück konnte sie nun nicht mehr, für heute galt

und auf den von der Kathariua Niederinair anfänglich ausgeftoßenen Schrei auch andere Lente herbeieilen und ihn um- bringen könnten. Die Tat. gibt Ohnewein ohne weiteres an, habe er begangen, weil Katharina Nie dermair ihn nicht mehr mochte, ihm am 28. Septem- ber den Gruß uicht erwidert und ihm auf seine Frage, ob sie ihn trotz der Abstrafung noch nehmen wollte, entgegnete. dieses falle ihr nicht ein. da würden sie wohl die Gänse im Sariitcü auslachen.' Jgnaz Ohnewein erklärte zniar in dem nachsol- gendcn Verhöre

gegenüber den, Mithäftling und das bei Gericht abgelegte Geständnis beweist, später an alles, ein Umstand, der bei den oben angeführten mit Bewußtseinsstörungen verbundenen Krank heiten niemals zutrifft. Nach den» Parere der Ge richtsärzte hat somit der Beschuldigte weder früher noch unmittelbar vor Begehung der Tat Zeichen von Geistesstörung gezeigt, sondern die Tat bei vollkom menem Bewußtsein ausgeführt. Wenn aber der- leibe später die Absicht, die Katharina Niederinair gu töten, wieder in Abrede

gestellt hat. so ist dieser Rückzug des früher abgelegten Geständnisses durch aus nicht geeignet, an der Nichtigkeit desselben Be denken zu erwecken. Man muß nämlich erwägen, daß Ohnewein bei dem Verhöre ani 5. Oktober d. Js. zwar das Geständnis der Tat selbst unter der erdrückenden Wucht der Beweise, insbesondere aber zufolge Vorhaltes der Aussage des Zellengenossen Mair. dem er am l. Oktober alles mitgeteilt hatte, ablegte, daß er aber die Absicht, die Katharina Nie dermair umzubringen, ganz

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Page 10 of 20
Date: 20.12.1902
Physical description: 20
, dessen resormatorische Bestrebungen^ auch ihr zu Ohren gekommen waren, und bat ihn, ihr und ihren Genossinnen zu Hilfe zu eilen. Luther erhielt die Botschaft und in der Nacht vom Karfreitag auf den Ostcrsonnabend (4. und 5. April) des Jahres 1523 gelang es ihm mit Hilfe einiger ihm erge benen Männer, die damals 24jährige Katharina mit ihren acht Mitschwestern aus dem Kloster zu befreien. Nachdem er seine 9 Schutzbefohlenen erst nach Torgau und dann nach Wittenberg gebracht hatte, erließ Luther an die Angehörigen

ein Send schreiben, in dem er jene bat, die Jungfrauen wie der bei sich aufzunehmen. Inzwischen hatten die Nonnen in den Häusern Wittenberger Bürger Auf nahme gefunden und mehrere von ihnen waren bald darauf Ehen eingegangen. Katharina lebte im Hause des Bürgermeisters Neichenbach und Luther, der ihr eine gesicherte Stellung zu geben wünschte, ließ ihr eines Tages durch feinen Freund, den Prediger Nicolaus von Amsdorf, den Doktor Caspar Glaz, nachmals Pfarrer von Orlamünde, zum Gatten antragen

. Katharina von Bora lehnte diesen Antrag ab, erklärte sich aber bereit, den Freiwerber selbst <Dr. von Amsdorf) oder dem Doktor Martin Luther die Hand zum Ehebunde zu reichen. Luther, der inzwischen die Mönchskutte abgelegt hatte, ent schloß sich nun, das junge Mädchen, das ihm erst, wie er später äußerte, etwas hoffärtig vorkam, dessen heiteres Wesen ihm aber gefiel, zu heiraten, schrieb jedoch zuvor — und dies war ein Akt beispielloser und wohl einzig dastehender Uneigennützigkeit — an den ehemaligen

Verlobten Katharinas, den Nürnberger Studenten, folgendes: „Wenn Ihr Eure Katharina jetzt noch wollt, beeilt Euch, bevor sie ein anderer sein nennt. Sie liebt Euch noch immer und es sollte mich freuen. Euch vereinigt zu sehen.' Als aber dieser und noch ein zweiter Brief unbeantwortet blieb, schritt Luther in aller Eile zur Eingehung der Ehe mit Katharina von Bora und gab so seinen Feinden willkommenen Anlaß zur Verbreitung schamlosester Verleumdungen. Am 13. Juni 1525 fand die Trauung statt. Ob Luther

in jener Verbindung fein volles, un getrübtes Glück genossen, bleibt, feine verschiedent« lichen Aeußerungen „über die Leiden des Ehestan des nach' zur urteilen, leider zu bezweifeln. Er spricht aber auch von den Freuden feiner Ehe und nennt Katharina sein treues und frommes Ehege mahl. In seinem Testament setzte er sie zur alleini gen Erbin ein, falls sie — so lautete die Klausel — fernerhin unvermählt bliebe. Nach Wittenbcrgs Einnahme im Jahre 1547 ging Luthers Witwe nach Magdeburg, von dort in Begleitung

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Page 6 of 6
Date: 01.10.1900
Physical description: 6
Beilage zu Nr. 224 der „Bozner Zeitung' vom 1. Oktober 1900. (Nachdruck verboten.) Das graue Kaus. Roman von B. Corony. <27. Fortsetzung.) «Ich wüßte nicht, worüber Du dich ängstigen solltest.' erwiderte er, flüchtig die dargebotene Hand berührend. „Sorge für den Bruder 1 Ich mußte ihm eine Hiobspost überbringen; die Art und Weise, wie er sie aufnahm, macht mich bange!' sagte Edith zu Katharina, die in einem der nächsten Gemächer auf sie wartete. Ein Ausdruck jähen Erschreckens flog

ich. nicht als Eure Magd, sondern als Eine, die von den Saroltas Freundin und Vertraute genannt wurde. Damit Du mir glaubst, will ich Dir etwas zeigen.' Katharina öffnete einen Schrank; sie nahm ein Schriftstück heraus, dem noch ein zweites, versiegeltes, das sie bei Seite legte, beige schlossen war, und sagte, auf die Unterschrift deutend, während sie das Blatt so bog. daß man weiter nichts lesen konnte: „Was steht hier?' „Gabriele Sarolta,' erwiderte Edith. „Der Brief ist also von meiner Groß mutter?' „Und was steht

hier oben?' Wieder hielt Katharina das Papier so, daß nur die Anfangszeilen sichtbar wurden. „Meine treue Freundin!' las die junge Frau. „Ich fühle das Ende nahen; vielleicht gefällt es dem Allmächtigen, mich ebenso rasch anzurufen, wie meinen Schwiegersohn. Wohl bin ich überzeugt, daß Du meine Bitte erfüllen wirst, die ich öfter ausgesprochen; ich will Dir abcr eine schriftliche Autorisation ertheilen, in meinem Sinne zu handeln, für den Fall, daß dies zu irgend einer Zeit von irgend Jemandem

beanstandt werden sollte.' „Du siehst, daß ich bei Deiner Großmutter mehr als eine gewöhnliche Dienstmagd war, und Euch mehr als eine Haushälterin sein sollte,' murmelte Katharina, das Schreiben wieder an sich nehmend. „Dies sehe ich allerdings,' entgegnete Edith, „ich sehe aber auch, daß Du mir etwas verbirgst, daß ein Geheimniß existiert, das ich endlich kennen muß!' „Du wirst es mir nicht abtrotzen können l' „Ich will es erfahren! Hörst Du? Ich will!' „In diesem Falle vermag Dein Wille gerade

horchte auf. „Das ist für ihn schlimm, sehr schlimm, wie ich ihn kenne,' sagte sie, lies ausseuszend: „vor solcher Mög lichkeit hätte er bewahrt bleiben müssen! Konnte ich es aber ändern? — Er ist ein Mann und der Herr im Hause.' Es schien fast, als wolle Katharina sich gegen Vorwürfe vertheidigen. „Es ist übrigens besser, daß aus dieser Heirat nichts wird,' fuhr sie fort, „tausendmal besser! Das hätte nun und nimmermehr gut gethan; er wird es überwinden, und dann ist nichts mehr zu fürchten

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Page 3 of 4
Date: 19.01.1864
Physical description: 4
, die ebenfalls zum Theile zur Unterstützung deS Aberglaubens dienen müssen. Daß nun aber ein sol cher Aberglau'.e trotz der vorgeschrittenen Zivilisation thatsächlich noch besteht, hiefür liefert folgender Fall MS neuest» Zeit wftder einen Beleg mehr. Katharina S.. eine Weberstochter auS Böhmen, zog, wie so Viele äuS dem Lande Libussa's, schon in ihrem fünfzehnten Lebensjahre, noch Wien, um hier dienend ihr Fortkommen zu suchen. So kam sie im Jahre 1W6 in die Hinterbrühl bei Mödling

Manches von' ihren Vorfahren profittrt haben. . . Die Karten-in ihrer Hand gaben auch wirklich der Katharina alle Hoffnung für eine baldige Erfül lung' ihrer Wünsche, - denn der Herzkönig stand ihr nach der Kartenlage immer inS HanS. Allein, diese Hoff nung sollte nie Zur That werden, und dieß bestimmte sie. auf Mittel zu sinnen, wie sie denn selbst der ihr so günstig liegenden Zukunft etwas nachhelfen könne. ES fiel ihr ein. daß ihre ZukunftSprophetin ja auch eine große Kräuterkundige »st. von welcher geheimniß- vollen

nach dem Inhalte, zur NachtSzeit müsse sie eS in ein strömendes Wasser schleudern und nicht forschen, wohin die Ge wässer dieses Päckchen tragen.' Im Entzücken über den Besitz eines solchen NemediumS, jedoch die Vor» sicht nicht auS dem Auge lassend, gibt sie hiefür als Lohn — zwei Gulden öst. W. und daS Versprechen mebr zu thun, wen« es sich wirksam zeige» sollte. Noch am selben Abende eilt Katharina S. an den Wiener Donaukanal aufdle FerdinandSbrücke. Schwan« kend geht sie hin und her. ein kurzes Bedenken

Frau stirbt. Niemand ahnte hier einen aus der Ferne verübten moralischen Mord, die Welt, sie glaubr nicht an die in dieser Art wirksamen geheimen Naturkräfte, sie hielt und bält sich nur an den AuS- spruch der Aerzte und ver Todtenbeschau, der dahin lautes, vaß diese Frau ihrem langen Leiden erlege« sei. ES müßte denn sein, daß daS Aufdecken diese» geheimnißvolleu Zusammenhanges die ungläubige Welt eines anderen belehrt. Jedenfalls erkannte Katharina S. diesen Zusammenhang, sogleich und wußte

besser die Todesursache. Denn sie eilt. zur. Sybille, erhält dort ebenfalls die Bestätigung ihres Glaub.'ns und ist voll freudiger Hoffnung, daß nun auch daS Letzte ein treffe, daß der Herzkönig sie als Frau heimführen werde. Doch wieder vergeht Tag um Tag, und die Erklärung, deS Herzkönigs läßt noch immer auf sich watten, ja Katharina S. hat sogar gegründeten Ver, dacht, daß diese Erklärung an eine andere Adresse, als hie ihrige gerichtet werden durfte. In dieser ihrer neuerlichen Herzensangst

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Page 5 of 8
Date: 30.08.1870
Physical description: 8
Leibeigene als Tochter angenom men, unh diese Leibeigene hieß Katharina. G litz n, der ihre Abstammung nicht kannte, faxte elae heftige Leidenschaft zu der Schönen, die er für die leibliche Tochter des Edelmannes hielt. Katharina aber liebte de» damals sehr hübschen Off zier vo» Egelosf uud heiratete ihn Mit Bewilligung ihres Adopnvvater». Der Fürst Galitzin mag woht sehr unglücklich gewe sen sein» als er die Heißgeliebte auf ewig verlor. Der gute Fürst begrub sich i» seinem Schmerz, und rächle

sich, wie sie wissen, a» Katharina's Bater, dem er d'e Schuld a» dem herben Verluste zuschrieb. Und er hatte auch Recht: Herr von Egeloff hatte durch Zufall, erfahre», daß Katharina eine Leibeigen^ yiel» leicht ein gestohlems oder vnlaustes Kind war; hätte mau sie ihm uicht zur Frau gegeben, so würde er da? arme Lind durch Veröffentlichung diese» Geheim nisses ruiuirt habe». Und wie gräßlich wäre da» für die arme Katharina gewesen, die wie eine vor nehme Dame erzogen worden war. Durch die Ver heiratung blieb

die Sache Geheimniß und Egeloff liebte und schätz!? sei» schönes, geistreiche« Weib, ba» ihm eine Tochter, Andrea, gebar, die jetzt verwtlwetv Fürstin. Die anscheinend glückl che Ehe brachte derr General zur Raserei, denn er konnte Katharina nicht vergessen. Jahre vergingen. Er suchte seinen TchmerA in dem Umgange mit anderen Frauen zu ersticken — umsonst, keine gefiel ihm wie Katharina. Er unter» h elt eine Liaison mit einer armen Polin, einem Frän- lein van Zalu?ki, die sehr schön

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Page 8 of 10
Date: 22.12.1876
Physical description: 10
an dieser wunderbar stillen H Stelle des Parks umschließen. „Dem treuesten Freunde seine Kaiserin' lauten diese Worte, und der, dem sie galten, war Lansloy, der schöne, ritterliche Lanskoy, der einzige, der die stolze, thatkräftige und verführerisch-schöne Katharina II. von Rußland nur als Weib, nur um ihrer selbst willen geliebt, dem auch sie mit heißer, aufrichtiger Neigung angehangen. Als er in der Blüthe der Jahre fein Leben für sie ließ, hatte ihre Liebe ihm dieses Denkmal errichtet

, aber sie bezwäng schnell ihre wehmüthige Erinnerung und fuhr fort: „Sie find Offizier in meiner Gerde?' „Alexander Momanoff, Capitän im zweiten kaiserlichen Garderegiment.' „Alexander, wie mein Lanskoy,' flüsterte Katharina leise vor sich hin, dann sagte sie laut: „Alexander Momanoff, reichen Sie mir Ihren Arm und begleiten Sie mich zum Schlosse!' Sprachlos vor Ueberraschung und freudigem Schrecken über diese Auszeichnung, zögerte der junge Mann einen Augenblick. „Schnell. Oberst Momanoff, ich befehle

, als vielmehr durch Intrigue, berechnende Schlauheit und am meisten durch die Gunst der Kaiserin. War auch KatharinenS Neigung zu ihm längst er loschen, er stand fest, sie konnte ihn nicht entbehren und — fürchtete ihn. Die Flügelthüren öffneten sich, der Hofstaat stellte sich in Reihen auf. Katharina erschien mit Momanoff. Der Ausdruck des höchsten Erstaunens zeigte sich auf allen Gesichtern, nur die Selbstbeherrschung der strengsten Etiquette ver hinderte ein Lautwerden desselben. Nach allen Seiten

hin mit freundlicher Herablassung grüßend, schritt Katharina durch die Reihen. Dann sagte sie. auf ihren Begleiter zeigend: „Der Oberst Momanoff gehört zu meinem Hofstaate.' Dann zu Potemkin gewendet, fuhr sie fort: „Füist Potemkin, ich habe Ersatz für Ihren verstorbenen Adjutanten, den Grafen Borofch, gefunden, es ist mein Wunsch, daß Obr -rst Momanoff Ihnen in Zukunft als Adjutant zur Seite steht.' Potemkin biß sich auf die Lippen, er fühlte den Stich der Kaiserin, die ihm den neuen Günstling in seine stete

Umgebung drängte. „Adieu, meine Herren und Damen.' sagte jetzt wieder die Kaiserin, „Adieu, Oberst Momanoff, machen Sie sich mit Ihrer neuen Stellung vertraut und erstatten sie mir morgen fiüh Be richt, wie es Ihnen gefällt.' Mit einer leichten Neigung deS Hauptes und einer HaMe- wegung verabschiedete Katharina die Versammlung und verschwand, von den dienstthuenden Hofdamen gefogt. durch die Seitenportiere. Momanoff, der sich noch immer nicht zu fassen wußte, war froh, als er von Potemkin

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Page 8 of 10
Date: 27.12.1876
Physical description: 10
Geiste besaß Anna Nichts. Ihr Vaier, ein wenig bemittel ter deutscher Edelmann, hatte in dem Aufstand-, durch welchen sich Katharina des Thrones bemächtigte, ihr als Oberst eines Regi ments vorzügliche Dienste geleistet. Die Dankbarkeit der Kaiserin machte ihn zum General, aber nur wenige Jahre bekleidete er diese neue Würde, als ihn der Tod hinwegraffte. Auch jcht noch erinnerte sich Katharina seiner Verdienste. Sie nahm sich seiner Tochter an und li«ß derselben eine der ihr zugedachten zukünftigen

Stellung würdige Erziehung geben. Vor einigen Tagen war Anna achtzehn Jahre alt geworden, und nun führte die Kaiserin sie als Ehrenfräulein am Hofe ein, wo ihre hohe, echt deutsche und darum für die Russen so eigen thümlich anziehende Schönheit ihr sofort alle Herzen zuwendete. Rauschende Ballklänge durchströmten die weiten Säle von Sarskoje-Selo; Katharina gab wieder eines jener Feste, die uns nach den Beschreibungen derselben wie ein Märchen aus Tausend und eine Nacht anmuthen. Auf einer erhöhten

Estrade unter einem Baldachin von gold durchwirktem, himmelblauem Samint saß Katharina, heiter lächelnd dem Gewühle des Tanzes zuschauend. Neben ihrem Sessel stand Alexander Momanoff, auf der andern Seite einige illtere Hof. damen und Anna von Reichshofen. Die Kaiserin winkte Anna zu sich. „Weshalb tanzen Sie nicht, mein Kind?' „Majestät,' antwortete diese, sich verneigend, „Sie sehen, es ist kein Kavalier für mich übrig geblieben.' „Ah, dann werde ich wohl sür Sie sorgen müssen; Mo manoff

des Mädchens kennen lemte, entscheidend für sein Herz gewesen. Er fühlte, daß er für Katharina nur die Gefühle der Dankbarkeit, Bewunderung und Verehrung hegte, seine Liebe gehörte Anna. Öb auch fie ihn lieben würde? Er wußte eS nicht, er tmgle nicht daran zu denken. Der Ball ging zu Ende. In den nächsten Tagen sahen sich Momanoff und Anna täglich in der Umgebung der Kaiserin, und immer verzehrender tobte es in seiner Brust, zumal als Anna gegen ihn still und einsilbig war und seine Nähe eher zu meiden

, als zu suchen schien. Aber es war ja auch bei ihr die Liebe, welche fie in seiner Gegen wart befangen, unsicher machte. Auch ihr war Momanoff nicht gleichziltig, mit dem Feuer der ersten Liebe hatte fie ihn in ihr Herz geschloffen, aber wie durfte fie, das arme Ehrenfräulein, hoffen, von dem geliebt zu werden, den Katharina liebte. Die Armen, wie täuschten sich beide! (Fortsetzung folgt.) Der Canal Grande in Venedig. (Mit Abbildung.) Es gibt in den verschiedenen Großstädten Straßen, welche man Weltstraßen

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Page 8 of 10
Date: 25.09.1868
Physical description: 10
. . und Stillcrei, fl. i.25. iL0 2 bis kl. in großer «uswa M . Vii. «v»»nf»I6', Läuwvich-Haiid- ! vorstromsv 36, im JohlllMeShdf »eben da Sirche. »maeu per.Wkuachnahme oder Geldckism« . ^ -MsMastWit Nichtcouvmirm- «SWWSWWSNSNSöÄ ». ^ ß ^ ' ' ' . V. ^ Nächst stattfindende große und reich ausgestattete > Zagen. Katharina hat die Maske, welche lange auf ihrem Antlitze lag, weg- und den Handschuh hinge worfen, aber noch ist deshalb nichts verloren: - Eure Majestät verlieren jetzt keinen Augenblick! Wir müssen

die treuen Regimenter zusammenberufen, im Sturm schritte auf Petersburg losgehen und den treuen ge täuschten Regimentern zeigen, daß man sie hinterging, indem man ihnen sagte: „der Czar sei todt!' Sie werden beim Anblicke ihres Kaisers zu ihrer Pflicht zurückkehren, und Katharina mit ihrem Anhange wird fliehen, und verfolgt im Kloster ihren v-rsuchten Kro nenraub büßen.!' „Marschall!' rief Peter, die beiden Hände feines treuen Generales krampfhaft erfassend, „Münnich! Ihr seid die edelste kräftigste

Stütze meines Thrones! Nie werde ich Euch diesen Augenblick vergessen, in welchem ihr in der ganzen Größe Eures Geistes vor mir steht.' Peter sandte jetzt Voten nach allen Richtungen auS, um die in der Nähe der Hauptstadt liegenden Regi menter herbeizurufen; aber Katharina hatte bereits auch darauf gedacht — die Boten des CzarS und seines Marschalls wurden abgefangen. Vergebens wartete der Kaiser die ganze Nacht hin» durch auf den Anmarsch dieser Regimenter; statt ihrer kam die Nachricht

, daß Katharina mit zwanzigtausend Mann heranrücke. Jetzt schien nur die Flucht des unglücklichen Kai sers noch übrig zu bleiben. Peter warf sich in eine Jacht, angstvoll saß dort, nebst andern Getreuen, seine angebetete Gräfin Wo ronzoff an seiner Seite. Bald langte er im Hasen an. „Wer da? lautete der Ruf der Schildwache: „Der Kaiser!' schallte es entgegen. „Der Kaiser ist todt!' rief man von zehn Seiten, und „zurück!' donnerte es von allen Seiten, „uud wenn die Dacht uicht schnell wende

, würde man sie mit den Kanonen im Hafen in den Grund bohre»!' Wie ein furchtbarer Schlachtruf schallte es aus den Reihen der am Ufer unter Waffen stehenden Besatz ung durch die Lust? „Es lebe Katharina;- „Die Jacht wenden!' rief Peter. „Nein, Euer Majestät!' rief sein Adjutant Gu dowitsch entgegen. „Wir müssen vorwärts und nim» mer zurück. Rasch, Eure Majestät, reichen Sie mir Ihre Hand und springen Sie rasch mit wir an's Land. Man wird, sobald man Sie erkannt hat, nicht wagen, Feuer auf uns zu geben, uud Kronstadt ge hört

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Page 6 of 12
Date: 13.12.1906
Physical description: 12
. inildei Gegend ihre Geiinidlieit zu erlangen. Katharina Lanz°D«ikmal in Buchcnstcin. Wie an? dem letzten Speudenverzeichins ersichtlich ist. sind bisher 3963 Kronen 93 Helle? iür dieieS Denkinal gespendet worden. Ans allen Teilen Tirols, sowie auch aus d?n übrigen öslerreichiichen Ländern liefen Gelder ein. Bürgermeister Dr. Lucger in Wien spendete 400 lv, ^>x^irksl)anpt mann Josef Sä«oeig?r in Ampe.^o einen SammMogen .'uit 101 Iv ab. Weiter werden als Tpen^ii- u. a. genonut: FZM. v. Surcorntn in Graz

durüMsührte VerkiauÄnng endete mit der einstimmigen Verurteilung des Angeklagten. Die Strafe wurde mit einem Jahre schweren Kerkers bemessen. Wieder eine Kiudesentführuug. Eiu psqSiologiich interessanter Fall beschäftig: heuie das Bozirer SckKvurgericht. Tie Ä!«sser- händlerSgattii, Katharina Floßberger. gegenwärtig iu Agram wohichaft, ist wegen Kindesentführung und ^jährlicher Drohiuig angeklagt. Den Voniy in der Ve-rkandiimg führt Herr LiLiGNt. Ho!>cuauer. die Anklage vertritt Herr Stacusanwa'lt Wel

»er. die Vereidigung führt He:r Di'. Anton v. Walrher. Die Älnklage wird vo?i der Staatsanwalrschaft wie folgt begründet: Antonie Gegner. nuik.inÄr Gattin des Tape zierers Peter,Bregar in Brixen, gebar am 32. Ailgusst 1892 ein außereheliches Kind namens Rosa Gegner, welches sich im Einverständnisse mit der KiudcÄnutter seit dem Jahre 1839 bei ihrer Schwester Katharina Gegner, die seit 16 Jahren unt dem MesserhäirÄer Mois Flichkergvr in Agram verehelicht ist. in Verpflegung befand. Die nämliche Autouie Gszner

ihr dasselbe abnehnien und »nhr damit nach Briren. wobei jedoch das Kind von Frau ^loßlvrzer begleitet wurde. In der Starion Franzeiisfeste verließ er jedoch de r Anq. und eilte mit -nnein Wage» voraus nach Briren, um seine ^r.in von der Anknint ihrer Schwester Katharina zu lviiländigeii nnd zu lvarnen. Letz tere hegte nämlich seit dem Tage, an welchem ihr Mann ihr den geschlechtlichen Verkehr mit ihrer Schwester Antonie zugestand, gegen diese einen tiefen .Haß der sich schon wieder^lt in Sckmäh- briefen nnd

schriftlichen Drohungen Luft gemacht batte. und Frau Bregar hatte' daher alle Ursache, sich vor ihrer Schwester zu fiirchten. Akts die'enl Grunde fli'ichtete sich Antonie Bregar aui 4. Juli 1905 mittags, von ihren» Manne gewarnt, aus ihrer Wohnung, mn ein. Zusamilieutreffrn unt Katharina Floßbcrger zu vermeide»»als mm Letztere in deren Wohnung iiisttmiÄvn antraf und erfuhr, daß dos zweite Kind, Aloisia. die außereheliche Tochter ihres ei gene» Maun<>s. sich derzeit bei der Firmpathiu

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Page 2 of 4
Date: 08.05.1890
Physical description: 4
44 Jahre alt verehl. Bauer, 2. GenofefaW. Mittelberg er geb. Egger 88 Jahre alt. ^Elisabeth Mittelberger 61 Jahre alt ledig. 4. Katharina Mittelberger 50 Jahre alt ledig, 5.Martin Mittelberger 53 Jahre alt, ledig. sämmtliche Bauersleute ans dem Sparsgüterhose i n Untermais und unbescholten, und wider 6. Dr. Max Putz 37 Jahre alt verehlt., Advo kat in Meran, wegen Ehrenbeleidignng be straft, die Anklage: Dieselben haben hiedurch, 1. Daß Mathias Mittelberger in der Absicht, um bei den ihm im verflossenen

Jahre seitens einer Gläubiger Katharina Egger und der Vor mundschaft deS minderjährigen Alois Egger zrohenden Zwangsvollstreckungen die Befriedigung derselben zu vereiteln: ») durch den Verkauf des Weiugütels vom 19. März 1889 an Elisabeth und Katharina Mittel berger; d) durch die im gerichtlichen Vergleiche vom 4. April 1889 erfolgte Abtretung von Kapitals- forderuugen per 125S sl. 87 Vz kr. an Genovefa Wwe. Mittelberger; o) durch die Verzichtleistung auf das Erbe nach seinem Tode auf feinen Bruder

Johaun Mittel berger und S) durch die absichtliche Veranlassung und Er- möglichung der Exekutionsführuug auf feiu übriges Vermöge» per 392 fl. 36 kr. durch Genovefa, Elisabeth und Katharina Mittelberger für For derungen derselben per 284 fl. 74 kr., — Vermögensstücke bei Seite schaffte und sich der selben entäußert, wodurch ein Schade von mehr als 50 fl. zugefügt wurde. 2. Daß Dr. Putz, Genovefa, Elisabeth, Katha rina und Martin Mittelberger. indem sie in der sä 1 erwähnten Absicht mit Mathias

Einversiändniß fetzten: Da 5 Vergehen im Sinne des Z. 1 des Gesetzes vom 25. Mai 1883 Nr. 78 und zwar Mathias Mittelberger als unmittelbarer Thäter, Dr. Putz. Genoseva, Katharina, Elisabeth und Martin Mittelberger als Mitschuldige und Theilnehmer im Sinne des §. 5 d. St.-G. begangen, wofür die Strafbarkeit nach dem Z. 2 des angeführte» Gesetzes einzutreten hat. AlS Zeuge bei der Hanptverhandluug ist Advokat Herr Dr. Carl Pal lang von Meran vorgeladen. Verlesen werden außerdem noch viele zum Fall gehörige

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Page 2 of 4
Date: 24.02.1882
Physical description: 4
, da» so lange bezweifelt wm^ ist wahr. Katharina Steiner ist unschuldig. Der ?uf. schrei, der sich ihr nach ihrer Verurthei'.ung entravz, kam aus dem Bewußtsein, daß sie frei' von der ihr zur Last gelegten Schuld sei. Das Verfahren gegen fi. ist dem Gesetze gemäß von neuem aufgenommen woi. den. Sie ist seit heute Morgens im Wiener Landez. gerichte, und nicht mehr in Strafhaft, sondern als U tersüchungs-Gefangene. Sie wird auch dies nicht laaz. mehr sein, denn eS ist Aussicht vorhanden, daß ß schon morgen

in Freiheit gesetzt sein wird. (Ist eSK reits. D. R.) Trügen nicht alle Anzeichen, so hatjdie lanx Leidensschule m ihrem Charakter eine Wendung zu» Bessern hervorgerufen. Der Vertheidiger Dr. Neuda. erhielt heute eine Eii>. ladung deS Untersuchungsrichters, sich in dessen Bur»» zu einer Besprechung. mit- Katharina Steiner, welch heute Morgens hier eingelangt wär, einzufinden. Tr. Neuda folgte sogleich dieser Einladung. Katharina Slei. ner wurde geholt. Sie erschien hocherregt, mit flau, wenden Wangen

glücklich sein.' Sie wisse es. daß ihre frühen Aufführung der'Fluch für sie war, der ihr dieses ga-jl Unglück brachte. x,Jch bin hart genug dafür gestraft I worden,' rief die Steiner' klagend 'aus, und fügt! I hinzu: „Meine Zukunft soll von nUn an anders sein!' Auf Wunsch des Vertheidigers wurde jetzt die sech-! zigjährige Mutler der Katharina Steiner geholt, dl> bekanntlich vorige Woche wegen Diebstahls zu fünf jährigen schweren Kerker verurtheilt wurde; man hol,! I die Frau zu dem Zwecke

, damit sie über^ den Verbleii I der wenigen Habseligkeitea ihrer Tochter Auskunft gebe.! Vorher wurde Katharina Stein.r, welche von bml Schicksale ihrer Mutter und Schwester bereits KemM hatte, von dem Untersuchungsrichter ermahnt, ihre»! Gefühlen keinen zu lauten und zu heftigen Ausdiui zu geben. Die Scene des Wiedersehens war eine fehl I bewegte. Welches Schicksal des jungen Ferdinand Waschamr j harrt, der durch seine Selbstanzeige freiwillig das Dun- lel aufhellte, das über dieser Affaire lag, ist bei dea

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Page 1 of 4
Date: 23.07.1888
Physical description: 4
Katharina Paulowna. Zum Guladiner waren zahlreiche Ein ladnngen ergangen. Die russischen Blätter schla gen jeyt einen sehr höflichen, man könnte fall sagen „herzlichen' Ton an: So begrüßt der „Graschdanin' die Ankunft Wilhelm's II. in Peterhos mit den Worten: „Gebe Gott, daß von nun an alle Mißverständnisse zwischen Rußland und Deutschland gänzlich schwinden und dereuro päische Friede endlich vollkommen gefestigt werde.' Die .Nowoje Wremja' schreiben, der deutsche Kaiser beweise durch seine Reise

wohnte einer Soiree bei dem deutschen Gesandten Sray bei. Auch der Kronprinz erschien bei dem Souper. Hefterreich. (Die Enthebung Kuhn's) wird von der gesammten Presse mitgetheilt unter dem einmüth- gen Preise seiner großen militärischen Eigen- Zreskoma. Ein Blatt auS der Geschichte Rußland's. Bon Charles Beuoit. Machdruck verbot«».) (9. Fortsetzung.) Katharina allein, welcher nie Etwas unerwartet kam, fragte ruhig, aber mit lauter Stimme: .Du willst sein Weib bleiben? Erhebe Dich und antworte

niederstürzen auf sei» Haupt, — wenn Alle fliehen, wird er dem Ungeheuerlichsten kühn gegenüberstehen, eS bekämpfen Brust an Brust, Euch zeigen, daß im ritterlichen Thun allein des rechten Mannes Adel ruht'/ Der ganze Hof wagte kaum zu athmen vor dieser hier noch nie geführten Sprache. .So liebst Du diesen Deinen Leibeigenen?' fragte Katharina. .Ob ich ihn liebe, ihn der mir ei» neues, besse res Leben gab, der mich schauen, fühle», beten lehrte, ohne den mir die Schöpfung todt M Und das fragst

- stig für uun und immer. Willst Du noch sein Los theilen?' .Ja!' rief Preskovia strahlenden Blicke». .Dank, daß Du mir es frei gestellt! Ich will es! Ich will Alles! Das Brod der Trübsal will ich mit ihm brechen, den Kelch der Freude mit ihm leeren! Aa des ungeliebten Mannes Seite nur wäre ich Sklavin uud schmückte eine Krone mir das Haupt! O. Zaritza, Mutter, sei Deinem Kinde gnädig! Trenne nicht, waS Sott selber verbunden hat'.' Mit einem langen Blick sah Katharina die Spre cherin

an. .Nun denn.' sprach hierauf langsam, mit Nach druck, »so komm näher, Mann, der um die Lösung dieser Ehe bat. Sprich, bist Du mit Deiner Her ria Bitte einverstanden? Meuoslaw trat »ar. Er hatte mit stch abge- schlosseu; ein eiserner Will« stählte ihn für diese Marterstuude, und bl«ich> mit fliegendem Athem rief er. .Nein, Majestät! Ich darf kein Opfer annehmen, welches ich nimmer lohnen könnte.' Erstaunt sah Katharina ihn an. .Wie? Du liebst sie nicht?' ES mußte sein; gebeugten Hauptes sagte er: .Ich liebe

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