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Bozner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 18.11.1870
Physical description: 8
sie ia den wilden Wäldern wohnte, hatt- ihr milder Sinn doch nichts von seiner Weichheit und Zartheit verloren und ihr Charakter ließ auf eine bessere Erziehung schließen, als sie wirklich genossen. Andrew, ein hübscher und gewandter Kaabe, war sechs Jahre alt, während die kleine Lucy, das lachende HetS zum Spielen ausgelegte Mädchen nur vier Jahre zählte. Eines Abends, als Peter und seine Familie beim Nachtessen saßen, wurde die Thüre geöffnet und ein -großer, riesig gebauter Mann trat ein. „Ah, John

, bist du eS?' sagte Peter, als er seinen Gesuch er nannte. — .Ja,' antwortete der neue Ankömmling in dumpfen Tone, indem er zu gleicher Zeit auf den Kamin zutaumelte.—„Wie! Wieder betrunken, John ?' rief der Jäger in vorwurfsvollem Tone. — „Bin seit vierzehn Tagen betrunken, Peter!' brüllte der Mann, indem er mit wildem Lachen umberstierte, offenbar außer Stande, deutlich zu sehen. „Gib wir ein Bett, alter Junge.' — „Gewiß sollt ihr ein Bett haben, John; aber wollt Ihr nicht zuvor etwas essen?' sragte Susanne

. — „Ah! Susanne Winter? freilich —will ich elwaS essen.' Er setzte sich zu Tische, -aber es zeigte sich bald, daß er leinen Appetit hatte, und er wankte wieder zurück, ohne das Essen zu be rühren. Als er sich an der Kaminecke halten konnte, , zog er eine Flasche aus der Tasche; aber sie war leer. „Habe gerade den letzten Tropfen getrunken, ehe ich Herein kam,' sagie er mit noch rauherer Stimme. „.Gib mir ein Schluck aus deiner Flasche, Peter.' — «Hab' keinen Tropfen für Dich, John.' — „Nicht «inen Tropfen

Whiskey?' — „Nicht einen Tropfen.' — .Solch' ein Geizhals, alter Junge! Was kommt Dich an?' — Peter gab eine gleichgültige Antwort, imd dann drängte er den armen Menschen zu gehen und sich niederzulegen. Er sah, daß er jeden Augen blick stumpfer wurde und vom Stuhle zu fallen drohte. Kurz darauf willigte er jedoch ein zu gehen und sein Wirth führte ihn an einen Platz ia einer Ecke, wo «ine Büffelhaut vor einem Verschlag hing, hinter welchem sich ein Bett von Bärenhäuten befand. John Mief bald

und Peter lehrte zurück und beendigte sei» Nachtessen. John Ar»strong war ein guter Jager, ein treuer Treund, imb bereit, Jchem zu helfen in Zeiten der Moth. Er hatte leinen besondern Wohnort, aber fand überall ein Unt«rl»m«tn. Eine oder zwei Wochen jagte er, dann trug er seine Häute nach der nächsten -Niederlassung und kaufte Rum; dann kam eine Zelt des Missiggaus, welch- so lange dauerte, als das un» glückselige Feuerwasser in seiuer Flasche war. Als Peter im Begriffe war, zu Bett zu gehen, sah

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 23.10.1886
Physical description: 4
der Direktion auch an das hyg ienische Museum in Berlin ab. AngRtmde b- in Bo lr»ber. ^ Lokates. „Wollte er nicht wiederkommen?' „Freilich, aber es ist ja doch umsonst — kannst deshalb ganz ruhig sein, Betsie! Ich verlasse Dich nicht.' „Wollte er heute Abend wiederkommen, John?' „Möglich, denke nicht mehr an ihn, gute Betsie! Mr. North wollte nichts Unrechtes von mir.' Die Kranke schien beruhigt zu sein, sie lag ganz still und nahm gehorsam die Medizin, auch ein wenig von den Erfrischungen, welche Mrs. Long

- field ihr gebracht hatte. Im Laufe des Tages wurde sie unruhiger und bat plötzlich den besorgten John, ihre liebe Missis zu holen. Als er zögerte, nahmen ihre Augen einen so angstvollen Ausdruck an. daß er rasch seine Mütze ergriff und hmauseilte. Während John Watson sich in fliegender Eile nach Longsield's Hause begab, waö immerhin schon eine ziemlicke Reise war, kam Frau Rositta angefahren, um Bctfie zu besuchen. Die Thür zu der elenden Wohnung war unverschlossen, da die Unglücklichen keine Diebe

zu fürchten hatten, und ungehindert konnte sie deshalb bei der Kranken eintreten. „O, theure Missis!' hustete Betsie. „Hat John Sie schon unterwegs getroffen?' „New, Betsie, mein Wagen hält unten auf der Straße, ich habe Deinen Mann nicht gesehen. Bist Du denn ganz allein?' „Ich mußte Missis sprechen, ehe es mit mir zu Ende geht; da schickte ich John, um Sie zu bitten, liebe Mrs. Longfield! — Aber das hat Gott so gefügt, auf daß ich mich zu Jhneu allein aussprechen kann. John hat vor einem halben Jahre

ihr dieselbe sorgsam ein. ,Das viele Sprechen greift Dich zu sehr an meine arme Betsie!' „O, das schadet mir nicht mehr, Missis! Ich muß eilen, ehe der Tod mich packt', flüsterte Bet sie mit einem dankbaren Lächeln. „Nun geht's wieder. Ich freute mich, als vor vielen Wochen Mr. North abreiste, wie John mir sagte, weil der- selbelbe immer geheime Dinge mit ihm zu verhan deln hatte. Nun ist er wieder da. gestern Abend — hier in der Stube war der Patron — o. er trägt einen feineu Rock und will ein Gentleman

sein, wie John sagte; aber er ist ein Bösewicht. Ich wachte auf und verstand Einiges, es war von Polizei und Newgate die Rede, er versuchte, meinen John zu etwas Bösem zu überreden. Heute Abend kommt er wieder, vielleicht findet er mich todt und dann ist der schwache John verloren. O, meine theure Missis, was soll ich anfangen, um ihn zu retten? Ich kann nicht sterben vor dieser schrecklichen Angst, daß John ein Verbrecher wird!' (Fortsetzung folgt.) (Hos- uud Yrrsonal-Zlachrichleu.) Die Kaiserin Elisabeth

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 25.10.1886
Physical description: 4
werden. Mit derselben wie ein altes Weib um eine Todte, die Euch und sich selber zur Last war. Ich erwarte Euch morgen Abend Punkt neun Uhr im „goldenen Pfau' oder soll ich wieder hieher kommen?' „Nein, nicht hier —' „Unsinn, wenn die Todte in's Leichenhaus ge schafft worden ist,' „Einerlei,' beharrte John, „ich komme lieber in den Pfau.' „Mir auch recht, wenn Ihr Gespensterfurcht habt,' meinte North spöttisch. „Punkt neun Uhr also — halt,' unterbrach er sich erschreckr. „raschelt und tastet nicht etwas draußen auf dem Gange

stehen. „Watson hatte mitlerweile die Thür geöffnet und hinausgeleuchtet. „Mr. Longfield!' rief er über rascht! „ach, und auch Sie, Mrs. Longfield! Bitte näher zu treten.' North war bei diesem Ausruf zusammengefahren und im nächsten Augenblick an John's Seite. „Gute Nacht Watson, ich will nicht stören,' mur melte er halblaut, wobei er der Lampe so nahe kam, daß dieselbe plötzlich erlosch. „Der Henker bole solche Hast. Mr. North!' rief John in unwilliger Verlegenheit. „Bitte um Ent schuldigung

. Mr, und Mrs. Longfield,' setzte er rasch hinzu. „Die Lampe soll gleich wieder brennen.' Als solches bewerkstelligt war, trar der Waffen schmied mit seiner Frau in die Stube. Letztere warf einen Blick nach dem Lager und zuckte er schreckt zusammen. „O. Wetson, was ist geschehen?' „Ja. Mrs. Longfield, meine arme Betfie ist von mir geschieden,' antwortete John mit leiser, gedrück ter Stimme. Frau Rositta trat zu der Todten, betrachtete sie einen Augenblick mit feuchten Augen und zog dann ein feines weißes

Tuch hervor, um das stille Ant litz der Schläferin damit zu bedecken. „Wann starb sie?' fragte sie, sich «ieder John nähernd. „Zwischen fünf und sechs.' „Wer war der Mann, welcher sich vorhin sd roh hinausdrängte?' fuhr sie, den niedergeschlagenen Witwer scharf anblickend, rasch fort. „Er nennt sich Mr. North,' stotterte John, scheu zur Seite blickend, „ein Gentleman, der mir oft einen Verdienst zugewandt.' „Kennt Ihr seinen Stand, seine Wohnuug, Wat son?' nahm Mr. Longfield leise, aber ernst

das Wort. „Nein, Mr. Longfield!' antwortete John zögernd, „davon hat Mr. North mir nie etwas gesagt. Er gab mir vor längerer Zeit, es mögen sechs Monate her sein, am Dock, wo ich Arbeit suchte, einen Auftrag, und blieb mir dann ein treuer Kunde.' „Scheint kein Engländer zu sein,' bemerkte Frau Rositta, ihn unruhig anblickend. „Hm, glaube es auch nickt, Missis!' — Spricht ein ausländisches Englisch, — sagt öfters die Worte in der Art wie Missis, will aber doch ein Eng länder sein.' „Hört, Wahon

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 25.11.1885
Physical description: 4
von der Festig keil der Gurten überzeugen, wenn Nelly sie besteigt,' fügte John hinzu, als seine Cousine unter dem Säu- lenganq verschwand. „Sie reitet in einer Weise, dte einen losen Sattel gefährlich erscheinen lassen müßte.' „Sie reitet, wie sie alles andere thut.' zischte Alice zwischen den Lippen hindurch, „wie eine Barbarin.' John lachte; es war ein spöttisches, aufreizendes Lacken. .Auch Cleopatra war eine Barbarin und doch schlug si eine Welt in Ketten. Und unsere — lasse mich sie nennen

unterzubringen waren. Trient zeigte schon in den ersten Morgenstunden ein ungewohnt bewegtes Bild, welches sich im Verlaufe des Vormittags derart steigerte, daß bereits ganz in ihrer Schlinge. Jack Rytor legt ur plötzlich ein erstaunliches Interesse an den Tag für mein Laboratorium und Willy Bruce bat mich gestern Abend, ihm zu gestatten, meinen Versuchen mit dem Mikrophon beizuwohnen, während Harvey Window — Doctor John zog ein Billet aus seiner Tasche. .Apro pos, ich hatte ganz vergessen. Dir den Brief

zu zeigen. Ich empfing ihn heute früh. Es scheint, daß auch er die anziehende Gewalt des Sternes fühlt, der am Him mel von Marbury Hall aufgegangen ist. Eine Barba rin, meine theure Alice, wie die Geschichte es bewiesen hat bis auf den heutigen Tag, ist oftmals eine Geg nerin, die sehr gefährlich werden kann.' Und mit einem neuen, spöttischen Lachen wandte John sich zum Gehen, während Alice, blaß vor Aerger, ihre Rosen auf den Boden fallen ließ und in den Brief starrte, den John ihr gegeben, einen Brief

, dessen Un terschrift ihr Herz klopfen machte in einem Gemisch von Freude und Schmerz. Er lautete: .Lieber John! Ich war Tag und Nacht beschäftigt, sonst hätte ich Dir schon längst geschrieben. Ich hoffe, daß dort alles in bester Oronung ist. Die Melchior-Angelegen heit hat mich in die fatalste Lage versetzt. Ich bin in diesem Moment entweder der Herr einer halben Million oder ein Bettler wie zuvor. Ich kann nicht verfügen über armselige Tausend. Es ist hart, unter so berückenden Aussichten wie ein Arbeitsroß

, und sie läßt Dich und Miß Alice freundschaftlich grüßen. Dein treuer Harvey Window.' .Morgen!' sagte Miß Marbury, als sie den Brief zusammenfaltete. .Morgen! Das heißt, daß er heute Abend hier sein wird. Der Kampf beginnt, früher, als ich dachte! Wohlan ich führe die schärfsten Waffen und sie sollen treffen!' „Vetter John!' Eine volle melodische Stimme riß Alice aus ihrer Träumerei. .Wo ist Vetter John? Er ist doch nicht fortgeritten ohne mich? Vetter John!' .Rufe doch nicht so laut,' ermähnte Miß Marbury

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 23.10.1886
Physical description: 4
„Obgleich er Deinem Liebling JameS Longfield so sehr ähnlich sieht', — schaltete John verlegen ein. „Freilich sieht er ihm ähnlich — die Gesichts- züge sind'S, aber nicht die Augen: weiß der Him mel, wie es kommen mag. daß sich solche Ähnlich keit zwischen fremden Menschen findet. Mr. JameS hat so lieb«, gute Augen und Mr. North einen so bösen, bösen Blick. John, ich bitte Dich, sag' mir die Wahrheit —' Ein furchtbarer Hustenanfall unterbrach ihre Worte, es währte lange, bevor der selbe vorüber gegangen

. „Sprich lieber nicht so viel, gute Betsie!' bat John, der sich bei ihrem Hinweis auf Mr. North so ziemlich beklemmt fühlte, „der schlimme Husten kehrt dann allemal verstärkt wieder. Wollen mor gen, wenn Du Dich wohler fühlst, weiter darüber reden.' „Morgen kann es schon zu spät sein', sprach sie leise und mühsam. „Höre mich jetzt an. da es noch Zeit ist, und sage mir. ob Mr. North hier lange bei Dir gewesen, ob er Dich nicht zu einer bösen Handlung hat überreden wollen? Ich war einge- schlnmmert

und wachte dann plötzlich von einer Stimme auf. Sprich John, bei Deiner Seelen Seligkeit, hat mir dieses geträumt, oder ist eS Wahrheit was ich gehört?' „Dir wird's geträumt haben, Betsie!' antwortete John, zur Seite blickend. „Hast ja fest geschlafen» wie ich mich selber überzeugte. Mr. North wollte mich für eine Reise engagiren. was ich ihm natür lich abschlug. Wie sollte ich mein krankes Weib verlassen, sagte ich zu ihm. und da ging er fort/ John Watson saß die ganze Nacht am Bette seiner Frau

schien am nächsten Morgen wirklich etwas besser zu sein, lächelte John sogar an und drückte ihm wiederholt die Hand. „Lieber John', sprach sie mühsam, willst Du mir Eins versprechen?' .Alles. Betsie, Alles!' „Bleibe immer ehrlich, damit wir uns dereinst im Himmel wiedersehen. Nein, unterbrich mich nicht, ich kann nicht besser werden — der Tod sitzt schon am Herzen, ich fühl'S ganz deutlich.' „O Betsie,' stöhnte John, „was soll ohne Dir aus mir werden?' „Wenn ich todt bin, wird Mrs. Longfield Rath

schaffen — ich werde meine gute Missis heute da rum bitten. Sag' war nicht gestern Abend Mr. North hier? Ich hörte seine Stimme.' „O, nur auf einen Augenblick.' Die Krank sah eine Weile still vor sich hin. „So hat es mir also doch nicht geträumt', flüsterte sie endlich. „Weißt Du, John, daß ich diesen Menschen niemals leiden konnte?' /

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 24.12.1866
Physical description: 6
hat ihm die Handhabe geboten, einen bestimmenden Ein fluß auf die Gestaltung des Rescriptes zu gewinnen und wird ihm auch Anlaß bieten, gleichen Einfluß auf die Formuliruug jener Antwort zu nehnun, mit welcher die Adresse des Landtages entgegen genommen werden wird. Dann erst wird sich zeigen, welche der beiden Strömungen, die gegenwärtig mit einander im Der Schließer von Norwich (1786). Novelle von Dr. Joh. Nep. Vogl. Fortsetzung und Schluß. Halt! halt! — rief John, — junger Herr, auf ein Wort! Was gibts

? — fragte der Jockey. Könnt ihr mir nicht sagen, fragte John, wo ich Seine Herrlichkeit den Minister sprechen kann? Alter Narr, rief der Jokey unwillig, haltet jemand andern zum. Besten, als mich. Nach diesem Worte eilte er mit Pfeilesschnelle in den Pallast. John sah demJokey etwas v:rdützt näch/doch faßteer sich bald wieder, um' sein Glück weiter Zugversuchen. ^ In diesem Augenblicke wurde die Fallstaffs-Gestalt des Thürstehers an dem Portale sichtbar, bei dessen Anblick man unwillkürlich an Rabelais

Ausspruch, daß der Bauch das große Zentrum des Universums sei, erinnert würde. — . John näherte sich sogleich mW einem Aufwands von Höflichkeit dem Manne mit dem breiten Bande, erzählte Hm in der Schnelligkeit das Vorgefallene, und beschwur ihn, ihm' Mittel ünd'Mge/an die Handln geben« wie er Lord Sydney Aychen^wune. .^ 5 Das ist gänzlich impossibel, mein Freund, schnarchte i ihn der Bebandete vornehm an, — ihr müßt Euer Anliegen in Form Rechtens abfassen lassen, und Eure Supplik unserer Kanzellei

übergeben, und dann warten, was Euch für ein Bescheid von uns ertheilt werden wird. Ach, mein Gott, der Bescheid kommt zu spät — jammerte John, das Transportschiff geht schon in drei Tagen. Da kondolire ich, denn weiter ist nichts für die Sache zu thunantwortete jener, und wies ihm achselzuckend den Rücken. John ließ sich aber nicht sy leichten Kaufes abweisen; nachdem er mehremale um den Palast, wie ein Fuchs M einen Hühnerhof, herumgestreift« erblickte er einen Domestiken mit einem Teller, worauf

er Ananasse trug, und wendete sich nun mit seiner Bitte an diesen. Packt Euch zum Henker! rief dieser, ihm zornige Blicke zuwerfend, wie könntJhr es wagen , mit einem Diener des Lord Sydney zu sprechen! Ihr bettelhafter dummdreister lump'ger alterIchurke! Und abermals stand der arme John ohne Rath, ohne Hülfe. Doch schwand seine Hoffnung, seinen Plan ins Werk zu setzen, noch immer nicht. i i Weder eilte ein Bedienter au ihm voWer. den er anredete. . Dieser aber lachte aus vollem Halse als er erfuhr

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 16.12.1885
Physical description: 4
, Doctor John, die eine Art Teufelsgewalt in sich tragen; der Norweger gehörte zu ihnen!' Die Gedanken voll von der gehörten Geschichte, wan« derte John Marbury langsam heimwärts durch die sich dichtenden Schatten. In einiger Entfernung von dem Hause hielt er inne. um i«n». Cigarre auszurauchen. Er konnte die Lichter «rch die Bäume schimmern sehen; Gestalten glitten und ichwebten an den offenen Fenstern vorüber; er hörte fröhliches Gelächter, das sich mit der wiegenden Musik im Tanzsaal vermischte

, das dunkel und geschlossen schien. Er hatte es kaum erreicht, als eine bekannte Stimme an sein Ohr schlug, eine Stimme, in Tönen so leiden schaftlichen Schmerzes, daß er stehen blieb, wie willen los gebannt. .Eine weitere Frage!'klang die Stimme eines Man» nes, dessen Herzschlag in vernichtendem Angstgefühl stockte, an sein Ohr. .eine weitere Frage und dann habe ich vollendet. Ist es Ihr Cousin John?' .Mein Cousin John?' wiederholte eine melodischet Stimme und der Lauscher hielt seinen Athem

an, um keine Silbe zu verlieren. »Mrjn Cousin John!' O, mi welch wahnsinnig machender Gleichgiltigleit sie den Na- mev aussprach! .Er ist sehr gut und sohlwollend ge gen mich und ich habe ihn sehr gern, aber wie könnte ich meinen Cousin John lieben?' Und John Marbury, mit todtenfahlem Angesicht und zusammen gepreßten Lippen, mit wildglühenden Augen, in denen ein verzehrendes Feuer flackerte, stand drau ßen im Schatten in ihrer nächsten Nähe und hörte alles. Die Männer der Wissenschaft erzählen uns von selt samen

Erschütterungea der Natur, die in einem Mo ment die Arbeit von Jahrhunderten vernichten; von wilden Revolutionen des Erdinnern, wodurch Thäler emporgerissen sind. Berge hinabgeschleudert werden und Meere über verlorene Erdtheile stürzen und alles zu gleicher Zeit Untergang und Entstehen ist. Eine solch entsetzliche Catastrophe schien heute Abend John Marbury niederzuschmettern, als er. im Dunkel stehend, dem weichen, entzückenden Geflüster der beiden Liebenden lauschte und dieses Geflüster ihm sagte, daß

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 24.12.1866
Physical description: 6
war, da sie von ihrer Hausfrau zum Ausziehen gedrängt wurde, mit einem Krüglein zweimal über den Rücken geschlagen, so daß das Kind Contusionen von schwarz-blauer Farbe und bedeutende Schmerzen erlitt. Wie die Gericktsärzte konstatirt haben, fand eine Erschütterung des Rücken markes und eine Lähmung desselben statt, da das Kind weder gehen noch stehen konnte und in der Kreuz trachtete ihu einen Augenblick mit forschenden Augen Und winkte ihm dann zu folgen. Der Minister schritt die Treppe hinan, John raffte sich hastig

empor, und folgte ihm so leise wie sein Schatten. Wiener, in goldstarrenden Livreen, rissen, oben die Thürflügeln auf, und wunderten sich nicht wenig, älS sie Seine Herrlichkeit w solcher Gesellschaft er blickten. ^ . Lord Sydney ging m sein Gemach, hinter ihm der Schließer von Norwich, die Thüre fiel hinter Beiden zu. . , ,.. . . Nach Verlauf emer Viertelstunde eilte»: zwei Men schen hastig aus dem Palaste des Ministers, .. . Der Eine war John, mit freuheglühendey Wangen, 'ein.Papier in der Rechten

, welches die Bewilligung «Welt, daß Richard Skenyy mit schier, Gattin, .ver eint nach Botauy-Oai trgnSpörtirt. werden sMe,.... Hyarmx., Mchy,der. arme? .SW.die. Nachricht zu bringen, hatte, daß sie unver- . züglich ihr Kind wieder erhalten würde. ..John-eilte nun im Fluge nach Norwich. Nachdem er seine DmMmH^ßK iK.i^Mt flüchtigen -Worten dasMrgefalleye erzählt hatte, flog er. sogleich .^demGefSWAe iW arA. MM. fach.„ex H MUoLalv'vllstea Seelenzustande vnt verArtem Äeußern Fast irrsinnia vo r Freude f olgte Rich ard

, und mit ihm wieder nach London dahin- brauste. Hier holten sie den armen Säugling, welcher John so viel zy schaffen gemacht hatte, und eilten sodann wie auf deit Flügeln deS Sturmes nach Plymouth. Die Nachricht von der Gnade des Ministers war während dieser Zeit hier angelängt, und Kätty, die mit den andern Sträflingen bereits von dem Arrest schiffe auf daS Transportschiff gebracht worden war, welches ein menschenfreundlicher Mann, der Eapitän Philipps, befehligte^ h<Me voll der untmSsprechlichsten Sehnsucht

, der martervollsten Ungeduld , auf Gatten, und Kintz,-denn nur Heuige Stunde» noch, und das Schiff mußte auSlausen. , Da. kam endlich John, welcher nunmehr von Ply- Mlmth yäch Londoi», von London nach Norwich,. von Norwich wieder nach. London, und vou hier nach Plymouth.—^siebenhundert eaglischeMeilenimFluge zurückgelegt.'hätte, 'mit^ Richard Md dem Kinde. M einem Keinen Nachen Mde^TxMxoAchiffgxsahre^ in welchem schon alle Vorkehrungen zur Abfahrt ge» troffen Mr,en. , . Zn hastiger Ungeduld kletterten John

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 15.12.1886
Physical description: 4
, wie eine eherne Mauer hatte sich dc'. blutige Schatten des alten Longsield zwischen und die verlockende Zukunft geschoben und mit ft änderndem Entsetzen John Watson den Abgrund erkannt, an dessen Rande er so unbedachtsam hin- Heiaumelt war. Wenn Watsoli auch die Ueberzeugung gehabt, daß jetzt Wcrthpapiere auf unrechtmäßige Weise in Mr. Nori'. 'S Besitz gelangten, so war ihm doch jeglicher Geld te an einen Raubmord fern geblieben, wes halb derselbe ihn nun mit Entsetzen und zugleich «uct, mit Wuth

gegen den teuflischen Versucher er füll». Er brannte jetzt förmlich darauf, ihn dingfest zu machen und durch Mr. Longficld's Rettung den Sä-atten seiner Betsie zu versöhnen. Seinen Arm nnter den seines Begleiters schiebend, ketra: er, lustig pfeifend, die von stinkendem Tabak- yualm dicht angefüllte Stube, wo der Wirth hinter eine-:- Schenktisch stand und mit einem Matrosen, dessen eines Auge von einem schwarzen Pflaster be- deäi war. freundlich plauderte. John Watson endete seine -usnge Melodie mit einem leisen

gezogenen Pfiff, wobei er Eharley's Ann bedeutsam drückte. „Gib mir zu trinken, John!' sprach jener mit schwerer Zunge. „Gleich. aUcr Schlauch!' lachte Watson, sich durch die besetzten Bänke langsam hindurchschiebend. „Weiß der Henker, daß der Kerl stets ausgedörrt ist. Ah, guten Abend, Mr. Knight!' setzte er dann, dem Matrosen am Schenktisch einen Schlag auf die Schulter gebend, rasch hinzu, „wieder einmal am Land? Frenl mich sehr, Euch zu sehen, alte See ratte!' „Beim Neptun. Ihr seid's, John

?' grunzte der Matrose mit etwas fremdartigem Dialekt. „Welches lecke Fahrzeug schlepptJhr denn da mit Euch herum?' Das eine Ange des Seemannes ruhte bei dieser Frage mißtrauisch auf Charley, der ihn mit blödem Blick anstarrte und wieder mit schwerer Zunge sein „Gib mir Brandy, John!' hervorgurgelte. „Freilich ist's ein leckes Boot, mein alter Ka merad von dazumal, als uns die Arbeit noch besser mundete als der Brandy. Ist's nicht so, Jack Sheep?' Bei diesen Worten versetzte er Charley einen so derben

bedeutend erleichterte. John Watson ließ sich jetzt neben seinem Schütz ling nieder, worauf der Matrose ebenfalls Platz nahm und Porter bestellte, während Charley mit einem stillen Grauen das große Glas Brandy vor sich betrachtete. „^Vell!' stammelte er, es mit einem heroischen Entschluß an die Lippen führend. Plötzlich ließ er den Arm sinken, daß der Inhalt des Glases auf den Tisch floß, beugte sich vorn über, bis der Kopf auf feine beiden auf dem Tisch ruhenden Armen lag und schien im nächsten

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Page 2 of 8
Date: 02.10.1908
Physical description: 8
Al'tur. obgleich er die Augen kaum offen halten konnte. „Ich schlief den ganzen Weg hie- Her, Mama, und Toll» chatte Mühe genüge mich -ans dem Wagen und auf die Miße zu bringen. U) wollte mich nicht tragen lassen von ihm!' Miß Alice lächelte über den stolzen Ton- des Knaben, dam: aber nahm, sie ihn selbst in ihre -Arme, trug ihn in .den Alkoven, entkleidete ihn Jind legte ihn aufs Bett, sorgfältig die Vorhänge ringsum zuziehend. ...Sie find später gekommen als .gewöhnlich, John,' jagte fie

dann, ihren Sitz wieder einneh- Miend, wählend ^lifon in deir Wovon schlick), :uüi den schlafenden Ki.^be', mit verzückten Blicken zu «betrachten. .„Ja, meine Lady.' antwortete der Farmer, den Sitz einnehmend, den Miß Wycherly ihm an wies. .„aber es war nicht möglich. Master Artur ichlief so fest, daß wir ihn nicht früher erm>un- tern konnten. -Es tut iiiir so leid, meine Lady —' „Nun, es macht nichts, John. Ich ivar nur Ängstlich, weil ?ie fönst immer so pünktlich sind -und ichi fürchtete, daß der Marquis

der Abgeordneten Unterkircher nird Genossen bezüglich der Bahn Knabe friedlich schlummerte. „Master Artur ist mir so reuer, wie meine eigenen Kinder, die ja ihren Wohlstand ihm zu verdanken haben!' „Und Master Artur hat auch Sie sehr lieb,' antwortete Miß Wycherly lächelnd. „Ich bin 'Zhneu und -Ihrer guten Frau sehr verpflichtet, John — mehr, als Sie mir. Sie Haben seine Existenz ge heim gehalten, 'haben ihn stets so behandelt, wie es meinem Sohne und -Erben gebührt', 'Sie haben ihn alles gelehrt

, was er bis jetzt weiß, haben fein Leben zu einem glücklichen gestaltet und nicht ein einziges mal versäumt, mir ihn wöchentlich einmal -heimlich zu bringen. Ich schulde Ihnen mehr, als ich je vergelten könnte, John>!' „Ich bin znehr a!s reichlich belohnt.durch Wre Anerkennung meine 'Lady!' entgegnete der einsti ge Schulmeister. „Aber Sie erwähnten soeben, daß Master Artur Ihr 'Erbe fein soll. Das möge noch viele, viele 'Jahre hinausgeschoben bleiben!' „Ich habe aber dennoch ein unanfechtbares Te stament

zu seinen Guu-sten gemacht, John-: obgleich ich 'hosfe zu leben, bis er ein Manu geworden sein wird!' Und Miß Wycherlys Ton> bebte vor Ernst. «Ich könnte jetzt nicht sterben! Ich möchte seine Knaben- und Wnig'lingsjahre überwachen und ihn als Mann seihen! Ich möchte ihm mit meinen ei genen Qippeni die Geschichte seiner Mutter erzählen so daß er mich nie tadelu, noch mir fluchen soll, was immer er später hören möge! Wie sehr ich auch geirrt haben mag. ich könnte es nicht ertragen, daß er mich tadeln- fällte

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 19.06.1884
Physical description: 4
zum Präsidenten und Bismarck zum Vicepräsidenten des Staatsraths ernannt uud die Ernennung be reits? publicirt. .Sie wird sterben/ sie wird sterben/ schluchzte sie .und mit einem einzigen Worte könnte er ihn retten! Es ist entsetzlich! Doch wetzn-ihm!* und ein Ausdruck tätlichsten HasseS schoß SÄ Aren Augen: «WeheDir^ Gouverneur Farnsworth! Stirbt John Halladay. Dein Fleisch und Blut soll es mir bqahlen, daßDn meinen armen Schn dem Henker ausgeliefert! Das schwöre ich, so wahr ich an Gott glaube!' - !ll. Mary

und das elendste Leben begann. Jahre hindiirch'ertrug sie dieses qualvolle Dasein, ihrem einzigen Kinde, dem kleinen John, zu Liebe, welchen sie durch ihre schwere Händearbeit auhog. Der Toi», eine unausbleibliche Folge seine» wüsten Wan dels, rief den Mann, der ihr keine Stütze, sondern »ur noch eine Last gewesen, von ihrer Seite. Sie stand thränenlos an seinem Sarge, und doch begrub man mit ihm den besten Theil ihres eigenen Wesens. Sie hatte für ihr Kind alles geopfert und hing darum

auch mit leidenschaftlicher Zärtlichkeit an demselben. Allein, als der Knabe heranwuchs und sie allmnhlig die vielen Fehler entdeckte, welche er von seinem Bater geerbt hatte, da schlug ihre Zärtlichkeit in Härte um, denn nur durch Strenge hoffte sie Herr der schlechten Charaktereigenschaften zu werden die in ihm schlrmmerten. John war heißblütig und großmüthig, Eigenschaften welche ihm vie>e Freunde gewannen, allein er war auch leichtsinnig und das sollte sein. Verderben werden. Für einen Mann seiner Stellung

hin. Da plötzlich wurde ein Mord tnrübt, und die Umstände unter welchen diese That begangen, worden, legten das unwiderrufliche Zeugniß ab, daß John Halladay der Mörder war. Der'ErmorÜete hie» Henry Atherton, war John'S Brotherr gewesen und seinesZeichenS Bauunternehmer? er war ein wohlbekannter und allgemein beliebter Mann in der Stadt. Obichon Atherton in dem Rufe eines guten Man nes stand, so wußte doch Jedermann, daß er sehr hef tiger Gemüthsart war und der Zorn häufig bei ihm die Oberhand behielt

. Einige Tag» vor dem Morde hatte John Halladay einen Streit mit seinem Arbeitgeber. Der junge Mann hatte sich mehrere Nachlässigkeiten zu Schulden kommet! lassen und Mr. Atherton dieselben scharf, vielleicht sogar ungerecht gerügt. Zornige Worte waren zwischen den Beiden gefallen und dieselben hatten John Halla- day's sofortige Entlassung zur Folge. Als er nach der Auszahlung Mr. Atherton'S Kanzlei verlies, hörte man ihn die Worte sagen: .Das soll er büßen und wenn ich dafür hängen sollte!' Gewöhnliche

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Page 2 of 4
Date: 23.07.1884
Physical description: 4
begehren kann!' Und nun Allen Glendale die erschreckende Ergebung seines Opfers sah. athmete er auf nnd erzählte in kur zen, hastigen Sätzen, wie er vor dreiundzwanzig Jahren zufällig nach Kolumbia gekommen sei, weil er am Ohio Geschäfte hatte, und wie er damals die Stadt in gro ßer Aufregung wegen eines kürzlich begangenen Mor des fand. Der muthmaßliche Mörder, John Halladay war gehenkt worden. Er ließ eine alte, von allen Mit teln beraubte Mutter zurück und einen kleinen Knaben. Allen Glendale

samkeit und erschreckender Ruhe den Worten Allen Glen- dales, welche den Schleier seiner Herkunft lüfteten. Als der Mann, zu welchem er dreiundzwanzig Jahre wie zu seinem Vater emporgeblickt, seine grausamen Er öffnungen zu Ende geführt hatte, sprach Lester mit vornehmer Gelassenheit: „Lasse es Dich nie gereuen, mir die traurige Ge schichte meiner Herkunft erzählt zu haben. Es ist besser, weit besser, daß ich darum weiß. Mein Vater hieß John Halladay und wurde gehenkt. Ob schuldig

oder nicht, ist nicht festgestellt. So viel aber ist klar! Mar garethe Farusworth darf niemals einem Manne die Hand reichen, dessen Name befleckt ist, wie der meinige, den ich von nun an tragen werde!' „Du willst den Namen John Halladay tra gen?' rief Allen Glendale in scharfem, ängstlichem Tone. „Nein, n in, nimmermehr! Der Welt gegenüber bleibst Du Glendale. Lester Glendale — mein Sohn und Erbe! Kein Mensch, Du und ich ausge nommen, dürfen um Deine Herkunft wissen. Ich will Alles aufbieten, auf daß Du Deine Abstammung ver

in ernst entschlossenem Tone, „daß ich jetzt, wo ich Alles weiß, noch länger Deinen Namen tragen, Dein Geld nehmen und mir das Vergessen befehlen lassen könnte? Nein und tausendmal nein! Ich danke Dir für das, was Du an mir gethan hast, für Deine Güte für Deine Großmuth. Allein die Vergangenheit ist vor über. Derjenige, welcher sich Lester Glendale genannt, ist todt. An seine Stelle ist ein Anderer getreten, em Mann, Namens John Halladay, und dieser Mann bin ich, ich, John Halladay, der eine Aufgabe

in dieser Welt zu erfüllen hat. Ob mein Vater die entsetzliche Schuld, den Mord, begangen hat. dessen man lym zeihte, das weiß Gott allein. Aber wie dem auch n ich ruhe nicht eher, als bis ich mit Gottes Hilfe u meiner eigenen Kraft im Stande bin, den Namen, ^ welchen ich allein Recht besitze, den verunglimpften - men John Halladay, von Schmach und Schall Z reinigen! Ich werde nicht eher ruhen, als bis « - so weit gebracht, daß die Menschen^ Ml Sto Z fen: John Halladay ist mein Frennd!

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Page 3 of 4
Date: 09.12.1885
Physical description: 4
Mann, wie Ihr es seid ^ und ich bleibe ein freier Mann, so lange ich diese mit meinen Händen zu füh ren im Stande bin! Er hatte bei diesen Worten zwei Pistolen von der Brust gerissen und richtete sie mit ausgestreckten Armen den beiden fremden Männern entgegen, während die Muskeln seines Gesichtes convulsivisch arbeiteten. Seine ganze Erscheinung verrieth, daß er wahnsinnig und de sperat genug war. seine Drohung wahr zu machen. .Mein guter Freund/ hob Docto: John ruhig an und trat kaltblütig

und das Foyer sind erhalten, ein Theil der Dekorationen und Castüme ist gerettet aber verdorben. Dies ist der zweite Brand innerhalb Jahresfrist, der daS Deutsche Theater in Moskau trifft. sprach John Marbnry kaltblütig. .Wir kamen nicht als Eure Feinde hierher. Wir beabsichtigen durchaus nichts anderes als diese Klippen zum Vergnügen zu besuchen.' .Zum Vergnügen ?' stieß der Andere mit rauhem Auflachen hervor. .Eine hirnverbrannte Passion von Euch großen Herrn, Höhlen aufzusuchen

, wie diese hier, wo es nichts zu sinken gibt- Aber es konnte sein — in dem finsteren Antlitz des Sprechers leuchtete es plötzlich auf — es könnte sein, daß Ihr Etwas bei Euch führt, was Herz und Seele erwärmt. Ich schmachte nach einem Tropfen Brandy oder Gin, Gentleinen!' John zog das Feldfläschchen aus seiner Tasche her vor, welches er für unvorhergesehene Unglücksfälle stets gefühlt mit sich führte. .Fort mit den Pistolen!' gebot er und sein kal ter. fester Blick ruhte auf dem Angesicht des Elenden. .Hier ist Brandt

für Euch!' Die unstäten brennenden Augen des Mannes roll ten wild; die Hände, welche die Pistolen hielten, zit terten. Fast wahnwitzig vor dem Verlangen nach dem Getränk, wagte der Unglückliche dennoch nicht, es zu berühren. .Ihr gehört wirklich nicht zur Polizei?' fragte er in heiserem Tone. John versicherte ihn das Gegentheil und ohne ferneres Kögern ließ der einsame Felsenbewohner nun die Waffe sinken, riß gierig die Flasche an sich und leerte sie auf einen Zug. .Seit wann seid Ihr schon auf diesen Klippen

?' fragte John, der mit scharfen Augen indessen des Man» nes Züge gemustert hatte. In denselben schien auch etwas eigenthümlich Be» kanntes liegen. Es war ihm, als hätte er dieses Antlitz schon einmal gesehen, wenn auch in einem lang ver gangenen, halb vergessenen Traum. .Seit wann?' entgegnete der Mann mit gezwunge» nem Lachen. .Ich kam gestern hierher, um zu fischet» und ein Fieberschauer kam über mich und warf miG nieder. Ich vermochte nicht, zum Ufe? hinabzugehen. Deshalb bin ich hier geblieben

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Page 2 of 6
Date: 07.06.1887
Physical description: 6
Leuten bereits Alles in Ordnung und als 1>e die strahlenden Blicke der Liebenden sah nnd die Werbung Williams um ihre Tochter gehört hatte, blieb ihr natürlich Nichts Anderes übrig als Ja und Amen zu sagen, was sie auch mit heiterem Angesichte nnd den besten Segens wünschen that. Seit der Verlobung Williams uud Ally's war dei John eine eigenthümliche Veränderung vor gegangen. Er wurde ^erschlossener und einsil biger als bisher, war so wenig als möglich zu Hause, strich die Sonntage immer umher, eilte

, sobald er sein Frühstück zu sich genommen, fort und kam gewöhnlich erst fpät in der Nacht zurück. Weuu die Vorstellung beendigt war, ging er nicht wieder wie früher mit William in freund schaftlichem Gespräche nach Hause, sondern ging in eine Art Klnb. den einige junge Taugenichtse des Theaters errichtet hatten nnd der gerade nicht im besten Ansehen stand. John sprach nun fast nie mehr ein Wort mit William, selbst nicht bei den Mahlzeiten. Wenn der Letztere im Zim mer umherging, folgte

er ihm mit verstohlenen Blicken und betrachtete ihn nnter seinen buschi gen, schwarzen Augenbrauen mit dem Ausdrucke des bittersten Hasses. Mehr als einmal legte William, dem das Benehmen seines Kollegen unerklärlich war, die Hand auf dessen Arme, wenn er des Sonntag Morgens ans der Thür eilen oder am Abend nach dem Klub geheil wollte, und sagte zu ihm: .John, hast Du etwas gegen mich?' oder „John willst Du nicht mit mir nach Hause gehen und den Abend mit mir in aller Freundschaft wie früher zubringen? ' Aber danu

riß er sich ent weder los, ohne ein Wort zu sagen, oder er murmelte etwas barsch, was eher einer Ver wünschung. als einer höflichen Antwort glich. Zuletzt war William seiner vergeblichen Aus- söhuungsversnche müde, ließ ihn seinen eigenen Gang gehen und die Gesellschaft wählen, in der er sich am wohlsten befand. E^ war bereits spät im Sommer. Das Enga gement im Belveder lief bald ab und William begann Vorbereitungen zu seiner Hochzeit zu treffen. John Griffiths war unverändert, aber William

anders als den John Griffith.' Er lag mit dem Oberkörper an den Tisch gelehnt und das Gesicht in den Hän den verborgen. Eine leere Bierflasche und ein Glas standen auf dem Tische, sein Stock lag neben ihm. William konnte sich nicht irren, ob gleich er sein Gesicht nicht sah, deßhalb ging er hin zu ihm, schlug ihm leicht aus die Schulter und sagte: „Schönes Wetter heute, John. Ich glaubte der erste hier zu seiu, aber es scheint, als ob Du schvu früher gekommen wärest.' (Fortsetzung folgt ) Hotet> E. Dernjae, kant

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Page 2 of 10
Date: 22.10.1886
Physical description: 10
. Longfield das Un glück Betsie's erfahren. John Watson hütete sich, der Kranken zu ver rathen, daß er selber es ihr gesagt — und nicht bloS Die nöthigen Erfrischungen, sondern auch ihren Hausarzt ^ gleich mitgebracht, worüber die arme Kranke ebenso erschrocken als erfreut gewesen war. Für John Watson war dieser Besuch ein Todes urtheil, da der Arzt mit dürren Worten erklärte, daß Ueberanstrengnug, Erkältung und Hunger die Krankheit der Frau verschuldet und sie nur noch wenige Tage zu leben

habe. Diese kurze Zeit über dürfe er die Kranke nicht mehr verlassen, befahl Mrs. longfield alsdann mit einem vorwurfsvollen Blick, da sie für alles Nöthige sorgen werde. So standen die Sachen, als Mr. North diese Wohnung des Jammers betrat, um John Watson, den er seit längerer Zeit schon kannte, zu sprechen. Todtenstille herrschte nun eine Weile in dem öden Raume, den der schauerliche Flügelschlag des Todes bereits durchrauschte. Der unselige Mann kauerte nngeweglich neben der Kranken, welcke zuweilen

angstvoll röchelte und endlich zu schlummern schien. Zohn beugte sich über sie und horchte auf ihre un regelmäßigen Athemzüge, dann trat er leise zu Mr. North. Die qualmende Petroleumlampe brannte düster, ihre rölhliche 'Flamme erhellte nur spärlich das enge Stäbchen. Mr. North schraubte die Flamme herab, um das abscheuliche Qualmen zu verbinden: nnd frage leise: „Schläft sie?' John nickte, setzte sich neben ihn und starrte dü ster vor sich bin. „Habt Ihr keinen anderen Raum, um unsere An gelegenheit

zn besprechen, Watson?,, fragte Mr. Nurth ungeduldig. „Ja so,' fuhr jener empor, „nebenan die Küche, aber es gehl nicht, well wir bei ihr vorüber müssen. Außerdem,' setzte er kaum hörbar hinzu, „kann ich mich jetzt auch nicht darauf einlassen, Mr. North! Warten Sie einstweilen bis Alles vorüber ist.' „Ich habe keine Zeit zum Warten, Mann!' zischte jener zornig zwischen den Zähnen. John zuckte die Achseln. „Dann müssen Sie ssch einen Anderen suchen; ich thu's jetzt nicht, und wenn Sie mir eine Million böten

. Außerdem leidet meine Frau, für welche ich das Wagestück unter nehmen wollte, jetzt keine Noth mehr, weil Mrs. Longfield für Alles sorgt.' „Ein verächtlicher Bettelbrocken, für einen Mann — schämt Euch, John Watson?' Dieser fuhr, wie von einem Fanstschlage getrof fen, empor um sich auf den schmächtigen Beleidi ger zustürzen, senkte dann aber mit einem Seufzer den Kopf und stöhnte halblaut: „Ich habe den Schimpf verdient — mein Glück selber zerstört, mich von einem schwachen Weibe ernähren lassen, wes

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Page 1 of 4
Date: 16.12.1886
Physical description: 4
gegenüber jetzt schon präzisiren zu können, er werde sich aber Die Söhne des Waffenschmieds. Original-Roman von E. Heinrichs. (42. Fortsetzung.) „Der Wirth hier ist geneigt, Euch die Wirthschaft zu überlassen, John!' sprach der Einäugige, näher zu ihm ruckend. „Ah. hält er mich für zahlungsfähig?' fragte John Watfon ironisch. „Er nimmt die Zahluug in meii cn Papieren, wenn Ihr eine Reise nach drüben wai. a wollt.' „Nach Amerika?' Der Einäugige nickte. „Mr. Dodge k:mt inNew- Aork einen Gentleman

, der die Sache versteht und von dort aus einen hiesigen City^Prinzen hinein fallen läßt.' „Daß Dich!' machte Watfon erstaunt, — „muß ein geriebener Bursche sein. Sehe, daß Sie Ihre Zeit nicht verloren haben, Sir!' setzte er bewun dernd hinzu. „Wollt Ihr die Mission übernehmen, John?' Dieser machte ein bedenkliches Gesicht. „ES heißt mit anderen Worten, seinen Kopf in eine Schlinge stecke«, Sir!' „Bah, Ihr seid keine verdachtige Persönlichkett', sprach der Mnäugige, „könnt unbehindert eine Reise

machen und schließlich drüben eine Erbschaft behoben haben. Seid Ihr Wirth „Zum blauen Hecht', so lacht Ihr die ganze Welt ans, mein kluger John!' riM, Sir, die Aussicht ist zu verlockend, — wann soll's losgehen?' „Sobald als möglich, — es gehen täglich Schiffe nach New-Iork.' „Na ja. sagen wir iu acht Tagen —' „Unmöglich, die Sache muß spätestens bis über morgen in Ordnung sein, John! — Ich verlasse dann ebenfalls London mit dem ersten besten Schiffe—' „Als Matrose, versteht sich', lächelte Watson ver schmitzt

Unterhaltung mit her gespanntesten Aufmerksamkeit gefolgt war, konnte es jetzt, da seine Arme wie ge lähmt waren, nicht länger aushalten. Er machte eine unwillkürliche Bewegung und erhob langsam den Kopf, worauf er seine Arme dehnte und reckte und einen Fluch über den harten Tisch ausstieß, der dem Einäugigen ein spöttisches Lächeln entlockte. „Na, Jack Sheep. hast ausgeschiafen?' fragte John, ihm einen derben Schlag auf die Schuller versetzend. „Bring' mich nach Haus', murmelte Charley, dem in der That

unwohl geworden war und dessen An:- litz plötzlich eine fahle Blässe bedeckte. „Euer Schaf scheint die Drehkrankheit zu bekam- men, John!' spottete der Einäugige, „bringt es rasch in den Stall zurück. Auf Wiedersehen, alter Freund!' setzte er laut hinzu. „Morgen Abend!' nickte Walson, Charley's Arm ergreifend und ihn rasch mit sich fort in's Freie ziehend. „Zum Henker, Sir!' raunte er ihm drau ßen zu, „Sie sahen ja plötzlich drein wie ein Ge spenst, haben zu schwache Nerven

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Page 3 of 4
Date: 31.01.1865
Physical description: 4
er den an der Wand hängenden Säbel mit dem Brillantgriffe, ein Geschenk 'Napoleons, nnd wollte auf Johu Willhall, feinen treuen Diener, einstürmen, indem er ihn für den elenden Spanier ansah, der ihn in Ferrol einge schlossen gehalten hatte; hierauf aber sich selbst wieder die Waffe in's Herz stoßen, indem er sich in der Fie berhitze einen Berräther an seinem Vaterlande nannte, der den größten Feind desselben, Nelson, einst frei gegeben habe. Aber der treue John entwand ihm weinend die Waffe, und verbarg

sie in eine Ecke des Zimmers. Da senkte die ewige Güte noch einmal einen sanf ten Strahl aus das leidende Herz des Armen nieder; es trat ein lichter Augenblick in seinem Fieberzustande ein, er erkannte seinen treuen Witthall. „John! John!' rief er, den gute» Alten unter einem Strome heißer Thräne» an sein Bett ziehend, „so bist du, guter Alter, der Einzige geblieben, der den armen Unglücklichen nicht verläßt! Sieh', mein einziger Frennd, von den Tausenden, denen ich gebor, haben mich alle geflohen

, denn ich bin ja unglücklich!' John weinte. „Herr!' sagte er, „und wenn Ihr noch zehn sol cher Schlachte» verlöret, wie die verdammte Hetze von Trasalgar war, John wird Ench doch nicht ver lassen !' Ein sanfter Schlummer schien sich jetzt ans das Auge des müden Dulders zu wenden. „John,' sagte er leise, sein Auge schließend. „wenn ich in dem schönen Haine am strahlenden Meeresgür- tel hoch, hoch über dem entsetzliche» Menschengewühle werde Ruhe gesunden haben, dann bringe das Kleinod, welches du iu der Iainmtkapsel ans

des Kranken entgegen. John öffnete vorsichtig. - Aber welch ein Anblick! Auf dem Bette tag lodtenbleich, »lit brechendem Auge und seiner Erlösung entlegenlächelnden Zügen der sterbende Villenenve - während ein breiter Blut strom über das Liunen seines Bet es herabrieselte. ^ „Heiliger Gott!' schrie Witthall auf, und stürzte weheklageud auf seinen Herrn zu. Die Dame schlug außer sich vor Zchrecken den Schleier zurück. Ein Blick des Sterbenden siel auf sie. „Victory!' lispelte er, und ein sansteS Lächeln

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Page 1 of 4
Date: 17.06.1887
Physical description: 4
in Druck legen ließen. Dann möge sich Herr Schüttle vor jeder Abstimmung zu dem Ministerpräsidenten begeben, ihm einen derartig gedruckten Lieblingswunschzettel überreichen und ihm die Worte zurufen: „Herr, gedenke der Sla ven«»!' Zn den Wolkm. Eine wahre Begebenheit. (Schluß.) John lachte kurz und höhnisch, rührte sich aber nicht. .Ich nehme an, daß wir 2000 Fuß von der Erde entfernt sind,' sagte er. sprechend, als ob er etwas zwischen den Zähnen hätte. „Wenn EiM von uns nun hinabstürzte

, so würde es,fchl gewisser Tod fein,' William würde in diesem Augenblicke viel darum -gegeben hahen, wenn er John's Züge höhte , sehen können, qder mit abwärts gewende tem Haupte und John'S ganze Schwere -auf seinem iArme ruhend fühlend, war er machtlos Mie ein;Und. «John'. .M, er, ^tyOMeW.Tu? Ergreife, doch tM Querstock und lasse,mich das selbe thup. — Mein Kops brennt, als ob Feuer darin wäre.' «Siehst Du dieses?' fragte der .Angeredete, ilidesn er John's-Arm über dem Ellbogen um- kMwerte Md ihW gerade

in. dasMficht starrte .fjM.On das?« , Mlljam erblickte ein scharfes, - geöffnetes Ta-i schenxnessers, das: er zwischen den Zähnen hielt. Zein., Athem schien auf dem kalten Stahl zu -^Jch lauste es Mir gestern,' fuhr John fort. ..verbarg ctz in-meinem; Wrtel , nd wartete W wir in so dicke Wolken gekommen, daß uns keim lebende Seele mehr sehen könnte. Nun will ict den Riemen durchschneiden, der Dich an den; Stocke festhält. Ich habe geschworen^ daß Du Dich niemals mit ihr verheirathen sollst

, und ich will meinen Eid halten.' Ein Nebel legte sich um Williams Augen, dann wurde Alles feuerroth um ihn her. Er ühlte daß er in der ! nächsten Minute bewußtlos werden würde. John glaubte, daß er dieses bereits sei, und indem er feine Arme losließ, machte er einen Sprung, um die Stange über sich zu-erfassen. Diese - Bewegung rettete William. Die Hand gelepke der beide» Brüder waren zusamp-en ge bunden und indes, John stch aufwärts schwang zog er William Mit, der so schwach und krafh- los war, daß er durchaus

keiner Bewegung fähig UM. ?- Er sah, wie John die Stange mit der linken Hand umfaßte, sah wie er das Messer aus dem Munde nahm, fühlte das kalte Eisen.au feinem Handgelenke nnd da — Da gab ihm die entsetzliche Situation und Gefahr des Augenblicks ihm plötzlich , all' seine Kraft und BestnnMg zurück und ! in dem Wq> Wltt,ida der Ring durchschnitten wurde, klam merte er ^ stch fest an die Stange. Sie waren nun getrennt von einander, heon das Band das sie an den Handgelenken bisher verbmchen hatte, war entzwei

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Page 6 of 6
Date: 22.08.1871
Physical description: 6
und die Geschicklichkeit deS Arztes rettete sie. Und wenn sie gleich längere Zeit daS Bett hüten mußte und alle Trauerfeierlichkeitrn ohne sie vorüber gingen, so erholte sie sich unter der Pflege Tante Louise's und Nina's doch bald wieder. „Nina v. Platen erzählte ihr, als sie wieder sür andere Dinge zugänglich war, daß sie ihr an dem verhängmßvollen Abend von ihrer Verlobung mit dem älteren Bruder John Wilson hätte berichten wollen. Sie habe diese Verlobung deshalb so lange geheim gehalten, weil ihre Eltern

es nicht hätten zugeben wollen, daß sie so weit von Ihnen getrennt würde, endlich sei eS ihren vereinten Bitten ge'ungen, die Einwilligung zu erhalten. Lucy freute sich ihres Glückes, doch that es auch ihr Lei», nun bald so weit vell ihr getrennt zu werden. — Ferner berichtete Nina ihr, daß John Wilson zu spät auf dem Kampf- Platz erschienen sei. Er hätte nur dem Baron beim Hineintragen in den Wagen dehülfüch sein können, er hätte ihn auch ganz nach Haus geleitet und sei erst abgereist, nachdem er Lucy außer

doch noch nicht zu spät gekommen. „Nina v. Platen war Henry Wilson'S glückliches und beglückendes Weib; sie correspondirte fleißig mit Lucy und sandte ihr auch zuweilen Grüße von John. Und Lucy? Fühlte sie sich nicht doch bisweilen arm und verlass-.n mitten in ihrem Reichthum? Sie hatte wohl Herzen, die warm für sie und die mit ihr fühlten, aber doch keine Seele, die sie ganz verstand, die nur für sie lebte. Wollen wir eS ihr verargen, wenn ihr jetzt manchmal die Ahnung eines Glückes, — der Traum einer früheren

. „Darf ich Sie m Ihrer Einsamkeit stören und auf suchen, gnädige Frau?' sagte bewegt John Wilson, denn er war der Frcmde, ihr die Hand entgegen streckend. „Ein so lieber Jagendbekannter, Lieutenant Wil son, ist mir immer willkommen, und sreut eS mich, daß Sie wein kleines Paradies hier, gerade zu dieser Jahreszeit seh.n!' „Ich hätte wohl nicht das Glück gehabt, wenn nicht eine Veränderung in meinen Verhältnissen eingetre ten wäre,' erwiederte der juage Mann, indem er den dargebotenen Stuhl dankend

, soll mein Schiff zerschellen?' „Nein, John, das soll «S nicht,' sagte Lucy, leise, dabei ihm zuversichtlich in die treuen Augen blickend. „Sie haben einen Hafen erreicht und wenn eine grau vie der Tod eines verehrten GMa plötzlich älter und ernster gemacht hat, keine Spur mehr von dem lebens lustigen uud vergnügungssüchtigen Kinde aufzeigen kann, Ihnen vielleicht dadurch würdiger geworden ist, so neh met» Sie dieselbe hin, John, mit Allem, was ihr gehört! Ihre Aufgabe, so einfach und doch so groß, wird darin

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Page 3 of 4
Date: 24.06.1896
Physical description: 4
zu werden, welches trotz der John Harris Knie. Eine unmögliche Geschichte von Charles Blunt. Nachdruck verboten (Schluß.) .Nein', sagte er. „Von Ihrer Liebenswürdigkeit schon in »raus überzeugt, haben wir abgemacht, daß Harris sich das Äg selber abholen soll. Er wird also heute Nacht, gegen Mitternacht ungefähr, bei Ihnen erscheinen, um sich persönlich «r Ihre Freundlichkeit zu bedanken.' „Teufel', sagte ich, „so ehrend es mir auch sein wird, Harris zu empfangen, so scheint mir doch die Stunde er- schlecht gewählt

nicht, wie lange ich geschlafen haben mochte, sehr aber wär'es nicht, daS steht fest, als ich mich plötzlich H gerüttelt fühlte. Erschreckt fuhr ich auf. »Heda, Sie!' rief mir eine grobe, versoffene Stimme zu, uk Sie der Schreiber, der Blunt, der Charü« Blunt?' „Allerdings', stammelte ich. „Gut', sagte die Stimme, „dann bin ich richtig. John Harris Herr, Schustermeister; ich komme mein Ding da zu holen,, meine Kniescheibe. Hinke schon lange genug so herum durch die Welt und wetze meine Knochen

ab. Wo ist das Ding?' „Dort', sagte ich, „dort auf dem Schreibtische.' Ich hörte einige Bücher und Papiere zu Boden stiegen. Dann sagte wieder John Harris Stimme: „Ah, da ist eS ja, das Dingelchen das. Sage Ihnen, Mr. Blunt, Sie wissen gar nicht, was Sie daranhaben an Ihrer Kniescheibe; eS ist ein elen des Dasein, Herr, ohne Kniescheibe, ein ganz niederträchtiges Dasein.' Ich hörte ein seltsames Geräusch, wie das Klappern von Knochen. „Um Gotteswille»! WaS geschieht?' ries ich. „Nu, im', sagte er beschwichtigend

? Und er einen Lärm an, daß eS polterte und krachte. „Mr. Blunt! Mr. Blunt!' schrie eine Stimme, lange soll ich denn noch klopfen, es ist schon neun Uhr!' Wachte ich oder träumte ich? Diese Stimme war nicht John Harris, sondern die meiner Wirthschaften» Käthe, die mit beiden Fäusten an die Thür, trommelte, um mich zu wecken. Ich hatte also geträumt? Und der Geist Fred Jeffers und John Harris, das alles, alle« war nur ein Traum! Pfeifend sprang ich aS dem Bette. Wie man nur so träu men kann! Unbegreiflich

! Wie aber wurde mir, als ich an meinen Schreibtisch trat und sah, daß — die Kniescheibe fehlte. An ihrer Stelle lag ein altes halbvermodertes Band, das Band, mit dem John Harris sein Knie verbunden hatte. steng „wie bedeutenden Höhe des MendelgebieteS ein gemäßigtes, alpines- trockenes nnd windstilles ist, weshalb sich ein Aufenthalt am Men' delpasse vom frühesten Frühjahr bis in den Ämter hinein empfiehlt und hat derselbe die längste Zaiion der alpinen Kurorte zu ver zeichne». Für d,,.z .^,nze

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Page 3 of 10
Date: 24.10.1863
Physical description: 10
, meine Freunde und meine Feinde, mir meinen Tod zu vergeben . . . Clodomir FrenoiS.' Die-Bestürzung über dies Ereigniß war groß. Die Wittwe ging in ihrer Trostlosigkeit in ein Kloster und überließ dem Neffen ihres ManneS, einem Arzte, die Erbschaftsregulirung. Der Verdacht deS Dieb» stahls, der die Veranlassung zum Selbstmorde ge geben hatte, fiel auf einen gewissen John Moon, Commis bei Clodomir Frenois, der kurze Zeit vor dem traurigen Ereigniß verschwunden war. Es wa- ren einige Monate seitdem verflossen

, als John Moon wieder auf der Insel erschien. Ueber die Veranlas sung seiner Abwesenheit befragt, behauptete er, daß sein ehemaliger Prinzipal ihn nach Frankreich geschickt habe, um ausstehende Forderungen einzuziehen, die übrigens verjähct wären, und daß. wenn derselbe ihn des Diebstahls beschuldigt habe, dieS nur ein Borwand gewesen sei. um ein Deficit zu rechtfertigen, daS ihm, dem Prinzipal, selber zur Last fiele. Hie mit schien die Sache erledigt. Nun begab eS sich, daß wieder nach einigen Mo naten

, wo John Moon unter ven Pal menbäumen seines Gartens den Thee schlürfte, holten die Policemen ibn ab und führten ihn ins Gefäng niß. Vor das Gericht geführt, wo er eines Dieb stahls mittelst Einbruchs angeklagt war, lächelte er mit der Zuversicht eines Unschuldigen, der nichts zu fürchten hat. Auf die Frage deS Borüyenden. ob er sein Verbrechen, bei Herrn Frenois gestohlen zu haben, eingestehe, bezeichnete er die Anklage als abgeschmackt und berief sich auf den Mangel jeoeS Zeugnisse

» gegen ihn. .Ich würd«, so schloß er seine Vertheidigung, vor dem Leichnam meines Herrn meine Unschuld be theuern !' Der Vorsitzende ließ die Thüre öffnen und herein trat Clodomir Frenois. Ein Schauer bemächtigte sich des versammelten Publikums; die Weiber liefen fort. John Moon fiel auf die schlotternden Kniee und gestand sein Verbrechen. Sir John West, der Vertheidiger deS Angeklagten, gab aber die Schuld seines Clienten noch nicht zu. »Die der Furcht ent rissenen Geständnisse, sagte er, können nicht als ans

nicht, daß, während er sorglos auf der Insel Mauritius lebte, ich in Frankreich nachforschte, wo er meine Fonds angelegt hatte. Ich bin zurückgekommen, um den Betrug zu enthüllen und mein Eigenthum zu recia- miren.' John Moon wurde zn lebenslänglicher Ge- säiignigstrase oerunheilt. Handelsbericht. Trieft, 1k. Oktbr. Der Wochenumsatz betrug: 2400 S. Kaffee Rio ord. bis sein zu fl. 45 —50. 1000 S. Bahia ajsortirt zu fl. 45, 100 S. S. Domingo zu st. 43.50, 330 S. Laguayra gew. assorlirt zu fl. 5K; 140 F.4l> !erc.. K0 Fßch

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