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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 05.07.1907
Physical description: 8
Zvasfilie«» von Paul OSkttr Hock«. Raddruck verboten.) <21. Fortsetzung.) Wie verabredet, hatte sich Martha bei Fraui Winter! einquartiert. Einer der Wärter weilte mit Johannes in der Wohnung über ihr bei dem Kraicken. Bon diesen Veränderugen konnte Wassi- liew, der sein Zimmer heute nur einmal um die Mittagszeit verlassen und mit niemandem ein Wort gesprochen hatte, nichts wissen. Würde er herunterkommen? Auch Johannes harrte gespannt der weiteren Entwicklung. > EZ Har sein fester Entschluß

unter den Folgen feiner störrische» Hungerkur. „Quälen Sie sich docki nicht. Herr Spener.' sagte Johannes, ganz ergriffen von dem traurigen Blld, dys der KraiSe darbot, als die Mitternachts- stunde heranrückte, „und guäkeu Sie Ihre Umge bung nicht. Abermals keine AiMrort. Nur ein furchtbarer, schier haßerfüllter MW aus den sonst so matten Allgen des Bettlägerigen. Johannes hatte bis jetzt gezeichnet; feine Augen begannen ihm zu trennen, da er die Beleuchtung, aus Rücksicht für den Kranken, im ganzen Zimmer

sich Johannes bei ihm. Er sah wie es in den Gesichtsnerven des jungen Mensch?,, zuckte: offenbar ran« er innerlich mit sich: er wollte sich nicht seinem neue:» Gebieter unterwerfen! Johannes »vartete lange geduldig. ..Ich flehe Sie an.' kam es erschöpft von den» blassen Lippen des Kranken. ..lassen Sie mich allein!' „Sie kennen meine Gedingung. Herr Spener. Ich weiche nicht eher von Ihren« Lager, als bis Sie sich derselben gefügt haben. U,U> ich bin stärker als Sie - und werde es länger aushalten

. Also wie steht'S?' Wieder eine Muse - ein letzter, verzweifelter Ringkampf. »Ja, schicken Sie. was ich essen soll.' Johannes weckte den Wärter. Der Kranke nahm dann die Mahlzeit, die erste seit fast vierund zwanzig Stunden wieder, fast gierig: ein Ei, etwaS Tee, ejn leichtes Gebäck. Wer Tränen der Wut 'itzten Äatei in seinen Angen. Johannes war-

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Bozner Zeitung
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Page 10 of 10
Date: 23.05.1863
Physical description: 10
gewesen sei. Während er sich nun eineö TageS mit diesem seinem Katzenjammer selbst quält, sieht er plötzlich vor sich eine große Stadt. wie er deren schyn viele gese- - hen; auS alter Gewohnheit fragt er aber wieder mal einen Vorübergehenden: wo denn der Weg nach Mainz gehe. Der aber ward grob und schlug auf den armen Johannes loS und meinte er wollte daS Bettelpack lehre», anständige Leute foppen. Der alte Johannes wußte gar nicht wie ihm geschah, aber eS hätt' Eins mal die Freudensprünge

zu ihm heran und sagte, er hätt' ihn schon 2 Tage hier beobachtet, auf »vaö er denn eigentlich warte, und warum er heule, wie eine alte Frau. Dem alten Johannes ging's Herz weit auf. als ihn wenigstens wieder mal eine Mensch nstimme anredete, er nahm sich trotz des SchnurrbartS ein Herz und erzählte dem Grena dier seine ganze Geschichte. Dieser war nun zwar ein ganz seelensguter Kerl, aber so ei» Streich war ihm doch zu arg, für Nichts und wieder nichts Weib und Kind im Stich zu lassen

, und seinen Träumereien nachzulaufen von einem Ände der Welt bis an's an dere. Erst lachte er hell auf. dann zankte er den al ten Johannes recht ordentlich aus. und fügte zuletzt noch hinzu: Seht ihr's. Vater, daß Ihr doch noch recht dumm sein müßt i» eurem Voigtland oder wie's heißt: mir hat auch drei, viermal und wohl noch öfter geträumt. eS trat '» Kriegsmann zu mir heran, wie sie damals unterm Procop gewesen, und sagte: „Un term Stelzenbaum. unterm Steljeubaum, da wirst du finden dein Glück!' oder wie das Sprüche

! gegangen. Ich hab aber gemeint, wenn ich erst. Gott weiß wo. mein Glück finden soll, so will ich lieber ein armer Grenadier bleiben mein Lebelang, und daS bin ich auch blieben. So sprach der Grenadier. Dem alten Johannes aber fiel es wie ein Stein vom Herzen: also auch unterm Stelzenbaum war ein Glück zu finden! Er machte sich noch selbigen TageS auf den Heim- weg. kam nach l.uigcr Zeit zur großen Verwunderung Aller in der Heimath wieder an. ging hinauf zum Stelzenbaum und grub ihn ganz und gar

um, und fand — einen unermeßlichen Schatz. DaS war denn eine reiche Entschädigung! und was er damit ange fangen? Ja,'daS wußt« die Erzählerin nicht, und das ist ein gemeinsamer Fehler vieler blau- und braun- Äugiger Mädchen, daß sie nicht wissen, oder nicht wissen wollen, was sie eigentlich schon wissen sollten. Sie wußte nur noch, daß Johannes nunmehr seinen Stab gepflanzt, und daß der auch ausgeschlagcn habe, und der große schöne Baum geworden sei. wie er jetzt noch stehe; der alte Johannes müsse

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 16
Date: 06.07.1907
Physical description: 16
. Johannes schlug vor. die Koffer, die jetzt im Flur standen, in die Par terrewohnung zu spedieren. Denn wenn der Russe sie, an der Glastür vorbeikommend, sehe, so könnte er Vielleicht Bevdacht schöpfen. Nachdem sie sich gemeinsam davon überzeugt hatten, daß Justus Pill im Bette lag. wohl- rm Begriff, einzuschlum mern. belu-d sich Johannes selbst mit dem Gepäck MarLhas und ihres Bruders und stellte es unten kb. Martha fokgte Hm dahin. Sie gravis sich, allein in der Wohnung zu bleiben. Und Justus

achtet, da man soirst leicht in schlechten Ruf kommen kann. ,'Für Form und Inhal« diewr iltubrw ist d!« Rivaktioi» nicht »»ramwonli«^ von fl. bis ft. 4:Z.2i> für den Stoff zn einer vollständigen Robe. Franko uns sckan verzollt ins Haus geliefert. Reiche Muitrmnoivahl umgehend. harrten, auf die Straße hinausspähend in Er wartung der Träger. „Ging nicht oben eine Tü'ir?' fragte Martha plötzlich zusammenfahrend. Johannes fühlte den Pnlsschlag der Geliebten, die er zärtlich umschlungen hielt

. Ihre Nervosität war frankhast. Er beschwichtigte sie. so gut er konnte. „Es ist alles still. Der Wassiliew weiß, daß ich unten wache, so -wird er es kaum wogen . . .' Er unterbrach sich, auf die Straße zeigend? ..Ist das nicht der Wagen des Medizinrrlrates. der da vor dem Hause hält?' Allerdings hatte soeben ein Doktorwagen die Fensterreihe passiert unk hielt mit kurzein Ruck. Martha drohten die Knie vor Schreck einzu brechen. Sie hatte von Johannes abgelassen nnd klammerte sich nun ans Fensterkreuz

. ..Ja. es ist Küchenhoff.' flüsterte sie. ,.O, nun ist alleH verloren!' ..Verloren? Aber wieso denn?' Justus scheint eikdlich eingeschlafen - die laute Art des. MchizinalrateA wird ihn aber sicher auf wecken. Ich hatte schon gehofft . . > Blitzschnell stand Johannes Entschluß fest. Bar häuptig wie er war. verließ er hastig das Haus. Draußen begegnete er nicht -nur den» alten Dok tor. smÄern auch den beiden Hospitaldienern. Meichserti« drangen örer Schläge vom näWei« Turm herüber: eA war also genau dreiviertel zehn Uhr

. . ' .. .. . MWWLWTMAWM vonsrin«'io»».SWrSmeVmo<m>i»is.eo»!seMio»ie»».«7k ..Treten Sie leise ein.' räume er den bei-don Männern zu. ..das gnädige Fräulein erwartet Sie schon drinnen auf der Treppe.' Dan» nahm er ohne Umstände den Arm des Medizinalrates und zog ihn. einen lwstigen Blick zur HauSfront emporwerfend, mit sich, dem Wa gen zn. „Was Teilfels ist hier los?' grollte der Alte, der vor Staunen über die Eigenmächtigkeit des jungen Künstlers» kaum Worte fand. Johannes rief denn Kutscher zu: „Geradeaus fahren

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 02.05.1904
Physical description: 10
, Du bist ja heute ungewöhnlich lange Ms geblieben, Du wolltest doch Maiglöckchen pflücken, hast Du keine gefunden?' — da hätte nicht viel ge fehlt und sie Ware dem gütigen Vater um den HÄs gefallen und hatte ihm ihr ganzes, großes, überschwängliches Glück gebeichtet. Aber das wollte genau und sorgfältig überlegt werden, wie es am besten' anzustellen war. und sie beschloß, erst mit Johannes darüber zu beraten. Versöhnt muß ten die beiden Alten werden, das stand fest. Aber wie sollte man das zustande bringen

? Das war die einzige Sorge, die das Glück der Liebenden störte. Pläne wurden gemacht und wie der verworfen, doch Lori hoffte zuversichtlich, daß es ihr gelingen würde, «ne befriedigende Lösrmg herbeizuführen. Lange ließ sich das süße Geheimnis allerdings imcht bewahren. Lorr sah es ein, daß man bald davon munkeln würde und überdies entsprach es dem offenen, ehrlichen Sinn Johannes sehr wenig, nicht frei mit serner Werbung hervortreten zu dilr- 'fen. Hoffte er doch, mit der Geliebten öfter und yechischön Poli

ist, die Bauernvert^rer mochten und konnten es nicht glauben, daß die Tsleqan..'>,?v»hl tschechischerseits eine andere Taktik als andere Re» gierungsanträge erfordert hätte. Sie sehen, -.nichte ihnen auch zehnmal versichert werden, daß die Per- Hinderung der DelegationSw-M ein Di'ig )?r Un länger beisammen sein zu können, wenn diese erst vor aller Welt seine Braur lvar. Außerdem ärgerte Lori sich unbeschreiblich über ihre Kousine. die offtmbar in Johannes verliebt war und ihm zu begegnen suchte, wo es angrag

Hvlene hatte herausgekundschask». daß der jmrge Mann täglich um dieselbe Zeit -inen Spaziergang machte und danach richtete sie nun ihre Ansgänge ein. O, der Hochmütigen, die stets >o verächtlich ans Lori herabsah, einnml sagen, zu dürfen, daß sie sich getäuscht, daß Johannes ine daran gedacht, die stolzs Helene zu beachten oder gar. wie sie sich einbildete, zu lieben. - das mnßte eine wahre Wonne sein. „Morgen ist Jahrmarkt drunten im Städtchen sagte Johannes eines Tages zu Lori. ..könnten

. LolMM'S. daß Helene nichts merkt, lieber iiiache ihr einmal tüchtig die Cour: nachher, wenn sie erfährt, daß Du mich, das kleine, »nbedeuteiide Mädchen statt ihrer erwählt hast, dann wird sie aber Angen machen. Ich kainn es kaum orwarten. bis ich es ihr sagen darf.' Johannes küßte lachend den süßen Mund. Ich glaube kaum, daß ich es fertig bringe. Deiner Kon- sine den Hof zn machen. Diese kalte, berechnende stolze Natur kann mir nicht das geringste Interesse abgewinnst' ..Versuch es nur. es wird schon

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Page 3 of 10
Date: 02.05.1904
Physical description: 10
gefallen und hätte ihm ihr ganzes, großes, üöerschwängliches Glück gebeichtet. Aber das wollte genau und sorgfältig überlegt werden, wie es am besten anzustellen war. und sie beschloß, erst mit Johannes darüber zu berate». Versöhnt muß ten die beiden Alten werden, das stand fest. Aber wie sollte man das zustande bringen? Das war die einzige Sorge, die das Glück der Liebenden störte. Pläne wurden gemacht und wie der verworfen, doch Lori hoffte zuversichtlich, daß es ihr gelingen würde, sine

befriedigende Lösung herbeizuführen. Lange ließ sich das süße Geheiinyis allerdings nicht bewahren. Lorr sah es ein, daß man bald davon munkeln würde und überdies entsprach es dem offenen, ehrlichen Sinn Johannes sehr wenig nicht frei mit semer Werbung hervortreten zu dür- 'fen. Hoffte er doch, mit der Geliebten, öfter und länger beisammen sein zu können, wenn diese erst vor aller Welt seine Braur »var. Außerdem ärgerte Lori sich unbeschv-iblich über ihre Kousine. die offenbar in Johannes verliebt

war und ihm zu begegneg suchte, wo es anging. Holene hatte herausgekundschaftet, daß der juirge Mann, täglich um dieselbe Zeit -inen Spaziergang macht? und danach richtete sie nun ih, e Ausgänge ein. O, der Hochmütigen, die stets 10 verächtlich aus Lori herabsah, einmal sagen, zu dürfen, daß sie sich getäuscht, daß Johannes ni- daran gedacht, die stolzs Helene zu beachten oder gar. wie sie sich einbildete, zu lieben. — das mußte eine wahre Wonne sein. „Morgen ist Jahrmarkt drunten im Städtchen.' sagte Johannes

ich Dir. vor- sichtig mnßt Dn s.'in. Zoliannes. daß Helene nichts merkt, lieber mache ihr einmal tüchtig die Conr: nachlzer, ivenn sie erfährt, daß Du mich, das kleine, iiiibedellteiide Mädchen statt ihrer erwählt hast, dann wird sie aber Augen imachen. Ich kann es kamn orwmten. bis ich es ihr sagen darf.' Johannes küßte lachend den süßen Mund. .Ich glaube kamn. daß ich es fertig bringe. Deiner Kou sine den Hof zn machen. Diese kalte, berechnende stolze Natur kann mir nicht das geringste Interesse abgewinnst

' „Versuch es nur. es wird schon gehen.' neckte Lori. ..Na. wenn Tu es durchaus willst ..Ja. ja. es kann nicht schaden, wenn Helenens Hochmut erm wenig- herabgedrückt wird. Ich habe schon genug darunter gelitten.' „Sage mir nur, Johannes.' fuhr Lori nach einer keilnen Paus«. nachdenklich fort, »was Du eigentlich an mir so' liebenswert findest. Helene ist doch viel schöner und klüger als ich.'

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 04.11.1896
Physical description: 4
Rizzä in Tesino vorgeschlagen wird. Theater. Der Evangelimann. Dichtung IMS Musik von W. Kienzl. Gewiß nach HumperdiukS „Hänsel und Gretel' Ue bedeutenste Leistung in der deutschen Opernliteratur. Die Handlung ist in kurzen Umrissen wiedergegeben. Martha, die Nichte uno das Mädel des Pflegers im Kloster zu St. Othmae ist in inni ger Liebe dem AmtSschreiber MathaiS Freudhoser dieses Klosters zugethan und weist daher deS Letzteren Bruder Johannes, der durch deS Pflegers Empfehlung eben Oberschnllehrer

geworden, und sie zum Weibe nehmen will, sehr entschieden zurück. Johannes verräth die Liebelei seines Bruders dem Oheim, welcher den Ma thiaS darob aus dem Dienste jagt. Zu später Nachtstuude finden sich Mathias und Martha zum trauten Abschied; Johannes, der sie belauscht, wird darob so rasend vor Wuth, daß er in das Kloster Feuer legt. Der Verdacht der verbrecherischen That wird aus Mathias gelenkt, der sich bei seiner Entlassung zu einer Droh ung gegen seinen Vormund hinreißen ließ

von der ehemaligen Freundin MarthaS, Magdalena, wohnt. Von Schuld gepeinigt und todtkrank daniederliegend verspürt Johannes beim Liede deS Evangelimanns einen solchen Zauber, daß er den selben zu sich rufen läßt und ihm sein Leid und dessen Ursprung zu erzählen beginnt. Schon nach der ersten Sätzen erkennen sich die Brüder wieder; in erschütternder Weise erfleht der sterbende Sünder von seinem Bruder Vergebung; kaum daß er von diesem das erlösende Wort: „Johannes, ich verzeihe Dir!' gehört, sinkt er leblos

in seiner sehr an strengenden Rolle wacker ans bis zum Schlüsse; recht gut kam sein Tenor in der AbschicdSsccne zur Geltung; warmes Leben pulsirte in ler Erzählung seines SchictsalslauseS, die er sehr ausdrucksvoll und in verständlicher Sprache brachte. Herr Weiß (Johannes) besitzt zwar keine» ilangrcichsn, aber iinmerhin einen angenehmen Bariton, der den Sänger auch in der schwierigen über das Normale anstrengenden Sterbescene nicht im Stich« ließ. Frau Wols-Scletzky (Magdalena) brachte ihre Rol'e mit auerkennenSwerlhem

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Page 2 of 8
Date: 17.07.1907
Physical description: 8
, dic von einer «.Ken ianischen Gesellschaft sür industrielle Verwertung angestrebt werden. Das Geheimnisvolle. Rätselvolle dieser Situation lähmte ihn. In atemloser Spannung harrte er weiter. Schon ließen sich Tritte auf der Treppe ver nehmen hastige Schritte. Eine Frauengestalt Huschte dic Treppe herab - «ine zitternde Weib liche Gestalt stieß Eckhardts Namen aus. Der Freiherr war ihr entgegengekommen. Johannes erkannte Martha. Sie war bleich, abgehärmt. Ihre Augen schienen SPUU0F - HUvH SMZtt

ZW -puscuzzq Zaum sprechen vor Erregung. Ms der Beamte ein paar heftige Worte sagte, die Johannes ober Wicht verstand, brachte sie tonlttz hervor: „Still, still! Justus darf nichts erfahren.' Sie sah sich wirr um. Eure Sekunde lang istreiste ihr WS auch die Gestalt des Mannes in Arbeiterkleidung. Sie wies mit unsicherer Hanid auf die Tür eines kleinen Salons, der sich — ver mutlich der Empfangsraum — ^ezemrber der Pförtnersloge befand. „Hier sind Fremde. Kommen Sie dort hinein.' Mehr vernahm Johannes

unglückten konnten bisher nicht geizigen werden. — Selbstmord oder Verbreche»? Der Aufseher I. Czerwek des Hein-richschachtes in Mährisch- gclvährt. Johannes befand sich in solcher Erre gung. daß er zuerst gar nicht verstand, ivas der Concierge. der soeben von oben zurückkehrte. M ihm sagte. In fieberlx»fter Spannung waren feine Blicke auf die Tür geheftet, durch die das Paar verschwunden war. Der Concierge hatte ihm: das Pult abgenom meu nnd betrachtete es von allen Seiten. „Ja. für hentc Wirdes zu spät

sein. Doktor Mathieu ist fort. Ich weiß auch nicht, ob das Pult noch heute angebracht werden soll. Es ist für das Bett von einem Kranken. Der will lesen und sich sonst beschäftigen, kann aber kein Buch halten Fräulein Spener hat jetzt Besuch. Na, Sie kom men wohl morgen wieder hier vorbei. Dann können Se's gleich anschrauben, das Pult da.' Johannes rührte sich noch immer nicht. In seiner Brust tobte «in heißer Kanipf. Er ertrug diese Uligewißheit ni6H Knger. ...Was ward da drinnen zwischen den beiden

, und kehrte iir sein? Loge zurück... Dabei brmmnte er «in paar Worte über die ..Trinkgeldzier von>derlei BoW> 'Dann ward es still im Vestibül — ganz.still. Siur verworren drang aus dem Keinen hin und wieder etwas von der erregten Unierredim-z der beiden au das Ohr des Lauschenden. ' ^Johannes war es, als horte er Martha wemex. Ml seine Bitterkeit wich bei- diesen erschüttern den Tönen von ihm. Ob er aufsprang — hmeineilte? ^ . Die Zeit ward ihm zur Ewigkeit. Man Horts jetzt eine Uhr schlagen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 08.07.1907
Physical description: 8
- Fräuleins zu nehmen. Na, na, na, sticht indiskret sein.' inzwischen waren sie zum Wasen zulangt Johannes befand sich nach den mannigfachen Er regungen des Tages im Zustand tiefster Depression. Er konnte das« BW der unglücklichen Geliebten nicht los werden, wie sie so ohnniächtig niederbrach, überivaltigt von den SWrmen. die Wer sie dahin gebraust waren. Gerade wollte Küchenhoff den jungen Mann in den' Wagen einsteigen lassen, als man eine fremde Stimme ausrufen hörte: „Also find

lich keine Zeit — Herr Brake ist ohne Hut und Paletot, wie Sic sehen — und ich garantiere ihm so wie so einen kapitalen Schnupfen. Also wenn Sie mit einsteigen wollen.' Das geschah dann, und auf der Fahrt weihte man öen Freiherrn in die Ereignisse des heutigen Abends, ein. Johannes warf iiur hier und da ein Wort ein, denn er war totnwde. Auch Herr von Eckhardt fand die Lösung, die dem unerquicklichen Znswnd gegeben' worden war, vortrefflich „Es bleibt Uhu-en nun aber eine sehr unan genehme Ausgabe

zu bewältigen ^ die Abreckf- lyttig mit Wassiliew. Er wird natürlich alle He bek in Bewezunz setzen, um die Adresse der Flüch tigen doch »wchi in Erfahrung zu bringen, ihnen Zu folgeii. Sem Interesse für den Kranken hat doch wohl einen Nebengrund. will mir scheinen.' Hatte Johannes die beiden Herren so weit eingeweiht, so Wen es ihm mm erforderlich, mich vollen die Karten vor ihnen aufzudecken. Schon um Marthas Ruf willen? hielt er es fiir angebracht da sein eigenes Interesse für sie ia doch schon

allenthalben bemerkt und «konvnentiert worden war. ...Herr Wassiliew wird endlich einsehen müssen.' sagte er in leicht zitterndem Tone, ,Haß mir ein größeres Recht zusteht als ihm. dem Hause Spe ner dienstbar zu sein — denn ich bin seit, kurzem. — nun. Martha Spener und ich sind verlobt.' Die beiden Herren hatten die Vermutung schon eimiral heimlich gegeneinander ausgesprochen. Ihre Ueberraschunz war sichtlich eine ^freudige. in die- Tatsache von Johannes Brake selbst, den sie beide hochschätzten

, eingeweiht zu werden. Sie gratulier ten herzlichst. Beide erklärten allderen Tages bei- ihm vorsprechen zu wollen, um aus jeden Fall ihm ihre Unterstützung angedeihen zu lassen. Der Wagen hielt schön ein paar Minuten l«UU. vor dem Hause, als Johannes, endlich auUtieg Mid sich von den beiden Herren verabschiedete. Gleichzeitig war — von der anderen Seiteher — ein zweites. Gefährt herangekommen. Es iväp- das Landwägelchen, das die KirchweihMte aus; Sollingen, zurückbrachte' Vom Tanzen erhitzt, , frö ren

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Page 2 of 8
Date: 24.05.1904
Physical description: 8
, sondern auch den Architekten in Aktion treten- zu lassen. Nicht vergessen wollen wir im Abschnitte „Ästhe tisches' die in den letzten Jahren trotz aller Maß regeln der Forstbehörden in erschreckender Weise zu tage tretenden Devastationen der Waldregionen. Erinnerimg stand Lori als lachendes, jauchzendes, blondlockiges Kiird, das in ungestümer Jugendlust mit Johannes im Garten herumtollte, mit roten Wangen!, mit blitzenden, blauen Augen. War es möglich, daß dies bleiche Köpfchen hier und das von Gesundheit strotzende Kind

von einst cm und das selbe Wesen war? Ein sanftes Lächeln flog um den kleinen Mund Loris. als sie von der Wandlung erfuhr, die sich un geahnt vollzogen hatte. Keiner aber wagte ihr zu sagen, daß ihnen derAufenthalt vom Johannes noch immer unbekannt tvar, und wenn Lori mit rühren der Stimme und nimmermüder Geduld immer wie der von neuem fragte: „Nicht wahr, jetzt kommt Johannes bald?' da wurde sie stets getröstet: „Ja, gewiß, liebes Kind, sehr bald, er ist nur recht weit fort, und hat eine lange Reise

sandten. Nicht Johannes Linde mann?' „Gewiß, gnädiger Herr.' lautete die Antwort. „Hm. — es könnte sein, daß es ein und derselbe wäre.' Der alte Mann stand in devoter Haltung vor seinem Chef, und dieser fuhr fort: „Gehen Sie doch einmal gleich Md benachrich tigen Sie telegraphisch die Angehörigen Lmde- manns von allem, was Sie über ihn wissen, hier — die Adresse — aber gehen Sie sofort, Matthieu.' Der Alte entfernte sich. Depeschen flogen hin »nid her, und noch am sel ben Tage ging ein Telegramm

an Johannes ab: „Komme sofort zurück, Lori todkrank, sehnt sich nach Tir!' Nachdem Johannes in jenen schwersten Stunde« s.'ines Lebens die Bischofseiche verlassen, und eins stürmische Unterredung mit seinem'Vater gehabt hatte, wandte er mit tiefem Schmerz im HerzsN der Heimat den Rücken/ ohne einer Menschenseele zu verraten, wohin er seine Schritte lenkte. . In verhältnismäßig kurzer Zeit fand er eine Stelle, und es war ihm gerade recht, daß man ihn b oild darauf ins Ausland sandte, wo es Arbeit

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Page 7 of 16
Date: 27.07.1907
Physical description: 16
Sa Lars ?ch Sie doch nennen, nicht wahr? Johannes, hat Jhyen verraten, wie es zwischen unK geworden. Ach. vielleicht haben Sie schon damals, aN ich im Sommer die unvergeßlichen Tage in Ihrem lie» ben Meßlingen zubringen durste, geahnt,, was jeD zur Gewißheit geworden ist: das eine tiefe, ernste, heilige Liebe unsere Herzen verbindet. Di« nüch ternen Buchstaben auf dem Papier find ja so arm- selig und vermögen nur wenig mehr zu sagen Darum hoffe ich, daß es uns recht, recht bald» ver sonnt — sobald

Ihnen Johannes mitgeteilt hat. hatten wir geplant, nach Hyeres überzusiedeln. Unsere Abreise glich einer Flucht. und ich kann Ihnen nicht schildern, wie aufregend die Stunden waren, die wir gestern Nachmittag bis zum Abend ver lebten. WassUiew durfte nichts von unseren Reise vorbereitungen erfahren. Heimlich ward gepackt. Nicht einmal den guten Wirtskeuten. Herrn und Frau Winter, und den» Dienstmädchen verrieten wir ein Wort von unserem Plan. Es traf sich, daß alle vier außerm Hause waren» als die beiden

»Warter aus dem Hospital kamen, um Justus zur Bahn zu bringen. So gelangten wir unbemerkt auA der ZMnmlg. Auch Waffiliew Keß sich nicht klicken. Irr meiner furchtbaren Angst davor, daß er im> letzten Augenblick noch, dazwischentreten könne, habe ich EttoaS getan. WM mich spater doch rechtt sehr gereut. IG wagte es auch gar' nicht. Johannes «inzuweWn. Ms ich gegen Abend Was- filjew nämlich den Tee hinauffchickte, mischte ich ' ' ' ' Wr Form und Inhal» dies» Rubrik ist di» Redavw» nich» vttannoonlich

nicht gedulder haben, daß wir abreisten: oder er wäre uns gefolgt, hätten wir ihm das Ziel unserer Reise verraten. In nveiner Unruhe bewog ich» Johannes noch in letzter Minute, zurückzubleiben, um zu nächst alles im Hause zu ordnen und zu erledigen — mit Winters, mit den beiden Mädchen — und sich mit Wassiliew auseinanderzusetzen. Heute wollte er uns folgen. Nun denken Sie sich aber, liebste Mama Brake, waS wir mit unserem Kranken unterwegs aus zustehen hatten. Als er erwachte, und ich ihn» sagte

, daß wir ihn nach Hyeres brächten, daß ich mit Johannes Übereingekommen sei, ihn Sem ge fährlichen Einfluß seines Freundes zu entziehen. AS « W «Wer solche» Nerzwerfluns hin. daß ich nM Letzt! zittere, wem« ich daran denke. Er sie» uns mehrmals in Ohnmacht und die Wärt«? meinten, eI sei unmöglich, den Kranken in so desolatem Zustande weite» zu transportieren. DaS .war wenige Stunden vor Genf. Ich telegraphierto also rvsch nach Basel an Johannes, de» dahin bahn»

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Page 1 of 8
Date: 08.07.1907
Physical description: 8
, ohne AufhaltmA bes ZugeS. . Sie wußte auf Hie durcheinander schwirrenden Tragen nicht zu antworten. Wieder umklammerte sie die Hand des GÄietten. , - »Bleib' hier.'Johannes. Folge uns lieher ersi! wor-zen. Da —die WAüssel!^. .Winters, muffen doch noch! verständigt werden. .äuH die^HMdchen ^ sie ahlohnen.' . ^ V . „Bitte, einsteigen!^ drängte der^ Whaffner. Einer der Hofpitakwärter erschien am geöffneten Fenster des Ganges, der an den Schllafcoupees entlang führte. „Alles in Ordnung der Patient liegt

und ist nicht erwacht!' meldete er rasch. „Teufel, das nenne ich einen gesegneten Schlaf.' Martha faßte sich nach dem Hals, der ihr wie zugeschnürt Wen. Ich habe ihm von Ihrem Pulver gegeben — dem Schlafmittel. Herr Medizinalrat.' Nun mifchte sich der Zugführer ein: sie »nüsse ^insteigey^ man habe bereits Verspätung. Johannes half, ihr also hastig in den Wagen. -.Weshalb soll iHnicht gleich mit. Martha? Wir tonnen ja von dort aus erledigen, was noch zn erledigen ist.' Da entsann er sich, das ihr Aufenthaltsort

da mit doch verraten werden würden — unter ll.nstän- Äen auch sür Wassiliew. „Tut. ich folge dir mor gen. Abei? gib mir Nachricht— eine Depesche, wie die Fahrt war — nicht hierher. Mach Basel, ja. willst du? — Weshalb soll ich nicht gleich mit, Marthas Wir können ja von dort nach Bafel - bahiÄagernd — „Sie, fahren nicht mit. mein Herr? Dann ver» lassen Tie rafch den Wagen. Der Zug fährt ab!' rief der Schaffner. ^.Gut, Johannes, nach Basel,' stieße Wartha aus. Gin Ruf des Bahnhofvorstandes, ein kurzer PK? „Fertig

!' schrie der Zuzführer. Johanns -spranA vomr Trittbrett herab. Ein Ruck ging durch die ganze Wagenreihe. ..Aus! Wie dersehen!' rief Johannes. Martha »rar am ge öffneten Fenster erschienen. Sie hielt sich an» Rahmen. Wie es schien, wollt« sie ihm noch ein mal zuwinken. Doch erschöpft wankt« sie und fiel zurück. Die beiden auf dem- Perron stehe» gebliebenen Männer sähe,» gerade noch, daß der Wärter, der im Gang stand vor Jnstns Conpeo, sie auffing — dann waren die Wägen schon an ihnen vorüber. Johannes

machte Miene, an? den fahrenden Zug noch anfznjpringe». Knchenhoff packte ihn entsetzt ain Arm. ..Sie find toll. Bester.' rief er. Da hatte der Zuz bereits die Halle verlassen. „Ich »verde »vahnsinnig vor Angst nm siel' stöhnte Johannes. ..Potzbtitz, »vas seid Ihr junges Polt für eil« aufgeregte Gesellschaft. An alledem trägt der in fame Russe die Schuld. Und wie Sie aussehe». Wo haben Ei« denn Ihren Hut. Menschenski nd? Bei sechs, sieben Grad — kurz vor Mitternacht — barhäuptig und ohn« Paletot

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Page 1 of 8
Date: 13.05.1904
Physical description: 8
Lebens fragen berücksichtigt. Die Kieme L»ri. Original-Roman von Irene v. Hellmuth. (Nachdruck verboten.) (12. Fortsetzung.) Das Koupex war jetzt fast ganz leer, nur in der einen Ecke hatte ein älterer Herr Platz genom men. Dieser beobachtete zwar einige Zeit lang die beiden Liebenden, dqnm- schaute er rücksichts voll, um sie nicht zu stören, zum Fenster hinaus und zuletzt nickte er ein wenig ein. Johannes schlang den Arm um die zierliche ge liebte Gestalt und küßte wieder und wieder den kleinen

Mm,d. die rotgeweinten Augen. Die Vergangenheit wurde kaum berührt, gal doch der Zukunft die ganze Sorge der Liebenden. So kam es. daß Johannes zu fragen vergaß, war um Lori ihm nicht geschrieben, warum sie so rasch in die Trennung gewilligt und alles, was ihn vor her bedrückt-hatte.- Und Lori ihrerseits dachte nicht daran, die Frage zu stellen», warum der Ge liebte so dringen?!» zur Abreise geraten. „Von wem erfuhrst Du denn, daß mich der Va ter heute schon fortschickte?' fragte Lori, die wie im Träume neben

Johannes saß und kaum wußte, wie ihr geschah.. ..Von Helene.' antwortete der junge Mann, liebkosend die krausen Löckchen seiner Braut strei Herr Dr. v. Walther stellte den Antrag, in näch- ster Zeit schon eine gemeinsame öffentliche Ver sammlung der österreichischen (besonders der tiro- lischen) und der bayerischen Interessenten, vielleicht in Kufstein abzuhalten und :n de.i'clb.n eine Re solution zu ?ass ». in w: ch»'r die Wünsche und be rechtigten. Forderungen beider Länder klar enthal' ten sinS

begrüßte die Anregung des Vorredners, möchte aber zunächst! auf die prinzipielle Frage des Herrn Berkehrsvsfe- renten eingehen. Als die provisorischen Bestim. chelnd. „Ich vertraute dem Zufall und hoffte. Dich irgendwo sprechen zu können, da sagte mir Helene, daß Du abgereist seiest, mein Liebling.' „Aber was in aller Welt sollen wir denn jetzt beginnen, Johannes?' Lori schmiegte sich zärtlich an Johannes, die Tränen wollten trotz des Glücksgefühls, das sie durchströmte, schon wieder hervorbrechen

, daran hätte ich allerdings nicht gedacht. Du bist io klug. ,o viel erfahrener, als ich dummes Mädchen l Wiederum folgte eine Pause. Die Station, wo Johannes aussteigen mußre. rückte ichon näher, und doch gab es Mischen den beiden noch so viel zu sagen und auszumachen, aber das Küssen war doch noch viel schöner als das Sprechen und das nahm ihnen so viel Zeit weg. das sie gar nicht fertig werden konnten. „Und was hast Du für die Zukunft zu tun be schlossen?' fragte Lori wieder. „Ach

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Page 2 of 8
Date: 19.05.1904
Physical description: 8
gchchlossein werden konnten. Von dem weiteren Verlaufe des Feld- zuges gegen die Hereros nild nötigenfalls gegen die Ovambos wird es abhängen, ob man nötig haben ivird, sich mit der portugiesischen Regiernng in Verbindung zu setzen. stieß an seinen Arm, — der Schuß ging los, m die Luft. — er hatte sein Ziel verfehlt I Vor Johannes stand — Tyras — Loris Hund — und gab durch Schweifwedeln seiner Frende Ausdruck. Tyras kaninte Johannes sehr gut. — die beiden trafen öfters hier zu>aminen. ols zöge

. — und Gott wird mir helfen?' Johannes richtete sich stramm in die Höhe, dii Schwäche tvar überwunden, er fühlte sich dem Le ben wiedergegeben. Tyras stand noch immer schweifwedelnd da und blickt? mit den klugen Augen zu Johannes auf, er wartete auf die Liebkosungen, die er von dieser Hand gewohnt war. ..Bist ein gutes Tier.' sagte der junge Mann zärtlich Aas weiche Fell des Hundes streichend „Du bist treuer als Deine Herrin, komm'. Tyras!' Johannes setzte sich wieder ins Weiche Moos, der Hund lag neben

in Harkorten in> Westfalen den Namen des Erzherzogs Franz Ferdinand mißbraucht und ist iil der Familie eines Beamten der Harkort- Werke als angeblicher Erzherzog so erfolgreich anf- Bäume tat Johannes Wohl, er schloß die Augen und fiel in einen tiefen, erquickenden Schlaf, über mannt von der dnrch die Aufregung lmd die durch wachten Nächte verursachten Müdigkeit. 10. Acht Tage später traf Bern eck bei seiner Schwe ster Kathinka ein. Als ihm Lori entgegentrat, er schrak er sichtlich bei ihrenn Anblicke

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Page 1 of 8
Date: 18.05.1904
Physical description: 8
Wille Österreichs und Rußlands ausgesprochen! werden. Die kleine tori. Original-Roman von Irene v. Hellmuth, (Nachdruck verboten.) (16. Fortsetzung.) 9. Auf dem Lindemannshof ging inzwischen schein bar alles den alten Gang. Johannes besorgte pünktlich seine Obliegenheiten, er überwachte die Feldarbeiten und half da und dort selbst mit. er suchte jeden, auch den kleinsten Aerger von seinem Vater fern zu halten, um ihn womöglich in freund lichere Stimmung zil versetzen. Vergebens bemühte

er« sich, den Alten zugänglicher für seine Pläne zu niachen. Der Väber geriet jedesmal in eine nn glaubliche Wut. wenn Johanns vqw Berneck zu sprechen! Ibegann, es war nichts zu machen und an eine Vsrfihmmg von semer Seite konnte gar nicht ged«ht werden. Wiewohl Johannes sich sagte, daß es kaunr ettvas helfen' würde. Loris Vater aufzu suchen, wollte er doch'einmal hingehen und ihm alles vorstellen, auch hoffte'erZ ber dieser Gelegen chei'etwas Von -Lori zu erfahren, ihr ltnbegreifliches Schweigen vermochte

er sich Hicht zu deuten.. -Obgleich es Johannes niemals in/ den Sinn kam, daß Lori ihm jetzt' weniger 'zugetan, oder gar untreu, sein könnte, so wollte- und! mußte er,doch endlich Gewißheit haben, wie es kam, daß Lori auf auf der Durchführung der Reformen in Mazedonien I unentwegt zu verharren. Alle Großmächte sind mit dieser Mission Österreichs einverstandenaber die ses ..europäische Mandat' kostet viele Opfer an Geld und Gut. Den konkreten Anlaß zu dem Rüstungskredite bilden unzweifelhaft die Vorgänge

an Beschäftig, nng so bitter klagen. Es wird hoch und heilig versichert, daß die Kriegsverwaltung nach einem wohlbedachten fest gefügten Plane vorgehe und daß mit dein Rüst alle seine liebevollen, dringenden Briefe keine Ant wort gab. Unruhige Gedanken quälten ihn am Tage und raubten ihm des Nachts den Schlaf. Es gab nur eine Erklärung für Loris Schweigen, sie nmßte krank sein. So beschloß Johannes, dieser nagenden Sorge und Ungewißheit ein Ende zu machen und selbst in A nachzusehen, wie es mir Lorr stand

. Zuvor wollte er noch Rücksprache mit ihrem Vater nehmen. Als er den Perneckschen Gutshof erreichte, traf er mitHelene znsamnien und teilte dieser denGrund seines Kommens mit. Dabei machte er die Beiner' kung, daß Helene auffallend zusammenzuckte, als. er davonl spracht Lorr besuchen zu wollen: er sah, wie sie sich bemühte, einen Ring vom kleinen Fin- ger ihrer linken Hand zn ziehen», allein er schien et' was zu eng und war nicht zu enifernen. Aufmerksam gemacht, erkannke Johannes in dem einfachen

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Page 2 of 8
Date: 17.06.1907
Physical description: 8
nichts. Eine seltsame Scheu, eine Art Furcht hielt mick ob. mich ihm anzuvertrauen. Aber mir ahnt, daß ich in dem levontehenden Winter schwere Kampfe werde zu bestehe» haben.' Johannes Hatte ihre Hand nicht wieder frei gegeben. Er wußte selbst nicht, woher er jetzt den Mut »ahm. zu sagen: ..Wenn ich noch in Ihrer Nähe sein könnte?' Ein mattes Lächeln huscht? um ihre Züge. „Ich u.öchte es auch — so gern!' erwiderte sie leise. Es war still und iranlich hier im Gärtchen Eine traute Stinunung lag über der Landschaft

Sie gaben -sich beide dem süßen Abendfrieden bin Dabei fühlte sie. wie diese Aussprache sie innerlich mehr und mehr mit einander verband. . Endlich entzog Martha dem jungen Mann ihre Rechte. Sie seHte -sich wieder, spielte zerstreut mit seinein Handwerkszeug, das auf dem Modellier tisch lag. und begann nach einer Weile mit ge dämpft«' Stimme wieder: ..Es ist nicht nur Egoismus, der mich das wün sÄen laßt. Johannes. Ich meine vielmehr: Sie könnten such meinem Bruder einen großen, un schätzbaveu Dienst

verwaist weiß. Dann aber wird er Interesse für Sie und Ihr Schaffen gewinnen — allmählich wird Ihr Beispiel ihn anregen, und ich bin überzeugt, schließ lich wird der alte Arbeitseifer ganz von selbst über ihn kommen. Wollen Sie also »reinen Vorschlag annehmen, Johannes?' ' Her junge MiMer kefand zsich, wie in en«U Taumel. Vr dackie im Augenblick nur daran, daß er sich also von Martha nicht zu trennen brauchte daß er unter ihren Augen weiterschaffen durfte! ^Jch wäre glückselig, wenn das Wahrheit, wem

» das Wirklichkeit werden konnte!' sagte er. Sie hielt ihm ihre Hand hin. ..Sie brauchen bloß einzuschlagen, Johannes!' Er nahm ihre Hand und küßie sie- «Martha!' flüsterte er in beseligtem Tone. Da sich Schritte vor dem GarteilkieZ hören lie ßen — Frau Brake kam von ihrem Rundgang zu den Ferienkolonisten zurück so mußten sse^das Gespräch abbrechen. Sie schieden für heute, aber .innerlich schon geeinigt. In den nächsten Tagen beschäftigte sie bei!«; ausschließlich dieses Thema. ^Johannes mußte sich naturlich

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Page 3 of 8
Date: 15.07.1907
Physical description: 8
- Tie vertrauliche Art des jungen Burschen lockt? Johannes doch ein Lächaln ab. .LH, in meiner Heimat.' erwiderte er ausweichend. „Die ist weit?' .Weit.' - Damit war vorläufig die Konversatiou beendet. Johannes nahm einen zweiten der rohen Stöcke und bcZann ihn zu bearbeiten. Ter Italiener faltete die Hände über dem Knie, schob eilt Bein übers andere und lehnte den Kopf zurück, in Liedchen trällernde Erst als er de,» Refrain, den er »nit Gefühl, die Äugen verdreheild. und mit starkem Tremolo sang

, drei-, viermal wiederholt hatte, nahm' er das fachmännische Gespräch wieder auf. ..Hast du hiev schon Arbeit gefunden in Gem?' Mit einem nmtten Lächeln schüttelte Johannes den Kopf. „Ich habe mich nicht danach »ungetail.' ,)So tritt l-^iirr Maestro ein. Thonm kann einen Arbeiter wie dich gerade gebrauchen. Mir gibt er fünfzehn die Woche — du, -kannst deine zwanzig haben, weil Hu selbständig arbeitest. Are meine ich. Das lMUlen sie hier Franke». Aber es ist dasselbe.'^' Johannes ging

, ist der schlichte Rei fen. der eme so bedentunzsvolle Rvlle im Leben spielt, der. ein Symbol der Eimgkeit. „zweier Herzen Wonne' oder bitterste Sklaverei bedeuten üinint Schon in den Tagen des klassischen Alter den Vorschlag aus, sondern erkundigte sich bei dem jungen Burschen nach den sonstigen Verhältnissen des Meisters und des Hanfes. Da erfuhr er denn, daß Thomo seinen Gehilfen auch Quartier gab und daß- die Werkstatt abends um acht Uhr ge schlossen würde. Danach war man frei. Johannes überlegte. Es blieb

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Page 3 of 8
Date: 08.07.1907
Physical description: 8
, so allein in einer sonst fast ganz leeren Wohnung Wasen gehen zu lassen.' Johannes erwiderte der redseligen alten Frau Winter nicht sogleich. Er ließ erst die beiden Dienst- toten vorangehen. Herr Mnter, der ein wenig angeheitert war. folgte bedächtig. Vom Hausflur bemerkte er einen Lichtschein oben an der Hof mauer. ,.AH. Herr' Wassiliew hat Licht in seiner Man sarde!' sagte er. „Er ist ein z« fleißiger Herr. Sehr — sehr nett übrigens. Aber so still unk ver schlossen.' Gedämpft rief er noch den beiden

Mäd chen, die «kichernd bis zum Giebel gelangt waren, nach, sich still zu Bett zu geben und den Russen nicht zu stören. „Kann ich Sie noch für «ine Minute sprechen?' fragte Johannes die beiden Alten. Sie sahen ihn verwundert an, baten ihn aber, einzutreten. Etwas unvständlich inachte der ehema lige Maurerpolier Licht. Hier lagen ncch Hut und Paletot des junDz Künstlers, die er in der Ecke am Fenster gelassen, als die plötzliche Ankunft des Meoszi- nalrats Martha in so groHe Aufregung versetzt

hatte. ' „Ich habe Ihnen Gruße von Fräulein Spe- net zu überbringen,' begann Johannes, „sie ist mir 16 Stunden 41! Minuten zurückbleibt. Ter Mond verschwindet am 1V. d. und erscheint einige Tage später als ganz zarte Sichel. In diesem Mo nat hat der Mond am 9. seine größte Tistanz von der Erde, die geringste dagegen am 24. Von den Planeten sind nur Marz und- Saturn zu be obachten. während die übrigen wegen zu großer Annäherung an die Sonne nicht sichtbar sind. Am 23. ist eine schöne Konstellation zu beobachten: dann bewegt

die Reservierung von Einzelconpees am den Staatsbahnen möglichst einzuschränken. Der Strohwitwer ist ein Produkt der Sommer monate, äußerlich aber nur schwer erkennbar, denn der einzige Gegenstand, dnrch den er mit Sicher- heute Abend in Gesellschaft des Kranken abge reist.' ..Abgereist?' entfuhr es dem Paare. „So plötz lich? Aber wohin denn?' Johannes hielt es für geraten, Wassiliews we gen eine falsche Jährte anzugeben. ..Sie sind nach Wien abgereist. Herr Zpener soll dort bei eine:n Spezialarzt

freundlichst abzunehmen.' „Aber gern — gewiß — nur. ich bin ja noch so ganz perpile?. daß unser gnädiges Fräulein so xasch — hm. ja. Wem» der arme. Wr. spener doch imr endlich ganz kuriert wird!' ' ' Johannes wollte in- der Frühe des nächsten Tages die alten Leute bitten, hinanfzMmmen. um alles wertere zn erledigen. Fetzt' verghschiedete er sich bald und' ging. (Fortsetzung folgt.) heit zu rekognoszieren wäre, die güldene Ei'-fesfel ruht bei diesem Jndividnn:» »»meist iorglich in der eigens dafür

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Page 5 of 10
Date: 02.05.1904
Physical description: 10
, jedes Wort, jeder Blick war wohlberechnete Koketterie. Im Laufe der Unterhaltung hatte Helene alles hcrausgckracht, was sie zu wissen wünschte. In erster Linie, ob Johannes reich sei. — das inter essierte sie am meisten. Denn da sie selbst nur das befaß, was Onkel Berneck ihr etwa zukommen ließ, so konnte sie nur «inen Mann nehmen, der über die genügenden Mittel verfügte. Das war bei Johannes sicher der Fall; denn der alleinige Erbe des großen LindemannHofes mußte schon sehr wohl- habend

sein. War sie erst dort die unumschränkte Herrin, so tvürÄs sie es schon einzurichten wissqn, daß das Leben kurzweMgec wurde, als es jetzt war: denn das was sich ihr jetzt, an Vergnügen, bot, war doch gar zu dmfftig. Oder, überlegte sie weiter, man konnte das ganze große Gut verkaufen, und mit ÄeU» Erlös würde sichS in der Residenz schon ganz Lut leben lassen. Aus diesen Gedank-n heraus richtete sie die Frage an Johannes: - „Das Leben auf dem Lande ist doch recht ein- förmig, nicht wahr? Sehnen

von Chamberlains Institut in Birmingham und er halte Borträge über Tarif- rhforin. Um die Ansichten des Volkes über die Tariffrage zu erforschen, reise er mit einem als Mann verkleideten Dienstmädchen umher, da er selbst als Gentleman nicht die Anschauungen des niederen Volkes erfahre. Er habe an Stelle ein»?s männlichen Dieners ein Dienstmädchen engagiert. »O nie. miiemals ist mir der Gedanke gekommen ! seit ich hier bin,' lächelte Johannes, der den liefe ren Sinn ihrer Worte sofort hsrausfand. „Ich fühle

Johannes etwas scharf ein. Es ärgerte ihn unbeschreiblich, daß diese herzlose Kokette es wagen durste, seine zarte, holde Blume zu kränken, und er beschloß im Stillen, nun baldmöglichst die Entscheidung her- beiz,»führen, und offen um seine Lori zn werben. (Fortsetzung folgt.) Montag, den 2. Mai 1904. weil «n. solches billiger sei und sich auch leichter da- mit umgehen lasse. Der Polizeirichter ordnete an. daß der Geisteszustand des HeSrn Murray ärztlich untersucht werde. — Der Polizistenmord

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Page 3 of 8
Date: 18.05.1904
Physical description: 8
lenken, auf jene zur Ruine Hocheppan, das zum mindesten« aus den Longobar- ..Brrr.' „Freumjdchen,' neckte ein andevzr, »Du bist ja heute so ungewöhnlich blaß, wie kommt denn das?' „Das macht die Liebe nur ganz allein. Sie. drängt sich tief ins Herz hinein! Dem, einen macht's Kummer, dsm andern Freud', Verliebte Leut' sind nie gescheit!' So brüllre der Chorus, und Theo war einer der Lautesten und Uebermütigsten. Man spöttelte, man lachte und fchiie. Johannes hörte erst gar nicht hin. Nuv

mit ihr. mußt !nöch lange schmachten?' ° . ^Hoffentlich'feierst Du bald eine fröhliche Ver lobung.' ^ i? 7 ..Und, lädst uns dcizu ein!' ^Deine;Tmtte M ja nicht knauserig.'' , Si^gusg es.weiter.' . / '' ^ . Johannes .sgßi mit pochendem Herzen. und lauschte auf die fast überlaut geführte Unterhal tung. . >- .Bozner Zeitung^ (Südtiroler Tagblatt) denzeiten stammende, in seinen Ruinen noch stolz und imposant auf einem einsamen Felsenhügel thronende Ahnenschloß der Grasen! von Eppan. Hier boten die Grasen

keines Rockes »nb zeigte sie mit trumpherender Miene im Kreise herum. Man lachte, scherzte und lärmte weiter, endlich wurde beschlossen. 5m Kasino noch ein Spielchen zu machen, io zog die ganze Gesellschaft ab. Im Gastzimmer war es wieder still. Joha»«nes stützte den Kopf in Hie Hand und schaute einer gro ßen BrumnMege zu. die »an das Licht herum schwirrte. Unter dem Tische lag ein! weißes, dold- umrandetes Kärtchen. es blendete förmlich aus der Dunkelheit hervor. Mechanisch?am Johannes her zu unö hob

sein. Und doch, und doch! so viel er aus den Reden der jungen Leute zu ent nehmen vermocht?, war die betreffende Dame auch! klein und zierlich, befand sich noch nicht lange in der Stadt, lelibe bei einer Tante, alles — altes stimmte genau. Bedachte Johannes noch das Aus bleiben von Loris Briefen, den Ring, den Helene trug. — dann stieg es ihm siedend heiß zu Kopf, und ein tiefer Seufzer entrang sich der gequältem Brust. Wie er invchher in sein Zimmer und ins Bett gekommen, wnßte er selbst nicht. Schlaflos walzts er sich in den heißen Kissen

. Ach. so lang» dünkte ihm die Nacht, so unendlich lange! Mit dein ersten Tagesgrauen stand er auf. dann stellte er sich an das Fenster und sah zn. wie die goldene Sonne Unter dem grünen Hügeln driöben langsam emporklomm und Berg unb Tal mit ihren goldenen Strahlen erfüllte, i Später erkundigte sich Johannes nach der Villa von Fräulein Kathinka Berneck und legte den ziem lich weiten Weg zu Fuß zurück. Die Sonne brannte

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Page 6 of 12
Date: 21.05.1904
Physical description: 12
Dein Sohn. — Dein Johannes?' Berncck stand da anit gefalteten Händen, heiße Tränen rannen ihm über die Wangen, indes der andere die Finger krampfhaft inetnanderschlang und schmerzlich bewegt hervorstieß: «Mein Sohn? — ich — ich weiß nicht, wo er ist!' — „Du, Du weiß es nicht? — O, Egon, barmherziger Gott — Du weißt es nicht?' Wie ern> Aufschrei klang es. Doch gleich -darauf fuhr Berncck fort: „Aber das kann nicht fein, — Du willst es mir nicht sagen. — ich flehe Dich an, -— rette mein Kind

von jeher Quellen mit kochendem Wasser, deren Ursprung nwn in einer vullanischen Natur des Gebiets suchte. Die Geo graphen' werden sich allerdings kaum, zu der Ansicht kennen, daß jenes Naturereignis durch vnlkani- che Bewegungen veranlaßt worden sein könne, da die Ostküste des amerikanischen Kontinents Ebenso vollständig von Vulkanen frei ist, wie die Westküste vom äußersten Süden bis zum> äußersten. NordMi mit solchen besetzt ist. „ich Habs die Wahrheit gesprochen. Ich weiß nichts von Johannes

!n Kondons unci keise» Lkocolsös l^!n«Zt OkocoIs<le Ssnotti Okveolstle KoMei» Lkocolscle Sucksnc! Okoeolsös ^nsppisien Lkoeolsöe (Zsls pste? Zeitungen; nach meiner Ansicht muß Johannes so am ehesten gefunden werden.' „Ja, Du hast recht, — verlieren wir keine Zeit, es möchte sonst zu — spät werden.' Lindemann brachte unverzüglich Tinte und Pa pier herbei, und schrieb in großen kräftigen Buch' stoben: „Wer über den gegenwärtige Aufenthaltsort des Herrn Johannes Lindemann, wahrscheinlich in Stellung

als Ingenieur, irgend welchen Aus schluß zu geben vermag, wolle dies unverzüglich tun.' Dann, folgte noch die genaue Adresse. Das In serat wurde zur sofortigen Veröffentlichung an ein? Annoncenbureau gesandt, und' Berneck fühlte sich! ungemein erleichtert, als dieser erste Schritt zur Erfüllung von Loris Herzenswunsch getan. Lange saßen die Freunde beisammen und berie ten über die mpchste Zukunft. Sie hiÄten es für das beste. Lori über das Vorgefallene nicht aufzu klären, bis sie Nachricht von Johannes

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Page 2 of 6
Date: 18.09.1900
Physical description: 6
trotz der gewach senen Spesen ankündigen, ohne den Steuer zahlern neue Lasten aufzulegen. ** Todesfall. Gestern nachts ist Frau Antonie Gstrein geb. Thaler, Witwe des im vorigen Jahre verstorbenen Kaufmannes Johannes Gstrein, Inhaberin der hiesigen Firma I. A. Thaler, in Folge Herzlähmung im Alter von 32 Jahren verschieden. ** Griefer Kur - Konzert. Das heule Dienstag im Griefer Kurhause um 4 Uhr Nachmittags stattfindende Konzert unserer Vereinskapelle enthält folgendes Programm: 1. „Dem Volke treu

Franz Pernter von einem Fremden die Brief tasche mit 70 fl. gestohlen. Der Dieb wird als groß, mit grauer Hose, großem schwarzem Hut und Rock und bartlos geschildert ** Alpines. Aus Meran schreibt man uns: Der Johannes-Weg, der die beste und kürzeste Verbindung von Meran über die Sod- nerhülte zur Stettiner-Hütte am Eisjöchl dar stellt, ist nunmehr fertiggestellt. Er wurde von der Sektion Meran des D. u. Oe. A.-V. erbaut und trägt zur Erinnerung an das hoch verdiente, leider zu früh verstorbene

Sektions- mitglied, Hofphotographen B. Johannes, dessen Namen. Die Entstehung der im Herzen der Texelgruppe gelegenen Ziel- oder Sodnerhütte ist wesentlich das Verdienst Johannes' und erst durch seine Thätigkeit wurde die Schön heit und Großartigkeit dieser Gebirgsgruppe, die noch viel zu wenig besucht ist. weiteren Kreisen bekannt. Die Alpen-Vereins-Sektion Meran veranstaltet am Samstag 22. und Sonntag 23. September zur Eröffnung des genannten und noch weiterer im gleichen Ge biete neu angelegter Wege

einen Sektionsaus flug über die Sodnerhütte bis zum höchsten Punkte des Johannes-Wegs, dem Schartl an der „Kleinen Weiße', das in einer Höhe von circa 3000 Meter gelegen ist und den Ueber gang zum Eisjöchl und der Stettiner-Hütte vermittelt. Die Theilnahme an diesem Aus fluge ist wegen vollkommener Gefahrlosigkeit auch Damen und mindergeübten Touristen möglich. Der Ausflug gestattet einen umfas senden Einblick in die Reize jener Gebirgs gruppe mit ihren zahlreichen imposanten Fels- und Schneebergen. Wie seitens

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