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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 17.03.1884
Physical description: 4
hatten, das Frauenzimmer umzubringen. Hugo Schenk erzähl: weiter, daß Schlossarek in Weißkirchen vorausgegangen, während er mit der Timal im Gasthause blieb, und daß dann Schlos sarek wieder zurückgekehrt sei, worauf sie der Ti mal aus ihrer Flasche zu trinken gaben. Sie trank so viel, daß sie berauscht war. — Präs. Was war in der Flasche? — Hugo Schenk. Rei ner Wein. Anderthalb Stunden gingen wir mit der Timal weiter, sie war halb betrunken. Sodann ging Schlossarek, einen Stein zu suchen, damit er ihr um den Leib

gab er an, daß Sie Beide sie hinein gestoßen. — Hugo Schenk. Das ist schon aus dem Grunde unmöglich, weil auf diesem Platze wir Beide gar nicht stehen konnten. Präs. Ich muß Ihnen sagen, ich sehe gar nicht ein, warum Sie sollten müssig dabei gestanden sein und zuge sehen haben? — Hugo Schenk. Das war meine Bedingung im Voraus: ich lege nie Han d an. — Präs. Weshalb? — Hugo Schenk. Das sollte die Arbeit Schlossarek's sein, das Uebrige arrangirte ich. (Lebhafte Bewegung im Zu schauerraume.) Pros

. Schlossarek gibt auch an, daß das Ge tränk für die Timal ein narkotisches war. — Hugo Schenk. Das ist ein unbegreiflicher Irr thum, es war gar nichts sarin. — Präs. Sie Die Pcrlc des SchwarMldcs. Roman von Eduard Wag»cr. 46) Bis in die späte Nacht saßen sie beisammen und als sie endlich, müde und erschöpft von der ..ehabten Auf regung, zu Bctt zu gehen sich anschickten, beschlossen sie, sich vor einem nächtlichen Uebersall zu schützen. In der Eile wurden die schwersten Möbelstücke vor die beiden

An griff machen.' konnten doch nicht wissen, daß sie so viel trinken werde. — Hugo Schenk. Wenn sie ein Narkotium getrunken hätte, hätte sie nicht gehen können; sie hätte ja dann auch nicht sprechen und den Schlos sarek mit Bewußtsein anblicken können. Schlossa rek hat mir nach der That gesagt: „Wenn Sie nur gesehen hätten, mit welchem Gesicht sie mich angesehen hat, als ich sie hineingestoßen habe. (Große Bewegung.) Präs. Welche Stunde war es ? - Hugo Schenk. Das ist mir schwer, bestimmt zu sagen

; es war eben schon finster. — Präs. Haben Sie gehört, wie der Körper in das Wasser einschlug? — Hugo Schenk. Einen Schlag habe ich gehört. Hugo Schenk erzählt hierauf, daß sie, er und Schlossarek nach der That ins Gasthaus zurück gingen, im Gasthause übernachteten und am näch sten Morgen mit dem Frühzuge nach Wien fuhren. Das Geld, das übrigens in Folge der Zeche nicht mehr ganz beisammen war, hätten sie ge theilt. Seinem Bruder habe er nichts gegeben. Auf dringendes Befragen des Präsidenten fügt Hugo

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 10.12.1898
Physical description: 8
mich das Bild, .welches Ihr Beide. Du und Mama dar stelltet^ eigenthümlich an. Es regle sich unwill kürlich' der. Wunsch in mir. daß es meine Frau sein möchte, die an Deiner Stelle sitze, 'oder^ nein,'ich drücke mich falsch aus, ich «Mischte einen Augenblick, Du märest wirklich meine Frau, Luise, und erwartest mm sehnlichst, daß der Gatte als Dritter in diesem gemüthlichen Buyde erscheine. Ein vermessener Wunsch, nicht wahr. Schwesterchen?' Luise rückte unruhig ihren Stuhl ein rvernz von Hugo

ab. ^ . „Dieser Wunsch, Deine Frau hier an< meiner Stelle neben Mama sitzen zu sehen, ist sehr natürlich, ich kann ihn wohl begreifen; aber nicht alle Frauen haben gleiche Neigungen, lieber Hugo. Du lerntest Ada im Salon kennen, das ist das Terrain, welches sie beherrscht und das ihr zur Heimath geworden. Es wäre wohl zu viel verlangt, wollte man sie plötzlich auf meinen Standpunkt stellen. MeineHeimarh ist die Häuslichkeit : unsere Mama hat mir ein glänzendes Beispiel gegeben, wie man sich sein Heim so lieb

von Schubert, beendigen, sonst kommt er wirklich noch zu spät. Ich schreibe stets des Abends, da habe ich immer die besten Gedanken. Also, liebe Kinder, unterhaltet Euch indessen; ich bin bald wieder bei Euch.' Frau Weichert legte die Arbeit bei Seite und begab sich auf ihr Zimmer. „Luise!' „Hugo!' Der erste Ausruf glich fast einem Seufzer, der zweite war eine theilnehmende Frage. „Ich bin sehr unglücklich Luise.' „Ich weiß es, mein armer Hugo.' Ein Zug des Mitleids verschönerte Luisens.zartes liehliches

Gesicht noch mehr. Hil^ zückte »hvT-w.i«dec nähe? , und ergriff ihre Hand. ' „Du sagst: .Mein lieber Hugo/ Luise: das verräth Theilnahme für mein Geschick. Ich glaube, das Schicksal hat uns Beiden, da es 'uns als Bruderbund Schwester neben einander stellte, einen falschen Platz angewiesen; wir würden besser als Mann und Frau zu sammenpassen.' Luise zog erregt ihre Hand aus der ihres Bruders. „Hugo! Es kommt Dir nicht zu. der artige Kombinationen zu machen; Du hast eine Frau und darfst

in mir nichts anderes sehen, als Deine Schwester. Und ich glaube, daß dieser Titel mich wohl zu so großer Theil nahme berechtigt, wie ich sie für Dich hege.' Hugo seufzte und strich mit der Hand über die Stirn. „Du bist das Muster einer edlen Frau, Luise; beneidenswerth der Gatte, der Dich einst sein nennt!' „Ich weiß nicht zu beurtheilen, Hugo, ob ich >- anders bin wie andere Frauen; ich weiß nur so viel, daß wie und was ich bin. ich es durch Deine Mutter wurde. „Meine Mutter!' sagte Hugo mit weicher Stimme. „Gebe Gott

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 05.11.1873
Physical description: 4
von Ed. Wagner. (Fortsetzung.) Sie setzte auf sich ein znsammmengerolltes Tau, während Hugo die Segel wieder spannte, das Steuer ergriff und das Schiff ia einen neuen Cours brachte. Beide schwiegen eine lange Weile, und als Rosa- wunde einmal schüchtern ihre Augen auf Hugo rich tete, begegnete sie seinem vollen Blick, der seine tiefste Verehrung ausdrückte. Rosamunde bebte und schlug die Augen nieder. Rosamunde', sagte Hugo mit bewegter Stimme, und der Name, aus dem Herzen springend, entschlüpfte unbewußt

. Rosamunde blickte zu ihm auf, ihre dunkeln Augen prahlten von Glück. „Ja, Hugo', flüsterte sie, „Sie dürfen hoffen!' Hugo streckte seine Arme ans und zog sie an seine Brust. »Nun will ich Dir vor allen Dingen sagen, wer ich bin,' sagte Hugo nach einer langen Panse. „Ich weiß eS', erwidert« Rosamunde; „ich habe es gehört, als Du es dem alten HawkerS er zähltest.' „Du weißt also, daß ich der rechtliche Sohn des verstorbenen Lord Paget Evremond bin. nur daß ich diese Thatsache noch nicht zn beweisen

im Stande bin.' „Ich weiß, daß Du der Sohn Derjenigen bist, die ich als Miß Deane gekannt habe und die ich zärt lich liebe,' versetzte daS Mädchen. „Ich habe mir oft eine solche Mutter gewünscht, wie Miß Deane — wie Lady Gertrud. Wie seltsam scheint dies Alles, Hugo!' „ES scheint in der That seltsam; aber daS Selt samste von Allem ist, Rosamunde daß Du mich liebst !' sagte Hugo, einen Kuß auf ihre Lippen drückend, dm Rosamunde lächelnd erwiderte. Hierauf setzten sie sich nebeneinander nieder, Rosa munde

fest in HngoS Arme geschloffen, und versanken in angenehme. Träumereien» während sie in der Dun kelheit der Nacht über die wilde See dahinflogen. Erst gegen acht Uhr Morgens gelang eS Hugo, an der englischen Küste, nnweit der kleinen Sladt Beal einer Station der Newcastle . Berwick - Eisenbahn, zn landen. AuS Mitleid und Schonung sür den alten Grafen Berwick und den Sohn Lord Leonhards, beschloß Hugo, HawkerS der Polizei nicht zu übergeben, son» dern ihn lausen zu lassen. Er befreite deshalb

dessen Hände von den Fesseln, eS ihm selbst überlassend, die Füße frei zu bekommen. Rasch begaben sich Hugo und Rosamunde nach dem nahen Städtchen, wo sie in einem Gasthose, dem eine ehrwürdige Wittwe vorstand, ein Unterkommen fanden. Hier wollte Rosamunde bleiben, während Hugo nach Glensan zurückeilen sollte, um Sir Archy von dem Aufenthalte seiner Tochter in Kenntniß zu setzen. Eine Stunde später befand sich Hugo aus dem Bahnhof. XXXIII. Doppelt gefunden. Als Hugo Nachmittags in Glensan ankam, fand

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 12.12.1898
Physical description: 6
Beilage zu Nr. 282 der „Bozner Zeitung' vom .Z.2. D^ember 1898. « Nachdruck verboten.) ^ Ada. s « ? ^ ' H Möglichkeit denken? daß sie uns eines Tages Lvif^ Äugt^fich' ekrü mettig^zürüVun!» sah Hugo beinahe schelmisch an. »Da sieht man, wieder^, ryie wenig ein Mann van^ einely- Frauenherzen-versteH. Ada sucht die.Lkebezu^ Drrzuunte'rdrü^en/rhrStolz gebietet ihr das; '.Dü^darfst^keine^Ahnung haben davon, daß unter der scheinbaren äußeren Kalte gegen Dich eine Leidenschaft verborgen

ist, die sie zu betäuben sucht, indem lichen und geliebten Frau zu zeigen, während das'Herz mitunter recht bang und' wieder ihren Willen» wie es^um das Innere dieser Frau, die nach außen den Kops so hoch .) trägt, eigentlich beschaffen ist.' i. D Luise brach plötzlich ab. denn das Rauschen ff eines seidenen Kleides wurde hörbar und Ln das Zimmer. --7-— »Nun, Kmder, es ist sehr spat geworden; sollte denn die. Oper noch ziicht zu Ende sein? ^ . Ada bleiArechp la/i^aus.f » ^ j . , h ^ Glelchglltk^-- erwiederte i Hugo

:» -^Liebe s Mama, weine' Frau heute erwarten zu ^ «ollen, wäre ermüdend. Sie wird nach der ^ Oper noch in einer Gesellschaft, welche « ihr Papa giebt, die Honneurs machen. Das väter- ; Gliche Heim hat für sie immer noch eine große Anziehungskraft und das ist ihr am Ende nicht ^ zu verdenken.' ^ Frau Weichert strich Luise über das Haar. »Du bist ermüdet mein Kind, gehe zur Äuhe, man muß feine Gewohnkeiten nUt i unnöthig unterbrechen. Ich bleibe mrt Hugo noch ein wenig auf, ich Habe mit ihm zu reden

.' Hugo warf einen verwunderten Blick' auf seine Mutter; Luise erHobVsich und^wünschte den Beiden eine .gute Nachts. Ihrer Mutter cküßte sie dabei die Wange und reichste dann Hugo die Hand, der dieselbe galant an seine Lippen führte; dann verließ sie das Zimmer. Mit! einer! sehv feierlichen i Miene! hätte j Frau Weichert auf dem Sopha Platz genommen, und Hugo mit einer Handbewegung eingeladen, sich neben sie zu setzen. »Ich will über Luise mit Dir sprechen^ Hugal' Hugos Mienen wurden erstaunter

, und ge- . ^Ja, lieber Hugo l' 'Sie- ist> jetzt' zweiund-» zwanzig Jahre alt und da muß man an die so eKistischMUMM'oerkangeWoatzßff5me«m-«! wegAi ?eine alte Jungfer iverde^ st«! der Gedanke, daß Luise nicht mehr bei uns semMnnte ejn, vorläufig noch unfgffliche?, Zwizr habe ich ebenfalls an diese Eventualität gedacht, dahH-zielende zArcheutung ein wenig uner- warHu AuchshDie ich niemals bemerkt, daß sie Hm für eilM oder denn anderen jimgew MaW j befonWs interessiere^ sie ist. gegen; alle Weis gleich ljeAnswürdlg

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 13.03.1884
Physical description: 4
wnßtsein wieder erlangt hatte, nach Wien. Die Gefahr einer Entdeckung lag somit nahe. Da zu dem derlei Angriffe zu wenig einträglich waren, wandten sich die beiden Verbrecher einer andern Art des Erwerbes zu. Die Morde: Als Opfer erwählte sich Schenk stets Mädchen der dienenden Klasse, da diese sich leichter durch die Vorspiegelungen des jungen Ele gant, der sich snr einen Ingenieur ausgab, bethö ren ließen. Im Mai 1883 machte Hugo Schenk die Bekanntschaft des Stubenmädchens Jose fine Tiinal

. die ein Vermögen von circa 509 st. besaß. Schenk bewog sie den Dienst zu kündigen und eine Fahrt nach Mährisch Weißkirchen zu unternehmen, nachdem das Gevatterloch, ein Was- scrtümpel bei Zernodin als Grab der Timal aus kochen war. Der Anschlag glückte, Hugo Schenk gab der Timal Wein, der wahrscheinlich mit Chlorhydrat versetzt war zu rrinken, und hierauf beschwerten sie Schenk uno Schlossarek mit einem Stein und versenkten die Leiche. Das Sparkassebuch, das das Vermögen der Timal enthielt, wurde behoben

, das Geld zwischen den beiden Mördern getheilt. Den Verkehr zwischen Hugo Schenk und Josefine Timal hatte Katharine Timal, die sich iii Bnd- weis aufhielt erfahren. Schenk und Schlossarek fürchteten, das Verbrechen könnte ruchbar werden, deshalb schrieb Schenk an Katharina Timal und setzte einem Briefe, welchen noch Josefine Timal als Vermählnngsanzeige an ihre Schwester gerich tet hatte, die Einladung bei. gewiß zu kommen, da er ein kleines Gut bei Pöchlarn geerbt habe, auf dem sie das Hauswesen leiten

sollte. Die! Verwandten wußte er in dem Glauben zu erhalten, s Josefine Timal sei in Krakau. Katharine Timal kam nach Wien, fuhr mit Schenk in einem Nacht zuge nach Pöchlarn, Carl Schenk und Schlossarek waren vorausgegangen und auf der Straße von Pöchlarn und Krummnußbaum war eine Begegnung arranyirt. Es war Mitternacht, die drei Männer eskortirten die ahnungslose Katharine Timal. Auf einmal, auf ein gegebenes Zeichen fielen Carl Schenk und Schlossarek iiber sie her, hielten sie an Händen und Füßen, während ihr Hugo

Schenk den Hals bis an die Wirbelsäule durchschnitt. Ihre Leiche barg die Donau. Nachdem sich die drei Mörder der Habseligkeiten der Timal bemäch tigt hatten, versetzte Hugo Schenk, da er kein Bargeld hatte, das Sparkassebuch beim Stations- chcs, die zwei Andern fuhren, weil sie der Con- dnctenr von früher her kannte, umsonst mit. In Wien angelangt wurde das Sparkassebuch per 1200 st. 16 kr. behoben. 100 sl. erhielt Carl Schenk, den Rest die beiden anderen. Daß Hugo Schenk nichl müßig war, beweist

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 20.02.1899
Physical description: 6
Beilage zu Nr. 41 der „Bozner Zeitung' vom 20. Februar 1899. Rachdruck verbot«».) Ada. Roman von * (131. Fortsetzung.) .Komm, Kleine!' sagte er liebreich zu ihr, zog Luisens Arm in den seinen und führte sie au» dem Pavillon. »Hier ist kein Aufent halt für Dich; diese Stätte ist entweiht skr ein so reines Wesen wie Du! Diese Scene «ar ebenfallt nicht für Deine Ohren be rechnet; verzeihe mir, daß ich mich so hin reißen ließ.' Luise drückte leise) ohne zu antworten, Hugo» Arm, den diese Bewegung

süß durch- fchauerte. Hinter einem JaSminbusch versteckt standen Levv und Hilda, die sich vor Erstaunen nicht zu fassen vermochten. Hugos Stentorstimme war auch bis zu ihnen gedrungen und auch diese feigen Seelen hatten gezittert. Aber Hilda wollte die Früchte ihrer schlau erfundenen Intrigue genießen, sie wollte den Eklat in feinem vollen Umfange erleben. Da sah da» Ehepaar plötzlich den Prinzen schnellen Schritte» dem Haufe zueilen, und jetzt erschienen Hugo und Luise! Wo war Ada geblieben

al» meine geistreiche Frau.' 32. Kapitel: Im Weichert'fchen. Familienzimmer faßen Frau Sophie Weichert, Ada und deren Bruder Fred am TheetifchAalDI Hugo ^«nd Luise einträte». . ! ',' 1' >42 z 5 Der junge Baron war erschienen. unZ.sich durch boSMeS^-Un MMHyMMer zu rächen, der thm muerdmg« eme bedeutende Summe die er von ihm erbeten, abgeschlagen hatte. Hugo hielt eS'mit seiner Ehre^ nicht vereinbar) da» leichtsinnige Leben feine» Schwa ger» ferner zu protegieren. Frau Sophie Weichert/'welche sehr er- müdet war, zog

sich bald zurück, und die vier : Hugo, Ada, Luise und Fred befanden sich allein. Auch Ada, welche nicht die Kraft in sich süblte, gleichgiltig zu bleiben — sie fühlte sich bedrückt und unruhig, wollte sich erheben und da» Zimmer verlassen. Eine gebietrische Handbewegung ihres Gat ten, der sich ebenfalls nicht beherrschen konnte, bannte sie an ihren Platz. »Noch einen Augenblick, Madame, wenn ich bitten dürfte t' Erschrocken über diesen Ton sahen Hugo Alle an. Luise schien mit eine« flehenden Blicke

auf Hugo um Nachsicht für Ada bitten zu wollen. Der junge Lieutenant blickte mit einem hämischen Gesicht»au»druck mehr neu gierig auf den Ausgang diese» räthselhaften Benehmens seines Schwagers diesen an. »Ich will Ihnen emmal eine Geschichte erzählen, Madame l' fuhr Hugo mit gewalt sam unterdrücktem Zorn fort. .E» war einmal eine ehrvergessene Frau, die ihren Gatten betrogen hatte und ihm ver schwieg, al» sie ihm die Hand sür das Leben reichte, daß sie vorher die Geliebte eine» Prinzen

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 21.02.1899
Physical description: 6
Beilage zu Nr. 42 der „Bozner Leitung' vom 21. Februar 1899. Romay,von * .. ^ (132. Fortsetzung.) „Q Luise!?wandi>! siWAda nun an diese, .sage mir, daß Du mir verzeihst und daß Du^nichHwie Hugo mir eine so- scheußliche HandlünWweise.zutraus^ JMischWre Dir. MfkZnichtt l^mK^eÄer, atß DeÄem Ruf schad«» oder Dich gar durch ein Brandmal. enHren Hu wollen. «Q, sprich ein vergebendes Wort^zu?mir l'' flehte Ada unter hervordre» Andenjßhränen. sich jetzt, zu einem möglichst fteunÄichen Ton

^in^d» Aufwallung seine Hand und'ptttzte ihre glühfstden Listpest darauf. ' Hugo ff sagtt sie. bittend; .ehe Du. mich verurtheilst, höre miH än l Gönne mir eine UKerreKwg ' AMberühre ihn ein giftiges Reptil, so zog Hugo M^ HW^zurÜck,.-. . .. . . , ^ .Was MM beides klagte. er mit ^vervch- te^devjAätt^^. Z-^-7 'UNS'' ^ zusagen ha^n, wird weM Zeit in An Mit^HrMenschweren - Blicken sah ihrm SattWWWWekW dSÄmiMW hatte diesem Mann über sie erlangt, daß er ihr das sagm burfte und .sie ihn dennoch liebte! Schüchtern

trat sie neben ihn. und ihm die Hayd auf hie Schulter legend und ihn demüthiF bittend ansehend, sagte sie mit einer so weichen Stimme, wie Hugo sie noch nie vorher von ihr gehört : »Hugo, bist Du wirklich so mitleidslos? Du siehst, daß ich Dich liebe, siehst, daß ich Dich glühend liebe, trotz der übermüthigen Zurückweisung, welche ich Dir einst zu theil werden ließ, und dennoch vermagst Du es, mich so verletzend zu be handeln?' Sie glitt vor ihm nieder und um schlang seine Knie

, mit einem herzzereißeuden Blicke zu ihm aussehend; .O, sei nicht erbarmungslos, Hugo! Verzeihe meine Thor» heit! Verzeihe, daß ich Deine Ehre in Ge- MA, brLchk.: es. geschah-. auS grenzenloser Lieh; zy Dir. IM-Sollte den^ Prinzen nur noch. ein. einziges.^MaK sprechen, um ihn zu bitten, jene Menschen aus unserem Hause zu entfernen und um ihn anzuflehen, die Gerüchte, welche über ihn und mich in der Gesellschaft auftauchen könnten, zu dementieren! Ich schwöre Dir, daß jeder Pulsschlag Dir ge hört

und nichts ?-kein Gedanke — mich, mehr an den Prinzen bindet. Adas Gesicht war thränenüberströmt: sie hatte ihr Weinen nicht mehr unterdrücken köMW.. Diese stolze, hochmüthige Frau. sie. lag nun, um Liebe flehend, demüthig und ge brochen zu den Füßen des Mannes, dessen Bitttz. um Verzeihung sie vor gar nicht langer Zeit schnöde zurückgewiesen. Die Liebe ist eine souveräne Macht, wo sie herrscht, ver- sinktjedes andere Regiment in Staub. Das hatte Ada nun an sich erfahren: und Hugo sah mit kaltem Staunen diesen Borgang

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 06.09.1873
Physical description: 6
, wie die übrigen Beamten ans den Anhängern des Königthums wählen und sich mit diesen zur Bekämpfung der Radicalen verbinden, schlug er es rund ab. Noch mehr aber» er gab auch die Losung auS, die Versammlung werde die Nothwendigkeit ihrer Auflösung erklären, sobald Das vergrabene Testament. Erzählung frei nach dem Englischen bearbeitet von Ed. Wagner. (Fortsetzung.) Hugo lächelte, aber etwas ängstlich, denn er fing an zu fürchten, daß seine Mutter durch ihre Abge schlossenheit mürrisch und rauh geworden

sein möchte, daß er sie als eiue kränkelnde Einsiedlerin finden würde, deren Herz für jede sanftere Regung, für jede zartere mütterliche Gefühl unempfänglich fein wiir!^ War es möglich, daß die lustige kleine GertAz, Deane, wie er sie hatte schildern hören, uuter wächtigen Einfluß des ihr angethanenen Unr> >» ein hartes, rauhes Weib umgewandelt^ w v«d? »Ich erinnere nicht, Miß Deane jemals ges»h,n zu haben,' sagte Hugo. „Weun Sie so freund«^ fallen, mir ein Pferd zu bestellen, will ich «MH Glen

- >an hinüberreiten.' »Wenn Sie nur dorthin wollen, um e denn der Dame zu erlangen, können Sie sich ersparen,' sagte die Wirthin lächelnd; ..ab Deicht ein Freund von ihr find, will ich artiges gesagt haben.' Sie klingelte und gab dem eintretende^ ^l, ein Pferd zu satteln. »Es ist kein angenehmes Witter zu w ', bemerkte Hugo nach der Thür ''' scheint anhalten zu wollen.' lne Gunst die Mühe ser wenn sie lichtö Der- Hausknecht einem solchen ehend. „Der „Regen!'^rwiederte die Wirthin, durch das Fen> ster

das ist nur Nebel! Die Lust ist ganz HiMo lachte, wünschte der Wirthin einen guten Mo^en und ging hierauf In sein Zimmer, wo ihn irtin Kroß erwartete. „ES ist Alles gut, Martin,' rief er freudig. „Ich ^veiß nun, wo Miß Deane wohnt. In wenigen Mi nuten werde ich auf dem Wege zu ihr sein.' „Soll ich Sie uicht begleiten, Mr. Hugo?' fragte Martin. „Nein! ES ist besser ich gehe allein,' erwiederte Hugo. „Sieh', alter Bursche, es ist möglich, daß ich mich am Ende doch geirrt habe. Bleibe hier, Martin, und erwarte

meine Rückkehr. Ich werde vor Einbruch der Nacht wieder hier sein.' „Sie werden aber doch nicht in dem Regen gehen?' „ES ist nur schottischer Nebel,' sagte Hugo lachend. „Gieb' mir die schriftlichen Aussagen Deiner Mutter, welche sie vorletzte Nacht gemacht hat, nnd die kleinen Kleidungsstücke. Ich muß sie unter den Rock stecken, da ich zu Pferde reise.' Martin öffnete die Reisetasche und nahm zw-i keine Pakete heraus, welche er Hugo überreichte. „Und nun meinen wasserdichten Ueberrock,' sagte Hugo

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 13.12.1898
Physical description: 6
Beilage zu Nr. 283 der „Bozner Zettung' vom 13. Dezember 1898. SW MÄHtruck oerb»ten.) Ada. Roman von * 5 *. (77. Fortsetzung.) „O ja, mein Sohn, sehr nahe verwandt Isogar. Luise ist das Kind der Schwester Deines ÄÄers l' Hugo starrte feine Mutter eine Weile > sprachlos an und fragte dann langsam, mechanisch: „das Kind der Schwester meines Baters? Ja, Mama, hatte denn Papa eine Schwester?* »Jawohl, mein Sohn! Eine schöne, aber sehr unglückliche Schwester.' »Aber Mama, davon weiß ich ja gar

nichts; weder Du noch Papa, keines von Euch beiden hat jemals von ihr, von meiner Tante gesprochen l* »Weil einst ein furchtbarer Tag für die Familie Deines Vaters hereinbrach, an dem der Name Deiner Tante ausgelöscht wurde aus dem Gedächtnis aller Familienmitglieder; eS durfte Niemand mehr wagen ihn zu nennen.' Entsetzt sah Hugo seine Mutter an, als ahne er ein furchtbares Geheimnis, dann erfaßte er plötzlich krampfhaft ihre Hand und rief: „Mutter! Um Gotteswillen, um was handelt es sich!' Frau Weichert

strich liebkosend die Hand ihres SohneS. »Warum so aufgeregt, Hugo? Die Todten ruhen! Wir sind für die Fehler, die sie vielleicht begangen nicht verantwortlich. Höre mich ruhig an, ich will Dir in Kürze die Tragödie unserer Familie erzählen.' Die Hand ihres SohneS nun fest mit derihrenumfchließend, begann Frau Weiches in halblautem Tone, als fürchte sie, daß ein Diener sich in einem Nebenzimmer als Lauscher befinden könne: „Deines Vaters Schwester, wie ich schonsagte, ein schönes Mädchen

er zu einem ehrlosen und schimpflichen Mittel; er benutzte Sie feurige Zuneigung des uner fahrenen Mädchens und verführte sie. Doch seine 'Spekulation hätte ihn betrogen; Dein Großvater wieß ihn aus dem Geschäft und verstieß seine Tochter und zahlte ihr das Pflichttheil des ihr einst zukommenden Ver mögens aus. Der Name der Unglücklichen wurde niemals .mehr genannt.' »Entsetzlich!' stöhnte Hugo. »Ja, entsetzlich, mein lieber Sohn! Sie war das Opfer des Fanatismus für die Familienehre. Der junge Mann gieng

, mich nach jenem Bade führte. Ich erfuhr dort diese traurige Begebenheit, den Tod meiner Schwägerin, und nahm diese Waise mit mir. Dein Väter hat Luise geliebr, als wäre sie sein eigenes Kind.' Starr und unbeweglich saß Hugo lange, nachdem seine Mutter diese Erzählung geendet. Dann sank er plötzlich vor ihr nieder und ihre Kni? umklammernd, rief er : »Mutter!; Mutter! wenn das kein Traum ist, wenn daß Wirklich keit ist, dann ist Ada gerächt!' Erschrocken und ängstlich zugleich blickte Frau Weichert

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Page 4 of 8
Date: 12.02.1902
Physical description: 8
nach Christwalde hinüber schicken?' »Nein, nein, laßt nur,' entgcgnete Hugo. „Der Vater weiß, daß ich am vierzehnten in Melbourne angekommen bin, er wird mich morgen oder spätestens übermorgen erwarten.' „Er hat mir nichts davon gesagt,' brummte der Alte, „äawnsä! weiß er auch, daß Sie einen Grafen mitbringen?' „Nun, was ist so groß es dabei?' fragte Ger hardt lachend, „bin ich nicht ein Gast wie jeder andere?' „Oh nein, Sir,' entgegnete Walion ausstellend und sich verbeugend. „Ich biu in London geboren

und weiß, was ein Lord ist, Sir! Lord ist nicht 'mal Graf. Oh, ich weiß Sie zu schätzen, Sir, kalkulire ich, Sir!' „Nein, der Graf reist inkognito,' lachte Hugo, „Ihr müßt kein Aufsehen machen. Der Vater wirdß meinen lieben Begleiter mich ohne Anmeldung würdig empfangen. Also schickt Bill nicht hinüber!' „Well, Sir,' entgegnete Walton, etwas gedrückt. „Soll ich das Abendessen auftragen?' „Wenn Ihr so gut sein wollt. Wir werden Eurer Küche alle Ehre machen.' „Ich eile, Sir!' rief Walton und ging kopf

schüttelnd hinaus. „Ein Gras unter meinem Dache, welche Ehre!' sprach er vor sich hin. „Aber daß der Gras so ganz gemein wie unsereiner ist, will mir nicht gefallen.' „Da haben Sie unser republikanisch angehauchtes Volk,' lachte Hugo zum Grasen hinüber. „Der Ser-i vilismns steckt ihnen doch in den Gliedern, wenn sie auch dreißig Jahre im Busch lebten.'' * » * e Walton brachte alle Herrlichkeiten herbeigeschleppt, die auf seiner Schassstation auszutreiben waren. Ein paar saftige Schop>enkoteletts

- feuer, das die Hütte mit ungewissem Licht erhellte, und wüuschte eine geruhsame Nacht. Durch kein Bitten war der Brave zu bewegen, die Hütte mit seinen Gästen zu theile». Vor die Thür legte er Stroh und einige Opossum- felle und setzte sich darauf nieder, vergnügt seine Pfeife schmauchend, die Hugo mit frischem Tabak ver sorgt hatte. Der Alte schwelgte in dem Hochgefühl, daß seiue niedere Hütte den Sohn seines Herrn und einen wirk lichen Grasen beherberge. So saß er, bis sich der erste

und Gastgeber. Ein Geschenk schlug Walton hartnäckig aus, doch mußte« Hugo ihm auf Wort versprechen, recht bald wieder zur Station zu kommen und den Grafen mitzubringen. Unter seinen kräftigsten Flüchen, diefast wie Segens wünsche klangen, ritten die Reisenden der Hauptstation Christwalde zu. Je näher sie derselben kamen, desto freundlicher und wirthlicher wnrde wieder die Gegend. Der öde Charakter des Hochlandes verlor sich allmählig. Das ^ silbergraue Gras des Salzbusches nahm nach und nach das helle Grün

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 30.09.1891
Physical description: 4
nachläuft?' ^Allerdings, daS habe ich selbst bereits bemerkt,' entgegnete sie. „Nun, die ist in eine Geschichte aus seiner Ber- gangeuheit verwobcu,' fuhr der Schauspieler plau dernd fort. „Ich ging gestern im Hyde-Park spa« zieren; da sah ich unseren Freuud im angelegent lichen Gespräch mit Kapitän Farqnhar. Plötzlich trat eiue Frauensperson beiden gegenüber. Mir ist ote AehulicheS vorgekommen, wie der BUck welchen Hugo ihr zuwarf. Er trachtete, ihr zu entkowmeu aber sie gab ihn nicht frei

, und ein heftiger Aus tritt zwischen den Dreien war die Folge. Deutlich hörte ich, wie die Person den Namen deS FräuleiuS vou Paget «annte. Ich sah. wie beide Männer erbleichten, uud ich konnte mir das Vergnügen nicht versagen, der offenbar sehr erregten kleinen Gesell schaft in einiger Entfernung zn folge». Da ge wahrte ich denn, wie zuerst der Kapitän uud dauu avch unser Freund Hugo stch «ach dem Hanse be gaben, welches das Fräulein vo« Paget bewohnt. Run sageu Sie mir, ob diese pikante kleine Ge schichte

aus dem Staube machte, achtzugeben. „Du giebst zu, daß dieser Mensch mich bei dir in meiuer Abwesenheit verleumdet?' sprach Hugo mit Nachdruck. „DaS habe ich nicht erwartet!' Des jungen Mädchen» Lider hoben stch trotzig. . „Ist eS an dir, mir Borwürfe zu macheu? fragte sie schroff. .Jeuer Mensch hat allerdings mir genug erzählt, sodaß ich mich recht sehr unglücklich fühlen kaun. Hugo, ich frage dich nochmals, wie ich es schon früher gethan: was giebt es zwischen dir und dem Fräulein von Paget-EchelleS?' Hugo

antwortete uicht und Elira Lere, welche ihn jetzt erst schärfer iuS Luge faßte, sah mit einemmal, daß während der letzten Tage eiue ge waltige Veränderung in dem AnSsehen ihres Ver lobte« vorgegange» war. Sie fand seine Sugeu eiogesuuke«, de« Frohsinn au» denselben gewichen uud ihr ganzes Mitleid erwachte mit Blitzesschnelle. wkii «ins »In Ai« U-kll „Ich erkenne, Hugo.' sprach ste ernsthaft, „daß eS unrecht vou mir gewesen ist, jenes ManneS Ge rede überhaupt anzuhören, aber eS steht

etwas zwischen uns. Hugo, ich habe das schon längere Zeit gefühlt, und als er den Name» Martha von Paget'S uanute, da verlor ich alle ruhige Ueber- legunz. Ich war eifersüchtig, Hugo, ja, ich ge stehe eS zu; jetzt aber thust du mir unsagbar leid, denn ich sehe klar und deutlich, daß du irgend einen Kummer hast uud möchte dir denselben gern tragen helfen. Kannst du mir nicht verträum? Ich bitte dich darum, uicht so sehr um meinet- willen, als deiner selbst wegen, denn dich drückt die Last, ein Geheimniß schweigend

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Page 3 of 4
Date: 23.04.1884
Physical description: 4
das Urtheil vom IS. März d. IS. nach jeder Richtung hin rechtskräftig.' Graf Lamezan: Sie verstehen, was das heißt? — Hugo Schenk (laut und fest): Ja. — Graf Lamezan: Ich gebe Ihnen noch bekannt, daß die Vollstreckung des Urtheils morgen Früh um 7 Uhr in diesem Gerichtsgebäude stattfinden wird. Sind Sie geneigt, das Protokoll zu unterzeichnen? — Hugo Schenk: Ich bitte! Hugo Schenk legte nunmehr die Mutze auf den Tisch, setzte sich auf den Stuhl des Schriftführers und schrieb mit festen Augen

feinen Namen unter das Protokoll. Hierauf erhob er sich, machte eine verbindliche Verbeugung gegen die Richter und ging mit festen Schritten, wie er gekommen war. der Thüre zu. Es trat wieder eine Pause ein, bis Schlossarek vorgeführt wurde. Derselbe befand sich in unbe schreiblicher Aufregung. Er war todtenblaß. hatte den Mund weit geöffnet und blieb in vorgebeug ter Haltung vor dem Commissionstische stehen. Graf Lamezan verkündete Carl Schlossarek das Todesurtheil in derselben Weise wie dem Hugo

. Damit war die Urtheilspublikation zu Ende und die Gerichtsbeamten entfernten sich. In dem Briefe, den die Mutter Schlossarek's an den Delinquenten schrieb, heißt es: „Ich hoffe bald selbst zu sterben, damit wir dann im Himmel vereint sind. Ich verfluche das Scheusal Hugo Schenk, welches Dich in das Unglück gestürzt hat. Auch Dein Stiefvater verzeiht Dir . . Hugo Schenk verlor auch im Laufe des Tages nicht einen Augenblick seine äußere Fassung, aber eine gewaltige Wirkung übte doch die heranna hende Stunde des Todes

sich die Besucher entfernt hatten, bat Schlossarek um ein Stückchen Käse und Brot; er war aber so aufgeregt, daß er kaum einen Bissen genießen konnte. illngefähr um dieselbe Zeit bat Hugo Schenk um etwas Schinken und Wein. Auch er konnte jedoch nur wenig verzehren. jTr schrieb darauf sehr lange an einem Abschiedsbrief an seine Frau. Gegen Abend wurden die Verurtheil ten gefragt, ob sieNacht zu essen wünschten. Beide lehnten es ab: Schlossarek verharrte im trüben Nachsinnen, Hugo Schenk schrieb noch immer

Personen der Hinrichtung bei. Eine Stunde nach der Justificirung wurden die Gerichteten in Holzsärge gelegt und zur Obduction in die Leichenkammer gebracht. Lokales mW Provinzielles. Von», 23. April. Z>»tu» 22. April. 23-Mrtl t U. Ab» 7 U. Fr. 72tt.t> 72S.5 5 I s II! Regen Trüb Tagesralender: 23. Georg. Gestern Früh endlich um 7 Uhr wurde zuerst Schlossarek und dann Hugo Schenk durch den Scharfrichter Willenbacher hingerichtet. Schlossarek schied mit den Worten: Verzeiht mir alle meine Unthaten

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 13.03.1884
Physical description: 4
- thum und Berber seien feindlich. Der Standard meldet außerdem, es herrsche große Unzufrieden heit unter den englischen Truppen in Suakim; sie seien schlecht eqnipirt und seien weiteren Ge- fechtenZ mit den tapferen Arabern abgeneigt. Sensationsprozeß Hugo Schenk und Genossen. Heute beginnt vor dem Schwurgericht in Wien die Verhandlung gegen die Professions - Mörder Hugo Schenk, Carl Schlossarek und Carl Schenk, und geben wir, obgleich wir die Angelegenheit seinerzeit ziemlich ausführlich

, verheirathet, Schlossergehilfe, derzeit beschäftigungslos, wegen Uebertretuug und Verbrechen des Diebstahls be straft, 3. gegen Carl Schenk, in Jablunkan gebo ren, nach Tefchen zuständig, 33 Jahre alt, katho lisch, verheirathet, Kanzleidiener der Kaiserin Elisabeth - Westbahn, unbeanstandet, die Anklage, Carl Schlossarek habe an dem Müllergehilfen Franz Podpera über Antrieb Hugo Schenk's einen Raubmordversuch begangen, an welchem sich Hugo Schenk mitschuldig machte: Carl Schlossarek und Hugo Schenk

haben an dem Kutscher Franz Bauer das Verbrechen des Raubes; an Josefine Timal das Verbrechen des Raubmordes ; Carl Schlossa rek, Hugo Schenk und Carl Schenk haben an Katharina Timal ebenfalls das Verbrechen des meuchlerischen Raubmordes : Hugo Schenk habe an Therese Ketterl das Verbrechen des meuchleri schen Raubmordes begangen: Hugo Schenk und Carl Schlossarek haben an Rosa Ferenczv das Verbrechen des meuchlerischen Raubmordes began gen- Hugo Schenk habe die Josefine Eder zum Diebstahle verleitet

als un mittelbarer Thäter, Hugo Schenk als unmittel barer Mitschuldiger. Bauer hatte sich ebenfalls als kautionsfähiger Stellungssucher annoncirt. Derselbe erhielt am 18. April von Schlossarek die Zusage einer Ge schäftsgängerstelle bei einem Wäschegeschästsinha- ber in Wien, der eine Villa in Weidlingau be sitze. Zum definitiven Abschluß des Dieustvertra- ges sollte Bauer seinem Dienstgeber, diese Rolle hatte Hugo Schenk übernommen, in Weidlingau vorgestellt werden. Am 21. April 1883 traten Schlossarek

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Page 1 of 4
Date: 17.03.1884
Physical description: 4
zwischen G raham und Os- man Digma wird in Kairo als Niederlage der Engländer angesehen. Die Verluste der Letz teren belaufen sich, soweit sie bekannt sind, auf 100 Todte und 150 Verwundete, diejenigen des Feindes auf 4300 Todte und mehrere tausend Verwundete. Die Dörfer Hainoi, Taruay und Tamanib wurden niedergebrannt. Osman Digma hat sich in die Berge zurückgezogen. Die engli schen Truppen kehren schleunigst nach Suakim zurück. Sensationsprozeß Hugo Schenk und Genossen. Am Donnerstag

über ^ tirn und Schläfen gescheitelt. Aus den Aermeln des dunkeln Winterrockes, der die lange schmächtige Gestalt bedeckt, sehen reine Man- chetten hervor. Als zweiter erscheint der Haupt angeklagte Hugo Schenk. Bei seinem Eintreten bemächtigt sich des Publikums eine lebhafte Be wegung. Hugo Schenk trägt einen grau-braunen Mentschikoff. Die Hände in die Vordertaschen desselben versenkt, mit einer Art vertraulichen Lächelns den Zuschauerraum musternd, leichten und elastischen Schrittes — also schreitet

Schenk der Anklagebank zu. Der dritte Angeklagte Carl Schenk, ist ein kleiner, unansehnlicher Mann von kränklichem Aeußern. Er nimmt mit auf die Brust geneigtem Haupte Platz nnd verharrt in dieser Stellung regungslos während der ersten Stunde der Verhandlung. Der Eintritt des Gerichtshofes macht das Ge räusch der nervösen Aufregung, die sich des Pub likums bemächtigt hat, verstummen. Die Ange klagten geben ihr Nationale ab, Hugo Schenk mit leiser Stimme, in freier Haltung, immer mit den Händen

in den Taschen seines Rockes. Als das Verhör beendigt ist, fliegt wieder der Schein eines Lächelns über sein Gesicht. Die bunte Reihe der Zeugen mustert er, den Blick langsam von Person zu Person wendend, mit sichtlichem Interesse. Da geschieht etwas, daS uns den Hugo Schenk in einem Miniaturbilde seiner mörderischen Künste zeigt. Er nickt seiner letzten Geliebten Emrlie Höchsmann freundlich zu und macht ihr süße Blicke, worüber das arme Mädchen die Augen so tief zu Boden schlägt, als ob sie dieselben nie

wieder erheben könnte. Der Verlesung der von uns schon mitgetheilten Anklage hört er mit größter Aufmerksamkeit zu. Wenn bei der Darstellung besonders schrecklicher Einzelheiten die Entrüstung der Zuhörer sich ge räuschvoll Luft macht, färbt sich sein Gesicht um einen Schatten dunkler. Im Uebrigen zuckt der Verbrecher mit keiner Miene. Kurz vor 10 Uhr beginnt das Specialverhör der Angeklagten. Hugo Schenk tritt wieder vor. Er deponirt rasch und sicher, mit leiser, aber vernehmlicher, hellklingen der Stimme

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Page 1 of 4
Date: 06.08.1873
Physical description: 4
ausathmete. „Und wn zum Verbinden!' ^ Er nahm ein Tuch aus der Tasche deS alten Wan- ^ vnd band es über das seinige, welches er auf Wunde gelebt hatte. Kaum war dies beendet, als ein schwaches Lechzen öts Verendeten andeutete, daß er nahe daran fei, ium Bewußtsein zurückzukehren. Hugo unterstützte M bei stiaer Genesung, indem er ihm mit dem we- noch im Hute verbliebenen Wasser daS Gesicht wuchtete und sanft seine Schläfe rieb. Einen Augenblick später schlug der alte Mann seine auf, die prüfend und chit

einem Ausdruck der ölrraschung auf Hugo Hafteten. »Sie sind jetzt besser, Sir', sagte Hugo, indem er Miss das graue Haupt , von seinem Knie hob. Sie mich Sie aufrichten.' . ^ stand auf und. brachte ^ den' Verwunditea w eine ^v>de Lage.' Des ^ alten ManueS Erstaunen trat, ^»ilr deutlicher Hervyr; er schien unfähig, seine Ge- zu'sammeln oder auch nur zn begreifen, durch 'lches Schicksal er der Sorge deS freundlichen jun- wlts übergeben wordea'töär.- 'Ach verstehe nicht', sagte er mit schwacher Stimme

, indem er mit der Hand nach der Stirn fuhr, als wollte er den Nebel verscheuchen, der sein Hirn um fangen hielt. „Ich habe so merkwürdige Gedanken gehabt, Paget — In diesem Augenblick berührten seine Finger den Verband und er hielt plötzlich inne, indem er Hugo anstarrte. .Ich glaube Sie find vom Pferde gestürzt, Sir,- erklärte der junge Mann. „Ihr Pferd lief in ge ringer Entfernung von hier an mir vorüber und als ich hieher kam, fand ich Sie besinnungslos liegen. Ich habe die Wunde, welche Sie bei dem Unfall

er halten haben, verbunden und gethan, was ich konnte.' DeS alten Mannes Gesicht klärte sich auf und der Ausdruck des Erstaunens und der Verwirrung, welcher aus demselben lagerte, wich allmählig dem eine« auf geweckten thätiges Geiste». Und nun, zum ersten Male, blickte ihn Hugo ge- nan an. Er war groß und von stattlicher Gestalt, so viel ließ sich trotz seiner ungünstigen Stellung be- stimmen; sein Anzng war einfach, aber tadellos und geschmackvoll, fein Haar grau, ja, beinahe weiß, ein starker

eine innere Hoheit und Würde seines Trägers — einen Abglanz seines Seelenadels — als auch die Einfachheit und den Geradsinn seines CharacterS. Dies Alles bemerkte Hugo in einem langen for schenden Blick, während zugleich der alte Mann auch ihn prüfend betrachtete, indem seine GeslchtSmuSkeln in eigenthümliche Zuckungen geriethen. „Wer find Sie, junger Mann?' fragte er dann hastig. „Himmel, welch' ein Ebenbild! Ihr Name?' Trotz der Ueberrafchung, die sein Blut schneller durch die Adern trieb, antwortete

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Page 2 of 4
Date: 18.09.1873
Physical description: 4
', erwiederte Hugo bestimmt. Je eher Sir gehen desto besser.' Lord Leonhardö Augen, in denen der Ausdruck des bittersten Hohnes lag, streiften von Hugo zu dessen Mutter und von dieser zu jenem; dann verbeugte u sich, indem er höhnisch sagte: „Gut, ich gehe!' und fügte drohend hinzu: „Sie haben meinen Weg durchkreuzt, Hugo Chandos, da rum nehmen Sie sich in Acht! Wer den glänzenden Preis, nach dem ich mein Leben lang gestrebt habe und den ich sicher mein glaubte, aus meiner Gewalt reißen will, muß

eine starke Hand haben. Ich habe Sie gewarnt. Hütten Sie sich!' Er wandte sich um und verließ das Zimmer. Eine Minute später ritt er wild durch die Allee der Land straße zu. „Wenn dieses Menschen Fähigkeit, Böses zu thun, seinem Willen gleichkommt, möchten wir Ursache haben, zu zittern,' bemerkte Hugo ruhig, als er und seine Mutter ihre Plätze wieder einnahmen. „Fürchtest Du Dich nicht vor ihm, Mutter?' .Ich fürchte mich nicht, Hugo; laß' uns jedoch feine Drohung beachten und auf unserer Hut

könntest?' „Lord Leonhard wird mir nichts zu Leide thun, Hugo. Du bist eö, den er fürchtet. WaS meine Nachbarn betrifft, so kenne ich nur wenig Leute. Sir Archy Wilchester ist mit seiner Tochter in dem Moor- häuScheu angekommen und mit Miß Wilchester bin ich befreundet. Sie wurde einst bei einem Spazier ritt von einem Sturm überrascht und suchte hier Schutz. Von dieser Zeit an sind wir Freunde ge wesen. Wenn ich Ursache hätte, Lord Leonhard zu sürchteu, würde ich zu Sir Archy Wilchester gehen

und ihn um seinen Schutz bitten.' „Du würdest nicht vergebens anfragen,' fiel Hugo lebhaft ein. „E? hat wohl noch keinen edleren und freundlicheren Mann gegeben, als Sir Archy Wil chester.' „Du hast ihn also gesehen?' ,.Ja, zu Wilchester« TowerS.' „Und seine Tochter?' Hugo, dessen Gesicht rrröthete, erzählte Rosamuu- de's Abenteuer auf der Brücke in der Nähe deS Schlosses, seine zufällige Dazwischenkamst und den darauf folgenden Besuch in ihrem Hause. Miß Deane fühlte feine Hand in der ihrigen zittern uud sie las

in seinen strahlenden Augen, daß er Miß Wilchester liebte. „Miß Wilchester ist ein liebenswürdiges Mädchm, Hugo!' sagte sie. „Es freut mich, daß Du Dich für sie intcressirst. Da Du mit Sir Archy und seiner Tochter bereits bekannt bist, können wir ihnen in den nächsten Tagen einen Besuch abstatten und sie wit unserer Verwandtschaft und Deiner Geschichte be kannt machen. Wir können ihre Freundschaft viel leicht nöthig haben; jedenfalls würde Sir Archy's Rath sehr schätzbar sein.' Mutter und Sohn saßen nebeneinander

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Page 5 of 8
Date: 31.10.1898
Physical description: 8
, mit einem ängstlich gespannten Ausdruck im Gesicht. Longsam öffnete Hugo das Kouvert und entnahm demselben die zierlichen Briefe Adas an den Prinzen. Der Ausdruck der Verwunderung in seinen Zügen wich dem des Entsetzens, als er Ein sicht von dem Inhalte genommen. Seine Augen wnrden starr; eine sahle Blässe ließ sein Gesicht wie das eines Todten erscheinen; kalter Schweiß perlte auf seiner Stirn. Die Hand, welche die Briefe hielt, sank kraftlos zmd schlaff herab, während er mit der anderen seine Stirn rieb

, als müsse er sich vergewissern, daß er nicht träume, sondern daß es grausige Wirklichkeit und er um das Glück seines Lebens betrogen sei. Luise betrachtete Hugo mit entsetzten Blicken und ergriff seinen Arm. „Um Gotteswillen, Hugo, was ist Dir?' Dieser sah sie starr an, ohne zu sprechen. Langsam ließ er sich in den ihm zur Seile stehenden Fauteuil gleiten und stützte den Kops in die Hand, einigemal schwer ausstöhnend; es klang wie das Stöhnen eines zum Tode Verwundeten. »Hugo, Hugo, besinne

Dich! Mein Gott, wie siehst Du aus!' Luise ließ sich neben ihm auf die Knie nieder und erfaßte seine kalten Hände, die sie mit den ihrigen zu erwärmen versuchte. «Hugo, was ist geschehen? Dir muß Furcht bares begegnet sein.' „Ja, Luise, Furchtbares!' sagte Hugo lang sam und mit tonloser Stimme. „Lies!' Er überreichte ihr die Briefe. In jähem Schreck zuckte sie zusammen, nachdem sie dieselben gelesen, ein Zug unend lichen Mitleids breitete sich über ihr Gesicht, als sie Hugo theilnehmend betrachtete. „Armer

Hugo!' war alles, was sie über die Lippen brachte, dann barg sie den Kopf in ihren Händen und brach in Schluchzen aus. Leise strich Hugo über ihr Haar. ^ „Du gutes Mädchen. Tu weinst um mich!' ' . Luise faßte sich und fragte tonlos: „WaA- gedenkst Du zu thun, Hugo ? Wirst Du sie zur ' Rede stellen?' „Zur Rede stellen? Nein. Luise; aus diese Briese gibt es kein stellen'; was könnte das nützen: E- >in>>erk 'n meinem Schicksal nichts. Meine dars kein Wort hivon eriahren, hör,r ^u. Linse? Ver sprich

, als sie ihren Gallen anredete: „Du hast Dich ja nur verheirathet, Hugo und bleibst den Deinigen erhalten. Das sah ja soeben aus, als wolltest Du einen Abschied fürs Leben von Deiner Schwester

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Page 8 of 8
Date: 16.01.1864
Physical description: 8
Hahne in der Hand haltend. ES dauerte nicht lange, als eine zweite Rothhant herunterkam und mit erstaunter und bestürzter Miene seinen am Boden liegenden Freund betrachtete Als er den Kopf erhob, stieß er einen furchtbaren KriegSrnfans,- aber rS war der letzte Laut, der über' seine Lippen kam/ denn Hugo's Kugel fuhr ihm durch'S Herz. Dann stürzte Hugo aus seinem Versteck Her vor und stelltet sich vor das Lager Eleanor'S, und ihr seine Pistole gebend, bat er sie, selbe zu laden. Er hatte kaum

ihre Seite eireicht, als der dritte Indianer mehr heruntersprang als kroch, und als er sich nach seinem Sprunge aufrichtete, streckte ihn eine Kugel aus dem zweiten Laufe,der Büchse zu Boden, und er fiel auf seine beiden Kameraden.. Der vixxte Indianer war indeß nicht so leicht zu bewältigen ES .war Hi-was-see selbst glühend vor Liebe zu dem Mädchen und Wuth über den Mann, der seine wacker- sten Krieger Ketödtet, und <r sprang so plötzlich ans Hugo, daß das Gewehr ans seiner, Hand fiel

und er mit dem rothen Znd aner ringen mußte. Die Hunde faßten die Beine des Indianers und. zerfleischten sie mit ihren wüthenden Bissen, aber er beachtete dies nicht und Hugo war nähe derau,der überlegenen kör- verlichen Kraft HcS Indianers zu erliegen, aber xin Pistolenschuß ertönte in der Hütte And er fühlte den Griff seines Feindes ei schlaffen nnd das warme Blut, das auS der Bmst des rothen Häuptlings floß, be netzte seine Hände. «Sie haben tapfer gehandelt,' sagte Hugo, als er den Indianer schwanken

bist, was wird auS mir werden — mutterlos, vaterlos, freundlos!' „Nein,' sagte Hugo ernst, sie zu einem Stuhle führend, „nicht freundloS! In dem fernen, schönem Osten habe ich einen Vater, Mutter und Schwester, die die Retterin ihres Sohnes al« ein willkommenes Mitglied ihrer Familie betrachten werden.' Er fetzte sich neben ihr nieder und nachdem er ihre Lebensgeschichte gehört, entwarf er seinen Plan für den kommenden Morgen. Es war keine Zeit zu verlieren, denn Hi-was-see war der Sohn eines mächtigen Häuptlings der Dakotah

--. Indianer, die eine furchtbare Rache genommen haben würden, wenn man sie da gefun en hätte. Mit Mbruch des TageS sattelte Hugo die Pferde und führte sie vordie Thüre. Der große flache Stein, der als Herd diente ward nun von Hugo und Eleanor nicht ohne Schwierigkeit aufgehoben und aus einer Vertiefung unter demselben nahm Eleanor -ein paar schwere Geldkatzen, mit Goldstücken gefüllt, und ein Juwelcnkastchen. Dann nahm sie ans emer Kiste einen Pelzmntel -und sagte ihm mit zut ern der Stimme, daß fie

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Page 2 of 4
Date: 29.09.1873
Physical description: 4
da: „Zu bestimmteren diplomatischen Vereinbarungen würde nur ein Anlaß vorliegen, wenn von irgend einer Seite der Friede bereits thatsächlich bedroht erschiene. Das sei zunächst glücklicherweise nicht der Fall, und wenn hie und da Besorgnisse betreffs ge wisser politischer Strömungen und Entwicklungen in anderen Staaten und deren etwaiger Folgen für den XXIV. Das vcrhänguißvolle Attentat. Lord Leonhard Eoremond blied am Eingange dcr Kammer, worin Hugo schlief, stehen, sein Herz schlug heftig in feiner Brust

, so stark, daß er sich einbildete, der Schläfer möchte davon erwachen. Hugo aber lag in tiefem Schlummer. Sein Kopf war bequem auf dem Kissen zur Ruhe gebettet, sein Gesicht ungewöhn lich blaß in Folge des Schmerzes seiner Wunde und seiner Erlebnisse der letzten Tage. Das matt bren nende Nachtlicht warf düstere Schatten im Zimmer umher. Lord Leonhard fuhr zusammen und trat un willkürlich ein paar Schritte zurück; ein Kampf zog sein Herz zusammen. Wie ähnlich er doch Paget sieht! dachte

suchten die Stelle, wo er die Waffe am besten ansetzen konnte, die er gezückt in seiner Hand hielt. Aber in demselben Augenblick, als ob ein Schutz engel ihn gewarnt, oder als ob der scharfe Blick sei- neS Feindes die Fesseln des Schlafes zersprengt, be wegte sich Hugo und schlug die Augen auf. Eoremond hatte keine Zeit, sich ungesehen zurückzu ziehen. Mit der Geschwindigkeit des Blitzes musterte ihn Hugo und begriff sofort seine gefährliche Lage- Einen Schrei auSstoßend. der gleich einem warnenden

Signal durch das alte Farmhaus klang, sprang er wie ein Tiger mit einem Satz aus dem Bett und stürzte sich auf den Feind. Halb betäubt von der unerwarteten Wendung, die die Sache genommen, schlug Eoremond mit seinem Messer blindlings umher, während er m.t dem Arm die Schläge seines Angreifers parirtr. Im nächsten Augenblick entriß ihm Hugo den Dolch, den er in eine Ecke des Zimmers schleuderte und dann geriethen Beide in ein Handgemenge, wobei Lord Leonhard mit Wuth und Verzweiflung kämpfte

ihnen nach und was nicht in einem Flusse beim Ueberschreiten des selben ertrank, fiel durch die russischen Geschosse. Alle Häuser der Jomuden und Borräthe wurden verbrannt. Rußland hat seinem Culturruhme einen neuen Lorbeer hinzugefügt. Afrika. Von der Westküste Afrika's sind neue Nachrichten gekommen, welche die Kunde, daß sämmt liche Eingebornenstämme westlich von Cape Coast sich Hugo vergaß seine Wunde und rang mit aller Kraft und Behendigkeit, die er besaß und die noch erhöht wurde durch das Bewußtsein, daß er um sein Leben

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Page 5 of 6
Date: 24.01.1899
Physical description: 6
Beilage zu Nr. 19 der „Bozner Zeitung' vom 24. Jänner 1899. Nachdruck verboten.) Ada. Roman von * , (109 Fortsetzung.) Hat eine wahre, tiefe Liebe erst ernstlich von dem Herzen eines Menschen Besitz ergriffen, dann läßt sie sich nicht mehr bannen, und auch der Ruhigste und Besonnenste wird mitunter zu exaltierten Handlungen gedrängt. In dieser Lage befand sich Hugo Weichert. Seit er sich klar darüber geworden, daß Luisens Besitz allein im Stande sei, ihn zu beglücken, seit er in ihrer Nähe

wie an einer Schnur quasi als Harlekin tanzen ließ, sie war die geeignetste Person, um den Assessor zum Rück tritt der Verlobung zu bewegen. Hugo, der ehrliche, alles Falsche verab scheuende Mann, war nahe daran, ein Jntri- guant zu werden. Und zwar nur darum, weil das Schicksal ihm so hart mitgespielt; weil er sich an eine Frau gefessellt hatte, die er eigentlich gar nicht geliebt, wie er sich jetzt ganz offen eingestand. Ada hatte nur seine Sinne berauscht, aber sein Herz fält gelassen. Das Herz schien Helene

, eine gute und edle Frau zu werden! Endlich sollte sie einmal allein und ungestört mit ihm sprechen können. Mit freudestrahlenden Lächeln gieng sie Hugo entgegen. In verführerischen Liebreiz entfaltete sie alle ihr zu Gebote stehende Kunst des Kokotierens, um nur einen freundlichen Blick von ihm zu erhäschen. Mit hingebenden Mienen und einem süß schmachtenden Lächeln nöthigte sie ihn. auf einem Sopha Platz zu nehmen, während sie sich ihm gegenüber niederließ. Sie spielte ein wenig die Ermattete

, von der Anstrengung des Gesellschaftslebens fari- gierte. Sie sprach daoon. sich nach und nach ein wenig zurückziehen und sich mehr der .Armenpflege' widmen zu wollen. Sie erzählte, daß sie schon hohe Beiträge zu verschiedenen wohlthätigen Zwecken gezeichnet habe nnd auch Mitglied einiger Frausnoereine sei. Und daß diese Thätigkeit, zum Beispiel für die Bekleidung armer Neqerknaben zu sorgen, und blaue Strümpfe für Waisenmädchen zu stricken, ihr außerordentlich zusage. Hugo mußte gewaltsam seine Ungeduld

unterdrücken, und nur mit größter Mühe gelang es ihm, sein Gesicht zu einem so auf merksamen Ausdruck zu zwingen, wie es das Thema, welches Frau von Branden ange schlagen, erheischte. Es wurde Hugo nicht so leicht, die schöne Wittwe für seinen Blan zu gewinnen. Die ganze Eifersucht Helenens wurde rege, als sie hörte, um was es sich handelte. Zwar hütete sich Hugo wohl, dieser Schlangennatur auch nur das geringste Zugeständnis bezüglich seiner Liebe zu Luise zu machen. Aber Helene hatte klar durchschaut

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Page 9 of 10
Date: 05.08.1873
Physical description: 10
der junge Künstler, indem er erleichtert aufathmete. „Und zum Verbinden I' Er nahm ein Tuch aus der Tasche des alte» Man» und band es über daS feinige, welches er auf die Wsnde gelebt hatte. «au«, wer dies beendet, als ein schwaches Nechzen des Vemandetm andeutete, daß er nahe daran sei. iuv Bewußtsein zurückzukehren. Hugo unterstützte hn bei seiner Genesung, indem er ihm mit dem we- noch im Hute verbliebenen Wasser daS Geficht wuchtete und sanft seine Schläfe rieb. Einen Augenblick später schlug

der alte Wann seine lizw auf, die prüfend und init einem Ausdruck der ^blnaschung auf Hugo hasteten. »Sie sind jctzt besser. Sir', sagte Hugo, indem « das graue Haupt von seinem Knie hob. '^isw Sie mich Sie aufrichten.' ^ stand aus w>d„brachte^«'.^tvmch'eka w'.edie HeM Lage.' DeS alten Manne« Erstaunen trat !^er deutlicher hervor; er schien unfähig, seine Gi- zu sammeln oder auch nur zu begreisen, durch Schicksal er der Sorge des freundlichen jun- ^ '»vms übergeben worden töar. '^' . »Ich verstehe

gerichtet haben, : der Wedernvbnung von , 7^. ,u <seoanien gehabt, Paget —'. In diesem Augenblick berührten seine Finger den Verband und er hielt plötzlich inne, indem er Hugo anstarrte. .Ich glaube Sie find vom Pferde gestürzt, Sir,' erklärte der junge Mann. „Ihr Pferd lief in ge ringer Entfernung von hier an mir vorüber und als ich Hither kam, fand ich Sie besinnungslos liegen. Ich habe die Wunde, welche Sie bei dem Unfall er halten haben, verbunden und gethan, was ich konnte.' DeS alten Mannes

Geficht klärte sich auf und der Ausdruck des Erstaunens und der Verwirrung, welcher auf demselben lagerte, wich allmählig dem eines auf geweckten thätiges Geiste». Und nun, zum ersten Male, blickte ihn Hugo ge nau an. Er war groß und von stattlicher Gestalt, so viel ließ sich trotz seiner ungünstigen Stellung be^ stimmen; sein Anzug war einfach, aber tadellos und geschmackvoll, sein Haar grau, ja, beinahe weiß, ein starker Schnurrbart bedeckte theilweise seinen wohlge formten Mund

seines CharackrS. Dies Alles bemerkte Hugo in einem langen for schenden Blick, während zugleich der alte Mann auch ihn prüfend betrachtete, indem seine GestchtSmnSkeln in eigenthümliche Zuckungen geriethen. „Wer find Sie, junger Mann?' fragte er dann hastig. „Himmel, welch' ein Ebenbild! Ihr Name?' Trotz der Ueberraschnng, die sein Blut schneller durch die Adern trieb, antwortete Hugo mit ruhiger Höflichkeit: .Mein Name ist Hugo ChandoS. Ich bin ein Künstler aus London.' Der alte Mann athmete tief. ES scheint

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