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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 06.06.1911
Physical description: 8
war Beamifh. Diese neue Kombination beschäftigte sein Gehirn aufs regste, und er schritt im Zimmer wie ein gefangener Tiger auf und ab. Emma Elmslie war gefährlich, ebe»fo, wenn auch in geringerem Trade, Tomtins, doch der Verdacht -—beinahe die Gewißheit—daß die beiden die Anstifter des ungeheuren Verbrechens auf der South Eastern-Eisenbahn gewesen waren, bot eine Waffe, die beide zerschmettern konnte, wenn es ihm gelang, sie so zu schwingen, daß sie nicht auf ihn selbst zunickpralle. Diese Aus gabe

erforderte einen sorgfältig ausgearbeiteten Plan. Plötzlich gab er seine Rundgänge im Zimmer auf und setzte sich an den Schreibtisch, um zwei Briefe zu schreiben — einen sehr kurzen an seinen Later und einen zweiten, längeren, der ihm viel Rachdenken kostete, an Emma Elmslie. Den ersteren ^versiegelte er, ohne ihn nochmals durchgelesen zu haben. Während er aber den zweiten Brief ein-, zwei-, dreimal durchlas, verzerrte sich fein Gesicht zu einer Grimasse, die aber kaum ein Lächeln ge» Nannt werden konnte

.' „Nun, Emma, gibt es etwas Neues in Ihrer Abteilung?' Mgte er, indem er den Brief in kleine Stückchen zerriß, die er dann sorgsam ins Feuer steckte. Sie wußte wohl,, welche Nachricht er sehnsüchtig erwartete und zugleich auch fürchtete, schwor sich aber zu, daß er mit klaren Worten Harnach fragen sollte.. . „Nein, mein Herr, alles ist wie gewöhn lich,' antwortete sie mit unschuldiger Miene. „Und — hm l— dieses Fräulein Milborne, deren Unwohlsein Sie gestern meldeten — wie steht es heute mit ihr?' platzte

er sich nur vor, noch eine doppelte Dosis aus Tomtins' Flasche dem Mittags mahle der Patientin beizumengen, und hoffte mit Furcht im Herzen, daß die Sache diesmal besseren Erfolg haben würde. Als Emma die Halle durchschritt, fand sie den für sie bestimmten Brief und nahm ihn mit auf ihr Zimmer, um sich dort der Lektüre ungestört hingeben zu können. Er war etwas länger, als der, den Herr Simon erhallen hatte, und gleich die erste Zeile ließ ihr Herz höher schlagen. „Teuerste Emma,' so begann der Brief, „willst Du nach der Stadt

.' - Herr Simon war selbst in seinem tiefen Kümmer noch schlau genug, noch allerhand Scheingründe gegen den Urlaub bis zum andern Morgen vorzubringen, als sie eine Stunde später darum einkam, aber schließlich gab er mit gut geheucheltem Wohlwollen nach und war ' ^ '»-INN beknral. dak Viktor die Beband- Uing vieler Spionin übernehme, vag er sog«4 die gebrechliche Kutsche anspannen ließ, die sie^ zum Bahnhof bringen sollte. ! Bevor Emma Elmslie die Anstalt verliebt betrat sie noch einmal Käthes Zimmer

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 07.02.1873
Physical description: 10
-r' Soziier Geschichten. Eine Lustspielerei in einem Auftritt (mit dem „Volksblatt^), die ganz gegen die sonstige Gewohnheit der Lustspiel- nicht mit einer Heirat endet, weil der eine der darin auftretenden Herren schon verheiratet ist, der andere nicht heiraten kann. Personen: Papa, Bozner Bürger und Mitglied der zukünftigen Feuerwehr, Mama, seine Frau, Emma, beider Tochter ffehrraiv), „T iroler Volksblatt' (iptklt in seiner bekannten MaSkt eine klägliche Rolle) Ort der höchst unschuldigen Handlung

: Emma'S Budoir. (Der Vorhang geht auf:) Emma (natürlich fleißig beschäftigt): Nicht waht, liebe Mama, in'S dritte Turnerkränzchen gehe ich ganz gewiß. DaS erste konnte ich nicht besuchen, weil der neue Zopf auS Innsbruck nicht zur rechten Zeit oekam und beim zweiten warst Du unwohl, aber jetzt ist alles wieder in Ordnung. Nicht wahr, wir besuchen das dritte Kränzchen ganz gewiß? Mama: Ja, liebes Kind, wenn kein Hinderniß eintritt. Emma: Ach, wie freu' ich mich, auf den Kränz« chen soll man sich so gut

unterhalten und recht viel tanzen. „V ol ksbl.' (erschein,): Stör' ich nicht? Mama: O bitte, bitte, wir be'prechen nur soeben den Besuch des dritten Tanzkränzchens unseres Turn- vereireS. „V o l k s b l.' (ichlägt eilt .Kreuz) : Ta . . Ta . . Tanz—kränz—chen wollen Sie besuchen? (Schlägt ein zweite» Areuz.) Kennen Sie meinen legten Feuilleton - artikcl, „Etwas über's Tanzen', nicht? Mama und Emma (gleich;-itg): Nein. „Volksbl.': Tanzen Sie nicht, mein Fräulein, lanzen

Sie nicht, wenn Ihnen an Ihrem zeitlichen und ewigen Heil was gelegen; hören Sie: „Der Tanz ist Mittel zum Zweck geschlechtlicher Annäherung und Berührung . . Mama (tnnüster): „Volksblatt', welch' laScive Sprache in Gegenwart meiner Tochter. Emma, geh', hole mir ein GlaS Wasser. „Volksbl.': Nein, bleiben Sie und vernehmen Sie die Worte meines Mundes (fortfahrend): „Und daß wirklich die geschlechtliche Annäherung die Haupt sache . . Mama (unterbreche»!) : Bitte, werden Sie nicht unanständig. „V o lk s b l.' (fortfahrend): »Das sieht

man bei den Kränzchen, wo alles pure Genußsucht, bis auf dem Maskenbälle das Thierische seinen Triumph feiert' (schöpft Athem). Emma: Aber, Mama, was redet da das „Volkt- blatt', ich verstehe es nicht recht. Mama: Brauchst's noch nicht zu verstehen; es eifert gegen das Tanzen. Emma: Gegen das unschuldige Tanzen? Ist'S bei Sinnen? „Volksbl.'': Ja, ich bei Sinnen, und deshalb beschwöre ich Sie nochmals, tanzen Sie nicht. „DaS Wesen, das auf den Bällen regiert, gehört zur k'ompn. äiaboli.- Emma: Was heißt daS? „VolkSb

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 19.04.1883
Physical description: 4
bringen?' Emma schüttelte den Kopf. „Nie,' sagte sie fest. „Ein Gewinn, der erkauft wäre mit fremden Thränen — ich möchte ihn nicht besitzen.' „Das ist auch meine Ansicht, aber Ein glühendes Roth überflog die Wangen der Spre chenden. „Gab es'nicht noch eine andere Frage über fremdes gestohlenes Glück?' Emma nähte so hastig, sie war so verwirrt und er schrocken, daß Manuela's Herz vor Mhrung schwoll. „Ich habe Dich lieb!' flüsterte sie. „O Emma, liebe, liebe Emma, sag, daß Du mich noch ein klein wenig

achtest, daß ich nicht in Deinen Augen —' Schluchzen erstickte ihre Stimme. „Nein, nein, um keinen Preis irdischen Glückes wollte ich weiter nach dem unbekannten Bater suchen!' setzte sie leidenschaftlich hinzu. „O wäre ich gestorben, ehe ich hierher kam!' Emma tröstete mit ihrer sanften Freundlichkeit die Erregte. „Du bist ein gutes, ehrliches Geschöpf, Manuela,' sagte sie, „des besten Schicksals würdig. Ich lege aus Herzensgrund meine Hand in die Deinige — was auch selbe sich Gemälde aus der Galerie

die herbeigezogenen Uhlanen an, deren Commandant nur mit Noth der Gefahr, verletzt zu werden. geschehen möge, Du bleibst mir lieb und theuer, so lange ich athme.' Sie hielten sich fest umfaßt, Emma mit bitterem Schmerz, aber äußerlich ruhig, Manuela laut schluch- eud. Das Leid in ihren Herzen, gleich tief für Jede, war unheilbar, aber kein kleinlicher Groll, kein Miß trauen trennte die verwandten Seelen. Ueber den quä lenden Zwiespalt hinweg hatte gegenseitige Liebe eine Brücke geschlagen, und aller Hader

war entflohen. „Jetzt besitze ich das Porträt meines Vaters,' sagte nach einer Pause die junge Spanierin, aber es soll mir nicht aus den Händen kommen. Vielleicht kennst Du die Züge, Emma, vielleicht den Mann selbst, denn in die ser Stadt lebt oder hat er gelebt. Soll ich Dir das Bild zeigen?' Die junge Näherin schüttelte den Kops, es war, als verbiete ihr ein plötzlich aufsteigendes Gefühl, in dieser Angelegenheit mitzuwirken. „Warum?' fragte sie unruhig. „Denke an Gollo- win's entsetzliches Schicksal

mit der Prinzessin Valerie am 1. Mai wieder in Wien ein und wird dann vom 12. Mai an einen vierwöchentlichen Aufenthalt in Feldasing am Starnberger See nehmen. Mitte Juu begibt sich die Kaiserin nach Jschl. - als Emma plötzlich einen halberstickten Schrei aus stieß. „Ich bitte Dich, Manuela ^ der geistliche Herr hat das Original dieses Porträt persönlich gekannt?' rief sie. „Er weiß, daß dieser Mann Dein Vater war? Es ist unmöglich!' „Du erkennst ihn also!' ries die Spanierin. „O be ruhige Dich, Emma

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 31.03.1883
Physical description: 8
als gesichert.' Aber Manuela empfand keine Freude. „Mir ist, als sei das Schlimmste ncch nicht gesche hen,' sagte sie. „Emma, wie viele Thränen habe ich dieses unbekann ten Mannes wegen schon geweint! Meine arme Mama galt bei ihren Bekannten für unverheirathet und sie selbst that nichts, um den schimpflichen Irrthum aufzu klären — so oft mußte ich die spöttischen Bemerkungen meiner Schulgenossinnen ruhig hinnehmen, mußte mich fragen lassen: Wer ist denn eigentlich Dein Papa? Und in der grenzenlosen Liebe

, welche meine Mutter mir bewies, sah ich immer heimlich einen Beweis ihrer Schuld. Ich habe die Erzählung von dem geleisteten Eide nicht geglaubt, bis wir hier angelangt waren.' Emma tröstete freundlich wie immer. „Weun Pater Jose kommt, wird er Dir volle Auf klärung geben, Du erfährst dann Alles, Liebe.' „Aber es ist noch so lange bis dahin! O, ich sterbe vor Ungeduld!' „Du solltest Dich beschäftigen,' rieth Emma. „Zeichne, male, wenn Du nicht nähen oder sonst eine Handarbeit zu ergreifen wünschest.' Manuela

Gewinn erst in die zweite Linie zu stellen. Wo soll aber dieser Bau geführt werden? Ich würde das Dnregger'sche Weingut an der Spital gasse als besonders empfehleuswerthen Bauplatz bezeichnen. Den 4. Theil dieses Weingutes wird die Commune ohnedies in naher Zeit zum Zwecke der Straßenerweiterung einlösen müssen; denn die „Hörtest Du nichts von dem Schicksal meines Bil des, Emma?' „Doch!' antwortete diese. „Der Maler hat es eines Tages von fremden Leuten holen lassen. Vielleicht ar beitet er daran

.' Manuela schwieg und das Gespräch stockte wieder; es wurde von einer Woche zur anderen in der Man sarde immer stiller, immer beklommener. Draußen be gann der Frühling seinen Zauber zu entfalten, hier drinnen legte sich um die Herzen der Frost immer fester und fester. Die verdoppelten Kosten des kleinen Hauswesens ließen das Geld schneller als sonst zu Ende gehen, Emma mußte die Nächte zu Hilfe nehmen, um ausreichend zu verdienen, und Manuela sah das, ohne eS ändern zu können, sie sprach

auch nicht davon, es zerriß ihr das Herz. Jetzt war es im Anfang April; nach acht oder vier zehn Tagen konnte Pater Jose eintreffen, dann mußte sich Alles entscheiden. Und wenn auch dieser Sturm ausgetobt hatte, wenn der Würfel gefallen war — würde sie den Geliebten ihrer Seele jemals wiedersehen? Emma wußte, daß Otto schon seit Wochen im Hause seiner Mutter lebte, aber sie selbst hatte von ihm keine Nachricht erhalten. Es war klar, daß ihn das Ehrge fühl, vielleicht sogar eine Art unüberwindlicher Scham

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 17.04.1885
Physical description: 4
zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung poftirt. Das Publikum benahm sich in auerkeunenswerther Weise ruhig unh dem traurigen Acte angemessen. Drei Minu- Die gute alte Tante. Humoreske von Stanislaus Graf Orabowski. (4, Fortsetzung.) Die Mädchen kannten den alten eisernen General auch, daher beunruhigte sie der Streich des Lieutenants einigermaßen: besonders fürchtete Emma bedenkliche Folgen. Julie sah ganz ängstlich vor sich hin. und nur der fröhliche Backfisch, Louise, klopfte in die Hände und freute

sich darüber, daß der Schwager — das Mädchen ließ es sich einmal nicht nehmen, seit einigen Stunden Rohrbach, der sie darin noch ermnthigte, so zu nennen — den Alten so hübsch augeführt habe. Der Lieutenant lachte auch herzlich, sowohl über „den Schwager' wie über den General. „Wenn es nun aber ein unglücklicher Zufall so fü gen sollte, daß er Deine Abwesenheit entdeckte s' fragte die liebende Emma besorgt. „Das ist beinahe unmöglich; der Sonntag bringt keinen Dienst mit sich, von Kirchenparade und Parole

' zu präsidiren und sich von den Ar beiten der ungarischen Landesausstellung auf dem Ausstellungsplatze zu überzeugen. — Am 30. d. bege- die Verlobung Alles wieder gut machen, denn der Alte ist ja auch ein Freund Eures Hauses.' „Ich fürchte nur, daß er seine Dienststrenge über die Freundschaft stellen würde/ bemerkte Julie sehr tref fend. „Um des Himmels willen, theurer Karl,' sagte Emma, sich inniger an den Geliebten schmiegend, „wie dürfte er Dich wohl schlimmsten Falles bestrafen?' Der Lieutenant hätte

vor ein Kriegsgericht stellen und dann —' „Du verstummst so bedenklich, Karl?' rief die er schrockene Braut, und auch die beiden anderen Mädchen horchten hochathmend auf. „Hm. so ein Kriegsgericht könnte wegen Verlassens des Postens vor dem Feinde auf den Tod durch die Kugel erkennen, mindestens ein paar Jahre Festungs hast, indessen Emma schrie vor Entsetzen laut auf und schlang den schönen Arm eng um den Hals des Geliebten; Julie schauderte seufzend in sich zusammen und der Backfisch rief laut dazwischen

und im Hotel Victoria abgestiegen. (Auszeichnung.) Der Kaiser hat dem Oberlan- desgerichts-Rathe des Ruhestandes in Trient, Johann Del-Rio v. Tiefengruben und Sonnend erg. als Ritter des Ordens der eiser nen Krone dritter Classe in Gemäßheit der Or- densstatuten den Ritterstand verliehen. (Deutscher nnd österreichischer Aipenverein.) Bei außerorodentlich zahlreichem und distinguirten Publikum verlief die gestrige Versammlung der hiesigen Section des AlpenvereinS in animirtester Weise, wozu ganz besonders

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Bozner Zeitung
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Page 8 of 8
Date: 13.01.1915
Physical description: 8
war e» «och oermietet. Oben wohnte ein Flickschuster, unten die Zimmermann»« witwe Trau Auguste Altinann, Frau Emma» Schwester. ?r«u Emma fand die HauStür weit ge öffnet uud ging hinein. Der Flur war lang, schmal und dunkel. Nur im hintersten Winkel, n»o Kch unter einem großen Rauchmantel der auS «ben Backsteinm gefügte Herd befand, verbreiteten auf der Herdplatte brennende Holzscheite einen rötlichen Feuerschein. Ein Kochtopf stand über dem Feuer, und eine weib liche Verson kuschte gleich einem schwarzen

Schalt«» vor der roten Glut hin und her. „Guten Tag, Lene', sante Frau Emma. Doch d>- blöde Alte, eine Stadtarme, welche da» der Ziuunermaunsioitwe «artete hörte mcht. ?»ü!, Emma trat m die Stube ein. die gleich rech» von der Hau»tür lag. «« war ein hellen freundlicher Rau« mit »wei Fenstern nach der Swche bin«»». Tu dm Senftem Hand« schwar»e Hol»stSnd«r «it garniert»» HStm und Savottm. Sie hatte» über fünf Lahre dort nicht gestaud«^«ber seit vor km»er Seit der Simmerma»» Nltmonn auf eine« Lau

oerunMckt «ar and al» Leiche in» Hau» geschafft werden mußte, hatte seine Witwe den Butzmacherinnenberus, den fte schon al» Mädchen betrieben, wieder aufgenommen. Im Simmer war niemand, und Frau Emma hob dm buntgeblümten Sattunvorhang von der Tür »n dem hintern Raum. Sie schritt nicht hinein. Sie blieb auf der Schwelle stehen. Kein Stuf, kew Wort, kein Laut wollte über ihre Lippen. Frau Auguste Sltmann kniete vor dem großen, schweren Holzkasten, den sie »um Fort schaffen ihrer Erzeugnisse

nach den Marktplätzen hin benutzte; denn der Berkauf im Hause allein lohnte nicht, sie hatte auch eine Bude mid stand auf verschiedenen Märkten au». Die klein«!, etwa» über »wei Jähre alte Suste hatte ihr wohl die Hüte, die sorgsam gepackt im Kiisten lagen, zugetragen. Gerade aber, al» Frau Emma den Türoorhang hob und auf die Schwelle trat, legte das Kind voller Un gestüm beide Ärmchen um den HalS des Mutter und drückte ihr einen Sub auf den Mund. Frau Auguste stieb da» Sind »urüi! «tnd sprang auf. Ein krampfartig

» und schluchzte und schluchze... Frau «mma biß die Zähne zusammen^ Jetzt ungesehen fortgehm können. Jetzt fliehen vor ... Ja, wovor... Bor der eigenen peinlich« Scheu, die Seele de» andern gehört V» haben? Doch da» Sind entdeckte fie jetzt und stürzte anf st« «k .Mamachen weint. Tante Emma!' Mit den großen, tiefblauen Augen sah «ustcheck traurig zu Tante auf. Fr« Emma strich sanft/ so sanft ihre hartgearbeiteten Hände die» zuließen, über de» blonden Lockenkopf. Frau Auguste erhob sich, setzte

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Bozner Zeitung
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Page 8 of 8
Date: 15.01.1915
Physical description: 8
geben würde. Aber nicht nur holdMge Anmut blüht auf polnischen Gefilden. Wie überall. Ott es auch hier Schatten. Es fehlt nicht an geißelnden und mah nenden Stimmen. Nicht die zartesten Hiebe fallen von einer Frauenfeder. Es ist Gabryela Zabolska, die mit unerbittlicher Satire die kleinbürgerlichen Kreise der Provinz an den Pranger der Lächerlich /Zus stillen Sassen Sio.üan von Margarete Wolff. P (Nachdruck verboten.) DaS lehnte Arm» Emma entschied« ab. .Meine Arbeit ist'», der Belauf

ist also auch «eine Sache', entgegnete sie. Wenn sie aber so kurz und bestimmt etwa? sagte, wagte Klen ons niemal», etwas dagegen »u reden oder biegen zu handeln. Frau Emma ging über dm großen Hof zu dem seitlichen Stallgebäube. Die kräftige, untersetzte Gestalt de» Händler» mit den bi» «» den Knien reichende» Schaftstiefeln, mit dem »«öffneten, »senden Mantel, welcher in seiner Lid^ dem Saftand« polnische» Jude» ShmÄte, ftSgte ihr. Im Stalle angelangt, zeigte Ava» Emma auf die beide» Schweine, die sie verkaufen

» und dem wetterackeäuntm Gek«bt wie einen Glockenklöppel nach rechts und links, nach lwks und rechts. .ES sind Prachttiere', sagte Frau Emma. .Hm ... hm ...' grunzte Reitzke wieder, streckt« den Kopf vor und mustere die Tiere nochmatt ganz genau. Er schätzte da» Gewicht ab. äußerte aber nichts, sondern fragte nur kurz nach dem Preise. .WaS «ollen Sie denn geben?- horchte Frau Emma. .WaS werden sie groß wiegen. Sagen wir zwei Zentner das Stück, 'S ist gut ge schätzt'. meinte er. .Gut, auf Ihre Kante', entgegnete Frau

Emma. .Zweiunddreißig Taler für beide Kerle', bot Reitzke. Frau Emma schloß entrüstet die Stalltür. .Na, fordern und ablassen macht dm Handel aus', sagte Reitzke imd ging nehen Frau Emma her über dm Hof. MS sie die Pumpe in der Mite de» Hofe» erreicht hatten, bot er schon zwei Taler mehr, und al» sie in da» HauS eintraten, warm e» schon vi« Taker mehr geworden.- In dy Wohnstube mischte sich dann KlÄMi mit in dm Handel. Er woltte fünfzig Taler für beide Tiere haben. Reitzke lachte höhnisch

er, .jedes Kind weiß, das: ' 5-rr- ehrlichste Händler in der ganzen ^ i>:.' Die» bestritten weder Klemens »och Kroar Emma. Sie ließen zehn Tal« vH» dew fünfzig herunter, und io kam der Handsl iM» Abschluß. Reitzke brachte mit groß« Nzigkeit es», graue» Lewenbeutelchen »um Vorschein zählte die vierzig Taler in Silber imd Gol5. auf den Tisch. Dabei geriet sein So»? wieder in die Glockmklöpfel beweguvg. Run trank « auch dm «ahm Korn schnap», sogar »och ei»« zweiten und ner» abschiedet« sich dann. Da» Geld lag

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 22.01.1892
Physical description: 4
, was Sie mir zu sagen haben.' .Dann wissen Sie, meine liebe, einzige schöne Emma, daß ich Sie über Alles liebe.' „Das weiß ich längst.' erwiderte das reizende Mädchen, „und hoffentlich sind Sie ebenso sicher, von mir wiedergeliebt zu werden.' Schon kam Schwedecke wieder herangekeucht, nnd man hörte ihn Emma'S Namen rufen. Da Gefahr in Verzug war. zog Bechtold rasch das hübsche Mädchen an seine Brust und gab ihr zwei herz haste Küsse. Dann trennten sich die Liebenden, und Emma kehrte zu ihren Freundinnen zurück

. Seit diesem Tage sann Bechtold unablässig damuf. Herrn Schwedecke durch irgend ein Mittel aus dem SattÄ zu heben, denn während er selbst Emma's Herz erobert hatte, wurde Herr Schwedecke von den Eltern begünstigt, da dieser über ein ganz respektables vermögen gebot. „Im'bin zu Allem entschlossen,' sagte Bechtold «ineS Abends zu Emma, als es ihnen wieder ein mal gelang, ein paar Worte vertraulich zu wechseln. „Nöthigensalls ermorde ich den Kerl hinterrücks.' „Um Gotteswillen/ rief Emma, „wo denken

Sie hin?' „Erschrecken Sie nicht, ich werde ihn nicht mit dem Dolch anfallen » In Itsliava. sondern nur moralisch umbringen, sobald sich eine halbwegs gSnstige Gelegenheit ergibt.' Eines Abends kam das Bahnhofirokodil auf den Perron, als Emma zufälliger Weise allein mit ihrem Strickstrumpf auf der Bank saß und Bechtold eine amerikanische Zeitung in der Hand, vor ihr stand. „Denken Sie.' sagte er gerade zu dem gespannt lauschende» Mädchen, „zweihundert Personen ver unglückt, zweihundert Todte und Verwundete

, das ist schrecklich.' „Mich schaudert es,' erwiderte Emma und machte eine Bewegung, wie wenn sie in der That vom Fieber geschütt-lt würde. Da stürzte das Bahnhof krokodil herbei. „Was haben Sie gesagt?' rief Schwedecke, „ist denn ein Unglück geschehen?' „Ein schreckliches Unglück.' erwiderte Bechtold mit Pathos, „denken Sie. Zusammenstoß zweier Züge, zweihundert Personen todt und verwundet.' Damit verließ er den entsetzten Schwedecke nnd eilte in das Bureau. „Zweihundert Personen todt uud verwundet,' wiederholte

Schwedecke, „und wo? Hier in der Mhe? Gewiß in Oberndorf, wo der lange Tunnel ist?' „Ganz richtig,' erwiderte Emma, soeben ist eine Maschine hingefahren, um die Verwundeten zu holen.' Und Niemand in B. hat eine Ahnung von diesem Ereigniß. Das war geradezu ein Triumph für unseren Schwedecke. Er nahm flüchtig Abschied von Emma und eilte zurück in die Stadt. Unterwegs litt er namenlose Qual. Sollte er zuerst auf das Telegraphenamt stürzen und an das Journal in der Residenz berichten

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 21.03.1883
Physical description: 4
dieses Blattes gegeben haben. Doch hat sich das City blatt durch die ihm gewidmete Sprengbüchse nicht Fuhre uns nicht in Versuchung Roman von VZ. Höffrr. (41. Fortsetzung.) Ihr großes Tuch fester um den Kops ziehend, schlüpfte sie mit einem letzten leise» „Gute Nacht!' über die Straße und verschloß und verriegelte sorgfältig den Zugang des gräflich Harten'schen Aefitzthnms. Emma stand allein, umbraust von den Wogen des Sturmes aber doch froh, jetzt wenigstens nicht sprechen zu müssen' Wo war Manuela? Klang

Otto's Brief so traurig, so anklagend, weil er mit ihr zu fliehen und hierher zurück'' zukehren gedächte? — Dann war Alles, Alles zu Ende- die heimliche Hoffnung und der rastlose Zweifel, Alles! Dann blieb nur noch eine einzige Erlösung übrig: die Gewißheit des Todes. Mama rief von oben her, sie warnte vor Erkältung und Zahnschmerz — halb betäubt wollte Emma die Treppen wieder hinaufgehen, — da klang draußen durch das Geräusch des Wetters eine leise zaghafte Stimme — Es war der jungen Näherin

, als höre sie ihren Na men flüstern: „Fräulein Emma!' Sie.horchte. Ihr Herzklopfen, ihre Unruhe mußten sie getauscht haben. „Wer ist. 5a?' fragte sie in die Nacht hinaus. Ein Schatten trennte sich von dem umgebenden Dun- ' kel, eine schlanke Gestalt trat zögernd in den Schein der kleinen Lampe. Emma sah wie im Traume das traurige und doch so edle Antlitz ihrer Nebenbuhlerin, sah die dunklen Augen nnd die feine blasse Hand, welche das Spitzentuch unter dem Kinn zusammenfaßte sie fühlte, wie alles Blut

zu ihrem Herzen zurückströmte, wie eine Art von Rausch plötzlich ihr ganzes Wesen ergriff. Manuela war hier — Otto wußte also von ihr nichts. „Comtesse,' sagte sie beinahe stammelnd, „bitte, tre ten Sie näher.' Die junge Spanierin legte plötzlich beide Arme um den Hals Derjenigen, die sie ahnungslos so furchtbar gekränkt hatte. „Es sind schreckliche Dinge geschehen,' flüsterte sie. „Meine Mutter ist gestorben ich kann in dem Hause da nicht mehr athmen. Fräulein Emma, es ist sür mich keine Thür offen — darf

, sie hier auf zunehmen, brachte ihr etwas Herzklopfen. Emma sprach mit den Augen. „Die Comtesse besucht uns für einige Zeit, Mama,' sagte sie. „Bitte, in diese Thür, gnädiges Fräulein!' Manuela hatte die Mutter ihrer jungen Beschützerin nur sehr flüchtig begrüßt; dann wandte sie sich der Tochter wieder zu. „Nennen Sie mich bei meinem Taufnamen, Emma, und gestatten Sie auch mir ein Gleiches,' sagte'sie herzlich. „Es gibt jetzt auf der weiten Welt keinen Men schen mehr, der noch zärtlich zu mir spräche

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Page 3 of 8
Date: 17.03.1883
Physical description: 8
und noch dazu auf einen so schmachvollen Ver dacht hin! Das Ganze ist eine empörende Lüge, eine Verleumdung sonder gleichen! Gollowin hat es nicht gethan, darauf wollte ich wohl mein Dasein verpfänden.' Emma nickte. „Ich auch, Mama! Gollowin hat es nicht gethan.' Die Kammerfrau zuckte die Achseln. „Aber es sind doch alle Dokumente vorhanden ^ und warum wäre sonst wohl die fremde Frau gestor ben, als sie von der Hochzeit des Grafen hörte s' „Wie schrecklich!' flüsterte Frau Rolank „Du lieber Gott, wie schrecklich!' Emma's blasses

. Als eine Eigenthümlichkeit bei diesem Concerte ist anzuführen, daß man an der Kasse Programme im Octavformat, welche sämmtlich oben mit der Firma: „Kräutner's Hotel und Restauration, Bozen' bedruckt waren, für 5 Kreuzer österr. Währ, verlauste. Die Mit theilung der Annoncen und Placate, daß der 14jährige Misca Radits als Dirigent fuugiren werde, war un wahr. — Brixen, 15. März. Wie allerwärrs in den überschwemmten Gebieten unseres Landes regen sich auch hier schon seit Wochen; „Und die Comtesse?' fragte sie zögernd

. „Wie hat diese das Unglück aufgenommen?' Die Kammerfrau beugte sich vor. gleichsam als dürf ten sogar die stummen Wände nicht hören, was sie jetzt zu sagen hatte. „Ich sah vorhin, wie sie trotz aller Verbote an die Thür der Gnädigen klopfte,' raunte sie kaum verständ lich, „und drinnen sielen schlimme Worte. Das Fräu lein nannte meine Dame eine Verrätherin und sagte, daß sie keinen Augenblick mehr unter ihrem Dache blei ben werde.' Emma erschrack. „Wohin geht sie denn, Frau Holder?' Die Dienerin zuckte die Achseln

. „Das weiß Gott allein! Geld besaßen die beiden Da men, als sie zu uns kamen, nicht — keinen Pfennig — darüber gibt es keinen Zweifel. Das hoffärtige Ding mag nun sehen wie die Armuth schmeckt.' Emma's Herz pochte ungestüm. Otto's plötzliche Reise und dieser Entschluß ihrer Nebenbuhlerin — standen sie vielleicht im engsten Zusammenhange? „Das ist brav von der jungen Dame,' nickte Frau Roland. „Es zeigt Ehrgefühl uud Pietät gegen die arme gemordete Mutter. Weißt Du, was ich denke, Emma?' „Nun?' sragte

-Gries erweitert, und diesem glauben wir ein günstiges Prognostikon stelle» zu dürfen, denn wir sind überzeugt, daß demselben von allen Seiten die wärmste Sympathie entgegengebracht wird, die sich voraussichtlich bald in einem mög lichst zahlreichen Beitritt zu dem Vereine docn- mentiren wird. Der Zweck des Curvereins ist, wie H 1 der vorgestern von der General-Versammlung sorg- es geblieben, bis auf diesen Tag. Wir dürfen seine Tochter nicht verlassen.' Emma wandte sich ab; sie konnte nicht sprechen

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 07.06.1911
Physical description: 8
dir ein Tränkchen zurecht, das Nicht einmal einem Kanarienvogel schaden könnte. Acht Gewichtteile destillierten Wassers »nd weiter nichts I' Und in seiner^Schadenfreude, deremTriumph »ur kurzlebig Mn sollte, lachte der kleine Doktor hell auf. . Aber die Wirkung war eine überraschende. Denn nicht Viktor, für den doch bei Tomkins' Handlungsweise das meiste auf dem Stiele stand, ergoß über den Doktor die Fülle seines Hornes, sondern Emma, die befürchtete, daß thre Flucht mit Viktor ^.dadurch verzögert «erden

, und Tränen tropften zwischen seinen dürren Fingern hervor. Was in diesem Augenblicke in seinem wirren Schädel vor sich ging, wird man nie« erfahren, aver wahrscheinlich bedauerte er tief, nicht Strychnin in die Flasche getan und so die Gunst des angebeteten Weibes verscherzt zu haben, wem das Gift auch gelten mochte. Emma jedoch nahm ihren Mantel um, warf dem gebrochenen Menschen noch ein letztes verächtliches Lächeln zu und schwebte aus dem Gemach. Viktor tat, als ob er ihr folgen wollte, hielt

aber auf der Schwelle noch mals inne, kam rasch zurück und legte neben die Teller des Soupers die Waffe hin, die er Tomkins noch kurz zuvor entwunden hatte. Dieser blinzelte zwischen den Fingern hervor in Viktors kalt lächelnde Augen, deren Blick ihn wie im Fieberfrost zusammenschauern ließ, worauf er wieder das Haupt verbarg. Ohne ein Wort zu reden, schritt Viktor zur Tür, die er hinter sich ins Schloß fallen ließ, und gesellte sich zu Emma, die unter den Palmen vor dem großen Mittelpavillon war« - tete. Es lag

nicht in seinem Plane, die Elmslie merken zu lassen, daß er Beweise für ihre Spionage besäße, jetzt war vielmehr die Zeit , zu vertrauensvollem Hand in Hand gehen ge kommen — für eine Spanne Zeit, wenigstens für so lange, als er ihrer bedurfte, mußten sie an einem Strange ziehen. „Wie klug du bist, Emma !' sagte er,, während er ihren Arm in den seinen zog, um sich zur Promenade anzuschicken. „Zwischen uns beiden bedarf es keiner Geheimnisse mehr l Natürlich hast du erraten, welch unheilvoll: Verzögerung die Torheit

und heute abend mit dir nach dem Grauen Hause fahren,' sagte Viktor. „Wenn > dieser Ingenieur zufällig gerade in dem Augenblick den Anstaltshof un beaufsichtigt beträte, in welchem eine gewisse Person sich dort aufhält, könnte man der ganzen Geschichte ein Ende machen, und niemand außer dem Wärter würde die Verantwortung dafür treffen.' ^Viktor, ich glaube fast, du bist der Böse w eigener Person; ich kann es mir nicht er klären, warum ich dich so lieben muß,' sagte Emma und blickte dabei fast schaudernd

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Page 2 of 8
Date: 03.10.1885
Physical description: 8
„noch nicht da gewesen.' Nun zu dem merkwürdigen Prozeß selbst. Be sagter James Malcolm stand angeklagt, unter dem Namen eines Kapitäns Macdonald am 4. April b. I. in Brighton ein Fräulein Emma Dash ge heiratet zu haben, während er bereits in London eine ehrsame, ihm angetraute Gattin besaß. Aljo der Leser sieht, die Geschichte spielt in der aller- »euesten Zeit, während der letzten sechs Monate und nicht etwa wie der Tichborne-Prozeß über einen Zeitraum von mehr als dreißig Jahren hin aus. Der Capitan Macdonald unseres Prozesses erschien

am 29. März d. I. in Brighton: dort trifft er auf der Promenade eine Frau Dash und deren Tochter Emma Dash; er spricht die Damen an, behauptet, sie schon aus mehreren Bällen in London gesehen zu haben, woran sich dieselben je doch nicht erinnern. Der Capitän spielt den Lie benswürdigen und zwar mit solchem Erfolge, daß Fräulein Dash sich bewegen läbr, mit ihm Spa zierfahrten am 30. und 31. März — also zwei Tage nach der Bekanntschaft — in die Umgebung Von Brighton zu machen. Kapitäne sind bekanntlich

Capitän Mac- douald und Miß Emma Dash Mann und Weib, die Trauung fand in aller Ordnung statt, ebenso das Hochzeitsmahl; die Neuvermählten traten ihre Aoma« von Heorg Kartwig. <Z8. Fortsetzung. »Wenn Sie nicht leiden — doch Sie leiden!' unter brach er sich lebhaft. .Auf Ihrer Stirn steht es ge schrieben, umzittert noch Ihre Mundwinkel. Was be kümmert Sie? Lassen Sie die unnatürliche eisige Span nung aus Ihren Zügen schwinden, sagen Sie mir ob ich Ihnen dienstbar, nützlich sein kann, ^enn

nicht, daß Sie wieder am Lande sind.' Der Angesprochene ist ganz erstaunt, behauptet, gar kein Capitän zu sein, niemals auf See gewesen zu sein, weiß nichts von Emma Dash und sagt lachend, es müsse wohl sein Geist damals in Brighton jene Dame gehei ratet haben. Als sicher stellt sich heraus, daß der bei dem Gartenfeste am 9. Juli Angesprochene James Malcolm aus London ist. Nun geht der Tauz loS; natürlich wird der Manu auf die beschworene Aussage Osborne's verhaftet (gegen Bürgschaft freigelassen). Miß Emma Dash, deren

Mutter, der Geistliche, der die Trauung vornahm, sie Alle schwuren, James Malcolm fei der Mann, der als Capitän Mac donald am vierten April in Brighton Miß Emma Dash heirathete. Dagegen kommt eine ganze Reihe anderer Zeugen, die beschwören, daß Mal colm zur kritischen Zeit, ^da der Capitän Macdo nald Miß Dash heirathete und sich auf der Hoch zeitsreise mit dieser befand, ruhig in London Fleisch veranfte. Eine ganze Menge der seltsamsten lZnfälle trägt noch dazu bei, den Fall zu verwickeln. Malcolm

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Page 3 of 4
Date: 06.05.1897
Physical description: 4
zu einer der beliebtesten Sommerfrischen des-Pusterthales ge worden ist. DasBlatt gedenkt ihres80.Geburtstages,welchen die noch immer rüstige Wirthin bekanntlich am 23. April im Hotel zur Stadt München in Niederdorf gefeiert, gibt einen kurzen Lebensabriß, hebt ihre Arbeitskraft, ihre Um sicht und ihr Verständniß für die Anforderungen des Fremdenverkehrs hervor und schließt mit den bezeichnen den Worten: „Welch eines Weltrufes Frau Emma sich zu erfreuen hat, geht beispielsweise daraus hervor, daß 1878

des Stadrmagistrates, betreffend die Errichtung des Denksteines für den verstorbenen österr. Vizekonsul Anton v. Niedzelsky; 3. Antrag des Finanz- Komites auf Gewährung eines Beitrages zur Erhaltung der Virglwarte. Wie wir hören, soll in der heutigen Sitzung unseres Gemeinderathes auch ein Antrag auf Fassung einer Entschließung bezüglich der Sprachenver ordnungen und des Schulantrages Ebenhoch eingebracht werden. Frau Emma. Die „Leipziger Jll. Ztg.' bringt in ihrer letzten Nummer vom 29. April das Bildniß der weit

über Oesterreich hinaus bekannten „Frau Emma ', Emc Kozner KWingssahrt. Von I. C. Platter. Tief unter uns bemerkten wir zwischen Rebgeländen halb versteckt ein kleines Bauerhäuschen und noch tiefer zogen „wie Fäden durchs Gewebe' Straße und Strom das Thal hinab, während gleich einer schwarzen Schlange ein Eisenbahnzug in mancherlei Windungen und Krüm mungen zwischen den Kukuruzäckern hinzukriechen schien. Schon machten wir Miene, das letzte Stück Weges unter die Beine zu nehmen, um, wie wir glaubten

ein mit der Adresse „Emma d'Autriche' versehener Brief aus New-Zork seinen Weg nach Niederdorf fand. Der Wonnemonat Mai begann zwar mit dem obligaten Sonnenglanze, zeigt aber schon am zweiten Tage einen starken „Rücksall', indem er ausgiebigen Re gen und Kälte brachte und die erhofften Freuden des ersten Maisonntages gründlich verdarb. Aber schon tags- darauf besann der vielbesungene Monat sich wieder eines Besseren und nun blaut der Himmel wieder über der blühenden Landschaft und kündet der Welt

, mit Emma Leonard, von Novereto, Kleidermacherin hier. Simon Lazzerie. Bauer in Buchholz, mit Angela Palaoro von Canezza, in Dieasten hier. Alois Nock, Bauer in Marling, mit Maria Kräh, Hausbesitzerin von Dorf Tirol. 29. Alexander Lenninger, Hafnergehilfe hier, mit Maria Salzwimmer von Graz wohnhaft hier. Telegraphischer Kurs Wien 5. Mai. Papierrente für IM fl. 101.70 Aktien d. Kreditanstalt 359.75 Silberrente 101.30 > London für 100 Pf.-St. I IN.ää Goldrente 122.60 ' Berlin für 100 R.-M. 5S.K2

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Page 8 of 8
Date: 11.01.1915
Physical description: 8
. In den gewalt'gsn ErschMe- rungen des Kriegsjahres wiM HoMonschal Heimat buch wie ein TrostlSed und -eine köstliche Verhei ßung. .. . DO )Zus stillen 6assen Nomau von Margarete Aolkk g Machdruck verboten.) »Weil er unser einziger ist. kann man schon ein bißchen mehr an ihn anwenden', «einte Frau Emma. Grosse nickte wieder und wollte zu weitern Auslassungen den Mund öffnen, doch seine Gattin '''>,-rte dies, indem sie auf den Äagrn im machte, der eben oorfuhr. -nen auch gehen', sagte Frau Emvl. nahm Hans

bei der Hand. Geld LÄtschelte Hans wieber die Wange, als dieser sich vor ihm verneigte, .Adieu, mein Junge. Viel Glück, denke immer daran, daß aus dir noch viel werden kann.' Und leise, nur für Hans und Frau Emma ver ständlich, da seine Frau und Lisa sich schon ro den Wagen begebend hatten, setzte er hinzu: 2Mit jeder guten Zensur kommst du zum Dickel Grosse ins Kontors Dann gibt es jedes» mal einen Taler.' Hastig grüßte er nun und begab sich ebenfalls in den Wagen. Der Sagea Mterte davon. Frau Emmsi

haben «ir keinen Wagen? Wir könnten doch auch zur Schule fahren.' . „ . Frau Emma schreckte aus ihrer Nachdeick« lichkeit auf. .Wir find nicht reich', entgegnete sie kurz. Hans schwieg und sann wieder. Wer däS Wort reich barg noch einen zu nebelhaften Begriff für ihn. als daß es irgendwelche Gedanken in ihm erweckt hätte, und es war nur ein ganz instinktartiges Empfinden, das ihn nach einer Weile fragen ließ: .Warum hat Lisas Mutter gemeilch ich käme nur in die Gemeindeschule?' .Weil dem Bater eben nur ein kleiner

Krämer ist. da gehörst du in die einfache Schule und nicht auf das Gymnasium. Auf dem Gymnasium kostet Ä sehr viel Geld. DaS ist eine Schicke für reiche und feine Kinder.' .Ist das Gymnasium ebenso fein wie die Höhere IHchterschule?' fragte Hans wieder. Frau Emma hejahte lächelnd. . ^ Nun war Hans zufrieden. Er freute sich, daß Lisa mit ihrer Schule nicht? vor ihm vvrauShatte.! ' 5 ^ Frau. Kmma hättez ihrem^JlMgen^ noch gern all«!«, gesagt ^von i deu Beweggründen, .bessere Schulbildung zuAnvendxn

. «Wer sie wmc »u vngeschiS^ ihre ' GesLhle W Worte zu kleiden, und so begnügte He sich damit, Mt zu ermahnen, saläkua Keikia Ul sei». .Und nachher, wenn ich aus der Schule bw. känn ich ein feiner Mann werden?' Sans sah seine Mutter forschend an. ^Du kannst Lehrer oder Pastor oder Doktor oder sowas werden.' ^Jch dachte Brmiereibefitzer', meinte Hans enttauscht. ! Frau Emma lächelte wieder, und während HanS nun weiter davon plapperte, einmal Brmiereibefitzer zu werden, himte sie mit bellen

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Page 12 of 12
Date: 27.02.1915
Physical description: 12
«. iltwmsr von I.re 3^— »06 peosivi» vov Urs S — »s. «z ?Zus stiUen Gaksen H Roman von Margarete Wolff. (Nachdruck »erboten.) .Grüßen Sie ihn, bitte/ Es war eine etwas belegte Stimme, die das sagte, und im nächsten Augenblick schritt Frau Lisa Herz berg schon hinter der ungeduldig gewordenen Wärterin her. .Fernand', sagte Frau Emma. Aber der Steinmetz war auch schon fort. Da schloß sie das Fenster und ging, um.Gnstchen das mit zuteilen, »»aS sie bewegte. Gustchen saß m ihrem dämmerigen Stäbchen

am Fettster, als Frau Emma ein trat. Sie wollte sogleich die Lampe anzünden. Aber Frau Emma meinte, es plaudere sich nochiiml so schön im Schummern, und fing an, von Frau Lisa und ihrem Kindchen zu erzählen, und dann kam sie auf des Sohnes Brief zu sprechen. Gustchen lauschte ganz still. Frau Emma konnte nur ihre weißen, gefalteten Hände er kennen. D»e lagen ruhig im Schoß. „Es ist sonderbar', beendet Frau Emma ihren Bericht, .heute, zum allerersten Male in seinen Briefe« erkundigt sich Hans nach Lisa

. Nnd heut? zum erstenmal trägt mir Frau Lisa einen Gruß für ihn auf.' GS kommt kein Laut, vom Fenster yer. Aber die friedlich gefalteten Finger haben sich gelöst, die weißen Hände fähren an den Kopf. „Hast d« Kopfschmerzen, Gustchen?' fragt ?rau Emma. .Zd». . . Nein . . .' Frau Emma, nickt. .Es, ist die ewige Lernerei ... Na, im nächsten Jahr hast du es ja überstanden . . .' Sie schweigt und sinnt und all ihr Sinnen ist wieder bei ihrem Jungen. Aus ihren Gedanken heraus spricht sie mit leiser

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Page 8 of 8
Date: 16.03.1915
Physical description: 8
ich Ihnen das Beste/ Grosse erhob sich mühsam, ächzte Sei dem ersten Schritt und schalt auf die vermaledeite Gicht. Er reichte jetzt Mutter und Sodn die Hand. „Also koinmen Sie in den nächsten Tagen mal rum. Wollen die Wechsel erledigen'/ bat er Hans, der ihn zur Tür geleitete. Als die Tür hinter ihm zufiel, sank Krau Emma wieder auf den Korbstuhl nieder. „Was soll das bloß werden?' schluchzte sie auf. Dann kam ein ebenso dumpfes, stummes Hinbrüteu über sie, wie eS in der ve.'-'^','>:icn Nacht Hans umfangen

gehalten hatte. tS. Kapitel. Die Verkauksumme, welche Frau Emma für das Geschält erhielt, war nicht allzn groß, und nach dem noch allerlei Zahlungen an Lieferanten gedeckt waren, blieb ein kaum nennenswertes Sümmchen zurück. So sah Haus sich also^ gezwungen, das Anerbieten deS Vrauereibentzers anzunehmen. Grosse ge währte ikim ein Darlehen von eiutaufendsünf- hundert Mark sowie deren Verzinsung zu dreieinhalb vom Hundert. Die Abzahlung sollte in vierteljährlichen Raten erfolgen, sobald seine Lage

, ihr war es Großes, ein Pulsschlag ihres streng geregelten LebenS, der nun auf- Hörtel Ein Sterben war es. Auf dem Hofe war es schon All ge worden. Ein Huhn nach dem andern wurde geschlachtet oder verkauft. Im Garten wurden Apfel, Birnen und Pflaumen abgenommen. „Zum lebten Male', murmelte Frau Emma. Eine späte Staude Kopfsalat wurde von ihr mit verschwenderisch viel Sahne zubereitet. Darüber ließ Hans ein Scherzwort fallen. Aber gleich traten Frau Emma die Trän«, in die Augen. .Im nächsten Jahre gibt

e« keinen aus dem eigenen Garten', meinte 5«. Kohl und Rüben wurden eingeerntet mit wurden gleich mit dem Kartoffelvorrat in dm Keller der neuen Wohnung gebracht. Xorfbaun lieh sein Gespann her. Als der Wagen auf den Hof fuhr, ging Frau Emma hinaus und zählte die Kohlköpfe .. . Hans, der om Fenster stand und es sah, trat kopfschüttelnd zurück. Er dachte nicht daran, daß seine Mutter Jahre um Jahre hindurch Gehilfin im Krämerladen gewesen war. und daß in diesm Tagen des Abschiednehmens alles, alles m ihrer Seele

widerstrahlte und ihr Handeln bestimmte. In der Küche ging es einige Tage hintereinander äußerst rührig zu. Bimm kompott und große Töpfe Pflaumenmus wurden eingekocht und die Apfel für den eigen« Verbrauch sorgsam verpackt. Dann verkaufte Frau Emma die überflüssigen Apfel und Birnen und mehrere Tövf« Pflaumenmus, und sie klagte daß diese alljährliche kleine Einnahme nun auch fortfalle. Mit diesem Gelde waren stets die nötwendigen Winter kleidungsstücke angeschafft worden. Wovon

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Page 2 of 10
Date: 07.02.1873
Physical description: 10
machen wollte, behufs Legalisirung der darauf befind lichen Unterschriften den Weg an das Oberlandesge- richt in Innsbruck, von dort an das Justizministerium in Wien und nach weiterer Vorlage an das Ministe rium des Aeußern endlich an das kgl. ital. General« Consulat in Wien machen, worauf sie auf dem gleichen Wege wieder an die Partei zurücklangten, ein Bor des Herzens oder auch des Leides ist der erste Schavcn d r Tänze von heutzutage.' Emma: Aber liebes „Volksblatt', ich verstehe Sie nicht. Das Bewußtsein

verliere ich nie auf dem Balle; und von einer Befleckung kann bei mir auch nie die Rede sein; ich bin ja beimEssen so vor sichtig. Mama (für sich): Nein, das „VolkSblatt' treibt« doch zu arg; aber die ganze Geschichte ist eigentlich zu spaßig; Emma versteht. Gott sei Dank, nicht Alles. Hören wir es zu Ende. „Volkbl.' (fortf-chrrnd) : Den „zweiten Schaden bringt der TeufclSgeselle der Habgier zu Wege; das bravste Mädchen, das bis zur Stund« sem Brod noch mit weiblicher Handarbeit verdiente und bis spät

in die Nacht bei düster brennender Lampe sich die Hände wund nähte, einmal in diese verpestete Atmos phäre verpflanzt, kann der Versuchung eines Nacht- walS von ihrem Tänzer nicht widerstehen Der sinnberauschende Wein thut seine Schuldigkeit und der Teufel hat wieder eine Seele erobert.' Mama: Unsinn, Du bist noch nicht auSgestorben'. Emma: Gott im Himmel, waS hat denn ein Ball mit Habgier zu schaffen; zwar die Herren sind ost habgierig; jeder von ihnen möchte die schönste Tänzerin

, ein Gesäß des heiligen Geistes zum Behälter materiellen Unflaths zu machen.' Emma: Behälter materiellen Unflaths? was denkt sich daS „VolkSblatt' dar unter? Mama: Na, so was ist in Bozen noch nicht dagewesen. „Volksbl.' (fortfahrend): „und das Werkzeug, dessen er sich bediente, den reichen Wüstling erfaßt nach und nach ESel an seiner Existenz, von der ihn, wenn nicht früher eine mitleidige Rückeamarkdörre,' Mama: Kennen Sie daS auch? „Volksb l.' (fortfahrend) : „ihn Christum kennen lehrt

, der TeuselSgeselle Lebensüberdruß durch Cyan kali befreit.' Emma: Du lieber Himmel, ist das ein Wischi waschi. „Volksbl.' (unbeirrt) : „Das männliche und weibtiche Geschlecht tanzte früher gesondert ' Emma: Na, aber das ist schon das Höhere; daS wäre nicht schlecht, die Herren sollten bei Kräut» ner, die Damen bei Schgraffer separirt tanzen; da ginge ich gewiß nie aus einen Ball. Nein, liebes „VolkSblatt/ Sie mögen gut zu schimpfe^ verstehen, aber vom Tanzen verstehen Sie nun einmal nichts. Mama: Ja, Emmchen

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Page 3 of 10
Date: 07.02.1873
Physical description: 10
unter ihren Landsleuten das Verbleiben in Wien zu ermöglichen. Wir wünschen dem edlen Unternehmen den besten Erfolg. Emma: Aber ich hab ja kein Leberleiden und kei nen organischen Herzfihlcr. Mama (lach-nd^: Ist diese Geschichte nicht aus der Sammlung, „Zufälle, die keine Zufälle sind?' Emma: Mama, weißt Du was Charlotten passirt fein kann? Sie wird sich zu fest geschnürt haben. ,.V ollSb l.' Gnädiges Fräulein, Nein, höhere Fügung, nicht das Schnüren .... Emma (unterbrtchrad.j Aber, bitt Sie, reden

des „katholisch politischen Vereines von Bozen und Umgebung' ein Ball, „das schreckliche Mittel zum Zwecke geschlecht . . . Mama: Aber Papa, bedenke Emma . . . Papa: Ja richtig. „Volksbl.' (verlegen): Ja, Herr Franz von Zallinger, das ist wa^ Anderes. Papa (heftig)-. WaS? Und das wagen Sie, mir zu sagen. So seid Ihr Schwarzen immer. Eure jesuiti Mama (beschwichtigend): Aber Männchen, Du wirst Dich dach nicht wegen einer solchen Lappalie aus« regen? Vicar und überträgt ihm die Gesammt-Iurisdictiorr

' gar kein Wort dreinzure den hat. Mama und Emma: Natürlich, natürlich. Papa (sorrsah?end): Ich und seder vernünftige Mensch hält das Tanzen für keine Sünde, und Emma geht auf alle Turnerkränzchen und auf beide „thierischen' Redouten. Emma ljubelnd): So recht Papachen, das ist schön; da hast Du ein Küßchen (küßt ihn) und auf den näch sten Ball habe ich schon alle Touren besetzt bis auf eine, die können Sie« haben „Volksblatt.' BolkS b l.' (schlägt «» Kreuz und »»duftet in einen» odaill« »axlaiso

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Page 2 of 4
Date: 23.04.1883
Physical description: 4
mich die Dir, hasse mich, ich kauu es leichter ertragen als die Milde, mit der Tu die Süuderiu richtest.' Emma ließ das unglückliche, aus allen ihren Trau men so zählings in die rauhe Wirklichkeit zurückversetzte junge Wesen an ihrer Brust sciue erste Verzweiflung ausweinen, sie tröstete mit sanften Worten nud bongte sich liebreich zu der ganz Erschütterten herab. „Sind wir nicht Schwestern, Manuela, ist nicht Alles, was geschieht, der Eiueu wie der Andern gemeinsam ? Las; uns start bleiben, wir tragen vereint

, was auch kommen möge — nur nm Eins bitte ich Dich!' Manuela schüttelte den Kops, ihre Lippen zuckten. „Dn bitten, Emma? Wer bin ich, nm Dir etwas zn gewähren? Eine —' „Still, dtind, still'. Tu bist die Tochter meines Va ters, meine arme, liebe Schwester — vergiß das nie! Und jetzt höre mich! Soll das Geheimniß zwischen uns Zweien bleiben?' „Alles, Alles was Du willst!' „Das ist gut,' sagte ausathinend das junge Mädchen. Tagesneuigkeiten. (Oesterreich-Ungarn.) Der Handelsmini ster Baron Pino soll erklärt

noch die Erinnerungen ih'.er Jugend gehö ren. Wo-,u die alre ^ran so verletzen ? ^.'aß das Alles begraben bleiben zwischen Tir und mir'/ Manuela zinerie. „Wenn ich sie nur nicht wieder zu sehen brauchte, Teine Mutier!' kam es über ihre Kippen. „Ich will ans diesem Hanse gehen, es in ein Tiebstahl. daß ich langer bleibe. Wusste die alte Flau, wer ich bin, so würde sie mich von ihrer Schwelle jagen, würde mir fluchen! 5.'as; mich hinaus, Emma, laß mich hinaus!' „lind das sagn Tu mir, Teiner Schwester, die Tich lieb

: ?' Ein krampfhaftes schluchzen erschütterte den Körper der Spanierin. „Mein Herz hat Tich so genannt, ehe wir jemals mit einander sprachen, Emma! O, Tu bist besser als ich, Tu siehst klarer nnd tiefer. Gebiete ^ ich werde Tir folget!!' Emma nahm vom Tisch die an ihren Vater gerich teten Briefe der Frau, welche jetzt auf dem nordischen Gottesacker Seite au Seite mit ihm dem Tage der Vergeltung eutgegenschlnminerle, während die Lebenden ihre Bürde weiter trugen und die Schuld der Eltern büßten nach uraltbestimimen

dann fand das ganze seinen Weg in die Flammen, welche es bis auf das letzte Stänbchen vertilgten und so den Beweis einer unseligen Thatsache allen Blicken sür immer entzogen. „Tn bist wie betäubt, es hat Dich mitten ins Herz geirofsen, ^iebe,' sagte Emma sauft. „Anstatt einer vornehmen uud namentlich einer reichen Tame, wurdest Tu vlöi-lich die Schwester der armen Arbeiterin ^ aber bei mir findest Tu ein herzliches Willkommen, eine wahre aufrichtige Zuneigung, Manuela. Wer weiß

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Page 2 of 4
Date: 04.04.1883
Physical description: 4
des verstorbenen Bozner Malers Führe uns nicht in Versuchung. Roman von W. Höffer. (47. Fortsetzung.) „Aber ich will es wissen! ^ Hat er selbst Dir die sen Ring geschenkt, sein Bild, die kleine Uhr da? Und sind die Briefe von ihm?' Emma suchte sich gewaltsam zu fassen: „Da Du mich fragst, Manuela, antworte ich; ja er war bis heute mein Verlobter ^ jetzt ist er eS nicht mehr.' Die junge Spanierin zog einen Stuhl zum Tisch, aber sie warf über die Lampe ein Tuch, um den hellen Glanz zu mildern. So neben

der schwarz gekleideten Emma sitzend, blaß und mit zornig blitzenden Augen, sah sie aus wie ein Engel des Todes, dessen Nähe um sich herum Schreck und Entsetzen verbreitet, wie die Nemesis, vor der Alles flieht, dem sie jemals nahte. „Ich habe Dir heute Abend meine Geschichte erzählt,' kam es halblaut von ihren Lippen, „jetzt möchte ich die Deinige hören, Emma!' „Weshalb?' fragte, sich allmählig beherrschend, die Andere. „Laß es gut sein, Manuela! Deine und meine Interessen sollen sich niemals kreuzen

, — ich verspreche es Dir.' Aber Manuela schüttelte den Kopf. „Zur Kurzweil!' rief sie spöttisch, immer noch glü hend vor Zorn. „Ich kann nicht einschlafen. Du woll test ihm diese Sachen zurückgeben, nicht wahr? Briefe voll von gelogenen Schwüren, einen Ring, bei dem doch die Treue brach! — Soll ich — ich ihm das Alles bringen?' „Sprich nicht so!' bat Emma. „Du kennst ihn nicht, hast nie in seiner Seele gelesen, sonst würdest Du an ders urtheilen.' „Ueber einen Verräther, einen „Still! ^ Er ist ein Künstler

, sagte er Dir was in feinem Herzen vorging?' Emma erröthete. „Ich glaubte ihn zu verstehen, Manuela — und fragte nicht.' „Ah! Während seiner Bekanntschaft mit der Fremden kam er also zu gewissen Stunden hierher als Dein Verlobter, er schwur Dir Liebe, nachdem er vorher kein Bedenken getragen, durch seine Blicke, sein ganzes We sen die Andere hineinzutänschen in ein Gefühl, das er selbst niemals empfand?' Emma senkte den Kopf in die Hand. „Er kam seltener, er war verändert — ich las in seiner Seele

wie in einem offenen Buche. Sollte ich, die ihn mehr liebt als ihr Leben, den Zwiespalt, der ihn zerriß, noch schüren durch harte, böse Worte? — Mag Gott entscheiden! Ich will nichts als Otto's Glück, ob es ihm dann aus meiner eigenen Hand käme, oder aus der — jener Anderen.' Manuela's blasses Gesicht erglühte. „Du wußtest, daß sie Dir Deines Lebens Krone rauben konnte, und Du hassest sie nicht ?' bebte es bei nahe unhörbar über ihre Lippen. „Ich hasse sie nicht!' wiederholte Emma, obgleich schwere Thränen

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Page 3 of 8
Date: 02.09.1903
Physical description: 8
desselben Tages, als Iulij Fedo- rowitsch ein großes Kartenhaus machte und seine gewöhnlichen Späße mit uns trieb, sagte Nikolaj plötzlich: „Emma, das ist doch ein hübscher Name, nicht wahr, Iulij Fedorowitsch?' Iulij Fedorowitsch ließ das Haus aus den Händen fallen. „Emma?' wiederholte er, „Emma?' Er stand auf, schüttelte die Kartonschnitzel vom Schooße ab und begann im Zimmer auf und ab zu gehen. „Siehst Du, wie stark er verliebt ist?' flüsterte uns Nikolaj erfreut zu, die nervösen Be wegungen unseres

?' „Ich wollte den Grund erfahren, warum Sie an Tonnerstagen so heiler sin).' „Warum ich so heiler sei? Nun, so schauen Sie her? Hier nnrer dem Kreuze ruht meine Gattin Emma, die mir vor acht Jahren starb. Ich liebte sie mehr als Alles auf der Welt, und deshalb» wurde sie mir entrissen. Zeit acht Iahren, seit dem Tage ihres Todes, komme ich an jedem Donnerstag hierher, denn sie starb an einem Donnerstag. Und mein Herz krampst zusammen, wenn ich zurückdenke und mir dieses wundervolle Weib vorstelle. Ich weine

hier bei diesen Blumen, die ich eigenhändig pflanzte, und dann gehe ich nach .Hause und bemühe mich, recht heiter zu sein. Sie, lieber Knabe, Sie werden mich fragen, warum ich denn gerade an diesem Tage lustig sei? Des halb eben bin ich lustig, weil Niemand sich um meinen Kummer kümmert.' „Wir lieben Sie so sehr,' versuchte ich zu trösten. „O ja, Ihre Familie ist sehr liebenswürdig, und ich schätze und achte Ihre Eitern, aber sagen Sie gütigst, was kann es sie interessiren, daß ich eine Gattin hatte, die schöne Emma

, daß ich sie anbetete, daß sie starb und hier beerdigt liegt, und daß diese Blumen wachse« und so wohlthuend riechen? Was könnte mir's frommen, wollte ich ihnen Alles das erzählen, was mir so theuer und ihnen so uninteressant ist? Nein, ich werde lieber heiter und lustig sein.' Er schlug die Augen zum Himmel empor. „Emma weiß,' sagte er, „daß ich ihr An denken heilig halte, daß ich nie Jemandem er laube, dieses anzutasten. Emma sieht Alles. Sie glauben, sie sei todt? Nein, ich sehe sie, auf diesem blauen

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