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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 02.07.1869
Physical description: 8
. Als er endlich anfing ruhiger zu werden, ichlug er len Rückweg nach dem Hotel ein, wo ihn Fanni schon erwarten mußte. Die Länge des Weges, die bezaubernde Landschaft, die ihn umgab, die Hoffnung, die Geliebte seines Herz ns bald zu sehen, verscheuchten nach und nach die Wol'en von seiner Stirn. Mit jener Geschmeidigkeit, die reizbaren Naturen eigen ist, ging er in Kurzem von seiner verzweifeln Stimmung zur größten Heiterkeit, üb.r. Er fi g an Feldblumen zu einem Gouquet für Fanni zu pflücken

. Statt aller Antwort hielt er ihr den Brief ent« gegen. Sie warf einen Blick darauf, erröthele und schlug die Augen zu Boden. Launay zerriß zornig das Papier. Es gibt Leute, sagte er, die, wie der Krämer seinen Credit, ihr Herz nur nach früher eingeholte» Kün digungen eröffnen, deren Liebe zum Wachwerden eines SiitenzeuglufseS bedarf .... Eduard! rief Fanni aus, die Augen emporschlagend. Dieser a^er suhr, ohne darauf zu achten, fort: Solde Leute wissen nicht, daß mißtrauen sich selbst verachten heißt

. Dies im Norden und im Süden unseres Vaterlands, in jederlei Klima. (Deyk's Obstbau.) Verschiedenes. (Das menschliche Herz.) Wie reich das Ge müths! ben der Deutschen ist, veweist die Menge von Ausdrücken, die sich aufs- Herz beziehen: Des Men- schenherz ist ein trotzig und verzagtes Dinz. Das Herz kann voll, schwer und leicht werden; es/fällt ein stein davon. Das Herz pocht vor Angit^B schlägt vor Furcht, es zuckr vor Schm-rz/e». thut weh vor Sehnsucht, es bebt vor Erwartung, eS klopft vor Freude, es znteit

vor Wonne, es lacht vor Lust,, eS jauchzt vor Seligkeit, es flammt in Liebe, es jubelt und es blutet. Das Herz wird verwundet, ges.fselt, erobert. Es Mt kalie und warme Hrzen. Die Her en finden sich, sind vereint. Der Eine trägt das Herz auf der Zunge, d.r Andere hält es unter Schloß und Riegel. Der Mund geht von dem über, wessen das Herz voll ist. Der Feige hat ein Hasen- herz, der Sanfte hat ein Taubenherz, der Wüthige ein Löwenherz. Der Edle ist großherz'g. der Pedant engherzig, der Schwächling

mattherzig. Die Herzens gute, Herzallerliebste wird geherzt, ihr herzinniger Blick dringt in's Herz. Herzlich sein kommt aus dem Herzen, herzig sein geht zu Herzen. . WaS unS nah berührt, liegt uns am Herzen: wo wir vertrauen, schütten wir unser Herz aus. Wir fühlen ewen Stich im Herzen, doch das Herz heilt wieder. Wir erlebe» Herzz rr-ißendes und endl.ch bricht das Herz.l (ÄuS Lied e ertrunken. Vier junge Mänser un» zwei junge Wäschen machten vor Kurz-m eine Nachmittags- Kahnfahrt aus der Marne

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 30.06.1903
Physical description: 8
hatte. Ihm war es schon lange aufgefallen, daß dieses Mädchen jetzt die Kirche mied. Wollte sie feinen Blicken ausweichen? Sein Herz schlug hörbar . denn in diesem heiligen Moment wußte er es erst ganz genau, daß er dieses Bauernmädchen liebe.. es mußte sein werden. Zufällig begegnete dem seinen ihr Blick . . ihrer flammte nicht. Ob der seine? Die Gemeinde hatte sich erhoben/ der Zug be wegte sich heimwärts. So viel der Priester jetzt auch spähen und blicken mochte — er gewahrte sie nicht mehr. Wo war sie geblieben

? Auf dem Felde vielleicht Nach beendeter Z -rcino:ne duldete es den Mann Gottes nicht in seinem Heim. Wenn das Herz ein mal in diesem Zustande ist . . . es hat nicht Rast nicht Ruh'. Planlos irrte er in den Feldern einher .... planlos! Da auf einmal stand cr an des Waldes Nand vor einem Kornfeld dem gesuchten Mädchen gegenüber. „Pietruscha!' kam es bebend über seine Lippen; dann versagte ihm das Wort. „Nun?' fragte das Mädchen unbefangen. „Was tust Du hier?' brachte er mühsam hervor. „Meines Vaters Korn

ansehen, ob wir es mor gen hauen können.' „Lasse das Korn, sieh mich an, sieh mich an, Pietruscha,' flehte der Mann. „Ich kann Ihnen ruhig in die Augen sehen, ich habe nichts Unrechtes je getan.' „Das hab' ich auch nie geglaubt von Dir, Pie truscha. O Mädchen . . . verzeihe mir der liebe Gott. . . komm an mein Herz. . . komm . . .' sanst suchte er sie an sich zu ziehen. Mit einem Ausschrei stand sie hoch ausgerichtet vor dem Erschreckten. „Was wagen Sie mit einem unschuldigen Mädchen?' „Meine Geliebte

, nichts Böses soll Dir wider- ahren. Heute nicht, im ganzen Leben nicht. Ueber Dir soll meine Liebe wachen. O, Pietruscha, komm an mein Herz, sei mein Lieb, werde mein Weib.' Leidenschaftlich hatte der Priester gesprochen, sie war immer weiter und weiter von ihm zurückgewichen. „Sie haben gesprochen, jetzt will ich es auch tun: Nie!' „Pietruscha!' „Nie! Nie!' „Du machst mich wahnsinnig, Weib, oder bist Du es?' „O nein, aber ich könnte Sie nie lieben. Von dem Manne, den ich liebe, mnß ich das Herz

haben, oder . . .' „Sein Her;? O mein Weib! Selbstredend liebe ch Dich über alles. Du allein hast mein Herz, mein Sein . . .' „Nein, eS ist zu spät . . .' „Ah, Du liebst einen anderen . . . sprich!' „Ich will nur sein Herz haben, sonst nichts. Auf das warte ich nun schon so viele Jahre . . .' „Und vergebens, Närrin? So gib diese Liebe auf?' „O nein, nie, ich will nur sein Herz!' Mit einem Schrei war das Mädchen in den Wald ge» stürzt und bald im Dickicht verschwunden. „Irre!' lallte der Priester und schritt heim

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 8
Date: 02.01.1866
Physical description: 8
änHH'ery' «Gas weiblicher ist odxr war damsfi die Äafe Deiner Mutter.' ^ „Oheim, ich bin zwanzig Jahr alt!' „Und drei Monate, bist ja am ServatuStag ge boren, bitte also um Verzeihung. Nun, bist laug und stattlich, jetzt mußt Dn nur noch in die Breite wach- sen. Kannst schwimmen, hast das Herz aus dem rech ten Flecke.' — „Ich habe es mir bequem gemacht, Sie erlauben es doch ? Erst mich umgezogen, dann yom besten Wein bestellt, meinen ausgeregten Nerven zu Liebe,' fiel der Neffe ein, dem Oheim das Lob

über ihn seW abzuschneiden. „Gescheit, mein Sohn, ein stmUosu» mväivinas muß wissen,, was ihm frommt. Aechter, unverfälschter Landwein ist das beste Mittel in solchen Fällen. HMt Du, mein Schatz, wo Du auch bist, trinke immer Deiner Heimath Weine, sie sind stets gesünder als fremde. Der Doctor setzte sich dein Neffen gegenüber, die ältliche Haushälterin kam mit einem zweiten Glase und einem Imbiß herbei und der Hausherr, die Hand in der Weste, fuhr fort: vovoin Herz, das Erste was ein guter Arzt braucht

, ist Herz, daS Zweite, Herz, das Dritte, Herz, aller guten Dinge sind Drei. Der Kopf muß bei dein Arzte lernen, Erfahrungen sammeln, die Erfindungen macht das Herz.' Otto sah den Oheim mit großen Augen an. „Ja, so ist es, mein Junge, hättest Dn hems über legt, wärst Du vielleicht, erhitzt voin Gehen, nicht in den Fluß gesprungen, daS Herz trieb Dich, die Mädchen sind gerettet! In mancher schlaflosen Nacht dachte ich an meine Kranken und probirte in Gedanken dies und das, ich wollte so gern helsen

, ich klopfte an die Pforten der Wissenschaft, vergebens, was sie sprach, half nicht, da sann mein Herz, und endlich kam ich aus ein ein faches Mittel und siehe da — die Kur gelang! Wer kein Herz hat für seine Kranke», der kurirt mit den Erfahrungen Anderer, nämlich mit dem Gedächtniß und glaube mir, jeder Mensch braucht eine andre Be handlung als der Andere, und nun genüg für heute davon, sieh Dir meine Rosen an, ich habe sie alle selbst gepflanzt und veredelt, der König hat sie nicht schöner, Gott segne

ihn, er hat ein Herz!' (Fortsetzung folgt.)

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 31.10.1863
Physical description: 10
; Wir ahnen sie, wenn plötzlich kühler Schauer In einsam stiller Stund' die Wang' uns streift, Wir ahnen sie, wenn plötzlich tiefe Trauer Ganz ursachlos daS bange Herz ergreift; Wir ahnen sie in nächtlich stiller Stätte» Wenn im Gemäuer Todtenwürmchen zirpt; Wir ahnen sie am düstern Sterbebette, Wenn uns im Arm ein Liebes stirbt. Und solch' ein wundersam Ergebniß, dessen Ende Sich ganz verliert ins nnbegriff'ne Reich, Und wahr ist, und doch nie Erklärung fände — Wenn ihr es mir erlaubt, erzähl

; ES ist ein schönes Fest, ein Fest voll Sehnen, Das Gräberfest am Allerseelentag. Wo gibt'S ein Antlitz, das nicht naß von Thränen, Auf einem theuren Grab schon betend lag? Wo gibt's ein Herz, das nicht mit leisem Pochen Schon niedersank an einem Leichenstein? Wo ist ein Mund, der nicht schon einst gesprochen Ein still' Gebet am Leichenhügel klein? Wo ist ein Aug', das nicht schon einst begossen Das Kreuz, das einem theuren Todten gilt? Wo ist die Hand, die nicht mit Blumensprossen Schon eine Grabesurne

nur an einem Grabesmal'. Wie viele sind, die ungeliebet gehen Mit einer Brust voll Liebe durch die Welt, Die eine Todte nur zum Wiedersehen Am Ällerseelentag hinansbestcllt! Wie viele Mütter stillen hier mit Zähren Durch dürren Sand ihr frühverblich'nes Kind! Wie viele Waisen kommen und begehren Vom Grab ein Herz, das mütterlich gesinnt! Und alle diese Thränen, Schmerzen, Klagen, Schmückt sich der Mensch mit bunten Blumen aus, Und Blumenkränze, Rosensträuße tragen Die Lebenden den Todten stets hinaus. Geschmückt

wird jedes Grab, an jedem Steine Glänzt ein Gewind von Blumen, Band und Laub, Und von der Grabeslampen düsterm Scheine Erhellt sich rings der Todtenhiigel Staub. Und jeder eilt, ein theures Grab zu zieren, Allüberall wind't sich um Kreuz und Stein Ein Kranz, ein Namens,zug aus Blumenschnüren, Ein Herz aus Grabmoos und Vergiß nicht-mein. — Der srcmde Mann allein, er geht herauf, hernieder, Von Grab zu Grab, und Wehmuth füllt sein Herz, Da hört er plötzlich Klang der Todtenlieder, Er wendet sich uud spähet

nach ihr in die Gruft. Und als geschlossen ward die stille Grube, Schmückt schluchzend der Geliebte dann das Grab Mit Rosen und mit Blumen, wie die Stube Der Lebenden mit seiner Liebe Gab'. Und nach und nach verlierst sich die Menge Und stille wird's, der Kirchhof wird schon leer; Dem fremden Manne wird das Herz so enge, Ein bang' Gefühl ergreist die Brust ihm schwer. Er hat wohl auch da unten was verborgen, Wohl auch so seines Daseins höchstes Gut? — Der Tod. er kömmt gar gerne früh am Morgen, Die Knospe bricht

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 27.05.1910
Physical description: 8
Sinn und durch seine zermarterte Seele zog das Wort der Schrift: „Der die Sünde der Väter heimsucht an dm Kindern.' — Und dann redete er im Selbst gespräch: „Nein, alter Mann, dir verdenke ich's nicht mehr, daß du mir nicht gestattet, deine Schwelle zu überschreiten. Und dir, Dora, fühle ich es nach, daß du mir dein Herz nicht zu schenken ver mochtest. Und ich, der Sohn, will nun büßen für die Sünde und Verfehlung des Vaters. Entsagen soll mein Los sein bis an das Ende meiner Tage

. Dich aber, du Liebe, Gute, möge der Himmel segnen und dir ein sonnenklares, seliges Glück be scheiden. ' Und dir, um die Schwester trauernder Bruder, schenke Gott Ruhe und Frieden und lenke dein Herz, daß es dem bereuenden Vater ver zeihe. ' Draußen schied der Tag! Der Abendwind warf wie im Verstehen und Mitgefühl ein dürres, gelbes Blatt durchs offene Fenster gerade vor die Füße des einsamen Mannes. Und es deuchte diesem, als wäre es ein Abbild seiner toten, hoffnungslosen Liebe. — — S. Kapitel. Auf den sonnigen

wie ein Nachtfrost die Kinder Floras. „Es fiel ein Reif!^ Als Dora an jenem Tage der alten Hanne ihr schweres Herz leichter gemacht, war sie mit dem festen Vorsatz am Abend zur Ruhe gegangen, die Liebe zu Domberg zu Grabe zu tragen, zu vergessen, zu überwinden. Ja, Vorsätze! Vorsätze saßt man oft, vergißt aber gemeiniglich zu bedenken, daß sie leichter gefaßt, als ansgeiichrt sind. —- Die Schwäche der menschlichen Natur wird als maßgebender Faktor nicht genügend bedacht. Aber er ist nun einmal vorhanden, er läßt

Kräften ist leicht siegen! Und bald konnten die beiden Verbündeten über das todesmatte Herz Doras triumphieren. — Mit heimlicher Sorge betrachtete Hanne den Tag über oft die schmalen Wangen und das trauriae, umflorte Auae ihres Lieblinas. Sie «vozne? sSLdti?ol?r wußte'längst, daß Dora nie überwinden würde. Auch dem Vater fiel das veränderte Wesen seines Kindes aus. „Sag' Dora, was fehlt Dir?' fragte er oft, . zärtlich ihr Gesicht streichelnd, „Du mußt krank sein, wenn das so weiter geht, müssen

wir den alten Doktor Henricks fragen.' Aengstlich wehrte dann Dora stets ab. „Mir fehlt gar nichts, Väterchen, laß nur Henricks zu den Kranken gehen; ich bin ganz gesund.' Sie lächelte den Vater an, um ihn von der Nichtigkeit seiner Bedenken zu überzeugen: Aber das war ein Lächeln, das-dem Vater ins Herz schnitt. — Was war aus seiner alten fröhlichen Dora geworden? » «- Der November hatte mit den ersten Schnee flocken seinen Einzug gehalten. Ein scharfer Nordost heulte durch die entlaubten Bäume

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Bozner Zeitung
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Page 9 of 10
Date: 10.09.1869
Physical description: 10
Wochea-Saleuder. Samstag 11. ProtuS M. Somltag IS. E17. Maria R. Montag lS. Aaaclet P. Dienstag 14. Sreo»«höhllllg. Wochen-Salenber. Mittwoch 15- sf Nicodevm» Donnerstag IS. Someliu»P Freitag i7. f Fran, Wnndm. Samstag Josef v, Cup. Mittler für Merhaltmtg und gMeimiitzige Seilage ?n Nr. 206 der const. Gozner Zeitmrg osm 10. September 186S. WWWMWWW Das Mutterher). )s gibt em Herz voll Liebe, DaS nie die Treue bricht. Im dunklen Weltgetriebe Strahlt eS, daS hellste Licht. Kein aad'reS

ist hiemeden So stark uud doch so weich; Au Trost und stillem Frieden, An Freud' und Leid so reich. ES jauchzt bei deine» Wonnen, ES weint bei deinem Schmerz. Der reichste LiebeSbronnen Ist deiner Mutter Herz. Kommst du am Wanderstabe Und kniest auf ihrem Stein, Sie hört dich selbst im Grabe, Ihr Herz wird bei dir sein. M. Ring. Die Geschiedenen. LrMkmg von dem Verfasser der umen deutsche» Zeilbilder. (I. D. H. Temme.) (Schluß.) Der ConsistorialprZsident mit den beiden geistlichen Herren, gefolgt

in das Herz, sagte der Major. Trotz alledem! . Sie mußten auch dem iRegierungsrath in daS Herz gedrungen sein, »och mehr. Freilich anders! Er wär wie plötzlich überrascht, als der erste Klang an sei» Ohr schlug. Dann schien er leise zu beben, wie die, Töne leise herüber bevten. Als sie empor- schwellten, wurde ihm die Brust weiter. Als sie die Lust,ersüllten, uud dem Major trotz alledem in das -Herz drangen, ersüllten sie sein Herz.. Sein Gesicht röthete sich, i Sem Aüge schweifte in die weite Ferne

, waS das Leben des Menschen hat. Konnte er bleiben? Und doch — gilt doch im Himmel, in den Mu» men der Reinsten, der Seligen, gilt doch dort Rene, Buße, Bekehrung! Und hier unten soll dann das Herz des Menschen sie nicht anerkennen? Selbst da» so schwache, so sündige Herz deS Menschen? Der Schwache, der Sunder allein soll hart und verhärtet sein gegen Schwäche und Sünde? Und, wie in jener Zeit ibrer Beider Herzen ein« ander in Liebe entgegengeschlagen hatten, so waren sie nicht auch noch heute voll

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 14.07.1903
Physical description: 8
; Und was als Glorienschein ein Herz verklärt Abglanz der Glut ist's, die das Herz verzehrt.' Da tut es denn bitter weh, daß an diesem Wehtage so kalt vorübergegangen wird. Aber frei' lich — was ist der Welt, die am Golde und Ge nusse hängt und deren Hohepriesterinnen die Leicht lebigkeit und Lüsternheit sind, ein Hamerling mit seinen erhabenen Gottgedanken, mit seinem weitab gewandten Wesen!? — Robert Hamerling wurde am 24. März des Jahres 1830 zu Kirchberg am Walde als der Sohn eines armen Webers geboren. Die Ungunst

ihm entgegen. Ein fühlendes Herz will er, die Welt bietet ihm einen fahllosen Verstand. Das Gute und Schöne, das Hohe und Heilige, nach dem seine trunkene Seele lechzt, wohin ist es gekommen? Verschwunden! Versunken ! Es hat nicht Raum in dieser Welt, die am Golde klebt und den Götzen der Lüge und des Lasters dient. Er singt von feinen Götterbildern, den hehren, den himmlischen; die Menschen aber liegen vor ihren Lehmgötzen im Staube, blind und blöd und hören ihn nicht. Da ringt sich ihm, der angesichts

dieser Gegenwart an der Zukunft verzweifeln will, die wehmutvolle Frage aus dem bekümmerten Herzen: „Armes Herz, so lockt dich keine Hoffnung mehr? Deine Träume schwanden ohne Wiederkehr? Dir bliebe nichts, nachdem du glühtest so liebewarm. Als einsam zu verkümmern tatlos in stumm getrag'nem Harm?' Und wie Trost und Erlösung senkt es sich in seine sehnende Seele; das Schreckgespenst der Verzweiflung, das Zerrbild einer hoffnunglosen Zuchnst verschwindet, da er an sein Volk und Vater land denkt: wohl tönet uoch

ein Wort; Wohl tönet noch ein Name, dem mein Herz erbebt. Der meines Jugendmutes gefunk'ne Schwinge neu belebt. Ich darf nicht tatlos grollen dahier am fremden Strand: Mir tönt dein Name, Heimat, dein Name, Vater land !' Und flammende Begeisterung durchloht des Sängers Seele und den Saiten seiner Harfe ent strömt in weihevollen Akkorden jenes wunderbare, tief ergreifende hohe Lied von dem deutschen Volke jenes herrliche Loblied, auf das deutsche Vaterland „vom Elbström bis an den grünen Rhein

, von den Alpenhangen bis an den Nordseestrand, auf das starke, schöne, hehre, treue, heilige, geliebte.' Allein er preist es nicht nur ; er ruft ihm auch ernst mahnend zu, daß es sich nicht durch die glitzern den Trugbilder der gleißgoldigen Gegenwart ver führen lasse, sondern deutsche Tugend und deutsches Wesen allezeit sorgsam hüte und vor allem das deutsche Herz und Gemüt. Auf demselben Grundgedanken wie das Schwa nenlied ist der Germanenzug (1864) ausgebaut, jenes völkische Erbauungsbuch, das jeder Deutsche

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 26.11.1889
Physical description: 4
Oswieeim, besonders gegen die 1L87 organisirte Agentur Klausner und Herz bietet ein schreckliches Bild von der Ausbeutung der Auswanderer, welche in die Hände dieser sau beren Gesellschaft fielen. Ein ganzes Netz von be soldeten oder bestochenen Helfershelfem wurde ge schaffen. Das Hauptquartier war im „Hotel Zator' in Oswiecim, dem Bahnhöfe gerade gegenüber. Die auf der Straße nach Oswiecim befindlichen Dorsschcnken fingen die Auswanderer auf und führ ten sie der Agentur Klausner-Herz zu, wofür fie

von Zagorz bis Os wiecim standen gegen Besoldung im Dienste der Kompagnie Klansner-Herz. In Oswiecim haben der Agentur Klausner-Herz der Kontrolor deS dor tigen Hanptzollamtes, Marcell Jwanicki, sowie der Verwalter desselben, Leon SokrowSki, und der Oberaufseher der Finanzwache. Adam Kostecki, große Dienste geleistet und dafür namhafte Provi- stonen erhalten. So hat Jwanicki im Laufe von S Monaten an Provision den Betrag von 3684 fl. SV tr. bekommen. In derselben betrügerischen Weise wie diese Agenten

der Hamburger Dampffchifffahrt» Gesellschaft ist auch der Oswiecimer Agent des Norddeutschen Lloyd in Bremen, der Gutsbesitzer Wincenty Zwilling im Werben von Auswandernden zu Werke gegangen. Die Koukurrenz zwischen den Agenten der Bremer Agentur Zwilling-Eikermayer und jenem der Hamburger Ageutur Klausner-Herz war reich an blutigen Raufereien. Der Geschäfts gang der Agentur Klausner-Herz war folgender: Bei der Ankunft der emigrirenden Passagiere auf dem Oswiecimer Bahnhofe durste

keiner derselben den Waggon verlassen, bis man nicht vor den aufpasseuden Gendarm sicher war. Wenn nnter den Auswanderern solche waren, die ihr- Schiffskarten nicht in Oswiecim, sondern in Hamburg oder Bremen kaufen wollte«, wurden fie durch Drohungen uud andere gewaltsame Mittel gqwungen, Klienten der Agentur Klansner-Herz zu sein. Gleich nachdem die Auswanderer im Bureau der Letztgenannten fich befanden, wurde die Thür desselben abgesperrt uud Einer aus der Agenteubaude als Wache auf gestellt. damit kein Fremder Zeuge

der im Bureau stattgehabten betrügerischen Manipulation sei. Hier auf wurden die Auswanderer aufgefordert, ihre mitgebrachte Baarschast. sowie ihre Reise-Dokumente uud sonstigen Legitimationen zu erlegen. Nachdem dies geschehen, waren die Auswanderer der Agentur Klausner-Herz auf Gnade nnd Ungnade überliefert. Oft wurden bei denselben LeibeSrevifionen vorge nommen, nm ihnen jede» Kreuzer, der in irgend einer Falte der Kleider der emigrirenden Passagiere versteckt sein könnte, abzunehmen. Die willkürlichen

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Page 2 of 4
Date: 24.09.1883
Physical description: 4
sein Herz erobert, obwohl es noch zu keiner förmlichen Erklärung gekommen. Eines Abends besuchten Mutter und Tochter die große Oper, und Alexis, der einen Sperrsitz inne hatte, kam in einem Zwischenact zu Mrs. Nae in ihre Loge. Dort theilte er Mutter und Tochter mit, daß er sich sehr glücklich fühle, da ihm von Seite eiues Ministers ein einträglicher Posten im Staats dienst zugesagt worden, und- die Micke der Damen ließen wohl erkennen, daß'ynn -einer Vexbindnng zwischen ihm und Alice

nicht mit Ihnen. Wo wünschen Sie. daß ich sie treffe? Ich bin groß- mülhig park!«!,!' — „Wenn ich Sie nicht todte,' sagte Alexis ruhig, „so ziehe ich vor, zu sterben!' — „Gut denn, ich werde Sie mitten dnrch's Herz schießen', war die kalte Antwort. „Ich will an dere Narren lehren, mich nicht herauszufordern'. — Und so geschah es. De Malladine fehlte, und die Kugel Breton's durchbohrte sein Herz. Er war sofort todt. Als Mrs. Rae und Alice den AuSgang des Duelles vernahmen, verfiel die Letzter/: in ein Nervenfiebcr

kehrte sie wieder, mit einem lächeln auf.den Lippen, in die Gesellschaft zurück. Wer komm ahnen, daß diese Frau soeben das Todesurtheil ihres eigenen Kindes unterzeichnet hatte? Inzwischen war Hans in das Elternhaus zurückge kehrt, und hatte sich sogleich zu seiner Mutter begeben Frau Sida saß in gespannter Erwartung und ihre Wangen brannten. Sie war nicht von dem Erfolg des Schrittes, den sie nnternommcn, überzeugt, denn sie hatte einen Blick in Frau Bertlia's Herz geworfen, der sie wohl

, so wie Sie es waren gegen Alex de Malladine.' Er wurde todteubleich. „Wir werden sehen, ob ich nicht einen zweiten Malladine aus Ihnen mache.' stammelte er. „Gleichviel', erwiederte ich, „ich will mein Bestes thun und Sie durch das Herz schießen, wie Sie ihn schössen. Ich will andere Raufbolde lehren mich nicht herauszufordern!' Es scheint, daß ihn dies unsicher machte. Er fehlte mich, und ich schoß ihn todt wie einen Hund, gerade durch's Herz, und rächte ihren Freund, indem ich zugleich Paris von einem großen Schurken

befreite. Dann suchte ich unsere Landsmännin, Mrs. Nae, auf, und fand daß Alice eine Schönheit sei. Ihr Herz hing noch immer an dem so elend hingemordeten Geliebten, aber — «ach Monaten nun. Sie wissen ja be- bereits unseren Hochzeitstag.' Die großen Manöver in» Pusterthale Bruneck, 22. September. Nach Abschluß der hier abgehaltenen großen Manöver theile ich Ihnen über die letzten Tage noch mit: Im Ganzen fanden blos vier große Uebungen statt, von deren ersteren dreien ich Ihnen bereits

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Page 4 of 8
Date: 20.07.1903
Physical description: 8
, geschrieben, Jhring habe in den letzten Tagen ihr Herz noch einmal eingehend geprüft und sei zuder Ueberzeugung gekommen, daß lie sich von einer Ehe mit Roger Wettenburg ein Glück nicht versprechen könne. Sie gebe ihm daher ihr Wort zurück und bitte ihn ihrer nicht im Groll zu gedenken. Ein paar Augenblicke bemächtigte sich des Wilden steiners dieselbe wortlose Bestürzung, die den Grafen erfaßt hatte, dann aber überwand sein Temperament die Spannung und er polterte los: „Da sollen doch gleich neun Teufel

dreinschlagen. was nur in so einem Fraueuszimmerkopse alles vorgeht. Nawarte Mädel, ich werde Dir den Stand punkt klar machen. Gehe nur ruhig nach Hause Roger, in vierundzwanzig Stunden soll sie bei Dir sein und Abbitte leisten.' .Ich möchte davon abraten, denn in diesem Falle kann ich nichts thun als den Wunsch der Baronesse respektieren. Sie schreibt, sie habe ihr Herz geprüft, das muß mir genügen, ich darf als Kavalier nicht weiter in sie dringen, ich darf nicht einmal eine Erklärung von ihr fordern

und wenn mir das Herz darüber brechen sollte. Ich will es auch nicht, vergessen werde ich sie nie, so viel ist sicher, aber sie umzustimmen versuchen, oder gar ihr grollen, das wird niemand von einem Wettenburg verlangen. Sie hat ihr Herz geprüft und gefühlt, daß es nicht mehr für mich schlägt, so wie sie es wünscht, wie sie es für ein eheliches Glück für not wendig hält, das ist für mich bestimmend genug. Es ist ja vielleicht gut so und wenn uns der alte Gott ein Unglück schickt, so schickt

und unerschütterliche Energie. „Ich habe mit Dir zu reden, Papa.' „Ja, ich mit dir auch, lies dir das durch.' Sie nahm das Schreiben des Kommerzienrates, durchfloz es und «ab es zurück. „Was soll es damit, das ist ein Unglück, aber ein Unglück, das wir ertragen müssen. „Nein, ein Unglück, den, wir hatten vorbeugen -können, ein Unglück, das du verschuldet hast. Du hast dein Herz geprült und mit Roger gebrochen, der seinen ganzen Besitz für uns opfern wollte. Der fremde Mann hat mehr Gefühl für mich, als mein eignes

Kind. Du kannst es sehen, daß man mich von Haus und Hof jagt, daß ich als alter Mann zum . Bettel stab greifen muß. Aber du hast ja dein Herz geprüst.' „Vater du thust mir Unrecht, uns hat ein schweres Unglück, ein doppeltes Unglück betroffen. Ich habe meüt Herz allerdings geprust und gefunden, datz es heißer als je für Roger schlägt, aber Roger ist dieser Liebe unwürdig, mag kommen, waS will, ich kann »ie sein Weib werden. Wer er soll es nicht wissen warum, er soll es nicht wissen

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Page 7 of 8
Date: 17.07.1905
Physical description: 8
Nr. 161 »Bozner Zeitung' lTüdtiroler Tago'.atH Montag, dsn 17. Fuli 190!?. schungen keine 5krankheitsveränderung dÄ: Organe jstörben? unuiöglich. so sind wir doch wenigstens Jänner und der Körpergewete evkennen lassen, waren sie gesund und endlich entschlafen sie, hock? betagt oder altersmüde. Warum, oder richtiger ^ wodurch sterben diese? Warum steht das Herz, welches durch hundert und mehr Jahre im Gleich takte eiues Präzisionsapparates gearbeitet hat, stille, ohne KranklM. ohne Verletzung

bei denselben äußeren Verhältnissen eine rückschreitende Umbildung erfahren bis ;u di.'in Grade, daß schließlich das Herz, welches das l.l'cndringende Blut in alle Organe treibt, er inüdet. seine Arbeit einstellt, der Äugenblick des Sterbens, der natürliche Abschluß des Daseins eintritt? Leider muß die Wissenschaft es eingesre hen, daß das innere Wesen dieses erstaunlichen Vorganges bis jetzt uns völlig verschleiert ist. Wir sehen die Tatsache des Sterbens an ungezähltem Lebewesen, vom Menschen abwärts

und verscheidet lautlos! die Verschließung einer der das Herz selbst er nährenden Arterien ist ersolgt. Eine bejahrte Frau ist an Lungenentziiuduug erkrankt, die Atemnot ist mäßig, das Bwußtsein ist frei, aber das Herz ist schwach: ich spreche mit ihr. prüfe den Puls', zähle 1, 2. Z. 4 urplötzlich kein Puls, ein tie fer Atemzug, noch einen, alles ist vorüber. Eine Lähmung des Herzmuskels ist eingetreten. Ein junger Mann trägt jahrelang einen schwerer! Herz klappenfehler.'Schließlich das dem Arzte

nur zu vertraute Bild: Hochgradige Wassersucht und alles klinisch dazu gehörige: qualvolle Atemnot. das Herz arbeitet immer ichwächer und unregelmäßi ger, der Kranke wird bewußtlos, das müde Herz erlahmt, steht endlich still. So lange die große Triebmaschine, das Herz, fähig ist. zu arbeite«, besteht die ErhaltungSmög- lichkeit: erst mit seinem Erlahmen tritt der Tod ein. Und so verhält es sich bei einer fast endlosen Fülle noch anderer Krankheitsformen. Zu der un geheuren Mehrzahl erfolgt der Tod vom Herzen

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Page 6 of 8
Date: 28.03.1902
Physical description: 8
, ohne seinen EinWurf zu beachten. „Ich glaube es zu ahnen.' „Mein Herz hängt an Gretchen, als ob sie mein eigenes Kind wäre, und gern gäbe ich viel, ja Alles, um sie so glücklich zu sehen, als dieses irdische Dasein es gestattet.' Des jungen Mannes Athem ging rascher. „Ich weiß, dieses junge, unberührte Herz, diese holde Kinderseele gehört Ihnen, Herr von Rei bold —', ein Helles Roth überflog des Försters Antlitz und die Augen leuchteten freudig auf, „ein hohes, seltenes — ein unschätzbares Gut.' Sie schwieg

und sah ihn an. Reibold war sehr bewegt, als er sagte: „Ja, Frau Gräfin, ein unschätzbares Gut ist Gretchens Herz.' „Und Sie?' „Ich höre aus Ihrem Munde, Frau Gräfin, mir ein Glück verkünden, welches für mich 'das höchste auf der Welt ist, das ich kaum zu hoffen gewagt habe', sagte er mit einem Tone, der ein reines und starkes Fühlen verrieth. „Das freut mich, ich habe es erwartet — doch Herr von Reibold, sind Sie in der Lage, Gretchen Ihre Hand anbieten zu können?' „Es ist das 'Glück meines Lebens

und führte sie nach dem Sopha, wo sie sie neben sich niederzog. Schüchtern sah Gretchen in ihr ernst gewor denes Angesicht. Endlich sagte sie: „Die Frau Gräfin sind so traurig?' „Nein, Kind, nnr ernst, denn ich bereite mich auf eine lange Reife vor.' „Auf eine Reise?' „Ich ließ Dich rufen, um Dich noch zu sehen und Dir noch Manches mitzutheilen. Manchmal kommt man von einer solchen Reise nicht wieder—' Gretchen war es, als die Gräfin so mit ernster Ruhe sprach, als krampse sich ihr Herz zusammen

ein Mädchen, jung, schön und gut wie Du. Sie wuchs bei einem alten, rauhen Vater, der sie zärtlich liebte, einsam in einem Jagd schlößchen auf. Früh war die Mutter zu den Todten gegangen. Der Vater und ein alter Jäger waren die Gefährten ihrer Jugend.' Gretchen wollte den Kopf erheben, aber die Gräfin hielt ihn fest an ihre Brust gedrückt. „Kein liebendes Mutterherz leitete und schützte das wilde Waldmädchen, die ein Herz hatte, so rein, so ossen und ehrlich wie das Deine. Da trat in ihren Lebenskreis

ein Mann' — die Gräfin hielt inne und athmete schwer — „dem ihr Herz mit aller Kraft der ersten, reinen Liebe entgegenjauchzte. Sie hielt ihn für das Ideal eines edlen, ritterlichen Mannes — das unerfahrene Kind des Waldes. In heißer Liebessehnsucht gab sie ihm Alles — was Liebe geben kann — um bald zu entdecken, daß sie einem niedrigen Schurken ihr junges Dasein geopfert hatte.' Schwer lösten sich die Worte von ihren Lippen. „Was ich —sie — damals gelitten — als mein Ideal, dem ich geglaubt hätte

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Page 6 of 8
Date: 11.08.1876
Physical description: 8
. ^ ach einem langen Winterschlafe erwachte die Nawr auf's Neue; das junge Grün erstand in seiner vollen Pracht, und unzählige geschäftige Bienen summten umher, um aus dem Kelche der Blumen, die als Erstlinge dem Schooße der mütterlichen Erde ent keimten, wieder die süße, langentbehrte Nahrung zu saugen. An einem solchen Morgen, wo das Herz sich leicht zum Ge bet erhebt, entfernte Moritz sich aus dem kleinen Städtchen, das er seit manchem Jahre als seine Heimath angesehen hatte, auch sein Herz schwang

. „Und doch bist Du allein auf dieser Welt,' sprach eine Stimme in seinem Innern, die sich immer mächtig wieder hervordrängte, durch alle bunten Bilder der Phantasie. „Wo ist eine Seele, die sich mit mütterlicher oder schwesterlicher Liebe und Sorgfalt zu Dir neigte, wo ein Herz, das ganz gleichfühlend an dem Deinigen schlüge?' Moritz's Jugend, obgleich sie nicht freudlos genannt zu werden verdiente, batte aber doch manchen Reiz entbehrt, den die, welche so glücklich sind, ihn von Kindheit an zu besitzen, nur zu leicht

nicht, wie das möglich gewesen, noch weniger, wo das arme Kind herstamme. — Als Herr Laub nun, nachdem das Hospital in aller Eile vom Feinde geräumt war, eS als thätiger Bürger wie der zur Aufnahme der befreundeten Truppen, deren Einzug man stündlich erwartete, einrichten wollte, fand er den kleinen halber starrten, fast nackten Buben, in der Ecke auf einem Bündel Stroh liegen, und bitterlich weinen. Das Herz ging dem guten Manne beim Anblick desselben über, indem er sich ihm nahte, und das Kind ihn mit den großen

Lauber sich reicher als je. und drückte den Schatz mit Innigkeit an seine Brust, und gelo>te in seinem Innern, nicht von ihm zu lassen, was auch seine Frui Adelheid dazu sagen möge. Und der ehrliche Mann hak einen harten Kampf zu bestehen; denn die Worte seiner Gattin „Liederlicher Leute Kind, FindelhauS,' dröhnten schwer in sen Ohr, und machten sein Herz fast beklommen, daS sich aber in dem Gefühle, den Knaben als sein eigenes Kind zu erziehen, wieder erhob. Nachdem sich die erste Aufwallung

, wofür sein Herz ihn vom ersten Augenblicke an erklärt hatte. Dem heranwachsenden Knaben waren längst die Bilder seiner ersten Kindheit entwichen, nur wenn er Soldaten sah, pochte sein Herz, und dunkle Gestalten schwebten gleich magischen Träumen vor seiner Erinnerung, die er fich aber durchaus nicht klar ent ziffern konnte! und somit gelangte er endlich dahin, sich für den Sohn des reichen Kaufmanns zu halten. Am Tage aber, da er vor der versammelten Gemeinde feierlich das Ge'>k ? der Reli gion

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Page 4 of 8
Date: 23.07.1903
Physical description: 8
so, es ist auch so, aber geben Sie nicht mir die Schuld, sondern den Verhältnissen der furchtbaren Not und Bedrängnis, in die wir ge kommen sind, der Sorge mn den alternden Vater, der, seitdem der Tag der Zwangsversteigerung an> gesetzt ist, nicht auS seinem Zimmer herauskommt und finster vor sich hinbrütet. Nehmen Sie Rücksicht auf mein geangstigtes Herz und verzeihen Sie, wag ich thue um» räe.' „Aber gnädigste Baronesse, wozu die langen Ent schuldigungen, Sie wissen, daß ich geneigt bin, Ihnen alles zu verzeihen

würde ich mit Freuden das Glück ergreifen, aber vielleicht zwingt Sie jetzt die Notlage, so zu handeln. Ich möchte Sie nicht einem geliebten Manne entreißen, lediglich weil Sie in Geldverlegenheit sind.' „Dem entreißen Sie mich nicht, ich sagte es Ihnen ja schon, zwischen mir und dem Grafen sind alle Be- zichungen abgebrochen. Wenn ich sage alle Be ziehungen, so darf ich Ihnen nicht verhehlen, daß mein Herz ooch ihm gehört, aber daß die Verhältnisse unerbittlich eingegriffen haben, kurz, einen Mann den ich verachte

, kann ich nicht lieben, so sehr mein ?> itnnn' /Tüdlir^ler Herz au ihm hangt. Es ist ein Zwiespalt in meiner Seele, den ich Ihnen nicht beschreiben kann, ich ver» achte ihn und weiß, daß ich ihn nicht lieben kann, und doch hänge ich mit allen Fasern meines Herzens an ihm fest und wenn Sie Aber Sie müssen mich verachten, daß ich Ihnen ein solches An gebot mache, meine Hand ohne mein Herz .... ich kann nur hoffen, daß ich den Mann, der uns tn unsrer tiefen Not beispringt, der so großmütig und edelmütig handelt

, daß ich dem auch mit der Zeit mein Herz werde schenken Linnen.' „Aber regen Sie sich doch nicht so furchtbar auf, gnädigste Baronesse, ich will Ihre Notlage nicht ausnutzen. Ihre Hand ohne Ihr Hen anzunehmen wäre em Frevel, ich will Ihnen Zeit lassen, kommen Sie erst über die Verhältnisse hinweg, lassen Sie uns unserm kindlich unbefangenen Verkehr wieder aufnehmen wie früher und wenn Sie gelernt haben den Grafm Wettenburg zu verachten, so werden Sie vielleicht auch lernen, ihn zu vergessen.' „Ich danke Ihnen Herr Fink

, haben nicht an ihm gezweifelt. Ich müßte ja vor Scham in die Erde sinken. Nein!' „Aber, gnädigste Baronesse, ich lenne Sie nicht wieder, Sie wollen ein Unrecht, das Sie begangen haben, nicht wieder gut machen. Denken Sie doch an nnsere Kinderspiele, wie oft sind Sie gekommen, haben mir die Hand gereicht und Habengesaat: Herbert, ich habe dir unrecht gethan, verzeihe mir. Und Sie wollen jetzt zögern, wo Sie dem Mann, an dein Ihr ganzes Herz hängt, vielleicht das tiefste Unrecht zugefügt, ihn in das schwerste Leid

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Page 4 of 8
Date: 29.08.1902
Physical description: 8
!' Sie zeigte die Karte Saldows, auf der unter seinem Namen die Worte standen: „Fernere Belästigungen verbeten.' Mit Entsetzen starrte die alte Dame auf die herz losen Worte nieder. „Das kann nicht seine Hand schrift sein — nein, nein, er hat das nicht geschrieben! Wann war es?' Esther zeigte ihr auf der Rückseite den von ihr selbst darauf bemerkten Tag. „Das — das muß Mira — Wer war das Miras Handschrift?' Esther lächelte ruhig. ..Mein Glauben an Frau von Sobitten ist unerschütterlich. Aus einem Brunnen

weicher. Saldow hatte gepackt — er wollte abreisen. Was wollte er hier? Und sollte sein Herz sich verblnten. Mira sollte und mußte ihm fremd bleiben! Und dar über versank er in ein Grübeln, aus dem ihn die überraschende Erscheinung Tante Linas aufschreckte. „Ist Onkel kränker? Ist etwas Schlimmes vor gefallen?' fragte er über den unruhigen Ausdruck ihres Gesichts bestürzt. „Nein, nein, lieber Willibald! Im Gegentheil!' Tante Linas Gesicht zeigte eine große Bewegung. Einzelne Thränen tropften

aus ihren Angen. Willi bald. ich hatte mich seit Jahren danach gesehnt.' — Er wollte aufstehen, sie bitten, zu schweigen, da fuhr sie fort — einmal von Esther, von Deiner Schwester zu hören. Christine ist ja ihr Ebenbild, doch erst heute — O Willibald, «sie wohnt hier. Christinens Mutter ist Esther, unsere Esther, deren Verlust unser Herz so tief gebeugt hat! Sie lebt hier —' ..Und ihr Mann?' „Ist todt.' Saldow athmete tief auf. ES war eine andere Sache, sich mit Esther, als mit dem Manne

sie denn hierher?' „Frau von Sobitten hat sie kommen lassen,' sagte die alte Dame leise. „Mira!' Was bedeutete der Aufschrei. ..Selbstverständlich kann das Verhältniß nicht so bleiben, und nehmen wir Esther nach Schölten zu uns. so hört es von selbst auf.' Hatte Saldow der alten Dame Worte gehört? Sie wußte es nicht, er antwortete kaum, versprach aber. Esther bei Malsrodes zu treffen, und Tante Lina verließ ihn, unbeschreiblich enttäuscht über den geringen Erfolg ihrer Mission. Das Herz schlug der kleinen

Du etwas da von, wie der Brief in Mamas Hände gekommen ist?' Marnfchka zuckte zusammen, ihr Athem stockte einen Augenblick. Dann richtete sie die dnnken Angen fest auf Mira und sagte, als werde ihr jedes Wort schwer, so schwer wie eine ihr Herz zerreißende Auf gabe: „Die Herrin ließ sich alle Briefe geben, die ankamen.' Sie betonte „alle' und sah Mira er wartungsvoll an. Doch Mira blickte wie vernichtet, wie zerstört auf und stürzte davon. Ihr war. als fei ein Blitzstrahl vor ihr niedergefahren. und in dem grellen, blenden

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Page 4 of 6
Date: 28.07.1858
Physical description: 6
Ein Psychologisches Problem. (Schluß.) Elfriede ahnte wenig, in wie naher Berührung diese peinliche Angelegenheit mit dem jungen Manne stand, der auch in ihr Herz sich immer tiefer eingelebt und sie sah klopfenden Herzens seinem Besuche entgegen. Vielleicht blieb er ganz fort, wenn er erfahren, was man ihr und -ihrem Vater angethan, ach. sie fühlte eS jetzt, sie liebte ihn. sie durste ihn nicht mehr ver lieren. wollte sie nicht vollens elend sein und oft sagte sie tonlos für sich hin: «Ächt

schneidend kalte Höflichkeit zwischen Tochter und Vater herrschte; er hatte bemerkt, daß Arnold stets nur zögernd, fast furchtsam seinem Kinde ein liebes Wort sagte, ihr eine Ueberraschung oder Freude bereitete, daß Mfriede auch gerade vor des Vaters Herzlichkeit am meisten zurück schreckte. Vielleicht fesselte ihn diese Seltsamkeit noch fester an das HanS, ihm erschien sie auch als ein «pwchologisches Problem'. daS er lösen müsse. Wie klopfte Elfriedens Herz, als der junge Doktor trotz ihrer Befürchtung

! Was ist geschehen? Sei ruhig!' bat jetzt Bernhard, «so, laß uns sitzen und höre mich ge lassen an.' Sie folgte mechanisch, ihre Seele schien in dunkle Träumereien verlören. «Dich hat die Anklage so tief verletzt und ich ehre deine Zartheit, aber bist du mein Weib', stihr er wärmer werdend fort, «dann wagt es Niemand mehr nur mit dem leisesten Hauch dein Herz, deinen Rnf zu vergiften. Ach Elfriede, wüßtest du, wie glücklich ich bin. wie nahe wir dem Ziel!' und er vergaß in der Wärme seines Ergusses

sein Versprechen. «Ich will dir nur vertrauen, damit du lächelst und wieder Sonnenschein über dein Herz gleitet ; bald bist du mein, ganz mein, dein Vater willigt in unsere Ver bindung; so lächle doch, du schüttelst so wehmüthig das Haupt, hat meine innige Liebe das verdient? Liebst du mich nicht?' «Mehr als mein Lebm!' rief Elfriede. «Dann ist Alles gut', entgegnete Heller sichtlich er leichtert. «Sei heiter! Du weißt gar nicht, was du sür einen Mann erhältst, einen gar wichtigen und bist du erst mein Weib

in wilder Hast: «Das Weib eines Staatsanwalts? Was sagtest du?' Und in steigender'' -Erregung fuhr sie fort: «O. das ist ein Wink des Himmels, daß ich endlich der Qualen ledig werden soll, der Qualen, dienlich marternund zermalmen.' Ein Thrä nenstrom brach unaufhaltsam aus ihren dunkeln Augnu «Was ist dir?' rief der junge Mann beängstigt. «Du sprichst ja wirr und verworren, fasse dich, ich bin ja bei dir. dein Verlobter, der dich schützt und dein gequältes Herz zur Ruhe bringen will.' «O das sollst

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Page 3 of 8
Date: 12.07.1907
Physical description: 8
bei Touristen, die das ganze Jahr hindurch Bergtouren unternehmen, in Ä> Prozent der von ihn» untersuchten Fälle eine Schä digung des Herzmuskels. Es ist übrigens schon seit längerer Zeit be kannt. daß die sportliche Betätigmkg. nicht ohne Mrkung auf das Herz bleibt» und man hat des» halb vom ..Sportherz' gesprochen. So hat man an Radfahrern und Skiläufern nach anstrengenden Leistungen Erweiterungen des Herzens festgestellt. Eine andauernde Schädigung, wie sie Dr. Beck bei den Touristen fand, ist jedoch

bernht also die ganze Herztätigkeit und mir ihr der Kreislauf des Blu tes. Der Schaden, den er nimmt, beeinflußt na türlich diese. Die Anforderungen an den Herz muskel sind nm« umso größere, je schwerer die Arbeit ist. die der Körper zu leisten hat. wobei wir unter Arbeit nicht lediglich Berufsarbeit und ähnliches verstehen dürfen, sondern eine jede Be tätigung der MuÄulatnr des Körpers, also anch die sportliche. Die Bewegung des Blutes gebt rascher vor sich, das Herz muß in derselben Zeit sich öfter

zusanunenxieye» und wieder ausdehnen. Innerhalb gewisser Grenzen geschieht dies ohne irgend welche Folgen-, werden diese AreiMn aber iiderschritten, fs sucht sich das Herz die ihn» auf- erlegte Mehrarbeit dadimh zu erleichtern, daß es sich ein wenig ausdehnt und einer größere,» Menge Mutes in seinen» Innern Platz bietet- Der ge dehnte oder zerdehnte Muskel wird aber gerade dadimh für längere Zeit zu ein«? vergrößerten Leistung verurteilt, auch wem» die Notwendigkeit einer solchen nÄhd mehr besteht. Darin

nicht bemerkt wird und nicht eimnal bemerkt werden kann, daß al'o die Krankheit nicht noch im letzten Augenblicke, da dies möglich ist, verhütet wird. Der Tourist ist nicht imstande, das kommende Leiden voranszusehen. da er es anch dann »och nicht merkt, iveii» es da ist. Er sührr immer neue Touren aus nnd stellt damit inmior neue 'Anfor derungen an den Herzmuskel, die dieser mit einen» neuerlichen Nachlassen seiner Kraft quittiert. Da durch wird die Gefahr nnr »och gesteigert, daß das Herz in irgend

einem Augenblicke die gefor derte Mehrleistung nicht .»ehr aufbringt nnd - stillsteht. So kann, wie Dr. Beck bemerkt, der ge übteste Bergsteiger an einer schwierige» Stelle ab stürzen. lediglich, iveil 'ein Herz im Augenblicke d?r geforderten Mehrleistung versagt hat. Wie sind nnii aber Unfälle die'er Art zn »er- ineiden? Und wie kann die Schädigung des Her zens bintmigekalte» werden, ohne daß der Berg sport. der >a sicher zn den edelsten Arten des Spor tes zählt, darunter leidet? Zn der altbekannten Regel

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Page 2 of 4
Date: 27.06.1877
Physical description: 4
sieben zu bleiben Lassen Sie mein Herz durch ge steigerte Ungewißheit nicht noch mehr erkranken. Sagen Sie, ob Ihr Herz mit dem meinigen sympalhisirt, ob Sie mich lieben können, wie ich — ' Sie erhob ihre Hand zum Zeichen, daß Sir nichts mehr höre» wollte. Ihr Gesicht war halb abgewandt und auf die heftig wogende Brnst gesenkt, vielleicht um das schmerzliche Zucken ihrer Lippen und ihre thränenfeuchten Augen zu verbergen. Mr. Lindsay beobachtete das Mädchen schweigend. Er sah

, wie sie mit ihr käinpfte und deutete das als ein für ihn ungünstiges Zeichen. Sein Herz klopfte. Aber unge» duldiger, erwartungsvoller der Entscheidung entgegensehend, klopfte ein anderes Herz — das des Barons Temple. Dieser hatte, dringende Geschäfte vorschützend, sich heute rascher als sonst deS Majors entledigt und wollte den jungen Leuten melden, daß der Wagen schon längere Zeit vor dem Hause warte. Er war gerade in dem Augen blick in der Thür des Salons erschienen, als Reynold die Hand des Mädchens erfaßte

, seine schönsten Träume zerstört hatte, traf ihn zu plötzlich, so daß cr sich erst wieder sammeln mußte. „Lieben Sie bereits einen Anderen, Alice?' fragte er endlich so ruhig, als es ihm nur möglich war. „Nein. Reynold. O, seien Sie mir nicht böse. Ich kann eS nicht sehen, daß Sie so betrübt aussehen.' „Wie sollte ich Ihnen böse fein, wenn Sie mir eine Antwort igeben, die Ihr Herz Ihnen dictirt!' sprach Lindsay mit erzwungenem Lächeln, durch welches sein »archie m Aussicht »immt. Die Absicht einer früherm

mit fortwährender RückwSrtsbewegung, soll noch immer in Köprikoi stehen, während General Tergusakoff vou Zeydekan aus jetzt iu der Richtung gegen das tür kische Hauptquartier aufgebrochen ist. Kars leistet noch Widerstand. Am 17. d. eröffneten die Russen mit L5 Ge schützen das Bombardement g gen mehrere Forts, schei nen jedoch bis jetzt nicht viel ausgerichtet zu haben. Ein Schmerz deutlich hervorleuchtete. „Ich glaubte, daß Lord Temi'lc e- sei, dein Ihr Herz gehärt, und wenn dies der Fall, würde ich lieber

Alles ertragen, als ihm im Wege stehen —' „O, Reynold, Sie sind so gut. so edel!' fiel ihm Alice gerührt ins Wort. „Alice, ist es Ihr Onkel, dem Ihr Herz gehört?' fragte der junge Manu weiter. Das Mädchen zögerte einen Augenblick, dann sagte sie: „Wenn ich frei wäre. Reynold — wenn ich über meine Hand zu verfügen hätte, uud Sylvau würde mich um die selbe fragen, würde ich sie ihm mit Freuden geben, denn ich liebe ihn — liebe ihn vom ganzen Herzen!' „Dann wünsche ich, Sie wären frei,' sagte Mr. Lind say

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Page 4 of 8
Date: 12.03.1902
Physical description: 8
„Bonner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Mittwoch, den 12. März 1902. ver vergangen»«» Schatten. Roman von Franz Treller. sNzchdnick V»SotM.Z li .vorl c^iiüg. Während dieser anmuthigen Scene war un bemerkt der junge Förster eingetreten, stand auf seine Flinte gelehnt da und sah entzückt aus das Bild, welches die blühende Jugend an das Herz des Greises führte. Der Pfarrer bemerkte ihn zuerst. „O, Herr von Neibold. willkommen!' Gretchen fuhr empor und wurde roth, dann lachte sie fröhlich

ist, und ein waidlicher Tod unter der Hand eines sicheren Schützen erspart es dem Thiere, alters schwach in einem dichten Busche zu verhungern.' „Sie mögen gewiß recht haben, Herr von Neibold, aber Sie müssen ein Mitleid mit den schönen Thieren begreiflich finden.' „Gewiß, Fräulein, das fanfte weibliche Herz kommt in diesem Mitleid zur Erscheinung.' Von dem Gatter her, weiches den Garten nach der Strafte hin abschloß, tönte eine rauhe Stimme: „Guten Abend beisammen!' „O, der Onkel Klaus', rief lebhaft Gretchen

und ihrem Kinde nur noch fester geschlossen, und auch der alte Jäger war in denselben aufge nommen worden. Der Pfarrer rief jetzt dem rauhen Waid gesellen zu: „Kommt herein, Klaus, und nehmt eine Herz stärkung.' „Tanke, Herr Pfarrer, muß weiter, wollte nur im Vorübergehen Guten Abend sagen. Habe das Herzblatt gesehen, ist genug.' Er warf einen Blick auf den jungen Förster, dann kehrte sein Auge wieder zu Gretchen zurück. „Ist niir recht,' murmelte er, „ist ein braver Kcrl. Adieu, Kind', sagte er dann laut

. „Wie befindet sich die Frau Gräfin, Klans?' „Oh. nun, gut. Denke, wird noch hier vor sprechen, fahren spazieren. Guten Abend bei sammen'. damit schritt der Alte davon, und Gretchen kehrte zur Linde zurück. „Fräulein Walther scheint den bärbeißigen Grünrock sehr ins Herz geschlossen zu haben.' „Ja. Herr von Neibold, wie er mich, das ist ein Bund, den nur der Tod löst.' „Beneidenswerther Klaus.' Gretchen wurde roth, als diese Worte wie un absichtlich. was auch wirklich der Fall war, des Försters Mund

haben.' „Daß er mit Deptford dort war und mehrere Jahre in der Fremdenlegion dienle, ist sicher, und daß da manches Kriegsabenteuer erlebt worden ist, ist gewiß glaublich. Wie mir die Frau Gräfin ein mal erzählte, waren ihr Vater und Klaus in den selben! Alter, und der Junker und Bauernsolm bis zum Lebensende des Obersten unzertrennlich. Als der in die Erde versenkt war, hat er zur Gräfin Marie gesagt: „Wenn Sie nicht wären, Fräulein Marie, schöße ich mir jetzt die Kugel ins Herz. Was will er denn drüben

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Page 4 of 8
Date: 01.08.1902
Physical description: 8
! Es thut meinem Herzen wohl, Euch zu sehen! Aber Julius, Ernst hat sie wieder nicht gemeldet, er wird wirklich zu bequem, es geht nicht länger mit ihm!' Sie war aufgestanden und ging ihnen entgegen, eine Leine, schmächtige Figur, in ihren Bewegungen rüstig und trotz ihres Alters noch anmuthig. Saldow schob chr Mira zu, indeß er den alten Herrn begrüßte, der sich ebenfalls erhoben hatte, aber stehen geblieben war. Mira fühlte sich umarmt und von zierlichen, kleinen Händen sanft gestreichelt; ihr Herz

bei sich, die Baronin Rodbert habe wohl etwas Anderes damit gemeint, sagte aber nur: „Vor der Wärme des Herzens kann uud muß jede äußerliche Kälte schmelzen. Und Dein Herz ist nicht kalt, das weiß ich schon jetzt besser.' Unter dem liebevollen Tone, dem vertrauener weckenden Blick der alten Dame erschien der ängst lichen. kleinen Frau das Leben aus einmal ganz leicht. Ihr war, als brauche sie nur zu wollen, dann werde es von selbst gut werden. Ein neues, ungewohntes Gefühl von Selbstvertraum regte

sich in ihr. Die ernsten Worte fielen wie Samenkörner in ihr Herz — ihnen fehlte nur noch der milde, befeuchtende Thau, der erwärmende Sonnenschein. Tante Lina überließ sie einige Minuten ihrem Nachdenken, dann erzählte sie von ihres Mannes böser Augenkrankheit. Mit einem sie selbst über raschenden Interesse hörte Mira zu und fragte nach Einzelheiten, nach dem Anfange des Leidens, und fühlte zum ersten Male, daß Saldows Verwandte auch die ihrigen geworden waren, daß sie seinetwegen alle mit dem Herzen umfassen müsse

. „Der erste Anfang dazn liegt sehr weit zurück,- antwortete Tante Lina. ..Es war nur eine schlimme Erkältung, doch traf vielerlei zusammen —' Sie senszte. Er mußte ohne Vorbereitung bei heftigem Schneegestöber eine Schlittenfahrt machen' erhitzt, in großer Gemüthsbewegung, durch Nachrichten, die sein Herz sehr belasteten, tief erschüttert — ..Aber warum that er es?' fragte Mira naiv, «wenn er dachte, es könne ihm schlecht bekommen?' ..Wo das Herz mitspricht, denkt man nicht an sich! Es handelte

der Menschheit, unwürdig machen, so trügen sie selbst in erster Linie unberechenbaren Schaden davon. Ich bin weit davon entfernt, ihnen die Möglichkeit abzusprechen, auf geistigem Gebiete mit dem Manne zu wetteifern, aber das Erlernte so zu verwerthen, wie der Mann das ist ihnen, nach meiner Ansicht, versagt. Die Ob jektivität des Urtheils, die Hintenansetzuna des per sönlichen Interesses, das Ueberwiegen des Verstandes über das Herz sind Eigenschaften, die den Mann that kräftig, die Frau unweiblich

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Page 1 of 8
Date: 25.01.1906
Physical description: 8
bis tief in die Nacht hinein geschwätzt haben. ,Non Ihnen und Ihrem Erfolg - gewiß-, Hen Schultz «ahm ein übervolles Herz mit hin aus. uud ihm ist es wohl mehr noch als Ihrem Großvater ein Bedürfnis gewesen, sich das sehn suchtsvolle Kinderherz frei zu reden. - Sie wissen doch, wie lieb, er Sie hat?' ..Lieb?' Berta starrte Frau Carsten» verständ nislos an, und dann ließ sie plötzlich den erglühen den Kopf sinken. „Ich habe ihn immer gut leiden mögen: er ist sehr klug, und ich habe mit ihm so «»befangen

so sehr ani Herzen, daß ich gern dagu helfen mochte, dieses Schicksal so frenndlich als möglich zu gestalten. Herr Schultz liebt Sie. nn-d seine Liebe macht ihn unglücklich, weil er zu der Liebe nicht auch die Hoffnung finde» kaiui. Er bildet sich ein, daß der gestrige Erfolg Sie ieiluir Sphäre vollständig entrückt hat uud daß Sie ihm mm ewig verloren sind. Un-d es würde mir herz lich leid run, wenn er damit Recht behalten sollte: er gehört zweifellos zu den schwerfälligen Men- sckM. die ihr Herz

mit einer einzige» Liebe ver schwenden und. je nach den Umständen, in dieser Liebe einen ganzen, leidenscl^aftlichen Himmel fin deil oder aber klaglos daran zu Grunde gehen. - Ich glaube nun gerne, daß Sie an das alles noch nicht weiter gedacht und daß Sie Ihr Herz noch nicht darauf geprüft haben, welcher Art di>e Ge fühle sind, die es für den Kandidaten hegt-, aber ich bitte Sie doch im Interesse des armen Men schen: prüfen Sie sich jetzt und lasse» Sie ihn hoffen, wenn Ihr Herz es Ihnen verbietet

abgeben wollten' Aber Sie müssen mich auch nicht fal'ch verstehen. Ich habe Ihnen das gesagt ans Mitleid für den armen Menschen, dessen Empfindungen für Sie, wie ich richtig^ ver mutet habe, unbekannt waren, und der zn Grunde gehen wird, wenn Sie diese Enipsmdungeli nicht erwidern. Ich habe also eine kleine Menschen- Pflicht erfüll!, ohne daß ich Ihr eigenes Herz da- mit irgendwie hätte beeinflussen wollen. Urvri- gens lverden Sie gut tun. wenn Sie Ihr Herz prüfen: Ihre Entscheidung wird Iknien

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