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Bozner Zeitung
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Page 2 of 5
Date: 16.10.1879
Physical description: 5
Will Frieden.' Die Betrachtung der „K. Ztg.' geht alsdann auf die europäischen Großmächte über und constatirt die überall vorherrschende, wenn auch in Frankreich noch nicht als rückhaltslose Befriedigung mit der durch den Frieden von 1871 geschaffenen Lage zu betrachtende, friedliche Strömung; nur in Rußland werde durch die Hetzereien der Presse und die gegen Deutschland erhobenen Recriminationen, trotz der per» sönlichen Sympathien des Herrschers für Deutschland, eine Unheil drohende Aufregung

erhalten, deren mög lichen Wirkungen, auch im Interesse Rußland's selbst, vorzubeugen jener Defensivbund geeignet erscheint, wie er durch die jüngste Annäherung zwischen Deutschland und Oesterreich geschaffen ist. „Der Bund zwischen Oesterreich und Deutschland, dessen friedlicher Zweck klar zu Tage liegt, wird keine feindliche Gegengruppe, Wohl aber den Anschluß anderer Mächte, namentlich den von England, zur Folge haben. Vereint werden Deutschland und Oesterreich - Ungarn im Centrum Europa's

den Kernpunkt einer Friedensliga bilden, die in sich stark genug ist, um Angriffe abzuwehren und Ruhe störungen vorzubeugen.' Wörtlich heißt es weiter in dem Plaidoyer der „K. Ztg.': „Deutschland hat ein dreifaches eigenes Interesse, sich mit Oesterreich zu verbinden: um Oesterreich als einen wesentlichen Factor des europäischen Gleichgewichts stark zu erhalten — um bei Oesterreich Anlehnung im Falle ruffisch - französischer Angriffe zu finden — um endlich zu verhindern, daß Oesterreich sich mit Frank reich

oder Rußland verbinde Ein Bündniß mit Deutschland schützt Oesterreich - Ungarn gegen slavische und italienische Eroberungsgelnste; ein Bündniß mit Oesterreich entfernt für Deutschland die Gefahr ruffi schen oder französischen Angriffs. Beide Länder haben eines an des anderen Wohlfahrt gleiches Interesse; sie sind „natürliche' Verbündete, von denen keiner dem Anderen ein Opfer zu bringen oder Zugeständnisse zu machen hat. Sie würden eine Gesellschaft zur Sicherung gemeinschaftlicher Interessen bilden

und sich aus diesem Grunde gegenseitig Schutz angedeihen lassen, wenn die besonderen Interessen des einen oder des anderen Bundesgenossen bedroht werden sollten. Deutschland und Oesterreich - Ungarn vereint sind stark genug, um keinen Angriff von außen zu fürchten. Weder die russische' noch die französische Regierung würden den Gedanken eines Krieges gegen diese vereinte Macht mit Vorliebe cultiviren. England aber würde sich einem Bündniß zwischen Deutschland und Oesterreich, weil eS den russischen Eroberungsgelüsten

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 25.04.1860
Physical description: 6
aussprach.— Der Gegner bezweifelt und bestreiket zugleich die Möglichkeit einer Einigung Oesterreichs und Preußen» zu einer gemeinsamen Aktkon bet dem zukünftigen Angriffe Napoleons auf Deutschland' und Preuße» ; denn Oesterreich wird Preußen, wie der Gegner an zudeuten scheint, in der Noth nicht zu Hilfe kommen, weit Preußen eine rechtzeitige und kräftige Hilfe durch seine bisherige Politik verwirkt hat „Wie wäre es denn in dem Falle ssragt der Geg ner). wen» Preußen durch feine bisherige Politik

im Mt- uisterium zu Wien nicht der' gemeine. Oesterreich und» .Preußen gleiW verberbliche Grundsatz deS „par pure leferrv.' Wenn Oesterreich und sein ritterlicher Kaiser und das erbitterte Deutschland die unheKeiffiche Po litik PreuHenS Wie Ler i Ayje» WetAHchWdÄmM- haben^! so ist njD anzunehme». daßi MflezriStch dies Dämliche Schmach ünt» Schände sich mW-Bewüßtseini Kaufladen werde.' Ma» i wird OesterreiW nicht file so« lunvernünftig halten, da? es ttachscinemAusterlitzzum -zweiten Male dem i preußische» Zepq

Mchgültig zu schauen sollte, um sich einem zweiten Aspern und Wagram -zu WypM« Preu^^n nach bei- wnseitige^ Mchö^A zu einem zwei« ^tey Leipzig zu treMn^ - Preußen hat d«rch seine vor- flWge, > DoW Deutschlands, einge- tbW;iy?«M man LeiM/Dnlkch5< P?.W?M«^heff. sa wilk man dainstj qüch MHD» eGchlanhq O^^^MuM^inWche^Wlmsch^ffäre nnrdach Mebniß.. MMkDMWd^ HM zWckvMrtgen^ Preußen gehen, mag letzteres wollen oder nicht, und Deutschland allzeit und überall mit aller Kraft ver theidige»; denn Deutschland

ist der Wall Oesterreich» gegen he» eroberungssüchtigen Westen, der Stützpunkt gegen den nördliche» Alp und die Reserve Oesterreich» für seine Mston nach Osten Oesterreich hat seine Geschichte und seinen geistigen Hallpunkt in Deutsch- land. Ohne Deutschland schwebt Oesterreich iw der Luft, und seine EMenz wäre durch den gegenseitige» Druck Frankreich» und RttßlaiioS in Frage gestellt. Jede Schwächung Preußens ist eine SchmächliilgDeulschsmivs. und die Schwächung Deutschland» ist eine Schwächung

Oesterreich», sowie auch eine Schwächung Oesterreichs eine Schwächung Deutschlands ist' AüS diesem Grunde wollte Deutschland in» vergangenen Zahre Oesterreich- z» Hilfe komme», wenn eS nicht das ander» specnli» rende. egoistische Preußen verhindert hätte. Wen« Oesterreich durch eine ähnliche traurige Rolle, wie Preuße», alle» Vertrauen in Deutschland verlieren sollte, an wen sollten sich die deutschen Mittelstäaten anklammern? Die Folge würde der Rheinbund itt neuer Auflage unler napoleonischeM

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 8
Date: 04.03.1915
Physical description: 8
, daß anstatt wirklicher Frieden;- mgungen fiktive Bedingungen in Form neuer Mntien für die Neutralität als dauerhaft (valid) izeptievt werden koimten; drittens der generelle «wand, daß man nicht Steine werfen soll, wenn an Mst im Glashause sitzt und sich verbündet t mit den östlichen Mächten, deren ganze Ge- cht« ei» einziges rissiges Glasfenftsr ist. Die ken aber,die darauf bestehen, daß die Nsutroli- A etwas Wirkliches und Geheiligtes ist, werden ^tch folgAiide Tatsachen widerlegt: Erstens Deutschland

hat Belgiens Neutralität W verletzt. Deutschland hat Belgien einfach den erklärt, ans welches Recht Deutschland kei- kwegs vernichtet hatte durch seine Garantie für Mens Neutralität, und diese Garantie für Vel ens Neutralitä Gesteht fort trotz des Krieges und Deutschland noch, trotz des Krieges die alitatsverletzung durch eine andere Macht als >U^belli aiMsehen. Frankreich und England haben nun diese Neu- vat verletzt, indem sie, «chne mit Belgien im ö« sein, in Belgien eindrangen undTauf bel» ''chem

kämMen. ^ rittens: Deutschland bot an, Frieden imrt VÄ- gien zu hatten untter einer Ved-Wgung, der des freien Wegerechtes, rvvsü^Großbritannien zuerst das Beispiel gab. indem sie es von China sonderte und durch Krieg «Jwang.'. B?c^ens: FvaNkreich und England wollten Bel giens Neutralität nur respektieren, wenn Deutsch land Frieden hielt, eine Bedingung, von der sie wußten, daß sie nicht erfüllt werden kannte. Fünftens: Deutschland offerierte Frieden in Belgien. Sechsten?: Engkuld befahl den Krieg

— so werde es sich gar nicht an die Monrosdoktrin keh ren; sie sei Unsinn und ein jeder wisse das. Shaw führt daim aus, daß Macht vor Recht gehe, wenn es auch das Recht nicht auslösche. Wes HM habe Deutschland Belgien angegriffen? Weil Deutischtand fürchtete, durch Elsaß-Lothringen nicht schnell genug nach Frankreich hinsinzu-kommen. Warum habe Deutschland Frankreich den Krieg erklärt? Deutschland fürchtete die Mobilisation Rußlands und daß Frankreich Deutschland in dm Rücken fallen «würde, wenn Deutschland mit Ruß

land »engagiert war. Und England griff Deutsch land an aus Furcht vor Deutschlands wachsender Seemacht und aus Furcht, daß Deutschland Frank- weich uM RuUand schlagen würde und England dann ohne leistungsfähige Verbündete Deutschland gegenüberstände. Aufgeschreckt« Tiere sind gefährlich, Menschen ebenso. Engl-nd kämpft heute nur um seme Streitkcst und seinen Stolz zu befriedigen. Das verlangt unsere Seebe, und das ist das Schöne mn Krieg: aber wir sollten wissen, wann wir genug

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 03.02.1903
Physical description: 8
»ez «gSpreife: Für BoM:' GaWahrig x IS, halbjährig ? 3, zierteljährig L 4, mo- aatig L 1.40. Für In land mit Postzusendnng: Ganzjährig L 22, halb jährig ^ U, vierteljährig e S.SV, monatig L 2. Deutschland ganzjährig L 26, halbjährig L13. Zustellgebühr ganzjährig sür Bozen L 2 und für den Kurort Gries IL 4. Ei«schalt«»gS- GebShv: Der Raum der einspaltt gen Peiitzeile 12 v, Re- ttamqeile SV d. Anzeigen für die.Bozner -Zeitung' übernehmen auch die Anzeigen-Bu reau» in Wien. Anzeigen find

im vor hinein zu bezahlen. Manuskripte werden nicht - zurückgesandt. Mit 52 UntcrhllltMgs-Beilagen, 52 hmorWschm Beilage« uitd 26 ModebeilaW. Nr. ZS Schristleitnng: Kornplatz. Dienstag, den 3. Febrnar 1NO3. Fernsprech stelle: Nr. öS. «S. Jahr«. Der heutigen Nummer liegen „Blätter für Mode und Handarbeit' Nr. S bei. Deutschtum uud Slamutuui. Ueber dieses Thema veröffentlichte vor einiger Zeit ein hervorragender russischer Publizist eine Abhandlung, welche in Deutschland zu denken ge geben

hat und auch die österreichische Negierung, nicht minder aber die Deutschen Oesterreichs zum Nachdenken veranlassen sollte. Im verflossenen Säkulum — so schreibt er — war Deutschland teils Amboß, teils Hammer; hätte damals, als Napoleon I. Deutschland zertrümmerte, ein einiges, konsolidiertes Slaventum existiert und sich mit dem französischen Imperator verbündet, so könnte Deutschland die jetzige achtunggebietende Rolle gewiß nicht spielen. Aber es Hai sich seitdem aus einem Amboß in einen starken Hammer verwandelt

. Von diesen Rivalen hat Deutschland zu» nächst nicht allzuviel zu fürchten. Nur eine einzige Weltmacht, das Slaventum, kann dem vordringenden Deutschtum noch Wider» stand leisten. In diesem Jahrhundert wird es mit dieser Weltmacht abrechnen müssen und diese Ab rechnung wird den Mittelpunkt der geschichtlichen Entwicklung der Zukunft bilden. Zwar können auch die nordamerikanischen Vereinigten Staaten den Deutschen noch den Weg verlegen, aber vorerst haben sie auf ihrer Erdhälfte noch genug zu tun. Bevor

noch der Kampf gegen die Buren Englands Schwäche offenbarte, war man in Deutschland über zeugt, die stolzen Briten vor allem im wirtschaft lichen Kampf besiegen zu müssen und besiegen zu können. Die junge deutsche Industrie ist zu einer Weltmacht geworden, die die ehemalige englische Präpanderanz immer weiter in den Hintergrund drängt. Die Welt wird jetzt in der Tat hauptsäch» 'ch durch wirtschaftliche Interessen bewegt; große Ideen, heilige Ideale sind jetzt durch Börsenbulletins und Spekulationsobjekte

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 29.01.1902
Physical description: 6
Bezugspreise: 5ür Boxen: Ganzjährig Kr. 16, Halbjährig Kr. 3, vierteljährlich Kr. 4, mo natlich Kr. 1.4V. Für In land mit Postzusendung: Ganzjährig K. 22, halb jährig K. 11, vierteljährig K. 5.SV. monatlich K. 2. Deutschland ganzjährig K. 26, halbjährig K. 13. Znstell-Gebür pro Jahr iur Lozen K. 2 und' für den Kurort GrieS K. 4. ^ AiNwolW TagklsU) Einschaltv«gS- Gebü«: Der Raum der einspalti gen Velitzeile 12 d, Re- klamezeikc 60 t>. Annoncen für die„Bozner Zeitung' übernehmen auch die Annoncen

für Oesterreich-Ungarn eingehend erörtert und seine Ausführungen mit einem reichen statisti schen Materials belegt. Im Jahre 1903 laufen bekanntlich die Handels verträge Oesterreich-Ungarn» mit folgenden Staaten ab : Belgien, Bulgarien, Deutschland, Italien, Ruß. land und der Schweiz; die Handelsverträge mit den Vereinigten Staaten Nordamerikas, mit Frankreich, England, den Niederlanden, Rumänien, Schweden, der Türkei sind auf unbestimmte Zeit mit einjähri ger Kündigung, jener mit Japan im Jahre 1897

die Gegensätze der ungarischen Auffass ung hervor. Als nun 1879 Deutschland Zölle auf land- und forstwirthschaflliche Produkte einführte und den Export Ungarns erschwerte, namentlich durch Abschließung gegen den Viehexport, Veterinär maßregeln u. s. w., schloß sich Ungarn gegen die Balkanländer ab ; ohne Rücksicht auf Oesterreich folgte dann der für Oesterreich verderbliche Zollkrieg mit Rumänien, wodurch Oesterreichs Export nach dem Orient einen schweren Schlag erlitt. Dieser Standpunkt. Ungarns

Zolltarif zeigt, nach unserem Vortheile in Anwendung kommen. Wenn auch Deutschland durch seine günstigere geographische Lage durch seine Verkehrsmittel, namentlich Wasserstraßen und Bahnen im Vortheile ist, so können doch auch wir durch entsprechende Tarifpolitik, durch weitere Ausbildung des RcstitutionSverfahrenS eventuell Differenzialzöll» bei der Einfuhr über Triest und entsprechende Zoll- posilionen unsere landwirthschastliche und industrielle Produktion schützen. Diese Betrachtungen

, ja verlange jetzt so gar selbst Schutzzölle für seine Agrarprodukte. Bei den bevorstehenden Verhandlungen über die zukünft igen Handelsverträge müsse sich die gemeinsame Meinung Oesterreichs und Ungarns in schutzzöllner- ischer Richtung bewegen, da sowohl die Landwirt schaft Oesterreichs als auch Ungarns mit denPetiten vieler Industrien Hand in Hand gehen wird. Es dringt ja jetzt überall der fchutzzöllnerifche Gedanke durch, und der gerade jetzt in Deutschland in Ver handlung stehende autonome Tarif

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 16.08.1901
Physical description: 6
Bezugspreise: isür Bozen: Ganzjährig Kr. 1K. halbjährig Kr. 8. vierteljährlich Kr. 4/ mo natlich Kr. 1.40. Für In land mit Postzusendung Ganzjährig K. 22, halb jährig A. II, vierteljährig K. S.5l). monatlich K. 2. Deutschland ganzjähn'g K. 26, halbjährig K. 13. Zustell-Gebür pro Jahr für Bozen K. 2 und für dm Kurort. GrieS K. 4. Einschaltnngs- Gebüv: Der Raum der einspalti gen Pe-'itzcile 12 d, Ne- ilamezeile SV !,. Annoncen für die .Bozner Zeitung' übernehmen auch die Annoncen-Bu reaus in Wien

Spekulantenthum und die Sozialdemckrätie in Deutschland, der österreichisch- ungarische Zweig der goldenen Internationale im Verein mit unseren allslavischen ußh römischen Tod feinden des Deutfchthums blasen zum Angriff gegen das Unterfangen der Reichsregierung, durch diesen Tarisentwurf die wirthschaftliche Daseinsmöglichkeit der bodenständigen und gütererzeugenden Theile des einheimischen Volks vor der vernichtenden Ueber macht Amerikas und Rußlands zu schützen. Schnell sind unsere gegen das Bündnis

mit Deutschland stetig wühlenden Ränkspinner, darunter der aus dem Preßfond gefütterte Börsenmann Aron Scharf, sowie auch Herr Ebenhoch, der Spiritus rector des Linzer Volksblattes, bei der Hand, die sen Tarisentwurf als einen Angriff auf die wirth- schaftlichen Daseinsbedingungen Oesterreichs zu er klären. - Wir gedenken? sogleich' zk untersuche»? in wie weit diese giftige Unterstellung berechtigt ist, müssen aber zuvor bemerken, daß es unserer Meinung nach der einzig zweckdienliche und vernünftige

Weg zur Beseitigung etwaiger daraus entstehender Nachtheile für unsere Volkswirthschaft wäre, einen Zollverein mit Deutschland umso energischer anzustreben, um dadurch unsern wirthschaftlich bedrängten bodenstän digen Bevölkerungsschichten — die Interessen der internationalen Spekulanten und Börseaner wahr zunehmen, fühlen wir keinen Beruf — die Vortheile eines großen mitteleuropäischen Marktes, der vor der zerstörenden freien Einfuhr aus Amerika, Ruß land und England geschützt ist, zu sichern. Ohne diesen Schutz

hätte der Zollverein mit Deutschland für unsere zum größten Theile Land wirthschaft treibende, hart bedrängte Bevölkerung keinen Werth. Im Hinblicke auf die Zukunft be grüßen wir, die wir an die Nothwendigkeit, ja an die Unerläßlichkeit eines geschlossenen mitteleuropäi schen Wirthschaftsgebietes zuversichtlich glauben, die sen Tarif vielmehr ÄS den ersten grundlegenden Schritt zur Vorbereitung eines solchen. Daß zum Schutze unserer Industrie vor der in folge geringerer staatlicher Belastung

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 28.04.1860
Physical description: 6
und haben etwas für sich, sind aber nicht von der Art, ,daß sie-eine Aktion in Deutschland un möglich machen Selbst der Gegner nimmt, sein an fängliches Urtheil wieder zurück, und tritt für die Mög lichkeit einer Aktion wilder ein. unter Bedingungen, .welche für die ungeheueren Opfer eine vernünftige Aussicht auf Erreichung großer Ziele gewähren.' Zu diesen Bedingungen zählt der Gegner! die feier liche Erklärung Preußens, daß es aufrichtig mit Deutsch land-halten wolle, und Garantien für Venetien und für alle Lander, gleichgültig

näher betrachtet, so möchte man beinahe auf einen argwöh nischen Verdacht verfallen, ohne jedoch dem Gegner nahe treten zu wollen. — Es handelt sich nur noch um die Hauptfrage: Wird Oesterreich vermögen, sich einem gleichzeitigen Kampf mit den Piemontesen in Italien und mit den Fran zosen in Deutschland im Bunde mit dem gesammten Deutschlande zu unterziehen? Ich bejahe diese Frage meinem Gegner gegenüber, im Vertrauen auf Oester reichs Macht und Hilfsmittel. Ich setze voraus, daß im bevorstehenden

700.M0 Mann; somit bleiben zur Deckung der übrigen Kronländer noch MU.VVV Mann übrig. Was im letzten Kriege an Mannschaft verlo ren gegangen, kann durch eine einfache Rekrütirung ersetzt werden. Also an Mannschaft fehlt es nicht für einen doppelten Kriegsschauplatz. Wie bekannt ist, war im voriges! Jahre das Bundescontiugent zum Kampfe für Deutschland in Bereitschaft. Uebrigens hat Oesterreich in viel mißlicheren Verhältnissen mit großen Armeen in Italien und Deutschland gekämpft. Der Gegner führt

das verringerte Selbstvertrauen als Grund, an, wodurch eine Aktion Oesterreichs un möglich sein sollte.' »Die Hälfte der Armee (die für Deutschland bestimmt wäre) ist durch verringertes Selbstvertrauen zurückgesetzt.^ Wenn auch hie öster reichische Armee im letzten Kriege nicht glücklich war. so hat doch Freund und Feind ihre heldenmüthige Tapferkeit bewundert. Die Schlachten von Magenta I«sera»i»i,»gebShr für den Staun» ck»e» dreisvaltigen Petit; eile bei einmaliger Et». rückunz z kr. Sstr. W., fHx

. Oesterreich hat so viel gelitten, als eS von 179ö bis lötX» ge litten hat. Oesterreich schlug bei viel schlechter» Fi nanzen, als sie heute find, sein Aspern, vie moralische Einleitung von Leipzig. Während ver langen Kriege wurden vie Bankozettel auf Tausend und sechzig Mil lionen vermehrt Uno dazu kamen noch im Jahre t8t3 für den Entscheidungskampf von Leipzig und vie Befreiung von Deutschland 7W Millionen Banko zettel. Trotz des vorausgehenden StaatSbankerottS trat Oesterreich 48l3 für vie Befreiung

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 24.12.1914
Physical description: 16
' Rr 276 ' ^ ^ - Wie sehr England auf die Ueberlegsnheit zur' See mochte und mit welche« brutalen Mitteln es jederzeit bereit war, Deutschland gegenüber das Recht des Starteren zur Geltung zu bringen, be weisen« die Worte, welche der heutige Großadmiral Fisher in Propaganda der > Kriegsbereitschaft schrieb. ^-Zie Ueberlegsrcheit der englischen Flotte ist die beste' Gewähr für den Frieden der Welt. Wenn Sie es im In- und Ausland den Leuten unkrÄe Nase reiben, daß Sie zum sosortigenKrie

künstli- herHci^l?'ihren. Dagegen schützt^ außer den fn'5e'.- m,geführten Momenten die Ei nigkeit und Wehrhaftigkeit der beiden Verbünde ten. Auch die Hoffnung der Feinte auf Zertrüm merung des Reiches, Zerstörung der Einigkeit Äücf te wohl honte schon auch bei diesen, nach der ein» mütigsn. begeisterten Erhebung von ganz Deutsch land als eine Traumvision angesehen werden kön nen. .Wenn auch Deutschland, was ja ganz außerhalb ze5er Wahrscheinlichkeit liegt, wieder in Teile zer schlagen werden soKe

, nichts so! ungern als ein neties. hoSes Weibchen. Ihre mu- Sozner Zetmn>^, (Südtirol« Tageblatt). nigen» denn ein Land, das durch seine Einigung einen dsra-rtig hohen wirtschaftlichen imd politischen Fortschritt erlebt hat, kenn Nicht mehr getrennt dlMen. Eher könnte das Gegenteil eintreten. )e poWsche Verwicklung wird auf die Vergröße rung des Wirtschaftsgebietes hin arbeiten. Schon durch die Erwerbung der Kolonisn war Deutschland für die Zukunft vorausschauend, be sorgt, für sein Menschenmatericck

und für feine tech nischen Produkte entsprechende Absatzgebiete ZU sichern, denn nur jener Staat kann heute in die Weltpolitik eingreifen, dem das Volk, das es zu viel produziert, nicht verloren geht. In diesem Sinne strebte Deutschland in dsn letzten Jahrzehnten England nach, das ja mehr als 30V Jahre brauchte, nicht nur seine Kolonien zu erwerben, sondern für sie auch das richtige Kolo- niÄpolitische Verwaltungsprinzip zu finden. Dies beruht daraus, die Kolonien in einem nationalen Zusammenhang :nit

Intelligenz der Bewohner, durck» Be triebsamkeit und Handelsbefähigung sich auf solche .kMe begibt, daß es durch hervorragende Ouali- tätsprvduktion die Welt freiwillig zur An,nahm? der Produkte zwingt, wie es Deutschland in her vorragendem Matze vor dem Kriege getan Hai. In der Oualitätsprvduktion ist Deutschland in vielen BriMckk?« cm erste Stelle Aetrsten, ein Groß!>'?k derselben kann überhaupt^., von keinem anderen Staate dcr -?elt in gleicher Güte und Vollendung hergestellt werden; denn diese Arbeit

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 16.10.1858
Physical description: 6
von 7 bis 42 und 4 bis k Uhr. In Deutschland werden aus den zebn Stunden oft zwölf und noch mehr und bei manchen Geschäften sind es regelmäßig über zwölf Stunden. In Amerika pressirt es oft auch und gar manchmal muß der Arbeiter über die Zeit „schaffen'; aber daS „über die Zeit' wird besonders bezal'lt. und wenn es zur Nachtzeit sein muß. so trägts den doppelten Tagelohn ein. Der. welcher auf Stück zu Hause arbeitet, hat sich natürlich an die Zeit gar nicht zu binden; er kann zu seinem Heu: Stroh sagen. Mit der Dauer

nicht austragen, aber — in Amerika macht man's, daß sie sich austrggt. Wo glaubst du nun. daß strenger und härter gearbeitet' wird, in Deutschland oder in Amerika? — Wenn ein Arbeiter seiner Pflicht nachkommen will, wenn er seine Zeit, statt mit Schwatzen und Drcckeln und Spielen, mit Arbeiten ausfüllen will — ganz gewiß in Deutschland. Aber da sitzt der Knoten und neben dem Knoten der Hase im Pfeffer. Das „„wie wird gearbeitet'' ist ein ander Ding in Deutschland und ein ander Ding in Amerika. Komm hinüber

stopft! Der- 5O8 selbe Maurer legt zehn Steine- in derselben Zeit in Amerika, wenn er nur drei Monate drin gearbeitet hat. — Eine ^Pappschachtel von einem Hanse wird in Amerika in vierzehn Tagen, ein großes solides Haus ganz von Stein aber in zwei Monaten fix und fettig; m Deutschland würde man ein Jahr dazu brauchen, wenn nicht ein und ein halbes. Aber — es acht dort anders, als man in Deutschland nur begreifen kann. Zum Beispiel, um die Fenster in's aanze Hans zu „fixen', d. h. alle Fenster fettig

wieder und schaut die Arbeit des Gesellen an. und zuletzt kommt die Rech- nnng. In Amerika hätte der Meister die Kleinigkeit in einer Viertelstunde selbst gemacht und seinen Gesellen zu Hause arbeiten lassen. In Deutschland aber ist der Meister hierzu zu vornehm, zu bequem! Dti also bist die Hauptsache. Du genierst dich an dieser oder jener Arbeit. Es ist nicht deine Sache', sagst du und sagst es bloß, weil du meinst, es sei eine Schande für dich, mit einem Waschseil in der Hand über die Straße zu gehen. Geh

. ' Glaubst dn's nicht? Geh' einmal zu einem Küfer. In Deutschland ist einer stolz darauf, wenn er ein zwanzigmäßiges Bierfäßchen in einem Tage fettig dringt; in Amerika würde er sein Auskommen nicht haben, wenn er nicht drei fettig brachte und dazu noch fertig mit sechs eisernen Reifen an jedem Stück. — Oder geh' einmal in eine Rasirstube in Deutsch land und geh' in eine in Amerika. In Deutschland West du auf einem Stuhl mit holzgerader Richtung und der Rasirer schindet eine Viertelstunde an dir Herum

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Page 7 of 8
Date: 05.03.1915
Physical description: 8
würde. Auch China wandte sich ver- üblich um Hilfe an die Union, als Japan — noch yor der Einnahme von Tsingtau — dessen Neu tralität unbedenklich verletzte. Das Amerika, das Deutschland ob der angeblich von Deutschland ver letzten belgischen Neutralität so heftig tadelte und schmähte, ließ es ruhig goschehen. daß Japan Chi na riicksichtslos teilweise beisetzte. Selbst die für Amerika direkt bedrohliche Besetzung der deutsches! Marschall -Inseln durch Japan wurde in Washing ton ignoriert. Amerika zog

begrüßen, wenn sich Amerika und Japan im Kampfe nach Möglichkeit schwächten. Wie dazu aus schr wohlinforimierten Kreisen in Washington ver lautet, soll England sogar auf japanischer und auf amerikanischer Seite als Hetzer tätig sein, was britischen Gepflogenheiten ja vollkommen entspre chen würde. Jetzt, wo man sich der drohenden gelben Gc- sahr in Amerika bewußt wird, finden sich auch ganz plötzlich wieder Leute, die sich erinnern, daß Deutschland noch ininrer besteht un-d ein nicht zu schwarzem

der Union daran zu er- imieim. >Äaß.ihnen, eigentlich ihr bedroHes.H-Änil- lmch näl^er stehen müsse, <tls ihr^ Ä»Kges'Blck>r- wlÄ.'vyK'.bMwort'^ 'M.h'och Änd teuer; in dem drohenden Kampfe geichlosien zu Amerika zu hal ten. Als man in Amerika vor Wenigen Wochen endlich die drohende gelbe Gefahr erkannte. Hit man sogar Agenten nach Deutschland gesandt, die in amerikafreundlichem Sinn« in Deutschland tätig sein sollen. Schon stößt man hin und wieder mich tatsächlich auf Aeußerungen in deutschen Blätter

die eine solche Tätigkeit Amerikas deutlich erken nen lassen und die sich sogar zu Bündnisplänen verstiegen. Ein deutsch-amerikanisches Bündnis wä re zweifellos ein wirksamer Schutz für Amerika gegen die gelbe Gefahr. Deutschland selbst benö tigte ein solches Bündnis mit Amerika durch nicht, das ihm, soweit die amerikanische Hilfe in Be tracht kommt, herzlich wenig nützen könnte. Die ameriLanische Presse kann weder Deutschland noch Europa erschr«ken.wie sie ausrechnet, daß die asia tischen Länder eine dreimal so große

eine ausschlaggebende. Durch die Eirtwicklung der kciegeriicheu Verhältnisse und die Umwertung oller Werte durch den herrschenden Krieg hat Amerika für Europa an Wert doch ganz bedeutend eingebüßt. Die Zukunft wÄd Amerika lehren, welch enorme Verluste der heutige Krieg für die jwirtschwfiliche Entwicklung des gesamten amerikanischen, Kontingents mit sich bringt. Man wird auch begreisen lernen, wie wenig besonders Deutschland am der japanisch-amerikanischen Frage interessiert ist. Das Deutschland von heute

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Page 8 of 8
Date: 02.03.1915
Physical description: 8
ist das Schlagwort, dem man schon heute vielfach in der russischen Presse begegnet. Wie man dieses Ziel erreichen will, bleibt «llvMngs eine vssene Frage. Denn zur völligen. Unabhängigkeit vom Auslände Würde nicht nur gehören, idaß man vom Auslände Nichts zu beziehen braucht, sondern daß man auch in cht auf Leri Absatz im AnSjcmÄe nn- jgewiesm ist. Gewissermaßen als Introduktion zu feinen phantcrstis<j)en Plänen kann der kürzlich von uns erwähnte Gesetzentwurf geltM. der die Han delsbeziehungen mit Deutschland

, Oeswrr-sich-Un- gavn und der Türkei von dem Augenblick aal, wieder von solchen die Rede seZn kann, neu retgeln c^ze- richtiger gesagt für alle Zeiten lahmli-giü soll'. Ein neuer Zolltarif ist vorgesehen, der bei der ^Einfuhr von Waren aus Deutschland, Oesterreich- Ungarn oder der Türke iAbgaben ins Auge saßt, die um ZW pCt. höher normiert weiden sollen Äs die, welche die Erzeugnisse anderer Länder tra fen. Kommen die Waren aus deutschen oder öster reichischen Schiffen an, so will Rußland „freund

lichst' noch besondere Zuschläge erheben. Nun, wir brauchen diese Prosekte nicht zu fürchten. Rußland weiß ganz gut, daß es viele Erzeugnisse, die die eigene Industrie nicht herstellen kann, am besten nnd bMgstcn in Deutschland kaust, mit anderen Warten, daß man Deutschland nicht zu entbehren vermag. Der Gesetzentwurf mit den ominösen Zollznsclsiägen wird Dcntschlaikd gegenüber prak tisch nie zur Anwendung konrmen. Was Rußland n'it seinen ZollproMen plcuit, ist ziemlich durch sichtig. Immer

auftreten, als wenn «s mit Dsutsch- !and oder Ossterreich^UM?rn . einzetn verhcmdeln unZ» dabei den eiiun gegen .den -anderen ausspie len kidmte. ch , Wie läßt sich ein wirL>haftlillisr Zusammen schluß zwischen OWerreich-Ungarn und Deutsch land herberführen? Man könnte daran denken,- ei ne Ermäßigung der Zölle im wechselsertzgen Ver kehr einzuführen, in der Weise z. B., daß öster reichische Ware» in Deutschland und umgekehrt, deutsche in Oesterreich eine besondere Zollrsduilion genießen. D^M wäre

. so sind wir nach Äer erwähnten Klausel verpflichtet, diese auch auf Portugal auszudehnen oder aus irgendein an deres Land, mit dem wir einen Vertrag haben. Dadurch würde der Zweck der Zollermäßigung illusorisch werden. Eine gegenseitige Zollermäßi- gung kamint also für die beiden Berbünideten nicht in Betracht. Wertvoller erscheint eine Zollunion. Für diese Form des wirtschaftlichen Zusammenschlusses hat sich in Deutschland unter anderen der PräskdMii des Deutschen Reichstags ausgssprochen, und der Präsident

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Page 5 of 8
Date: 28.10.1902
Physical description: 8
— Frauenarbeit in der französischen, belgischen und deutsche» Industrie. Eine interessante vergleichende Statistik über die industrielle Frauenarbeit in den drei genannten Ländern bringt das Bulletin de l'Office du Travail. Die gegebenen Zahlen beruhen für Deutschland auf der Gewerbe- zählung von 1895, für Frankreich auf der Volks zählung von 1396 und für Belgien auf der Zäh lung des gleichen Jahres. Es entfallen danach in >er Gesamtindustrie auf je 100 beschäftigte Männer in Deutschland 25, in Belgien

33 und in Franb reich 51 Frauen. Der auffallend starke Umfang der Frauenarbeit in Frankreich wird vor allein durch das Ueberwiegen weiblicher Arbeitskräfte in der Textil- und Bekleidungsindustrie bedingt. In diesen beiden Gruppen entfallen auf je 100 beschäftigte Männer in Frankreich 256 Frauen, in Belgien dagegen nur 194, in Deutschland nur 114 weibliche Arbeiter. Auch in den Nahrungsmittelindustrieen und in der Metallindustrie ist in Frankreich der Prozentsatz der beschäftigten Frauen größer

als in Deutschland und Belgien. In den Nahrungsmittel« industrieen beträgt er in dem erstgenannten Lande 22, in Deutschland 15, in Belgien 7 Prozent; in der Metallindustrie stellt er sich auf 7, 5 und 5 Prozent. Die chemische und die keramische Indu strie verwenden in Deutschland mehr weibliche Ar beitskräfte als in den beiden anderen Ländern, nämlich 46 und 24 auf je 100 beschäftigte Männer, während in Frankreich auf sie nur 40 und 18, in Belgien 25 und 18 Frauen entfallen. Ein Ver gleich der absoluten Zahlen

erweist, daß in Deutsch land in den meisten Industrieen weit mehr Arbeit- terinnen beschästigt sind als in Frankreich und Belgien. In der Äergwerksinduitrie sind in Deutsch land 16 702, in Belgien 10 395, in Frankreich nur 8204 Frauen tätig; in den chemischen Industrieen stellen sich die Zahlen wie folgt: Deutschland 140569 Arbeiterinnen, Frankreich 45632, Bel gien 9659. Die Zahl der verwendeten Frauen be trägt in den Nahrungsmittelindustrieen in Deutsch land 89 385, in Frankreich 79885, in Belgien

5678, in der Metallindustrie 58192, 41236, 6009. Die photographischen Industrieen beschäftigen in Deutschland 34712, in Frankreich 15656, in Bel gien 696 Frauen; in der Bauindustrie sind in Deutschland 35391, in Frankreich 8320, in Bel gien 759 weibliche Arbeitskräfte tätig. Dagegen sind in der Texril-, der Konfekuons-, BekleidungS- und Wäscheindustrie in Frankreich 1578 333 Frauen auf 615946 Männer beschäftigt, in Deutschland 1054613 Frauen und 928325 Männer, in Bel gien 213059 weibliche

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Page 1 of 4
Date: 20.06.1890
Physical description: 4
des einen Staates sollen in der Interessensphäre des andern bezüglich der Niederlassung und des Handels die gleichen Rechte genieWn. wichbie Unterthanen des Staates, welchem die Jnkermensphäre angehört. —England wird seinen gauKn Einfluß aufbieten, um den Sultan von Sansibar zur Abtretung des Areitag, den 20. Juni von ihm der Deutsch-Ostafrikauifchen Gesellschaft verpachteten Küstenstriches au Deutschland zu be» wegen. Für diesen Fall wird deutscherseits dem Sultan eine billige Entschädigung für die ent

und der englischen Goldküsteukolonie soll entsprechend dem deutschen Borschlage durch eine Linie gebildet werden, welche die streitige Landschaft Krept in der Weise durchschneidet, daß der nördliche Theil mit Kpaudu an Deutschland, der südliche Theil mit Peki au England Mt. 4. Deutschland über trägt England seine Schutzherrschaft über Witu und das Somaliland im Norden der englischen Interessensphäre. S. Deutschland gibt seine Zu stimmung, daß England über das Sultanat San sibar mit Ausnahme des der Deutsch

? sames Zusammenwirken zur Hebung der land- Wirthschaftliche» uud gewerblichen Interessen be tont. ?e/^ÄetUüttze!gns F?i«d en so s r i r ag^ womit deutscherseits erhebliche Opfer gebracht, aber auch nicht zu unterschätzende Zugeständnisse erreicht wurden. Der Abtretung Helgolands könne ew freudiges Echo in ganz Deutschland unmöglich fehlen, England und Deutschland sei zu dem Friedensschluß zu beglückwünschen. Betreffend die Abtretung der Insel Helgo land an Deutschland schreibt die .N. Fr. Presse

': Eiue Depesche aus Berlin meldet daß oie Ver handlungen zwischen England und Deutschland über die Theilung des afrikanischen Gebietes ab-- geschlossen find. England soll das Witu« nnd Somaliland erhalten^ dagegen aber die Insel Helgoland au Deutschland abtreten. Diese Nach richt wird nicht »«fehlen, in Deutschland uud England Aufsehen hervorzurufen. Helgoland ist .1 Ultimo. „Zur Kassa, meine Herren N ruft der Diener und eilt durch das Bureau. „ES wird ausgezahlt l* — Der Erste

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Page 1 of 8
Date: 31.03.1909
Physical description: 8
ich des Näheren auf die Orientangelegenheit eingehe, möchte ich andere Dinge berühren, zunächst den Besuch des englischen Königspaares. Ich stehe nicht an, diesen Besuch als ein glückliches Ereignis zu bezeichnen. Ten Völkern ist dadurch wieder zum Bewußtsein ge bracht worden, wie nötig es ist, daß die beiden Länder, England und Teutschland, in der Frie- densarbeit miteinander wetteifern und ihre guten Beziehungen beleben. Es gibt keine Länder, die so aufeinander angewiesen sind, wie England und Deutschland

. Man habe ihm deshalb den Vorwurf ge macht, eine inkonsequente Politik zu betreiben. Man dürfe nicht vergessen, daß Deutschland nicht zum Schaden Anderer vorgehen dürfe. Deutsch land sei stark genug, um eine gerade Politik zu treiben. In Sachen der deutsch-englischen Flottenfrage sei aus London nur eine unverbindliche Anregung gemacht worden, aber ein Vorschlag, der als ernste Basis für Verhandlungen gelten könnte. Deutsch lands Schiffsbauprogramm liegt in voller Offen heit vor, «s habe nichts zu verheimlichen

gegenüber den Anregungen Zurückhaltung iiben, so liege darin -keine Unfreundlichkeit gegen Eng land. An Deutschlands Haltung gegenüber Persien habe sich nichts geändert. Deutschland hat dort kei ne politischen Ziele, sondern verfolgt nur wirt schaftliche Aufgaben. Zu der Orientfrage bemerkte der Kanzler, man habe Deutschland bei Oesterreich als unzuverlässi gen Bundesgenossen verdächtigen wollen. Diese Le gende könne nicht kräftig genug widerlegt werden. Er habe nicht verfehlt, in Wien zu erklären

,'daß Oesterreich auf die Loyalität Deutschlands in voll stem Umfange rechnen könne. Deutschland werde seinen Bundesgenossen nicht im Stiche lassen, falls sich weitere Komplikationen einstellen sollten. Wei ter wandte sich der Reichskanzler gegen den auf der anderen Seite gemachten Vorwurf, gar zu sehr die Interessen Oesterreichs -zu wahren, statt eine Politik des gesunden Egoismus getrieben zu. ha« ben. Hatten wir Oesterreich nicht unterstützt, so wäre es uns entfremdet worden und es würde dann < einem Gegner

Deutschlands die Hand? ge reicht haben. In diesem Moment, liege das Inter esse Deutschlands. Deutschland selbst hätte kaum Ausland. Eine diplomatische Niederlage Oesterreichs j Z t a l i e n n n d O e st e r re i ch - U n ga r n. 'würde zweifellos auch einen Rückschlag aus die der italienischen Kammer interpelliere Mon- l internationale Stellung Deutschlands ausgeübt^ ^g der Deputierte Brunialti die Regierung über i haben. Ter ..Verstoß', welchen Oesterreich bei der ! Annexion Bosniens begangen habe, sei

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Page 1 of 4
Date: 23.11.1876
Physical description: 4
in Wien, RelchSrathsvl 2. ?aube und ,n Frankfurt a. M.. ^udoli Mostar in Wien. Berlin und München. Engel und Eajsina oublicni. Bureau. Wien. Raut^'niteln^asie 7. Dotter und Comp.. Wien. I. ktiemergane, l.S. Donnerstag den 23. Zkooember 187« Deutschland bleibt zu Hause. V. Es scheint kaum, daß die abl'hnende Haltuog der deutschen RcichSrecierung bezüglich der Pariser Weltausstellung in Deutschland sofort allgemein ge- billigt »erden dürfte. Wenigstens fehlt eS nicht an Kundgebungen

, au« welchen hervorgeht, daß die Be theiligung der deutschen Industrie an dein internatio nalen Wettkampf — falls derselbe überhaupt noch stattfind-l — von vielen Seiten für wünscheaswerih gehalten wurde. Allerdings täuscht man sich keines» wegS über die ungünstigen Aussichten, denen man halte Trotz bieten müssen, man leugnet nicht die mangelhafte Entwicklung der deutschen Kunstindustrie, man fühlt noch schmerzlich die beschämende Niederlage, welche Deutschland in Philadelphia erlitten und min gibt

zu, daß, abgerechnet die Unmöglichkeit, mit den ausländischen Konkurrenten, namentlich mit den Franzofen, erfolgreich zu lonkurriren, die deutsche Ar beit nicht auf freundliche Beurtheilung durch die Franzosen zu zählen gehabt hätte. Dennoch wollte man sür di« Beschickung der Ausstellung plaidiren, wenn auch ei» Sieg nicht denkbar sei; daS nationale, politische und wirthschaftliche Interesse fordern ge bieterisch, daß Deutschland nicht feige zurückschrecke; jene Tapferkeit, die sich nur da zeige

des neutralen Zuschauer». Daß diese Enth«ltung«politik in Frankreich einen sehr schlimmen Eindruck macheu würde und daß die Fran zose.» ihren Zon? g-zen Deutschland nicht verbeißen würden, d-cs darf man sicher annehmen. Ohne fühl bare Nachwirkung kann ja unter keinen Umständen das Vorgehen Deutschland« sein; andere Staaten könnten dieses Beispiel copiren und jedenfalls würde die internationale Exposition «ine gewalt'ge Lücke aus weisen. Zunächst ist über auch beizufügen, daß das deutsche Nein

Blatte als sinn los ; wie Frankreich seine Interessen befragt habe, als e« jenes industrielle Unternehmen in« Werk zu sitzen beschloß, so befrage Deutschland seine Interessen und erkenne, daß dieselben für eine Theilnahme an 'WWW jenem Unternehmen nicht sprechen. Frankreich habe ohne jede Rücksicht aus die schwierige Lage der deutschen Industrie die Ausstellung auberauml; eS werde daher begreifen. daß D-utschland in gleicher Weise seine speciellen Bedürfnisse und Wünsche m den Border grund stelle

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Page 5 of 8
Date: 15.09.1911
Physical description: 8
definitiv fest gestellt worden und am Abend nach Berlin abge gangen. Paris, 14. September. Die französische Antwortnote an Deutschland ist in ihrer jetzigen Gestalt eine revidierte und korrigierte Neuaüsläge de» Statutenentwurfs, der am 4. September an Herrn v. Kiderlen-Wächter übergeben wurde. Die deutsche Gegenantwor: war eme Kopie dieses Ent wurfes mit Abstrichen und Zusätzen. Die französische Huplik akzeptiert einen Teil der oeutschen Vorschläge, soweit durch sie Frankreichs grundsätzliche

, daß das Marokko-Memorandum in sehr -versöhnlicher Form begründe, warum Frankreich bisher den deutschen Vorschlägen nicht nähertreten konnte. Deutschland wird eingeladen, gewisse mit dem französischen Protektorat schwer zu vereinbarende Garantien durch zweckmäßigere Vorschläge zu ersetzen. Man verspricht, geduldig und gewissenhaft zu prüfen, was Deutschland noch neues vorzubringen haben wird und erklärt, für sachliche Anregungen gewiß zugänglich zu sein. Pari s, 14. September. Zu den vom „Temps' vorige Woche

der ftanzösischen Note bekanntgegeben haben. Parts, 14. September. Bezüglich der deutsch-1 ftanzösischen Verhandlungen wird mitgeteilt, daß Frankreich aus keinen Fall die von Deutschland geforderten! Privilegien gewähren werde. Man stütze sich dabei in Frankreich auf die Ver bindung mit den übrigen Mächten. In gewissen! Kreisen erklärt man, daß Deutschland Kenntnis von Meinungsunterschieden zwischen Caillaux und de tzselves, die aber jetzt ausgeglichen sind, erhalten haben müsse. Newyork, 14. September

. Der Chef redakteur des deutschen Blattes „Herold', der ßch in Deutschland aushält, versichert, v. Kiderlen-! Wächter habe ihm gegenüber geäußert, daß, falls Deutschland und Frankreich zu! keiner Verständigung gelangen! im Vorjahre, die Ausfurh mit 97 Millionen V gegen 83 Millionen T im Jahre 1909. Die Ein fuhr Triests Mls Deutschland ist also uqn 63 Pro zent, und die NuSftchr um 17 Prozent gestiegen!. Im wesentlichen ist -das der durch die Tauernbahn hergestellten vaschvir Verbindung Triests

mit Deutschland zuzuschreiben. Ist doch seit 19W de» Rauminhotlt der in Trieft «Mausenden Schiffe aus 4 Millionen Tonnen, also um 33.S Prozent gestiegen, was sich von tkknem anderen kontinen talen Hafen sagen läßt: cS rangiert also in dieser Beziehung nur mehr hinter Hamburg, Antwerpen Rotterdam, Marseille, Genna und Havre. Deutsch land bezog über Trieft hauptsächlich Baumtvolle, orientalische Landesprvdukte und Häute. (Telegramm der ..Bozner Zeitung*.? Streik in Rewyort. New york, 14. September

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Page 1 of 4
Date: 09.08.1865
Physical description: 4
, den 9. August. 1865. Die Deutschland drohende Kriegsgefahr. Die Ungewißheit Schleswig-Holsteins über sein Schicksal nach der Befreiung vom dänischen Joch dauert nun schon über ein Jahr, vom letzten Waffen stillstand der Verbündeten mit Dänemark am 18. Juli oder vom Beginn der Wiener Friedensverhandlungen am 26. Juli v.J. gerechnet. Verhandelt wird sodann zwischen Oesterreich und Preußen über die künftige staatliche Unabhängigkeit oder Abhängigkeit der Her zogtümer, über ihr Verhältniß zu Preußen

oder zu Deutschland volle neun Monate ; denn der betreffende Noten- oder Depeschenwechsel begann unmittelbar nach dem Abschluß des Friedens mit Dänemark zu Wien am 30. Oktober vorigen Jahres. Ueber die Dauer des Wiener Congresses von 1814 ist vielfach gespottet worden, dem erst die Rückkehr 'Napoleons von Elba ein Ende machte. Aber die Verhältnisse liegen ge genwärtig ungleich einfacher, so einfach, daß es erst besonderer staatsmännischer Kunst bedurft hat, um sie zu verwickeln. Der Verhandelnden waren nur zwei

: beide sind Mitglieder des deutschen Bundes, beide sind Verbündete, deren Waffengemeinschaft nicht nur den dänischen Krieg durch rasch aufeinanderfolgende Schläge siegreich beendigt, sondern auch die europäi schen Mächte zu respektvollen Zuschauer» dieses Krie ges gemacht und den europäischen Frieden erhalten hatte — Verbündete, denen ganz Deutschland für ihre gemeinsame Lösung der nordischen Frage gern gedankt, deren aufrichtige Freundschaft jedes andere Problem der deutschen Verhältnisse um zwei

der „Nothwendigkeiten' in der Staatenlenkung noch immer so viel gilt, in einer gemeinsamen deut schen Politik das Bindemittel für die Zukunft finden würden. Allein Hr. v. Bismarck verstand es, trotz der Frenndschaft von Schönbrunn, Oesterreich die schon bestehenden Ansprüche auf Zollgemeinschaft init Deutschland zu entwinden, und um Schleswig Hol stein begann alsbald das traurigste diplomatische Schau spiel, welches unser Baterland erlebt hat. Während Oesterreich sich in seiner Uneigennj'itzigkcil gleich blieb

, und nur darauf bedacht war, das föderative Princip in Deutschland nicht sinken zu lassen, steigerten die preußischen Staatsleuker ihre Ansprüche von der Ent fernung der Bundestruppen und Bnndescommissäre , ausHolstein bis zur Gebietsabtretung und vollständi gen Annexion der Herzogtümer. Von letzterer stan den sie wieder ab, weil sie ohne Krieg nicht durchzu setzen sei; aber die der Annexion fast gleichkommende bMH'M? HroUMS von Oldenburg, durch die Aussicht auf Berufung der schleswig-holsteinischen Stände

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Page 1 of 6
Date: 23.08.1865
Physical description: 6
. Oesterreichs Stellung in Deutschland gegenüber die es derzeit in Deutschland eingebüßt. Der deutsche Preußen. ! Mensch wird am Ende doch nicht als klein- oder groß- Schwerlich gab es je einen Augenblick, sagt die deutsch geboren; das Maß des Hosfens aus die größere „Presse', der bei gehöriger Benutzung Oesterreich grö-^, Mwicklungssähigkeit der einen oder andern deutschen ßere Chancen des Erfolges in Deutschland H^rbie tet^ Hroßmacht basirt auf dem Inhalte und Umfange dessen, als gerade der gegenwärtige

. Nicht die Liebe fuü Rlr was sie in und für Deutschland geleistet. Weil nun Herzog von Augustenburg und sein Recht ist es, wel- > Oesterreich bis vor nahezu fünf Jahren für die Ent- ches die Preußen entschieden abholde Stimmung er- wickluug Deutschlands nicht nur nichts geleistet hatte, zeugt, sondern der Haß gegen das verfassungswidrige sondern vielmehr derselben bei mehr als Einem An- Bismarck'sche Regime vereinigt alle gebildeten und ' lasse störend entgegengetreten war, so kam es dahin. besse.rn

.. .....ente der deutschen Nation unter Einer Fahne. Man durcheile Deutschland von einem Ende zum andern, überall tönt dun unbefangenen Beobach ter der Ausdruck des unverholensten Widerwillens ge gen das budgetlose Regiment und die neuesten absur den Maßregelungen zu Köln und Lahnstein entgegen. Ueberall verurtheilt man ein Treiben, welches an Rück sichtslosigkeit und Verkehrtheit seinesgleichen sucht, und die verdammenden Urtheile lauten desto schärfer, je mehr man sich in gewissen deutschen Kreisen

Jahrhundert in Deutschland berühmen tonnle, beweist gewiß treffend die Wahrheit dieses Satzes. Nun aber, da das Verhältniß sich einigermaßen umgekehrt, da wir beliebter in Deutschlqnd find als Preußen, weil wir an der Aufrichtigkeit ^unseres Coustitutionalismns nur zweifeln, aber nicht gänzlich verzweifeln lassen, ist gewiß der. am wenigsten geeignete Zeitpunkt, um Preu ßen erhebliche Zugeständnisse in der Herzogthümerfrage zu machen. Wieviel würden wir erst einem liberal regierten Preußen nachgeben

doch seine Hr. v. Bismarck herrscht, gibt es für die Gefühle, die sein aller mäßigenden Rücksichten entkleidetes Walten einflößt, keine Maiulinie mehr. Im Norden wie im Süden besteht hierüber nur Eine öffentliche Meinung, und die vereinzelten Stimmen, die sich für Bismarck erheben, gehen ausschließlich von reactionären Kreisen aus. Die milde Beurtheilung, deren sich Oesterreich ge genwärtig in Deutschland ersreut, wurzelt nicht in sei' ner Haltung zur schleswtg-holsteinischen Frage, zum Augustenburg'schen Rechte

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Page 1 of 4
Date: 30.09.1885
Physical description: 4
in u. Schweiz: Oppelik in Wie» Stu Mstraße >1». u. Frankfurt a.. M. Rudolf Masse in L . ...... Wien :.Wsllzeile12. Moriz Stern. Wien' Schulerstr. 13, M.Dukes,Wienl. Schulerstr. g en. Prag,Budapest», den Hauptstädten Deutschland» Oppelik in Wien Stubenbastei 2. <S. L. Daube und Comp. in Wien i Sin- Wen. Berlin u. München. H. sch-il» .>K5 22^ Mittwoch, den 30. September Morgen dexümt ein neues L-bonaemsat aak ck-ts IV. Hiiartitl äsr „Lanstitvt. Lo?osr ^sitan?' LsLteUunssu veräen rscliiMitis erbeten an ckis

^.ällmüstration äsr ooust. öo Msr Ser Papst als Vermittler. Nachdem die Angelegenheiten auf der Balkan- Halbinsel die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich ziehen, ist die Lösung des spanisch-deutschen Con flictes endlich in Fluß gekommen und wird, wie es den Anschein hat, nunmehr mit einer gewissen Eile betrieben. Deutschland hat sich hiebei bisher so entgegenkommend wie möglich gezeigt — um den gewissenlosen Hetzern in Madrid nicht Ge legenheit zu geben, die Volksmassen von Neuem zu fanatisiren

den Gesandten, dies zur Kenntniß des Ministers des Auswärtigen zu bringen und hofft, daß diese offenen freundschaftlichen Er klärungen von der Regierung des Kaisers in dem selben Geiste der Aufrichtigkeit und des Entgegen kommens werden aufgenommen werden, von dem die spanische Regierung bei der Uebermittelung derselben beseelt ist.' Die Veröffentlichung dieser Rote durch das Amtsblatt de? Reichsregierung ist die beste Bekräftigung der aus Madrid einlaufenden Meldung, daß Deutschland

dort sich für befriedigt erklärt hat. und man wird in Deutschland allge mein froh sein, daß dieser Zwischenfall solchergestalt aus der Welt geschafft ist. Nun bleibt noch die Carolinenfrage! Und da widerfährt der Welt wirklich die in Aussicht gestellte Ueberraschung: „Deutschland hat den Papst als Vermittler in Vor schlag gebracht, Spanien hat zugestimmt der Papst hat angenommen' — das erinnert lebhaft au jene Streitsache zwischen Deutschland und Spanien, in der 1493 Papst Alexander V!. Bocgia den Schiedsrichter

. Das Streitobject, daran haben wir von Anfang an festgehalten, ist von höchst geringem materiellen Werthe. Deutschland kann also nicht viel verlieren, wenn die Vermittlung des Papstes dahin führen sollte, daß die auf Aap aufgehißte Flagge wieder eingezogen wird. Die von seinem Handel dort er rungene Position wird Deutschland unter allen Umständen sich zu wahren wissen. Führt die Prü fung der Rechtsfrage aber den Papst auf Deutsch lands Seite, so verlieren er sowohl wie Spanten Erhebliches. Die spanische

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Page 2 of 8
Date: 30.08.1870
Physical description: 8
14. September als Eröffnungstag des Ncichsparla- menlS bestimint. Der Grund dieses Aufschubs ist die Wendung der Dinge in Prag. Oesterreichische Stimmuugru. Wie», 21. Aug. Wenn man unbefangen und billig urtheilen will, so muß anerkannt werden, daß die Stellung der österreichischen Regierung zu dem zwischen Deutschland und Frankreich entbrannten Krieg eine sehr schwierige war, indem die Ereig üsse von 186k, der Präger Friede und die seitdem fort dauernde gereizte Stimmung zwischen Preußen

und Oesterreich einen vollständigen Riß in das Verhältniß des letzter» ReiüS zu Deutschland gemacht hatten. Preußen hatte in den vier Jahren von l866 bis 1870, soviel man bemerken konnte, kein Zeichen des Wunsches nach besseren Beziehungen zu Oesleireich geäußert, und es trat in den jetzigen Krieg ein, ohne eine Mitwirkung Oesterreichs zu verlangen oder auch nur zu erwarten, während die französische Diplomatie sicher 5eine Versprechungen gespart hat, um Oester reich auf diese Seite herüberzuziehen

. Was die Stimmungen in der deutsch -österreichischen Bevölkerung betrifft, so kämpften hier, wie üblich, die verschiedensten und vielfach geradezu entgegenge setztesten Strömungen Unzweifelhaft bestand eine mächtige Kriegspartei, welche mit allen österreichischen Traditionen und mit aller Erinnerung an die Ent stehung und tausendjährige Geschichte des Kaiser- staateS so sehr gebrochen hatte, daß sie ein Bündniß mit Frankreich gegen das alte Deutschland erstrebte. Eine andere Richtung

, welche auch in der osficiellen Welt nicht ohne einflußreiche Vertretung war. er kannte die Unmöglichkeit einer Allianz mit Frankreich Die Vertreter dieser Ansicht drängten auf Neutralität; aber für den Fall einer Niederlage der Deutschen wären sie bereu gewesen, unter der Voraussetzung von Gegenleistungen, als Helfer in der Noth am Rhein zu ericheinen und durch Erfüllung der alt historischen Mission Oesterreichs wieder in ein gutes und festes Verhältniß zu Deutschland zu kommen. Sehr verbreitet war endlich die einfache

Sympathie mit Deutschland ohne diplomatischen Hintergedanken; sie herrichte bei der Jugend, zumal der Studenten schaft, aber auch sonst in zahlreichen Kreisen bei Bürger und Bauer in Ober- und Nieder-Oesterreich. in Stciermark u. a. O. — eine Stimmung, die schon vor den großen kriegerischen Erfolgen der Deut schen in den Blättern und in zahllosen Kundgebungen der Vereine und politischen Körperschaften zum Aus druck kam. Die nichtdeutschen Völkerschaften anlangend

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Page 1 of 12
Date: 08.08.1903
Physical description: 12
Bezugspreise: Für Bozen: Ganzjährig L 16, halbjährig Iv 8, vierteljährig H 4, mona tig « 1,40. Für Inland mit Post - Zusendung: Ganzjährig H 22, halb jährig k 11, vierteljährig L ö,S0, monatig K 2. Deutschland ganzjährig S 2K, halbzährig I! 13. Zustellgebühr ganzjährig lür Bozen X 2 und für den Kurort Gries ll 4. RvMW MMliny ^aglilsÄ.) Ei«schalw»gS- Gebiihv: Der Raum der einspalti gen Pemzeile 12 n. Re» Namezeiie k. Aninaen für die „Bozner Zenung' übernehmen auch die Anzeigen- Bureaus in Wien

zwischen Deutschland und Rußland zuin Zwecke des Abschlusses eines Handelsvertrages auf» tauchte, um nur allzu bald von offiziöser Seite wie» der dementiert zu werden, scheint jetzt der Stein endlich ins Rollen gekommen zu sein. Deutschland hat seine Kommissäre nach Peters burg entsendet, wo seit Beginn dieser Woche unter Zuziehung des dortigen deutschen Generalkonsuls die Beratungen stattfinden. Bei diesen Besprechungen handelt es sich nach der in der deutschen Presse ver tretenen Anschauung allem Anschein

, insbesondere bei den Getreide- und Vlehzöllen, und eben da auch die besondere Schwierigkeit, da Deutschland bekannt lich eine Reihe von Mindestzöllen in seinen neuen autonomen Zolltarif eingestellt hat. Von offiziöser Seite wird die Situation ziemlich günstig dargestellt: es soll nämlich Rußlands Ein willigung in die deutschen Mindestzölle „nicht aus sichtslos' erscheinen, sofern zwei Bedingungen erfüllt würden: 1. Entsprechende Kompensationen auf dem Gebiete des Verkehrs mit Vieh und tierischen Pro dukten

(besonders starke Herabsetzung der Vieh- und Fleischzölle und Erleichterung des veterinär-polizei- lichen Grenzschutzes); 2. unbedingte Ausschließung Nordamerikas und Argentiniens von der Begünsti gung der Mindestzölle für Getreide. Die erste der genannten Bedingungen könnte Deutschland in dem Maße, als es hiebet noch auf seine Viehzucht Rücksicht nimmt, wohl unbedenklich gewähren. Anders steht es mit der Forderung des Ausschlusses zweier wichtiger Getreide produzierender Staaten von der Begünstigung

werde vorlegen kön nen. Jedenfalls gibt die Tatsache, daß die Vorver handlungen zwischen Deutschland und Rußland be gönnen haben, ein wenig zu denken, wenn man sich daran erinnert, daß man in weiten Kreisen des Deutschen Reiches bisher annahm, daß auf Grund des sogenannten Kardorff-Tarifs kein Staat sich werde bewegen lassen, Verhandlungen mit Deutschland auch nur zu beginnen. Der deutsche Zolltarif hat aber manches von seinem Schrecken verloren -, denn es sind auch andere Staaten, insbesondcrs die freihänd

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